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Mit dem "Spatz in der Hand" begnügen oder ein Leben lang der "Taube auf dem Dach" hinterherjagen

Thema erstellt von Hans-m 
Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Ei Ei Ei schrieb in Beitrag Nr. 2171-18:
Die meisten Menschen, wie Hans-m merken irgendwann, dass man nicht die Welt retten kann. totaler Bullshit, guckt euch doch mal Boyan Slat an...

Bevor die Erkenntnis, dass man nicht die Welt retten kann, zum Bullshit degradiert wird, möchte ich etwas zitieren, dass meiner Ausführung entspricht:

Zitat:
Der Herr gebe mir die Kraft Dinge zu ändern, die ich ändern kann,
Die Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann
und die Weisheit das eine vom anderen zu unterscheiden.

Damit will ich sagen, dass bei jedem irgendwann diese Weisheit vorhanden sein sollte und er seine Energie in Dinge investiert, die eine reale Aussicht auf Erfolg haben, bevor man an sinnlosen Aktionen, die keinerlei Erfolg versprechen, verzweifelt.

Das bedeutet aber auch, dass möglicher weise jemand anders ein Problem lösen kann, an dem ich scheitern würde.
Umgekehrt würde er an Dingen scheitern, die ich lösen kann.
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Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 06.11.2014 um 09:18 Uhr.
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Beiträge: 2, Mitglied seit 9 Jahren
alle sagten es sei nicht möglich. Da kam einer der wusste das nicht und tat es.

Vllt, lieber hans-m, wäre es hilfreich zu überlegen ob es einfache Unlust ist was dich in der jetzigen Situation plagt oder die Sehnsuch etwas zu tun, was dir aus welchen Gründen auch immer bisher nicht gelungen ist. im ersten Fall würde ich mir keine großen Pläne machen, denn aus der Intension heraus, lediglich Stress zu reduzieren, lässt sich nichts Großartiges erschaffen, im Gegenteil. Ist es also dein Wunsch dem Gesetz des geringsten Widerstands zu gehorchen wie die meisten Menschen ab einem gewissen Alter es sich zur Gewohnheit machen, so wäre es vllt besser, beim Träumen und reden (schreiben) zu bleiben, um nicht auch noch die finanzielle Sicherheit zu verlieren, denn gewinnen wirst du auf diese Art nichts. Meine vllt zu ehrlichen Worte tun mir leid aber ich höre jeden Tag wie Leute reden. Reden aber nie irgendetwas tun. Tausendundeinen Grund dafür Tag für Tag, Nacht für Nacht aufzählen als hinge ihr Leben davon ab und íhre Einzigartigkeit aus der Gewissheit beziehen, sie lebten zwar in diesem stupiden System, das uns umgibt, es sei jedoch nur wegen widerer Umstände statt es als Eigen anzuerkennen, dass genau diese Haltung die meisten erst in die missliche Lage bringt, das eigene Leben als ungelebt anzusehen und dadurch ein wahrer Teil desselben zu sein.

Was siehst du als erfülltes Leben an? Hast du es? Nein? Dann gehts dir wie 98 Prozent aller Menschen.
Die Frage die jetzt zu klären wäre ist folgende: Belässt du es dabei?

Wenn nicht, um es mit Henrys gewiefter :-) Methapher zu sagen: bilde den Spatz zum Taubenjäger aus. Der Herr wird es ganz sicher nicht für dich tun. Wie du dich auch entscheidest, ich hoffe für dich, dass du findest, was du für dich brauchst und bist stark genug dafür.

lg,
Sedna
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Hallo Sedna

Willkommen im Forum
Ganz schön schöner Beitrag
Liebe Grüße
Harald
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ist die Antwort der Gegenwart auf die Einwirkung vergangener Wichtigkeiten.
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Hallo Sedna

Ich würde mal die Bezeichnungen etwas anders Wählen.
Die Taube auf dem Dach würde ich als Plan A bezeichnen und den Spatz in der Hand als Plan B
Jeder ist bemüht, seinen Plan A umzusetzen, aber manchmal bleibt nur Plan B als Alternative.

Dabei ist es egal, auf welcher Seite von Dir sich Plan A befindet.
So kann ein erfolgreicher Anwalt, Chirurg etc. einen weiteren Aufstieg auf der Karriereleiter als Plan A ansehen, oder aber dass er der Kariere den Rücken zukehrt und sich mehr Zeit für sich und seine Familie wünscht.

