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Beobachten, auch wenn es gut gemeint ist, zerstört Kulturen.

Thema erstellt von Ernst Ellert II 
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Seid alle gegrüßt.
An anderer Stelle hat Neo-x einen Buchtip hinterlassen für ein Werk von Daniel Everett mit dem Titel Das glücklichste Volk.

Ich danke Dir für das interessante Stichwort.

Neo-x schrieb in Beitrag Nr. 1628-1:
(...)
Ein evangelischer Missionar und Professor für Linguistik geht in den Amazonas um einem Indianervolk das Christentum zu bringen.
Wer dahinter eine jener abgedroschenen Bekehrungsstorys christlicher Missionare vermutet liegt vollkommen falsch.
Das besagte Indianervolk, das für sein Leben so wichtig werden sollte, ist das der Pirahã.
Bislang relativ unerforscht und mit wenig Kontakt zur Außenwelt.
(...)
Am Ende bekehrt nicht er die Indianer sondern sie ihn, ohne dass sie etwas anderes getan hätten als schon hunderte von Jahren zuvor.
Sie lebten einfach glücklich.
Ein grandioses Buch, das spannende Abenteuer mit Feldforschung und dem Hauch einer perfekten Welt verbindet.
(...)
Der bekehrte Bekehrer ist dabei aber nur eine Seite der Medaille.
Die Erfahrung hat gezeigt das alle Naturvölker die Kontakt mit "unserer" Zivilisation haben, dem Untergang geweiht sind.
Sei es zum einen direkt durch eingeschlepte Krankheiten die zum Tot der Beobachteten führen.
Oder indirekt durch die Einflussnahme auf die Lebensweise der Naturkulturen.
Denn jeder Kontakt zur Zivilisation zerstört umgehend und unwiederbringlich die ursprüngliche Lebensweise, die Sitten und Gebräuche der Naturkulturen.
Man sollte eigentlich annehmen die sogenannten Forscher wären sich über die Folgen ihres Erscheinens im Klaren.
Dem ist aber leider nicht so.
Dumpf, stupide und blind stapfen sie drauflos und bringen Not und Leiden über die Naturvölker.
Ob wie im obigen Fall zu missionieren oder wirtschaftlich helfen zu wollen oder den großen Medizinmann zu spielen.
In jedem Fall sind diese Kontakte der sichere Untergang für diese Kinder der Evolution die bis heute frei von "Zivilisation" sind.

Ein par Beispiele für meine Sichtweise gibt es hier:

http://www.planet-wissen.de/politik_geschichte/voel...

Und selbst da wo die verantwortlichen Regierungen schon so weit sind zu begreifen was ihre Pflicht ist,
umschiffen zum Beispiel Fremdenverkehrsunternehmen die Kontaktverbote oder den Gebietsschutz
um erlebnisgeile Touristen aufzuwiegen mit dem Überleben von Naturvölkern.

Es gibt einfach nichts was der so genannte zivilisierte Mensch nicht kaput kriegt.
Oder was meint Ihr dazu?

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Beiträge: 136, Mitglied seit 14 Jahren
Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1632-1:
Es gibt einfach nichts was der so genannte zivilisierte Mensch nicht kaput kriegt.

Schön das Du hierzu einen neuen Thread eröffnet hast, da ich auch etwas dazu schreiben möchte. Glaubst Du nicht, dass Du in Deiner Ansicht etwas zu hart bist, denn es widerspricht doch der Gesetzmäßigkeit der Neugier.

Zitat:
Neo-x schrieb in Beitrag Nr. 1628-1:
Sie glauben an keine Götter. Nur an das was sie sehen. Sie leben nicht in der Vergangenheit und auch die Zukunft ist ihnen gleichgültig.

Klingt auf den ersten Blick vollendet, doch leider "IST" die Realität eine andere. Zunächst sollte jedem klar sein, dass so niemals die Zukunft aussehen kann, aber in der Gegenwart, aus einer zukünftigen Überlegung heraus möglich ist.

