Willkommen in Manus Zeitforum
InformationenAnmelden Registrieren

Erweiterte Suche

Tragödie 2010 - Das AUS der Loveparade?

Thema erstellt von Hans-m 
Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Zunächst möchte ich hier meine Betroffenheit bei den Opfern und Angehörigen zum Ausdruck bringen.

_____________________________________


Ist das das Ende der Loveparade?

Meine Meinung: NEIN, es muss weiter gehen.

19 Tote, das ist wirklich eine Tragödie, aber eine Katastrophe wäre z.B. ein Anschlag durch Islamisten gewesen.
Es handelt sich um eine Tragödie, ausgelöst durch menschliches Versagen, das sich mit größter Wahrscheinlichkeit NICHT wiederholen wird.

Jetzt die Loveparade für immer „sterben“ zu lassen, wäre eine absolute Kapitulation
Eine Flucht vor der Verantwortung den Ravern gegenüber.

Und wenn Deutschland die Verantwortung für die Zukunft scheut, so werden sich bestimmt unsere Nachbarländer diese Veranstaltung unter den Nagel reißen.



Noch ein paar Fakten:

Das ICE Unglück von Enschede am 3. Juni 1998
Auch hier waren zahlreiche Tote zu beklagen.
Hat die Bahn seither den Einsatz von ICE Zugen beendet? NEIN

Oder man denke an zahlreiche Flugzeugabstürze in der Geschichte der Fliegere.
Auch hier kam es, immer wieder zu zahlreichen Toten und Verletzten.
War das Grund mit der zivilen Luftfahrt aufzuhören? NEIN

Jährlich streben Tausende im Verkehr auf unseren Straßen,
War das bisher ein Grund den Kraftverkehr abzuschaffen? NEIN

Jedes Unglück sollte kein Grund zur Kapitulation sein, sondern es sollte motivieren aus den vorangegangenen Fehlern zu lernen. Es sollte die Verantwortliche anspornen alle Gegebenheiten weiter zu verbessern.
Genau so, wie es die Konstrukteure von Flugzeugen und Bahnen auch handhaben

Es wird auf der Welt immer wieder Rückschläge, Tragödigen, Katastrophen geben.
Falsch wäre es danach den Kopf in den Sand zu stecken, den Mut für Verbesserungen zu verlieren, und eine Idee für immer zu begraben.


Es wurden eindeutig Fehler gemacht
Der grösste Fehler war es die Menschenmassen durch einen einzigen Eingang zu schleusen
Hinzu kommt, das dieser Weg durch einen Tunnel führt.
Die meisten von uns bekommen ein beklemmendes Gefühl, wenn wir durch einen Tunnel müssen.
Hinzu kommt die aufsteigende Panik, in diesem Tunnel festzusitzen. Dessen hatte sich der Veranstalter von vorhinein klar sein müssen.
Diesen Fehler könnte man zukünftig vermeiden.

In Berlin 2002 z.B. wurde die Veranstaltung in der Stadt abgehalten.
Es gab die Möglichkeit aus allen Richtungen anzureisen, und in alle Richtungen die Veranstaltung zu verlassen.
Keine engen Gassen, keine Tunnel beengten den Besucherstrom. Genau diese Kriterien hat man 2010 in Duisburg mißachtet. Wenn man in Zukunft wieder auf freie Zugangsmöglichkeiten der Besucher achtet, so dürfe sich das Drama von Duisburg-2010 nicht wiederholen.
Ich denke die Verantwortlichen für dieses Jahr sollten sich „warm anziehen“



Man bedenke:
Die Erste Loveparade fand 1989 statt. Seither sind fast 20 Paraden abgehalten worden bisher jede ohne nennenswerte Zwischenfälle.
Nun kommt es einmalig zu einer Tragödie, und man will die Brocken hinschmeißen?
Ich denke das haben die Raver nicht verdient. Auch die Opfer wollten bestimmt nicht, das ihretwegen eine Kultveranstaltung für immer ihre Tore schliesst

Im Gegenteil: Wir sollten uns bei jeder weiteren Loveparade an die Opfer 2010 erinnern, und in deren Gedenken gegen 17.00 Uhr eine Schweigeminute abhalten.
Dies, so denke ich, wäre auch im Sinne der Opfer und Angehörigen.

