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Ernst Ellert II
Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 1955-240:
Sorry, aber ich vergass dieses kleine aber entscheidende Detail, aber bitte nicht wieder virtuell auspeitschen.
(...)
Hallo Hans und guten Morgen.
Es fasziniert immer wieder welch bestechende Argumentation Du Dein Eigen nennst und obendrein noch so sachlich. Kompliment.

Aber zur Sache...
Der reine Materialismus führt nicht ans Ziel was das Gehirn angeht. Am 23.Mai.2008 habe ich mal darauf hingewiesen...
Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 117-654:
(...)
Ohne die Schnittstelle Gehirn gäbe es kein Bewustsein, kein "Ich".
Keine Sinneswahrnehmung, keine "wirklichen" Wirkungen, eben kein körperliches Dasein.
(...)
... das es sich beim Gehirn um die Schnittstelle zwischen dem "ich", dem "ureigensten selbst" und dem Körper, mit all seinen Wahrnehmungsfähigkeiten und seinen Mitteln, die er uns zur Äußerung zur Verfügung stellt, handelt. Überall woanders hat sich eine duale Betrachtungsweise schon mehr oder weniger etabliert. Nur beim Gehirn ist das bisher nicht der Fall. Ein Indiz dafür, in welchem Umfang auch bescheidenere Ausstattungen an Gehirnvolumen ihre Funktionen trotzdem voll und ganz erfüllen können, bietet das Feld der an Hydrozephalus-Erkrankten. Umgangssprachlich wird diese Erkrankung als Wasserkopf bezeichnet. Bei diesen Patienten die in der Regel mit schweren oder auch minderschweren Behinderungen zu kämpfen haben sind aber auch Fälle beobachtet worden die die Frage aufkommen lassen, wieviel Gehirn denn ein Mensch mindestens braucht. Aber lest selbst...
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-14319714.html

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Hans-m
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Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1955-241:
. Bei diesen Patienten die in der Regel mit schweren oder auch minderschweren Behinderungen zu kämpfen haben sind aber auch Fälle beobachtet worden die die Frage aufkommen lassen, wieviel Gehirn denn ein Mensch mindestens braucht..

Man muss unterscheiden, wieviel Gehirn der Mensch zum (über-)leben braucht und wieviel er zum "ICHsein" brauch, also um sich seiner selbst bewusst zu sein.
Es gibt Menschen, die jahrelang im Koma liegen, aber ohne Maschinen (Beatmung etc) (über-)leben.
Das Bewusstsein ist eine der letzten "Errungenschaften", die die Evolution dem Menschen "geschenkt" hat.

Für die reinen Lebensfunktionen reicht die "Standardsoftware", die auch bei Tieren im Gehirn vorhanden ist wie etwa vegetatives Nervensystem, Reflexe, Instinkte, Selbsterhaltungs- und Arterhaltungstrieb, Sexualtrieb etc.

