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Was bringt uns seelischer Schmerz?

Thema erstellt von Hans-m 
Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Ich habe mir schon oft die Frage gestellt: Was bringt uns seelischer Schmerz.

Körperlicher Schmerz ist ein Ergebnis der Evolution.
Schmerz ist ein Warnsignal des Körpers, der uns vor Schaden bewahren soll.
Wenn wir uns z.B. auf einer heißen Herdplatte verbrennen, so veranlaßt uns der Schmerz diese möglichst schnell wieder loszulassen, damit unsere Hand nicht als Grillfleisch endet.

Wenn wir uns Arm oder Bein brechen, so veranlasst uns der Schmerz, dieses Körperteil nicht zu belasten und zu schonen, damit eine rasche Heilung erfolgen kann.
Schmerzen des Körpers können ein Hinweis auf eine Krankheit sein. Er zeigt uns, dass wir nicht die volle Leistungsbereitschaft haben und uns schonen müssen.
Umgekehrt ist unser Körper in der Lage, die Gefahren des Schmerzes abzuwägen, und notfalls zu unterdrücken.
Dies geschieht dann, wenn bei Beachtung des Schmerzes eine höhere Gefahr entsteht, als wenn ich ihn ignorieren würde.
Befinden wir uns z.B. auf der Flucht vor einem wilden Tier, und verstauchen uns dabei den Fuß, so wird der Schmerz durch das Adrinalin im Körper unterdrückt.
Es würde in einer solchen Situation nichts bringen, den Fuß zu schonen, weil uns dann das Tier einholen und fressen würde.
Das sind alles Entwicklungen Jahrmillionen langer Evolution, die unsere Überlebensstrategien optimiert haben.

Nun zurück zur eigentlichen Frage:
Welche Vorteile bringen uns seelische Schmerzen


Auch diese Schmerzen sind das Ergebnis der evolutionären Entwicklung unseres Körpers und unseres Geistes.
Seelische Schmerzen sind letztendlich Gefühle.
Das Gefühl der Angst kann man noch verstehen, denn Angst macht uns wachsam vor Gefahren, damit wir uns im Bedarfsfall auf Flucht oder Angriff einstellen können. Angst schärft unsere Sinne, und ist somit, bei Gefahr, für unser Leben unentbehrlich.

Aber welchen Sinn haben Gefühle wie etwa Trauer, Freude, Mitleid?
Welchen Überlebensvorteil bringt es uns, wenn wir um einen Menschen trauern, den wir verloren haben?
Wäre unser Leben nicht einfacher, wenn wir keine Trauer empfinden würden. Wenn wir nach einem schlechten Ereignis, wie etwa Tot eines Mitmenschen, unbekümmert mit er "Tagesordnung" fortfahren könnten?
Die Trauer hilft letztendlich weder mir noch dem Verstorbenen.

Evolutionäre Entwicklungen hatten immer den Sinn, das Überleben zu optimieren.
Welchen Vorteil bringt uns Mitleid, oder Schadenfreude über das Leid von anderen?

Oder sind die Gefühle letztendlich nur eine "evolutionäre Sackgasse", die, auf lange Sicht, für unser Aussterben sorgen, genau, wie andere Arten ausstarben, wenn deren evolutionäre Eigenschaften nicht mit den Bedingungen des Lebens und Überlebens übereinstimmten?
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Beiträge: 9, Mitglied seit 13 Jahren
Was bringt uns seelischer Schmerz?

Seelischer Schmerz is das Gegenteil von "seelischer" Freud. Das gehört zusammen.

Der Nutzen von solchen Empfindungen, oder Gefühlen wie du schreibst, muss vielleicht kein "Ergebnis der evolutionären Entwicklung unseres Körpers und unseres Geistes" sein.