Signatur:
Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 25.07.2010 um 19:05 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 44, Mitglied seit 18 Jahren
Massenansammlungen sind immer ein Risiko.

Eine wilde Drogen und Sex-Party empfindest du als Kultur?

Liebe ist für mich was anderes.

Diese Veranstaltung ist eher so eine Art Ersatzreservat für nicht gelebte Sexualität in früheren Jahren.
Signatur:
Live ist Live
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Logikout schrieb in Beitrag Nr. 1679-2:
Eine wilde Drogen und Sex-Party empfindest du als Kultur?

Liebe ist für mich was anderes.

Ist Fußball Kultur, wenn sich dort Huligens treffen, um sich gegenseitig, und, was noch schlimmer ist, sogar unschuldige zu verprügeln?


Wenn es Leute gibt, die meinen solche Veranstaltungen zum Kiffen und für wilde Sexorgien zu missbrauchen, so ist es doch nicht Schuld der Musikveranstalter.
Genau so wenig, wie die Fussballer Schuld haben, wenn sich die Fans, oder solche, die behaupten welche zu sein, gegenseitig die Köpfe einschlagen.

Ich kann auch ein Auto als Waffe missbrauchen, und damit gezielt Leute überfahren, aber auch das ist nicht Sinn des Herstellers.

Ich war letzens in Köln bei dem Megafeuerwerk "Kölner Lichter" Dort roch es auch an bestimmten Stellen auf den Rheinwiesen in der Nähe vom Tanzbrunnen etwas "aussergewöhlich", und das war bestimmt kein Vanilletee. Auch hier lagen Pärchen auf ausgebreiteten Decken hinter Sträuchern. und dabei ist es bestimmt nicht nur beim Händchenhalten geblieben.
Sollte man deswegen die "Kölner Lichter" verbieten?
Bei jeder Veranstaltung gibt es Schwarze Schafe, das lässt sich nicht vermeiden, aber deswegen sollte nicht gleich die ganze Veranstaltung in Verruf geraten

Ich selbst war 2002 in Berlin auf einer Loveparade, und ich fand die Stimmung einfach grandios, auch ohne Sex und Drogen.
Ich hab dort Menschen kennengelernt, aus Irrland, Kannada, und verschiedenen Ecken Deutschlands.
Ich sag nur: Musik verbindet, egal ob es Volksmusik, Rock oder Techno ist.
Zitat:
Diese Veranstaltung ist eher so eine Art Ersatzreservat für nicht gelebte Sexualität in früheren Jahren.

Was hast Du gegen Sex? Es ist doch letztendlich die natürlichste Sache der Welt.
Wer meint, dass er/sie es braucht, ich meine bei der Loveparade, der soll es tun, so lange es von beiden Seiten freiwillig geschieht und keine Vergewaltigung ist, und so lange niemand belästigt wird, warum nicht.
Durch ihr Verhalten kommt aber wenigstens niemand zu Tode.

Der Fehler, den sich die Verantworlichen in Duisburg geleistet haben, der ist unverzeilich.
Aber wegen diesem Unvermögen nun die Technofans mit dem "AUS" der Parade zu strafen wäre unangemessen.
Es würde wieder mal die Unschuldigen treffen, wie so oft, wenn in der Politik etwas entschieden wird.
Signatur:
Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 587, Mitglied seit 16 Jahren
Gedenken wir den sinnlos gestorbenen Jugendlichen. Ein wahrhaft tagisches Ereignis, da so unsinnig!!


Die Loveparade, ein Ereignis welches auf Jugendliche schon eine große Anziehungskraft ausübt( e), ein jeder möchte dabei sein, Musik, Tanz, ja auch jede Menge Drogen und Alkohol, und gelegentlich auch Sex mit im Spiel – alles zusammen, die Welt um sich für ein paar Stunden, im Rausch erleben.

Vergessen.