Die Nichteinmischung bei fremden Kulturen halte ich durchaus für erstrebenswert, aber so Naiv bin ich dann doch nicht, zu glauben das, dass gelingt. Die andere Frage ist doch, wollen diese fremden Kulturen möglicherweise fortschreiten, dann sollte doch nur eine, oder die höchste Kultur das Recht zur Missionierung haben, jedenfalls wollte ich das so, wenn ich in diesem glücklichen Volk leben würde.
Ich möchte also damit zum Ausdruck bringen, wenn ich schon keine Chance habe, den Neugierigen zu entgehen, dann wäre ich froh, wenn die höchste Kultur die neue Mission bringt.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Merlinie am 19.04.2010 um 01:14 Uhr.
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Lieber E.E., leider lässt es sich in meinem Kopf nicht vermeiden, dass sich nun 2 Beiträge (von mir ungewollt) vermischen. Ich erlaube mir, dich als Ausriß aus einem anderen Beitrag von dir, hier wie folgt zu zitieren:“„…Naivität… kann… ein sinnvoller Teil des Lebens sein“!
Nur wenn aus dieser Naivität Einzelner die feste Überzeugung vieler erwächst, dass :“ Beobachten, auch wenn es gut gemeint ist, zerstört Kulturen.“ haben diese Naturvölker überhaupt eine sehr kleine Chance dazu, als Solche zu überleben – und nur dann!
Die Natur produziert, erzeugt Überfluß, Vielfalt. Sie hat unbewußt auch etwas erschaffen, welches ihr (anscheinbar) entgegenwirkt, den Menschen.
Wir Menschen jedoch sind nur ein Bindeglied und stehen nicht am Ende dieses Prozesses, höchstens, und dies aus unserem eigenen Handeln heraus, vor unserem eigenen Ende.
Ansonsten aber decken sich deine Auffassungen mit meiner Meinung wo du da schreibst: „Es gibt einfach nichts was der so genannte zivilisierte Mensch nicht kaput kriegt.“ Das vielfach hoch umjubelte menschliche Bewusstsein, wohl noch in einem sehr frühembryonalen Zustand, entwickeltes MENSCHLICHES Bewusstsein - da sind wir wohl noch Lichtjahre evolutionärer Entwicklung von entfernt, zumindest "EINIGE" von uns.
Erst wenn wir es schaffen "unsere" ökonomischen Möglichkeiten mit den sozailen Bedürfnissen, Erwartungen, Ansprüchen in einen >gewissen< Einklang zu bringen, erst dann ist die menschliche Kultur auch eine menschliche, derzeit verhalten wir uns barbarisch.

Ich überspitze jetzt einfach: Wir leiten unsere Werte aus unseren ökonomischen Möglichkeiten ab, statt diese Möglichkeiten unseren Werten unterzuordnen.

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Zur Bedingung des Raum und der Zeit gehört ganz unbedingt ,die absolute Bedingungslosigkeit von Raum und Zeit. Werden Raum und Zeit an Bedingungen geknüpft sind sie endlich, mit einem Beginn und einem Ende.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Quante am 19.04.2010 um 04:14 Uhr.
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Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
DA habe ich eine Frage an Neo-x:

Ist nicht die glüchlichste Wesen - die Tiere?!

Im Grunde verstehe ich deine Begeisterung und auch des Buchautors. Ihr seit aber der Beobachter aus anderer Welt, die nach den ursprünglichen Lebenstil sehnen. DA kennen die Menschen nicht viele Eigenschaften, die durch kulturelle Entwicklung entstehen.

Die Religion geht nur mit kulturelle Entwicklung einher. brauchst hier nicht die Religion als Mühl dartun. Wenn schon - dann alles. Aber vergisst, du bist derjenige, der "den Apfel gegessen" hat, die Piraniha haben den Apfelbaum noch nicht gesehen, um den Wunsch nach Apfel zu verspüren.

Gruß,
Irena
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Beiträge: 587, Mitglied seit 16 Jahren
Nun gut Neo-x, mit einer solch heftigen, mich zumindest etwas irritierenden Reaktion, habe ich als „mitteleuropäischer Konsumenten-Theoretiker“, von deiner Seite, nicht gerechnet.
Ja, es bewahrheitet sich wieder einmal der gag (gute alte Goethe): „Es irrt der Mensch, solang er strebt“ und dies, Zeit seines Lebens, lang.