Nennen wir es Erleben.
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Beiträge: 38, Mitglied seit 14 Jahren
zu Beitrag Nr. 1712-2:

Für mich nicht plausibel, dass das Gegenteil "seelische" Freude sein soll.
Ich bin davon überzeugt, dass jede Krankheit, egal, ob phys. oder psych., einen Sinn hat. Diesen Sinn suche ich nicht im Glauben, nein, aber in der Evolution.
Schön das Beispiel, wie es Hans-m oben an körperlichen Erkrankungen erklärt. Genauso gut das Bsp. psych. Krankheiten Ängste.
Nächstes Bsp. Volkskrankheit Depression. Ich denke, die Ursachenforschung bei den Depressionen ist ganz wichtig, wie auch die Sinnfrage. Davon will unsere Schulmedizin nicht viel wissen, maßt sich aber an, diese Erkrankung heilen zu wollen/zu können.
Gleichermaßen weiss jeder Psychiater aus eigener Erfahrung, dass die Behandlung mit Antidepressiva meist nicht sinnvoll ist, vor allem die langfristige. Dass bei kurzen heftigen Episoden mal ne Ruhigstellung sinnvoll sein kann, zweifle ich nicht an.
Schon die sogenannte Tabletteneinstellung, bis also das "richtige" Präparat gefunden ist,
erzeugt bei mir größte Zweifel - absolute unlogische Medikamentenhandiererei!
Das Überdenken und Verarbeiten des eigenen Lebens, verbunden mit der Frage:"Wer bin ich?" mit anschließender Weichenstellung führt zum Erfolg, zum Bsp. im Rahmen einer Psychotherapie. Wir waren bei der Sinnfrage der Depression stehen geblieben. Die kann sich dann jeder selber beantworten, der sein Leben neu überdacht hat, also die Ursache gefunden hat. Das wiederum setzt voraus, dass ich bereit bin, die Verantwortung für meine eigene Krankheit zu übernehmen, wie zum Bsp.: Ich will mein Leben ändern. Und nicht: Ich will, dass mich der Psychiater mit seinen Tabletten gesund macht. Das geht schief.
Ich kenne genügend depressive Menschen, welche ihre eigene Gesundung vom Arzt/vom Medikament/von der Therapie abhängig machen. Von denen ist bisher keiner genesen, weil sie bis heute nicht verstanden haben, dass nur sie selbst die Heilung einleiten können.
Das wird Euch jeder ehrliche Psychiater auch bestätigen. Nur gibts davon nicht viele.
Übrigens trifft das auch bei der gefürchtetsten aller Erkrankungen, dem Krebs, zu.
Auch hier lautet die erste Frage. Will ich gesund werden? Lautet die Feststellung nur: Eigentlich würde ich gern wieder gesund werden, so ist das zu wenig zum Gesunden.
Auch hier wollen die Meisten Erkrankten keine Verantwortung übernehmen. Dazu ist ja schließlich der Onkologe da, der dafür auch bezahlt wird, mich gesund zu machen.
Die Frage nach dem Sinn einer Krebserkrankung kann somit auch nur ein eigen-verantwortungsbewußt handelnder Genesener beantworten.
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Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Hans-m,

du hast recht, die Evolution kann nicht erklären dieses Phänomen, weil sie beschäftigt sich mit dem Überleben des Einzelnen. Wenn man aber betrachtet Evolution der Gemeinschaft, hat es sehr wohl einen Sinn. Ohne dieses Gefühl, der mit den Werten eng verknüpft ist, würde pur Egoismus (derzeitige Darlegung der Evolution) herrschen. Jedoch gibt es unsichtbaren Faden, die uns in übergeordnetes Wechselwirkungsnetz einbinden und die wirken gegen Egoismus.

Gruß,
Irena
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Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Wir müssen uns ja nicht gleich mit den Extremfällen der Gefühlswelt, wie etwa Depressionen befassen, wie von Maikli hier aufgeführt
Wir Laien der Psycholgie sollten zunächst die "einfachen" Gefühle, wie Trauer und Freude behandeln.