Sie hat aber auch, mit ihren sehr spezifischen Mitteln (der Musik und dem Tanz), ein WIR-Gefühl erzeugt, welches im völligen Gegensatz zum alltäglichen ICH-bezogen-sein stand, sie hat aus völlig verschiedenen Individuen eine Gemeinschaft gebildet, grenz-geschlechter-altersüberschreitend…..


Den Veranstaltern der diesjährigen Loveparade ist leider komplettes Versagen vorzuwerfen. Ihre Gier nach Gewinn, Profit, das Streben nach Bekanntheitswert, hat die notwendige Beachtung von Sicherheitsaspekten völlig aus Acht fallen lassen.
Wie kann es sein, daß der Ort einer Veranstaltung, mit geplanten 250 000 Teilnehmern, nur durch einen einzigen Zugang und auch noch eingrenzend „getunnelt“ zu erreichen??? 1,5 Millionen waren wohl dort, in diesem Jahr.
In jedem größeren Stadion sind diverse Zu- und Abgänge erforderlich, zwingend notwendig. Bei der diesjährigen Veranstaltung jedoch nur ein einziger Zugang. Hier wurde m.E. vorsätzlich gehandelt, diese Veranstaltung hätte unter diesen Bedingungen nie stattfinden dürfen!
Diese Tragödie wurde, im Vorfeld billigend, in Kauf genommen, andere, oben genannte Interessen, hatten Vorrang. Daher auch ein sehr berechtigtes, gestriges Fragen nach dem WARUM???
Ich habe 2 x diese Parade in Berlin besucht, in 1992 und 1995.
Schon in 1995 war mir der Menschenauflauf viel zu groß, so dass ich nach einer Stunde, obwohl selbst nur am Rande des Geschehens, das Weite gesucht hatte.

Ich hatte damals, mit dieser Parade, abgeschlossen. Die Menschenmassen bereiteten mir schon damals, in ihrer unmittelbarer Nähe erlebend, ein Missbehagen, ein ungutes, unsicheres Gefühl.

Die gröblichste Missachtung von Veranstaltungsregelungen bedingt das Aus für die „Macher“ dieser Loveparade.

Die Loveparade wird es in einer anderen Form, an einem anderen Ort mit anderen Veranstaltern unter einem anderen Namen wieder geben.
Sie wird sich spontan, so wie in 1989 mit damals 150 Teilnehmern, entwickeln und ihre eigene Dynamik entfalten und wieder mit Folgen, das ist, so meine ich auch, schon (wieder) absehbar.
Wenn sich aus einer Idee ein Geschäft entwickelt, bleibt die Moral auf der Strecke, Geld ist dann die treibende Kraft des Geschehens – Geld, das Streben nach Profit, kennt bekanntlich keine Moral und lässt Menschen auf der Strecke.

Und an Logikout gerichtet, Hans-m hat von einer KULTveranstaltung geschrieben, und diesen „Status“ hatte die Loveparade im Laufe ihrer Jahre erreicht.
Und meine ganz persönliche Meinung, Sex, auf eine höhere und zugleich geistige Ebene gebracht, kann sehr inspirierend und förderlich für die eigene Persönlichkeit, für eine Partnerschaft, nicht nur im kreativen Sinne sein. Einige tun allerdings so, als hätte sie die Begabung und das Wissen um ihn bereits mit der Muttermilch eingesogen. Beim Sex verhält es sich ähnlich wie mit dem ABC, beides muss erlernt, geübt werden.

Die Loveparade war sehr gut geeignet, den Umgang mit dem eigenen ICH, und ganz insbesondere auf andere wirkend, zu erlernen.
Wenn gilt, dass böse Menschen keine Lieder haben, dann gilt wohl auch - so vermute ich - schlechte Menschen haben wohl, und dies (nicht) nur gelegentlich, nur schlechten Sex, woraus auch wiederum ihre Böswilligkeit erwächst – ein geschlossener Teufelskreis.