Hier kann durchaus der Wunsch nach Reduzierung von Stress die gewünschte alternative sein.
Ich sehe es nicht als verwerflich sein Ziel zu haben, egal, in welche Richtung es liegt.
Selbst beruflich erfolgreiche Menschen schmeißen manchmal das Handtuch, vielleicht nach dem 2. Herzinfarkt, und werden zu Aussteigern, die sich einen Ponyhof zulegen.

Wie bereits gesagt, nicht die Art des Zieles ist entscheidend, sondern ob der eigene Leidensdruck ausreicht, den Weg in Richtung Ziel einzuschlagen, oder aber aus Gewohnheit, Bequemlichkeit oder aber auch aus der daraus resultierenden Sicherheit (finanziell etc.) einen Wechsel (noch) nicht massiv angepeilt wird.

Zitat von Sedna:
Was siehst du als erfülltes Leben an? Hast du es? Nein? Dann gehts dir wie 98 Prozent aller Menschen.
Die Frage die jetzt zu klären wäre ist folgende: Belässt du es dabei?

Ich gebe die Frage mal zurück: Was siehst du als erfülltes Leben an? Hast du es?

Wessen Leben verläuft schon zu 100% nach seinen eigenen Wünschen? Auch Deins nicht. Wer kann schon seine gesamten Pläne in die Tat umsetzen? Auch Du nicht

Die Frage ist, wieviel Prozent davon kann ich über mein Leben selbst entscheiden. Wieviel kann ich ertragen, ab wann kann ich meinem Spiegelbild nicht mehr in die Augen sehen? Lebe ich, oder werde ich gelebt? Lebe ich das Leben, was mir die Gesellschaft als normal vorschreibt? Oder gelte ich als nicht normal, wenn ich anders handele? Wenn ich z.B. aussteige und den besagten Ponyhof aufmache? Bin ich ein Idealist, ein Träumer.

Dann stellt sich die Frage: Was will ich ändern? Was davon kann ich ändern?
Der Spruch „verträume nicht Dein Leben sondern lebe Deine Träume“ ist leicht gesagt aber alles andere als leicht umgesetzt.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 10.11.2014 um 14:40 Uhr.
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lieber hans-m,

deine Sätze zeigen ganz offen, dass hinter deinem Beitrag eine traurige Geschichte steht, die durch diesen Beitrag versucht hervorzutreten. Das ist zwar bei den meisten Dingen so, die hier zu lesen sind, doch hierbei ganz besonders. Vielleicht war deshalb mein Beitrag zu radikal, zu einseitig, zu uneinfühlsam. Wenn ja, möchte ich mich dafür entschuldigen. Lass mich auf deine Absätze einzeln eingehen, vielleicht ist dies sinnvoller, als eine kurze allgemeine Lösung vorzuschlagen, die hier offensichtlich nicht ausreichend wäre.

Zunächst ist es eine m.E. recht schöne Sache, wenn jemand nach einer erfolgreichen Karriere, die seinen Wünschen entsprechend verlief, irgendwann den einfachen Dinge des Lebens mehr Bedeutung beimessen möchte. Dieses Ende würde ein gutes Leben abrunden und in Zukunft wären es die kleinen Dinge, die dann das Großartige darstellen. Der Mensch wäre im Gesamten wohl recht zufrieden.
Trifft das auf dich zu? Hast du erreicht was du dir gewünscht hast, bist dessen aber nun überdrüssig? Wenn ja, reduzier den Stress und mach einen Ponyhof auf. Ist es aber eher so, dass du das Gefühl hast, dein Leben verwirkt zu haben, so wäre es Zeit die Ärmel hochzukrempeln, denn egal, was du tust, wenn es nicht endlich das ist, was du wirklich willst, was du jetzt und hier willst, so wirst du für immer das Gefühl haben, versagt zu haben und wie viele Menschen, wirst du irgendwann genau aus diesem Grund so wie viele Menschen werden, wenn sie tatsächlich irgendwann zu alt sind, etwas zu ändern: Verbittert.

Nun hast du die Fragen die ich dir gestellt habe an mich zurückgegeben, ohne sie jedoch wirklich selbst beantwortet zu haben. Diese Fragen an dich waren ernst gemeint, denn ohne sie ist deine anfängliche Frage leider nicht zu beantworten.
ich weiß nicht, ob du mir diese Fragen zurückgestellt hast, weil du wirklich an der Antwort interessiert bist oder nur um einer Antwort auszuweichen. Falls du tatsächlich willst, dass ich offen antworte:

