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Was kommt nach dem Tod?

Thema erstellt von Neo 
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Hi Tom, du wirst entäuscht sein, das Auge erkläre ich ganz unspektakulär mit den Gesetzen der Optik. Das zugrundeliegende Paradigma ist das der klassischen Physik. Das reicht.
Oder?
Laß mich noch Goethe zitieren, um mich gleich selbst zu widerlegen:
"Wär nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne könnt es nie erblicken."

@Alias2:
1.) Im Original gefällt mir das Novaliszitat wesentlich besser.

2.)Ich halte es nicht für sinnvoll, das Bewußtsein mit einem Spiegel zu vergleichen.
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Horst w
hilf dir sebst,dann hilft dir gott ganz einfach erklärt:wir müssen schon was tun um unsere Probleme zu lösen ,aber alle arbeit kann vergebens sein wenn gott sie nicht segnet oder auf gut deutsch ,du kannst arbeiten wie ein Arsch und es kommt doch nichts raus .Wir haben es nicht im Griff was raus kommt es gibt zu viele ungewißheiten,es ist nur kalkulieter Zufall wenn es klappt.Das einzige was sicher ist.ist daß nichts sicher ist.
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Beiträge: 180, Mitglied seit 18 Jahren
Hi,
spannend geht´s hier zu.

Insgesamt sehe ich meine Vorstellung bestätigt, die da wörtlich heißt: Du bist was du denkst/glaubst!
Ja, beides richtig. Denn das Denken basiert auf den angehäuften Glaubensvorstellungen, die wir im Laufe unseres Daseins angehäuft haben. Schon sind wir mitten in der Bewusstseinsarbeit.
Schaut mal in eure Archive!

Tom. in deinen Texten könnte ich mich heimisch fühlen. Non-Dualismus, sowas wie ein Quantensprung im Bewusstsein?
(zu Beitrag -26) "Ich "habe" kein Unterbewußtsein, ich BIN es. Wobei auch die Trennung zwischen Bewußtsein und Unterbewußtsein eine rein gedankliche ist. Daher kann ich es nicht beherrschen, noch kann es mich beherrschen, weil ich es ja bin. . . "
- - Da hilft nur: Erkenne dich selbst!

(weiter) "Also WEN sollte das Unterbewußtsein steuern? Ein gedankliches Phantom, das wir "ich" nennen. Dieses "ich" mit dem wir unsere Persönlichkeit meinen, und mal mehr, mal weniger den Körper miteinbeziehen, ist selbst nur ein Konstrukt aus Vorstellungen, Erinnerungen und Empfindungen. . .
- - - nach Freud ist es eine akzeptierte Glaubensvorstellung dem sog. Un-Bewussten zu mißtrauen, und das zeitigt Früchte im kollektiven Bewusstsein. Ups, kollektives Bewusstsein?
- - - Welche Rolle spielt es, dieses ICH?