„Diese Veranstaltung ist eher so eine Art Ersatzreservat für nicht gelebte Sexualität in früheren Jahren.“
Ich fasse es nicht: Die Loveparade als „Ersatzreservat für nicht gelebte Sexualität“…nun ja, dies ist Ausdruck einer Haltung, die ich zwar akzeptiere, die aber damit zum Ausdruck bringt nichts aber auch gar nichts über die Loveparade zu wissen. Das ist nur Ausdruck eines unbeholfenen und zugleich sehr verklemmten sich-äußern-müssens. Mehr nicht.

Signatur:
Zur Bedingung des Raum und der Zeit gehört ganz unbedingt ,die absolute Bedingungslosigkeit von Raum und Zeit. Werden Raum und Zeit an Bedingungen geknüpft sind sie endlich, mit einem Beginn und einem Ende.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Quante am 26.07.2010 um 14:45 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Quante schrieb in Beitrag Nr. 1679-4:
Sie hat aber auch, mit ihren sehr spezifischen Mitteln (der Musik und dem Tanz), ein WIR-Gefühl erzeugt, welches im völligen Gegensatz zum alltäglichen ICH-bezogen-sein stand, sie hat aus völlig verschiedenen Individuen eine Gemeinschaft gebildet, grenz-geschlechter-altersüberschreitend…..
Ganz meiner Meinung
Ich hatte es 2002 selbst erlebt
Zitat:
Den Veranstaltern der diesjährigen Loveparade ist leider komplettes Versagen vorzuwerfen. Ihre Gier nach Gewinn, Profit, das Streben nach Bekanntheitswert, hat die notwendige Beachtung von Sicherheitsaspekten völlig aus Acht fallen lassen.
Wie kann es sein, daß der Ort einer Veranstaltung, mit geplanten 250 000 Teilnehmern, nur durch einen einzigen Zugang und auch noch eingrenzend „getunnelt“ zu erreichen??? 1,5 Millionen waren wohl dort, in diesem Jahr.
In jedem größeren Stadion sind diverse Zu- und Abgänge erforderlich, zwingend notwendig. Bei der diesjährigen Veranstaltung jedoch nur ein einziger Zugang. Hier wurde m.E. vorsätzlich gehandelt, diese Veranstaltung hätte unter diesen Bedingungen nie stattfinden dürfen!
Diese Tragödie wurde, im Vorfeld billigend, in Kauf genommen, andere, oben genannte Interessen, hatten Vorrang. Daher auch ein sehr berechtigtes, gestriges Fragen nach dem WARUM???

Ich verstehe nicht, warum es überhaupt begrenzte Zugänge gab.
Es war eine Kostenfreie Veranstaltung, so das eine Ticketkontrolle nicht erforderlich war.
Daher hätte man das Gelände nach allen Seiten hin offen lassen können. Freier Zugang und freie Flucht nach allen Richtungen.

Statt dessen hat man die Menschen wie Vieh ringsherum mit Zäunen eingepfercht.
Das war schon der grösste Schwachsinn.

Und dann den einzigen Zugang noch durch einen Tunnel zu führen ist schon aus psychologischen Grüden unverantwortlich.

Signatur:
Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 27.07.2010 um 12:16 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Neo-x schrieb in Beitrag Nr. 1679-6:
Die Masse verlangt nach Blut: den Schuldigen, um jeden Preis.

Was auf dieser Massen Veranstaltung passiert ist war eine schreckliche Verkettung von massenhaften Fehlern. Es ist schwer eine einzelne Person als „DIE“ schuldige Person ausfindig zu machen.

Es wurden Fehler gemacht:

1. Es gab nur einen Zugang, der auch gleichzeitig Ausgang war.
2. Der Zugang führte durch einen Tunnel, was psychologisch bedenklich ist.
3. Das "Volk" wurde grundlos ringesherum eingezäunt.

Diese Sachen wurden von jemand angaordnet und/oder von jemand genehmigt.

Bei diesen Verantwortlichen sollte man nach dem/den Schuldigen suchen.
Signatur:
Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 164, Mitglied seit 15 Jahren
Neo-X schrieb
Zitat:
Wenn Sauerland zurücktreten würde/wird, was ändert es an dem schrecklichen Ereignis?
Menschenleben kann man eben nicht so einfach "ersetzen" wie Fensterscheiben und Glühbirnen, und Knochenbrüche und seelische Traumata nicht so schnell "beheben" wie eine Beule in der Stoßstange oder einen tropfenden Wasserhahn.

