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Ist Mut das Gegenteil von Angst?

Thema erstellt von Jott 
Beiträge: 11, Mitglied seit 13 Jahren
Hallo lhr Lieben,

es scheint ja allgemein und einfach und offensichtlich, aber:

Ist Mut tatsächlich das Gegenteil von Angst ?

oder....

Ist das Gegenteil von Angst Vertrauen oder Liebe?

Was ist Mut?

Was ist Überwindung?

Habt Ihr igendwelche Assoziationen, Erinnerungen oder dergleichen, wie Ihr Angst in Mut verwandelt habt?

Welche Schritte waren notwendig?

Wie habt Ihr die Angst überwunden?

Habt Ihr sie (die Angst) in einem immensen Kraftakt überwinden müssen oder einfach nur übergangen?

Vielen Dank für Eure Antworten. Ich bin sehr gespannt....
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Beiträge: 1.052, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Jott,

deine anfängliche Frage weist mich auf ein sprachliches Problem hin, - was bedeutet Mut, oder Vertrauen ?

Ist es mutig Vertrauen zu haben, oder vertraue ich auf etwas, wenn ich Mut an den Tag lege?

Das Wort Liebe ist so allumfassend, das ich nicht beginnen möchte es im Zusammenhang zu filetieren.

Gibt es das Gegenteil von Baum, oder von Wurst ?

Ist es logisch jeden Zusammenhang dialektisch zu betrachten ?

Ein passendes Gegenstück zu Angst wird, so glaube ich, der Kontext generieren, der die Art der Angst spezifizieren mag.

.

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All sind alle
Beitrag zuletzt bearbeitet von Real am 30.09.2010 um 06:14 Uhr.
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Jott schrieb in Beitrag Nr. 1695-1:
(...)
Ist Mut tatsächlich das Gegenteil von Angst ?
(...)
Was ist Mut?

Was ist Überwindung?

Habt Ihr igendwelche Assoziationen, Erinnerungen oder dergleichen, wie Ihr Angst in Mut verwandelt habt?
(...)
Guten Morgen Jott, sei gegrüßt.
Zum einen ist das Gegenteil von Angst nicht der Mut, sondern Gelassenheit.
Wenn Du seelenruhig und unerschütterlich bist, was sollte Dich ernsthaft tangieren?
Oder dazu in der Lage sein Dir Angst einzujagen?
Pflege Deine Gelassenheit und das Leben sieht gleich ganz anders aus.
Für jemanden der gelassen und mit Ruhe die richtigen Entscheidungen für sich trifft,
für den stellt sich die Frage nach "Mut" oder "Überwindung" gar nicht mehr.

Wie man Angst in Mut verwandelt kann ich Dir nicht verraten...
aber wenn Du für Dich geklärt hast woher Du kommst, warum und wer Du bist, und wohin es nachher geht,
dann gibt es das was Du heute als Angst kennst, für Dich nicht mehr.

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Angst ist eine hormonele Reaktion des Körpers auf bestimmte Stresssituationen,

Sie stammt aus Zeiten, als wir noch auf Bäumen lebten.
Angst lässt uns vorsichtig werden, schärft unsere Sinne, und bereitet unseren Körper auf Angriff, Abwehr oder Flucht vor.

Fehlen diese Horme, so werden wir gegenüber Gefahren gleichgültig, was uns leicht das Leben kosten kann.
Das Fehlen von Angst würde ich daher nicht als Mut bezeichnen, sondern evtl sogar als "Übermut".

Mut ist es, sich seinen Ängsten zu stellen und, unter Berücksichtigung der zu erwarteden Gefahren, zu handeln.

Es kann auch schon mutig sein, sich einem Gruppenzwang zu verweigern.
Wenn in einer Diskussion alle JA sagen, so ist es mutig als einziger NEIN zu sagen.
Oder wenn in einer Gruppe ALLE auf die Achterbahn mit Doppellooping und drei fachem Überschlag gehen, so kann ich mich dem Gruppenzwang fügen, obwohl ich "die Hosen voll" habe und mir davon jedesmal schlecht wird.
Ich kann auch mutig zu meinen Ängsten stehen und sagen:" nein Danke, ohne mich"
Wenn ich den Anfang mache, so werden sich bestimmt noch 5 andere melden, die sich fürchten.

