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Beitrag Nr. 2028-1
19.03.2013 16:36
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Okotombrok (Moderator)
Beiträge: 1.477, Mitglied seit 16 Jahren
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Beitrag Nr. 2028-2
19.03.2013 21:19
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2028-1:Philosophie ist
die meist (aber nicht notwendigerweise) zweckfreie Suche nach zusätzlichem Wissen
ohne dabei anerkannte Gesetze der Logik zu ignorieren.
Beiträge: 1.566, Mitglied seit 11 Jahren |
Beitrag Nr. 2028-3
19.03.2013 23:29
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2028-2:Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2028-1:
Philosophie ist
die meist (aber nicht notwendigerweise) zweckfreie Suche nach zusätzlichem Wissen
ohne dabei anerkannte Gesetze der Logik zu ignorieren.
Heißt das, man darf nicht über die Logik philosophieren?
Muss man sie als Dogma hinnehmen?
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Beitrag Nr. 2028-4
20.03.2013 10:03
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2028-1:Philosophie ist
- die meist (aber nicht notwendigerweise) zweckfreie Suche nach zusätzlichem Wissen
- ohne dabei anerkannte Gesetze der Logik zu ignorieren.
Zitat:Zu einer Karikatur von Philosophie kommt es dort, wo man Gesetze der Logik ignoriert und — aus Dummheit oder mit dem Ziel bewusster Täuschung anderer — dennoch für sich in Anspruch nimmt, logisch zu argumentieren.
Zitat:Wo man mit den Mitteln der Informatik nach Wissen sucht, geschieht das i.A. zweckgebunden und unter Hinnahme gut abschätzbarer Ungenauigkeiten. Sie hinzunehmen dient dem Ziel, trotz begrenzter Ressourcen zu einem praktisch verwertbaren Ergebnis zu kommen.
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Beitrag Nr. 2028-5
20.03.2013 10:59
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Irena schrieb in Beitrag Nr. 2028-4:
Das Philosophieren ist immer(!) ein zweckgemäße Vorhaben.
Man stellt die Fragen, nach die man die Antworten sucht. Wenn man eine Antwort sucht, dann ist es eben ein Zweck, ein Ziel, zu dem man strebt.
Irena schrieb in Beitrag Nr. 2028-4:
Es ist kein zusätzliches Wissen, das man sucht. So funktioniert es nicht: a+b+c, dann haben wir schon den phiolosophische Ansicht. Nein.
Sicher wird es durch die Suche nach den Antwort auch zusätzliches Wissen eingeeignet.
Dennoch:
Der Mehrwert des Philosophierens entsteht durch Emergenz des addierten Wissens.
Im Ganzen wird etwas Neues geschaffen.
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Beitrag Nr. 2028-6
20.03.2013 11:03
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2028-1:
Philosophie — Definition und Abgrenzung
Philosophie ist
- die meist (aber nicht notwendigerweise) zweckfreie Suche nach zusätzlichem Wissen
- ohne dabei anerkannte Gesetze der Logik zu ignorieren.
Zu einer Karikatur von Philosophie kommt es dort, wo man Gesetze der Logik ignoriert und — aus Dummheit oder mit dem Ziel bewusster Täuschung anderer — dennoch für sich in Anspruch nimmt, logisch zu argumentieren.
Wo man mit den Mitteln der Informatik nach Wissen sucht, geschieht das i.A. zweckgebunden und unter Hinnahme gut abschätzbarer Ungenauigkeiten. Sie hinzunehmen dient dem Ziel, trotz begrenzter Ressourcen zu einem praktisch verwertbaren Ergebnis zu kommen.
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Beitrag Nr. 2028-7
20.03.2013 11:10
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Irena schrieb in Beitrag Nr. 2028-4:Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2028-1:
Zu einer Karikatur von Philosophie kommt es dort, wo man Gesetze der Logik ignoriert und — aus Dummheit oder mit dem Ziel bewusster Täuschung anderer — dennoch für sich in Anspruch nimmt, logisch zu argumentieren.
Offen gesagt, es schwebt mir eine andere Karikatur vor. Ich weiß nicht wie hier in Deutschland, aber in dem Umfeld, wo ich aufgewachsen bin, hatte man etwas abfällig als Philosoph den Menschen genannt, der gern viel redet aber im Grunde nichts sagt. Es ist für mich geblieben als Karikatur an einen Philosophen: viel redet, nichts aussagt.
