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Schwarze Liste

Thema erstellt von Hans-m 
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Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1620-40:
Und das beste ist... der Gesetztgeber will es ja so haben (weil pleite), und der Versicherer wusste um die Gesetzeslage, von Anfang an.

Ja Ernst,

es wird von dir und jedem anderen Bürger erwartet, dass du Volljurist in regelmäßiger hobbymäßiger Ausübung bist. Ich würde ob deines Falles schmunzeln, wäre es nicht eine bodenlose Frechheit seitens des Gesetzgebers und skrupelloser Versicherungen.

Zum Schmunzeln letztlich fand ich eine Situation, die nicht unbedingt hierher gehört, die ich trotzdem mal erwähnen möchte, weil sie die Bedeutung des Wortes "Zustimmung" ad absurdum führt:

Von meinem Vermieter bekam ich die Mitteilung über eine Mieterhöhung mit der Begründung, dass er das in gewissen Abständen einfach so darf und er es dann also auch so macht.
Zu dieser Mieterhöhung brauche er allerdings meine Zustimmung, sonst hätte diese Erhöhung keine Gültigkeit.
Was werde ich also getan haben? Richtig, ich stimmte nicht zu.
Ich bekam nach einiger Zeit weitere Post, dass ich doch nun bitte zuzustimmen habe, weil die Erhöhung keinem geltenden Gesetz widerspräche.

Ich bin also per Gesetz verpflichtet, zuzustimmen! Kein Witz, dafür gibt es im BGB einen Paragraphen, der gleich nach dem Paragraphen kommt, wo geregelt ist, dass eine Mieterhöhung der Zustimmung des Mieters bedarf.
(Stimmte ich nicht zu, würde die Erhöhung per gerichtlichem Beschluss durchgesetzt, die zusätzlichen Kosten hätte natürlich ich zu tragen.)

Fazit:
Eine Mieterhöhung ist nur mit Zustimmung des Mieters gültig, es besteht jedoch der Zwang zur Zustimmung seitens des Mieters.

Beste Grüße

P.S.: So gesehen könnte man vielleicht Teile der Immobilienbranche mit auf die schwarze Liste setzen, dann täte es doch wieder hier passen.

Ach so, mein Vermieter riet mir auch noch, dass ich besser fahre, wenn ich erst mal zustimme, und mich danach mit juristischen Schritten wehre...
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Diese Welt gibt es nur, weil es Regeln gibt.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 12.07.2013 um 11:34 Uhr.
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Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1620-41:
Fazit:
Eine Mieterhöhung ist nur mit Zustimmung des Mieters gültig, es besteht jedoch der Zwang zur Zustimmung seitens des Mieters.

Beste Grüße

P.S.: So gesehen könnte man vielleicht Teile der Immobilienbranche mit auf die schwarze Liste setzen, dann täte es doch wieder hier passen.

Ach so, mein Vermieter riet mir auch noch, dass ich besser fahre, wenn ich erst mal zustimme, und mich danach mit juristischen Schritten wehre...

Das Wort Zustimmung ist all zu oft nur rein rethorisch zu verstehen.
Wenn der Chef eine Änderungskündigung schreibt, dann ist die Zustimmung auch nur "formaljuristisch" wer nicht zustimmt, der ist seinen Job los.
Und wenn ein Unternehmen betriebsbedingte Kündigungen ausspricht, so geschiet dies auch dann, wenn der Betriebsrat mal nicht zustimmen sollte.

Das ist oftmals eine Lachnummer mit der Definition Zustimmung
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Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 31.07.2013 um 12:41 Uhr.
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Barilla: "No famiglie gay negli spot" (“Keine schwule Familien in unseren Werbespots”)
Buitoni: "Da noi posto per tutti" (“Bei uns ist Platz für alle”)


Gegen den italienischen Nudelgiganten Barilla läuft derzeit ein Boykott wegen schwulenfeindlichen Äußerungen ihres Chefs, Guido Barilla. Er hatte in einem Interview gesagt, dass er „nie einen Werbespot mit Homosexuellen schalten wird“ und hob die „klassische Familie“ hoch (übrigens mitsamt der Frau in der Küche). Wenn das Homosexuellen nicht gefalle, könnten sie ja woanders Nudeln kaufen…

Nicht nur Homosexuelle kaufen derzeit (trotz öffentlicher Entschuldigung) keine Nudeln des Herstellers mehr. Über das Internet wurde zum Boykott aufgerufen. Der mindestens in Italien bei jedermann und jederfrau bekannten Werbespruch „Dove c’è Barilla, c’è casa“ („Wo Barilla ist, ist (man) zuhause“) – wurde vielfach abgewandelt, bis hin zu „Wo Barilla ist, ist Homophobie“.