(aus Beitrag -34, Zara.t) "Bewußtsein hat keinen Inhalt. Wenn dem nämlich so wäre, könnte man Bewußtsein von seinem Inhalt trennen. Das Bewußtsein scheint identisch mit seinem Inhalt.
Brauchen wir dann überhaupt noch eine vom Bewußtsein unabhängige Welt?
Eine Welt, die zu spiegeln, Sinn und Zweck des Bewußtseins wäre.
@Tom: "Bewußtsein ist nicht zu greifen, wenn man es sucht, ist man wie ein kleines Kätzchen, das seinem Schwanz nachjagt und ihn nie erreicht. Der Sucher selbst ist das Gesuchte."
Ich brachte bei der Gelegenheit das Bild des Uroboros, der Schlange die sich in den Schwanz beißt.
Der Sucher ist das Gesuchte. - Der Beobachter ist das Beobachtete."
- - - Da ist sie wieder, die Zirkularität, gell?
"Eine Welt, die zu spiegeln, Sinn und Zweck des Bewußtseins wäre. Auch hier: Erkenne dich selbst! Entschuldige, kommt rein intuitiv!
Du zitierst: Es gibt ein Wesen, unbegreiflich vollkommen, vor Himmel und Erde entstanden.
So still! so gestaltlos! Es allein beharrt und wandelt sich nicht.
Durch alles geht es und gefährdet sich nicht.
Man kann es ansehen als der Welt Mutter.
Ich kenne nicht seinen Namen. Bezeichne ich es,
nenn ich es Tao.
........Taos Richtmaß ist sein Selbst. - - - auch das ist wieder eine Rahmenbeschreibung - auch hier ist Transzendierung fällig. Mein Freund Seth sagt. "Es gibt keine Vollkommenheit . . ." Ich könnte weinen, es ist nicht leicht auszuhalten . . .das könnte Essenz des Non-Dualismus sein . .
Meine Lieblingsübersetzung (W. Jerven) beginnt so: Das Wesen, das begriffen werden kann,
ist nicht das Wesen des Unbegreiflichen.
- - - das sagt mir: Beginnen wir doch endlich zu leben!

Es grüßt
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Tom
Hallo alias,

du schreibst:
"Non-dualität gibt es nicht, in einer Welt, die zu spiegeln, Sinn und Zweck das Bewußtseins ist.
Vielmehr sieht es so aus das in der polaren Zweiheit ein Drang nach Vereinigung besteht."

Warum glaubst du, gibt es diesen Drang nach Vereinigung? Weil die Non-Dualität dem Dualen zugrundeliegt! Der Knackpunkt ist, daß Non-Dualität und Dualität nicht zweierlei sind.
Non-Dualität ist das Wesen der Dualität, und Dualität ist die Erscheinungsform des Non-Dualen.
Oder anders ausgedrückt: das Wesen der Wirklichkeit kann nur non-dual sein, aber die Wirklichkeit kann nur dual erscheinen.

Insofern "findet" man das non-duale auch nicht in der Welt, da es die Welt IST.

Zitat:
"Tom, hast du einen Weg oder Daseinsweise gefunden für die Non-Dualität?"

Es gibt keinen Weg zu finden, da dein und mein Leben schon immer non-dual war und ist.
Nur das gilt es zu erkennen. Der Drang nach Vereinigung besteht aufgrund der eingebildeten Trennung. Aber das Erkennen der Einheit heißt nicht, die Vielfalt aufzulösen. Die Einheit ist schon immer in der Vielfalt. Diese Einheit ahnt man manchmal in Momenten der Liebe, in der Natur oder der Kunst. Bei manchen offenbart sie sich aber auch völlig.

Sorry, daß ich mich etwas abstrakt ausdrücke, aber so kann ich mich kürzer fassen *g*.


Hallo zara,

ja, daß sich das Auge selbst nicht erblicken kann, ist rein optisch betrachtet vollkommen unspektakulär. Aber wenn ich dir sage, daß in dieser scheinbaren Banalität die gemeinsame Quelle von Wissenschaft, Philosophie, Psychologie und Religion liegt, aber auch der Grund für ihre Irrtümer, daß dies ein "Geheimnis" ist, daß allein durch seine völlige Offensichtlichkeit verborgen ist.... hältst du mich dann für verrückt? *gg*


Hallo Linda,

Welterkenntnis ohne Selbsterkenntnis ist in der Tat wenig fruchtbar.

Welche Rolle spielt das Ich? Kommt drauf an, welches Ich du meinst *g*. Das Ego/die Persönlichkeit sind das Lenkrad, nicht der Fahrer. Wer aber ist der Fahrer? Na, Ich! *gg*

viele Grüße,
Tom
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Tom,

Zitat: "Non-Dualität ist das Wesen der Dualität, und Dualität ist die Erscheinungsform des Non-Dualen.
Oder anders ausgedrückt: das Wesen der Wirklichkeit kann nur non-dual sein, aber die Wirklichkeit kann nur dual erscheinen."

