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Was macht "alten Kram" so romatisch

Thema erstellt von Hans-m 
Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Was mir auffällt ist, dass wir bei allem Fortschritt an dem längst Vergangenen immer eine romantische Seite finden.

Da entwickeln wir ständig neuere, bessere Beleuchtung, wir nutzen die Glühlampe, die Sparlampe und zukünftig sogar LED- Leuchten.
Aber als romantisch bezeichnen wir nach wie vor den Kerzenschein.
Wir geniessen es bei einer längst veralteten Lichtquelle zu sitzen.

Da werden schnellere Fortbewegungsmittel entwickelt.
Wir nutzen benzingetriebene Autos, in Zukunft sogar Elektroautos
Aber (fast) jeder möchte in einer Kutsche heiraten oder nur mal damit fahren, mit einem längst überholten Fortbewegungsmittel.

Da entwickelt die Bahn immer schnellere und komfortablere Züge, wie etwa den ICE.
Züge mit Klimaanlage (wenn sie denn funktioniert) aber die gute alte Dampflok, mit Waggons, in denen man auf Holzbänken sitzt, reizt uns immer wieder.

Wir wohnen in modernen Häusern mit Zentralheizung, finden aber alte, offene Kamine und alte Schlösser und Burgen, mit oft zugigen Zimmern anziehend.

Was ist der Grund, für das Interesse, die Sehnsucht nach dem alten Kram, was hier nicht abwertend gemeint ist.

Wir freuen uns über den Fortschritt, trauern aber dem längst überholten nach.

Eigentlich könnten wir doch froh sein, das wir die veralteten Methoden der Fortbewegung, der Beleuchtung, der Art zu Wohnen und zu leben hinter uns gelassen haben, dass es uns heute besser geht.

Was reizt uns trotzdem noch daran?

Wir würden ja auch nicht mit der Keule durch die Lande ziehen, und unserem nächsten eins über die Rübe ziehen, oder vielleicht doch???

Oder liegt tief in uns der Wunsch, all den Fortschritt ungeschehen zu machen, das Rad der Zeit zurückzudrehen, und zu unseren Wurzeln zurückzukehren?
Ein Leben im Einklang mit der Natur und längst vergessenen Werten?
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Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
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K. Valentin hat dies einmal in einem Satz zusammengefaßt: "Früher war auch die Zukunft besser".
Wie wahr!!.....??
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Zur Bedingung des Raum und der Zeit gehört ganz unbedingt ,die absolute Bedingungslosigkeit von Raum und Zeit. Werden Raum und Zeit an Bedingungen geknüpft sind sie endlich, mit einem Beginn und einem Ende.
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Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Wofür ist die "Gorch Fock" gut?

Bei dem ganzen High-Tech-Kram, Vollautomatische Waffen, Elektronische Zielerfassung usw. stellt sich mir die Frage: "Wofür ist eine Ausbildung auf der Gorch-Fock, einem, nach technischem Stand mittelalterlichen Kriegsmittel, überhaupt gut?"

Da gibt es die modernsten Zerstörer, Flugzeugträger etc, und die lernen auf einem Segelschiff.

Umgekehrt gefragt: "Warum lernt die Luftwaffe nicht zuerst auf alten Doppeldeckern? Oder das Heer mit römischen Kampfwagen oder mit der Keule aufeinander loszugehen?

Was bringt uns diese Ausbildung an längst überholtem Gerät?

Ich fände es zwar gut, wenn Freiwillige, die Interesse an Segelschiffen haben, eine Ausbildung auf der Gorch Fock machen könnten, aber einen Nutzen für das Know-How der Marine sehe ich darin nicht
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 1736-3:
(...)
Da gibt es die modernsten Zerstörer, Flugzeugträger etc, und die lernen auf einem Segelschiff.

Umgekehrt gefragt: "Warum lernt die Luftwaffe nicht zuerst auf alten Doppeldeckern? Oder das Heer mit römischen Kampfwagen oder mit der Keule aufeinander loszugehen?

Was bringt uns diese Ausbildung an längst überholtem Gerät?

