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Evolutionstheorie = wahr oder falsch?

Thema erstellt von Okotombrok 
Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
Solo1 schrieb in Beitrag Nr. 1423-16:
Als erstes heisst es nicht Fass ohne Ende, sondern Fass ohne Boden. Aber ist auch egal.

Es ist nicht egal. Dnke für die Korrektur. Deutsch ist die Fremdsprache, mit der ich noch viel arbeiten muss. Ich denke, dass meine Fehler kann schon lästig werden und entschuldige mich dafür.
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Beiträge: 762, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Irena!
In den vergangenen Beiträgen wird immer wieder, auch von dir, der abstrakte Begriff Zufall bemüht und ich habe den Eindruck, dass dieser Begriff als Lückenbüßer für noch nicht erklärbare Ereignisse herhalten muß.

Als Zufall bezeichnen wir doch ein Ereignis einer Kausalkette, dessen Ursache aber mangels
genügender Information über sein Zustandekommen noch nicht erklären werden kann!

Wir können zwar Ereignisse als Zufall bezeichnen, erklären damit aber unsere Unfähigkeit die dazu erforderliche Ursachenforschung betreiben zu können.

Wer dennoch am "Glauben" an Zufälle festhalten will, möge ein Objekt oder Ereignis nennen, dem man prinzipiell keine Ursache zuschreiben kann !

Von "Zufällen" in der Quantentheorie sollte aber nur der sprechen, der wirklich etwas davon versteht und nachvollziehbar erklären kann, denn wir leben ja nicht in der Mikro sondern in der Makrowelt !
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Beiträge: 473, Mitglied seit 14 Jahren
Zitat:
Woher nimmst Du die Gewissheit, dass wir dann einfach ein anderes Universum beobachten? Jemand anderes (möglicherweise intelligenteres) würde statt unsereins das Universum beobachten und zu ähnlich (oder auch anderen) Schlüssen kommen. Aber wir sind nicht jemand anderes, sondern wir selbst. Oder es wäre im Universum gar kein Leben entstanden - dann würde es leblos und unbeobachtet vor sich hinexistieren.

Ganz deiner Meinung.

Zitat:
Angenommen, es existieren parallel (oder auch nacheinander) alle nur erdenkbaren, physikalisch möglichen Universen. Was würdest Du dann wahrnehmen? Natürlich nur das, dessen Du selbst ein Teil bist. Und Du würdest Dich fragen, was für eine wunderliche Kette von Zufällen doch Deine eigene Existenz erst ermöglicht hat - angefangen von der Wahl der Naturkonstanten bishin zum Verlauf der Evolution. Dabei war es reiner Zufall und eins unter Milliarden realisierter Möglichkeiten.

Und genau damit drehen wir uns wieder im Kreis. Bei dieser Aussage landen wir wieder bei der Frage "Gibt es Paralleluniversen?". Ein Thread dazu hatte ich ja aufgemacht.

Zitat:
Wir sehen nicht das Universum so wie es ist. Wir sehen das Universum só wie wie es wissen zu kennen. Vor tausend Jahren herrschte ptolomäische Weltbild: Universum war flache Scheibe von Elefanten und Co. gehalten. In egyptischen und giechischen Bildern alle sind gleich groß, weil man verneinte ein Effekt der Perspektive. Man wusste: alle Menschen sind in etwa gleich groß, sie können nicht kleiner dargestellt werden.

Ja ich weiss, aber man sollte auch bedenken, das uns damals die Teleskope nicht zur verfügung standen. Erst in heutiger Zeit ist es uns erlaubt Photone aus anderen Galaxien genau zu beobachten. Das war damals nicht der Fall. Das ist nunmal eine Erungenschaft unserer Zeit. Vielleicht kommt irgenwas besseres danach. Vielleicht.
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Hallo Solo,


Solo1 schrieb in Beitrag Nr. 1423-24:
parad0x:
Angenommen, es existieren parallel (oder auch nacheinander) alle nur erdenkbaren, physikalisch möglichen Universen. Was würdest Du dann wahrnehmen? Natürlich nur das, dessen Du selbst ein Teil bist. Und Du würdest Dich fragen, was für eine wunderliche Kette von Zufällen doch Deine eigene Existenz erst ermöglicht hat - angefangen von der Wahl der Naturkonstanten bishin zum Verlauf der Evolution. Dabei war es reiner Zufall und eins unter Milliarden realisierter Möglichkeiten.