Erwähnenswert ist auch noch, dass die Konkurrenz und deren Werbestrategen natürlich nicht schliefen: „Bei uns ist Platz für alle“, konterte Buitoni. Und von einer weniger bekannten Firma kam: "Die einzigen Familien, die nicht zu uns gehören, sind die, die keine guten Nudeln lieben".
Der Schaden des Unternehmens Barilla ist dem Vernehmen nach (auch gemäß Äußerungen der Barilla-Familie) offenbar gigantisch. Er betrifft aber nicht nur das Einkommen des Chefs bzw. der Familie Barilla, sondern das Unternehmen und damit Arbeitskräfte in vielen Ländern, die vermutlich wenig mit ihrem Chef zu schaffen haben und zum Teil sogar doppelt betroffen sind…

Ich gehöre zu denen, die zunächst mal keine Pasta dieser Marke mehr kaufen, bin aber gar nicht sicher, ob ich eine Boykott richtig finde. Ein mieser Satz von einem blöden Typ - und via Internet wird der Flügelschlag zum Wirbelsturm. Was meint ihr?

Grüße aus einem Land, in dem es noch ganz andere Skandale gibt (abgesehen von der erfreulichen Tatsache, dass Berlusconi, dessen Sprüche die des Herrn Barilla bei weitem toppen, jetzt sehr gute Chancen hat, aus dem Senat zu fliegen. …. Endlich!)

Emmins
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Barilla ist sowiso ein rotes Tuch für mich.
Nachdem Kamps durch Barilla aufgekauft wurde, haben die das Unternehmen durch massiven Stellenabbau saniert.
Link: Barilla übernimmt Kamps (Stern)

Barilla war auch schuld daran, dass meine Frau, als langjährige Kamps Mitarbeiterin, damals plötzlich arbeitslos wurde.
Barilla hat sie es auch zu verdanken, dass sie dann nur noch einen Job bei einer Billiglohnfirma bekam.
Mit über 50 hat man entweder einen sicheren Job, oder rutscht ganz schnell in den Billiglohnbereich oder sogar Hartz 4 ab.
Und das nur.dank der Geldgier der Unternehmen

Wozu Barilla, die Nudeln vom ALDI schmecken genauso gut und kosten bedeutend weniger.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 07.10.2013 um 09:21 Uhr.
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Hallo Hans,

Danke für die Info. Dass Barilla als Mehrheitseigner bei Kamps drin hängt, wußte ich noch nicht, hatte mich nicht so detailliert mit der Geschichte dieser Firma bzw. dieser Firmen befasst. Man wundert sich ja manchmal, wer wo alles drinhängt (dass auch bekannte "Familienunternehmen", die z.B. für Backpulver bekannt sind, u.a. auch Werften besitzen usw. - und wer weiß, was da gebaut wird?)

Ein paar Punkte mal zur Diskussion:
Die Geschichte, die Deine Frau leider erleben musste, ist zwar keine Boykottfolge, sondern "ganz normale" (bitte nicht falsch verstehen!!!) Folge von Unternehmenswettbewerb, aber sofern der Effekt eines Boykotts eben der gleiche sein kann, war meine Frage, ob man mit so einem Boykott die Richtigen trifft. Vielleicht noch mal als Zusatz: Es ging um die Werbung von Barilla - über deren Umgang mit Personal und Zulieferern etc. ist mir nichts bekannt (aber ohne es zu rechtfertigen, was Barilla "ausgesprochen" hat: realistisch gesehen, ist diese Firma nicht die einzige, die sich nicht einfallen lassen würde, mit "homosexuellen Familien" Werbung zu machen, welche Auffassung von Homosexualität die Eigner dabei auch immer haben werden....!).

Nun zu Deiner Alternative (wobei ich Geschmacksfragen von Produkten mal außen vor lasse): Deine Antwort zeigt, dass solche Fragen letztlich gar nicht leicht zu beantworten sind. Denn Dein Vorschlag, die Nudeln bei jenem Einzelhandelsgiganten zu kaufen, zumal sie dort auch 'bedeutend weniger kosten', führt uns irgendwie vom Regen in die Traufe. Denn was die Personalpolitik und die Weitergabe von Preisdruck auf Zulieferer (vermutlich auch des oder der Nudel-Zulieferer) betrifft, steht ALDI ja ebenfalls seit geraumer Zeit in der Kritik.
Siehe nur: http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/aldi-e...

Und auch dies noch:

Man muss es sich zweifellos leisten können, solche Preisdrücker (hier: diesen (oder alle?) Discounter) zu meiden - was für zunehmend viele kaum möglich ist. Zugleich sind es aber auch viele, die einen höheren Anteil ihres Einkommens für unter besseren Bedingungen produzierte Waren ausgeben könnten, die das Spiel der "Wegwerfpreise" aber laufend mitspielen.... M.W. wird in Deutschland im Vergleich zu weniger reichen Ländern ein weit geringerer relativer Anteil des Einkommes für Ernährung ausgegeben (Italien, Frankreich...). Und faktisch ist die Qualität in deutschen Supermärkten in vielen Hinsichten schlechter!