Kannst du das mal ausführlich erklären? Mir ist der Gedanke zwar nicht fremnd, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich dich so verstehe, wie du es meinst.

Ich verstehe dies analog der Sichtweise, in unserer Beschreibung der Welt könne man weder das Subjekt auf das Objekt, noch das Objekt auf das Subjekt reduzieren. Die Welt Selbst aber, unabhängig von unserer Beschreibung kennt so eine Trennung nicht.
Da unsere Beschreibung aber eben auf dieser Subjekt-Objekt Sache basiert, können wir sie auf diese Art und Weise nicht beschreiben.

Meinst du des so? Die Welt zeigt sich auf verschiedene Art und Weise. Und die eine Erscheinungsform schließt die andere aus, aber beide zusammen sind sie das Wesen der Wirklichkeit?

Das wäre der Komplementaritätsgedanke Niels Bohrs.

Hallo Linda,

Zitat: "Insgesamt sehe ich meine Vorstellung bestätigt, die da wörtlich heißt: Du bist was du denkst/glaubst!"

Na ja, ich denke da etwas anders, aber du kannst dennoch recht haben. Warum erfährst du in meinem Post, der sich mehreren Themen hier im Thread widmet. Das, was jetzt folgt, ist also nicht direkt auf deinen Post bezogen. Die Posts hier sind im ganzen alle sehr interessant.

Ich persönlich spreche äußerst ungern vom "Bewusstsein" und erst recht nicht vom "Unterbewusstsein", weil es meist missverstanden wird.

In bezug auf das Gehirn macht es in meinen Augen nur Sinn, von bewusster und unbewusster oder auch teilweise bewusster Verarbeitung zu sprechen. Bestimmte Teile des Gehirns können allein aufgrund ihrer Komplexität und Schnelligkeit nicht bewusst arbeiten.

Bewusste Verarbeitung ist sehr ressourcenfressend und langsam. Aus diesem Grund führt das mehrmalige ausführen einer bestimmten Handlung, wie zum Beispiel Gehen, das beherrschen der deutschen Grammatik, ohne deren Regeln bewusst zu kennen, Auto-Fahren, Differenzialrechnung und so weiter zu Veränderungen in der Struktur des Gehirns. Dies ist sinnvoll, weil all diese Aufgaben vom Gehirn unbewusst schneller und effektiver ausgeführt werden können, als wenn es bewusst geschehen würde.
Natürlich betrifft dies auch unsere Fähigkeiten im Umgang mit anderen Menschen.

Was ist nun die Person?

Meine eigene Erfahrung ist, dass das, was Menschen sagen, wenn sie bewusst Denken, nur in Ausnahmefällen ihrem Handeln entspricht - und ich nehme ihnen das nicht übel, weil es eigentlich mehr als eine "Person" ist, mit der ich da zu tun habe und die ich im ganzen vielleicht "Sandra" nenne. Sie ist anders je nach Lebenssituation und Stimmungslage. Mal lebt sie bewusst, mal weniger bewusst. Man könnte dazu neigen, das, was durch all diese Situationen hindurch ähnlich bleibt, als die festen Charaktereigenschaften zu bezeichnen – die zu finden ist meist gar nicht so einfach.
In vielen Fällen kennen wir einen Menschen hauptsächlich durch sein Handeln, was in uns ein Bild seiner Persönlichkeit entstehen lässt, eine Hypothese über die Person, anhand derer wir versuchen, ihr mögliches zukünftiges Verhalten einschätzen zu können. Sollte dann etwas gegen diese Hypothese sprechen, erscheint uns dieser Mensch plötzlich als fremd, es sei denn, wir ignorieren diese Unstimmigkeit, um das alte Bild aufrecht erhalten zu können. Menschen sind widersprüchlich.
Es ist schon interessant, dass viele Menschen realistische Romanfiguren als unrealistisch ablehnen, weil ihnen der starke Widerspruch zwischen dem Denken und dem Handeln eines Menschen irgendwie unrealistisch erscheint. Dies ist auch nicht weiter verwunderlich, da sie nämlich bei Anerkennung dieser Darstellung sich unweigerlich fragen müssten, inwiefern dies auch auf sie selbst zutrifft.
Vielleicht ist es das Resultat zwischen Bewusstem und Unbewusstem? Was lerne ich eigentlich von einem Menschen in einem ruhigen Gespräch kennen?
Soll man diesen Teil der Persönlichkeit als die Oberfläche bezeichnen? Und den anderen Teil, den man nicht einfach so bzw. gar nicht durch Gespräche erreichen kann als den eigentlichen Kern der Persönlichkeit, der sich hauptsächlich durch die Handlungen eines Menschen zeigt? (Erkenntnistheoretische Probleme, vor allem in Hinblick auf den Konstruktivismus in der Psychoanalyse lasse ich mal außen vor. Aber ich bin mir diesen Problemen bewusst.)