Also: Mut kann auch sein zu seinen Ängstenzu stehen.
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Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
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Beiträge: 11, Mitglied seit 13 Jahren
@Real und @ Ernst Ellert II:

Vielen Dank für Eure netten Antworten. Das, was Ihr schreibt, so unterschiedlich es auch ist, klingt klug.

Es ist eben so, dass Angst mein Lebensthema ist, weil ich sehr ängstlich bin und verschiedene Ängste meine Lebensqualität erheblich einschränken.

Daher habe ich mich immer mit der Angst auseinandergesetzt. Gestern dachte ich plötzlich:

Warum richte ich meinen Blick eigentlich immer auf die Angst?

Warum wende ich mich nicht dem scheinbaren Gegenteil, also dem Mut, zu? (Ich habe gleich gegoogelt und fand einen Artikel über Mut als Tugend - etwas, was nie für mich Thema war. Mut hatte für mich früher die eher negativen Komponenten "Übermut", "Eitelkeit" oder "falsches Heldentum")

Ist nicht alles eine Frage der Betrachtung? Will sagen, wird nicht das verstärkt, worauf man seine Aufmerksamkeit richtet?

Und hier sind wir ja fast wieder im Bereich der Metaphysik, Schrödingers Katze usw... Oder nicht?

Der Betrachter / der Beobachter beeinflusst das Objekt, oder nicht? Etwas wird mit zunehmender Betrachtung realer und nimmt Form und Gestalt an.... Wir erschaffen unsere eigene Realität.....

Ich hoffe, meine Worte sind nicht zu naiv gewählt...

Was meint Ihr dazu?
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Beiträge: 11, Mitglied seit 13 Jahren
@Hans-m:

Ach, vielen Dank für Deinen Beitrag.

Das hat sich gerade gekreuzt - wir haben gleichzeitig geschrieben :-)

Ist ja ein komischer Zufall, dass Du das Wort "Übermut" fast zeitgleich benutzt, genau wie ich. Da merkt man mal wieder, wie seltsam die Zeit doch ist.....

Bin total Deiner Meinung, was Gruppenzwang usw. betrifft.

Gerade habe ich im Netz ein schlaues Zitat zum Thema Gruppenzwang gefunden:

"Es gibt Leute, denen sogar der Mut fehlt, feige zu sein."

Liebe Grüße,
Jott
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Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Jott schrieb in Beitrag Nr. 1695-6:
Gerade habe ich im Netz ein schlaues Zitat zum Thema Gruppenzwang gefunden:

"Es gibt Leute, denen sogar der Mut fehlt, feige zu sein."

Eine Tatsache, die beim Militär von grosser Bedeutung ist.
1000 Mann stürmen nach vorne, und keiner will kneifen.

Es ist schon ein Zeichen von Mut, zu desetieren, wenn man sich mit den Absichten des Militärs nicht identifizieren kann, und keine Lust hat, für diese oder jene Schei... seinen Kopf hinzuhalten.

Zitat:
Jott schrieb in Beitrag Nr. 1695-5:
Es ist eben so, dass Angst mein Lebensthema ist, weil ich sehr ängstlich bin und verschiedene Ängste meine Lebensqualität erheblich einschränken.

Daher habe ich mich immer mit der Angst auseinandergesetzt. Gestern dachte ich plötzlich:

Warum richte ich meinen Blick eigentlich immer auf die Angst?

Ängste zu haben, ist Teil des Lebens, Wenn sie aber das Leben bestimmen, so sollte man sich Fachleuten anvertrauen.

Auch ich hatte z.B Angst durch Tunnel zu fahren, bin lieber einen Umweg von 30 Km gefahren, als einen Tunnel von 6 Km.

