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Beitrag Nr. 1927-41
04.11.2012 19:53
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Beitrag Nr. 1927-42
04.11.2012 20:30
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1927-41:
Hi Henry,
Hi Bauhof,
mein Beitrag 1927-39 will keine Weltanschauung vertreten, sondern lediglich dazu auffordern logisch fehlerfrei zu denken.
Das gilt für ALLE meine Beiträge.
Gruß,
grtgrt
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Beitrag Nr. 1927-43
04.11.2012 21:28
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1927-37:Warum eigentlich denkt niemand an die Möglichkeit, dass wir Teil seiner selbst sein könnten?
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Beitrag Nr. 1927-44
05.11.2012 15:19
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 1927-43:Hallo Grtgrt, Henry, Bauhof,
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1927-37:Warum eigentlich denkt niemand an die Möglichkeit, dass wir Teil seiner selbst sein könnten?
Ich denke nicht nur, sondern glaube schon ziemlich lange an diese Möglichkeit.
Eine Analogie ist für mich die Eltern/ Kind-Beziehung. Betrachtet man die genetische Verwandschaft (vgl. auch Informationsbegriff in Beitrag Nr. 1948-1 unter Nr. 6) und die erzieherische Beeinflussung durch die Eltern, so lässt sich m.E. durchaus die Auffassung vertreten, ein Kind sei Teil seiner Eltern. Dennoch ist das Kind ein (in gewissen Grenzen) eigenständiges, also freies, Individuum.
Für mich ist die Annahme, dass jemand meine Zukunft kennt (sei es Gott oder auch nur ein in der Nachbargalaxie lebendes, begrenztes Wesen, welches sich ja bekanntlich bereits durch langsame Bewegung - etwa durch Radfahren :D- in Richtung Milchstraße oder von ihr weg über das gesamte Geschehen in einem Zeitraum von mehreren hundert (!) Jahren Milchstraßenzeit informieren kann) , kein Widerspruch zu einer eigenverantwortlichen Gestaltung derselben. Folgende Gedanken hat zuerst Parad0x in diesem Forum formuliert (vgl. Beitrag Nr. 1464-1) und ich teile sie:
Freiheit bedeutet nicht, dass die Zukunft unbestimmt ist. Freiheit bedeutet vielmehr Selbstbestimmtheit. Das Gegenteil von Freiheit ist nicht etwa Determinismus, sondern Unfreiheit (Fremdbestimmtheit).
Das Vorliegen einer größeren Menge an Information über ein Ereignis bedeutet für denjenigen, der die Information besitzt, eine größere Wahrscheinlichkeit des Ereignisses. Vollständige Information bedeutet somit in der Tat Determiniertheit. Trotzdem kann ein Individuum dabei frei sein, indem es sein Schicksal (im Rahmen seiner Möglichkeiten) selbst gestaltet (= gestaltet hat, = gestalten wird). In diesem Sinne daher die
These: Mein Leben ist durch mich selbst determiniert.
Geht man dagegen, wie Henry und Bauhof von einer nicht determinierten Welt aus, so kann man - entgegen dem vordergründigen Anschein - gerade nicht über sein Schicksal selbst entscheiden, weil es ja gerade keine Ursache gibt, die eine konkrete Wirkung aus mehreren möglichen selektiert (und somit bestimmt).
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Beitrag Nr. 1927-45
05.11.2012 17:52
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Hallo Henry,Henry schrieb in Beitrag Nr. 1927-44:Das Perfide liegt in der Gewissheit der "Sünden", die wir begehen werden und der Gewissheit, diese "Sünden" zu strafen. Diese "Freiheit" meine ich in Bezug auf einen Gott, so wie er uns zu glauben ans Herz gelegt wird. Aus diesem Wissen Gottes ergibt sich (KORREKTUR)derebenfalls ein unendlicher Regress, wiedenBauhaus ihn anspricht.
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Beitrag Nr. 1927-46
05.11.2012 18:05
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1927-42:Weshalb sollte die Ansicht, es gäbe keinen Gott, unlogisch sein? Was ist unlogisch daran, nicht Teil eines perfiden Gesamtkonzeptes "Wir-sind-alle-Gott" sein zu wollen? Ganz davon abgesehen, dass wir Gott logisch weder beweisen noch widerlegen können.
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Beitrag Nr. 1927-47
05.11.2012 19:00
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 1927-43:Hallo Grtgrt, Henry, Bauhof,
Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1927-37:Warum eigentlich denkt niemand an die Möglichkeit, dass wir Teil seiner selbst sein könnten?