Auf diese Frage weiß ich keine richtige Antwort. Meine Intuition sagt mir, dass die Tiefe des Teils der Persönlichkeit, die ich eben als Oberfläche fragend bezeichnet habe, davon abhängt, wie bewusst jemand sich seiner Selbst und seiner Umwelt ist und wie aufmerksam er beides beobachtet.

Ich weiß nicht warum, aber mir kommt gerade der Komplementaritätsgedanke von Bohr in den Sinn. Er hatte so ein Denken schon lange vor der Quantenmechanik und den Gedanken der Komplementarität ebenso auch auf das normale Leben übertragen.
Zumindest scheinen diese beiden Teile einer Persönlichkeit in einem komplementären Verhältnis zueinander zu stehen.

Wenn jemand in diesem Thread geschrieben hat, dass "Unterbewusstsein", auch wenn mir die Formulierung "unbewusst" lieber ist, unser Handeln zu einem großen Teil bestimmt, dann hat er in dem Sinne recht, dass die Persönlichkeit eines Menschen (seine festen Charaktereigenschaften) eher etwas mit den Strukturen der Teile des Gehirns zu tun hat, die unbewusst arbeiten.

Wenn ich jemanden an einem ruhigen Ort treffe und mit ihm ein tiefgründiges Gespräch führe, dann habe ich es mehr mit dem bewussten Teil dieser Person zu tun. Vielleicht stellt man sogar fest, dass man ähnlich denkt, was sehr trügerisch ist, weil man in den meisten Lebenssituationen mit dem anderen Teil der Person auskommen muss, nämlich mit seinen sogenannten "festen Charaktereigenschaften". Und die zeigen sich desto mehr, je weniger die Person versucht bewusst in sein Handeln einzugreifen und dies ist leider in den meisten Alltagssituationen der Fall, dass dieses bewusste eingreifen nicht geschieht, genau so wenig wie ich nicht den gesamten Tag bewusst meine Atmung kontrolliere oder beim Sprechen bewusst die Regeln der Grammatik anwende. Aber immerhin besteht die Möglichkeit dazu, also besteht auch ein wenig Hoffnung.

Es ist ein Unterschied, ob jemand mir in einem ruhigen Gespräch von seinen gut überlegten Moralvorstellungen berichtet, die er in diesem Moment auch aufrichtig vertritt, sie aber in einer konkreten Situation im Leben nicht ausleben kann, weil es einfach nicht seiner Persönlichkeitsstruktur entspricht, die bei diesen idealen Überlegungen nicht einfließt.