Doch stell Dir mal vor, niemand würde Verantwortung übernehmen oder auch nur zurücktreten !!!

Der nächste Horror wäre vorprogrammiert, und die Organisatoren würden sich auf ein Ereignis berufen können, an dem es auch keine Konsequenzen für Leichtfertigkeit, Verantwortungslosigkeit, Fahrlässigkeit, Bequemlichkeit, Unvorsichtigkeit usw. gab. - Motto: nach mir die Sintflut

Bin der Meinung, dass auf jeden Fall zuviele Verantwortliche die zu erwartenden Probleme nicht realisiert haben, obwohl sie dies hätten tun können bzw. müssen (gerade das ist ja ihr Job) !

Wichtig ist, dass alle Beteiligten, auch die vielen Fast-Opfer (es hätte ja auch Tausend weitere oder andere betreffen können), aus den Fehlern lernen, damit sich ein solches Horror-Ereignis nicht wiederholt !

Signatur:
... meint der kleine
Beitrag zuletzt bearbeitet von Zampano am 30.07.2010 um 12:14 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 587, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Neox, sei herzlich gegrüßt.

du fragst: "Nochmal: was würde ein Rücktritt des OB bewirken/verändern?"

ich denke, folgendes würde es bei ihm bewirken, sich für ihn auswirken....:

Träte der Bürgermeister Herr Sauerland von sich aus zurück, so würde er bezüglich finanzieller Ausgleichszahlungen völlig leer ausgehen.
Würde er, selbst in einem unehrenhaften Abgang, duch eine Abwahl abgewähl werden, so erhielte er für die Dauer von 5 Jahren eine Ausgleichzahlung von 75% seiner Bezüge. 100% seiner Bezüge liegen bei etwa 10 000 €.

Dies hier nur zur Kenntnis gebracht, ohne es weiter zu kommentieren, aber, es scheint wohl ein nicht unwesentlicher Aspekt bezüglich seines derzeitigen Verhaltens zu sein. So, zumindest mein Eindruck!


Natürlich wieder in den hetzenden Medien nachzulesen, hier im "Revolverblatt" der Berliner Zeitung.

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/...

Signatur:
Zur Bedingung des Raum und der Zeit gehört ganz unbedingt ,die absolute Bedingungslosigkeit von Raum und Zeit. Werden Raum und Zeit an Bedingungen geknüpft sind sie endlich, mit einem Beginn und einem Ende.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Quante am 30.07.2010 um 13:58 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 587, Mitglied seit 16 Jahren
Und noch einen äußerst interessanten Link, vom 23.01.2009 (Polizeipräsidium Bochum).

www.presseportal.de/polizeipresse/pm/11530/1340490/polizei_bochum
Signatur:
Zur Bedingung des Raum und der Zeit gehört ganz unbedingt ,die absolute Bedingungslosigkeit von Raum und Zeit. Werden Raum und Zeit an Bedingungen geknüpft sind sie endlich, mit einem Beginn und einem Ende.
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 1.732, Mitglied seit 16 Jahren
Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 1679-1:
Zunächst möchte ich hier meine Betroffenheit bei den Opfern und Angehörigen zum Ausdruck bringen.


______________________________________________________________________________________

Noch ein paar Fakten:

Das ICE Unglück von Enschede am 3. Juni 1998
Auch hier waren zahlreiche Tote zu beklagen.
Hat die Bahn seither den Einsatz von ICE Zugen beendet? NEIN

...
Jedes Unglück sollte kein Grund zur Kapitulation sein, sondern es sollte motivieren aus den vorangegangenen Fehlern zu lernen. Es sollte die Verantwortliche anspornen alle Gegebenheiten weiter zu verbessern.
Genau so, wie es die Konstrukteure von Flugzeugen und Bahnen auch handhaben.
Falsch wäre es danach den Kopf in den Sand zu stecken, den Mut für Verbesserungen zu verlieren, und eine Idee für immer zu begraben.
Hallo Hans,

das Leben geht weiter.
Mit der Rationalisierung und dem Vergleich von Katastrophen habe ich etwas Mühe, aber jetzt sind wir schon hier.