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Beitrag Nr. 2028-8
20.03.2013 11:27
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2028-7:. Wo nämlich viel geredet wird ohne etwas auszusagen, findet sich ja auch keinerlei Logik (die Rede dient ja dann sogar genau dem Zweck, dem Zuhörer die Logik nur vorzugauckeln). Ich nenne so was Biertischpolitik, Verschleierungspolitik, oder im Extremfall auch Betrugsversuch.
Erst wer das Ausmaß, in dem eine Rede Logik enthält, genau erkannt hat, wird wissen, welchen Wert die Rede hat.
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Beitrag Nr. 2028-9
20.03.2013 11:41
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Vielen Dank Henry.Henry schrieb in Beitrag Nr. 2028-6:(...)
Der Begriff „Philosophie“ bedeutet für sich erst einmal „Liebe zur Weisheit“.
(...)
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Beitrag Nr. 2028-10
20.03.2013 12:14
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Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 2028-9:OFFTOPIC
In Anlehnung an die Zeremonienmeister in Hollywood...
The winner is...
Vielen Dank Henry.Henry schrieb in Beitrag Nr. 2028-6:(...)
Der Begriff „Philosophie“ bedeutet für sich erst einmal „Liebe zur Weisheit“.
(...)
Schöner und treffender geht es nicht.
Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
OFFTOPICENDE
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Beitrag Nr. 2028-11
20.03.2013 12:31
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2028-5:Es gibt durchaus Menschen, die Zusammenhänge irgendwelcher Art einfach nur verstehen wollen, weil sie ihnen interessant erscheinen.
Irgend ein darüber hinausgehender Zweck muss da nicht notwendig gegeben sein.
.Zitat:Dennoch bin ich der Meinung, dass Emergenz sich nicht – oder kaum – gezielt ansteuern lässt. Sie ist — überaus positiver, sehr wünschenswerter — Nebeneffekt. Schon das Wort allein sagt es ja: Emergenz = Selbstorganisation. Erst zusätzliches Wissen schafft die Substanz, die emergieren kann
Na ja, die Eigenschaft - die Neugier - ist uns in der Wiege gelegt. Weiter wirkt die kulturelle Umwelt und eigene Begabungen und Charaktereigenschaften, die unsrer Neugier zum einigen Themen verschärft oder mindert.Zitat:Es bedarf also IMMER des ernsthaften Wunsches, mehr Wissen zu erlangen.
Es ist keine explizit für die Philosophie geltende Angelegeheit.Zitat:Wo dieser Wunsch (und entsprechendes Bemühen) fehlt, kann sich höchstens rein zufällig Neues ergeben — wird dann aber meist gar nicht als solches erkannt:
Es ist dann, als ob jemand einen Rohdiamanten findet, ihn aber wegwirft, weil er ihn als solchen gar nicht erkennt (da er i.A. ja noch mit Schmutz ummantelt daherkommt).
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Beitrag Nr. 2028-12
20.03.2013 13:12
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Irena schrieb in Beitrag Nr. 2028-4:Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2028-1:
Wo man mit den Mitteln der Informatik nach Wissen sucht, geschieht das i.A. zweckgebunden und unter Hinnahme gut abschätzbarer Ungenauigkeiten. Sie hinzunehmen dient dem Ziel, trotz begrenzter Ressourcen zu einem praktisch verwertbaren Ergebnis zu kommen.
Informatik ist eine Wissenschaft und ihre Mittel sollte ähnlich den anderen Wissenschaften sein: menschliche Intelligenz, Mathematik, Logik
"geschieht das i.A. zweckgebunden" - in wessen Aftrag?
"unter Hinnahme gut abschätzbarer Ungenauigkeiten" - was ist gemeint. Eigentlich jede Wissenschaft weißt die gewisse Ungenauigkeiten, da neben Hauptströmung gibt es Randströmungen, die sich zum Hauptströmung oportun verhalten.
"Sie hinzunehmen dient dem Ziel, trotz begrenzter Ressourcen zu einem praktisch verwertbaren Ergebnis zu kommen" - warauf beziehen sich die begrenzte Ressourcen? Unsere Wissen allgemein ist begrenzt. Ob es auf digitalen ob auf klassischen Weg eingeegnet wäre...
