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Die einfachen, jedoch philosophisch seltsamen Geschichten des Crank F.

Thema erstellt von Stueps 
Claus (Moderator)
Beiträge: 2.483, Mitglied seit 18 Jahren
Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1773-80:
"Haben Sie Alkohol getrunken?"
"Ja."

Der Polizist ging zum Streifenwagen,
hielt Rücksprache mit seinem Kollegen,
schaute mich an,
stieg in seinen Streifenwagen und fuhr los.

:rofl: Hihihi, q.e.d.:
Das Glück ist mit den (besoffenen) Stuepsen!
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Beiträge: 1.321, Mitglied seit 11 Jahren
Claus schrieb in Beitrag Nr. 1773-81:
Das Glück ist mit den (besoffenen) Stuepsen!

... Nicht nur mit den Stuepsen.

Ich war zu einem Klassentreffen. Wir haben in einem Gartenlokal einer Kleingartenanlage unsere Erinnerungen aus der Tiefe unseres vergangenen Schülerlebens zu Tage gefördert. Natürlich war Alkohol nicht zu vermeiden.

Wie immer war ich einer der Letzten, die die fröhliche Runde verließ und die Klinke putzte.
Dann dackelte ich zu meiner Unterkunft und musste feststellen, dass das Jackett zwar meinem sehr ähnelte, es jedoch nicht meines war.
Am nächsten Tag viele Anrufe an die Mitschüler mit der Frage, wer mein Jackett versehentlich mitgenommen hätte.

Keiner vermisste sein Jackett, nur einer seinen Mantel.

Wir tauschten.
Der etwas kleinere Mitschüler hatte seinen Mantel zurück und ich mein nagelneues Jackett.

Der Alkohol ist doch manchmal der Retter in der Not.
Gruß, Otto
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Stueps (Moderator)
Beiträge: 3.559, Mitglied seit 19 Jahren
Hallo Otto,

Otto schrieb in Beitrag Nr. 1773-82:
Keiner vermisste sein Jackett, nur einer seinen Mantel.

:rofl:

Was des einen Jackett, ist des anderen Mantel :lol:.

Sehr schön, danke :lol:.
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Stueps (Moderator)
Beiträge: 3.559, Mitglied seit 19 Jahren
Puh, ich hole mir noch ein Bier, Moment.

Jever, huldvoll vor Okotombrok verneigend.

Ich bin seit zehn Jahren im Sicherheitsdient tätig (heute nur noch auf Minijob).
Bei Berichten in der Objektbewachung gibt es die sieben "W":

Wo, Wann, Was, Wer, Warum, Was wurde veranlasst, Wer wurde informiert.

Ich habe unzählige Berichte dieser Art verfasst.

In diesem Stil werde ich nun eine weitere absolut wahre Geschichte aus meinem Leben berichten (mit wahren Angaben zu Namen, Geographie und sonstigem, ausgenommen Zeitstempel, alle Zeiten sind frei erfunden, ich werde aber um des Protokolls willen Zeitstempel benutzen. Es ist ca. 30 Jahre her).
Die Geschichte ist wahr, die Erzähl-Perspektive schulde ich meinen letzten zehn Jahren, sie ist frei erfunden.

Auszug aus dem Dienstbuch:

- Mittwoch, Rundgang Start 18:45, Proberaum in Geb. R16 (?) RWN-Gelände: Angemeldete Personen proben seit ca. 19 Uhr Musik.

Anm.: Personen spielen bei ca. Lautstärke 6000 ihr Set durch, ein Gespräch ergibt, sie nennen sich als Gruppe P.O.F., sie haben am Freitag beim Vier-Tore-Fest in Neubrandenburg einen Auftritt. In einem von diesen vier Toren.
Alle sind konzentriert, alle beherrschen ihren Part (pers. Anm.)

- Freitag, 20:00 Uhr, Sonderdienst im Tor Richtung Oststadt Neubrandenburg (richtiger Name momentan entfallen), Einlass.
- keine auffälligen Personen, P.O.F. nötigen mich zu alkoholischem Konsum.

- Freitag, 22.00 Uhr: keine besonderen Vorkommnisse, P.O.F. spielen auf, lenken von Bewachungstätigkeit massiv ab.
Ich ordne die nächsten 24 h Berichterstattung an.

