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Evolution ohne Selektion

Thema erstellt von Hans-m 
Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2162-40:
Du musst aber bedenken, dass sich diese Umweltänderungen langfristig ereignen, also nicht innerhalb einer Generation.
Ach-was...Ich hatte gedacht, dass es ein Lebewesen evolviert, nicht das Leben.... ;-)

Es geht doch um die Feststellung,
- dass das Leben durch sein Funktionalität verändert seine Umwelt.
- Selektion ist die Wirkung der Umwelt
FRAGE: wie willst du Selektion ausschalten, ohne die essentielle Merkmale des Lebens nicht zu verändern?! Abgesehen, dass auch unbelebte Natur sich entwickelt (Planetentektonik etc.) und dadurch Umwelt sich ändert.


Zitat:
So bilden sich neue Nischen inder Evolution, die aber nicht zwangsläufig die "alten Exemplare" verdrängen, sondern neben ihnen existeren können.
Nein, es ist keine Nische, wenn jemand nebeneinander leben kann. Nische entsteht eben dann, wenn man NICHT miteinander leben kann. So z.B. die Ureinzeller, die das Leben gebildet haben, finden wir jetzt an unwirtlichsten Orten, wo sehr heiß, sehr salzig bzw. sauer ist, wo Sauerstoffkonzentration noch niedrig gehalten werden kann, weil es für sie tödlich ist. Die Tier-relikte, die sehr tief und/oder verborgen, abgeschieden leben. Eine der Ursache, warum sie nach vielen Millionen Jahren haben sich nur noch unbedeutend verändert, ist die Tatsache, dass sie solche Nischen finden, wo annäherend konstante Lebensbedingungen (=Umwelt) über sehr lange Zeit bleiben. In restlichem Raum wird die Umwelt geändert und das leben durch die stetige Anpassung auf die Umwelt "rollt" auf Evolutionsbahn weiter.

Zitat:
muss ja nicht unbedingt "Lebende Materie" gefressen werden, d.h gejagt werden. Es könnten ja ebenso Aasfresser geben, die sich mit den auf natürliche weise gestorbenen Tiere begnügen.
Es gibt keine gleichmässige Lieferung dieses Stoffes. Es gab mangelnde Zeiten, wenn natürliches Tot reichte nicht aus, die Nachfrage zu bedecken. Deshalb entsteht - notwendige Weise - Druck sich selbst diese Nahrung zu beschaffen. Es heißt, die Mutationen, die in die Richtung gingen, waren von der Umwelt unterstützt. Nicht umsonst Ur-Mensch ist geworden zum Mensch, weil er jagen begann. Entstehung der Jäger hat Evolution beschleunigt. Es ist zum Einem. Zum Anderem Entstehung der Jagd ist s. z. vorgeschrieben. Es war nur der Frage der Zeit, wann diese Jagd-Phänomen auftritt.