Nochmal der Vergleich mit den körperlichen Eigenschaften:

Nehmen wir eine Gruppe von Lebewesen,(Müssen nicht unbedingt Menschen sein)
Davon brechen sich einige den Fuss, einige haben Schmerzen und schonen den Fuss, diese Lebewesen genesen schnell und sind weiterhin Lebensfähig, die jenigen, die keinen Schmerz haben laufen weiter, wodurch der Fuss weiteren Schaden nimmt, was letztendlich zum Tode führt.
Somit setzen sich die Gene derer durch, die Schmerz empfinden und vererben diese weiter.
Das nennt man Evolution.

Zurück zu den seelischen Schmerzen.
Wiederum nehmen wir eine Gruppe von Lebewesen
Nach einem Trauerfall in der Gruppe empfinden einige Trauer, andere sind Gleichgültig.
Warum sollten sich die Gene derer mehr durchsetzen, die Trauer empfinden, als derer die Gefühlskalt sind?
Gibt es irgend welche Gründe, warum gefühlskalte Lebewesen schneller stärben, und somit eine geringere Chance haben ihre Gene weiterzugeben?

(Das Gleiche könnte ich für Freude und sonstige seelische Empfindungen wiederholen.)

Die einzige Erklärung, die ich dafür hätte, wäre der Vergleich mit einem "bunten Federkleid"
Viele "Weibchen" einer Art suchen sich das Männchen mit dem buntesten Federkleid für die Paarung aus.
Die Farben sind zwar nicht überlebenwichtig, aber wirken auf das andere Geschlecht anziehend.
Genau so könnte es sein, dass sich ab einem bestimmten Entwicklungsstand der Intelligenz jeder einen Partner mit möglich sensiblem Gefühlsempfinden aussucht.

Vielleicht gibt es auch Arten, die sich bei einem negativen Gefühlserlebnis mit Sex trösten. Das würde dann die Population der Mitglieder einer Spezies, die ein besonders ausgeprägtes Trauerempfinden haben, in die Höhe treiben.

Ansonsten könnte ich mir nicht erklären, wieso die evolutionäre Entwicklung diese Gefühlsempfindungen bei den höheren Lebewesen (ich würde sie nicht nur auf Menschen beschränken) so extrem ausgeprägt hat.

Ein Regenwurm, eine Muschel oder ein Käfer empfinden weder Freude, noch Trauer, und sie leben doch.
Selbst bei "höheren" Tieren, wie etwa Pferde, Rindern oder Schweinen würde ich das Empfinden von Freude und Trauer in Frage stellen.
Elefanten sagt man nach, dass sie machmal mehrere Tage an der Leiche eines Familienmitgliedes "trauern", aber was daran verbessert ihre Überlebenschancen?

Noch einmal zu den Depressionen
Depressionen sind unbehandelte seelische Schmerzen.
Genau wie ich körperliche Schmerzen ignorien kann, und somit eine Krankheit verschleppe kann ich auch seelische Schmerzen verschleppen.
Sowohl das ignorieren körperlicher als auch seelischer Schmerzen kann zur Verschlimmerung einer Krankheit führen, die dann nur noch von einem Arzt geheilt werden kann.
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Hallo HAns-m,

dein Problem (auch der biologischen Evolution), dass du Verursacher für alle in Genen suchst. Das Leben war nicht immer. Was hat denn die kosmische Evolution verursacht?! Die Gene haben sich in Laufe Evolution entwickelt. Warum glaubst du, dass hier ist ein Schluß? Gene sind die Kultur der Zelle - einer Molekülgemeinschaft. In zivilisatorische Evolution agiert eine Menschen-Gemeinschaft - mit ihrer eigene Kultur.

Auch die Gene sind nicht irgendwelche Information. Es ist eine Information, die dient der Erhaltung der Zelle als Ganze. Auch unsere Kultur verleiht einer Gemeinschaft ihre Identität und sorgt für die Erhaltung der Gemeinschaft. Sicher unsere Sozialität ist in der Genen verankert. Aber nur soviel, damit wir durch unsere geistige Tätigkeit nicht vergessen, dass wir zur lebenden Welt gehören, deren wichtigste Merkmal Fortpflanzung ist.

