Willkommen in Manus Zeitforum
Scrluka
Beiträge: 269, Mitglied seit 18 Jahren
@Ireland
Zitat:
wie bis du auf den gedanken gekommen und was hat dich letztlich überzeugt?
Ich philosophiere schon seit Jahren darüber, was Existenz ist, was ihre Natur ist. Ich bin durch Logik zu gewissen Schlüssen gekommen. Ich hielt das Universum früher für die Existenz ansich, und ich war auch schon immer von der Urknalltheorie überzeugt. Mich hat es aber schon immer gefuchst, was vor dem Urknall gewesen ist. Ich konnte mir nicht so recht vorstellen, dass Existenz irgendwann einen Anfang gehabt hat.
Durch logisches Denken bin ich zum Schluss gekommen, dass die Existenz ansich, also das Sein weder Anfang noch Ende haben kann, da aus absoluter Nicht-Existenz, nicht Existenz entstehen kann. Es muss also schon immer etwas gegeben haben, und dieses etwas kann weder an Raum noch an Zeit gebunden sein, da es zeitlos, oder mit anderen Worten 'immer gegenwärtig' ist. Also Existenz ist das 'immer gegenwärtige', und innerhalb dieser konstanten Essenz erscheinen Dinge wie wir Menschen, Planeten, Galaxien etc. Wir wissen auch Erfahrung, dass all diese Dinge temporär sind, sprich, dass sie Anfang und Ende haben. Zudem sehen wir noch immer wiederkehrende Muster und Kreisläufe innerhalb des Universums und auch Systeme, die sich bilden. Aber all diese Dinge sind nur Ausdrücke innerhalb des ewigen/'immer gegenwärtigen'. Wir erfahren das Leben in einer Raum-Zeit Ebene, wo es so scheint, als hätte alles Anfang und Ende, aber in Wirklichkeit ist bereits alles vorhanden. Alles und nichts existieren zugleich, es ist paradox. Ich bin Philosoph und ich kann mir vorstellen, dass das schon verdammt harte Materie für so manch einen ist, der sich darunter keine Vorstellung machen kann. Ich hatte so einige Dinge anfangs selbst nicht verstanden. Außerdem wusste ich schon immer, dass es etwas absolutes geben muss, aber nichts, was wir wahrnehmen ist wirklich absolut, es ist alles relativ, in Veränderung. Das einzig absolute und 'immer gegenwärtige' ist das Bewusstsein selbst, der reine Wahrnehmer, das was man in Wirklichkeit ist. Alles, was wir wahrnehmen ist dieses eine "Ich". So ist Erlechtung auch keine religiöse Erfahrung, die nur spezielle Menschen machen können. Erleuchtung ist nichts anderes als die direkte Erfahrung subjektiven Bewusstseins, dir wird die Wahrheit im wahrsten Sinne des Wortes erleuchtet. Es ist die Erkenntniss, dass man selbst all die Ichs und alles was existiert ist. Das ist kein Solipsismus, sondern bedeutet lediglich, dass da nur ein 'Geist' ist, der sich selbst erfährt.

Außerdem spiegelt sich das, was ich denke in vielen Zitaten von Menschen wieder. Bill Hicks sagte einmal: ""Today, a young man on acid realized that all matter is merely energy condensed to a slow vibration – that we are all one consciousness experiencing itself subjectively. There's no such thing as death, life is only a dream, and we're the imagination of ourselves. Here's Tom with the weather."

Also auf deutsch so viel wie: "Heute hat ein junger Mann auf LSD erkannt, dass alle Materie lediglich Energie ist, die zu einer langsamen Schwingung verdichtet ist - dass wir alle EIN Bewusstsein sind, dass sich selbst subjektiv erfährt. Soetwas wie den Tod gibt es nicht, das Leben ist nur ein Traum und wir sind die Vorstellung von uns selbst. Hier ist Tom mit dem Wetter."