Ja, ich würde sagen, ich habe alles erreicht, was ich bis 25 erreichen wollte. Aber vielleicht liegt das einfach daran, dass ich kein sehr anspruchsvoller Mensch bin. Meine Ziele sind Freiheit und die Möglichkeit, meine Neugierde zu befriedigen, nicht Geld und Macht. Es hat sich herausgestellt, dass diese zwei eigtl sehr einfachen Wünsche sehr viel mehr Entbehrungen mit sich brachten als anfangs eingeplant aber ich habe auch nie behauptet, dass ein Plan A keine Konsequenzen hätte. Ich musste die Menschen verlassen, die mir etwas bedeuteten und eine ganze Weile lang waren Taschen leer und die Teller ungefüllt aber das war nunmal der Preis dafür. Ich hatte das Glück, dass die Jahre, die ich allein verbracht habe nun Früchte getragen haben und Leute jetzt sogar dafür bezahlen, dass ich am Meer lebe und Forschung betreibe, auch wenn mir ehrlich gesagt schleierhaft ist, warum sie das tun.
Ob ich jetzt glücklich bin, nachdem ich alles erreicht habe? Nein. Aber das liegt daran, dass ich notorisch unglücklich bin. Eine neue Erkenntnis, die man erlangt hat, ein Musikstück, das einem mal besonders gut gelingt, ein Kapitel das man beendet oder ein Blick auf die Welt wie sie sein könnte mindern die Melancholie für einen Augenblick aber es täuscht nichts darüber hinweg, dass auch wenn man selbst geschafft hat, alle seine Pläne in die Tat umzusetzen und jeden Tag genau so leben zu können wie man will, man doch umgeben ist von einem System, das in ein Verderben läuft, das nicht mehr aufzuhalten ist.
Ob ich mir wünschte mein Leben mit jemandem tauschen zu können? Nun, eventuell mit jemandem der im Stande ist zum Selbsterhaltungszweck manchmal die Augen schließen zu können. Ob ich wirklich tauschen würde? Nein. Für meine jetzigen Ziele ist meine volle Aufmerksamkeit in alle Richtungen erforderlich. Wenn ich nicht für etwas leben kann, für das ich sterben würde, hätte ich keinen Grund weiterzuleben. Für mich gibt es keinen Plan B, für mich allein die Art des Ziels, nicht der Leidensdruck ausschlaggebend.

Eine Patentlösung für dein Problem gibt es nicht. Mach dir klar was du willst, wozu du in der Lage bist und dann entscheide.

lg,
Sedna
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Behäuptelt und belugnert

Jeder Xiberger darf mindestens einmal in seinem Leben nach Wien reisen, um nachzusehen, wo er dann sein Leben lang das erarbeitete Geld hinschicken darf.
Meist geschieht das in der Hauptschule oder in der Oberstufe des Gymnasiums. Lange ist es her. Untergebracht in einem alten und kalten Gebäude im Kasernenlook. Schlafsäle mit doppelgeschossigen Eisenbetten und schwerdefinierbaren Auflagen. Unsere Lehrer, wir waren ja mehrere Klassen, hatten abends ein sensationell tolle Idee.
3 Burschen und 3 Mädchen mussten die Aula verlassen. Alle haben sich gemeinsam ausgemacht, dass die Paare nacheinander einzeln auf eine Bühne gestellt werden und dass niemand auch nur ein Wort sagen werde. Das, was dann die einzelnen Paare von sich geben würden, wäre dann das, was diese in der Hochzeitsnacht sagen werden.

Da steht man nun mit seiner Partnerin – auf der Bühne - und blickt in schweigende Augenpaare.
Die Partnerin meint dazu: isch des als? (ist das alles?)

Man kann sich das Gelächter lebhaft vorstellen.

Lieber Hans

Wir stehen immer auf dieser Bühne.
Und das verehrte Publikum macht sich da immer was aus und oft auch was vor.
Spielt aber alles keine Rolle, wir haben das schmale und das breite V – Zeichen.

Liebe Grüße an alle behäuptelten und belugnerten.
Harald
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wenn man mit dem Spatz in der Hand nicht zufrieden ist,
wieviel Unfrieden wird die Taube erst machen.
Wer zufrieden ist, kann auf Tauben herabschauen.
Ein Mensch, der nicht zufrieden ist,
ist weniger als ein Spatz,
was er hat oder nicht,
wen kümmerts.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Thomas der Große am 16.11.2014 um 01:18 Uhr.
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Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2171-27:
wenn man mit dem Spatz in der Hand nicht zufrieden ist,
wieviel Unfrieden wird die Taube erst machen.
Wer zufrieden ist, kann auf Tauben herbschauen.
Ein Mensch, der nicht zufrieden ist,
ist weniger als ein Spatz,
was er hat oder nicht,
wen kümmerts.

