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Theaterschminke kontra Menschenrechte???

Thema erstellt von Ernst Ellert II 
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Charles Bronson personifizierte den Indianischen Helden Chato in dem 1972 aufgeführten Western "Chatos Land" von Michael Winner. Martin Landau war in der Filmkomödie "40 Wagen westwärts" von John Sturges als Indianerhäuptling zu bewundern. Und nicht zuletzt hat Sir Laurence Olivier den Muhammad Ahmad gespielt in dem Basil Dearden-Fim "Khartoum" von 1966. Orson Welles hatte 1952 dunkel geschminkt, den Othello gespielt in dem gleichnamigen Film bei dem er auch selbst Regie geführt hatte. Sind die unzähligen Schauspieler auf Bühne und Leinwand die in Rollen ihnen fremder ethnischer Herkunft schlüpfen schuldig die Rechte anderer zu missachten, dadurch das sie Ihren Beruf ausüben und sich "verkleiden"? Jedenfalls hat sich in unserem Land die Situation dahin verschoben das die Öffentlichkeit schon mal sehr unangenehm wird wenn der Künstler nur seinen Beruf ausüben will. Seht ihr bei der Maskerade einen Menschenrechtsbruch oder sollte man unbescholtene Schauspieler ruhig dem nachgehen lassen was sie gelernt haben? Sich verkleiden.
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Stellt sich die Frage:
Ist die Person, die sich als Soldat "verkleidet" (verkleiden muss) schuldig, wenn er/sie auf Menschen schiessen muss.
Ich meine nicht die "Möchtegern-Rambos", die Spass dran haben.

Schauspieler spielen nur Rollen, es fliesst kein echtes Blut, Aber manche Filme können auch die Zuschauer aufrütteln, gewollt oder ungewollt, z.B wie in Deinem Beispiel über Menschrechte.
Und wer sich wachrütteln lässt, der zeigt, dass er ein (mit)denkender Mensch ist, und die Welt sozialkritisch sieht.

Zahlreiche Schauspieler haben bereits Adolf Hitler gespielt, haben die sich schuldig gemacht, gegen Menschenrechte zu verstossen?

Die Ereignisse des 11.September 2001 wurden durch Schauspieler nachgestellt.
Haben sich die Piloten-Schauspieler schuldig gemacht.

Nachtrag

Entscheident ist, welchen Sinn der Drehbuchautor mit seinem Film verfolgt.
Wenn es sich um eine Dokumentation, z.B über das 3.Reich oder die Anschläge vom 11.Sept. handelt, so haben die Schauspieler eine grosse Verantwortung.
Sie müssen das Geschehen so realitätsnah und unverfälscht wie möglich rüberbringen, damit der Zuschauer die Ereignisse möglichst exakt erfährt.
Neben den Schauspielern hat auch der Regisseur eine Verantwortung, so können z.B Kriegsszenen als brutales blutiges Gemetzel dargestellt werden, oder man verzichtet auf unnötige "Showeffekte" und deutet bestimme Sachen nur an. Dabei ist der Informationsgehalt für den Zuschauer der gleiche. Es müssen nicht 100 Liter (Film-)Blut fliessen, damit der Zuschauer begreift, wie brutal Krieg ist.

Bei reinen Unterhaltungssendungen ist es anders, aber nur, wenn der Zuschauer weiss, dass es erfundene Szenen sind. Nimmt man z.b Karl-May Filme, so ist nicht wichtig, ob der Indianer unterdrückt wird, der Weisse grundsatzlich erst mal als der Gute dargestellt wird, sondern dass am Ende immer der/das Gute gewinnt. Dazu gehört nunmal auch der rücksichtslose Skalpjäger. weil es eben nur eine Rolle ist.

Dann gibt es noch Filme, die fahrlässig oder mutwillig in einem "Grenzbereich" operieren, z.B in denen Gewalt verherrlicht wird, oder Unterdrückung von Minderheiten als "normal" angesehen wird.
Letztendlich hat der Schauspieler immer die Wahl, ob er sein Gesicht für diesen oder jenen Film hergibt.
Aber es ist und bleibt immer nur eine Rolle. Dessen sollte sich der Zuschauer, und zwar jeder, stets bewusst sein.

Leider werden Schauspieler all zu oft mit ihrer Rolle verglichen, so kennt man Sylvester Stallone immer als den drauflosballernden Rambo, oder den prügelnden Rocky. Ihm würde man eine Rolle als Dorfpfarrer niemals abnehmen.

Und Larry Hagman konnte ich z.b als JR Ewing nie ernst nehmen, weil ich in ihm immer noch den etwas trotteligen Major Tony Nelson aus der Serie Bezaubernde Jeannie gesehen habe.

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Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 12.01.2012 um 12:41 Uhr.
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