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Zeitdokumente - "Dokumente" aus einer anderen Zeit

Thema erstellt von Quante 
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Beiträge: 587, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo allerseits, bei meinem heutigen Besuch meiner 86-jährigen Mutter, hat sie mir "Dokumente" aus einer vergangenen Zeit gezeigt. Ich fand sie interessant und möchte sie euch von daher nicht vorenthalten.

Als erstes eine Speisenkarte aus dem Jahre 1965, gültig für den 29/30 Juli, aus Anklam.
Nu ja , deutsche und "internationale" Küche, aus einer HO-Gaststätte.
Interessant finde ich den Vermerk auf der 2. Seite, ganz unten in grün gedruckt steht da zu lesen:
"Das Personal hat feste, auskommende Gehälter. Wir bitten unsere Gäste, dem Bedienungspersonal keine Trinkgelder anzubieten."





Und ein zweites Dokument, eine Rechnung für eine Übernachtung im Hintz-Hotel in Kiel, aus dem Jahre 1955.
Preis der Übernachtung 5,- DM.

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Zur Bedingung des Raum und der Zeit gehört ganz unbedingt ,die absolute Bedingungslosigkeit von Raum und Zeit. Werden Raum und Zeit an Bedingungen geknüpft sind sie endlich, mit einem Beginn und einem Ende.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Quante am 12.11.2013 um 05:48 Uhr.
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Beiträge: 3.477, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Quante,

geniale Idee!

Wenn ich allerdings die Speisekarte sehe, glaube ich, sie ist aus einem Märchenland :lie:. Ich bin noch nicht so alt wie sie, und zu meiner späteren Zeit war solcherlei bei weitem nicht so umfangreich. Und wenn ich etwas bestellte, hieß es meistens:

"Ham wa nich..."

(Ich erinnere mich, dass ich als Kind immer an unserem Fischladen vorbei lief, und oft das einzige käuflich erwerbbare waren zwei Karpfen, die gemächlich im Aquarium umherschwammen. Die Fischfachverkäuferinnen langweilten sich entsprechend. Die Leute sind sowieso lieber selber angeln gegangen.)

Ich hoffe, es stellen noch mehr Leute etwas rein, ich werd nächste Woche mal kramen. Ich habe irgendwo noch eine Zeitung aus den Achtzigern - ist ja immerhin auch schon 30 Jahre her.

Beste Grüße
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Diese Welt gibt es nur, weil es Regeln gibt.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 10.11.2013 um 09:44 Uhr.
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo und einen guten Tag Quante, sei gegrüßt.
Als ich so gestöbert habe in alten Beiträgen ist mir aufgefallen das Deiner Bitte auf Mitarbeit noch niemand folgen konnte.
Darum habe ich beschlossen, dem guten Stueps, mental beim dem Versuch, die alten Zeitungen aufzutreiben, unter die Arme zu greifen.
Bis wir also auf geschichtsträchtige Tagespresse unsere ungeteilte Aufmerksamkeit richten können habe ich derweil eine Ablenkung aufgetrieben.

Was der Unterhalt einer heimischen Koch- und Wohnstelle so alles an Kosten aufwirft ist uns hinlänglich bekannt.
So wie auch allenthalben der Erwerb und der Betrieb von Unterhaltungselektrik enorme Kosten verursacht.
Moment, hab ich da geschrieben Unterhaltungselektrik, ja tatsächlich. So muss es denn auch welche sein.

Wir sind also nun im tiefsten, dunkelsten und unheimlichen Westphalen..............
Last uns trotzdem einen breiten Blick werfen von 1937 bis 1928 .................
den Komplett - Anstrich eines Reihen - Hauses und die Anschaffung einer "Rundfunk - Anlage" betreffend.

Viel Spass beim staunen wünscht .......

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.



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Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
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Stueps (Moderator)
Beiträge: 3.477, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Ernst,

Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 2095-3:
[...]ist mir aufgefallen das Deiner Bitte auf Mitarbeit noch niemand folgen konnte.

Eine Schande. Dies könnte einer der schönsten Threads werden, diese Idee von Quante ist toll!

Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 2095-3:
Darum habe ich beschlossen, dem guten Stueps, mental beim dem Versuch, die alten Zeitungen aufzutreiben, unter die Arme zu greifen.