Zitat:
Nicht nur der Mensch hat diesbezüglich Mechanismen entwickelt.
Man denke hier z.B an Biber, die durch Dämme ihren Lebensraum optimieren, egal ob bewusst oder Instinktiv, sie verändern ihre Umwelt zu ihrem eigenen Vorteil.
Ebenso Thermiten, die Bauten errichten, in denen ein angenehmes Klima herrscht, und durch Arbeiterinnen wird der Zustand permanet auf die momentanen Gegebenheiten abgestimmt. Sie haben damit eine "Natürliche Klimaanlage" geschaffen, damit die Brut sich unter optimalen Bedingungen entwickeln kann.
Nein, hat er (Biber) nicht. Dass eine Kultur, die angelernt war. gibt in Tierreich, steht hier nicht zur Diskussion. Es sind nicht nur Biber. Alle höhere Tiere, die ihre Kinder erziehen, lernen auch, wie sie mit Umwelt umgehen sollen, nutzen sie für ihre Zwecke. Insekten stehen noch tiefer auf Evolutionsleite. Sie lernen es nicht, sie haben es genetisch verankert.
Der Beziehung Biber-Kultur ist s. z. eingefroren. Jetzt zu sagen "jeder hat mal klein angefangen" ist hier fehl am Platz. Man kann zwar vorstellen, dass bei bestimmten Gegebenheiten auf Bibertier Umweltdruck ausgeübt werden könnte, die ihn aufrecht gehen veranlasst hätte (und das Wasser verlassen), dass er Sprache entwerfen würde, dass seine Krallen zu empfindlichen Fingern mutieren würden... Dennoch hätte es noch länger gedauert, als die Evolution von Affe bis Menschen benötigte (viel mehr Veränderungen und Umstellungen). Dabei zu berücksichtigen, dass jeder Evolutionszustand hatte bestimmte Umwelt: kosmische, planetare, biologische, zivilisatorische Umwelt. Die Umwelt zur gegebener Zeit hat ihren selektiven Druck ausgeübt für das "Quantensprung" von Tier zur Mensch. Evolution dreht sich nicht zurück, diese Gegebenheiten werden nicht wieder vorkommen.

Zitat:
Pflanzen z.B jagen nicht, (Über-)Leben aber trotzdem, obwohl sie sich mit abgestorbener "Biomasse" begnügen.
Auch gibt es Pflanzen, die jagen und aktiv in "Sterbeprozess" eingreifen. Zum Anderem Pflanzen begnügen sich nicht mit abgestorbener Biomasse. Sie sind dazu nicht in der Lage. Sie brauchen Bakterien, Pilze, Insekten und Würme, die es für sie erledigt und sie nutzen der Ausscheidungsprodukte dieser Lebewesen.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 29.01.2015 um 14:57 Uhr.
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ohne selektion, wenn ein mensch ohne lunge nicht leben kann.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Wrentzsch am 05.02.2015 um 12:27 Uhr.
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Wrentzsch schrieb in Beitrag Nr. 2162-42:
ohne selektion, wenn ein mensch ohne lunge nicht leben kann.

Umkehrschluss:
Menschen mit Lunge können überleben.
Da alle Menschen, die ich bisher kennengelernt habe, eine Lunge haben, werden auch alle (über-)leben und keiner ausselektiert.

Ausserdem: Er könnte immerhin noch unter Wasser leben, wenn ihm, statt einer Lunge, Kiemen gewachsen sind.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 06.02.2015 um 12:21 Uhr.
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Ich stelle mal folgende Frage:
Was würde passieren, wenn man eine Arche bauen würde und dort nur die Pflanzenfresser und die Aasfresser, also keine Raubtiere aufnehmen würde.

Die Raubtiere wären nachher komplett vom Planeten verschwunden.
Die Evolution hätte einen ganz neuen Startpunkt, denn es gäb kein Töten einer Spezies.

In Punkto Nahrungskette könnte das doch funktionieren.
Zunächst gibt’s die Pflanzen und dann kommen die Pflanzenfresser.
die Pflanzenfresser sterben und werden zur Nahrung für die Aasfresser. die ebenfalls, wenn sie sterben, Nahrung für andere Aasfresser würden.
Bakterien, Mikroben etc., die die Bodennährstoffe für die Pflanzen aufbereiten, würden natürlich auch weiterhin existieren, aber keine krankmachenden Mikroorganismen (Viren, Bakterien)

Eine solche Welt könnte doch, rein hypothetisch, existieren.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 13.02.2015 um 11:34 Uhr.
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2162-44:
Ich stelle mal folgende Frage:
Was würde passieren, wenn man eine Arche bauen würde und dort nur die Pflanzenfresser und die Aasfresser, also keine Raubtiere aufnehmen würde.
Welche wesentliche Unterschied zwischen Aasfresser und Raubtieren?! Aasfresser hat Stoffwechsel eines Raubtieres. Würde er nicht genügend Aas bekommen, entsteht ein Selektionsdruck auf das aktive Handeln. Also nicht warten bis "der Frucht vom Baum runterfällt" sondern aktiv diesen Frucht ernten.