Es geht nicht um's Haben, sondern um's Sein, Thomas.
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Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2171-28:
Es geht nicht um's Haben, sondern um's Sein, Thomas.

Genau so ist es.
Die Taube stellt nicht unbedingt einen Materiellen Wert dar, sondern einen seelischen, psychischen, moralischen oder sonstigen, nicht mit Geld bezahlbaren, Wert.
Materielle Werte führen nicht zwangsläufig zu einem zufriedenen oder glücklichen Leben.
Für mich ist emotionales Glück tausendmal wertvoller.

Hierzu noch ein LINK: Willst du normal sein oder gl...

Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2171-27:
wenn man mit dem Spatz in der Hand nicht zufrieden ist,
wieviel Unfrieden wird die Taube erst machen.
Wer zufrieden ist, kann auf Tauben herbschauen.
Ein Mensch, der nicht zufrieden ist,
ist weniger als ein Spatz,
was er hat oder nicht,
wen kümmerts.

Nur wer nicht zufrieden ist ist bereit etwas zu ändern.
Anders gesagt: Warum sollte jemand, der mit seinem Leben, seinem Job, seinem Einkommen, seiner Partnerschaft, etc. zufrieden ist, auch nur einen Finger rühren etwas daran zu ändern?

Darf ich zufrieden sein, wenn die Wirtschaft oder Chef mich ausbeutet?
Darf ich zufrieden sein, wenn Kriegstreiber mein Hab und Gut bombadieren?
Darf ich zufrieden sein, wenn täglich tausene Kinder den Hungertod sterben?
Darf ich zufrieden sein, wenn sich Pädophile an meine Kinder ranmachen?
Darf ich zufrieden sein...


Ich finde du solltest deinen Satz
Ein Mensch, der nicht zufrieden ist, ist weniger als ein Spatz,
nochmals überdenken

Zufrieden sein bedeutet die Gegebenheiten so zu akzeptieren wie sie sind, ohne etwas ändern zu wollen.
Zufrieden sein ist aber von Glücklich sein noch einen großen Schritt entfernt. Und warum sollte man den Schritt zum Glücklichsein nicht wenigstens einmal versuchen.
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Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 17.11.2014 um 16:09 Uhr.
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2171-29:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 2171-28:
Es geht nicht um's Haben, sondern um's Sein, Thomas.

Genau so ist es.
...

Ich finde du solltest deinen Satz
Ein Mensch, der nicht zufrieden ist, ist weniger als ein Spatz,
nochmals überdenken
...

Zufrieden sein bedeutet die Gegebenheiten so zu akzeptieren wie sie sind, ohne etwas ändern zu wollen.
Zufrieden sein ist aber von Glücklich sein noch einen großen Schritt entfernt. Und warum sollte man den Schritt zum Glücklichsein nicht wenigstens einmal versuchen.



Hallo Hans,

verstehe, dass Du Zufriedenheit eher mit Gleichgültigkeit als mit Zuversicht assoziierst, das kannst Du gerne,
bei mir ist es umgekehrt und Deine Signatur passt eigentlich gut dazu,


Zitat:
Nur wer nicht zufrieden ist, ist bereit etwas zu ändern.
Anders gesagt: Warum sollte jemand, der mit seinem Leben, seinem Job, seinem Einkommen, seiner Partnerschaft, etc. zufrieden ist, auch nur einen Finger rühren etwas daran zu ändern?


Darf ich zufrieden sein, wenn die Wirtschaft oder Chef mich ausbeutet?
Darf ich zufrieden sein, wenn Kriegstreiber mein Hab und Gut bombadieren?
Darf ich zufrieden sein, wenn täglich tausene Kinder den Hungertod sterben?
Darf ich zufrieden sein, wenn sich Pädophile an meine Kinder ranmachen?
Darf ich zufrieden sein...

Das sind genau die Fragen, an denen das Buch Hiob die Theologie begründet:

Der Satan versucht, den gottesfürchtigen Menschen Hiob in der Gegenwart seines momentanen Elends
auf das Niveau eines Jammerlappens zu zerren, der die Fragen "Darf ich zufrieden sein ..." geradewegs mit "Nein" beantwortet.

Und das Buch beschreibt auf literarisch brillante Weise, wie jeder in Hiobs Umgebung die Schuld bei ihm sucht.

Doch Hiob hält fest an der Zuversicht in die Gnade Gottes und schließlich muss Satan ihn aufgeben,
Hiob wird wohlhabender als er es zuvor war.

