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Kann man die Gravitation messen?

Thema erstellt von Uwe. 
Beiträge: 462, Mitglied seit 18 Jahren
Mein Sohn hatte neulich eine Frage an mich: "Was würde passieren, wenn Jupiter und Saturn ihre Bahnen tauschen würden?"

Ich war überfragt und sagte, dass es wohl keine Auswirkungen auf uns hätte. Ob das stimmt, kann ich nur raten, aber mir schoss eine andere Frage in diesem Zusammenhang durch den Kopf! Kann man eigentlich messen, wie die Gravitation der Himmelskörper in unserem Sonnensystem auf uns wirkt? Immerhin zieht der Mond ja ganz schön an der Erde, so dass Ebbe und Flut entstehen. Aber wie ist das mit Merkur, Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun?

Ach und bin ich eigentlich bei Vollmond leichter?
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Dieser Beitrag wurde 666 mal geändert, zuletzt durch GOTT, morgen um 6.23 Uhr
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Hallo und guten Morgen Uwe.
Deine Frage war >>Kann man die Gravitation messen?<<
Versuch es mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Gravimeter

Und Deinem Sohn kannst Du sagen das, wenn Jupiter und Saturn die Plätze tauschen, hier im System die Hölle losbricht. Denn der Jupiter (rund 1.988 Trilliarden Tonnen Masse) hällt seit Äonen den Asteroidengürtel im Zaum. Wenn der Saturn (rund 568,2 Trilliarden Tonnen Masse) an seine Stelle tritt, würde nur noch ein knappes Drittel der Masse vom Jupiter zur Verfügung stehen um den Asteroiden Gürtel zu kontrollieren. Diese Geschosse (die Asteroiden) würden sich allesamt in der "groben" Richtung Sonne davon machen und nichts wäre auf ihren Flugbahnen vor ihnen sicher.

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
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Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1939-2:
Und Deinem Sohn kannst Du sagen das, wenn Jupiter und Saturn die Plätze tauschen, hier im System die Hölle losbricht.

Das sehe ich genauso
Es hat, seit Enststehung unseres Systems, milliarden Jahre gedauert, bis die Bahnen der Planeten und Asteroiden stabil wurden.
Wenn nun dieses stabile System gestört würde, dann würde es womöglich abermals milliarden Jahre dauern, bis das ganze wieder stabil läuft.

Anders wäre es gewesen, wenn Jupiter und Saturn von Anbeginn des Sonnensystems ihre Bahnen getauscht hätten, dann wäre der Asteroidengürtel wahrscheinlich auch an anderer Stelle oder er hätte sich selbst zu einem Planeten "zusammengeballt" wie alle anderen Planeten auch.

Aber, wer die Chaostheorie kennt, weiss, dass eine kleine Veränderung der Eingangsparameter eine extreme Veränderung des Gesamtablaufes zur Folge haben könnte.

Genaues könnte nur eine Simulation mit den exakten Parametern der Planeten ergeben. aber selbst hier können ein paar falsche Nachkommazahlen extreme Abweichungen ergeben.

Vielleicht ist der Jupiter auch "schuld" daran, dass sich im inneren Sonnensystem nur 4 kleine Planeten (Merkur Venus Erde Mars) gebildet haben und hier kein "Dicker Knubbel" entstehen konnte. Ob sich dann die Bedingungen für Leben gebildet hätten ist auch fraglich.

Möglichkeiten gibt es viele, aber wie bereits gesagt, genaues würde nur eine Simulation ergeben.

Uwe. schrieb in Beitrag Nr. 1939-1:
Ach und bin ich eigentlich bei Vollmond leichter?
Ich denke JA, aber wahrscheinlich ab der 25.Stelle hinterm Komma
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Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 24.10.2012 um 09:11 Uhr.
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Beiträge: 462, Mitglied seit 18 Jahren
Dank Euch beiden! Ja, das mit dem Asteroidengürtel klingt spannend und das hatte ich nicht bedacht. Es ist aber auch irgendwie kaum vorstellbar für mich, dass zwei so winzige Kugeln (im direkten Vergleich zur Sonne oder zum gesamten Sonnensystem) so eine Auswirkung haben sollen. Unvorstellbar deshalb, weil die Planeten ja doch ganz schön lange um die Sonne unterwegs sind und nicht an allen Stellen gleichzeitig sein können. Wie also können dann Gesteinsbrocken aufgehalten werden, die gerade auf der gegenüberliegenden Seite der Umlaufbahn ins Zentrum drängen?