Zitat:
Die Evolution hätte einen ganz neuen Startpunkt, denn es gäb kein Töten einer Spezies.
Arche ist kein neuer Startpunkt für Evolution. Es ist ein GedankenSPIEL, nichts mehr. Statt solche Spielerein zu beginnen, muss man sich die Evolution - in ihrer wirkliche Entfaltung - studieren und fragen, warum sie hat sich so und nicht anders entwickelt. Eben mit Raubtieren!
Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 06.07.2015 um 19:48 Uhr.
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Irena schrieb in Beitrag Nr. 2162-45:
Zitat:
Die Evolution hätte einen ganz neuen Startpunkt, denn es gäb kein Töten einer Spezies.
Arche ist kein neuer Startpunkt für Evolution. Es ist ein GedankenSPIEL, nichts mehr. Statt solche Spielerein zu beginnen, muss man sich die Evolution - in ihrer wirkliche Entfaltung - studieren und fragen, warum sie hat sich so und nicht anders entwickelt. Eben mit Raubtieren!

Hi, Irena!

Vielleicht sollte man Folgendes bedenken: Die Natur (die Evolution) macht keinen Unterschied zwischen den Arten, für die Natur ist es egal, ob ein Lebewesen zu den Pflanzen oder zu den Tieren gehört, also ist es ihr auch egal, ob ein Tier oder eine Pflanze für das Leben eines anderen Lebewesen sterben muss, die Unterteilung in Pflanzenfresser und "Raubtiere" ist eine rein menschliche Sichtweise. Für die Natur zählt einzig, dass das Leben an sich fortbesteht, und dazu gehört nun mal das Sterben. Alles andere ist romantischer Kokolores.

Außerdem hat Selektion auch eine weitere Bedeutung: Welcher natürliche Mechanismus sollte dafür sorgen, dass die einzelnen Arten nicht an Überbevölkerung zugrunde gehen? Auch das Sterben durch Krankheit gehört zum Leben, so gesehen gehören auch Viren und Bakterien zu den Räubern. Und was ist mit Naturkatastrophen?
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry-Dochwieder am 06.07.2015 um 22:39 Uhr.
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ich sehe schon einen Unterscheid zwischen pflanzlichem und tierischem Leben, zu letzterem kann man auch den Mensch zählen.
Pflanzen regenerieren sich in der Regel. Wenn einem Baum ein paar Blätter abgefressen werden oder Gras abgefressen wird, so kann das im Allgemeinen wieder nachwachsen. Hier verliert „der gefressene“ nicht gleich das ganze Leben.
Tiere hingegen verenden in der Regel, selbst dann wenn ihnen nur ein Körperteil abgefressen würde, entweder durch Blutverlust, durch Infektion, oder weil sie in ihrer Beweglichkeit so eingeschränkt sind, dass sie entweder nicht mehr genug Nahrung beschaffen können und verhungern oder dass sie für andere eine leichte Beute werden.

Der Baum oder das Gras kann somit auch ständig wiederkehrende Fressangriffe überstehen, das Tier nicht.

Außerdem begnügen sich Fleischfresser in der Regel nicht mit einem Körperteil sondern töten gleich das ganze Beutetier, selbst dann wenn die Menge des Fleisches den Hunger übersteigt. Der Rest bleibt dann zurück und dient anderen Fleischfressern als Nahrung oder verwest.

Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2162-46:
Welcher natürliche Mechanismus sollte dafür sorgen, dass die einzelnen Arten nicht an Überbevölkerung zugrunde gehen? Auch das Sterben durch Krankheit gehört zum Leben, so gesehen gehören auch Viren und Bakterien zu den Räubern. Und was ist mit Naturkatastrophen?

wenn nicht genug Nahrung vorhanden ist, dann überleben nur die stärksten bzw die am besten angepassten.
Dazu braucht es keine Jäger, die die schwächsten "wegfressen". Das Gleichgewicht aus Nahrungsangebot und Nahrungsnachfrage reicht hier bereits aus, um eine Überbevölkerung zu vermeiden. Das gilt für Pflanzen und Tiere gleichermaßen. Wenn ein Gebiet nur eine bestimmte Anzahl einer Spezies ernähren kann, dann wird sich deren Anzahl auch nicht weiter erhöhen.

Naturkatastrophen selektiern nicht.
Wem der Komet auf den Kopf fällt, oder wem der Vulkan um die Ohren fliegt, der ist "raus"
Egal ob er der stärkste, der schwächste oder der intelligenteste war.
Lediglich in der Zeit nach der Katastrophe gibt es für die überlebenden neue Chancen in der Umwelt weiterhin zu überleben.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 07.07.2015 um 12:36 Uhr.
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2162-47:
Naturkatastrophen selektiern nicht.
Sehr wohl selektieren. In dem Fall wird nicht stetig die Umwelt geändert, was sie normale Weise tut, sondern passiert ein Schnitt, ein Bruch. In vergangener Umwelt bestens angepasste befindet sich plötzlich ganz anderer Umwelt ausgesetzt. Die Karten werden neu gemischt! So kann sich andere - qualitativ neue - Arten sich entwickeln und den Evolutionsweg anschlagen, der vorher nicht möglich war. Noch mehr. Die alle großen Naturkatastrophen, die Massensterben verursachten, sind mit eine Explosion neuer Arten begleitet. Wissenschaftlich bewiesen. Am bekanntesten wohl ist das Aussterben der Dinosaurier und der Siegeszug der Säugertiere.

Mit Räubertieren sehe ich so, dass es ging kein Weg vorbei. Die Explosion des Lebens führte für eine Dichte des Ökosystems. Notwendige Weise begleitet Nahrungseinnahme auch Ausscheidung. Schon allein durch essentielle Eigenschaft zur Stoffwechsel wird die Umwelt geändert. So etwa passiert auch mit Sauerstoff, die photosynthesierende Einzeller produziert haben und der für andere Lebewesen tödlich war. Die Evolution folgte in Richtung der Verwertung des Sauerstoffs, so dass meistens heutige Lebewesen müssen Sauerstoff zur ihren Überleben haben. Auch gefährliche Umstände sicher führten zum Tod der Einzeller, sodass genug organisches Material entstand, der nur auf Verwertung gewartet hat. Es ist die Umwelt, die gestaltend auf die Evolution des Lebens wirkte (Selektion als eine aussortierende Eigenschaft ist ein irrige Vorstellung). So müsste einfach die erste einzellige Aasfresser entstehen.
Oder könnte Nahrungknappheit für die Konkurrenz zwischen der "ersten Generation" des Lebens sorgen. So dass der Einer, der zufällig "den Blut des Artgenossen geleckt hat", kommt auf der Geschmack...

Du siehst, die Evolution führte notwendige Weise zur Entstehung des Räubers. Ich habe Szenario gemahlt, wie es an Ursprung des Lebens war, aber das Gleiche gilt für Mehrzeller. Im Grunde muss man das Leben als eine Einheit betrachten, die sich von einfachen amorphen zu einer komplexen Struktur entwickelt hat. Eine selbstorganisierende Einheit sorgt auch dafür, dass kein unkontrollierte Wachstum entsteht. So dass man muss Henry recht geben. Zudem gerade Räuber mit seinem aktiven Handeln hat seine eigene Evolution beschleunigt. Das Jagen erfordert in kurze Zeit die Entscheidungen zu machen. Die Komplexität der Dynamik kann nicht von urspünglichen genetischen Mechanismen, die auf längere zeiträume ausgerichtet sind, festgehalten können. daher muss Gehirn hier. Dann beginnt die Konkurrenz zwischen Gehirnen. So dass ein Räuber wird zur Beute etc. Evolutionsspirale entsteht...
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Irena schrieb in Beitrag Nr. 2162-48:
Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2162-47:
Naturkatastrophen selektiern nicht.
Sehr wohl selektieren.
hier hast Du mich anscheindend falsch verstanden
Nicht die Umweltkatatstrophe selbst selektiert.