(Solche Dinge sollte man vielleicht beachten, wenn man zum Beispiel über so etwas wie den „freien Willen“ nachdenkt. Wäre gut möglich, dass so eine abstrakte Idee wie die des „freien Willens“ überhaupt nicht mit dem Menschen vereinbar ist, den wir aus unserer eigenen Erfahrung kennen und den die Evolutionsbiologie und so weiter kennt. Gut möglich, dass die meisten von uns eine ebenso unwirkliche Vorstellung von dem Menschen wie von sich Selbst haben.)

Vielleicht erzählt er mir, das er, wenn jemand auf der Strasse angegriffen wird, helfend einschreiten würde.

Und sagen wir mal, das er im realen Fall wie viele andere ängstlich wegschaut und nichts tut.

Kann man ihm das übel nehmen? Er hat in diesem Moment nicht die Zeit gehabt, so bewusst darüber nachzudenken, wie in dem Gespräch mit mir. Dieser Unterschied in seinem Denken und Handeln sagt mir auch etwas wichtiges über ihn: Er kann sich selbst nicht richtig einschätzen und hat ein falsches Selbstbild von sich. Er hat den Einfluss seiner Gefühle nicht beachtet, oder kennt sie einfach viel zu wenig, weil er sich selbst kaum kennt.
Bereits auf seinem weiteren Weg wird er wahrscheinlich bewusst über die soeben erlebte Situation nachdenken. Vielleicht wird er sich dann innerlich Ohrfeigen und Schuldgefühle werden ihn plagen.
Natürlich ist auch die umgekehrte Situation denkbar. Das jemand in der realen Situation mutiger und vernünftiger handelt, als er es zuvor von sich dachte. Genau so gut könnte er aber auch so handeln, wie er es von sich erwartet hat.

Was die Hauptfrage des Threads angeht: Für mich ist die Antwort eindeutig. Ich brauche keine beruhigenden Gutenachtgeschichten. Wenn ich mich irren sollte, desto besser, dann könnt ihr mir, wenn wir uns auf der anderen Seite treffen, ja meinen Irrtum immer noch vorhalten. ;)

Tschüss, André
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"beruhigenden Gutenachtgeschichten" ?
Gestern erzählte mir eine Freundin, sie habe eben ein Buch über Epikur gelesen. Der sei was den Tod beträfe der gleichen Meinung wie sie selber. Vor ihrer Geburt sei sie nicht gewesen, nach ihrem Tod werde sie nicht mehr sein. Ihrem Tod werde sie also nie begegnen. Sichtlich zufrieden und fast ein wenig erlöst wirkend erzählte sie mir ihre Lektüre.
Der Gedanke, daß der Tod nicht das Ende ist, ist tatsächlich alles andere als beruhigend.
Ich vermute, auch dich André würde dieser Gedanke beunruhigen, wenn man ihn etwas plausibler machen könnte.
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Tom
Der indische Lehrer Nisargadatta Maharaj pflegte seine Besucher zu fragen, was sie denn 8 Tage vor ihrer Empfängnis gewesen seien? Verblüfft durch die scheinbare Unsinnigkeit der Frage antworteten die meisten aber richtig: "Nichts". Genau das ist es. Maharaj sagte dann: "als absolute Abwesenheit bin ich ewig anwesend". Diese Aussage ist natürlich vollkommen absurd, wenn man sie mit unseren üblichen Kategorien und Vorstellungen von Identität und Existenz zu verstehen versucht. Vor drei Jahren hätte ich darüber auch nur belustigt den Kopf geschüttelt. Inzwischen nicht mehr.

Hallo André,

hm, wie ausführlich soll ich das mit der Non-Dualität erklären? Ich muß zwischendurch noch arbeiten *gg*.

du schreibst:
"Ich verstehe dies analog der Sichtweise, in unserer Beschreibung der Welt könne man weder das Subjekt auf das Objekt, noch das Objekt auf das Subjekt reduzieren. Die Welt Selbst aber, unabhängig von unserer Beschreibung kennt so eine Trennung nicht.
Da unsere Beschreibung aber eben auf dieser Subjekt-Objekt Sache basiert, können wir sie auf diese Art und Weise nicht beschreiben."