Dann ist ja für die Piraniha die Welt in aller bester Ordnung, denn was braucht Mensch mehr als nur glücklich zu sein. Wie wahr, wer nur glücklich ist kann keinerlei Unglück kennen??

Schade, dass wir „gag“ dazu nicht mehr befragen können!
Neo-x scheint mir, gemäß der „gag“schen Logik, ein absolut unstrebsamer Zeitkollege zu sein!
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Beiträge: 136, Mitglied seit 14 Jahren
Neo-x schrieb in Beitrag Nr. 1632-4:
DIESE MENSCEHN SIND GLÜCKLICH

Glücklich zu sein, dass ist ein vorübergehender Zustand, der Fehler vieler Überlegungen ist, dass der Zustand des glücklich sein´s auf Unglück aufbaut und dieses den schwarz / weiß Denkern zu verdanken ist.

Wer die seltenen Momente glücklicher Augenblicke erlebt hat, hält sie im Herzen seiner Vorstellung erhalten, ist aber außerstande, selbst diese glücklichen Augenblicke zu wiederholen.

Glücklich empfundene Momente des Leben´s sind nicht steuerbar, aber zumindest zu erkennen, wenn auch erst im Nachhinein, denn im Moment des glücklichen erlebens genießt man diesen Augenblick.

Meine glücklichste Zeit hatte ich übrigens einer Zeit des Leben´s, dass den Indianern nahe kommt. Mehr als über diese Zeit dankbar zu sein, ist mir aber neben der Erinnerung nicht geblieben.
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Das Thema lesen und dann passend darauf antworten ist wohl nicht jedermans Sache.
Sei's drum....
(OT)
An anderer Stelle hat Irena geschrieben das das Forenleben gegebenenfalls ermüdend ist.
Da hat sie völlig recht.
Ich gebe hier auf.
(/OT)
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Neo-x schrieb in Beitrag Nr. 1632-11:
Da irrst du dich aber gewaltig. Unsere Konsumhaltung, die Werbung sagt uns da etwas anderes, beweist etwas anderes.

Was ich erlebt habe, habe ich erlebt, da irre ich mich sicher nicht. Neugier ist das Triebmittel des Menschen, aber Glück kann man nicht kaufen.

Wie eine Sucht wirkt das, da gebe ich Dir recht Neo-x, die Menschen sind einfach süchtig und ihre Sucht erkennen sie so wenig, wie ein Süchtiger. Eine Selbsthilfegruppe zu gründen ist aussichtslos, denn wie sollen sich Süchtige selbst helfen?

Erklärungsnot der Schwarz / Weiß Denker:
Ein rechter Mensch steht auf dem Standpunkt; Ich bin rechts und das ist richtig, damit bleibe ich so.
Ein linker Mensch steht auf dem Standpunkt; Ich bin links und das ist richtig, damit bleibe ich so.
Dann kommt der Mittelpunktmensch und sagt; Du linker seihst meine rechte Hand und Du rechter seihst meine linke Hand, aber seit Euch sicher meine Hände streiten nicht.

Jetzt kommt ein Querdenker und schüttelt verständnislos den Kopf...

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Neo-x schrieb in Beitrag Nr. 1632-13:
Unsere Existenz ist nicht Schwarz und Weiß. :)

Später kommt der vollkommene Ignorant mit seiner unschlagbaren Naivität vorbei, sieht die Situation schüttelt verständnisvoll den Kopf und denkt sich; Die haben alle ne Macke.
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Hallo Neo-x,

Was sollte also der mitteleuropäische Konsumenten-Theoretiker deiner Meinung nach konkret tun? Und bei konkreten Vorschlägen: Du allen voran! Bitte vormachen! Sei der Vorturner!

Sonst ist dein "Fingerzeigen" (das einfachste und bequemste aller Mittel) m. E. nichts wert.
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Neo-x schrieb in Beitrag Nr. 1632-17:
Hallo Stueps,

Ich bin kein „Vorturner“ (deine Abschätzigkeit) nur ein Aufzeiger hier im Forum.