Bericht von P.OF.:

- haben nach dem Auftritt weiter Getränke konsumiert. Der Lübzer Stand machte jedoch dann Feierabend.
- sind dann mit einem Auto unserer Wahl (es gehörte auf jeden Fall einem von uns!) zur Tankstelle.
- Budget gab nach Verhandlung mehrere Flaschen Rosentaler Karkaker her.
- Alle fuhren nach Hause, Andreas zu Stueps, um noch verschiedenes zu besprechen.
- Andreas konnte aufgrund der schlechten Nahrungsversorgung vergangener Tage nicht die gesamte Menge Kadarka bei sich behalten,
er gab einen Teil des edlen Tropfens an die unteren Etagen, vorrangig Balkon-Außenseite erste und zweite Etage, ab. Er hielt sich zu diesem Zeitpunkt bei Stueps in der dritten Etage auf.
- Andreas begann zu brüllen, dass er Magenbluten habe, und sofort ins Krankenhaus müsse. Schließlich seien die unten folgenden Balkone nun rot gefärbt.
- Kühle Recherche von Stueps ergab nach einigen Minuten, dass Kadarka durchaus Anthocyane beiinhalte, die Farben von Mageninhalten beeinflussen können.
- Es war wohl ca. vier oder fünf Uhr morgens, als dies alles passierte.
- Sieben Uhr (also ca. drei Stunden später) trafen sich P.O.F. verabredungsgemäß an einer Tankstelle Neubrandenburg Richtung Ausfahrt Rostock, da sie einen Auftritt am Schweriner Pfaffenteich wahrnehmen mussten.
- Hinfahrt ohne besondere Vorkommnisse.
- Aufbau, Soundcheck ohne besondere Vorkommnisse.
- Auftritt ca. 12 Uhr: ohne besondere Vorkommnisse. Geile Party (Anm.Stueps).
- Beanstandungen seitens P.O.F.:
Auftritt nur möglich mithilfe Sonnenbrille. Höchstlichtintensität ist normalerweise Standard, wurde hier aber merklich überschritten (Sonne).
Reparatur-Biere mussten selber bezahlt werden, und es musste sogar nach diesen gesucht werden.
In einem Land, welches sich Grundversorgung in das Grundrecht schreibt.

Beste Grüße
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Diese Welt gibt es nur, weil es Regeln gibt.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 04.04.2025 um 19:27 Uhr.
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Stueps (Moderator)
Beiträge: 3.559, Mitglied seit 19 Jahren
Weiter geht´s, ich würde mich über mehr Beteiligung freuen.

Deshalb hole ich heute weiter aus, um euch hoffentlich abzuholen.

Wir alle haben was aufzuschreiben.

Es kommt Kontext, dieser mündet in einer konkreten Geschichte, die sich absolut exakt so ereignet hat.

Mein Zukunftsplan als 15-jähriger - von meinen Lehrern (1987?) konkret so erfragt - war folgender:

Ich möchte mir gern soviel Hubba Bubba wie möglich kaufen können, eine Quarzuhr tragen, und die beste Stereoanlage der Welt kaufen können, um endlich Venom: Eine Kleine Nachtmusik volle Pulle hören zu können. Hier leider nur eine sehr schlechte Live-Version, ich hab auf die Schnelle nix anderes gefunden. Das Original-Album ist der Hammer, hab ich immer bei Toralf und Heiko gehört.

Dazu musste ich natürlich in den Westen.

Ich dachte mir folgenden Plan aus:
Den Führerschein machen, LKW-Fahrer werden, um dann Fahrten ins Nichtsozialistische Ausland (BRD) zu tätigen.
Bei der ersten Gelegenheit dort bleiben, mir eine Arbeit dort suchen, um mir Hubba Bubba und die Monsteranlage zu kaufen. Im Osten war das alles viel zu schwierig, Ich hatte keine Westverwandtschaft.

