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Ist die Furcht (sich vor etwas fürchten) eine lohnende Investition?

Thema erstellt von Ernst Ellert II 
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Ist das was der Volksmund unter Furcht versteht eine lohnende Investition für uns?
Bringt uns "etwas fürchten oder befürchten" in der jeweiligen Situation Vorteile?
Ist "sich fürchten" eine naturgegebene Eigenschaft unseres Bewusstseins?
Und welche Beschränkungen legt uns das "fürchten" auf?
Kostet der Vorzug "sich fürchten zu können" vielleicht sogar Lebensquallität?

Meiner Auffassung nach ist Furcht "für die Katz" (soll heißen>überflüssig<)

Wie seht ihr das?
Was meint Ihr dazu?

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Beiträge: 53, Mitglied seit 18 Jahren
Erste gegenfrage: Ist furcht gleich angst ?

Also vollkommen überflüssig ist furcht wohl in zusammenhängen nicht, lässt sich jedoch durch logik sicherlich in gewissem masse kompensieren. Warumm (?) - Na weil wenn du einem wilden tier in freier wildbahn begegnest kannst du entweder angst/furcht haben und aus ihrer heraus richtig handeln oder mut, (das gegenteil?), zeigen und das richtige tun oder eben logisch, und dies womöglich schnell, denken und - wiederumm - richtig handeln.
Im gegensatz dazu kannst du aber auch zuerst mut zeigen dann doch die muffe kriegen UND dabei logisch denken, die situation jedoch letztendlich trotz allen dreien versauen.

Eine bewertung ob furcht ansich gut ist scheint mir nicht möglich, kommt eben drauf an was man aus ihr macht.

Das furcht oft hinterhältig instrumentalisiert wird ist natürlich auch klar.
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
S Ritter schrieb in Beitrag Nr. 1426-2:
Erste gegenfrage: Ist furcht gleich angst ?
Hallo S Ritter, ich grüße Dich.
Zu Deiner ersten Gegenfrage: Nein, Furcht ist nicht gleich Angst.
Beispiel: Die "Angst" von einem Hund gebissen zu werden der knurrt / und / oder die Zähne fletscht ist real und begründet.
Aber muss man deswegen "befürchten", hinter jeder Ecke würde ein Hund darauf warten jemanden beißen zu können?
Wenn sich diese Art "Furcht" verselbstständigt ist es zur Phobie nicht mehr weit. Und das ist eine massive psychische Störung.
Dann wird daraus "Angst" die das Leben ver>engt<. Der mögliche Entscheidungsspielraum verengt sich,
der Blickwinkel wird kleiner und das Leben wie man es bis dahin gewohnt ist zu leben, hört auf.
Dann wird man nur noch von der übermächtigen "Angst" gelebt die man mit unbegründeter "Furcht" groß und stark gemacht hat.

Ein weiteres Beispiel: Die Eltern "befürchten" das Ihr Nachwuchs sich an scharfkantigen Möbeln verletzt.
Sie schaffen Abhilfe und können unbesorgt mit Ihrem Kind eine gute Zeit haben.
Die "Weitsicht" der möglichen Gefahr für's Kind setzt natürlich Kenntnis (gelernt haben) oder Erfahrung (schon mal Beulen gehabt haben) vorraus.
Erst das Zusammenspiel von Erfahrung/Kenntnis und der Fähigkeit zur Schlussfolgerung machen diese Art des "fürchtens" möglich.
Allerdings ist es danach mit dem "fürchten" vorbei, es hat seine überaus positive Pflicht getan.

Dein Beispiel mit der konkreten Situation des wilden Tieres ist wenig hilfreich.
Begibt man sich dahin wo mit wilden Tieren zu rechnen ist trifft man in der Regel entsprechende Vorkehrungen
oder die werden vom Verantstalter des Urlaub-Event's getroffen.
Denn das ein z.B. Tiger Dir in Deiner Küche den Kühlschrank streitig machen will, ist eher unwahrscheinlich.
Lass uns den Aspekt "Mumm" oder "Mut" in diesem Zusammenhang behandeln wenn "Furcht" und "Angst" hinreichend klar sind.

Zitat:
Zeitreisende schrieb in Beitrag Nr. 1426-3:
Doch vorweg an dich eine Gegenfrage. Verstehe ich diese Fragestellung eher als etwas Positives, dass man sich fürchten sollte? Und ob diese Art der Furchtherausforderung uns einschränkt? Wenn sie so gemeint ist, dann sollte man Leute Fragen, die z.B. Bungyspringen machen.
Hallo Zeitreisende, ich grüße Dich.
"Unbegründete" Furcht kostet Lebensenergie. Sie kostet Lebensquallität. Sie macht krank und kann sogar töten.
Was könnte gut daran sein.
Wohlgemerkt, wie könnte uns "unbegründete" Furcht im Leben weiterbringen und wozu sollte sie gut sein.