Umgekehrt beweist ein Mensch wie Stephen Hawking, dass das Bewusstsein voll in Takt sein kann, und die motorischen Fähigkeiten aber (fast) alle Dienste eingestellt haben.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 27.03.2013 um 11:52 Uhr.
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Ernst Ellert II
Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 1955-242:
(...)
Das Bewusstsein ist eine der letzten "Errungenschaften", die die Evolution dem Menschen "geschenkt" hat.
(...)
Hallo Hans und nochmals einen guten Morgen (diesesmal mit Tageslicht)
Wenn das tatsächlich der Fall gewesen sein sollte ;-) dann hat uns die Evolution aber etwas sehr wichtiges vorenthalten.
Kuckst Du bitte hier...
Zitat:
Der Tsunami in Asien ließ zehntausende menschliche Leichen zurück. Tiere aber scheinen auf geheimnisvolle Weise die Katastrophe geahnt zu haben. Das fast völlige Fehlen von Kadavern in den überfluteten Städten hat eine alte Debatte neu entfacht: Besitzen Tiere einen "sechsten Sinn" für Katastrophen?
... desweiteren ist in diesem Zusammenhang zu lesen...
Zitat:
Als die Helfer endlich eintrafen, fanden sie die Leichen von rund 200 Menschen - aber keine Tierkadaver. Und das, obwohl das Reservat die Heimat von Krokodilen, Wildschweinen, Wasserbüffeln, Affen, Leoparden und 200 Elefanten ist. Alle schienen die Riesenwelle, die bis zu drei Kilometer tief in den Park gerast war, in weiser Voraussicht gemieden zu haben.
Niemand weis wie es funktioniert aber alle wissen wie ein Gehirn funktioniert. Schon beeindruckend diese besondere Art von "keine Ahnung".
Alles übrige zu diesem Beispiel einer "besonderen" Funktionen des Gehirns, über die niemand etwas "wissenschaftliches" sagen kann, steht hier...
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/vorahnunge...
Und das mir keiner mit "Zufall" oder etwas ähnlichem kommt. ;-)

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Hans-m
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Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1955-243:
Wenn das tatsächlich der Fall gewesen sein sollte ;-) dann hat uns die Evolution aber etwas sehr wichtiges vorenthalten.
Kuckst Du bitte hier...
Zitat:
Der Tsunami in Asien ließ zehntausende menschliche Leichen zurück. Tiere aber scheinen auf geheimnisvolle Weise die Katastrophe geahnt zu haben.
....
... desweiteren ist in diesem Zusammenhang zu lesen...
Zitat:
Als die Helfer endlich eintrafen, fanden sie die Leichen von rund 200 Menschen - aber keine Tierkadaver
....

Eine neue Errungenschaft ist ja nicht gleich eine "eierlegende Wollmilchsau"

Wir wissen, dass den Dinosauriern ihre evolutionären Errungenschaften Jahrmillionen das Überleben sicherten.
Trotzdem bereitete ihnen ein einziger Steinklumpen aus dem All ein jähes Ende.

Unser Menschenverstand bewirkt, dass wir mit mehr Kopfgefühl, aber dafür weniger Bauchgefühl entscheiden, Anders gesagt, unsere Instinkte blieben auf der Strecke.
In der zivilisierten Gesellschaft zählen nur reale, beweisbare Fakten. Geld, Arbeit, Strassenverkehr sind meist nur Kopfsache und selten mit Instinkt zu bewältigen.
Und wenn dann unser Instinkt abverlangt wird, dann sind wir nicht in der Lage, diese Sinne zu nutzen, falls wir sie überhaupt noch besitzen
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Stueps
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Hallo Ernst,

beim "sechsten Sinn" der Tiere tippe ich speziell bei Erdbeben hauptsächlich auf einen besonders feinen Sinn für Infraschall (z.B. Elefanten) und Bodenvibrationen (z.B. Schlangen). Bodenvibrationen und dadurch verursachter Infraschall sind meines Wissens nach Phänomene, die Erdbeben vorausgehen können. Reine Spekualtion von mir, scheint mir aber am plausibelsten.

Aber egal, auf jeden Fall beeindruckend, das "Frühwarnsystem" der Tiere.

Grüße
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Diese Welt gibt es nur, weil es Regeln gibt.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 27.03.2013 um 13:45 Uhr.
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Hans-m
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1955-245:
Aber egal, auf jeden Fall beeindruckend, das "Frühwarnsystem" der Tiere.

Da wir gerade beim "Frühwarnsystem" der Tiere sind, hier etwas mehr Informationen darüber bei Spiegel Online .
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Ernst Ellert II
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1955-245:
Hallo Ernst,

beim "sechsten Sinn" der Tiere tippe ich speziell bei Erdbeben hauptsächlich auf einen besonders feinen Sinn für Infraschall (z.B. Elefanten) und Bodenvibrationen (z.B. Schlangen). Bodenvibrationen und dadurch verursachter Infraschall sind meines Wissens nach Phänomene, die Erdbeben vorausgehen können. Reine Spekualtion von mir, scheint mir aber am plausibelsten.