Ja, das ist der Knackpunkt. Die Wirklichkeit kennt keine Trennung zwischen Subjekt und Objekt, daher kann ich sie niemals völlig beschreiben, da ich sie dadurch zum Objekt reduzieren würde. Das schönste Denkmodell ist unvollständig, weil es den Denker des Modells außen vor läßt. Ja, es MUß den Denker außen vor lassen. Er kann sich gar nicht in das Konzept miteinbeziehen, weil er für sich der tote Winkel der Erkenntnis ist. Wenn ihm das nicht bewußt ist, hält er sein Modell für vollständig und bleibt im Irrtum. Und das gilt für Wissenschaftler wie für Philosophen, falls sie an die Weltformel oder an absolute Wahrheiten glauben. Die Wahrheit ist, aber sie kann niemals formuliert werden. Daher ist auch diese Aussage nur relativ wahr. Wenn überhaupt *g*. Insofern will ich also all die relativen Erkenntnisse der Wissenschaften in keinster Weise leugnen, aber wer glaubt, daraus absolute Wahrheiten formulieren zu können, ist schlichtweg naiv.

Du fragst:
"Die Welt zeigt sich auf verschiedene Art und Weise. Und die eine Erscheinungsform schließt die andere aus, aber beide zusammen sind sie das Wesen der Wirklichkeit?"

Nein, es gibt nicht zwei Erscheinungsformen. Es gibt Erscheinungen und ihre zugrundeliegende Realität bzw. ihr Wesen. Sie schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich.

Ein simples Beispiel:
Wenn du Zinnfiguren anschaust, dann sind die Figuren die Erscheinungsform des Zinns. Das Zinn ist das Wesen der Figuren. Aber es gibt nicht Figuren UND Zinn, richtig? Das ist nur ein Bespiel, um das "Prinzip" zu erklären. Es ist genau das, was Buddha im Herz-Sutra sagt: "Form ist Leere, Leere ist Form".

Aber was ist das "Zinn" der von dir wahrgenommenen Welt? Wer oder was ist das Subjekt, das auch die Zinnfiguren und alles andere wahrnimmt? Und vor allem: WO ist das Subjekt, und wo bist du? Was meinst du?

Was du über die Person schreibst, ist wohl weitgehend richtig. Aber du beschreibst immer nur objektive Dinge bzw. Wahrnehmungen. Alles, was du über "deine" (wessen eigentlich?) Persönlichkeit glaubst zu wissen, oder was du über andere glaubst zu wissen, sind Vorstellungen und damit objektiv. Objektiv heißt nicht, daß sie unumstößlich sind, sondern daß sie eine gewisse "Form" haben, du nimmst sie wahr, du bist dir ihrer bewußt. Aber was ist es, daß sich dessen bewußt ist?

viele Grüße,
Tom
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Tom,

Gut, dann habe ich den Grundgedanken also verstanden. Mir fällt auch auf, dass dies im Prinzip ähnlich der Argumentation gegen die Metaphysik ist, wie sie Bertrand Russell gegeben hat.

Zitat: "Insofern will ich also all die relativen Erkenntnisse der Wissenschaften in keinster Weise leugnen, aber wer glaubt, daraus absolute Wahrheiten formulieren zu können, ist schlichtweg naiv."

Er wäre nicht nur naiv, sondern auch unwissenschaftlich. Solange sich die Wissenschaft nur mit Teilsystemen und dem "Wie" beschäftigt, gibt es das Problem nicht. Da sind wir einer Meinung.