Und genau damit drehen wir uns wieder im Kreis. Bei dieser Aussage landen wir wieder bei der Frage "Gibt es Paralleluniversen?"
Nein, genau das wollte ich damit nicht sagen. Diese Paralleluniversen müssen nicht existieren, damit das Prinzip seine Gültigkeit besitzt. Ich wollte anhand der parallelen Universen nur die verschiedenen Möglichkeiten verdeutlichen.

Also, stell Dir stattdessen vor, es gibt Milliarden von Möglichkeiten, wie unser Universum hätte aussehen können. Alles, was physikalisch widerspruchsfrei ist, könnte ja theoretisch auch eintreten. Was davon tatsächlich eintritt - also real wird - ist objektiver Zufall. Objektiver Zufall heißt, es gibt keinen Grund, warum genau diese Möglichkeit (also dieses Universum) realisiert wurde statt einem anderen. Eine musste real werden (sonst gäbe es jetzt nichts), aber welche davon ist völlig zufällig.

Das eingetretene Universum führt nun dazu, dass wir entstehen und es jetzt beobachten1. Aus unserer Sicht wird es dann später einmal so gekommen sein müssen, da wir es ja sonst nicht beobachten könnten. Für uns ging es nicht anders - aber trotzdem bleibt es objektiver Zufall. Das ist auch kein Widerspruch. Aus unserer Sicht musste es so kommen - trotzdem gibt es keinen Grund, warum es so kam. Wir beobachten es jetzt, also kam es so.

Wir stellen uns immer die Frage, warum ist unser Universum so, wie es ist? Die Antwort wäre: weil es schließlich unser Universum ist. Ein anderes (theoretisches) Universum hätte anders ausgesehen - aber es wäre auch nicht unseres, sondern ein anderes.


mfG,
parad0x

1 der Einfachheit halber nehmen wir an, die Evolution verläuft deterministisch. Das tut sie natürlich nicht - aber wir stellen uns dann einfach vor, jede anders verlaufene Evolution wäre ein anderes Universum, eine andere Möglichkeit, die hätte eintreten können. Das Prinzip bleibt das gleiche.
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Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Horst,

wie nennen ein Zufall ein unerwartetes, ein unvorsehbares Ereignis. Ich verstehe, wohin du willst, aber dazu eine andere Sicht habe.

Erstens es gibt keine kausalen Ketten, außer unserer Gedanken-Fluss.
Es gibt kausale Netze. Jeder Ereignis, für den du eine Kette bilden will, ist in Vergangenheit immer mehr verzweigt. Auch eine Ursache verbreitet sich eher seltener linial, eher als eine Welle und erzeugt viele Ereignisse. Wenn du ein Schaustück in einer Menge betrachtest - hast du schon diese Verzweigung. Jeder nimmt etwas anders das Gesehene (die Wirkung) wahr, in Folge - viele Ursachen.

Wenn ich das Ereignis in einer Ursache/Wirkungs Netz betrachte, dann hat es Folgen. Erstens wir können nur lokal das Netz in kausalen Ketten zerteilen. Zweitens habe ich ein Problem mit der Anwendung des Determinismus in Ganzem - in dem Netz. Man spricht oft über prinzipiel deterministischen und objektiv indeterministischen (gemeint Quantenwelt)Vorgänge. Diese Trennung nach meiner Auffassung ist völlig falsch. Es gibt keine prinzipielle Trennung zwischen die Beiden.

Man spricht über eine teoretische Möglichkeit 100% Vorhesage in einem deterministischen Chaos. DAfür aber wir müssen zu einem konkretem Punkt X vollständig die betrachtetete System zu erfassen. Vollständig in den offenen Systemen der physikalischen Realität bedeutet das ganzen Universum zum einem exaktem Punkt X zu erfassen. Es ist aber aus zwei Gründen nicht möglich. Es gibt kein zeitliche Schnittpunkt X=0 (Planksche Konstante) genau so wie die die Möglichkeit zur Erfassung des gesamtes Raumes. Die Information über weiteren Orten ist Milliarden JAhren veraltet. DAs wiederum liegt an objektiven Eigenschaften des Lichtes.

Also aus meiner Sicht es ist nicht einfach praktische Unmöglichkeit der Feststellung der Ausgangsparameter. Es ist objektiv unmöglich.