Ich hab das folgender massen gelöst.
Bei Zell am See, (Österreich) gibt es einen Tunnel, ca 5 Km lang, der nach etwa 1 Km eine Ausfahrt hat.
Wenn ich dort reinfahre, so kann ich, nach diesem Kilometer abfahren, falls ich mich schlecht fühle.
Bisher bin ich kein einziges mal abgefahren, sondern habe die restlichen 4 Km auch geschaft.
Tunnel bis etwa 3 Km sind für mich nun kein Problem mehr, längere Tunne mit etwas geistiger Vorbereitung auch möglich.

Angste überwindet am in kleinen Schritten, man lernt damit umzugehen, bis sie schliesslich (fast) keinen Einfluss mehr auf das Leben haben

Übrigens, wenn ich in ein Flugzeug steige, so nehme ich vorher 3 Baldrian, das hilft auch
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Beiträge: 1.444, Mitglied seit 15 Jahren
hallo jotti :-)

das gegenteil von angst ?
ist der glaube an gott ;-)
meine angstgedanken zb.,haben sich zum glauben an gott entwickelt,verwandelt,schlußendlich einfach aufgelößt.
einfach so,von einer sekunde zur anderen.

ps.
wer die wahrheit kennt,kennt keine angst!

ciu
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Beiträge: 38, Mitglied seit 14 Jahren
Hallo,
ich glaube nicht, dass Mut das Gegenteil von Angst ist. Statt Mut könnte es ja auch Heldentum sein oder Dummheit oder eine Folge von Drogen, Alkohol usw. Oder es ist einfach krank, keine Angst zu haben. Angst könnte zunächst in gesund oder krank unterteilt werden. Die Frage lautet: Wie gehe ich mit Ängsten um. Stelle ich mich ihnen und bearbeite sie oder laufe ich weg. Ängste durch Alkohol, Drogen oder Medikamente zu reduzieren, wäre fatal, da die Ängste zunaechst weg oder geringer sind, aber anschließend um so stärker wieder zuschlagen. Vielleicht ist ja das Gegenteil von Angst ganz einfach, keine Angst zu haben? Aber wo ist die Grenze? Wahrscheinlich fließend. Auch Gelassenheit wäre demzufolge nicht das Gegenteil von Angst.
Ideal wäre es, wenn man eine Angst so bearbeiten könnte oder kann, dass aus ihr Wachsamkeit, Wissensdurst, Skepsis, Pessimismus oder auch Optimismus, letztlich gar Realismus resultieren würde? Anders gefragt, was könnte das Ergebnis sein, eine Angst (eine ganz bestimmte definierte Angst) ganz real zu analysieren und auch zu verinnerlichen, am besten emotionslos? Ich denke, das Gegenteil einer Angst müßte meinen Gedankengängen zufolge die bearbeitete Angst und deren Ergebnis sein. Was sagt Ihr zu meinen, zugegebenermaßen nicht ganz so systematisch dargestellten Gedanken?
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Beiträge: 12, Mitglied seit 13 Jahren
Maikli schrieb in Beitrag Nr. 1695-9:
Hallo,
ich glaube nicht, dass Mut das Gegenteil von Angst ist. Statt Mut könnte es ja auch Heldentum sein oder Dummheit oder eine Folge von Drogen, Alkohol usw. Oder es ist einfach krank, keine Angst zu haben. Angst könnte zunächst in gesund oder krank unterteilt werden. Die Frage lautet: Wie gehe ich mit Ängsten um. Stelle ich mich ihnen und bearbeite sie oder laufe ich weg. Ängste durch Alkohol, Drogen oder Medikamente zu reduzieren, wäre fatal, da die Ängste zunaechst weg oder geringer sind, aber anschließend um so stärker wieder zuschlagen. Vielleicht ist ja das Gegenteil von Angst ganz einfach, keine Angst zu haben? Aber wo ist die Grenze? Wahrscheinlich fließend. Auch Gelassenheit wäre demzufolge nicht das Gegenteil von Angst.
Ideal wäre es, wenn man eine Angst so bearbeiten könnte oder kann, dass aus ihr Wachsamkeit, Wissensdurst, Skepsis, Pessimismus oder auch Optimismus, letztlich gar Realismus resultieren würde? Anders gefragt, was könnte das Ergebnis sein, eine Angst (eine ganz bestimmte definierte Angst) ganz real zu analysieren und auch zu verinnerlichen, am besten emotionslos? Ich denke, das Gegenteil einer Angst müßte meinen Gedankengängen zufolge die bearbeitete Angst und deren Ergebnis sein. Was sagt Ihr zu meinen, zugegebenermaßen nicht ganz so systematisch dargestellten Gedanken?