Im Zeitforum bin ich leider eingeschränkt in meiner Handlungsfreiheit. Kann nur elektronisch kommunizieren mit euch allen Zeitreisenden.

Hallo Neo-x,

den "Vorturner" bitte nicht persönlich nehmen, falls doch, entschuldige bitte. Die Wortwahl erschien mir passend im Kontext - nicht als Bezeichnung konkret für dich. Trotz (oder vielleicht sogar auch wegen) kontroverser Meinungen kannst du dir meines Respekts dir gegenüber sicher sein.

Hier im Zeitforum kannst du in der Tat nur aufzeigen.
Ich vermute, dass du auch im restlichen Leben nicht mehr tust. Salopp gesagt:
Schön auf der Couch im Wohnzimmer lümmeln; den Laptop und das Internet nutzend, der Welt sagen, was man alles Scheiße findet. Danach fernsehen, vielleicht ein Schläfchen, und denken, eine gute Tat vollbracht zu haben.
Ich gebe zu, sehr scharf von mir formuliert, aber das ist das, was ich ehrlich denke.

Zitat:
Mehr kannst du hier von mir nicht erwarten.

Das tue ich hier nicht. Eine Frage: Kannst du außerhalb dieses Forums von dir selbst mehr erwarten?

Zitat:
Und sonst in aller Bescheidenheit: Beitrag-Nr. 1174-45

Kannst du konkrete Beispiele der Veränderung aufgrund deines (ausschließlichen) Wirkens im Forum nennen?
Die Welt verändert sich permanent. Du leistest deinen Beitrag - wie alle anderen Menschen auch.

Zitat:
Ich gebe hier nur Denkanstöße!

Ja. Ich finde persönlich dieses ausschließliche "mit dem Finger auf andere zeigen" auf Dauer sehr ermüdend und wenig hilfreich. Mir fehlen weitergehende Gedanken - ich vermisse eine Entwicklung bei dir, ich denke sogar, du willst diese verhindern ("ein Mann mit unveränderlichen Prinzipien auf alle Ewigkeit"). Natürlich: Nur ein persönlicher Eindruck von mir, ohne Anspruch auf Wahrheit.

Zitat:
Entschuldige bitte wenn ich deiner Konsumenten Haltung ( Input more Input) nicht genüge.

Naja, hier vermute ich sogar eher das Gegenteil.

Zitat:
Vorturner gibt es schon zu genüge, da möchte ich mich nicht einreihen.

Schade, das wäre meiner Meinung nach wenigstens konsequent und glaubhaft. Kleine Schritte würden vielleicht genügen.

Zitat:
PS: Es wird sich erst in unabsehbarer ZEIT, ein klein wenig, etwas langsam, in den Köpfen der Masse Mensch bewegen/verändern. Der Massen Mensch ist von Natur aus sehr träge im wahrnehmen von Realitäten und Veränderungen. Vielleicht ist es dann zu spät? Aber wer weiß.

Das ist der Lauf der Dinge.

Zitat:
Hast du auch ZEIT für eine Meinung zum Thema? Würde mich auf eine eigene Meinung deinerseits freuen!

Ja, habe ich.
ich halte das "Missionieren", wie es in der Vergangenheit und vielfach in der Gegenwart praktiziert wird, für eine der schlimmsten Seuchen.
In meinem näheren Bekanntenkreis gibt es beispielsweise Zeugen Jehovas. Und ich freue mich desöfteren auf schöne Debatten mit ihnen; vor allem auf ihre verzweifelten Gesichter am Ende dieser Debatten.
Im Gegenzug lerne ich vom Glauben von Menschen ohne "agressiven Missionieranspruch" wie beispielsweise Claus oder Thomas dem Großen eine Menge. Sie sind immer eine Bereicherung, vor ihnen verneige ich mich.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 19.04.2010 um 16:27 Uhr.
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Neo-x schrieb in Beitrag Nr. 1632-19:
...

Muss auf''s Sofa zurück. :)

Dito :-)
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Man, was für Emotionen kommen heraus!...

Es ist interessant, dass nicht Neo-x Achillesferse - Religionshass - der Anstoß war. Es ist der Vorwurf der Konsumentenverhalten (ihr Konsumverhalten...).