Das Buch Hiob lehrt die Souveränität Gottes und dass aus deren Anerkennung unendlicher Frieden kommt.
Der Geist der Unzufriedenheit kommt aus der Illusion, der Mensch könne ohne Gottes Gnade irgendetwas bewirken.

LG
Thomas
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Ich bin begeistert!
Beitrag zuletzt bearbeitet von Thomas der Große am 17.11.2014 um 20:30 Uhr.
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Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2171-30:
Hallo Hans,

verstehe, dass Du Zufriedenheit eher mit Gleichgültigkeit als mit Zuversicht assoziierst, das kannst Du gerne,

Sind denn Zufriedenheit und Gleichgültigkeit nicht nur einen Schritt voneinander entfernt? Nach dem Motto: Ich bin zufrieden, was gehen mich die anderen an?

Zitat:
bei mir ist es umgekehrt und Deine Signatur passt eigentlich gut dazu,

Meine Signatur sagt eigentlich nur, dass ich meine Kräfte dort einsetzen soll, wo ich am meisten erreiche, und das ich nicht allein auf der Welt bin, und somit manche Aufgaben von jemand anders besser erledigt werden.

Besipiel:
Ein Mediziner und ein "Kraftprotz" kommen an einen Unfallort, wo ein Verletzter eingeklemmt ist.
Wer von beiden sollte wohl die Verletzten aus dem Unfallfahrzeug befreien und wer sollte deren Verletzungen versorgen?
Der Mediziner wird wahrscheinlich nicht die Kraft haben, die verklemmte Tür aufzureissen und der "Kraftprotz" nicht die nötigen Kenntnisse zur Versorgung der Wunden.
Wie bereits gesagt, jeder sollte seine Grenzen kennen und im Rahmen seiner Möglichkeiten das beste geben, aber er sollte auch einsehen, dass die Grenzen eines anderen auch anders verlaufen.
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Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 18.11.2014 um 09:23 Uhr.
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Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2171-30:

Das sind genau die Fragen, an denen das Buch Hiob die Theologie begründet:

Der Satan versucht, den gottesfürchtigen Menschen Hiob in der Gegenwart seines momentanen Elends
auf das Niveau eines Jammerlappens zu zerren, der die Fragen "Darf ich zufrieden sein ..." geradewegs mit "Nein" beantwortet.

Und das Buch beschreibt auf literarisch brillante Weise, wie jeder in Hiobs Umgebung die Schuld bei ihm sucht.

Doch Hiob hält fest an der Zuversicht in die Gnade Gottes und schließlich muss Satan ihn aufgeben,
Hiob wird wohlhabender als er es zuvor war.

Das Buch Hiob lehrt die Souveränität Gottes und dass aus deren Anerkennung unendlicher Frieden kommt.
Der Geist der Unzufriedenheit kommt aus der Illusion, der Mensch könne ohne Gottes Gnade irgendetwas bewirken.

LG
Thomas

Lieber Thomas,

wir wollen doch bitte bei der gesamten biblischen Wahrheit bleiben! Es ist Gott, der das Gespräch mit Satan in Bezug auf Hiob eröffnet und es ist Gott, der Satan den bedauernswerten Hiob geradezu anbietet. Gott beginnt das Geschacher um Hiobs Seele. Gott ist gezwungen, Hiob am Ende von dessen Leiden „Gnade zu gewähren“, schließlich war Hiobs Wohlverhalten die Voraussetzung für den „Gewinn“ einer perfiden Wette.

In Wirklichkeit hätte es des Satans gar nicht bedurft, denn Gnade ist voraussetzungslos, Gott gewährt sie und entzieht sie nach Gutdünken, er ist schlicht ein mieser Schacherer. Oder hätte es für Hiob gar kein Leid gegeben, wenn Gott ihm nur seien „Gnade“ entzogen hätte, ohne Satan explizit auf Hiob aufmerksam zu machen? Hätte Hiob aus eigener Kraft ein erfülltes Leben führen können? Ich denke schon.
Wie sind die Leiden der anderen aus Hiobs Umgebung zu deuten? Sie wurden mit Leid und Elend überzogen, um Hiob zu versuchen – meine Güte, geht´s noch? Wurden diese anderen auch von der Gnade Gottes beglückt? Wohl eher nicht! Wenn hier nicht übers Ziel hinausgeschossen wird!

Was Hiob MIR zeigt, ist ein unfreier Mensch, der nicht in der Lage ist, gegen die Mächtigen aufzubegehren und sich letztlich dem Mächtigeren unterwirft.

Was ist das für ein Souverän, der mit den ihm Anvertrauten auf so abscheuliche Weise verfährt? In Wirklichkeit ist das kein Souverän, sondern ein orientalischer Popanz.