Ich denke nicht nur, sondern glaube schon ziemlich lange an diese Möglichkeit.
Eine Analogie ist für mich die Eltern/ Kind-Beziehung. Betrachtet man die genetische Verwandschaft (vgl. auch Informationsbegriff in Beitrag Nr. 1948-1 unter Nr. 6) und die erzieherische Beeinflussung durch die Eltern, so lässt sich m.E. durchaus die Auffassung vertreten, ein Kind sei Teil seiner Eltern. Dennoch ist das Kind ein (in gewissen Grenzen) eigenständiges, also freies, Individuum.
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Beitrag Nr. 1927-48
05.11.2012 19:17
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1927-45:Hallo Henry,Henry schrieb in Beitrag Nr. 1927-44:Das Perfide liegt in der Gewissheit der "Sünden", die wir begehen werden und der Gewissheit, diese "Sünden" zu strafen. Diese "Freiheit" meine ich in Bezug auf einen Gott, so wie er uns zu glauben ans Herz gelegt wird. Aus diesem Wissen Gottes ergibt sich (KORREKTUR)derebenfalls ein unendlicher Regress, wiedenBauhaus ihn anspricht.
vermutlich meintest du "wie Bauhof ihn anspricht" statt wie “Bauhaus ihn anspricht". (In meinem Beitrag Nr. 1927-40).
M.f.G. Eugen Bauhof
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Beitrag Nr. 1927-49
05.11.2012 19:27
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1927-46:Henry schrieb in Beitrag Nr. 1927-42:Weshalb sollte die Ansicht, es gäbe keinen Gott, unlogisch sein? Was ist unlogisch daran, nicht Teil eines perfiden Gesamtkonzeptes "Wir-sind-alle-Gott" sein zu wollen? Ganz davon abgesehen, dass wir Gott logisch weder beweisen noch widerlegen können.
Hi Henry,
in dieser Diskussion (1927) ist von "Gott" zum ersten mal in Beitrag 1927-36 die Rede — und zwar in deinem Text, nicht in meinem.
Was ich einige Zeilen davor mit "was auch immer" umschreibe, muss keineswegs der Gott der Bibel sein — es könnte auch ein Programm sein, welches uns und die Welt, in der wir leben, simuliert in dem Sinne, in dem Brian Greene das in Kapitel 10 seines Buches "The Hidden Reality" als (sehr) entfernte Möglichkeit diskutiert. Und zwischen diesen beiden Extremen sind noch viele andere Möglichkeiten denkbar.
Auf eine Diskussion über "Gott" will ich mich in diesem Forum schon allein deswegen nicht einlassen, weil das wenig Sinn macht, solange nicht definiert wurde, was man unter diesem Begriff denn eigentlich (während der Diskussion) verstehen möchte. Solange man sich auf so eine Definition nicht wenigstens vorläufig geeinigt hat, existiert keine Basis, die irgendwelchem Aussagen oder Meinungen zu Existenz oder Nicht-Existenz von "Gott" Sinn verleihen könnte. (Statt "Gott" hat man in all solchen Aussagen dann nämlich einfach nur "?" zu lesen.)
Mein Hinweis, wasserdichte Logik betreffend, war gemeint als: "Selbst wenn man annimmt, es gäbe einen "Gott", der uns steuern kann wie Puppen, folgt daraus noch lange nicht, dass er es auch wirklich tut."
Beste Grüße,
grtgrt
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Beitrag Nr. 1927-50
05.11.2012 22:33
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Beitrag Nr. 1927-51
06.11.2012 08:15
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1927-44:
... Das heißt, er hat uns "frei" geschaffen, weiß aber, dass wir diese Freiheit zum "Bösen" und zum "Guten" nutzen werden. Das Perfide liegt in der Gewissheit der "Sünden", die wir begehen werden und der Gewissheit, diese "Sünden" zu strafen.
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Beitrag Nr. 1927-52
06.11.2012 09:00
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1927-51:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1927-44:
... Das heißt, er hat uns "frei" geschaffen, weiß aber, dass wir diese Freiheit zum "Bösen" und zum "Guten" nutzen werden. Das Perfide liegt in der Gewissheit der "Sünden", die wir begehen werden und der Gewissheit, diese "Sünden" zu strafen.
Hi Henry,
ich kann überhaupt nichts Perfides daran erkennen, wenn ein Lehrer seinen Schülern Aufgaben stellt wohl wissend, dass sie beim Versuch, sie zu lösen, jede Menge Fehler machen werden und er ihnen dann Noten verpassen muss, die ihnen nicht gefallen.