Was ist Angst und was ist Mut

Man kann vor Schlangen Angst haben und gleichzeitig den Mut haben diese anzufassen.
Also kann Mut nicht das Gegenteil von Angst sein.
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Beiträge: 2.425, Mitglied seit 17 Jahren
Habenix schrieb in Beitrag Nr. 1695-8:
wer die wahrheit kennt,kennt keine angst!
Es gab ´mal jemanden, der behauptete von sich, die Wahrheit nicht nur zu kennen, sondern sogar selbst die Wahrheit zu sein (Johannes 14, 6). Doch als der besagte schließlich einsehen musste, dass er nur noch wenige Stunden zu leben hatte, weil man ihn für seine ungewohnten Thesen bald ermorden würde, fing er an, vor Angst zu zittern und zu zagen (Markus 14, 33ff). Habenix, weißt du, um wen es geht?
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Beiträge: 1.644, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo allerseits,

in der Zeitschrift " Der Spiegel" vom 11.10.2010 lautete der Leitartikel "MACHT DER ANGST" (Wie ein Urgefühl den Menschen lähmt- und beflügelt).
In dem fundierten Artikel wird berichtet, was Psychologen und Hirnforscher über das Gefühl Angst herausgefunden haben, insbesondere wie es die Persönlichkeit eines Menschen beeinflusst.

Ich denke Angst hat sich ursprünglich als ein Schutzmechanismus gegen unkalkulierbare Gefahren entwickelt.
Meine Katze verkriecht sich z.B. im Keller, wenn es Silvester draußen kracht.

Wie Angst zu beurteilen ist, hängt davon ab, ob sie begründet ist oder nicht. Wenn die Silvesterknaller Bomben wären, würde die Angst meiner Katze zu einem sehr sinnvollen Verhalten führen.

Es ist deshalb für die eigenen Ängste sehr wichtig zu klären, ob sie begründet sind oder nicht. Wenn eine Angst Krankheitswert hat, ist das natürlich alleine nicht möglich und man muss sich Hilfe suchen.

Ein großes Problem sind meines Erachtens soziale Ängste, weil man eigentlich erkennt, dass sie unbegründet sind, man sich daraus aber nur schlecht befreien kann. Durch Erziehung und Umwelt wurde einem eingetrichtert, dass es "ungefährlich" ist, sich konform zu verhalten, nicht aus der Rolle zu fallen, nicht aufzufallen. Auf der anderen Seite will man aber anerkannt werden, auffallen, nicht zur Masse gehören. Aus diesem Zwiespalt führt nach meiner Ansicht nur eine Einstellung, die ich mal mit Gelassenheit bezeichne. Man sollte sich selbst sagen, ich möchte mich gerne so oder so verhalten, aber ich muss mich nicht so verhalten. Es ist zweckmäßig, sich selbst nicht unter zu starken Druck zu setzen, weil sonst Misserfolge zu stark deprimieren.

Meine Angst ist, dass ich Euch mit meinen "Weisheiten" auf den Geist gehe; deshalb baue ich meist Einschränkungen ein. Dieser Satz ist eine solche.

MfG
Harti
Signatur:
Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. A.E.
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