Zitat von Hans-m:
Wem der Komet auf den Kopf fällt, oder wem der Vulkan um die Ohren fliegt, der ist "raus"
Egal ob er der stärkste, der schwächste oder der intelligenteste war.
Die Naturkatatstrophe trifft jeden der zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Es erfolgt eine regionale (gebietsbezogene) Auslöschung des Lebens, keinen selektive.

Würde z.B eine Komet die Galapagos-Inseln treffen, so würde hier evtl. alles Leben ausgelöscht. Es bliebe nichts mehr übrig, nicht die schnellsten, nicht die klügsten, nicht die am besten angepassten.
Erst nachher müsste das Leben diesen Bereich neu erobern, entweder Meeresbewohner, die sich zu Landbewohnern weiterentwickeln und/oder Landbewohner die von anderen Inseln oder Festland hier, aus irgenwelchen Gründen, stranden.

Die geänderten Umweltbedingungen die auf die Katastrophe folgen, sorgen für eine neue, geänderte Selektion.
Zitat von Irena:
In dem Fall wird nicht stetig die Umwelt geändert, was sie normale Weise tut, sondern passiert ein Schnitt, ein Bruch. In vergangener Umwelt bestens angepasste befindet sich plötzlich ganz anderer Umwelt ausgesetzt. Die Karten werden neu gemischt!
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 08.07.2015 um 09:19 Uhr.
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Aber ja, wenn ein Billiard-Kugel in seine Falle rollt, dann hast nicht du es getroffen. Es war der andere Kugel... :]
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Irena schrieb in Beitrag Nr. 2162-50:
Aber ja, wenn ein Billiard-Kugel in seine Falle rollt, dann hast nicht du es getroffen. Es war der andere Kugel... :]


? ? ?

erkläre, was du meinst

ich meinte, dass nicht die Katatstrophe selbst (Erdbeben, Vulkanausbruch, Kometeneinschalg etc) eine Selektion bewirken, sondern die geänderten Umweltbedingungen, die sich aus der Katastrophe ergeben.
Also: Dort wo der Komet einschlägt sind sehr wahrscheinlich alle Spezies ausgelöscht, es sei denn sie sind so angepasst, dass sie die 100 Megatonnendruckwelle einschließlich Temperatur und allen sonstigen "Nebenwirkungen" überstehen.
Und den Vulkanausbruch übersteht nur, wer die Pyroklastische Wolke mit 500°C überlebt und auch dem 1500 °C heißem Magmastrom trotzt.

Kurz und gut, im Augenblick, in dem die Katastrophe stattfindet sind die Umstände so lebensfeindlich, dass es nichts und niemand gibt, was ausreichend angepasst ist um das zu überleben.

Der besagte Komet auf die Galapagosinseln lässt in dem regional begrenzten Raum keinem Lebewesen genügend Möglichkeiten die Situation zu überleben. Erst hinterher, wenn die Gegebenheiten wieder weniger lebensfeindlich sind, dann kann hier neues Leben eine neue Evolution beginnen.
Ich hoffe es war verständlich.
Katastrophen als solches lassen womöglich zu wenig Spielraum für eine Selektion. Man könnte auch sagen alle werden ausselektioniert
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Irena schrieb in Beitrag Nr. 2162-50:
Aber ja, wenn ein Billiard-Kugel in seine Falle rollt, dann hast nicht du es getroffen. Es war der andere Kugel... :]

