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Beitrag Nr. 1677-1
22.07.2010 01:57
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Nun gibt es noch Abgeordnete die ihren Job ernst nehmen und im Interesse des Bundestages oder ihrer Wähler ihre Pflicht tun wollen.Zitat:Endlose Baustellen, viele Tote auf der A 1: Seit die Regierung Autobahnen wie die zwischen Hamburg und Bremen an private Firmen verpachtet,
sind sie zu Horrorpisten geworden. Heimlich haben Politiker die Geschäfte eingefädelt.
Ein Bundestagsabgeordneter ist ja nun in erster Linie KEIN dahergelaufener Passant den man vielleicht so abwimmeln könnte.Zitat:Als Anton Hofreiter sich vornimmt, die Bundesregierung nach ein paar Details über die neuen Baustellen auf Deutschlands Autobahnen zu fragen,
ahnt er noch nicht, dass er behandelt werden wird wie ein feindlicher Spion, der Protokolle der deutschen Geheimdienste einsehen will.
Was ist schon dabei, fragt sich der grüne Bundestagsabgeordnete Hofreiter, wenn man wissen will, wie die Bundesregierung mit privaten Unternehmen abrechnet? Aber das Verkehrsministerium antwortet ihm bloß: Keine Auskunft.
Wie kann man auf zwei Stellen hinter dem Komma kommenZitat:Vor Hofreiters Haustür, in München, wo gerade ein Abschnitt der Autobahn 8 nach Augsburg von privaten Unternehmen erneuert wird,
fällt ihm zunächst etwas Positives auf: »Wie schnell die bauen!« Das habe er »spannend« gefunden, sagt Hofreiter.
Erst als er genauer wissen will, wie das funktioniert, und er nur auf Geheimhaltung stößt, regt sich sein Misstrauen.
Überall im Land hat der Staat mittlerweile Baufirmen Teile von Autobahnen übertragen, damit sie diese Strecken sanieren.
Dafür überlässt ihnen die Bundesregierung fast alle Einnahmen aus der Lkw-Maut. Das klingt nach einem sauberen Geschäft,
das sich für beide Seiten lohnt.
Doch Hofreiter erhält keine Antwort, als er wissen will,
wie viel Geld der Staat bei diesem Geschäft spart.
Der Staat will ihm auch keine Unterlagen zeigen.
Auf seine Frage antwortet das Verkehrsministerium,
bei der A8 betrage der wirtschaftliche Vorteil für den Staat exakt »10,02 Prozent«.
Aber lest selbst wie die Schauergeschichte weitergeht.Zitat:Schließlich gibt das Verkehrsministerium nach, es gewährt Anton Hofreiter Einblick in die Unterlagen –
jedoch nicht in die Verträge selbst, sondern nur in die sogenannten Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen,
die das Ministerium von Verkehrswissenschaftlern schreiben ließ.
Um diese als »Verschlusssachen« deklarierten Schriftstücke einzusehen, muss Hofreiter sich bei der Bundestagsverwaltung anmelden.
Dann bekommt er einen Termin im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, in einem von drei Parlamentsneubauten im Regierungsviertel.
Das Haus liegt direkt an der Spree, die Ausflugsschiffe mit den Touristen fahren daran vorbei.
Die gläsernen Fassaden geben dem Bau etwas Transparentes, Lichtes, doch der Eindruck täuscht:
Im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus sitzt die Geheimschutzstelle des Deutschen Bundestags.
Hofreiter fährt in den sechsten Stock. Oben muss er klingeln, in einem Leseraum übergibt ihm ein Aufseher die Unterlagen.
Dann setzt sich Hofreiter an einen Lesetisch, der auf drei Seiten von hohen Sichtblenden umgeben ist, wie in einem Wahllokal.
Einen Kugelschreiber und Papier darf Hofreiter mitbringen, er darf sich Notizen machen, aber keine Kopien.
Und er muss eine Geheimhaltungsklausel unterschreiben.
Darin verpflichtet er sich, dass er über das, was er gelesen hat, nicht öffentlich spricht; er darf es also nicht im Bundestag zitieren.
Ja, er darf nicht einmal mit »Dritten« darüber reden. »Dritte« sind auch andere Abgeordnete.
Würde er diese Verpflichtung nicht unterschreiben, blieben ihm die Unterlagen verwehrt.