Jeder von uns ist ein lebende Ganze, das in eine Gemeinschaft integriert ist. Die seelische Schmerz geht aus den Werten, die wir in unseren Erziehung angeeignet haben. Diese Werte sind auf Erhaltung der Gemeinschaft ausgerichtet. Der verlust eines nahstehenden Menschen erzeugt ein Loch in funktionierenden Wechselwirkungsnetz einer Gemeinschaft. Daher ein Schmerz... Man findet sein Platz in der Gemeinschaft nicht - daher die Schmerz. Man wird nicht von anderen geachtet - daher die Schmerz.

Gruß,
Irena

Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 08.11.2010 um 16:51 Uhr.
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Irena schrieb in Beitrag Nr. 1712-6:
Hallo HAns-m,

dein Problem (auch der biologischen Evolution), dass du Verursacher für alle in Genen suchst. Das Leben war nicht immer. Was hat denn die kosmische Evolution verursacht?! Die Gene haben sich in Laufe Evolution entwickelt. Warum glaubst du, dass hier ist ein Schluß?
Weil alle Eigenschaften einer Spezies in den Genen verankert sind.

Zitat:
Die seelische Schmerz geht aus den Werten, die wir in unseren Erziehung angeeignet haben.

Dazu muss aber die Fähigkeit vorhanden sein, seelischen Schmerz zu empfinden.
Wir Menschen empfinden Trauer, wenn ein nahe stehender Mensch stirbt, ein Hering nicht, weil ihm die Fähigkeit nicht mitgegeben wurde.
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Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 1712-7:
Weil alle Eigenschaften einer Spezies in den Genen verankert sind.
Die Eigenschaft der Bereitschaft zum erhöhten Risiko ist in Genen zu verankert. Was wir aus den machen - wird durch sozialen Umwelt beeinflußt. Ein wird zum Verbrecher, andere zum Testpiloten.

Es sit hier fast Fortsetzung meines Beitrags in Thread "Zeitrisse". In lebenden Welt werden Eigenschaften, die Merkmale zum Schlußposition - der Frage ja-nein ähnlich, durch die werden andere Arten entstehen, vorhandene runtergehen. Die Eigenschaft wird durch Umwelt selektiert. So dass in einer Art sehr schmales Grat der Abweichungen erlaubt ist.

Der Mensch ist ein Spezties, der in einer Gemeinschaft eingebettet ist. Durch dieser Einbettung gewinnt er eine Freiheit, die dem Hering steht nicht zu. Anderseits er besitzt auch nicht die Freiheit des Herings zur natürlichen Evolution. Sie wird durch Gemeinschaft unterbunden.

Es ist zu großes Theam, jetzt hier ausführlich berichten. Ich möchte nur hinweisen, dass die Gene (die die GAnzheit einer Zelle sichern) - ja, es wird verankert. Aber nicht alle. Nimmst z.B. eine lebende Welt. Schon hier die Kontinuität einer sozialen Einheit ist nicht durch die Gene gesichert. DAs Problem im Zoo´s mit dem abgestoßenen Nachwuchs und der künstlichen Befruchtung. Es ist die Brechung der Kontinuität in Realität. Viele Eigenschaften, die wir als in gene verankert betrachten, sind die erlernten Eigenschaften. Sie werden in ihrer sozialen Umgebung, Mutter-Kind, FAmilie erlernt. Die Gene liefern die notwendige BAsis. Wenn aber die soziale Umgebung fehlt - gibt es auch Fehlentwicklung. NAtur hat es s. z. sehr klug geregelt. Im freien NAtur überlebt der NAchwuchs von Säugertieren ohne Mutter nicht. Sie stellt das mindeste soziale Umwelt dar.

Was ich will damit sagen, es soll nicht nur Gene sein. Es ist das soziale Umfeld - unsrer Kultur, die Träger der Bedeutung - die trifft gegen der Gene und mit denen gemeinsam meistern sie eine nie dagewesene Qualität: die Tiefe und die VAriation der Gefühle.