Der Geist der Unzufriedenheit tritt dort seine Herrschaft an, wo man nicht bei sich selbst ist, und er beginnt dann, wenn man erkennt, dass man fremden Mächten ausgeliefert ist.

Freiheit ist keine Gnade, sie kommt aus dem Menschen selbst.
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Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2171-31:
Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2171-30:
Hallo Hans,

verstehe, dass Du Zufriedenheit eher mit Gleichgültigkeit als mit Zuversicht assoziierst, das kannst Du gerne,

Sind denn Zufriedenheit und Gleichgültigkeit nicht nur einen Schritt voneinander entfernt? Nach dem Motto: Ich bin zufrieden, was gehen mich die anderen an?

Hallo Hans,

dito! Ich habe eine andere Auffassung von Zufriedenheit und deswegen komme ich auch zu einer anderen Auffassung Deiner Signatur.
Dein Beispiel fragt nach dem, der ein Problem besser lösen kann, nicht nach dem, der es gut löst.

LG
Thomas
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Thomas der Große am 18.11.2014 um 13:13 Uhr.
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2171-32:
Lieber Thomas,

wir wollen doch bitte bei der gesamten biblischen Wahrheit bleiben!
...

Freiheit ist keine Gnade, sie kommt aus dem Menschen selbst.

Lieber Henry,

zu Deinem Schluß kam Hiob nicht;

er ist es,
der am Anfang mit dem Spatz zufrieden war
und am Ende mit der Taube zufrieden ist.

Henry schrieb in Beitrag Nr. 2171-28:
Es geht nicht um's Haben, sondern um's Sein, Thomas.

LG
Thomas
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Thomas der Große am 18.11.2014 um 13:11 Uhr.
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Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2171-34:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 2171-32:
Lieber Thomas,

wir wollen doch bitte bei der gesamten biblischen Wahrheit bleiben!
...

Freiheit ist keine Gnade, sie kommt aus dem Menschen selbst.

Lieber Henry,

zu Deinem Schluß kam Hiob nicht;

er ist es,
der am Anfang mit dem Spatz zufrieden war
und am Ende mit der Taube zufrieden ist.

Henry schrieb in Beitrag Nr. 2171-28:
Es geht nicht um's Haben, sondern um's Sein, Thomas.

LG
Thomas

Ja, Thomas, er war am Schluss wohlHABEND - und unfrei.
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Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2171-35:
Ja, Thomas, er war am Schluss wohlHABEND - und unfrei.

Wie kam es zu seiner Unfreiheit?
Bist Du zufrieden?
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Thomas der Große am 18.11.2014 um 13:17 Uhr.
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Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2171-36:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 2171-35:
Ja, Thomas, er war am Schluss wohlHABEND - und unfrei.

Wie kam es zu seiner Unfreiheit?
Bist Du zufrieden?

Durch Gottes Gnade, nicht wahr?

Und nein, bin ich nicht. Ich halte es nebenbei eher mit Faust als mit Hiob!
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Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

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Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2171-33:
Dein Beispiel fragt nach dem, der ein Problem besser lösen kann, nicht nach dem, der es gut löst.

Die Frage ist, ob jemand in deiner Nähe ist, der es besser kann, wenn er gerade gebraucht wird.

Wenn bei dem von mir in Beitrag Nr. 2171-31 beschriebenen Unfall nur einer von beiden (Mediziner oder "Kraftprotz") als Helfer zu verfügung steht, so wird er natürlich alles in seiner Macht stehende tun, um trotzdem zu helfen.

Der Mediziner würde selbstverständich versuchen, die eingeklemmten Verwundeten zu befreien. Aber vielleicht würde es ihm trotz aller Anstrengung nicht gelingen. er müsste mit ansehen, wie die Verletzten vor seinen Augen verbluten oder sogar im Fahrzeug verbrennen. er müsste einsehen, dass er nicht alle Probleme lösen kann

Wäre der "Kraftprotz" allein am Unfallort so könnte er die Verwundeten wahrscheinlich in Sicherheit bringen, und er würde auch versuchen, die Wunden im Rahmen seiner erste Hilfe Kenntnisse zu versorgen. Aber auch er würde womöglich scheitern, und auch er müsste einsehen dass er nicht alle Probleme lösen kann

Selbst wenn beide zusammen im Team alles menschenmögliche geben, so wäre ein Fehlschlag nicht auszuschließen.
Das wesentliche ist die Einsicht, dass man es versucht hat, aber nicht am Misslingen zerbricht.