Gruß,
Irena

Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 27.07.2009 um 10:22 Uhr.
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Beiträge: 473, Mitglied seit 14 Jahren
Zitat:
Also, stell Dir stattdessen vor, es gibt Milliarden von Möglichkeiten, wie unser Universum hätte aussehen können. Alles, was physikalisch widerspruchsfrei ist, könnte ja theoretisch auch eintreten. Was davon tatsächlich eintritt - also real wird - ist objektiver Zufall. Objektiver Zufall heißt, es gibt keinen Grund, warum genau diese Möglichkeit (also dieses Universum) realisiert wurde statt einem anderen. Eine musste real werden (sonst gäbe es jetzt nichts), aber welche davon ist völlig zufällig.

Ich versteh was du meinst. Denken wir aber mal an Ursache und Wirkung.

Vor 14 Millarden Jahren gab es eine Ursache. Unser Universum entstand. Aus dieser Ursache entstanden andere Ursachen und daraus wieder Ursachen usw. Nach 14 Millarden Jahren muss es unendlich viele Ursachen gegeben haben, damit wir das sehen was wir sehen.
Wenn auch nur eine Ursache nicht so war wie sie war, hätten wir kein Universum. Wenn doch nur eine Naturkonstante um 1% abweicht, dann würde unser Universum nicht existieren. Die Gravitation zum Beispiel muss nur geringfügig abweichen und wir könnten unser Universum vergessen.
Wieso ist das alles so?

Natürlich würde es viele Universen geben mit unseren Naturkonstanten ( im Thread "Paralleluniversen" gehe ich sogar von aus ). Doch mir leuchtet zum verrecken nicht ein, warum wir so sind wie wir sind.

Wenn ich ich sagen wir mal ein Glas fallen lasse und es zerspringt in tausend Teile. Zufall? Nein. Meine eigene Blödheit das Glas fallen zu lassen. Damit wären wir bei der Frage ob Zufall beinflussbar ist. Das führt hier jetzt aber zuweit.
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Dazu habe ich letztens eine hübsche Idee gehört: Nämlich, dass Universen sich vielleicht evolutionär entwickeln.

Will heißen: Wir haben eine gigantische Anzahl von Universen, von denen die meisten aufgrund ihrer Abstimmung der Kräfte wieder kollabieren. Einige jedoch sind überlebensfähig (so wie unseres). Möglicherweise können aus diesen überlebensfähigen Universen wiederum neue, gleichfalls überlebensfähige Universen geboren werden. Solche Geburtsstätten für neue Universen könnten z.B. schwarze Löcher sein. Wer weiß?

Ich fand den Gedanken, dass Universen einer Evolution unterworfen sein könnten, jedenfalls sehr ansprechend.
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Hallo Solo,

Solo1 schrieb in Beitrag Nr. 1423-27:
Ich versteh was du meinst. Denken wir aber mal an Ursache und Wirkung. Vor 14 Millarden Jahren gab es eine Ursache. Unser Universum entstand.
Selbst, wenn man rein deterministisch denkt, muss man sich fragen: und was war die Ursache dieser Ursache? Irgendwann gelangst Du immer an einen ersten Punkt, an dem etwas eintritt ohne vorherige Ursache. Einziger Ausweg wäre, wenn es schon immer so war - dann gibt's keine "erste Ursache". Das scheint aber unserem heutigen Weltbild zu widersprechen.

Darüber hinaus ist es so, dass es ihm Rahmen der Quantenphysik tatsächlich objektiven Zufall gibt, wir also nach dieser Auffassung in einer nicht-deterministischen Welt leben. Für Quantenprozesse gibt es keine Ursache, warum von mehreren Möglichkeiten genau diese eine eintritt. Auch nicht die Messung oder Beobachtung - nach der Messung steht lediglich fest, welche Möglichkeit eingetreten ist. Würde der Vorgang mit der exakt gleichen Messung noch einmal ablaufen können (wir unser Universum also nochmal "zurückspulen" können), würde mit entsprechender Wahrscheinlichkeit eine der anderen Möglichkeiten eintreten, ohne dass am Universum irgendetwas verändert worden wäre.

Vor 14 Milliarden Jahren (bzw. wann auch immer der Urknall gewesen sein könnte) hatte das Universum mikroskopisch kleine Ausdehnungen - warum sollte genau dann nicht auch der objektive Zufall regiert haben? Also warum sollte es nicht dem Zufall unterlegen haben, welches Universum nun von allen möglichen Universen entsteht?