(Vorsicht Satire)
Die von Dir angesprochenen Bungyspringer sind eh' etwas ganz besonderes.
Wie sagt der Volksmund? "Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um"
Und die beschweren sich, wenn mal eine Seillänge mangelhaft berechnet ist.
(Satire-Ende)


Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Hallo EE II

Mit der definition das furcht im gegensatz zu angst auch, daher nicht nur, bestehen kann wenn keine wahrhaftige gefahr lauert kann ich mich anfreunden, wobei ich nicht weiss ob das jeder so sieht. Und. Ich muss mich verteidigen, mein beispiel des wilden tieres ist so essenziell und einfach das es absolut tauglich ist um Furcht und/oder Angst darauf zu beziehen. Klar, sehe ich eine wilde bestie hinter sicheren gitterstäben, oder gar nur auf einem bildschirm, brauche ich mich vor ihr keineswegs zu fürchten werde einiges getier womöglich sogar knuffelig bzw sympathisch finden.
Bei den von dir erwähnten "phobien" kann es natürlich auch sein das man nicht mehr begreiffen kann das ein tier unter umständen der gezämtheit oder gefangenheit ungefährlcih ist und man fürchtet sich dennoch. Ich kenne jemanden mit schlangenphobie, der kann nichtmal einer plastikschlange nahekommen ohne panisch zu werden.
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Eine gesunde Angst hat die Evolution uns in unserer Entwicklung mitgegeben.
Die jenigen, die zu wenig Angst hatten, wurden von wilden Tieren gefressen, weil sie übermütig waren.
Die anderen, die zu viel Angst hatten, sind verhungert, weil sie vor jedem Tier geflüchtet sind und folglich keine Beute machen konnten.

Übrig blieb das gesunde Mittelmaß

Angst wirkt auf den ganzen Körper

Adrenalin und andere Hormone werden ausgeschüttet, Der Blutdruck steigt, die Organe werden vemehrt mit Sauerstoff versorgt, die Leistungsfähigkeit wird gesteigert, Die Sinne geschärft, Der Körper ist jetzt bereit zum Angriff, oder zur Flucht, je nach dem, für was wir uns, bewußt, oder reflexartig, entscheiden.
Für beides mobilisiert die Angst die eventuell erforderlichen Leistungsreserven.

Also verbessert die Angst unsere Überlebenschancen, sowohl bei Angriff oder Flucht.

Schlimm ist, wenn aus der Angst Furcht wir, insbesondere wenn sie unbegründet ist.

Im Gegensatz zur Angst ist Furcht meist anerzogen, wie etwa die bekannte Angst vor´m schwarzen Mann,

Noch ein Wort zu Ernst Ellert´s Satire:( Beitrag-Nr. 1426-4 )
Bungyspringer sind Menschen, denen für Russisch Roulette der Waffenschein fehlt

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 09.07.2009 um 12:36 Uhr.
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Hallo Ernst,


Ernst Ellert II schrieb in Beitrag Nr. 1426-1:
Ist das was der Volksmund unter Furcht versteht eine lohnende Investition für uns?
[...]
Meiner Auffassung nach ist Furcht "für die Katz" (soll heißen>überflüssig<)

Wie seht ihr das?
Was meint Ihr dazu?
Wenn mit Furcht die Angst gemeint ist, dann halte ich es für sehr lohnend, sich zu fürchten. Angst ist ein natürlicher Schutzreflex. Sie steigert unsere Aufmerksamkeit, schärft unsere Sinne. Angst ermöglicht erst das Überleben in brenzligen Situationen. Ohne Furcht würde man z.B. Gefahrensituationen nicht meiden (warum auch?). Die Überlebenswahrscheinlichkeit sinkt m.E. ohne Furcht rapide.



mfG,
parad0x
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Zitat:
Parad0x schrieb im vorangegangenen Beitrag:
Wenn mit Furcht die Angst gemeint ist,....

Hallo Parad0x

Ich differenziere zwischen Angst und Furcht.
Ansonsten bin ich mit Dir einer Meinung
Siehe mein Beitrag-Nr. 1426-6
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Hallo Hans-m,


so gesehen hast Du völlig recht und ich kann mich dem 100%ig anschließen.

Eins find ich aber bemerkenswert: als ich eben mal interessehalber den Unterschied zwischen Angst und Furcht herausfinden wollte, hab ich erstaunt festgestellt, dass wir 'Angst' und 'Furcht' im Alltag genau gegensätzlich verwenden. Also Furcht vor der konkreten Gefahr ist eigentlich das, was ich unter Angst verstanden hatte, während Angst stattdessen eher ein diffuser Zustand ist, den ich mit Furcht assoziiert hatte. Eigenartig.

So gesehen ist also nicht die Angst, sondern ein gesundes Mittelmaß an Furcht das, was uns unser Überleben sichert.


mfG,
parad0x
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remember: 21 is just half of the truth...
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Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Angst - Furcht

Es sind Definitionen, wie wir sie gelernt haben, von Lehrern, Eltern usw.
Ich denke, daß sich die Definitionen regional unterscheiden,

Vielleicht sollten wir mal im Duden nachschauen, was Furcht und was Angst ist.
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