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Ganz egal was Du tust, tue es vollständig.

Thema erstellt von Ernst Ellert II 
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Wer sich dieses Motto (oder diese Regel) zu eigen macht steht natürlich im Widerspruch zum Zeitgeist. Multitasking ist angesagt und wer nicht mindestens drei Dinge zugleich bewerkstelligen kann ist out. Also was kann es damit auf sich haben? "...tue es vollständig..." bedeutet nicht mehr und nicht weniger als das man sich mit dem was man gerade macht, vollständig identifiziert. Wenn man das eine tut soll man nicht an das andere denken. Wer z. B. mit dem Auto unterwegs ist, soll nicht den nächsten Kunden im Kopf haben oder wann das jüngste Kind aus der Schule kommt. Wer das berücksichtigt wird voller Verwunderung feststellen was ihm bisher alles entgangen ist. Das selbe gilt für die Arbeit, die Freizeit und selbst die Nachtruhe bedarf einer gewissen Sorgfalt damit sie ihren Zweck erfüllen kann.
Was meint ihr, kann da was dran sein, bwohl der Zeitgeist dem entgegen steht?

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
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Beiträge: 1.052, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Ernst,

es ist der Zeitgeist keine Tugend, sich dem Augenblick ganz zu widmen zwar auch nicht, aber es ist prätentiös und hat meditativen Gehalt.

Wahrscheinlich ist es aber der Wunsch sich für seine Angelegenheiten Zeit nehme zu können oder sie zu haben, der die positive Komponente, die die Widmung zu tragen scheint, impliziert.

Effektiv kann beides sein.

Gruß Real
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All sind alle
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Beiträge: 587, Mitglied seit 16 Jahren
Lieber Ernst, meine erste Frage beim Lesen deines Beitrages, warum postet Ernst hier im Forum dieses Thema - was will er damit bezwecken???
Ich platziere dazu nun keine Antwort.

Real - durch und durch Pragmatiker, seine Antwort: die Frage ausschließlich der Effektivität untergeordnet! Pragmatisten,...besitzen die Fähigkeit aus 1 Mio. Liter Flüssigkeit einen Tropfen, als Extrakt, zu extrahieren, gefällt mir…immer wieder!

Zeitgeist – Mainstream, ich bin von Natur aus anders!
Multitasking, eine so furchtbare Wortschöpfung, umschreibt sie doch die angebliche Fähigkeit mehrere Dinge zeitgleich zu erledigen.
Nun, auch ich ertappe mich gelegentlich beim führen eines Fahrzeuges mit den Gedanken mich nicht unmittelbar auf das Geschehen des Strassenverkehrs zu konzentrieren, insbesondere bei einer Fahrt über die Landstasse/n. Im städtischen Berliner Strassenverkehr allerdings erfordert dieser meine voll(st)e Konzentration und Aufmerksamkeit.

Ja, wenn nur alle 100 Meter ein neues Verkehrsschild, dann schweifen die Gedanken schon einmal weg von der Strasse, die Augen allerdings bleiben immer auf den Verkehr gerichtet und „jegliche Abweichung von der >bekannten< Norm“ unterbrechen dann meine gedanklichen Ausschweifungen, ja immer noch verkehrt aber …was soll’s, denn bisher unfallfrei.

Als Besucher in einem Konzert, die Musik wie auch der Gesang erzeugen (völlig unbewusst) im Zusammenspiel gedankliche Bilder, ein sehr schönes Gefühl, Musik mit ihrer translatorischen Funktion - der Inspiration fürs SINN-BILD-l-ICH-e!
Leute, die vollständig sich nur auf den Gesang, die Musik konzentrieren….können keine Bilder sehen. (Schade!! …. ??)

Fakt ist, so meine Meinung, kein Mensch ist wirklich in der Lage 2 unterschiedliche Dinge gleichzeitig zu erledigen, er konzentriert sich lediglich (und nun vollständig), wenn auch nur für einen sehr kleinen Zeitraum auf das Eine und so dann - im Wechsel - auf das Andere. Natürlich wäre es vernünftiger sich erst auf das Eine und danach auf das Andere zu konzentrieren, aber ich denke dieses Problem ist keine Problem des Zeitgeistes, diese Problem existiert seit Menschengedenken.