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Beitrag Nr. 2028-13
20.03.2013 13:21
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 2028-8:
Der "Wert" einer Rede hat mit ihrer "Logik" nur sehr bedingt etwas zu tun.
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Beitrag Nr. 2028-14
20.03.2013 13:26
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Irena schrieb in Beitrag Nr. 2028-4:Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2028-1:
Wo man mit den Mitteln der Informatik nach Wissen sucht, geschieht das i.A. zweckgebunden und unter Hinnahme gut abschätzbarer Ungenauigkeiten. Sie hinzunehmen dient dem Ziel, trotz begrenzter Ressourcen zu einem praktisch verwertbaren Ergebnis zu kommen.
Informatik ist eine Wissenschaft und ihre Mittel sollte ähnlich den anderen Wissenschaften sein: menschliche Intelligenz, Mathematik, Logik
Zitat:Die Mittel der Informatik s i n d menschliche Intelligenz, Mathematik und Logik.
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Beitrag Nr. 2028-15
20.03.2013 13:51
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Irena schrieb in Beitrag Nr. 2028-11:Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2028-5:
Es gibt durchaus Menschen, die Zusammenhänge irgendwelcher Art einfach nur verstehen wollen, weil sie ihnen interessant erscheinen.
Irgend ein darüber hinausgehender Zweck muss da nicht notwendig gegeben sein.
Nein, die Zusammenhänge verstehen wollen ist nichts anders als das Lernen. Wir lernen indem wir Zusammenhänge verstehen. Viel einfacher zu lernen ist, wenn es Einem auch interessiert ist. Die Philosophie ist nicht die schon bekannte Zusammenhänge zu verstehen. Philosophie ist die Zusammenhänge zu entdecken. Ich sehe ein wesentliches Unterschied zwischen verstehen und entdecken.
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Beitrag Nr. 2028-16
20.03.2013 14:16
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2028-15:Der Philosophie aber ist das Verstehen ganz sicher v i e l wichtiger als das Entdecken (welches ja vor allem Mittel zum Zweck ist: Zusätzliche Eigenschaften oder Zusammenhänge zu entdecken, hilft sehr oft, schon bekannte besser zu verstehen). Kurz:
Sammler wollen viel entdecken — Philosophen aber wollen verstehen.
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Beitrag Nr. 2028-17
20.03.2013 14:26
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Irena schrieb in Beitrag Nr. 2028-14:
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2028-12:Die Mittel der Informatik s i n d menschliche Intelligenz, Mathematik und Logik.
Ja, aber wo hier die Verknüpfung mit der Philosophie?!
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Beitrag Nr. 2028-18
20.03.2013 15:07
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Irena schrieb in Beitrag Nr. 2028-16:
Ich denke du reduzierst die Philosophie auf einer Art Kunstkritik, die die Kunst verstehen will, dennoch keine Kunst selbst schafft.
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Beitrag Nr. 2028-19
20.03.2013 15:14
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2028-18:
Irena schrieb in Beitrag Nr. 2028-16:
Ich denke du reduzierst die Philosophie auf einer Art Kunstkritik, die die Kunst verstehen will, dennoch keine Kunst selbst schafft.
Das tue ich ganz und gar nicht.
Mir ist aber sehr wohl klar, dass auch ein Künstler erst dann Kunst wird schaffen können, nachdem er gelernt hat, mit entsprechendem Werkzeug virtuos umzugehen (mit geeigneten Farben und Pinseln etwa, mit Palette, Leinwand, Öl, den Gesetzen der Perspektive und des Lichts, ...).
Das Werkzeug der Philosophen aber ist einzig und allein das wirklich l o g i s c h e Denken.
Anders als offenbar Henry und Ernst, sehe ich keineswegs alle Philosophen schon als Weise.
Dazu werden sie frühestens, wenn sie ihr Werkzeug — die Logik — quasi im Schlaf beherrschen, so also, dass andere sie in dieser Hinsicht "zaubern" sehen (eben so, wie Richard Feynman sein Werkzeug — Mathematik — derart gut beherrscht hat, dass er sagen konnte: "Die eigentliche Rechnung braucht man erst durchzführen, wenn man ihr Ergebnis schon kennt").
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Beitrag Nr. 2028-20
20.03.2013 15:28
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 2028-18:Das Werkzeug der Philosophen aber ist einzig und allein das wirklich l o g i s c h e Denken.
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.