Also nachdem die Deutsche Bahn jüngst, während der Hitzewelle, wieder bewiesen hat, dass sie den Unterschied zwischen Menschen- und Viehtransport nicht wirklich begriffen hat, zwingt sich mir der Gedanke auf, dass ihr Service ausschliesslich durch eine Kosten-Nutzungs-Rechnung getrieben wird, und dass die Opfer von Eschede bei der Bahn wesentlich als Versicherungsfall geführt werden.

Das zeigt ich auch an der Verspätungsstatistik im Wochenendverkehr von Fernzügen, die mir in dem Mass früher nicht bewusst war. Die formale Entschädigung der Passagiere scheint schon ein eingeschliffener Teilprozess des Bahn-Services zu sein. Damit die Warteschlangen an Service-Points, zu deutsch "Informations-Schalter", nicht zu lang werden, haben die Dienstleister umgehend ein Antragsformular für Entschädigung zur Hand oder eine Liste von Hotels, Taxi-Unternehmen sind mit der Logistik für die Delegation ganzer Züge von gestrandeten Passagieren betraut.

Einmal bei einer ungeplanten Nachfahrt über die letzte Teilstrecke von 200km in so einem Großraum-Taxi saß ein Geschäftmann auf der Sitzbank hinter mir: Der war Kreide-bleich im Gesicht. Und zwar war der unterwegs von Taiwan nach Oldenburg und Dank des optimierten Services der Deutschen Bahn, brauchte der länger von Frankfurt nach Oldenburg als für die erste Teilstrecke mit dem Flieger nach Frankfurt. Man kann so einen Gesichtsaudruck nicht bezahlen!


Gestern war ich wieder unfreiwillig an einem sog. Service-Point. Vor mir ein junges Mädchen, das eine Fahrkarte ersetzt haben wollte für eine Fahrt, die sie garnicht antreten wollte. Der Dienstleister erklärte ihr kaltschnäutzig, dass die Fahrkartenschalter um die Zeit geschlossen sei und dass sie eben Pech gehabt habe ...
Hinter mir eine Familie, die bangte um den gleichen Anschluss wie ich, weil der Zubringerzug "wegen Bauarbeiten", beträchtliche Verspätung hatte, die man vorher nicht hatte einschätzen können. Mir wurde gesagt, dass nächste Anschlusszug erst morgens um 3.46h sei, für mich bedeutete das, dass ich 4 Stunden mitten in der Nacht auf dem Frankfurter Flughafen 'rumhängen würde und für die Familie hinter mir in der Schlange ausserdem, dass sie ihren Flug in Köln verpasst.
Dummerweise hatte ich mein Online-Ticket für den Tag danach gebucht und es liess sich ohne Probleme stornieren. Die Autobahn lief trotz Freitag-Abend-Verkehr und zahlreichen Baustellen hervorragend!

Resumé: Wenn ich die gewonnene Zeit von 6 Stunden miteinrechne, dann könnte ich dafür die gleiche Strecke mit der Bahn dreimal hin- und zurückfahren,
wenn ich wollte.


Und jetzt zum Thema "Love-Parade".
Vor einigen jahren erlebte ich die Love-Parade in Berlin. Da war Samstag-Abends das Gehopse auf irgendwelchen Musikwagen mit ca. 30KW Leistung/Wagen um die Siegessäule herum. Das verstand ich nicht wirklich. Auch nicht jene Viehmentalität, die alles Gebrauchte auf dem kürzesten Weg entsorgt und in der Summe dafür sorgte, dass die Love-Parade im Folgejahr ausfiel.

Die wahren Raver fand ich tags darauf am Tage im Volkspark im Friedrichshain in einem relativ kleinen Kreis. Dort war auch die akkustische Ruhe für thematische Gespräche mit diversen Berlinerinnen. Es ging nicht um Mord und Totschlag, sondern tatsächlich um Liebe.