(...)
Hallo Hans, lass mich die letzte Frage zuerst beantworten.
Die Ausbildung an "längst überholtem Gerät", wie Du es nennst, ist eine der Voraussetzungen zum überleben bei Schiffbruch.
Die Kenntnisse über Wind, Wellen, Strömung, Abdrift im Besonderen
und Meteorologie (die Lehre von der Physik und Chemie der Atmosphäre) im allgemeinen,
sind Grundvorraussetzung dafür um in havarierten Wracks oder Rettungsbooten zu überleben auf hoher See.
Das lässt sich nicht so einfach lernen auf einer Schulbank
das muss erlebt, erfahren, erspürt und geübt werden.
Und das geht nun mal am besten auf einem Segelschiff.

Und was Deine umgekehrte Frage angeht...
Hast Du schon einmal davon gehört das Landstreitkräfte und Luftwaffe in Seenot geraten?
Bei der Luftwaffe von Ausnahmen mal abgesehen.

Von einem Offizier zur See wird erwartet das er jederzeit und überall die richtigen Maßnahmen ergreift das Überleben seiner Besatzung zu gewährleisten.
Dazu ist es auch nötig immer und überall seine Grenzen zu kennen. Diese auszuloten ist auf Segelschulschiffen eine der Aufgaben.
Top-Manager zahlen Unsummen für solche Törns wo etwas derartiges geboten wird, nur um den Umsatz zu steigern.
Auf der Gorch Fock geht es aber nicht um Umsatz heute, sondern um das überleben wenn später mal etwas schiefgeht.

Die Politik hat es in jüngster Vergangenheit versaut,
und lässt jetzt die eigene Last der Unfähigkeit an Kapitän zur See Norbert Schatz aus.

MfG Ernst Ellert II.
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Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
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Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1736-4:
Die Kenntnisse über Wind, Wellen, Strömung, Abdrift im Besonderen
und Meteorologie (die Lehre von der Physik und Chemie der Atmosphäre) im allgemeinen,
sind Grundvorraussetzung dafür um in havarierten Wracks oder Rettungsbooten zu überleben auf hoher See.
Das lässt sich nicht so einfach lernen auf einer Schulbank
das muss erlebt, erfahren, erspürt und geübt werden.
Hallo Ernst

Hier gebe ich Dir uneingeschränkt Recht

Zitat:
Die Ausbildung an "längst überholtem Gerät", wie Du es nennst, ist eine der Voraussetzungen zum überleben bei Schiffbruch..
.
.
Und das geht nun mal am besten auf einem Segelschiff.

Aber hier widerspreche ich Dir

Das Verhalten eines Schiffes in einer Not-Situation ist abhängig vom Schiffstyp.
Wind, Strömung, Abdrift usw wirken auf jeden Schiffskörper verschieden.
Wenn bei einem Zerstörer oder Flugzeugträger die Maschinen ausfallen oder das Schiff leckgeschlagen ist, das kann man nicht an einem Segelschiff lernen.

Ich mache nochmal den Vergleich mit der Luftwaffe.
Wenn ich mit einem Überschallflugzeug abgeschossen werde oder die Triebwerke ausfallen, so kann ich das nicht an einem Doppeldecker üben.
Hier gibt es Faktoren wie Gleitwinkel, Lenkbarkeit im Segelflug etc.
Wenn ich das bei einem Doppeldecker beherrsche, dann noch lange nicht an einem modernen Kampfjet.

Wenn die Kadetten eine Notsituation an einem Kriegsschiff, meistern sollen, so müssen sie es auch an einem solchen lernen.
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 1736-5:
(...)
Wenn bei einem Zerstörer oder Flugzeugträger die Maschinen ausfallen oder das Schiff leckgeschlagen ist, das kann man nicht an einem Segelschiff lernen.
(...)
Hallo Hans, sei gegrüßt.
Zuerst einmal hat die Bundesmarine weder Zerstörer noch Flugzeugträger.
Und das "abtreiben" mit einer Fregatte kann man auch in einem Simulator nachstellen.
Dein wiederholter Ausflug zur Luftwaffe beweist das Du nicht verstanden hast worum es geht. ;-)
Man kann Schiffbruch oder sonst eine Notsituation auf See nicht "planen".
Das will auch niemand.
Worauf es ankommt ist, den zukünftigen Offizier zur See zu befähigen alle nur denkbaren Situationen zum Wohle seiner Besatzung zu meistern.
Dazu muss er Erfahrungen sammeln die ihn später befähigen das richtige zu tun.
Er muss seine Fähigkeiten ebenso kennen wie seine Grenzen.
Der Mensch in der Funktion des Offiziers zur See steht im Mittelpunkt der Ausbildung auf der Gorch Fock,
und nicht eine anonyme Funktion in ferner Zukunft die man üben müsste, aber nicht üben kann.
Was man aber tun kann und auch muss, ist die Befähigung des zukünftigen Offiziers mit allen Möglichkeiten die zu Gebote stehen zu fördern.
Denn der Verantwortung des Offizier zur See sind später Menschen anvertraut dessen Vorgesetzter er ist.
Der Mensch als Offfizier ist es worum es hier geht.