»Ich finde es skandalös«, sagt Hofreiter, »dass man sich nicht mit Kollegen oder Fachleuten darüber austauschen darf!«
Der Volksvertreter, der im Auftrag seiner Wähler die Arbeit der Regierung kontrollieren will,
wird behandelt wie ein lästiger Bittsteller, der seine Nase nicht in alles hineinstecken soll.
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Beitrag Nr. 1677-2
29.09.2010 16:38
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Solange aber "die Öffentlichkeit" die rosarote BWL- und Marktwirtschaftsbrille nicht ablegt, solange kann diese Brut weitermachen wie bisher.Zitat:Frank Schäffler, FDP-Finanzausschuss Bundestag: "Nach unserer Erkenntnis hat Freshfields diesen Gesetzentwurf komplett geschrieben. Und das ist ein Skandal. Das hat es in Deutschland so in dieser Form noch nicht gegeben, dass eben eine RechtsanwaltsKANZLEI Gesetze schreibt und nicht das Ministerium die Gesetze schreibt, so wie man es eben glaubt.
Quelle: http://www.zeit.de/wirtschaft/2010-09/bundesregieru...Zitat:Die Regierung wurde bei den Atom-Verhandlungen von einer Großkanzlei beraten.
Die Anwälte arbeiten nach Informationen von ZEIT ONLINE auch für den Energieversorger RWE.
Der umstrittene Atomvertrag zwischen den vier Energiekonzernen und der Bundesregierung ist unter maßgeblicher Mitwirkung zweier Großkanzleien entstanden. Nach Informationen von ZEIT ONLINE ließ sich die schwarz-gelbe Bundesregierung von einem Team der Kölner Großkanzlei Oppenhoff & Partner unter Führung des Anwalts Lars Böttcher beraten. Böttcher arbeitet nach eigenen Angaben als ständiger Berater für den Essener Energiekonzern RWE. Auf Anfrage bestritt der Anwalt, sich in einem Interessenkonflikt zu befinden: "Das ist ein Business, bei dem man mal auf der einen oder anderen Seite steht", sagte der Jurist.
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Beitrag Nr. 1677-3
29.09.2010 17:12
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Zitat:Schade nur das die schwachen, Recht- und Machtlosen keine Lobby haben. :-(
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Beitrag Nr. 1677-4
29.09.2010 17:56
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Weg von der Plutokratie.Zampano schrieb in Beitrag Nr. 1677-3:(...)
wo kämen wir denn hin, wenn das Stimmvieh Macht bekäme ?!
(...)
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Beitrag Nr. 1677-5
29.09.2010 19:22
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Zitat:Wenn es nur Geheimniskrämerei wäre... na ja...
Zitat:Wir muessen allerdings auch verstehen, wie es ueberhaupt soweit kommen konnte mit diesem Vorhaben. Wie koennen weit mehr als 100.000 Buerger, motiviert ueber ihren Sachverstand der Situation, innerhalb weniger Tage eine Petition unterschreiben, aber trotzdem gefangen bleiben in einer Randgruppe der Gesellschaft?
* Was passiert, wenn unsere Experten-Buerger, also fachlich versiertere Internetbenutzer und berufsbedingte Spezialisten, im Sinne und fuer das Wohl aller gegen repressive Massnahmen des Staats mit unabsehbaren Konsequenzen wettern? Wieso hoeren die restlichen Buerger nicht zu?
* Was passiert wenn Experten unseren Politikern klarmachen was falsch laeuft, es diese aber nicht interessiert? Wieso interessiert es sie nicht?
* Was passiert mit den Medien, die die Informationen haben, aber keine ehrliche Position beziehen? Wieso verstehen sie nicht, dass es ihre Pflicht und hier sogar ihr eigenes Interesse sind, das Fakten von Propaganda getrennt werden?
Wie kann dies sein? Alle Medien ausserhalb von einigen wenigen Internet, Netzwelt und Digitales Redaktionen dieser Republik verlieren sich in einer Debatte falschverstandener Objektivitaet und verbreiten offensichtliche Propaganda und Falschaussagen unserer Volksvertreter mit dem selben Wert wie qualifizierte Aussagen der wenigen Buerger und Fachleute in diesem Land, die verstehen, um was es geht.