Und, um der Diskussion noch eine völlig andere gedankliche Richtung zu geben: „tue es vollständig“ bedeutet doch auch sich im Vorfeld darüber im Klaren zu sein, was am Ende hinten bei rauskommt, kommen soll, kommen könnte – wir wissen es nicht in jedem Fall. Neuland – ist immer und überall!
Ein weiterer Aspekt ist auch hier, die Zeit.
Schuberts „Unvollendete“ Sinfonie, er hatte (leider) nicht mehr die Zeit …… sie vollständig zu vollenden!
Wenn zwei das Gleiche tun, kommt dennoch nicht unbedingt dasselbe bei raus, es muß sich, in seinem Ergebnis, noch nicht einmal gleichen - und dennoch kann beides (vollständig) vollendet sein, ob es vollständig ist, ist eine andere Frage! ;-)

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Zur Bedingung des Raum und der Zeit gehört ganz unbedingt ,die absolute Bedingungslosigkeit von Raum und Zeit. Werden Raum und Zeit an Bedingungen geknüpft sind sie endlich, mit einem Beginn und einem Ende.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Quante am 30.04.2010 um 13:05 Uhr.
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Real, hallo Quante, vorab lasst mich Euch ein schönes Wochenende wünschen, egal welchen Stellenwert der erste Mai bei Euch hat.

Aber genug der Vorrede.
Du Real hattest oben geschrieben....
Zitat:
Hallo Ernst,
es ist der Zeitgeist keine Tugend, sich dem Augenblick ganz zu widmen zwar auch nicht, aber es ist prätentiös und hat meditativen Gehalt.
(...)
Der Zeitgeist als solches hat faktisch auch nur als "Kontrastgeber" gedient um etwas zum gegenüberstellen benennen zu können. Und so eng, um bis zu jedem einzelnen Augenblick die Tätigkeiten zu hegen und zu pflegen ist es auch nicht gemeint. Auch taugt diese kleine Teil Alltagsphilosophie nicht sonderlich um damit Eindruck zu schinden. Niemand in Deinem Umfeld würde es auf Anhieb bemerken. Es ist einfach nur, so nenne ich es gerne, ein kleiner "Absatz" in der Bedienungsanleitung für das Leben. Allerdings sind die langfristigen Auswirkungen die man mit dem Verhalten herbeiführt schon enorm. Das liegt wie Du geschrieben hast an der meditativ wirkenden Seite dieser Lebenseinstellung.
Außerdem hast Du Dich als äußerst human erwiesen. Du verlangst mir weniger ab als unser Quante. ;-)