Die Wahrscheinlichkeit, dass das Universum, welches dabei herauskommt, so ist wie unseres, ist fast Null. Die Wahrscheinlichkeit, dass darin auch noch Leben entsteht, ist ebenfalls fast Null. Die Wahrscheinlichkeit aber, dass es so kommt unter der Annahme, dass wir es beobachten, geht gegen Eins - also Gewissheit. (s. Übergang von Wahrscheinlichkeit zu bedingter Wahrscheinlichkeit).

Wie gesagt, wäre irgendwas x-beliebig anderes entstanden (oder die Evolution anders verlaufen), dann wäre es jetzt ein anderes Universum. Wir würden es weder beobachten noch darüber nachdenken. Aber selbst, wenn es uns nicht gibt, ist die Aussage "wenn wir es beobachten, dann musste es auch so kommen" erfüllt.

Zitat:
Doch mir leuchtet zum verrecken nicht ein, warum wir so sind wie wir sind.
Weil wir es aus unserer Sicht betrachten. Unsere Sicht impliziert bereits, dass es so kommen musste, damit es unsere Sicht überhaupt gibt. Es muss keinen Grund geben, warum unser Universum so ist und nicht anders - und dennoch konnte es aus unserer Sicht gar nicht anders kommen. Du vermutest einen Widerspruch, wo keiner ist.



mfG,
parad0x

P.S: ...das anthropische Prinzip wird auch nicht grundlos oft mißverstanden, falsch gedeutet oder existiert in verschiedensten Fassungen, die mit dem eigentlichen Gedanken überhaupt nichts mehr zu tun haben.
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Hallo Arathas,

Arathas schrieb in Beitrag Nr. 1423-28:
Dazu habe ich letztens eine hübsche Idee gehört: Nämlich, dass Universen sich vielleicht evolutionär entwickeln.

Will heißen: Wir haben eine gigantische Anzahl von Universen, von denen die meisten aufgrund ihrer Abstimmung der Kräfte wieder kollabieren. Einige jedoch sind überlebensfähig (so wie unseres).
Ich fand die Idee bisher auch immer sehr reizvoll. Unser Universum entsteht z.B. durch eine rein zufällige Quantenfluktuation irgendwo im "Nichts" (genauer gesagt, dem Quantenvakuum). Entweder entsteht dabei ein instabiler Zustand, der sofort wieder kollabiert (z.B. weil die Naturkonstanten nicht "passen") oder es entsteht ein stabiler Zustand, der eine zeitliche Ausdehnung hat so wie unser Universum. Da die Zeit genau wie der Raum erst mit dem Universum entstehen, darf man sich nun bei der Frage, wann oder wo diese Universen entstehen nicht auf unsere eigenen Raum- und Zeitvorstellungen begrenzen.

Zitat:
Möglicherweise können aus diesen überlebensfähigen Universen wiederum neue, gleichfalls überlebensfähige Universen geboren werden. Solche Geburtsstätten für neue Universen könnten z.B. schwarze Löcher sein. Wer weiß?
Das einzige, was mir daran noch nicht plausibel geworden ist, ist die Frage, wie das neue Universum mit dem alten zusammenhängt? Das alte Universum müsste die Anfangsbedingungen des neuen Universums festlegen - ansonsten wäre da ja keine "Evolution der Universen". Sondern es würden zwar wiederum neue Universen entstehen, welche aber ebenfalls rein zufällig sind. Ein Universum wie unseres könnte genauso wieder ein vollkommen instabiles erzeugen usw. - die "Evolution der Universen" würde wieder zum Anfang zurückkehren.

Vielleicht bedarf es aber auch keiner Evolution der Universen. Es entstehen einfach wieder neue - entweder sind sie zeitlich instabil oder nicht. Wenn man das nur genügend oft macht, wird irgendwann mal wieder ein Universum entstehen, welches noch komplexere Bewusstseinsformen entwickelt als unser eigenes.


mfG,
parad0x

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Parad0x am 27.07.2009 um 17:09 Uhr.
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Zitat:
Vor 14 Milliarden Jahren (bzw. wann auch immer der Urknall gewesen sein könnte) hatte das Universum mikroskopisch kleine Ausdehnungen - warum sollte genau dann nicht auch der objektive Zufall regiert haben? Also warum sollte es nicht dem Zufall unterlegen haben, welches Universum nun von allen möglichen Universen entsteht?