(SATIRE)
Da führen auch noch so viele "wenn" nicht daran vorbei.
Sechs Sätze zum Ende deines Beitrages von denen vier mit einem wenn beginnen.
Das ist schon fast zuviel des guten.
Sollte Dir noch ein "wenn" begegnen, dann grüß es schön von mir.
(SATIRE ENDE)

(SARKASMUSS)
Aber wie ich schon in einem anderen Forum vorgeschlagen habe...
Man könnte unser schönes Segelschulschiff auch der Aida-Flotte zuordnen.
Vielleicht ist es auch sinnvoll die Gorch Fock dann umzutaufen.
Angesichts der aktuellen Tages - Berichterstattung.
Schlage vor, sie zukünftig Rudolf Steiner zu nennen.
Voraussetzung für den aktiven Dienst an Bord ist dann....
...der erfolgreiche Besuch einer Waldorfschule.
Dann könnte man das Aida-Ticket auch zum halben Preis abgeben. ;-)
(SARKASMUSS ENDE)

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1736-6:
Zuerst einmal hat die Bundesmarine weder Zerstörer noch Flugzeugträger.
Darum gehts hier auch nicht. Was ich damit sagen wollte ist, dass es motorgetriebene Schiffe sind und keine Segelschiffe. Und genau dass muss man auch beiner Notsituation beachten.

Zitat:
Dein wiederholter Ausflug zur Luftwaffe beweist das Du nicht verstanden hast worum es geht. ;-)
Man kann Schiffbruch oder sonst eine Notsituation auf See nicht "planen".
Das will auch niemand.
Worauf es ankommt ist, den zukünftigen Offizier zur See zu befähigen alle nur denkbaren Situationen zum Wohle seiner Besatzung zu meistern.
Dazu muss er Erfahrungen sammeln die ihn später befähigen das richtige zu tun.
Er muss seine Fähigkeiten ebenso kennen wie seine Grenzen.

Ich habe sehr wohl verstanden, worum es hier geht.
Aber alle Situationen zum Wohle der Besatzung zu meistern, wie du es nennst, lernt man doch am besten an einem Objekt, dass dem späteren realen Objekt am meisten ähnelt.

Auf einem realen Schiff habe ich Maschinen, die Ausfallen können, da habe ich im Kriegsfall Munition und Waffen, Ich habe Schotts, mit denen ich gefährdete Bereiche abtrennen kann usw.
Das alles habe ich auf der Gorch Fock nicht. Somit muss ich im Notfall ganz andere Kenntnisse haben, ich muss andere Entscheidungen treffen, und stehe vor anderen Grenzen und Herrausforderungen, denen ich mich stellen muss.

Auch ohne Notfall, in "alltäglichen" Situationen sind die Grenzen ganz andere.
Während bei der Gorch Fock schnell die körperlichen Grenzen erreicht sind, Segelsetzen ist nun mal eine körperliche Arbeit, so werden bei moderen Schiffen eher die psyschichen Grenzen erreicht. Ständie Aufmerksamkeit am Radar z.B. Fahrten durch vermiente Gewässer. Ausfall von Navigationssystemen und anderen elektronischen Bauteilen usw.

Nur wenn ich weiss, was "meine" Mannschaft belastet, weiss ich, wie ich alles zum ihrem Wohle, oder möglichst vieles davon, regeln kann.
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 1736-7:
(...)
Nur wenn ich weiss, was "meine" Mannschaft belastet, weiss ich, wie ich alles zum ihrem Wohle, oder möglichst vieles davon, regeln kann.
Aye aye Sir.
Ich habe natürlich wieder einmal völlig daneben gelegen.
(mit meiner Einschätzung)
Bitte von Bord gehen zu dürfen.
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Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1736-8:
Bitte von Bord gehen zu dürfen.

Erlaubnis verweigert!