Gruß,
Irena
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Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Irena schrieb in Beitrag Nr. 1712-8:
Die Eigenschaft der Bereitschaft zum erhöhten Risiko ist in Genen zu verankert. Was wir aus den machen - wird durch sozialen Umwelt beeinflußt. Ein wird zum Verbrecher, andere zum Testpiloten.
Ich versuch es mal mit Computerbegriffen zu erklären:
Zur Fähigkeit seelische Schmerzen zu empfinden, gehört die Hardware und die Software. Hardware sind in dem Fall bestimmte Hirnareale, die vorhanden sein müssen, um Gefühle zu empfinden.
Software sind Faktoren, wie etwa Erziehung, Umwelteinflüsse etc, die als Daten in der Hardware gespeichert werden.

Zitat:
Der Mensch ist ein Spezties, der in einer Gemeinschaft eingebettet ist. Durch dieser Einbettung gewinnt er eine Freiheit, die dem Hering steht nicht zu. Anderseits er besitzt auch nicht die Freiheit des Herings zur natürlichen Evolution. Sie wird durch Gemeinschaft unterbunden.

Die Evolution ist immer und überall.
Sobald sich ein "Weibchen" ein "Männchen" aussucht (oder umgekehrt) so bevorzugt er/sie bestimmte Merkmale des anderen. Somit werden diese genetischen Eigenschaften weitergegeben.
So ist es z.B erwiesen, dass Frauen sich meist grössere Männer aussuchen. Bei 2 oder mehreren gleich attraktiven Männern wird meist der gröste bevorzugt. Das hat zu Folge, dass die Mensch immer grösser werden. Die durchschnittliche Körpergrösse ist vom Mittelalter bis heute etwa von etwa 150 cm auf 185 cm angewachsen.
Gene die sich fortpflanzen werden weiterleben, Gene die sich nicht fortpflanzen können, egal aus welchen Gründen, etwa weil die Träger dieser Gene zu langsam sind den Feinden zu entkommen, oder weil der Geschlechtspartner seine Eigenschaften ablehnt, die werden aussterben, das ist nunmal die Evolution. Der Mensch bildet hier keine Ausnahme

Zitat:
Schon hier die Kontinuität einer sozialen Einheit ist nicht durch die Gene gesichert.
Auch Arten wie Biene, oder Ameisen befinden sich in einer sozialen Kontinuität.
Das muss man den Ameisen und Bienen nicht erst beisbringen, dass sie teil des gesamten Stamms sind und nir in und mit ihm überleben können, dass haben die Tiere bereits in den Genen.

Zitat:
Im freien NAtur überlebt der NAchwuchs von Säugertieren ohne Mutter nicht. Sie stellt das mindeste soziale Umwelt dar.

Das wäre dann auch eine genetische Eigenschafft
Hat die Mutter die genetische Veranlagung ihren Nachwuchs allein zu lassen, so überlebt dieser nicht.
Die Eigenschaften können sich nicht fortsetzen, eben weil der Nachswuchs stirbt.
Überleben doch einige Exemplare,obwohl sie von der Mutter allein gelassen wurden, z.B. weil sie schon früh feste Nahrung vertragen, so sind sie so stark, dass sie den Bedingungen trotzen können.
Diese Eigenschaften können sie dann weiter geben, eben weil sie überlebt haben.
Somit bildet sich ein Evolutionszweig der von den Eltern früher verlassen wird, aber auch früher überlebensfähig ist.

Evolution bedeuten Auslese.

Evolution plant nicht wie der Nachwuchs am besten überleben kann, sondern selektiert von dem, was an Spezies vorhanden ist, die besten für den Fortbestand der Art aus.
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Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
Zitat:
Die Evolution ist immer und überall.Sobald sich ein "Weibchen" ein "Männchen" aussucht (oder umgekehrt) so bevorzugt er/sie bestimmte Merkmale des anderen. Somit werden diese genetischen Eigenschaften weitergegeben.
In bestimmten Fällen ist es der FAll. Seit dem die Kultur, bzw. soziale Umfeld ihre eigene Einfluß auf die Entwicklung eines Individuum hat, begann der MAcht den Gene nachlassen. Sie steuern weit nicht alles.

