Meine vollste Zustimmung Branworld1, so sehe ich das auch.
Nun lieber TTT, ein sehr schwieriges und dazu umfangreiches Thema, welches du hier anschneidest.
Gut finde ich deine Frage nach: „wie kann eine … Regierung ohne Parteien aufgestellt werden… wie soll unser Land … regiert werden?“
Deine nur kurz dargestellte Sichtweise zeigt dennoch deutlich, wie du die Regierung, die Parteien wahrnimmst: „das Regieren…ist… nicht mehr demokratisch…die…Parteien… die von Korruption und Vetternwirtschaft (u. a.) zerfressen sind…. Hin und wieder ändern sich…dies…da…Minister…. Marionetten ihrer Partei und der Wirtschaft sind…“
Zunächst muß man sich bei diesem Thema ganz unbedingt mit der Historie der einzelnen Parteien, ihrer Entwicklung bis in die Gegenwart beschäftigen. Nebenbei empfehle ich noch einen „kurzen“ Ausflug in die Geschichte des Staatswesens, somit dürfte wir – wen(n) es (uns) denn interessiert - in den nächsten Tagen, Wochen (voll) ausgelastet sein.
Der Staat ist ja kein „Wesen“ an sich, welches sich aus sich selbst heraus entwickelt hat, er ist ein jahrtausende altes „Gestaltungsinstrument“ der Menschen, der sehr verschiedene vielfältige Funktionen beinhaltet und einem ständigen Wandlungsprozeß unterliegt.
Parteien in ihrer heutigen Gestalt dagegen sind, eine „Erfindung“ der jüngeren Geschichte wobei die SPD ist mit ihren fast 150 Jahren, gelegentlich schon, ganz schön alt aussieht.
Meine ganz persönliche Auffassung ist, entweder die Parteien vollziehen innerhalb ihrer Selbst einen radikalen (thematischen wie strukturellen) Wandel oder sie werden mittelfristig (die nächsten 10-20 Jahre) weiterhin an Einfluß verlieren. (Auch eine demokratische Gesellschaft läuft Gefahr, durch einen Mangel an eben dieser demokratischen „Kultur“, sich zu radikalisieren).
Dogmen, ein Einflußmittel der Kirche, in den Parteien ebenso zu Hause, eben als Steuerungsmittel für eine beabsichtigt, verfolgte politisch Grundlinie.
Eben auch daraus, aber eben nicht nur, entstehen gewisse Animositäten gegenüber politisch anders denkende. Aus einem Für(einander (im Sinne dem Volke dienen)) entsteht so ein Gegen … erwächst so, der politische Gegner.
Die Große Koalition hat gezeigt, dass sie , wenn sie miteinander müssen auch miteinander können, nur entspricht dies eben nicht dem politisch gewollten, deshalb können sie auch nicht wirklich miteinander, die politischen Ansichten sind doch zu different. (Bei mir hieß die Große Koalition nur…die Große Kloake).
Nach einer gewissen Zeit der „Hilflosigkeit“ einer immer breiter werdenden Schicht der Bevölkerung gegenüber dieser politischen Unkultur, der Parteien in ihrem Gegeneinander, manifestierte sich diese zunächst hilflose Haltung für alle sehr deutlich sichtbar, die in einer Nichtteilnahme an Wahlen ihren Niederschlag fand.
Gegenwärtig verändert sich nun (langsam) die Haltung der Bevölkerung, indem es sich „anders“ organisiert um eben gegen diese politische Unkultur der Parteien anzugehen, ein Gegengewicht zu schaffen. Parteien in ihrer politischen Engstirnigkeit dagegen verlieren immer mehr an Mitgliedern.
Attac ist für mich so ein Beispiel, die Gründung der Piratenpartei ein anderes, wobei mich bei den Piraten schon nur das Wort Partei stört, es ist für mich, zu sehr negativ, belastet. Es entstehen Gegenbewegungen zu den Parteien die sich in unterschiedlichsten Strömungen entwickeln.
Die Grünen sind, schon vor Jahren, aus einer ehemaligen Bewegung in den Parteienstatus gewechselt, aber sie haben eben nicht nur einen Statuswechsel vollzogen sondern, leider auch, einen Sinneswandel, sie sind nicht mehr so bissfest, wie sie es einmal waren, Geschuldet auch eben der hierachischen Struktur und Kultur, die eine Partei ausmachen.
Ich denke, hoffe, wünsche mir, in diesen organisierten Bewegungen können ein wirksames Gestaltungsmittel des gesellschaftlichen Lebens in der Zukunft werden. Allerdings werden die Parteien versuchen dies zu verhindern, ein Gegner egal welcher Art ist unlieb und wird dementsprechend behandelt, mit unliebsamen Mitteln.
Mit den Parteien verhält es sich ähnlich wie mit der Kirche, ihre beste Zeit liegt jenseits der Gegenwart, in der Vergangenheit.
Auch dies wirklich nur ein ganz kurzer gedanklicher Abriß zu diesem Thema, er erhebt weder den Anspruch auf Vollständigkeit und schon gar nicht auf political correctness.
Zur Bedingung des Raum und der Zeit gehört ganz unbedingt ,die absolute Bedingungslosigkeit von Raum und Zeit. Werden Raum und Zeit an Bedingungen geknüpft sind sie endlich, mit einem Beginn und einem Ende.
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