Zitat:
--
Was du über die Person schreibst, ist wohl weitgehend richtig. Aber du beschreibst immer nur objektive Dinge bzw. Wahrnehmungen. Alles, was du über "deine" (wessen eigentlich?) Persönlichkeit glaubst zu wissen, oder was du über andere glaubst zu wissen, sind Vorstellungen und damit objektiv.
--

Du hast recht. Ich würde sagen, erst einmal sind die Erkenntnisse oben rein subjektiv. Was das betrifft, sollte man zurecht skeptisch sein. (Das ist jetzt alles aufs Soziale bezogen) Wie bei jedem anderen Menschen hängt auch bei mir die Wahrnehmung von meiner Stimmungslage ab. Ein und dieselbe Situation werde ich unter Depressionen anders wahrnehmen, als unter höchsten Glücksgefühlen.
Die Erkenntnisse oben jedoch entstammen einer rückblickenden Bewertung in einem emotional "ausgeglichenen" Zustand und dürften deswegen (hoffe ich) nicht allzu sehr verzerrt sein.
Der nächste Schritt ist es dann sich eine Bestätigung dieses Wissens zu holen, denn dadurch wird es "intersubjektiv".
Wenn andere Menschen ebenfalls in einem emotional ausgeglichenen Zustand die eigene Erfahrung und Beobachtung rückblickend bewerten, steigt eben die Wahrscheinlichkeit, dass man Selbst nicht allzu sehr daneben liegt.

Allerdings gibt es bei diesem Vorgehen auch ein Problem. Man sagt ja, der Einäugige wäre unter den Blinden der König. Konstruktivisten sagen gerne, der Einäugige unter den Blinden landet im Irrenhaus, weil er mehr sieht als die anderen.

Wissen durch andere bestätigen zu lassen ist eben auch keine Garantie für die Richtigkeit der Aussagen, weil sich die Mehrheit irren könnte. Allerdings freuen wir uns immer darüber, wenn jemand ähnlich denkt.

Tschüss, André
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Zara.t

Zitat: "Ich vermute, auch dich André würde dieser Gedanke beunruhigen, wenn man ihn etwas plausibler machen könnte."

Kann sein. Ich denke, ein Roman oder ein Film könnte so einen Gedanken + Gefühl recht gut vermitteln.

Tschüss, André
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Tom
Hallo Andre,

du schreibst:
"Wissen durch andere bestätigen zu lassen ist eben auch keine Garantie für die Richtigkeit der Aussagen, weil sich die Mehrheit irren könnte. Allerdings freuen wir uns immer darüber, wenn jemand ähnlich denkt."

Klar, freuen wir uns darüber, geht mir genauso. Dennoch sollte ich mir klar darüber sein, daß es keine richtigen und falschen Aussagen über mich gibt. Manche Frauen halten mich für einen Macho, andere für einen Softie. Beide Seiten haben aus ihrer Sicht recht, gleichzeitig liegen sie falsch. Deshalb mache ich mir selbst über mich (wer über wen?), so weit wie möglich, gar keine Vorstellung. Deswegen komme ich gar nicht auf den Gedanken, ob mich jemand vielleicht "falsch" einschätzen könnte. Hauptsache, er bleibt nett dabei *g*

Grüße,
Tom


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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Klingt nach einer gesunden Einstellung. ;)
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Leon
Was kommt nach dem Tod ?

Naja, meiner Meinung nach zumind. kein Paradies .. Engel die auf Wolken reiten .... oder sowas.
Ich glaube es ist einfach vorbei. Die Aufgabe -> Das Leben, wurde erfüllt, und wir lösen uns in Gott auf.
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Beiträge: 169, Mitglied seit 18 Jahren
Üben wir nicht mit jedem Schlafengehen für den Tod??

Eure Nummer Eins
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Beiträge: 180, Mitglied seit 18 Jahren
´Was kommt nach dem Tod?´ - - -Wir werden es ausnahmslos alle erfahren - nur Geduld!
Der Film "The sixth sense" mit Bruce Willis ist zu diesem Thema nicht uninteressant.