Es ist gut hier einen "Gegner " zu finden, der einem auch Grund zum überdenken der eigenen Meinung gibt. Der faire und vor allem zum Thema passende Argumente liefert, auch wenn ich vielleicht manchmal mit meiner Meinung etwas störrig rüberkomme.

Da gibts leider andere "Gestalten" hier im Forum.

Also Ernst, bleib an Bord und verrichte Deinen Dienst!
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 1736-9:
(...)
....auch wenn ich vielleicht manchmal mit meiner Meinung etwas störrig rüberkomme.
(...)
Wider besseres Wissen versuche ich es ein letztes Mal.
Also Hans... lass es mich mit einem "Bild" versuchen Dir den Sinn eines Segelschulschiffes zu erschließen.

Stell Dir vor Antonio Giacomo Stradivari wollte vor 300 Jahren eine Geige bauen.
Was hat er dann zuerst gemacht?
Richtig. Er hat sich das richtige Holz für das Instrument besorgt.
Erst dann konnte er beginnen aus dem Rohmaterial Holz eines seiner Meisterwerke zu schaffen.

Analog dazu sucht man auf der Gorch Fock nach dem richtigen Menschenmaterial für Offiziere zur See.
Die Seekadetten sollten aus einem besonderen "Holz" geschnitzt sein, wie man so sagt.
Der fertige "Offizier" zum dem sich der Seekadett entwickelt,
wird dann von seinen Vorgesetzten auf seiner späteren "Station",
sei es auf einer Fregatte, einem Versorger, einem U-Boot oder was auch immer,
auf der er dann seinen regulären Dienst verrichtet,
eingewiesen und Aufgaben bezogen ausgebildet.

So schließt sich in beiden Bildern der Kreis.
Aus einem Stück Holz wird ein geniales Instrument.
Und aus dem Menschen SeeKadett wird ein See-Offizier.

Ungeachtet der vielen möglichen "wenn" und "aber"...
deutlicher gehts nimmer.
Aber ich freue mich schon auf den Kommentar. (ääärlich);-)

MfG Ernst Ellert II.
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Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1736-10:
Analog dazu sucht man auf der Gorch Fock nach dem richtigen Menschenmaterial für Offiziere zur See.
Die Seekadetten sollten aus einem besonderen "Holz" geschnitzt sein, wie man so sagt.
Der fertige "Offizier" zum dem sich der Seekadett entwickelt,

Also wenn ich Dich richtig verstehe, so ist es eine Art "Casting" für Offiziere.

Da trennt sich die Spreu vom Weizen.


Aber trotzdem, wenn ich wieder anderer Meinung bin, kann aus jemand, der beim Segelsetzen oder Navigieren versagt, ein guter Bordfunker, Kommandant, oder sonst was (Kenne die Aufgaben an Bord nicht genau) werden.

Oder auf der Gorch Fock zeigt sich, wofür er besonders geeignet ist, navigieren, kommandieren, koordinieren etc
Und danach richtet sich sein späteres Einsatzgebiet.

Aber einen Teilerfolg mich zu überzeugen kann ich Dir bestätigen, Ernst

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 04.02.2011 um 12:53 Uhr.
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„Casting“, der ist gut lieber Hans-m. Und Dieter Bohlen als "rumrudernder" Kapitän.

Der Ernst hat sich ja schon mächtig hier aus dem Fenster gelehnt, ich probiere es mal so.

Natürlich kann ein Absolvent mit (s)einer seemännischen Ausbildung zur See fahren, auch ohne, daß er zuvor je die Gorch Fock zu Gesicht bekam, ein Segeltörn mit ihr ist kein Pflichtprogramm welches absolviert werden muss.

Ernst hatte es schon völlig richtig erwähnt:“ Von einem Offizier zur See wird erwartet das er jederzeit und überall die richtigen Maßnahmen ergreift das Überleben seiner Besatzung zu gewährleisten.“ Der Schwerpunkt liegt hier bei : „jederzeit und überall“.

Denn trotz aller heutigen technischen Möglichkeiten, GPS für die Navigation, elektronische Lotsysteme…usw.usw. ist der Einsatz auf See immer noch etwas ganz Besonderes, muss von den Seeleuten, zu JEDER Zeit, der höchste Einsatz gefordert werden können. Denn zu jeder Zeit ist es möglich, daß ein Schiff, trotz aller Technik havariert. Ein Kavensmann (Monsterwelle), wir lesen darüber gelegentlich in der Zeitung, kann auch die besten Schiffe, urplötzlich, aus dem nichts heraus, in Seenot geraten lassen, mit all seinen Folgen bis zu deren Untergang.
Die Situation auf dem Schiff stellt sich dann, von jetzt auf gleich, als eine extreme Ausnahmesituation dar, und ein Mensch ist ihr am besten gewappnet, wenn er solche Situationen schon geprobt hat, nach Möglichkeit mehrfach.