Aber noch mal zu den Pirahas. Ist es nicht ein Sehnen nach etwas Vergangenes, was einmal unsere Realität war, aber unwiderruflich verloren ist?! Ist es nicht eigentlich eine Utopie, zu der Jungfräulichkeit zu kehren zu wollen?! MAn sehnt nacht dieser Zeit, wie ein alter MAn sehnt nach seine Jugend...

Anderseits das Sehnen verrät auch, was uns fehlt und was wir durchaus in der LAge zu verändern. Z.B. bewussten Umgang mit unserem Konsumverhalten, aber auch mit bewusster Verarbeitung alle Informationen, die dieses Verhalten ansprechen. DAs tun wir doch hier in Forum, z.B. der letzte Thread von HAns-m gehört zu dieser Reihe.

Leute, verhalten sich nicht als Streithähne!

Gruß, Irena
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Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Neo-x,
Zitat:
ich für meinen Teil sehne mich nicht danach im Lendenschurz im Urwald zu leben.
Sehnst du dich danach?
Doch, nach die Nähe zur Natur sehne ich mich. Ich bin ein Großstadstkind. Nur als Studentin habe ich mit Freunden die Wanderungen unternommen und entdeckt die NAtur. Ich fühle es, wie die Kraft von der Erde in mir steigt, wenn ich barfuß gehe - leider gibt es wenig Fläckchen, wo man kann ungespuckte, unvergiftete Erde treffen. Noch besser, sich legen und die feuchten Luft der Erde einatmen...

Es gibt viele Menschen, dienur den Geruch des Betons und Asphalts kennen, schätzen es nicht...

Zitat:
Mir ist nur durch das Buch aufgefallen das es noch Glückliche Menschen auf unserem Planeten gibt. Ohne Konsumzwang und Religion. Was für eine „vollendete Mischung"!
Es ist mir besser zu akzeptieren den LAuf der Dinge, weil ich verstehe, dass ich ein Teil der Gesellschaft bin. Es ist eben so, dass der Konsum - egal wie wir es bewerten - regelt die Kreisläufe dieser Einheit und diese Einheit hat uns "fest in Händen". Ich denke, es ist kein Zufall, dass unsere (ich meine, modernes) Wissen ist an dieser Gesellschaft eingebunden.

Du hast völlig übersehen den Satz, den ich in erstem Beitrag geschrieben habe: Wir haben den Apfel des Wissens gegessen, die Piraha hatten nicht einmal den Apfelbaum gesehen. Soll ich auf diesen Zustand mich sehnen? Nein. Es wäre mir dieses Leben langweilig. Ich bin glücklich in meinem Bestreben nach Sinn meines Lebens zu finden. Wie in berühmten Satz: Der Weg ist das Ziel.

Ach ja, wie ich schon mal geschrieben habe, du ahnst selbst nicht, wie ähnlich du bist den Missionären, die du verspottest. Vieleicht ist es immer, wenn die Leidenschaft in Spiel ist.

Gruß, Irena
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Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
Nicht nur eine Interesse an Rohstoffen zerstören die Kulturen. Die MAssetourismus, durch den die Kultur dieser Völker zu Show gestellt wird, macht aus einer funktionällen Kultur ein bizzares Phänomen, in dem die Kultur wird als Konsumgüter verkauft. Leider...
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Beiträge: 3.477, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Neo-x,

ich werde deine Beiträge unkommentiert lassen.
Und ich will mich bei Ernst (und allen anderen Teilnehmern dieses Threads - also auch bei dir Neo-x) entschuldigen:

Zum Thema hatte ich nichts beizutragen - diesen Vorwurf machst du, Neo-x, mir also völlig zu Recht.
Ich halte mich also in Zukunft hier zurück, wenn ich meine, nichts sinnvolles zum Thema beitragen zu können.
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Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
HAllo Neo-x,
Zitat:
*Nicht als Konsumtouri, Pauschaltouri, sondern monatelang bereist. Eingetaucht in fremde Kulturen.
Mein Respekt. Ich möchte die Welt sehen, aber nicht durch Fenster des Reisebusses. MAn scheitert erst an die Sprache. Wenn sprachliches Verständsnis steht nicht in Wege, in der Kommunikation mit Einheimischen kann man unvergleichlich mehr erfahren als mit der Beobachtung der Architektur und der Landschaft.