Nicht aufgeben, Irena, vielleicht erleben wir ja einen evolutionären (Verständnis-)Schub:devil:! Ich bin auf jeden Fall ganz deiner Ansicht.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry-Dochwieder am 08.07.2015 um 13:45 Uhr.
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2162-51:
ich meinte, dass nicht die Katatstrophe selbst (Erdbeben, Vulkanausbruch, Kometeneinschalg etc) eine Selektion bewirken, sondern die geänderten Umweltbedingungen, die sich aus der Katastrophe ergeben.
Nach dir:
wenn man mit einem Auto kollidiert, es ist nicht der Auto selbst, der zum Tode des Menschen führt. Es ist "die geänderte Umweltbedingungen" seines Körpers, die "sich aus der Katastrophe ergeben".
Es ist auch richtig. Nur wenn du den folgenden Prozess (geänderte Umweltbedingungen) von eigentlichem Ursache abkoppelst, dann verlierst du Zusammenhang, in deren Folge "geänderte Umweltbedingungen" entstanden. So die eigentliche Wirkung-Ursache Beziehung wird verloren.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 09.07.2015 um 10:40 Uhr.
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Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2162-52:
Nicht aufgeben, Irena, vielleicht erleben wir ja einen evolutionären (Verständnis-)Schub:devil:! Ich bin auf jeden Fall ganz deiner Ansicht.

Ich glaube, ich bin der jenige der hier nicht aufgeben sollte.

Ich versuche es mal anders und werde nicht versuchen zu argumentieren (da habe ich bereits aufgegeben)

Stelle Dir mal vor, ein Komet trifft die Galapagosinseln, so bleibt das Szenario regional begrenzt und lässt sich einfacher beschreiben. Der Komet wäre nicht so groß, dass er globale Auswirkungen hätte, aber regional wäre seine Wirkung für alles Leben tödlich.

Irena erkläre mir doch mal mit kurzen Worten was Deiner Meinung nach passiert:
1.: in dem Augenblick, als der Komet in die Erdatmosphäre eintritt,
2.: in dem Augenblick als er aufschlägt
3.: wenige Minute bis Stunden oder Tage nach dem Aufschlag.
4.: ein Jahr oder mehrere Jahre nach dem Aufschlag.


In welchem Augenblick hat die Evolution eine Chance, und in welchem Augenblick spielt die Evolution keine Rolle, weil es in dem Bereich jeden trifft.

Für mich ist eine 100-prozentige Vernichtung keine Evolution und auch keine Selektion.
(Vielleicht liegt hier das Verständnisproblem?)

Evolution/Selektion bedeutet für mich, dass mindestens eine Spezies überlebt, die sich dann wieder in Unter- und Unter-unter-Arten weiterentwickeln kann.
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Da ich leider oder zum Glück ein ausgeprägtes assoziatives Denken habe, erinnert mich dein Problem an einem, der vor einem Problem steht: er betrachtet ein bewegendes Objekt in einem Zeitschnitt "0" und ist verzweifelt, dass für diese Zeit er keine Geschwindigkeit feststellen kann. Du muss größeren Rahmen sowohl geographischen als zeitlichen nehmen, um überhaupt von Evolution zu reden.

Wenn auch galapagosinsel relativ isolierten Lebensbereich darstellen, es muss nicht auch in Zukunft so sein. Daher es nur scheint, dass die Auslöschung dieses Lebens keine oder unwesentliche Auswirkung hat. Z.B. könnte in Zukunft eine Landbrücke entstehen, die das Inselleben mit kontinentalen verbindet, oder die neue Arten entstehen, die zwischen Kontinent und Insel wandern und auf die weise "Brücke" erzeugen. So müssten die Insellebewesen sich neu anpassen und hätte neue Spezies hervorgebracht, die ohne Insel nie entstehen könnten. Mit der Auslöschung der Insel wird diese Spezies aus der künftigen Variation des Lebens rausgenommen. In dem Sinne greift die Katastrophe in künftige Evolution.