Einem grenzenlosen Optimis (Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten) folgt die Ernüchterung.
Und genau da liegt des Pudels Kern: Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
Die Lebenserfahrung zeigt uns, dass zum Leben auch Misserfolge gehören und nicht jede gut gemeinte Aktion zum Erfolg führt.

so, wurde meine Signatur nun verstanden?


Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2171-30:
Der Satan versucht, den gottesfürchtigen Menschen Hiob in der Gegenwart seines momentanen Elends
auf das Niveau eines Jammerlappens zu zerren, der die Fragen "Darf ich zufrieden sein ..." geradewegs mit "Nein" beantwortet.

Zufriedenheit ist nicht immer schwarz oder weiss. Hier gibt es eine breite Grauzone.
Der Mensch ist nicht perfekt, die Welt ist nicht perfekt. Was um uns herum ist überhaupt perfekt? Die Frage ist, wieviel von dieser Unperfektheit ich ertragen will und ertragen kann.
Es gibt immer was zu Jammern, um den Begriff des Jammerlappens aufzugreifen.
Die Frage ist, akzeptiere ich die Gegebenheiten, obwohl ich jammere, stört es mich so sehr, dass ich es garnicht ertragen kann oder suche ich einen Kompromiss, der mich der Zufriedenheit näher bringt.
Was mir persönlich (fast) perfekt erscheint, erscheint meinem Nächsten womöglich als absolut inakzeptabel.
Wie viel meiner Zufriedenheit bin ich bereit aufzugeben, dass mein Nächster ebenfalls zufrieden ist?

Beweise ich mich als Egoist, der nur seine Zufriedenheit sucht ohne Rücksicht auf die Anderen, oder lebe ich wie "Mutter Theresa", die die Zufriedenheit der anderen über die eigene Zufriedenheit stellt. Die beste Entscheidung wäre natürlich ein Mittelding zwischen beiden Extremen.

Als Mitglied einer sozialen Gesellschaft muss jeder Opfer bringen. die absolute Zufriedenheit des einzelnen ist somit unmöglich. Nur wieviel von "dem Kuchen" darf ich mir nehmen um nicht "hintenrum" in eine andere Unzufriedenheit zu gelangen. Welche Prioritöten setze ich, Wohlstand, Glück, soziale Absicherung, Familie, Karriere, etc.
Sobald ich auf der einen Seite etwas mehr Zufriedenheit erkaufe, "bezahle" ich dafür an anderer Stelle mit Unzufriedenheit.

Jeder muss die Gewichte in seinen Waagschalen so verteilen, dass es für ihn im Gleichgewicht ist. Störungen von Aussen, wie etwa geänderte Lebenssituationen, Einschneidende Ereignisse, können die Waage aus dem Gleichgewicht bringen, so dass man seine Gewichte neu sortieren muss.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 19.11.2014 um 11:53 Uhr.
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Hallo Hans,

Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2171-38:
Wenn bei dem von mir in Beitrag Nr. 2171-31 beschriebenen Unfall nur einer von beiden (Mediziner oder "Kraftprotz") als Helfer zu verfügung steht, so wird er natürlich alles in seiner Macht stehende tun, um trotzdem zu helfen.
...
Selbst wenn beide zusammen im Team alles menschenmögliche geben, so wäre ein Fehlschlag nicht auszuschließen.

so eine Situation ist schlimm für den, der helfen will!
Er wird sich vielleicht fragen: "Warum bin ich hier,
dass ich erkennen muss, dass ich nicht wirklich etwas retten kann?"

Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2171-38:
Das wesentliche ist die Einsicht, dass man es versucht hat, aber nicht am Misslingen zerbricht.
Das ist Hiob, wobei er keine Sekunde den Anspruch erhebt, das aus sich heraus zu können.

Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2171-38:
Einem grenzenlosen Optimis (Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten) folgt die Ernüchterung.
Und genau da liegt des Pudels Kern: Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
Die Lebenserfahrung zeigt uns, dass zum Leben auch Misserfolge gehören und nicht jede gut gemeinte Aktion zum Erfolg führt.

so, wurde meine Signatur nun verstanden?

Denke Ja. Sie tauscht Erfahrung gegen blinden Optimismus. Hiob tauscht Erfahrung gegen Zuversicht.

Zitat:
Die Frage ist, wieviel von dieser Unperfektheit ich ertragen will und ertragen kann.
Es gibt immer was zu Jammern, um den Begriff des Jammerlappens aufzugreifen.

Was mir persönlich (fast) perfekt erscheint, erscheint meinem Nächsten womöglich als absolut inakzeptabel.