So habe ich Armenien kennengelernt, s. z. aus der erster HAnd. Ich war eingetaucht in den Altag, Sorgen, Widersprüchliches Verhalten, der aus geschichtlichen Verlauf und kulturellen Gegebenheiten hervorgeht (eigenes Leben für das Stück LAnd - Berggebiet KArabach opfern, aber stolz zu sein eine blonde slawische Frau zu haben).
Andere FAll des Kenenlernens ist nicht direkt: meine TAnte war mit ihrem MAn zur GAst in Georgien bei ehemaligen Kollegen, mit den sie in Moskau studiert haben. Meine TAnte - gebildete emanzipierte Frau hat erzählt, wie sie war noch an Tisch eingeladen, was sonst nur Männern vorgehalten wird, ihr war aber nur das erste Glas eingeschenkt. NAchher hat sie ihr Man bedient. Nächste Tag zum anderen Treffen dürfte aber nur ihr Man. Frauen da haben buchstäblich keine Gleichberechtigung. Aber die Bedeutung der Mutter - ist auch unvergleichlich. Sie wird geehrt und ihr wird zugehört immer.

Oder der FAll mit schweizerischen Fluglotzen, der hatte Schuld am Absturz des russischen Flugzeugs und von einem Nordkaukasier gestochen war. Für uns klingt es als BArbarismus. MAn muss aber dieser Kultur kennenlernen, ihre Vorstellung über die Ehre und RAche. Ich hatte auch indirekten Kontakt mit dieser Kultur. Meine Schwester mit dem Schulorchester war da zu GAstspiel. Junge Leute hatten gefeiert, aber wenn ein GAst etwas aus der Sicht des GAstgebers einmal unpassendes gesagt hat, war ihm ein Messer zum HAls gehalten. Es ist schon erstaunlich, wie nach 50-80 JAhre Einheitlichkeit der Sowietunion die kulturellen Eigenständigkeit durchgehalten haben.

Zu dem Thema: nicht nur wir beobachten diese Kulturen. Sie beobachten auch. DAdurch werden sie geändert. Genau wie wir. Es ist LAuf der Dinge: das Gedächtnis (Folge der Beobachtung) kann nur anwachsen, wenn auch dabei ein Teil vergessen wird...

Gruß,
Irena

PS: kannst du vielleicht detaillierter über deine Reisen berichten? Es wurde mich sehr interessieren.
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Beiträge: 44, Mitglied seit 18 Jahren
Irena schrieb in Beitrag Nr. 1632-31:


Oder der FAll mit schweizerischen Fluglotzen, der hatte Schuld am Absturz des russischen Flugzeugs und von einem Nordkaukasier gestochen war. Für uns klingt es als BArbarismus. MAn muss aber dieser Kultur kennenlernen, ihre Vorstellung über die Ehre und RAche. Ich hatte auch indirekten Kontakt mit dieser Kultur. Meine Schwester mit dem Schulorchester war da zu GAstspiel. Junge Leute hatten gefeiert, aber wenn ein GAst etwas aus der Sicht des GAstgebers einmal unpassendes gesagt hat, war ihm ein Messer zum HAls gehalten.

Und genau diese "Messerkultur" hat sich hier in Deutschland durch Zuwanderung breit gemacht, und das akzeptiere ich nicht. In diesem Sinne hat Udo Ulfkotte recht mit seinem Buch " Vorsicht Bürgerkrieg "

Ich hoffe Irena, du bist genauso gut belesen mit Dingen, die sich hier in Deutschland abspielen.