Also antwortete ich den Lehrern, dass ich gern in die Landwirtschaft gehen möchte, um Getreide und Kartoffeln für unser Volk zu machen, damit wir alle immer genug zu Essen haben.
Das hat dann geklappt, ich wurde Facharbeiter für Pflanzenproduktion, in dieser Lehre war der Führerschein für Lkw (und automatisch Pkw) inbegriffen - was das erste Ziel auf meiner Etappe darstellte.

Mir fallen da gleich weitere Geschichten ein, aber die vielleicht später.

Mein Plan war dann 1990 obsolet, die Wende war da.
Mit Beendigung meiner Lehre wurde ich dann arbeitslos (LPG gab es nicht mehr) und es wurde alles zu Westgeld, welches ich nicht hatte. Das war auf den Tag genau der 01.07.1990.

Vollkommen orientierungs- und arbeitslos (man teilte mit mit, dass es den Beruf "Facharbeiter für Pflanzenproduktion" ab sofort nicht mehr gibt) suchte ich Arbeit.

In Meck-Pomm.

Ich schrieb und schreibe bis heute gern.
Im "Readers Digest" stieß ich auf eine Werbeanzeige, die Leute suchte, die sich gegen Geld zu Leuten ausbilden ließen, Werbeanzeigen in Zeitschriften schreiben.

Das fand ich toll!

Ich machte gegen (für mich sehr) viel Geld die "Fernakademie", und lernte Werbetexter. Die "Akademie" war wirklich toll.
Ich schrieb z.B. als Hausaufgabe einen Werbeslogan für Schuppenshampoo:

"Nimmt Ihre Schuppen nicht auf die leichte Schulter!"

Zu dieser Zeit schlossen sich auch in Holland die ABN Bank und die Amro Bank zusammen, und alle Filialen benötigten neue Schilder draußen.

Ich war dann in der Firma tätig, die diese neuen Schilder in Süd-Holland montierte.
Dieser Job war dann vorbei, und ich brauchte neue Arbeit.

Zurück in Neubrandenburg stellte ich mich in eine Telefonzelle der Post (Oststadt, Juri-Gagarin-Ring), schnappte mir das Telefonbuch,
und rief alle Werbefirmen an, um mir einen Job zu suchen.

Schon beim zweiten Telefonat hatte ich Erfolg:

Sowas wie Werbetexter gäbe es bei uns nicht, aber wir suchen Verkäufer.
Kann ich, mach ich, super! Scheißegal!

Ich bekam ein Büro, einen niegelnagelneuen Ford Fiesta, und Aufträge zugeteilt.

In Altentreptow sollte ich dann einen Kunden besuchen am Nachmittag.

Ich hatte noch ein wenig Zeit, und legte mich zu einem Mittagsschläfchen auf die Couch.
Ich trug zu diesem Zeitpunkt immer noch meine "Sportbrille Marke DDR" - es gab nur dieses eine Modell -, und wachte auf.
Meine Sportbrille war kaputt, ein Bügel war abgebrochen. Ich suchte wie verrückt den Bügel, fand ihn aber nicht.

Egal, schnell zum Kunden, dort ohne Brille Werbegespräch.

Der Kunde schaute mich immer wieder interessiert an, ich hatte den Eindruck, dass er leicht irritiert wirkte.

Es stellte sich heraus, dass der Kunde mich in meiner Jugend und meinem Auftreten nicht so recht ernst nehmen konnte - das Verkaufsgespräch blieb ergebnislos.

Zurück nach Neubrandenburg musste ich tanken, fuhr an die nächste Tankstelle, steckte die Pistole in das Tankloch, drückte den Hebel, und es kam kein Sprit.
Ich probierte es dann noch vierzehn mal - Hebel auf die eine, dann auf die andere Weise drücken - nix passierte. Ich hatte echt alles gegeben.

Ich schaute mich um, und entdeckte dann hinter der Fensterscheibe des Tankshops einen Handwerker, der offensichtlich Maler war - und völlig fassungslos:

Die Tanke sei doch noch gar nicht fertiggebaut, was ich denn hier zum Teufel versuche?

Ich kratzte mich kurz an meinem rechten Ohr, und stellte fest, dass der vermisste Brillenbügel die ganze Zeit dort sichtbar - außer für mich - dort gesessen hatte.

Beste Grüße
Signatur:
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 16.04.2025 um 21:55 Uhr.
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