Zitat:
So ist es z.B erwiesen, dass Frauen sich meist grössere Männer aussuchen. Bei 2 oder mehreren gleich attraktiven Männern wird meist der gröste bevorzugt.
HAbe ich gelacht bei diesem Beispiel. Ich bin klein. Klein und dick hatte bei mir keine Chancen. Man hat ein Ideal, dem übrigens die soziale Umfeld, die gängige Vorstellungen über die Männlichkeit viel beigebracht hat. Es müsste in einem fremden Land passieren, ich war einsam, so dass es das Geschehen beschleunigte. Ich hatte umarmt einen sonst wunderbaren - aber eben kleinen und dicken Mann. Es war wie ein Blitz. Ich hatte verstanden, was mir mein Lebenlang fehlte - ein kleine Dicker. Seit dem denke ich, wieviel Menschen unglücklich in Liebe sind, weil sie von den eingeprägten Idealen gesteurt sind, obwohl unbewusst ein anderen Typus bevorzugen.
Zitat:
Das hat zu Folge, dass die Mensch immer grösser werden. Die durchschnittliche Körpergrösse ist vom Mittelalter bis heute etwa von etwa 150 cm auf 185 cm angewachsen.
Ich weis nicht welche Quellen du benutzt für diesen Behauptungen. Ich weis, dass Wissenschaftler es auf die Ernährungsqualität zurückführen. Gerade die Akselerate des 20 Jahrhundert mit dem wachsendem Lebensstandart unterstützen diese Erklärung.

Übrigens, dass unsere Ideale - die garnicht von Genen gesteuert werden - einen selektierenden Potentíal haben, zweifele ich nicht.

Ich:Schon hier die Kontinuität einer sozialen Einheit ist nicht durch die Gene gesichert.
Zitat:
Auch Arten wie Biene, oder Ameisen befinden sich in einer sozialen Kontinuität.
Das muss man den Ameisen und Bienen nicht erst beisbringen, dass sie teil des gesamten Stamms sind und nir in und mit ihm überleben können, dass haben die Tiere bereits in den Genen.
Du hast recht, die sozialen Staaten der Insekten werden durch Gene gesichert. Auch deswegen haben sie seit hunderten Millionen JAhren sich fast nicht verändert. Sie haben die Schwelle der Gen-Herrschaft nicht überspringen können. Sie haben erreicht ein Maximum mit "bestehenden" Mitteln.

Ich: Im freien NAtur überlebt der NAchwuchs von Säugertieren ohne Mutter nicht. Sie stellt das mindeste soziale Umwelt dar.
Zitat:
Das wäre dann auch eine genetische Eigenschafft
Hat die Mutter die genetische Veranlagung ihren Nachwuchs allein zu lassen, so überlebt dieser nicht.
Mit höheren Tieren ist eben bisschen anders als mit den Insekten. Wie weit diese Eigenschaften sind verankert in Genen, wenn überhaupt - streiten sich noch die Geister. Ich bin eben aus dem Lager, die meinen, dass diese Eigenschaften sind nicht verankert oder sehr schwach. Die Mutter, die sorgt für den Nachwuchs ist nicht eingeborenes Instinkt. Ich hatte Bericht gelesen, wenn die Experimente mit Schimpansen gemach worden sind. Selbst Experimente sind ohne Bedeutung. Bedeutend ist, dass die Mütter hatten den Experiment gestört, daher Kleinen nach Geburt waren von ihnen isoliert. Es wurde in Käfig ein Stuhl mit Pelzbedeckt gestellt und durch ihn wurde Flasche mit Milch gereicht. Die Experimente hatten ihnen lauf, die Kleinen wurden erwachsen. Und dann mit Erstaunen stellten Wissenschaftler fest, dass die erwachsenen Kleinen haben stark gestörtes soziales verhalten. Besonders auffällig: sie ließen kein Männchen (wenn es Weibchen war) an sich. Dann wurden sie künstlich befruchtet. Später kamm das erstaunlichstes vor. Die Schimpansen hatten keinerlei um ihre Nachwuchs gekümmert. Eine hat sogar ihrem Kind ein HAnd abgerissen. Die Mutterinstinkt, was - man festglaubte - ist angeboren, ist doch erzogen durch eigene Mutter.