Wenn die Leute auf der Gorch-Fock, ihre Ausbildung absolvieren, müsse sie z.B. auch in der Lage sein, Nachts um 2 Uhr, bei stürmischer eisiger See, die Segel einzuholen. Da muss jeder Handgriff sitzen, und es muss sich ein JEDER auf den ANDEREN verlassen können, blindes VERTAUEN in den anderen ist eine unbedingt notwendige Grundvoraussetzung. Weicheier, Warmduscher haben auf hoher See nicht viel verloren, die sollten auf Binnengewässern rumschippern. Sollten hier Süßwassermatrosen unter uns sein, so mögen sie es mir bitte verzeihen.

Es geht also beider Ausbildung auf der Gorch-Fock in allererster Linie darum, gefestigte menschliche Charaktere zu erkennen, sie zu fordern und zu fördern. Die See ist gelegentlich sehr rauh, ihr zu trotzen will gelernt, erprobt sein. Dazu bietet diese Schiff mit seinem „alten Kram“ sehr gute Voraussetzungen, denn wenn die Technik, egal auf welchem Schiff versagt, muss sich ein jeder auf den anderen verlassen können. Und dies, erst recht auch, im so technikgläubigen 21. Jahrhundert.

Natürlich spielt Tradition… Seemansträumerei…Elitererei dabei auch eine Rolle.

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Zur Bedingung des Raum und der Zeit gehört ganz unbedingt ,die absolute Bedingungslosigkeit von Raum und Zeit. Werden Raum und Zeit an Bedingungen geknüpft sind sie endlich, mit einem Beginn und einem Ende.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Quante am 04.02.2011 um 14:27 Uhr.
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Quante schrieb in Beitrag Nr. 1736-12:
(...)
Der Ernst hat sich ja schon mächtig hier aus dem Fenster gelehnt,...
(...)
Wie wahr, wie wahr...
und all die Zeilen für ein "Casting" man fasst es nicht.
Bei der Schlussfolgerung wird der arme Stradivari noch im Grab zum Propeller.
Und ich bin Schuld......................großer Grund grauenhaften grämens.
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Genug gejammert.
Mein lieber Hans, Du hattest bemängelt das die Gorch Fock nicht genügend Nähe zu den späteren Einsatz- und Dienstorten der Kadetten hätte.
Dem kann man jetzt abhelfen. Unsere lieben Verbündeten trennen sich für kleines Geld von einem erst 38 Jahre alten und konventionell angetriebenen Kriegsschiff.
Hier einige Informationen zu dem Schiff. http://de.wikipedia.org/wiki/USS_John_F._Kennedy_%2...
Das wäre bestimmt auch ein standesgemäßer Ersatz der einem V-Minister von Adel gefallen würde. Nehme ich mal an.
MfG Ernst Ellert II.
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Beiträge: 2.307, Mitglied seit 13 Jahren
Hallo, Ernst und Diskutanten!

Gut, die alte Gorch Fock ist abgehakt. Aber wo bleibt die Romantik? Es ist doch eine so schöne Frage! ;-)

Ich bin selbst gesegelt – ein Bekannter besaß ein Zwölf-Meter-Boot -, und ich denke, wenn man unter romantisch nicht nur den rosa Sonnenuntergang meint, ist es sozusagen das „menschliche Maß“, das uns am „alten Kram“ so fasziniert (einmal davon abgesehen, dass ja überhaupt nicht jeder auf „Romantik“ steht).

Es ist das Wissen um die Macht der Natur, der man sich auf einem Segelschiff in ganz unmittelbarer Weise stellen muss, es ist tatsächlich Muskelkraft gegen die Kraft von Wind und Wellen, es ist vielleicht das elementare Erlebnis, sich selbst lebendiger zu fühlen durch die Lebendigkeit der Elemente. Auch „lebt“ das Schiff selbst, es knarrt und knirscht, es rollt und kränkt, Taue schwingen im Wind, die Segel blähen sich, all das verleit dem Schiff „Seele“.