Fehler machen zu dürfen und die Gelegenheit zu haben, daraus zu lernen, scheint mir eine besonders effektiver Weg des Lernens.
Gruß,
grtgrt
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Beitrag Nr. 1927-53
06.11.2012 09:52
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1927-52:Der Lehrer weiß nicht, ob wir und wann wir "sündigen" werden, ...
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Beitrag Nr. 1927-54
06.11.2012 10:06
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1927-53:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1927-52:Der Lehrer weiß nicht, ob wir und wann wir "sündigen" werden, ...
Das ist richtig, aber irrelevant, denn selbst wenn er ganz genau wüsste, was seine Schüler falsch machen werden, kann es — in deren Interesse — besser sein, jene Fehler NICHT zu verhindern.
Schließlich lernt ja auch ein Kind nur Gehen, indem es zunächst mal immer wieder hinfällt.
grtgrt
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Beitrag Nr. 1927-55
06.11.2012 10:21
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1927-54:Es geht aber nicht darum, ..., sondern darum dass Helmut demnächst Ortwin ermorden wird. Wer wird wohl daraus lernen? Glaubts du, Ortwin wird sich erheben und Helmut Dank sagen?
Und es geht um jedes Kind, dass an Krebs krepiert, um jedes Wildtier, dass elend mit gebrochenen Läufen verendet, jeden Meteoriteneinschlag, der Milliarden Leben - Peng! - vernichtet.
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Beitrag Nr. 1927-56
06.11.2012 11:11
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1927-40:Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1927-37:
Nebenbei: Warum eigentlich denkt niemand an die Möglichkeit, dass wir Teil seiner selbst sein könnten?
Gruß,grtgrt
Hallo Grtgrt,
weil "ER" nur eine menschliche Fiktion ist. Die Vorstellung, dass wir Teil dieser menschlichen Fiktion sein könnten, führt zu einem unendlichen Regress.
Erinnerung an den Philosophen Ludwig Feuerbach: "Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde!"
M.f.G. Eugen Bauhof
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Beitrag Nr. 1927-57
06.11.2012 11:21
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1927-55:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1927-54:Es geht aber nicht darum, ..., sondern darum dass Helmut demnächst Ortwin ermorden wird. Wer wird wohl daraus lernen? Glaubts du, Ortwin wird sich erheben und Helmut Dank sagen?
Und es geht um jedes Kind, dass an Krebs krepiert, um jedes Wildtier, dass elend mit gebrochenen Läufen verendet, jeden Meteoriteneinschlag, der Milliarden Leben - Peng! - vernichtet.
Helmut zumindestens könnte durchaus daraus lernen. Auch die Gesellschaft kann daraus lernen.
Und natürlich kann eine Naturkatastrophe uns alle vernichten — warum auch nicht? Sind wir so viel wichtiger als alles andere in der Natur, das da mit vernichtet würde?
Du musst uns mal vom Standpunkt des Universums aus sehen!
Und warum bejammerst du, dass uns niemand vor welch schrecklichem Unbill auch immer beschützt, wo wir doch so großen Wert darauf legen, selbstbestimmt zu sein?
Also: Wollen wir nun Verantwortung für uns selbst haben, oder wollen wir in Watte gepackt sein?
Gruß, grtgrt
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Beitrag Nr. 1927-58
06.11.2012 12:26
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Henry schrieb in Beitrag Nr. 1927-57:Aber du kannst dich gern in Zynismus ergehen; ich dachte immer, das wäre mein Metier.
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Beitrag Nr. 1927-59
06.11.2012 12:50
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Grtgrt schrieb in Beitrag Nr. 1927-58:
Henry schrieb in Beitrag Nr. 1927-57:Aber du kannst dich gern in Zynismus ergehen; ich dachte immer, das wäre mein Metier.
Henry,
meine Bemerkung war überhaupt nicht zynisch gemeint. Sie sollte lediglich Gewichte zurechtrücken: Der Mensch neigt dazu, sich für den Nabel der Welt zu halten.
Vielleicht aber ist er doch nur ein Geschöpf unter vielen.
Wer anderes glaubt, kann das eigentlich nur tun, weil er glaubt, was in der Bibel steht ...
Gruß, grtgrt
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Beitrag Nr. 1927-60
06.11.2012 16:04
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Zitat:JEDES Leben ist wichtig und nicht weniger als wir Menschen. Man sollte an Lebewesen keine Wertkategorien anlegen?
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.