Und damit zu Deinem Beitrag Quante.
Du hast oben geschrieben....
Zitat:
Lieber Ernst, meine erste Frage beim Lesen deines Beitrages, warum postet Ernst hier im Forum dieses Thema - was will er damit bezwecken???
Ich platziere dazu nun keine Antwort.
Neulich habe ich in einem Lexikon beim Artikel über die besten "Ertapper" Deinen Namen gelesen und fühle mich folglich ertappt. ;-) Quasi erwischt hast Du mich. Ja warum habe ich dieses Thema überhaupt eröffnet. Zum einen weil es ein Teil meiner Lebenserfahrung geworden ist und deshalb auch getrost meinen Mitmenschen zum Vorteil gereichen sollte und zum anderen weil man sich hier "unterhalten" kann im Sinne von Zwiesprache und Austausch von Erfahrungen, Eindrücken und Erlebnissen ohne ein unendliches Repertoire an Linklisten in der Hinterhand haben zu müssen. Und wie man sieht ist bis hierhin auch noch kein Link nötig gewesen. Mich hat einfach die Hoffnung getragen das es hier bei Manu auch noch richtig rund gehen kann, ohne Ecken und Kanten die vermeidbar wären. Mit der Entscheidung "nicht zu antworten" hast Du seeehr genau ins Schwarze getroffen.
Desweiteren hast Du ausgeführt....
Zitat:
Als Besucher in einem Konzert, die Musik wie auch der Gesang erzeugen (völlig unbewusst) im Zusammenspiel gedankliche Bilder, ein sehr schönes Gefühl, Musik mit ihrer translatorischen Funktion - der Inspiration fürs SINN-BILD-l-ICH-e!
Leute, die vollständig sich nur auf den Gesang, die Musik konzentrieren….können keine Bilder sehen. (Schade!! …. ??)
Dieses "sehr schöne Gefühl" empfinden wie Du es nennst, ist ja auch eine Tätigkeit. ;-) Wenn ich mich entschließe meine Seele baumeln zu lassen, mich fallen zu lassen so tief als möglich zu entspannen und dabei zu genießen, weshalb es sich dabei NICHT um eine Meditation handelt, dann kann mich das schöne gefühl schon mal von den Beinen hauen, locker formuliert. Das gipfelt bei ganz bestimmten Musikpassagen in einer Gänsehaut die ihresgleichen sucht. Wobei die visuellen Eindrücke bei geschlossenen Augen auch den ihrigen Teil zum Wohlbefinden dazu tun. Aus diesem Grund weine ich mangelnden Fremdsprachekenntnissen auch nicht nach, sie verhindern nämlich nachhaltig das ich mich durch den Text ablenken lassen könnte. Machmal kann etwas nicht wissen einem auch zum Vorteil gereichen. Geraume Zeit habe ich aufwenden müssen um unseren Kindern zu vermitteln welcher "Vorteil" seiner Zeit im "Radio hören" gelegen hat. Wir haben kommentar- b.z.w. ansagenlos einen x-beliebigen Titel gehört und die Musik mit unseren Gefühlen verknüpft... entweder es hat "gepasst" oder nicht. Es war ein Geschenk, Musik hören zu können ohne gleichzeitig alle möglichen (oder auch unmöglichen) Bilder in Form von Clips oder ganzen Videos dabei sehen zu müssen. Im Umfeld der drei habe ich so schon Spuren hinterlassen....hihihi.... da wird sich getroffen und ihr Besuch ist von der Idee ganz begeistert mal Musik zu hören ohne Bilder. Mal sehen wofür das langfristig gut ist. Wer weis, wer weis?
Zum Ende hin hast Du gar noch die Richtung gewechselt....
Zitat:
Und, um der Diskussion noch eine völlig andere gedankliche Richtung zu geben: „tue es vollständig“ bedeutet doch auch sich im Vorfeld darüber im Klaren zu sein, was am Ende hinten bei rauskommt, kommen soll, kommen könnte – wir wissen es nicht in jedem Fall. Neuland – ist immer und überall!
Das ist schon fast ein neues Thema. ;-) Selbstverständlich ist es von enormer Wichtigkeit wie ich gedanklich etwas angehe...z.B. die (fiktive) Fahrt nach Tante Käthe. Der eine zu seiner Frau: "Um himmelswillen 200 Km Berufsverkehr" der andere "Hoffentlich hat Tantchen ihren leckeren Mohnkuchen gebacken". Und wieder der eine "was da wieder alles passieren kann, Karl sind sie gestern auch hinten drauf gefahren" wogegen der andere seine Frau bittet doch das nette Sommerkleid anzuziehen. Dann wird gestartet, der eine flucht leise vor sich hin "was da wieder alles passieren kann, hoffentlich haben wir keinen Unfall" wogegen der andere seiner Frau zuzwinkert und sagt bevor er ihr ein Küsschen zuwirft "lass uns gut (oder gesund) ankommen".
Wer von beiden die besseren mentalen Vorbereitungen für seinen Trip getroffen hat liegt klar auf der Hand. Oder sind da noch Fragen offen? Ich hoffe nicht. ;-)
Etwas das man möchte auch zu erreichen erfordert erstens auch zu wissen was man will. Das hört sich banal an. Aber es gibt Menschen die wünschen sich inständigst 20 Monate nicht arbeiten zu müssen mit dem Ergebnis, und das ist bestimmt nicht spaßeshalber erwähnt, mit dem Ergebnis das z.B. Darmkrebs diagnostiziert wird. Oder der Reitunfall braucht 2 Jahre zur Genesung. Da gibt es haarsträubende Beispiele.
Das kann man natürlich auch als Pech oder Schiksal abheften und vergessen. Aber so einfach ist das nicht. Denn wenn man sich die Mühe macht und mal dahinter nachsieht stellt man fest das es immer der gleiche Typus Mitmensch ist dem so etwas widerfährt.

Dein letzter Abschnitt den Franz Schubert betreffend erinnert mich auch an Heinz Erhardt.
Dieser begnadete Luftikus der lockeren Zunge konnte die letzten acht Jahre seines Lebens nicht mehr sprechen.

Wie gut es uns doch geht......

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.

P.S.: für die Länge bitte ich aufrichtig um Vergebung. Manu für die Recource Webspace und Euch für Eure Geduld.
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Manu (Administrator) https://wasistzeit.de
Beiträge: 715, Mitglied seit 19 Jahren
Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1638-4:
P.S.: für die Länge bitte ich aufrichtig um Vergebung. Manu für die Recource Webspace und Euch für Eure Geduld.
Aber Ernst, dafür ist das Forum doch da.
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