Also es ist ein unendliches Bewusstsein, dass sich selbst durch Muster innerhalb sich selbst erfährt. Verrückter shit, was ;)
Signatur:
Zeit ist, was verhindert, dass alles auf einmal passiert.
[Gäste dürfen nur lesen]
Scrluka
Beiträge: 269, Mitglied seit 18 Jahren
Zitat:
ps ist dir diese erkenntniss eher eine freude oder ein leiden .)
Ja, diese Erkenntnis hat mein Leben um so viel schöner gemacht und es erleichtert echt viel. Trennung schafft Angst. Und ich sehe in allen Dingen denselben Geist, was ich früher nicht getan habe. Das ist das merkwürdige und schöne zugleich, alles ist Eins, ein Wesen, dass sich in unendlich vielen Varianten erfährt.
Signatur:
Zeit ist, was verhindert, dass alles auf einmal passiert.
[Gäste dürfen nur lesen]
Ireland
Beiträge: 56, Mitglied seit 16 Jahren
nice genau das ist es. schön sich da mal austauschen zu können .)
aber wie aus diesem traum aufwachen? das kann doch nicht immer so weitergehen
ob man das nun schön findet oder nicht. ich persönlich empfinde es eher als tragisch.
und das ich einen kleinen einblick in die wahre beschaffenheit der welt gewinnen kann,
sehe ich als spott.
es gibt so alte kungfu legenden wo sich der held einfach in nichts auflöst.

natürlich macht es einiges leichter. aber es schafft doch neue probleme die deutlich schwerer
wiegen. soll ich denn ewig suchend hier rumlaufen. an dem satz sieht man schon, dass ich
nichts verstanden habe .)

immernoch uneinig sind wir uns im bezug auf das absolute. ich mein du hast da noch
was, das bewusstsein. (für mich ein betrüger der sich selbst betrügt)

aber warum soll es nicht einfach nichts geben?

greetz i
[Gäste dürfen nur lesen]
Scrluka
Beiträge: 269, Mitglied seit 18 Jahren
@Ireland
Zitat:
aber wie aus diesem traum aufwachen?
Ich denke mal, dass wird irgendwann passieren, wenn die Existenz zu einer Singularität zurückkehrt, zu einem Puls. Dann ist da nur noch ein Gefühl, dass man existiert, aber es ist nicht mehr Ego-bezogen, also da sind keine Wahrnehmungen und Gedanken mehr, so wie wir sie kennen. Aus diesem Zustand geht alles hervor. Nicht umsonst heißt es: "Das Nichts ist der Ursprung von allem."

Zitat:
ich persönlich empfinde es eher als tragisch.
Ich teilweise auch. Besonders mein Leben war schon oft sehr hart, um nicht zu sagen beschissen. Ich habe es nicht gerade leicht und ich suche mir das auch nicht aus. Ich war früher mal der Meinung, dass man sich seine Realität völlig allein erschafft und dass man somit konsequenterweise für alles verantwortlich ist. Mittlerweile habe ich aber erkannt, dass dem nicht so ist. Wäre dem so, dann würde es nicht so ein Elend auf der Welt geben. Ich sage mal, es ist weder Zufall, noch sucht man sich ultimativ aus, was man erfährt. Es ist einfach die Natur der Existenz, sich selbst zu erfahren, wir alle sind das Leben bzW. die Existenz, die sich selbst innerhalb sich selbst durch 'Muster' erfährt.

Zitat:
immernoch uneinig sind wir uns im bezug auf das absolute. ich mein du hast da noch
was, das bewusstsein. (für mich ein betrüger der sich selbst betrügt)

aber warum soll es nicht einfach nichts geben?
Bewusstsein ist sogesehen auch im Grunde genommen nichts. Nicht nichts im Sinne von Nicht-Existenz. Bewusstsein ist Existenz, aber Bewusstsein ansich hat keine Form. Es ist einfach die Leere, die sich innerhalb sich selbst wahrnimmt und erkennt. Bewusstsein kann sich niemals selbst wahrnehmen, genauso, wie du dir niemals selbst in die Augen schauen kannst (außer im Spiegel). Bewusstsein kann immer nur etwas erkennen, dass es nicht ist.

Ich denke auch, dass es im Grunde genommen nichts gibt, aber es gibt dennoch Existenz ansich, das leere Sein, und alle Dinge sind Inhalte in diesem Sein, die aber nicht für sich und aus sich selbst heraus existieren. Ich weiß nicht, ob dir mir folgen kannst, aber ich versuche mich schon so essentiell wie möglich auszudrücken.
Signatur:
Zeit ist, was verhindert, dass alles auf einmal passiert.
[Gäste dürfen nur lesen]
Ireland
Beiträge: 56, Mitglied seit 16 Jahren
doch verstehe dich .)
bin aber nicht so hoffnungsvoll wie du. ich glaube nicht, dass wir irgendwann zurück zur singularität kommen.
eher das wir eben jene nie verlassen haben.