Der Kosmos ist schon merkwürdig :-)
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 1939-3:
Uwe. schrieb in Beitrag Nr. 1939-1:
Ach und bin ich eigentlich bei Vollmond leichter?
Ich denke JA, aber wahrscheinlich ab der 25.Stelle hinterm Komma

Mist! Ich hatte schon gehofft... *g*
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Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Uwe. schrieb in Beitrag Nr. 1939-4:
Dank Euch beiden! Ja, das mit dem Asteroidengürtel klingt spannend und das hatte ich nicht bedacht. Es ist aber auch irgendwie kaum vorstellbar für mich, dass zwei so winzige Kugeln (im direkten Vergleich zur Sonne oder zum gesamten Sonnensystem) so eine Auswirkung haben sollen. Unvorstellbar deshalb, weil die Planeten ja doch ganz schön lange um die Sonne unterwegs sind und nicht an allen Stellen gleichzeitig sein können. Wie also können dann Gesteinsbrocken aufgehalten werden, die gerade auf der gegenüberliegenden Seite der Umlaufbahn ins Zentrum drängen?

Der Kosmos ist schon merkwürdig :-)


Die Antwort ist doch ganz einfach (obwohl ich im Stillen vermute, dir geht es um etwas anderes!;-)): Es geht nicht um die absolute Menge an Objekten, die vom Jupiter vom Sturz auf die Erde abgehalten wurden, sondern um einen relativen Anteil, denn wie wir doch wissen, sind große und größte Asteroiden auf der Erde eingeschlagen. Ja, die Erde hat sich doch erst durch das Zusammenstoßen von prä-planetarem Material gebildet! Und denke an den Mond, der durch einen wahrhaft kataklysmischen Zusammenstoß entstand und die Erde beinahe das Leben kostete.

Objekte, die sich - aus welchen Gründen auch immer - aus dem Asteroidengürtel KORREKTUR: von jenseits der Jupiterbahn! auf den Weg ins Innere des System machen, sind doch nicht direkt auf dem Weg zur Erde; sie sind außerdem tausende ach was, Millionen Jahre unterwegs, und die Gravitation, die sie „spüren“, geht in erster Linie von der Sonne aus und dann von den große Planten. Auf dem Weg über die Jahrtausende sind die Objekte immer wieder der ablenkenden Kraft z. B. des Jupiter ausgesetzt, und zwar immer dann, wenn der Jupiter den Objekten näher steht als die Sonne. Und diese kleinen Ablenkungen reichen aus, um den Weg eines Objektes zu beeinflussen. (Wenn – wie nach der ART angenommen – die Gravitation eine Krümmung der Raumzeit ist, lässt sich das doch leicht einsehen, denn eine Kugel auf einer Ebene wird auch der kleinsten Mulde auf der Ebene folgen, sobald die Reibung überwunden und die Mulde breit genug ist.) Wichtig im Zusammenhang mit dem Asteroidengürtel und Jupiter sind die Lagrange-Punkte, an denen sich bevorzugt Objekte ansammeln und die von einem Sturz in Innere des Systems abgehalten werden. Denn eigentlich sind wir durch die Objekte aus dem Asteroidengürtel eher gefährdet, wenn sie durch die Masse des Jupiter auf ihrer Bahn gestört werden und sich dann auf den Weg machen.