Tja das ist wieder diese Frage Warum?

Es kann ja sein das alles Zufall war. Oder auch nicht. Das werden wir wohl niemals rauskriegen.
Wenn es aber auch keine erste Ursache gab, wieso sehen wir dann ständig Ursache und Wirkung? Alles was wir tun und machen hat eine Ursache. Im Universum nicht? Schwer vorstellbar.

Wenn es so ist wie Arathas es beschreibt, würden wir auch nicht um die Frage nach Ursache und Wirkung drum rumkommen. Egal ob ein oder unendlich viele Universen. Irgendeine Ursache müsste es doch haben.

Wir als Menschen zum Beispiel können den Zufall beinflussen. Wir können planen was in der Zukunft sein wird ( meistens ). Unser ganzes Leben können wir planen und somit dem Zufall vorbeugen. Klappt nicht immer, aber öfters schon.
Da wir Menschen dazu in der Lage sind ( und wir sind nur eine unbedeutene Spezies auf einer kleinen Erde ), wieso sollte das Universum es nicht auch können? Schliesslich existiert das Universum weitaus länger als wir Menschen.
Da wir Menschen schon Sachen planen können, und damit den Zufall überwinden, ist es schwer vorstellbar, das das Universum es nicht kann. Wenn ich ein Glas in der Hand habe, dann kann ich zum Beispiel bestimmen ob ich es fallen lasse oder nicht. Ich überlasse das nicht dem Zufall.
Jetzt könnte man natürlich sagen, das es die Prozesse im Gehirn sind, die mich entscheiden lassen ob ich das Glas fallen lasse oder nicht. Damit wären wir wieder beim Evolutionären Zufall.
Ich werd hier bescheuert.
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Offen gesagt, ich finde nicht, dass Diskussion über Paralleluniversen in diesem Thread stattfinden sollte. Wenn schon, dann nur in Bezug auf die Evolution.

Also was man versteht unter evolutiven Entwicklung?
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@ Irena

Hast du eigentlich recht. Aber ist nicht alles Evolution?

Evolution heisst doch nichts anderes als Weiterentwicklung. Ist das nicht seid 14 Millarden Jahren in unserm Universum der Fall?
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Ich bin überzeugt mehr als jeder andere, dass alles ist Evolution. Die Frage ist dann aber, was ist das? Wenn wir versuchen als Modell die klassische biologische Evolution zu nehmen, scheitern wir. Man sieht zwar, dass Evolution läuft nach chaotischen Prinzipien, aber dan war es schon. Keine detaillierte Erklärung, aus dem man könnte die Vorstellung gewinnen, welche Gemeinsamkeiten in der evolutiven (selbstorganisierenden) Entwicklung des anorganischen Universums und dem Leben gibt es. Ausser Begriffe der Synergie oder der Emergenz, die nach meine Auffassung beschreiben einen Effekt, nicht aber das Mechanismus seiner Entstehung.

Weiterentwicklung?! Die Autos, Häuser, Technologien werden weiterentwickelt auch. Aber sie besitzen keine selbstorganisierenden Eigenschaften. Also mit dem Begriff können wir nicht weiter operieren. Er besagt uns im Grunde nichts.
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Beiträge: 473, Mitglied seit 14 Jahren
Sehe das genauso wie du Irena.

Was meinst du aber genau mit "selbstorganisierenden Eigenschaften"?

Ich gehe auch davon aus das die Evolution kein Zufall war oder ist. Deshalb denke ich auch das unsere Erde nicht die einzigste ist, die Leben hervorgebracht hat. Heute sind wir in der Lage Planeten ( ne ganze Menge davon ) zu entdecken die eine Temperatur von 1000 Grad Celsius haben oder höher. Vor Jahren waren wir nur in der Lage Planeten zu entdecken die 2000 Grad haben. Rein technisch können unsere Teleskope heute noch keinen Planeten wahrnehmen ( sehen ), der eine Temperatur unter 1000 Grad hat. Damit können wir heute noch nicht erkennen ob es nicht irgendwo ne zweite Erde gibt, wo eine Evolution ( Biologisch ) stattfand, oder stattfinden könnte.