JA, da hört man selten so etwas. Vielleicht, weil es stört das absolutismus des Gens... Der Bericht über Schimpansen ist sehr alt, aber Geschehenisse in Zoos zeigen, dass es die Wahrheit spiegelt. Denk an Knut, an Flocke, denk an künstliche Befruchtung... Auch unsere zivilisatorische Welt: denk an Mißbrauch, an Tötung der Kinder. Der Täter waren meistens selbst in Kindheit der Gewalt ausgeliefert. Nicht die Gene - die soziale Umgebung bildet diese Eigenschaften.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 10.11.2010 um 03:17 Uhr.
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OK Irena, Ich gebe ja zu, dass das Umfeld und die Erziehung eine Rolle spielen,
Aber das eine (Erzeiihung) schliesst das andere (Gene) nicht aus.

Es sind unsere Gene, die in unseren Köpfen ein Gehirn wachsen lassen, damit wir Faktoren wie Umwelt und Erziehung in unsere Entwicklung mit einbinden können.
Einen Regenwurm oder einen Hering kannst Du nicht erziehen, und nicht beibringen, wie er den Nachwuchs zu versorgen hat.
Ich denke hier auch an eine Vogelart (Namen weiss ich nicht mehr) auf den Galapagos-Inseln.
Die Mutter legt Jahr für Jahr 2 Eier, aus den 2 gesunde Junge schlüpfen.
Die Mutter sieht dann dabei zu, wie jedes mal das stärkere, meist älter Junge das schwächere vor ihren Augen umbringt.
Das geschieht obwohl die Nahrung in der Regel für die Aufzucht beider Junge ausreichen würde.
Ein genetisches Programm aus Zeiten geringer Nahrungsvorkommen, als die Mutter nur ein Junges grossziehen konnte, das aber immer noch nicht durch Evolution aus den Genen verschwunden ist.
Offensichtlich bringt es der Art keinen Überlebensvorteil beide Junge aufzuziehen, also bleibt alles beim alten
Es könnte irgend wann sein, das durch eine genetische Mutation beide Junge überleben, und diese veränderten Gene weitergeben. Dann würde sich zeigen, welcher Zweig die besten Überlebenschancen hätte.

Bei Zugvögeln ist es auch so, dass nie 100% die Reise in den Süden antreten, sondern ein Teil bleibt zurück.
Überleben diese zurückgebliebenen Vögel den Winter, so besetzen sie die besten Nistplätze, weil sie ja bereits vor Ort sind, wenn die Paarungszeit beginnt. Sie haben somit die besten Chancen ihre Gene weiter zu geben, überleben sie nicht, oder nur wenige, so haben die reisenden Vögel die besseren Chancen. Somit können sich diese Arten an die Erderwärmung anpassen, was das Reisen in den Süden überflüssig macht,
Das Verhältnis von sesshaften zu reisenden Vöglen verhält sich somit annähernd proportional zu den Wintertemperaturen.
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Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
Es geht mir nur darum zu zeigen, dass eben nicht alles von Genen gesteuert ist. Wenn in einer sozialen Einheit (kann auch tierische sein) die Erfahrungen auf kulturellen Weg weitergegeben werden, es entsteht ein Faktor, der nicht in Genen verankert ist. Auch Überleben in Laufe der Evolution sich immer stärker von der Genen abkoppelte. Da die Erfahrungen eines Individuums, die ihm das Überleben sicherte, stützten immer mehr auf die Kultur der sozialen Einheit, auf etwas, was außerhalb des Individuum ist.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 19.11.2010 um 18:17 Uhr.
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