Und was ist so überraschen daran, dass die Gravitation über riesige Distanzen wirkt bzw. wir das messtechnisch erfassen können? In Wirklichkeit dürfte es dich gar nicht überraschen, denn nach deiner Aussage hast du letztlich keine Vorstellung davon, was Gravitation ist; es kann aber etwas nur dann überraschen, wenn ich bereits eine Vorstellung davon habe (du Schlingel hast im Hinterkopf nämlich deine eigene Version der Gravitation, die du hier aber aus bekannten Gründen nicht ausführst). Die Verhältnisse in den Atomen z. B. sind durchaus damit vergleichbar, und wir sind mittlerweile in der Lage, Weret in millionstel und milliardstel Bereichen zu erfassen.
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Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry am 25.10.2012 um 11:42 Uhr.
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Uwe. schrieb in Beitrag Nr. 1939-4:
Dank Euch beiden! Ja, das mit dem Asteroidengürtel klingt spannend und das hatte ich nicht bedacht. Es ist aber auch irgendwie kaum vorstellbar für mich, dass zwei so winzige Kugeln (im direkten Vergleich zur Sonne oder zum gesamten Sonnensystem) so eine Auswirkung haben sollen. Unvorstellbar deshalb, weil die Planeten ja doch ganz schön lange um die Sonne unterwegs sind und nicht an allen Stellen gleichzeitig sein können. Wie also können dann Gesteinsbrocken aufgehalten werden, die gerade auf der gegenüberliegenden Seite der Umlaufbahn ins Zentrum drängen?

Der Kosmos ist schon merkwürdig :-)
Hallo Uwe, sei gegrüßt.
Du hast schon Recht, an allen Stellen auf seiner Umlaufbahn kann ein Planet nicht sein aber er kontrolliert rund 120 Grad seines Orbits mehr oder weniger direkt. Auf den Lagrange-Punkten oder auch Librations-Punkten heben sich die Anziehungskräfte in einem Dreikörpersystem auf. In diesem Fall die Gravitationskräfte der Sonne, des Jupiters und eines Asteroiden. Im Fall des Jupiters sind an den betreffenden Punkten bislang 1500 Himmelsköper bekannt (dort nennt man sie Trojaner) und die Gesamtzahl (mit allen noch nicht identifizierten) schätzt man auf mehrere Tausend.
Quelle und mehr Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Lagrangepunkt

Wenn Jupiter tatsächlich mal einen Asteroiden aus der Bahn wirft, so trägt der Asteroid die alleinige Verantwortung dafür. Er ist quasi selbst schuld. Wie kann das sein? Ursächlich dafür ist die Tatsache das alle Körper von Jupiter mehr oder weniger unbehelligt bleiben, von der Standartsitution der Anziehungsefekte einmal abgesehen, die sich in irrationalen Umlaufverhältnissen mit Jupiter befinden. Das bedeutet für die Hauptgruppe, das sich bei einem Verhältnis der Orbitalgeschwindigkeit von 3:1, von 5:2 oder 2:1 die Beeinflussungen aufschaukeln und irgentwann den Asteroiden zum Verlassen seines Orbits veranlassen.
Quelle und mehr Infos: http://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/fachb...

Jetzt hättest Du die Wahl. Jupiter behalten und ab und zu einen Impact riskieren oder Jupiter weg und gefährlich leben. Harald Lesch meinte dazu schon im Januar 2000. Mit Jupiter liegt die Wahrscheinlichkeit für einen "schweren Treffer" bei rund 150.000.000 Jahre pro Ereigniss und ohne Jupiter bei jeweils 100.000 Jahren.
Quelle und mehr Infos: http://www.br.de/fernsehen/br-alpha/sendungen/alpha...

Wie schön und anschaulich sich diese ganze Angelegenheit mit dem "kleinere Körper kontrollieren" zeigen kann beweist uns der Saturn mit seinem eindrucksvollem Ringsystem. Hier sind die Saturnmonde für die schillernde Vorstellung aus Eis und Gestein verantwortlich und das obwohl auch sie nicht überall zur selben Zeit für Ordnung sorgen können. Aber näheres findest Du hier...
Quelle und mehr Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Saturnringe / http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%A4fermond

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Auch Dir meinen herzlichen Dank, lieber Ernst Ellert II.
Insbesondere auch für Deine Mühe, die ganzen Quellen zu verlinken. Ich hab da erstmal gut zu lesen dran... ;-)
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