Asche auf mein Haupt! Habe es tatsächlich aus den Augen verloren, und werde auch die nächste Zeit nicht genügend Muße finden, zu stöbern. Hoffentlich hat der Karton mit besagter Zeitung nicht beim letzten Umzug das Zeitliche gesegnet :smiley35:!
Quante, dieser Thread hat wirklich mehr Aufmerksamkeit verdient (Schande über mich, der dazu noch nichts beigetragen hat, und die nächste Zeit aus Zeitmangel auch nicht dazu kommen wird). Ernst, danke, dass du versuchst, ihn mit tollen Dokumenten wiederzubeleben!
Wenn ich die Malerrechnung sehe ... meine Güte! Jenen aufgeführten Gesamtbetrag für einmal Haus (doppelt!) anstreichen verjubele ich heute locker, wenn ich einen Abend um die Häuser ziehe! Egal in welcher Währung :lol:.

Beste Grüße
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Beiträge: 587, Mitglied seit 16 Jahren
Guten Morgen, es ist schon sehr erstaunlich, wie Dokumente Vergangenes dokumentieren und sie sprechen dabei die Sprache einer anderen Zeit, über die Vergangenheit und dabei nicht einmal über unsere eigene. Wir verstehen sie die Sprache, aber es entwickelt sein kein wirklich vollständiges Gefühl für Nachempfindung, nur als leichter Ansatz bei mir.

Damals war eine Speisekarte nur eine Speisenkarten, ihre Gültigkeit für 2 Tage, dann wurde vermutlich eine neue kreiert und die alte wanderte in den Abfall, vorher diente sie vermutlich der neuen als Grundlage. Gegessen.


Nun aber, eine Häuserfassade wurde im damals, einem kompletten Facelifting unterzogen, Wand-Front und Hofseite „ausgeschmiert und 2 mal geweist“.
Gesimse, Dachrinnen, Haustür, Bekleidung 2 mal gestrichen.

Dann noch die Fenster, Bank, Blumenbank, die Tür und den Sockel bearbeitet.
Mir ist nicht bekannt, wie lange daran gearbeitet wurde um dem Haus eine neue Ansicht zu verpassen, aber der Aufwand war doch erheblich, die Summe 80,00 RM, vermutlich ein für die damalige Zeit ein beachtlicher Wert.

UND damals üblich, die Art der Bezahlung: „Betrag erhalten, Theodor Spiegel….“, keine Kontonummer, keine Bankverbindung, nicht einmal der Hinweis auf eine Mehrwertsteuer.
Nun stellt sich mir die Frage, gibt es noch den Maler- und Anstreichermeister in Iserloh, in Nachfolge?

NUN ABER - DA GEGEN eine ganz andere Rechnung, von „EE“ nicht von Ernst Ellert II, nein von "Elektro Esche" aus 1928. Unglaublich!
Mir juckt es in den Fingern, jetzt sofort, in Iserloh den Fernsprechteilnehmer 2305 anzurufen, aber vermutlich wird Niemand abnehmen, am Sonnabendmorgen um 06:00 Uhr, ist noch eine zu unchristliche Zeit - für einen Anruf.

Mit den einzelnen Posten kann ich noch etwas anfangen, wie Loewe-Empfänger, Lautsprecher, Spulensatz…usw…usw.
Aber dann wird es kryptisch für mich, im Rechnungsgewirr: „ + Zinsen für verlängertes Ziel (3,15 Reichsmark) , wobei Reichsmark einmal als R.m.k. und darunter mit R.M.K. abgekürzt wurde, Absicht oder doch nur ein Tippfehler?

Meine Vermutung R.m.k. steht für eine Zwischensumme und in Versalien R.M.K. vermutlich als Endsumme, muss aber nicht den damaligen Gegebenheiten entsprechen. „Zinsen für verlängertes Ziel“, ich vermute dahinter eine „Zeitüberschreitung“ bei der Verrichtung der Arbeiten, es hat wohl länger gedauert als ursprünglich beabsichtigt.

Zumindest aber ist eine Bankverbindungen aufgeführt, Geschäftskundekunde bei der Deutschen Bank, aber auch hier wurde der Betrag nicht überwiesen, sondern mit „Betrag empfangen“ gezeichnet und quittiert. (An der Steuer vorbei??? grins...grins):smiley23:

Am Rest der Rechnung versuche ich mich lieber nicht, da steht noch was von „Übertrag“ 12,50, es wäre reine Spekulation meinerseits, von daher lasse ich es.

Spannende Zeitdokumente lieber E.E. II, da wird mein Stöbergeist geweckt, vielen Dank dafür.
Und an alle, ein schönes WE…heißt es heute Abend wieder für 4 Wochen: „Nie wieder Pizza!“?
Lassen wir uns überraschen.

Eure Quante.
Signatur:
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