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Beitrag Nr. 1677-6
29.09.2010 21:39
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Beitrag Nr. 1677-7
02.11.2010 12:16
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Beitrag Nr. 1677-8
02.11.2010 13:07
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ACHIM1951 schrieb in Beitrag Nr. 1677-7:Lieblingspruch unserer "lieben" Mitmenschen: "Da kann man doch sowieso nichts machen"
Also weiterhin hinter dem Ofen sitzen und die Wunden lecken.
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Beitrag Nr. 1677-9
02.11.2010 15:36
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Das ist zwar ein wenig mehr als nur ein Spruch, aber es steht unter anderem auch hier:Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 1677-8:(...)
Dazu fällt mir folgender Spruch ein:
(...)
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Beitrag Nr. 1677-10
13.11.2010 17:28
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Zitat:Die Nutzung der Atomenergie hat nach Berechnungen der Umweltschutzorganisation Greenpeace seit 1950 mindestens 204 Milliarden Euro an staatlichen Fördermitteln gekostet.
Weitere 100 Milliarden kämen in Zukunft noch hinzu - selbst ohne die von der Bundesregierung geplante Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke.
Zitat:Union will Demonstranten an Polizeikosten beteiligen
Legitimer demokratischer Widerstand oder kriminelle Behinderung?
Unionsminister sehen in den Castor-Demonstrationen Letzteres.
Die Grünen verteidigen die Proteste.
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Beitrag Nr. 1677-11
10.02.2011 12:44
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Beitrag Nr. 1677-12
14.02.2011 09:15
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Beitrag Nr. 1677-13
23.02.2011 10:19
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Ein Schelm wer "böses" dabei denkt...oder was...Zitat:Der Hühnermast-Konzern PHW/Wiesenhof bindet über eine Stiftung Politiker und Beamte an sich.
Im Kuratorium saß auch der heutige Staatssekretär Bleser (CDU).
Tarnen, täuschen und verbergen ist in dieser Union ja nichts neues.Zitat:Der langjährige landwirtschaftspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, Peter Bleser, saß im Kuratorium der Organisation.
Nach Angaben des Verbands von 2006 bis zu Blesers Amtsantritt als parlamentarischer Staatssekretär im Agrarministerium vor einer Woche.
Diese Tätigkeit meldete er nicht der Bundestagsverwaltung, obwohl die Verhaltensregeln für die Parlamentarier das verlangen.
Da kann einem der Appetit auf Fabrik-Geflügel schon verdorben werden bei soviel offensichtlicher Klüngelei, Filz und Vetternwirtschaft.Zitat:Die Initiative LobbyControl stuft die "Heinz-Lohmann-Stiftung" denn auch als Lobbyorganisation ein.
"Es ist üblich, dass Unternehmen mit Stiftungen die politische Landschaft pflegen", sagt Sprecherin Heidi Klein.
Wie andere Lobbyisten lade die Lohmann-Organisation Abgeordnete zu "Parlamentarischen Abenden" ein.
2004 etwa lautete das Thema "Globalisierung der Ernährung. Wie lange lassen sich deutsche Qualitätsstandards noch aufrechterhalten?".
Bei den Kuratoriumssitzungen treffen die staatlichen Entscheidungsträger in vertrauter Runde
beispielsweise auf die PHW-Führungsgruppe um Paul-Heinz und Peter Wesjohann oder deren PR-Berater Peter Engel.
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Beitrag Nr. 1677-14
05.03.2011 22:29
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Es bleibt abzuwarten wieviel von dem Geld wieder auf der Haben-Seite des Finanzamtes landet.Zitat:Staat um 850 Millionen Euro geprellt.
Die Generalstaatsanwaltschaft in Frankfurt ermittelt gegen mehr als 150 Beschuldigte,
meist Firmenchefs und andere Geschäftsleute.
Der Gesamtschaden für den Staat soll sich auf 850 Millionen Euro belaufen.
Wer wagt es in diesem Land schon den Plutokraten auf die Zehen zu steigen?Zitat:An den sogenannten Umsatzsteuer-Karussellen soll auch die Deutsche Bank mitgewirkt
und 100 Millionen Euro an Umsatzsteuer-Rückerstattung geltend gemacht haben.
Die Bank weise die Vorwürfe zurück, lasse den Fall aber von einer Anwaltskanzlei untersuchen.
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Beitrag Nr. 1677-15
22.05.2011 12:29
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Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.