Gruß
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MRM
Hi,

ich möcht hier auch noch mal eine Variante zur Diskussion stellen ( die ich so noch nirgends gelesen habe ) ;-). Ich hab folgende Vermutung ( glaube wäre mir hier ein zu starker begriff ), nämlich, daß wir unser Leben in einer Art endlosschleife durchleben. Wieso das ? Ganz einfach, weil die Raumzeit an sich etwas statisches ist. Ich berufe mich da mal auf den Astrophysiker Penrose der da schreib

Zitat

Wenn wir in Begriffen wie "fliessenden" Zeiten denken, dann handelt es sich ausschließlich um ein Phänomen des Bewußtseins. Nach der Relativitätstheorie gibt es nur eine "statische" vierdimensionale Raumzeit, an der nichts fließendes ist. Die Raumzeit ist einfach da, und die "Zeit" fließt ebensowenig wie der Raum. Allein das Bewußtsein scheint eine fließende Zeit zu brauchen

Zitat Ende

Wenn die Zeit an sich nicht fließt und demnach auch nicht vergeht, dann vergeht auch unser 4 Dimensionaler Körper nicht. Er ist einfach da. Nur aufgrund der Funktionsweise haben wir den eindruck einer fließenden zeit. Ist unser Bewußtsein am Ende dieses 4D Körpers angelangt ( tot ) , so halte ich die annahme am plausibelsten, daß wir unser leben dann einfach nochmal durchleben, weil wenn die Zeit nicht vergeht, wäre es unlogisch anzunehmen daß es ein erstes und ein letztes mal gab ... ( Versteht überhaupt jemand was ich meine ? ;-) )

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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Ich würde aber so ein Weltbild nicht gerade auf eine Theorie stützen, bei der schon seit langem erkennbar ist, dass sie nicht allgemeingültig sein kann.

Zitat:
--
nämlich, daß wir unser Leben in einer Art endlosschleife durchleben. Wieso das ? Ganz einfach, weil die Raumzeit an sich etwas statisches ist. Ich berufe mich da mal auf den Astrophysiker Penrose der da schreib
--

Das bedeutet aber nicht, dass sich ein Moment wiederholt. Es ist hier eher so, dass der kausale Determinismus in diesem "Bild" vorherrscht und das ein bestimmter Zustand des Universums zu einer bestimmten Zeit alle folgenden Zustände bereits festlegt. (Die Vergangenen so gesehen auch)
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Hor
Die Antwort ist einfach aber die Umsetzung dafür umso schwerer.Wer auf Gottes wegen geht wird ewiges Leben haben.
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Oliver Chend
Vorausgesetzt es gibt einen Gott, wäre es unmöglich NICHT seinen Weg zu gehen.
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Peter
Mir hat mal ein großer Denker gesagt, die Chance ob es einen Gott gibt oder nicht, sei 50 : 50.
Nur ob es für uns nach dem Tode weiter geht ist nochmal eine andere Frage.
Vielleicht ist der Schöpfer unseres Universums auch nur ein Experimentator, der das Universum im Labor erschaffen hat. Parameter günstig eingestellt, dass sich Leben entwickeln kann. Nun schaut er nur noch zu, ist an dem Wohl des Einzelnen nicht interessiert.
Es könnte aber auch sein, dass es nach dem Tode weiter geht ohne dafür einen Gott zu brauchen ( Traum oder Spiel, vielleicht von uns selbst gemacht, mit blockierten Erinnerungen ).
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Uwe
Gott ist ein Gott der Liebe (Agape), der nicht experimentiert.

Der Teufel hat experimentiert. Das sieht man am Ergebnis.

Jesus hat gesagt: Ich lebe und ihr sollt auch leben.

Leben entwickelt sich nicht, sondern wird von Gott gegeben.

Gott ist an jedem Menschen interessiert.

Jesus sagt in Johannes 4,13: Wer von diesem Wasser trinkt, den wird wieder dürsten; wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.

Vers 24: Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten.
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