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Ich bin stolz ein deutscher zusein!

Thema erstellt von Habenix 
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Beiträge: 1.477, Mitglied seit 16 Jahren
Irena schrieb in Beitrag Nr. 1396-20:
Ich möchte aber alle Stolzverneiner zu Selbstanalyse anheuern. Ist es nicht ein bequeme Weg sich aus der Verantwortung ziehen? Aus der Überlegung - ich bin sich selbst Herr und verantwortlich nur für meine TAten, folgt - ich habe nichts mit der nationalsozialistische Geschichte zu tun. Weil, wenn ich mich als Teil des Volkers ansehe, muss ich den Schmerz des verletzten Stolzes tragen. Es ist schmerzhaft. Sehr. Also flüchten wir in der Verneinung der Angehörigkeit zu diesem Volk.

Ich verneige mich von der Menschen, die Stolz-Deutsche-zu-sein geblieben sind und durch dieser Wunde verletztes Stolzes besondere Verantwortung - individuelle Verantwortung - erlangen haben. Auch das nach meine Beobachtung macht den Deutschen Volk aus. Er ist besonders empfindlich für die nationalistische Ideen. Ist es nicht Grund stolz auf ihn zu sein?!

Hallo Irena,

ich kann deinen Worten nur beipflichten.

Trotzdem bin ich bin nicht stolz ein Deutscher zu sein. Ich mag die preussische Deutschtümelei, diese Sauberkeit und Ordnung und dieses Obrigkeitsdenken nicht. Im Ausland muss ich immer wieder beschämend feststellen, dass die Gastfreundschaft, die mir entgegengebracht wird, in Deutschland vergeblich Ihresgleichen sucht. Auch halte ich nichts von Nationalstolz in dem Sinne, nur stolz darauf zu sein, einem Staat anzugehören, in dem man zufällig hineingeboren wurde.
Ich fühle mich auch nicht verantwortlich für die deutsche Geschichte vor meiner Geburt. Auch kann ich nicht stolz sein auf Goethe, Einstein oder Widerstandskämpfer im Nationalsozialismus. Ich achte sie, habe aber nichts zu ihren Schaffen beigetragen.

Da ich aber in Deutschland aufgewachsen und sozialisiert worden bin und überall in der Welt als Deutscher angesehen werde, ist die deutsche Geschichte auch ein stückweit meine Geschichte. Insofern fühle ich mich dafür verantwortlich, mit meinen beschränkten Möglichkeiten dazu beizutragen, dass sich so etwas wie der Nationalsozialismus nicht wiederholt.
In dem Sinne bin ich stolz darauf, gemeinsam mit anderen Deutschen gegen Krieg und Aufrüstung und für den Frieden auf der Straße demonstriert zu haben (zugegeben, ist schon lange her); bin ich stolz darauf, mich an der Integration ausländischer Jugendlicher zu beteiligen; bin ich stolz darauf, deutsche Jugendliche aufzuklären, wenn sie rechtsradikale Phrasen dreschen; bin ich stolz darauf, aktiv an einem deutsch-polnischen Jugendaustausch teilzunehmen.
Ich bin ich stolz darauf, Ausländer mit Gastfreundschaft zu empfangen und das, was wir besitzen, neidlos mit ihnen zu teilen. Dürfte ja wohl auch kein Problem sein, wenn man bedenkt, wieviel Milliarden wir für unsere armen Bänker locker machen können.

mfg okotombrok
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"Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung wechseln können"
(Francis Picabia)
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Liebe Irena, ich grüße Dich.

Da hast Du bildlich einen so großen Bogen geschlagen....von....nach....
Zitat:
(...)der Pfad der philosophischen Entwicklung geht von Schoppenhauer zur Nietzsche (Idee eines Übermenschen), die dann von der Nationalsozialisten übernommen und zur Idee einer Übervolkes mutiert wird.(...)
Dabei war diese Fleißarbeit gar nicht nötig.
Das Zitat sollte nur den Unterschied aufzeigen, den Unterschied zwischen einer persönlichen Leistung
und der (mehr oder weniger zufälligen) Zugehörigkeit zu einer Gruppe, an der sich gewiss keine persönliche "Leistung" festmachen lässt.
Dabei ist es völlig unwesendlich ob es sich bei der Gruppe um eine ethnische (also ein Volk) handelt,
um eine Nation, oder um die Fans eines Fussballvereins oder die Anhängerschaft eines Rennfahrers.

Der Stolz an sich ist immer ein "Pflaster" für mangelndes Selbstwertgefühl.
Ein Wundverband für einen verletzten Charakter.

Stolz ist höchsten eine "Eigenschaft" die im Verborgenen wirken sollte.
Weil sie sonst immer Reibungspunkte provozieren kann die vermeidbar sind.

