Steueroasen

Hallo zusammen,

mir fällt auf, dass in der Dikussion zum obigen Thema in den Medien nie der wesentliche Grund für das Verstecken von Kapitalvermögen genannt wird.
Es ist immer nur von Schwarzgeld und Vermeidung der Kapitalertragsteuer die Rede.

Viel bedeutsamer ist, dass verstecktes Kapitalvermögen dem Zugriff der Gesellschaft (des Staates) in Form der Erbschaftssteuer entzogen wird. Das Vermögen soll der Familie erhalten bleiben. Außerdem wird Vermögen im Falle der Insolvenz den Gläubigern vorenthalten und damit für die Familie gesichert. Das sollte auch mit dem Steuerabkommen zwischen Deutschland und der Schweiz erreicht werden; denn die Kapitalbesitzer sollten anonym bleiben. Alle Vereinbarungen mit Steueroasen, die die Anonymität des Anlegers sichern, bleiben deshalb für Kapitalbesitzer und Steueroasen gleichermaßen attraktiv.

MfG
Harti

Sind wir nicht alle "kleine Sünderlein?"

Wir regen uns auf über die Steuersünder, doch die machen nichts anderes, als wir alle.
Warum gehen wir zu "Aldi" und nicht zu "Edeka" ?, weil wir da für das gleiche Geld mehr bekommen.
Und die Steuersünder machen das gleiche, nur im grossen Stil. Warum bringen die das Geld in die Schweiz?weil sie da für das gleiche Geld mehr bekommen.

Warum kaufen viele bei Tacko, Kick etc? weil sie da für das gleiche Geld mehr bekommen.
Diese Textildiscounter produzieren im Ausland, und die Arbeitskräfte werden mit ein paar Cent pro Stunde abgespeist.
Wir wollen alle Billigfleisch, wundern uns aber, dass die Preise nur niedrig bleiben, weil dort Pferdefleisch beigemischt wird.
Wir wollen alles billig, koste es was es wolle.

Ist uns nicht allen das Hemd näher als die Hose?
Und was ist mit den Politikern? Die erhöhen sich permanent ihre Diäten, und machen sich damit zu legalen Steuersündern, denn, das was die sich zuschustern sind letztendlich unsere Steuergelder.

Die einen machen´s legal(Politiker), die anderen illegal(Steuersünder), aber alle haben Dreck am Stecken.

Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2033-2:

Sind wir nicht alle "kleine Sünderlein?"

Ja, aber keine großen A...löcher.
Ich mache einen Unterschied zwischem einem Arbeitslosen oder kleinen Angestellten, der ein wenig Geld sparen will/muss für sich und seine Familie und beim Diskounter einkauft und einem mehrfachen Millionär, der dem Rest der Gesellschaft das vorenthält, was ihm zusteht.
Ein Millionär, der regulär seine Steuern bezahlt, kann sich immer noch alles leisten, wovon wir nur träumen können.

Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2033-3:

Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2033-2:

Sind wir nicht alle "kleine Sünderlein?"

Ja, aber keine großen A...löcher.
Ich mache einen Unterschied zwischem einem Arbeitslosen oder kleinen Angestellten, der ein wenig Geld sparen will/muss für sich und seine Familie und beim Diskounter einkauft und einem mehrfachen Millionär, der dem Rest der Gesellschaft das vorenthält, was ihm zusteht.
Ein Millionär, der regulär seine Steuern bezahlt, kann sich immer noch alles leisten, wovon wir nur träumen können.

Ich gebe Dir Recht, ich vergass zu erwähnen, dass ich in keinster Weise die Taten der Steuersünder gutheisse.
Das Problem bei uns "kleine Sündern" ist, dass wir die Spirale leider mit antreiben in den Niedriglohnsektor.

Wer in Billigläden kauft, der sorgt damit dafür, dass die Läden, die faire Löhne zahlen, Umsatzeinbußen haben, und Personal entlassen müssen, oder auch nur noch Niediglöhne zahlen können, um zu "überleben". Diese Arbeitnehmer können sich dann auch nur noch den Einkauf beim Discounter leisten, usw usw.
Das Problem fängt aber bei den Grossen an, sprich Manager, Banken und nicht zuletzt die Politiker, die das ganze in Gang gebracht haben.
Pofitgier macht die Reichen reicher und die Armen noch ärmer.

Mit dem Geld der Steuersünder, gerecht in Strassenbau, Wirtschaftsförderung etc gesteckt, könnte so einiges "geradegebogen" werden.
bei den Kleinen ist es "Notwehr", wenn sie zum Discounter gehen, bei den Grossen leider Raffgier ihr Geld in Steueroasen zu verstecken.

Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 2033-2:

Ist uns nicht allen das Hemd näher als die Hose?

Das mag ja sein. Nur: Es geht nicht um Moral, es geht um Interessen. Natürlich würden viele, die jetzt über Steuersünder schimpfen, das Gleiche tun, wären sie denn selber vermögend. Sich darüber aufzuregen bringt wenig. Worum es wirklich geht: Eine Minderheit von Vermögenden hält große Besitztümer in ihren Händen und wir wollen etwas von den Kuchen mit haben. Es ist ein Kampf zwischen Arm du Reich, zwischen "Arbeitgeber " und "Arbeitnehmer" (letztendlich gibt es auch hier Interessensunterscheide, die sich nicht wegdiskutieren lassen). Und da ich zur großen Mehrheit der nicht Vermögenden zähle, möchte ich das die Steueroasen trocken gelegt werden.
Was wäre, wenn ich selbst vermögend wäre, kann ich nicht sagen. Dann denkt und fühlt man anders.

Uwe2 schrieb in Beitrag Nr. 2033-5:

....: Eine Minderheit von Vermögenden hält große Besitztümer in ihren Händen und wir wollen etwas von den Kuchen mit haben. Es ist ein Kampf zwischen Arm du Reich, zwischen "Arbeitgeber " und "Arbeitnehmer" (letztendlich gibt es auch hier Interessensunterscheide, die sich nicht wegdiskutieren lassen). .

Was viele vergessen: wir sitzen alle in einem Boot, auch wenn die einen steuern und die anderen rudern, so sind doch beide, die Steuerer und die Ruderer wichtig.
Wenn alle das Rudern einstellen, dann saufen auch die jenigen ab, die nur steuern, denn ein Boot ohne Antrieb ist manövrierunfähig.
Was ich damit meine ist, dass die Grossen nur ihre Produkte verkaufen können, wenn die Kleinen die entsprechende Kaufkraft haben.
Wenn alle nur noch Niedriglöhne zahlen, dann graben die sich auf Dauer selbst das Wasser ab.
Je mehr der Kleine Mann in der Tasche hat, desto sicherer bleibt auch die Einnahmequelle der Großen. Dessen sollte sich jeder bewusst sein.