Toleranz „das erste Gebot der Natur“
ein zunächst einmal romantisch verklärter Blick , dem damaligen Zeitgeist geschuldet, denn die Natur kennt, sicherlich für sich betrachtet, keine Gebote sondern nur „Gesetzmäßigkeiten“.
Die Natur ist scheinbar 100% tolerant, aber es erscheint uns nur so, sie lässt alles zu, alles ist möglich, damit scheinbar die Toleranz in Perfektion.
Aber, und darin ergibt sich für mich der Unterschied zum Menschen, sie ist, im Gegensatz zu ihm nicht in der Lage dies bewusst zu tun, sie agiert, zwar äußerst produktiv und effektiv, aber unbewusst.
Toleranz ist für mich daher Ausdruck für die Fähigkeit der bewussten Akzeptanz des Andersartigen und des bewussten Zulassens dieser Andersartigkeit.
Ich verstehe darunter auch , gelegentlich über seinen Schatten springen zu wollen, jedoch wer kann schon von sich behaupten dazu in der Lage zu sein, Toleranz ist daher für mich den Versuch dies zu wagen, dies zu erreichen, über seinen eigenen Schatten zu springen, aus seiner eigenen Beschränktheit (im doppelsinnigen gemeint) auszubrechen.
Etwas anderes als Toleranz ist z. B, resignative Gleichgültigkeit, Desinteresse, dem bewussten negieren von Anderem durch passives Verhalten, dem nichts tun (wollen), welches falsch gedeutet, auch als Toleranz betitelt.
Die Sünden der Jugend erwachsen für mich z.B. im Laufe der Jahre, wenn sie vom Menschen abermals begangen, als Torheiten des Alters, es wird dann allgemein so umschrieben, „der hat nichts dazugelernt“.
Die Jugend begeht also für mich nur "Sünden", erst im Laufe der Jahre, der Veränderung des eigenen Bewusstseins und diesem sich bewusst werden, werden diese Sünden für mich zu Torheiten.
Und da liegt es dann an jedem selbst dies zu tolerieren oder auch nicht.
Toleranz ja, bis zu einer (gewissen-s) Grenze, der Selbstaufgabe der eigenen Meinung/Position. Ab dem Punkt aber, wo ich Gefahr laufe mein Gesicht zu verlieren, werde ich für andere (scheinbar) intolerant, aber das ist eine Frage der jeweils eigenen Haltung. (Toleranzgrenze)
Das es natürliche Quellen für Toleranz gibt, bezweifle ich, es mag angeborene Persönlichkeitseigenschaften geben die Toleranz befördern oder eben auch unterdrücken, aber ich denke Toleranz ist eine ganz spezifische Bestandteil der Auseinandersetzung der Menschen innerhalb ihrer sozialen Ordnung, wobei dann alle Aspekte/Elemente dieser sozialen Ordnung ökonomische, Bildung, politische, historische usw. einen Einfluß auf die Toleranz des Einzelnen innerhalb dieses sozialen Gefüges ausüben.
Toleranz ist eine Variable, sie ist Ausdruck des Verhältnisses der eigenen Person zu Anderen und der sich daraus resultierenden Differenz, sie ist immer Ausdruck subjektiver Persönlichkeitsmerkmals und stets variabel .
Sie ist eine sehr variable Konstante.
Zur Bedingung des Raum und der Zeit gehört ganz unbedingt ,die absolute Bedingungslosigkeit von Raum und Zeit. Werden Raum und Zeit an Bedingungen geknüpft sind sie endlich, mit einem Beginn und einem Ende.
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