Résume: Rave lebt nicht von Massenveranstaltungen, sondern von Menschen, die ihn im Herz und im Blut haben.

Und so verstehe ich die Enschteidung der Veranstantalter, die Tradition der Love-Parade in dieser Form nicht fortzusetzen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Loveparade

lg
Thomas

Signatur:
Ich bin begeistert!
Beitrag zuletzt bearbeitet von Thomas der Große am 31.07.2010 um 19:52 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
avatar
Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Mein Mitgefühl gilt allen die wegen Geltungsbedürfnis und Profitdenken schmerzliche Verluste erleiden mussten.
Gebt Euch der Trauer hin, nicht ihr zu unterliegen sondern um an ihr zu wachsen.
.
.
.
Neo-x schrieb in Beitrag Nr. 1679-15:
(...)
Was soll das denn für eine politische Verantwortung sein wenn man zurücktritt?
(...)
Eine sehr gute Frage Neo-x. Sei gegrüßt.
Wer hätte denn auch in dieser Republik schon mal erlebt das ein Politiker zur Rechenschaft gezogen worden wäre.
Wohlgemerkt für den Blödsinn den sie in ihrem Aufgabenbereich verzapfen.
Da herscht Narrenfreiheit bis zum abwinken.
Und ändern wird sich nichts da dran.

Mit bedauernden Grüßen.
Ernst Ellert II.
Signatur:
Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 1679-14:
das Leben geht weiter.
Mit der Rationalisierung und dem Vergleich von Katastrophen habe ich etwas Mühe, aber jetzt sind wir schon hier.
Es geht nicht um Rationalisierung, sondern um "nach Vorne schauen"
Hätten wir bei jedem Misserforg und jeder Tragödige gleich aufgegeben, so sässen wir heute noch auf den Bäumen und würden Bananen fressen

Zitat:
Und so verstehe ich die Enschteidung der Veranstantalter, die Tradition der Love-Parade in dieser Form nicht fortzusetzen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Loveparade

Die Loveparade wird nicht tot sein.
Sie wird vielleicht nie wieder unter diesem Namen stattfinden, aber es wird immer Menschen geben, die im Namen der Liebe und des gemeinsamen Musikgenusses zusammen kommem
Das war schon zu Zeiten der Hippibewegung der Fall,
Die Zeiten, als die Leute sich mit Blumen im Haar und Peacezeichen versammelten sind auch vorbei.

Es werden sich Menschengruppen bilden, die geminsame Interessen haben, und dies bei Musik und Ausgelassenheit gemeinsam feiern werden. Und es werden sich wiederum Veranstalter finden, die diese Feiern organisieren, allerdings mit dem Wissen, was 2010 in Duisburg "schiefgelaufen" ist

Die Loveparade ist tot, es lebe die Loveparade (oder wie auch immer man sie dann nennen wird)
Signatur:
Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 473, Mitglied seit 14 Jahren
Ich gebe mal meinen Senf dazu.

Ich bin gebürtiger Duisburger und habe auf diesen Güterbahnhof als Kind gespielt. Selbst als späterer Taxifahrer habe ich den Güterbahnhof als Abkürtzung genutzt. Und zwar zwischen Verteilerkreis am Bahnhof und dem Unglücksort.

Mir kann keiner sagen das es nur einen Zugang gab zur Loveparade. Es gab zwei. Nur wurde nur einer genutzt. Ich kenne den Güterbahnhof In-und Auswendig. Ich könnte kotzen was da abgelaufen ist.

Man hätte alles verhindern können, denn Fluchtwege waren mehr als genug da.

Ich selber bin Ordner beim MSV Duisburg gewesen. Leider nicht bei der Loveparade.

Ich bin der Meinung, das die Masse den Unfall verursacht hat. Nicht andere!
Signatur:
Wissen ist Macht, nichtwissen macht nichts!
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Solo1 schrieb in Beitrag Nr. 1679-18:
Man hätte alles verhindern können, denn Fluchtwege waren mehr als genug da.
Ich finde du urteilst etwas vorschnell.