Und diese Art von Lebendigkeit lässt sich in gewisser Weise auf Bauten übertragen, die durch die Verwendung von Holz und Ziegelsteinen, durch groben Putz, durch Fachwerk, auch durch den obligatorischen Garten, Blumen etc. und eben so durch das Unperfekte entsteht.

Ich sehe eigentlich weniger, dass die Menschen unbedingt in solchen Gebäuden wohnen möchten, denn so manche Unannehmlichkeit ist ihnen durchaus bewusst, als vielmehr das Gefühl, dass so ein alter Bau dem Menschen „angemessener“ erscheint, als ein Haus aus Stahl und Beton, quadratisch, unpersönlich. Mag sein, es liegt auch an den weicheren, so zu sagen weiblicheren Formen alter Gemäuer. Und vielleicht hängt diese Entsprechung auch damit zusammen, dass wir von Mutter, und nicht von Vater Natur sprechen.

All das einfach mal nur aus dem Bauch heraus.

Henry
Signatur:
Herr Oberlehrer

Die Wolken ziehen hin. Sie ziehen auch wieder her.
Der Mensch lebt einmal. Dann nicht mehr.

(Donald Duck)
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Erfinderlein
OhHenry, oh Henry,

was sagen wir den dazu:

Zunächst mal: >>> Ewig lockt das Weib. <<<

Vermutlich bist du mit deiner Aussage:
Zitat:
All das einfach mal nur aus dem Bauch heraus.
schon ganz nah drann gewesen, nur in falscher Richtung. Was da lockt ist eher umgekehrt, sprich in den Bauch hinein, zurück ins Warme, zurück zum Ursprung. Nennen wir das mal Ur-Romantik in Form eines versteckten Triebes. Nach C.G. Jung wäre die Frage angebracht, zu wieviel Prozent die Anima vorherscht ?

So betrachtet wären Höhlenwohnungen, respektive wespennesstähnliche Schlafkugeln anstatt Betten, quasi durchgehnd gepolsterte Nester angesagt und werden vielleicht mal der Renner. Selbst mein Kater bekommt solche Anwandlungen, wenn er mir seine Pfoten abwechselnd gegen den Rücken drückt, bevor er einschläft. ( tun Katzenkinder beim Säugen gegen den Bauch der Mutter)

Zu der ganzen Romatik sage ich mal vorsichtig: das Matriarchat scheint auf dem Vormarsch.

Gruß Lothar
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Noch einen guten Morgen Erfinderlein.
Erfinderlein schrieb in Beitrag Nr. 1736-16:
(...)
Zu der ganzen Romatik sage ich mal vorsichtig: das Matriarchat scheint auf dem Vormarsch.
(...)
Dazu hatte ich an anderer Stelle schon mal Überlegungen angestellt die ich Dir nicht vorenthalten möchte.
Sehr gespannt bin ich, ob Du den Folgerungen beipflichten kannst oder nicht.
Aber zur Sache....
Da gibt es nun Frauen und Männer auf unserem schönen Planeten.
Beiderlei Geschlecht wird von wem erzogen, oder besser gesagt konditioniert, abgerichtet oder ausgebildet?
Richtig...von Frauen. In diesem speziellen Fall spricht der Fachmann von "Müttern".
Genau so wie die Frauen freie Hand haben in der Ausbildung Ihrer Nachfolgerinnen,
nämlich Ihrer "Töchter", die ja eines Tages auch "Mütter" werden.
Genau so haben sie alle Möglichkeiten dieser Welt, aus ihren männlichen Nachkommen folgsame Befehlsempfänger
und bereitwillige Fortpflanzungsknechte zu machen, die auf's Wort gehorchen.
Als junger Mensch habe ich mich schon gefragt warum nicht die ganze schöne Welt ein einziges finsteres Matriarchat geworden ist.
Zehn aufeinander folgende Generationen würden reichen.
Sicherheitshalber könnte man zwantig oder dreißig veranschlagen,
denn was sind dreißg Generationen für die Menschheitsgeschichte?
Und vor allen Dingen für ein weltumgreifendes Matriarchat.
Damals hatte ich keine Erklärung für das "Versagen" der Frauen. Heute hingegen ist mir bewusst was die Männerwelt vor dem Verderben gerettet hat.
Die Mädels haben nämlich einen gravierenden Fehler gemacht.
Sie mussten unbedingt etwas grandioses, etwas weltbewegendes ersinnen und haben dann in Ihrem Übereifer die weibliche EIFERSUCHT erfunden.
Was zwangsläufig dazu geführt hat das Ihr großer Plan nicht mehr zur Verwirklichung kam.
Wer mal in einem Betrieb mit vielen Frauen zusammengearbeitet hat weiß was ich meine.
Was Freundschaft oder Kameradschaft ist geht den Mädels völlig ab.
Wichtig ist die Haarfarbe der anderen, welches Kleid sie trägt, oder wo sie mit Ihrem Partner einzukaufen pflegt.
Da ist dann für hohe weltverändernden Ziele kein Platz mehr unter den Frauen.
Wie auch immer.
Uns Männern kann das nur Recht sein, sonst bekämen wir nämlich kein Bein mehr an die Erde, wenn die Damen sich einig werden würden.