Da sind mehrere Aspekte drin,
zum ersten die Wahrnehmung der Umwelt,
dann die Definition von Ansprüchen, bzw. Perfektion
und schliesslich die Reaktion: Ablehnen, Jammern oder die Füße Stillhalten.

Zitat:
Wie viel meiner Zufriedenheit bin ich bereit aufzugeben, dass mein Nächster ebenfalls zufrieden ist?
Das ist eine gute Frage: "Auf welcher Ebene kann ich die Zufriedenheit von Menschen vergleichen?"

Zitat:
Die beste Entscheidung wäre natürlich ein Mittelding zwischen beiden Extremen [Zufriedenheit, Rücksicht].
Das ist das Gebot der Nächstenliebe auf einer ratioalen Ebene.

Zitat:
Als Mitglied einer sozialen Gesellschaft muss jeder Opfer bringen.
Die absolute Zufriedenheit des einzelnen ist somit unmöglich.
...
Sobald ich auf der einen Seite etwas mehr Zufriedenheit erkaufe, "bezahle" ich dafür an anderer Stelle mit Unzufriedenheit.

Die Natur des Egoismus impliziert das. Das Ich will etwas, es sucht sich eine Geselleschaft, deren Zielsetzung zu ihm paßt und erkennt, dass das nur unter Abstrichen geht.
Die Natur der Selbstlosigkeit impliziert das Erstere, sie opfert das Ich. Die Grenzen der resultierenden Zufriedenheit erkenne ich nicht.

LG
Thomas
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Ich bin begeistert!
Beitrag zuletzt bearbeitet von Thomas der Große am 19.11.2014 um 12:59 Uhr.
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Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2171-39:
Zitat von Hans-m:
Wie viel meiner Zufriedenheit bin ich bereit aufzugeben, dass mein Nächster ebenfalls zufrieden ist?
Das ist eine gute Frage: "Auf welcher Ebene kann ich die Zufriedenheit von Menschen vergleichen?"

Die ausgewogene Zufriedenheit zwischen zwei oder mehr Menschen erkennt man, wenn die Zufriedenheit des Einzelnen ausreicht, dass ein "vernünftiges Miteinander" möglich ist.

Dies kann im Berufsleben, in einer Partnerschaft, Familie oder in jeder anderen Stelle eines "miteinander" zum Tragen kommen.

Im Job z.B wenn der Chef mit meiner Arbeitsleistung zufrieden ist und ich mit dem dafür gezahlten Lohn.
In der Partnerschaft, wenn gegenseitige Rücksichtnahme auf individuelle Interessen beachtet wird.

Zufriedenheit in einer Gesellschaft äußert sich darin, dass jeder der Meinung ist, dass er für das, was er selbst einbringt auch die entsprechende Gegenleistung erhält.

Wenn es aber in einer bestimmten Situation zu keiner Übereinstimmung kommt, z.B dass der Chef mehr Arbeitsleistung erwartet, der Mitarbeiter aber glaubt, er habe mehr Lohn dafür verdient, dann kommt es zum Bruch dieser sozialen Konstellation.

Entweder der Mitarbeiter kündigt, weil er mehr Geld (Zufriedenheit) erwartet oder der Chef kündigt ihm, wel er für den Lohn entsprechend mehr Arbeitsleistung erwartet.
Oder aber beide "halten die Füße Still" keiner von beiden erhält die erwartete Zufriedenheit und das Arbeitsverhältnis bleibt "unter Abstrichen für beide" bestehen.

Kurz gesagt: Zufriedenheit in einer sozialen Gemeinschaft ist immer ein Kompromiss für alle Beteiligten. Ein subjektiv empfundenes Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen.
Eine Unterordnung der eigenen Ansprüche zu Gunsten der sozialen Gerechtigkeit.

Zufriedenheit kann aber auch durch den Verzicht auf Materielle Güter entstehen. Z.B eine Lebensweisheit der Buddhisten.
Wenn ich meine Zufriedenheit dadurch erreiche, dass ich auf Ansprüche gegenüber anderen verzichte, dann beschneide ich auch nicht die Zufriedenheit meines Gegenüber.


Zitat von Buddha:
Ein Mann kam zu Buddha und sagte: “Ich will Zufriedenheit”

Und Buddha sagte: “Lass das – Ich – weg, das ist Ego.

Dann lass das – will – weg, das ist Verlangen.

Und dann sieh was übrig bleibt: ~ Zufriedenheit ~”
LINK: Buddha (Facebook)
LINK: Buddha (Zeitschrift "Für Sie")
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Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 20.11.2014 um 09:20 Uhr.
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