Aber egal, auf jeden Fall beeindruckend, das "Frühwarnsystem" der Tiere.

Grüße
Guten Morgen Stueps, sei gegrüßt.
Dieser so genannte sechste Sinn im Detail ist zunächst einmal sekundär, finde ich. Viel erstaunlicher ist meines Erachtens die Tatsache das er so super "gestreut" ist. Man liest von Krokodilen, Wildschweinen, Wasserbüffeln, Affen, Leoparden, Elefanten, Hasen und Kaninchen. Es geht auch um Vögel, Mäuse, Ratten, Schlangen, Fledermäuse, Fische, Rinder und Pferde. Wer weis zu sagen welche Arten noch mit diesem Extrasinn ausgestattet sind. Und genau das finde ich so bemerkenswert, dass so viele verschiedene Arten über diesen lebenserhaltenden Luxus verfügen.

Nur wir Menschen sind offensichtlich nicht in Lage, oder vielleicht nicht mehr in der Lage, aus solch einer Wahrnehmung Nutzen zu ziehen.

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Stueps
Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1955-247:
Nur wir Menschen sind offensichtlich nicht in Lage, oder vielleicht nicht mehr in der Lage, aus solch einer Wahrnehmung Nutzen zu ziehen.

Hallo Ernst, ja.
Ich wette, wir konnten es früher einmal. Augenscheinlich haben wir es ein Stück weit verlernt, auf die Zeichen der Umwelt und unserer "Mitbewohner" intuitiv zu achten. So kann ich mir vorstellen, dass viele Arten heute immer noch sehr das Verhalten Anderer beobachten. Und wenn halt Wander/Fluchtverhalten beobachtet wird, kann ich mir vorstellen, dass viele Tiere intuitiv "wissen": Ich mach mich mal lieber auch "aus dem Staub".

Leider arbeitet das Frühwarnsystem auch nicht zuverlässig: Bei vielen Erdbeben merken auch viele Tiere im Voraus nichts - und kommen wie wir Menschen zahlreich um.

Nichtsdestotrotz bleibt der Verdacht, dass unser evolutionär erworbener "Intellekt" einen Preis hatte, und uns tatsächlich ein Sinn für das Erkennen von eventuellen Gefahren verloren gegangen sein könnte.

Grüße
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Hans-m
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Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1955-247:
Nur wir Menschen sind offensichtlich nicht in Lage, oder vielleicht nicht mehr in der Lage, aus solch einer Wahrnehmung Nutzen zu ziehen.

Ich denke, dass wir diese Instinke noch besitzen.
Wenn wir die nötige Distanz zur zivilisierten Welt hätten, so wären wir auch in der Lage diese Sinne zu nutzen.
Unser Hirn ist aber leider "verschmutzt" mit den "realen" Fakten die durch die Zivilisation in den Vordergrund gerückt sind.

Instinke ließen sich sicher, genau wie Muskeln, trainieren, wenn wir sie regelmäßig fordern und fördern würden.
Wir alle wissen ja, wer immer den Taschenrechner benutzt, der verlernt das Kopfrechnen, und wer immer nur im Auto fährt, der verliert auch seine Kondition beim Laufen.
Bei den Instinkten sehe ich das ähnlich, weil wir diese Sinne nie nutzen, verkümmern sie.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 28.03.2013 um 12:06 Uhr.
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Uwe2
Beiträge: 136, Mitglied seit 11 Jahren
Das passt gerade so schön zu Eurer Diskussion:

Der Kaiser ist nackt

Gruß
Uwe2
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Dass Du nicht unter Verfolgungswahn leidest, heißt noch lange nicht, dass sie nicht hinter Dir her sind.
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