Wenn Du jetzt vermutest, Erfinderlein,
das sich Satire hier verbergen könnte,
so liegst Du völlig richtig.
Das schlimme ist nur....
die Geschichte hat einen wahren Kern.

Augenzwinkernd....
Mit den besten Grüßen
Ernst Ellert II.
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Erfinderlein schrieb in Beitrag Nr. 1736-16:
(...)
Zu der ganzen Romatik sage ich mal vorsichtig: das Matriarchat scheint auf dem Vormarsch.
(...)

Zitat:
Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1736-17:Dazu hatte ich an anderer Stelle schon mal Überlegungen angestellt die ich Dir nicht vorenthalten möchte.
Ernst meint sicher das Thema:Männliche emanzipation Beitrag-Nr. 1648-1 u.f.

Gibt man den Frauen den kleinen Finger, so wollen sie gleich die ganze Hand.
Gib den "Damen" etwas Macht, und schon schreien sie nach Frauenquote.
Das sollte man aber dann auch in beide Richtungen praktizieren.

Hier stellt sich mir aber die Frage, wie man z.B eine Quote im Bordell realisieren soll.
Die Herren, die dann, entsprechend der Quotenregelung für einen Damenjob eingestellt werden, dürften wohl kaum den Anforderungen der "Kunden" entsprechen.
An diesem Beispiel wird schnell deutlich, dass die benötigten Fähigkeiten für einen Job wichtiger sind, als eine Quote.
Man sollte nur dort Menschen des jeweils anderen Geschlechts einstellen, wo sie auch die geforderte Funktion erfüllen können.

Und das ist nunmal nicht bei jedem Job der Fall. Manchmal bringen eben nur Personen des einen oder anderen Geschlechts die geforderten Qualifikationen, und das meine ich hier nicht nur im Bordell.
Was bringt die Quote, wenn man beim anderen Geschlecht qualifizierte Mitarbeiter vergebens sucht.
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Jetzt und hier "meinte ich" das Matriarchat, so wie vom Erfinderlein angesprochen,
und keine Quotenregelung. ;-)
(nicht mal meinen darf man hier selbst) ;-)
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Erfinderlein
Ja mein lieber Érnst,

da sprichst du mir aus dem Herzen. Ich war mal eine Zeit lang Für eine größere Firma neben her als "Mobbing-Beauftragter" tätig und hatte dort ganz auschlieslich mit der Weiblichkeit zu tun. Der Einfallsreichtum an "unkonventional war fare" ist unglaublich.
Neben deinen Argumenten zählen aber noch die prozentualen Verteilungen von Anima und Animus in jedem menschlichen Wesen oder sagen wir Seelchen.
So gibt es ja auch Stilblüten, wo so ein Weiblein im Nadelstreifenanzug mit Krawatte herumkommandiert und ähnliches. Ebenso der typisch weibliche OB,grins.

Ob zukünftig Kriege der Vergangenheit angehören ? Nein, vermutlich nie und nimmer. Meine persönliche Vermutung geht in die Richtung, dass hier in ähnlichen Rhytmen wie bei den Eiszeiten, vielleicht auch deutlich kürzer, ein Pendeln sprich auf und ab am Bruchstrich zwischen femininen und mehr männlich dominanten Wesen vor sich geht.

Leider oder Gottsei Dank ? wissen wir viel zu wenig über unsere geistigen Fähigkeiten und Zusammenhänge.

Einen schönen Nachmittag wünscht

Lothar
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