Aber auch ohne große geographische Veränderungen, man muss nur erinnern wie zur Belebung dieser vulkanische Inseln kam. Das Leben kam vom Land!!! Wer sagt, dass es keine "Bewegung" in andere Richtung gibt. Wir spüren es nur nicht, weil Kontinent hier seine selektierende Wirkung entfaltet. Dennoch wir wissen, dass alles sich ändert. So kann passieren, dass ein Inselbewohner sich mal doch auf Kontinent etabliert und gibt Anfang einer einzigartiger Spezies. So mit Auslöschung der Inseln ist sehr wohl in Evolution - des Ganzen - eingegriffen, weil sie wird nicht so verlaufen, wie sie verlaufen hätte.
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Irena schrieb in Beitrag Nr. 2162-55:
Da ich leider oder zum Glück ein ausgeprägtes assoziatives Denken habe, erinnert mich dein Problem an einem, der vor einem Problem steht: er betrachtet ein bewegendes Objekt in einem Zeitschnitt "0" und ist verzweifelt, dass für diese Zeit er keine Geschwindigkeit feststellen kann. Du muss größeren Rahmen sowohl geographischen als zeitlichen nehmen, um überhaupt von Evolution zu reden.

Wenn auch galapagosinsel relativ isolierten Lebensbereich darstellen, es muss nicht auch in Zukunft so sein.

Irena,

da liegt doch das Problem - der "Fall Galapagosinseln" ist ein extremer Ausnahmefall und somit gar nicht representativ für evolutionäres Geschehen auf dem ganzen Planeten. Auf die größeren Zusammenhänge kommt es an, genauso, wie du ausführst. Man muss überhaupt nicht darüber spekulieren, inwieweit eine Vernichtung des Lebens auf den Galapagosinseln eine Auswirkung auf das Leben des Gesamtplaneten haben könnte.. Und falls die Inseln tatsächlich über lange Zeit isoliert sind, spielen sie sowieso keine Rolle, es sei denn für den BELEG der Evolution, die gerade WEGEN der Isolation stattfand, siehe Darwin. Und da geht es genau um die Umweltfaktoren, denke an die berühmten Darwinfinken.
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Irena und Henry
Ihr habt vollkommen Recht, Die Evolution hat nach der Katastrophe ganz neue Ausgangsbedingungen.
Egal ob regional begrenzt oder Global.

Das Leben, oder besser gesagt, die Arten, die die Katastrophe überlebt haben, können den Lebensraum neu besiedeln.
Die jenigen, die "draufgingen" machen Platz für andere Arten, die es entweder schon gibt, oder die sich nun entwickeln können.

Dabei denke ich an die Dinosaurier, die damals den Kometen nicht überlebten und dadurch den heutigen Arten, z.B Säugetieren, erst ermöglichten sich zu entwickeln.

Aber man muss die Katastrophe als Zeitlichen Verlauf sehen:
Die Zeit vor der Katastrophe, die Zeit während der Katastrophe und die Zeit nach der Katatstrophe.
Jeder dieser Zeitabschnitte stellt die Evolution vor gesonderte Bedingungen. Wobei die Zeit während der Katatsrophe wahrscheinlich die schwierigsten Bedingungen darstellt. Dabei könnten im Extremfall 100% des Lebens ausgelöscht werden.
Das wollte ich damit sagen.
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Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2162-56:
- der "Fall Galapagosinseln" ist ein extremer Ausnahmefall und somit gar nicht representativ für evolutionäres Geschehen auf dem ganzen Planeten..
Doch ich sehe es anders. Gerade so ein extremer Fall zeigt, dass es gibt keine absolute Isoliertheit, dass alles mit allem in Zeitraumgefüge verbunden ist, dass das, was ohne Konsequenzen verlaufen scheint, ändert in Wirklichkeit die Zukunft.
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Irena schrieb in Beitrag Nr. 2162-58:
Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2162-56:
- der "Fall Galapagosinseln" ist ein extremer Ausnahmefall und somit gar nicht representativ für evolutionäres Geschehen auf dem ganzen Planeten..
Doch ich sehe es anders. Gerade so ein extremer Fall zeigt, dass es gibt keine absolute Isoliertheit, dass alles mit allem in Zeitraumgefüge verbunden ist, dass das, was ohne Konsequenzen verlaufen scheint, ändert in Wirklichkeit die Zukunft.