Guten Morgen.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Logikout am 22.04.2010 um 05:55 Uhr.
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Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Logikout,

es geht mit doch nicht um die Verteidigung des Mörders. Auch in einem "gewohnlichen" Straffprozess wird es zu der Ursachen (die Kindserlebnisse, die sozialumwelt des Täters) kommen. Wir wollen verstehen, warum man es ein TAt begangen hat. Es bedeutet nicht, dass man es verzeihen will. Aber man muss auch verstehen, dass mit der Bestrafung des Täters nur die halbe Arbeit getan ist. MAn muss die anormale Umstände, die zur Tat geführt wird beseitigt. Es ist aber "die Inhalt" der Gesellschaft, die lässt sich nicht einfach isolieren, in ein Gefängnis sperren. Dies ist auch der Ursache, warum ich gegen Todesstrafe bin. Obwohl emotional steh ich oft nah der Gegengedanke.

Die TAtsache, dass die Deutschland eine Einwanderungsland geworden ist, macht das Problem der Kulturen nebeneinnader und gegeneinander besonders deutlich. Hier treffen die Kulturen auf einander und verschmelzen. Für alle Beteiligten ist es ein schmerzhaftes Prozess. JA, Deutschland ist "ein Brennoffen", in dem eine "Nukleosynthese" getrieben wird. Vorhandene Kulturen werden aufgelöst und auf eine andere Weise zusammengesetzt: sie werden "schwerer". So ist die Wandlung der Identität gesichert, obwohl von außen es immer der gleiche "Stern" bleibt.

Du siehst das Problem der Messerstecher - und es ist in Ordnung. MAn muss dagegen etwas unternehmen. Aber man soll nicht vergessen die zichttausende hochqualifizierte Einwanderer, die haben ihre Platz hier gefunden. Sie sind allerdings nicht auffällig, man sieht sie nicht.

Wenn du denkst, dass es nur den Deutschen geht es so - irrst du sich. Eine russisch-deutsche Einwanderin hat mir erzählt, dass sie ist eingewandert mit 19 JAhren. Sie suchte ihren MAnn aus ihr ehemaligen Kulturkreis. Die deutschen blieben für sie "kalt", sie suchte "warm". Sie haben ein HAus gebaut, haben zwei kleine Jungs mit deutschen NAmen, die kaum von Deutschen vergeben werden. Mein Mann (Deutsche) hat sogar mit Mitleid reagiert, wenn er gehört hat, dass ein Junge Heinrich heißt. Beide arbeten, sie als Pflegekraft mit viel kleinerem Gehalt als ihre deutsche Kollegin mit der Ausbildung, obwohl beide die gleiche Arbeit machen.

Also es ist immer aus zwei Seiten was zu berichten.

Gruß, irena

Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 22.04.2010 um 10:10 Uhr.
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Beiträge: 44, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Irena,

ich verstehe dich.

Aber viele Menschen, die aus bestimmten Kulturen zu uns kommen, und vieles evolutionär noch nicht überwunden haben , werden es durch beobachten in der neuen Kultur auch nicht lernen, sie leben Ihre Art aus, es kommt zu Parallelgesellschaften.

Die Einreisebestimmungen von USA, Kanada oder Australien kennst du ?

Fakt, in unseren Gefängnissen 90% Migranten. 6- 8 Millionen Migranten in der sozialen Hängematte, deren größte Aktivität im vermehren besteht, Kostenpunkt 250 Milliarden im Jahr. In welchen Ländern gibt es das bitte noch ?

Die Zuwanderer die hier schon 20-30 Jahren sind und gut integriert sind, bekommen das auch schon mit.

Man braucht nur in den Großstädten die Augen auf machen und besonders die Ohren, kaum noch ein deutsches Wort.

Und die Massenmedien verschweigen sowieso das meiste.

Meine persönlichen Erfahrungen sind zum größten Teil auch nicht gut bei Zuwanderer und das gerade bei den russlanddeutschen Jugendlichen, extrem aggressiv und brutal, von drohen mit Mafia, platten stechen, umbringen wollen usw. Darüber gab es auch schon genug in den Medien, wird neuerdings auch alles zurück gehalten.

Über Russlanddeutsche gab es auch schon einige Sendungen im TV, und das war nicht positiv. Kann dir Akte 05 von 2005 empfehlen, ich glaube SAT 1. Ich kann es dir auch zukommen lassen.

Wir können hier in Deutschland nicht die ganze Welt sozialisieren, auf kosten eines Volkes und das meine ich nicht nur finanziell.

Grüße
Signatur:
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