Dann sag mir doch mal bitte, wo in dem langen Tunnel die Fluchwege waren!!!
Wie hätten die Menschen im Tunnel dem Druck der ständig nachrückenden Massen entkommen sollen
Zitat:
Ich selber bin Ordner beim MSV Duisburg gewesen. Leider nicht bei der Loveparade.
?? Leider ??
sei froh! sonst lägst Du jetzt evtl auch auf dem Friedhof oder müsstest mit auf der Anklagebank sitzen.
Zitat:
Ich bin der Meinung, das die Masse den Unfall verursacht hat. Nicht andere!

Die vergisst den psychologischen Aspekt:
Die Menschen befinden sich in einem Streckenabschnitt ohne Fluchtweg.
Es geht nicht weiter, die Menschen sitzen fest.
Der Druck von hinten wird immer stärker.
Als Krönung ereignet sich das ganze in einem Tunnel, was zusätzlich auf die Psyche drückt

Der Zugang durch diesen Tunnel, das war eine folgenschwere Fehlentscheidung.

Immer wieder beobachte man auch Autofahre, die in langen Tunnel in Panik geraten, und das, obwohl sie sich in ihren Fahrzeiúgen sonst sicher fühlen Ganz besonders wenn sich im Tunnes ein Stau bildet.

Und als Fussgänger in einem 500 m Tunnel zu sein, ist, in punkto benötigter Zeit und Verkehrsdichte in etwa einem mindestens 2-3 Km langen Autotunnel gleichzusetzen.

Zitat:
Ich bin der Meinung, das die Masse den Unfall verursacht hat. Nicht andere!

Stell Dir vor auf einem Schiff, oder in einem Flugzeug drängen plötzlich alle Passagiere auf die linke Seite. Das Schiff/Flugzeug bekommt Schlagseite und es kommt zum Unfall.

Da kann mach auch schnell behaupten, das die Massen schuld sind.

Signatur:
Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 06.08.2010 um 12:51 Uhr.
[Gäste dürfen nur lesen]
Beiträge: 473, Mitglied seit 14 Jahren
Hans und Neo, ich versteh euch schon.

Doch man sollte bedenken, das Polizei oder Ordnungskräpfte genauso doof dastehen wie die Zuschauer. Eine Massenpanik kann man nicht bändigen. Das ist unmöglich.

Ich selber war ja Ordner des MSV-Duisburgs. Solange die Masse klein war, war alles in Ordnung. Aber wehe die Masse wurde grösser, da hatten selbst Polizeikräfte keine Chance mehr. Ich spreche hier von etwa 30.000 Zuschauern oder etwas mehr. Bei der Loveparade waren 1,4 Millionen. Da hat man als Ordner oder Polizei nicht den Hauch einer Chance. Man kann nur noch retten was zu retten ist.

Zum anderen ist die Panik nur entstanden, weil ein Zaun zum Partyplatz eingerissen worden ist. Alle strebten dann zu diesem Ort, um auf das Gelände zu kommen. Tödlicher Fehler leider.

@Hans

Es gab bei diesen Tunnel genug Fluchtwege, doch die Masse meinte über eine Treppe schnell zur Parade zu kommen. Damit konnte keiner rechnen.
Wie gesagt, ich kenne den Güterbahnhof aus meiner Westentasche. Flucht gab und gibt es überall dort.

Das was ich ehrlich gesagt nicht verstehe ist, das man nur den Zugang über die Karl-Lehr- und Kommandantenstrasse zugängig gemacht hatte. Gerade der Bahnhof bietet sich an als Zugang. Wenn man aus dem Bahnhof rauskommt und schaut nach links, ist da ein Verteilerkreis. Geht man weiter, dann kommt man auch zum Güterbahnhof.

Mir ist vollkommen unverständlich, warum der Zugang vom Verteilerkreis nicht genutzt wurde.
Signatur:
Wissen ist Macht, nichtwissen macht nichts!
[Gäste dürfen nur lesen]
In diesem Forum dürfen nur Mitglieder schreiben. Hier kannst du dich anmelden
Zum Seitenanfang Nach oben