Doch so ein Teleskop ist in Planung. Dieses Teleskop kann Planeten entdecken die ähnliche Temperaturen haben wie unsere Erde. Sollte uns das gelingen solche Planeten zu entdecken, dann sind genau wie auf unserer Erde die Bedingungen für eine Biologische Evolution geschaffen. Leider ist uns trotz dieser guten Teleskope versagt, richtiges Leben direkt zu erkennen. Wir können anhand der Sterne nur ihre Temperatur messen. Wenn es uns aber trotzdem irgenwann möglich ist, direktes Leben zu entdecken, dann ist unsere ganze Evolution kein Zufall, sondern nur ein Teil von Evolutionen im Universum. Nehm ich mal so an.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Solo1 am 28.07.2009 um 11:32 Uhr.
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Hallo Solo1,

Evolution ist kein Zufall. Mal ganz abgesehen davon, ob es auf anderen Planeten Leben gibt oder nicht: Evolution ist die Beschreibung eines bestimmten Mechanismus, der besagt, wie sich durch Mutation Lebewesen so verändern, dass sie zu neuen Arten werden. Das hat mit Zufall genau 0 % zu tun. :-)

Das Wort Zufall sollte im Zusammenhang mit der Evolution gar nicht verwendet werden. Lediglich viele Evolutionsgegner benutzen das Wort, um dadurch ihre Argumente auf "Das alles kann kein Zufall sein - es muss einen Schöpfer geben!" zu trimmen. Und recht haben sie. Es ist kein Zufall. Aber daraus folgt nicht der Umkehrschluss, dass es einen Schöpfer gibt. ;-)
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Da gebe ich dir schon so recht Arathas.

Du wirst von mir auch nie hören ( oder lesen ) das, wenn es keinen Zufall gibt, irgendein Gott dann dahinter steckt und die Fähden zieht. Gott ist für mich ne zu einfache Erklärung der Evolution. Egal ob die Biologische hier, oder die des Universums. Beides kann man ja nicht trennen.

Wenn wir von dem Zufall wegkommen wollen, dann müssen wir ganz andere Fragen stellen. Ehrlich gesagt weiss ich nicht welche, aber nach einem Warum dürften wir nicht fragen. Das können wir wohl niemals beantworten. Und Gott lasse ich als Erklärung nicht gelten. Es muss was anderes sein. Wenn ich jetzt hier weiterschreibe, dreh ich mich im Kreis. Oh man.
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Hallo Solo1,

kann es sein, dass du "Evolution" und "Entstehung des Lebens" gleich setzt? Wird nämlich oft gemacht, und das führt oft zu falschen Annahmen.

Evolution ist die Mechanik, mit der bereits bestehendes Leben sich zu anderen Formen des Lebens hin verändert.

Die Evolutionstheorie verliert kein Wort über die Entstehung des Lebens an sich. Sie ist nur auf bereits existentes Leben anwendbar.
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Ja versteh ich schon.

Als das Leben anfing, gab es natürlich diese Mutatationen. Gibts ja heute noch. Ohne diese Mutationen hätte es nie Dinosaurier gegeben. Oder die Säugetiere die später zu Menschen wurden. Allerdings fehlt die Mutation noch die Affen zu Menschen machten. Das Bindeglied ist soweit ich weiss immer noch nicht genau bekannt. Also die Entwicklung von einer Nichtintelligenz zu einer Intelligenz. Nichtintelligenzen können keine Fragen stellen, sie handeln instinktive. Sie fragen sich nicht warum ist etwas so oder nicht. Der Mensch hingegen kann dies. Aber wo ist die Grenze damals gewesen zwischen Tier und Mensch? Wie oder woraus genau hat sich der Mensch als Intelligentes Leben entwickelt? Aus dem Affen? Vielleicht. Aber 100% sicher ist das nicht.
Eins ist sicher. Der intelligente Mensch war auf einmal urplötzlich da.
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Die Enstehung des Lebens ist nichts weiter, als der Startschuß für die Evolution.

Es gibt nur den Zeitraum vor der Entstehung des Lebens, und den Zeitraum nach der Entstehung des Lebens, der mit der Evolution gleichzusetzen ist. Die eigentliche Entstehung war nur ein Zeitpunkt, und kein Zeitraum.
Von der ersten Sekunde an war das Leben den wideren Umständen der Umwelt, wie etwa Kälte, Hitze, usw. ausgesetzt.
Schon die Einzeller mußten ums Überleben kämpfen, und nur die stärksten konnten überleben.
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Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
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Hi Solo,

das kommt wohl ganz darauf an, wen du fragst. Für jeden Evolutionsbiologen ist es zu 100 % sicher, dass der Mensch vom gemeinsamen Vorfahren von Affe und Mensch abstammt.