Was tun?

es grüßt Euch, Emmins
(die diesbezüglich übrigens nicht zur "Engelfraktion" zählt, sich vielmehr widersprüchlich verhält, aber wenigstens immer mal wieder sichg und anderen solche Fragen stellt)
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Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Emmins schrieb in Beitrag Nr. 1620-45:
Denn Dein Vorschlag, die Nudeln bei jenem Einzelhandelsgiganten zu kaufen, zumal sie dort auch 'bedeutend weniger kosten', führt uns irgendwie vom Regen in die Traufe. Denn was die Personalpolitik und die Weitergabe von Preisdruck auf Zulieferer (vermutlich auch des oder der Nudel-Zulieferer) betrifft, steht ALDI ja ebenfalls seit geraumer Zeit in der Kritik.
Das mit dem ALDI sollte eigentlich nicht wörtlich gemeint sein. Damit wollte ich aber sagen, dass es genügend andere Anbieter diverser Waren gibt, und letztendlich der Verbraucher die Entscheidungsfreiheit hat, wo er kauft und somit auch die Macht auf entsprechendes "Fehlverhalten" von Unternehmen zu reagieren. Ich erinnere an die geplante Versenkung der Brent Spar vor einigen Jahren. Dadurch dass die Verbraucher die Shell AG boykottierten entstanden dem Unternehmen Milliardenverluste, so dass sie letztendlich einlenkten und die Brent Spar auf anderem, umweltfreundlicherem Wege entsorgten.

Wikipedia: Brent Spar
Zitat von Wikipedia:
Es gab Boykottaufrufe, die ein großes Echo in den Medien und der Bevölkerung fanden.[2] Auch einige deutsche Behörden ließen ihre Autos nicht mehr bei Shell tanken. Daraufhin sanken die Umsätze der deutschen Shell-Tankstellen um bis zu 50 %.


Zitat von Emmins:
Man muss es sich zweifellos leisten können, solche Preisdrücker (hier: diesen (oder alle?) Discounter) zu meiden - was für zunehmend viele kaum möglich ist. Zugleich sind es aber auch viele, die einen höheren Anteil ihres Einkommens für unter besseren Bedingungen produzierte Waren ausgeben könnten, die das Spiel der "Wegwerfpreise" aber laufend mitspielen.... M.W. wird in Deutschland im Vergleich zu weniger reichen Ländern ein weit geringerer relativer Anteil des Einkommes für Ernährung ausgegeben (Italien, Frankreich...). Und faktisch ist die Qualität in deutschen Supermärkten in vielen Hinsichten schlechter! )

Ich erinnere mich, dass meine Eltern damals noch das Fleisch beim Metzger und das Brot beim Bäcker kauften. Es waren aber damals auch noch mehr solcher Einzelhandelsgeschäfte, wodurch eine "gesunde" Konkurenz die Preise niedrig hielt.

Das problem bei der Wirtschaft ist, dass jeder versucht das grösste Stück vom Kuchen abzukriegen. und die kleinsten und schwächsten bleiben dabei auf der Strecke, und das sind nunmal die Endverbraucher.
Sowohl beim Job als auch beim Einkauf sind sie die "niedrigsten im Rudel"
Der Staat jammert, er muss die Steuern erhöhen, und die Ausgaben senken weil......
Die Unternehmen jammern, weil ihre Ausgabe steigen und müssen diese an die Verbraucher weitergeben.
oder sie kürzen Löhne, ersetzen Festangestellte durch billige Subunternehmer oder schmeissen die Arbeiter ganz raus.
Schlusslicht bleibt der Verbraucher, der letztendlich gezwungen ist, bei Discountern einzukaufen, damit das Geld auch bis zum Monatsende reicht.
Ein Teufelskreis ohne Ende.
Billige Arbeitskräfte aus anderen EU-Ländern verstärken das ganze. Der Deutsche hatt immer weniger Reallohn in der Tasche und seine Kaufkraft schwindet.

Letztendlich ist jeder gefeuerte Mitarbeiter auch ein Kunde des Unternehmens, direkt oder indirekt. Das Wirtschaftssystem ist zu sehr vernetzt, um zu behaupten dass das Handeln eines einzelnen Unternehmens keinen Einfluss auf die gesamte Wirtschaft hätte, und letztendlich, auf lange Sicht wie ein Bumerang auf das Unternehmen zurückkommt.

Mit jedem Mitarbeiter, den ich auf die Strasse setze, schmälere ich ein kleines Stück die Kaufkarft der Bürger, und somit auch die Kaufkraft für meine Produkte, dessen sollten sich die Unterenehmer bewusst werden.
Signatur:
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Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 07.10.2013 um 12:50 Uhr.
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