Grüße dich, Irena!

Da liegt wohl ein Missverständnis vor, liegt an mir, hab mich unklar ausgedrückt. Mit " Fall Galapagosinseln" dachte ich an den extremen Fall der vollständigen Auslöschung allen Lebens auf den Inseln. Dann spielt Galapagos (zunächst) keine Rolle mehr für die Evolution. Schließlich kann man auch nicht beurteilen, in wieweit das Fehlen von Arten Einfluss nehmen könnte, überhaupt können wir nur die Evolution in der Rückschau betrachten, nicht auf die Zukunft bezogen, das wären reine Spekulationen.

Und na klar, Galapagos war natürlich nie vollständig isoliert, irgendwie müssen die Tiere ja dorthin gekommen sein. Was man aber doch sagen kann, ist, dass die spezielle Umwelt der Inseln für eine spezielle Entwicklung der Arten dort gesorgt hat. Inwieweit andere Faktoren wie sexulle Auswahl, Zuwanderer oder mutierte Gene Auswirkungen hatten, kann zumindest ich nicht sagen.
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Hallo Henry,

ich glaube, ich habe dich doch richtig verstanden. Es liegt eher in Verständnis der Evolution. Für dich scheint es nur ein Wandel der Arten zu sein. Ich sehe die Evolution als Wandeln des Lebens - im Ganzen(!). Für das Leben ist eine Variation der Arten unverzichtbar, gar essentiell, da es sein - des Lebens - Überleben sichert. Das Mechanismus der Evolution ist darauf ausgerichtet. Aus dieser Perspektive wäre richtig zu sagen, nicht dass der Angepasste Überlebt, sondern dass es eine Vielzahl von Arten überlebt, die zusammen "ein Konsens" bilden. So auch Jäger und Beute bilden ein Konsens sobald der Gleichgewicht zwischen beiden erhalten bleibt. Variation ist wichtig!!!

Ich erkläre dir es an anschaulichen Beispiel aus unserem menschlichen Daseins. Vieles, was wir als Krankheit ansehen, ist in Wirklichkeit keine Krankheiten, sondern die genetische Variationen, die unter bestimmten Bedingungen den Individuum ein Vorteil geben. Z.B. zu Diabetes prädestiniert zu sein bedeutet, dass diese Menschen besser mit Hungernot umgehen können, dass in extremen Hungerzeiten gerade diese Menschen ein Überlebensvorteil haben. Oder Cholesterin. Die Menschen sind besonders resistent gegen einsteckbare Krankheiten, so dass gerade diese Menschen hatten Vorteile in unhygienischen Verhältnissen des Mittelalters oder die mehr Chancen hatten, den Flaschenhals des Pest durchrutschen können...

So etwa ist mit der Arten. Es sind die Variationen, die das Überleben des Lebens - im Ganzen - sichern. In dem Sinne ist es keine Spekulation zu sagen, dass eine Auslöschung des Teils der Variationen jedenfalls sinkt Potenz des Lebens im Ganzen. Diese Verständnis liegt zu Grunde unserer Bemühungen die bedrohten Arten zu erhalten. Wenn ich über Zoos denke, ist es die biblische Arche, die versucht die Arten von "dem Flut", den wir mit unserem Handeln auf Planet ausgelöst haben, zu retten...
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