ach verdammt, es ist schwer sich da passend auszudrücken

vll sollten wir uns mal per skype austauschen

darf ich fragen wie alt (29) du bist ?
[Gäste dürfen nur lesen]
Ireland
Beiträge: 56, Mitglied seit 16 Jahren
@ ernst

noch da? ich denke du solltest ruhig wieder einklinken.
schliesslich würde ich auch gerne diese unsere meinung weiter in frage
gestellt wissen.
das ist noch lange nicht der weisheit letzter schluss.
ich würde jmd dessen physikalisches wissen in die tiefe geht bei
dieser diskussion ungern missen .)

greetz i
[Gäste dürfen nur lesen]
Scrluka
Beiträge: 269, Mitglied seit 18 Jahren
@Ireland
Zitat:
bin aber nicht so hoffnungsvoll wie du. ich glaube nicht, dass wir irgendwann zurück zur singularität kommen.
Naja, wenn wir davon ausgehen, dass die Existenz ein ewiger Zyklus ist, dann kehrt alles wieder zu einem "Punkt" zurück. Also da ist Nichts, dann entfaltet sich dieses Nichts, und es entsteht eine 'objektive Realität'. Die Existenz "faltet" sich wieder zurück zum Nichts.

Zitat:
vll sollten wir uns mal per skype austauschen
Ja, wäre vielleicht keine schlechte Idee :)

Mein Nick bei Skype ist dark.blade1989

Zitat:
darf ich fragen wie alt (29) du bist ?
Ja, das darfst du. Ich bin 22 Jahre jung :)
Signatur:
Zeit ist, was verhindert, dass alles auf einmal passiert.
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Ernst Ellert II
Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Ireland schrieb in Beitrag Nr. 242-731:
@ ernst

noch da? ich denke du solltest ruhig wieder einklinken.
schliesslich würde ich auch gerne diese unsere meinung weiter in frage
gestellt wissen.
das ist noch lange nicht der weisheit letzter schluss.
ich würde jmd dessen physikalisches wissen in die tiefe geht bei
dieser diskussion ungern missen .)

greetz i
Hallo Ireland, sei gegrüßt.
Es geht mir nicht darum Eure Meinungen in Frage zu stellen, das kann ich auch gar nicht.
Denn zu dem wenigen das ich weiß gehört das "jeder aus seiner Sicht Recht hat".
Viel mehr möchte ich vielleicht einen kleinen Teil dazu beitragen den einen oder anderen hier "wach zu machen".
Wach machen für das wenig wichtige das aber alles andere nach sich zieht.
Ganz banal hört sich das zum Beispiel so an...
Tu das notwendige (das was eine Not abwendet)
Dann tu das nützliche (es muss nicht unbedingt einem selbst von nutzen sein)
Danach tu das schöne
Dann kommt das unmögliche und wunderbare von ganz allein.

Solange aber alle versuchen zuerst das unmögliche zu realisieren
braucht sich niemand beschweren das alles andere auch nicht funktioniert.
Wenn man sich im Leben umsieht wird man das bestätigen können.
Wenn man sich im Nichts umsieht ist das Ergebnis dem entsprechend.
So einfach ist das.

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.

P.S.: Physik ist im wahrsten Sinne des Wortes nur eine Seite der Medaille.
Signatur:
Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
[Gäste dürfen nur lesen]
Ireland
Beiträge: 56, Mitglied seit 16 Jahren
hehe praxis und theorie
ich war immer mehr dem letzterem zugewandt

lohnt sich mehr als du denkst sich mit dem nichts
zu beschäftigen

es ist wie mir der unendlichkeit (is eh dasselbe)

da gibts viele schichten (ich sag mal auch die unendlichkeit ist unendlich .)

etwas konkreter gehts vll wenn du dich mit cantor beschäftigst


und gute menschen sind wir doch eh schon alle .)
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Ernst Ellert II
Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Ireland schrieb in Beitrag Nr. 242-734:
hehe praxis und theorie
ich war immer mehr dem letzterem zugewandt
(...)
Das Leben ist aber praxisorientiert.
Da hilft pure Theorie nicht weiter.
Aber es ist ja Dein Leben (hihihi).
MfG Ernst Ellert II.
Signatur:
Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
[Gäste dürfen nur lesen]
In diesem Forum dürfen nur Mitglieder schreiben. Hier kannst du dich anmelden