Richtig ist, dass der Mensch nicht "vom Affen" abstammt. Es gab irgendwann einen Zeitpunkt, da trennten sich die Wege unseres gemeinsamen Vorfahren, und aus dem einen Zweig ging Homo Sapiens (sowie andere Homo-Arten) hervor, aus dem anderen der Affe.

Es wurden bereits mehrere "Versionen" eines gemeinsamen Vorfahren entdeckt, beispielsweise hier:

http://www.wiwo.de/unternehmer-maerkte/gemeinsamer-...


Eine lückenlose Rekonstruktion des Evolutionsweges vom gemeinsamen Vorfahren hin zu Affe und Mensch ist theoretisch durchaus möglich. Man müsste dafür aber die Überreste von einem Exemplar pro Generation finden. Die Natur hat da lediglich ein paar Steine in den Weg geworfen, indem sie tote Lebewesen nicht ständig mumifiziert oder sonstwie die Überreste für uns gesichert hat, sondern das leider nur sehr selten und zufällig geschieht. Die nächste Schwierigkeit ist dann, diese Überreste auch noch zu entdecken. Und sie natürlich dann auch als das zu erkennen, was sie sind. Wer weiß schon, wieviele perfekte Exemplare gemeinsamer Vorfahren von irgendjemandem gefunden wurden, der das ganze für blöde Knochen hielt und sie wieder vergrub oder verbrannte?

Mittels heutiger Methoden (nämlich mit Hilfe der Mitochondrien, soweit ich weiß) wäre es sogar möglich, nur durch einen einzigen Fund einer ausgestorbenen Tierart die Evolutionstheorie zu 100 % zu überprüfen und beweisen. Glücklicherweise ist es nicht ganz so drastisch, denn Beweismaterial gibt es ja zur Genüge.

Es ist wohl auch so, dass der Homo Sapiens keine eindeutige Evolutionslinie besitzt, das heißt: Solange sich Arten noch kreuzen können, tun sie das meist auch. Deshalb gibt es keinen Weg, der von 1 (= gemeinsamer Vorfahr) bis 100 (= heutiger Mensch) geht. Der Weg ist eher 1,2,5,2,9,4,3,6,9,5 ... und so weiter.

So sind auch die heutigen Menschen alles andere als gleich: Manch einer von uns ist gentechnisch den Gorillas näher, andere wiederum den Schimpansen.

Aber insgesamt kann man sagen: Wenn die Evolutionstheorie richtig ist, dann ist das mit dem gemeinsamen Vorfahren von Affen und Menschen zu 100 % sicher.

Ich möchte das nochmal an einem Beispiel veranschaulichen: Angenommen, wir setzen

Moderner Mensch = Besitzer einer Riesenvilla

Anfangs glaubte niemand dem Besitzer dieser Riesenvilla, dass er wirklich der Besitzer sei. Nach und nach tauchten jedoch folgende Beweise auf:

- eine Kaufurkunde über das Grundstück
- ein Kassenbeleg über die Baumaterialien, die für die Villa verwendet wurden
- mehr als hundert Fotos, auf denen der Besitzer der Villa abgelichtet ist, wie er die Villa selbst von Hand aufbaut

Das alles sollte beweiskräftig genug sein. Im Vergleich mit der Evolution des Homo Sapiens wäre es nun so, als würde jemand sagen: "Mh, OK, ich hab hier diese hundert Fotos, die reichen vom ersten gelegten Grundstein der Villa bis zur kompletten Fertigstellung. ABER es ist kein Foto dabei, das zeigt, wie der Dachstuhl aufgesetzt wurde und auch keines, auf dem man sieht, wie die Sanitär-Anlagen eingebaut wurden. Nachdem die Beweiskette also nicht vollständig ist, kann man wohl kaum argumentieren, dass der Besitzer der Villa diese auch tatsächlich gebaut hat."

Verstehst du, was ich meine? :-) Es fehlen zwar hier und da ein paar Zwischenstücke, aber die sind kein Grund zum Zweifeln. Viel eher sollte man die überwältigende Beweislast ansehen und daraus seine Schlüsse ziehen.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Arathas am 28.07.2009 um 13:16 Uhr.
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