Lass mich das mal so umschreiben.
Ich könnte sagen das es sich bei mir um einen stolzen Westphalen handelt.
Achte bitte auf den Unterschied....

Ich bin ein stolzer Westphale.
(die "Obrigkeit" durch Fremdherschaft hatte immer Schwierigkeiten mit uns) ;-)

Ich bin aber n i c h t stolz darauf ein Westphale zu sein.
Weil ich das nicht an einer persönlichen Leistung festmachen kann.

Ansonsten kann man hier:

http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/279369...
nachlesen was es mit dem "stolz sein" auf sich hat, das wohl zum angeborenen Imponiergehabe zählt
und überall auf dem Globus auch als solches verstanden wird.

Und imponieren, laut sein, oder immer der größte sein zu wollen, hat mir noch nie besonderen Spass gemacht.
Denn........je höher man seine (stolze) Nase trägt, um so leichter kann man an ihr herrum geführt werden.
Und letztendlich ist der größte Stolz einer Schiffswerft nach mehr oder weniger Jahren immer ein Wrack,
wenn nicht sogar schon gesunken. ;-)

Dir und allen anderen ein schönes Wochenende.
Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
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Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Deutscher oder nicht deutscher ist nur eine Möglichkeit einen Menschen einer bestimmten Gruppe zuzuordnen.

Ich als Deutscher habe viele Eigenschaften, die typisch deutsch sein mögen, aber auch Eigenschaften, die absolut nicht deutsch sind.
Als Mann habe viele Eigenschaften, die typisch männlich sein mögen, aber auch Eigenschaften, die absolut nicht männlich sind.
Als fast 50-jähriger habe viele Eigenschaften, die für einen Menschen meines Alters typisch sein mögen, aber auch Eigenschaften, die absolut anders sind.
Als Kleinstadtbürger habe viele Eigenschaften, die für einen Kleinstadtbürger typisch sein mögen, aber auch Eigenschaften, die absolut anders sind.

Die Reihe könnte ich beliebig weiterführen.
Jeder Mensch kann sich einer beliebigen Anzahl von Gruppierungen zuordnen oder davon distanzieren.

Deshalb sehe ich keinen Sinn darin, mich ausgerechnet mit der Gruppe der Deutschen zu identifizieren.

Ich bin stolz, ein Individualist zu sein



Signatur:
Wer jung ist, meint, er müsste die Welt retten :smiley8:
Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 08.05.2009 um 12:48 Uhr.
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Beiträge: 1.444, Mitglied seit 15 Jahren
hallo liebe leute:o)

will auch mal wieder was loswerden!
ich möchte mein "bin stolz ein deutscher zusein "nochmal genauer rechtfertigen.
ich will mal mein lebensgefühl beschreiben,das man glaub ich, so nur in deutschland fühlt und das mindestens jeder ostdeutscher fühlt.ich möchte jetzt wirklich nicht den ossi als den besseren deutschen darstellen,aber ich kann nunmal nur das erlebte ostdeutsche friedliche lebensgefühl beschreiben,das ich als kind und jetzt als erwachsener erlebe.
darf ich nicht stolz darauf sein,noch nie echtes leid erfahren zuhaben?
darf ich nicht stolz darauf sein,eine oma zuhaben,die aus erster hand über ihre unvorstellbaren kriegserlebnisse berichtet?
für mich ist es unglaublich was menschen menschen antun konnten und immernoch auf der welt antun.
darf ich nicht stolz darauf sein,nicht zubegreifen,was in der welt schreckliches geschieht?darf ich nicht stolz darauf sein,das made in germany,als maß immerwährender solider qualität,von menschen geschaffener dinge steht?außerdem bin stolz darauf,in einem mehr oder weniger mittellosen land zuleben,das nach dem krieg bluten mußte ohne ende,es dennoch wieder zu etwas gebracht hat.
ist es nicht erstaunlich das wir uns nach diesem krieg überhauptnoch deutsch nennen dürfen.
wurde uns nicht allein dadurch schon hochachtung entgegengebracht,das man das deutsche in der welt nicht einfach eliminiert hat?ich meine,weshalb wurde uns nach hitlers greultaten,das deutschsein überhaupt erlaubt.
ich begreif es einfach nicht,was außerhalb deutschlands abgeht!
wir leben hier in einer kleinen heilen welt,deren "probleme"darin besteht,sie noch heiler zugestalten.
wir haben in deutschand die möglichkeit das umzusetzen,was in uns steckt.jeder ist irrgendwie damit beschäfftigt sich selbst zuverwirklichen.wo auf der welt,kann man das noch tun,ohne angst vor terror haben zumüßen?
das leben bei uns muß nicht mehr ums nackte leben kämpfen,sondern kann sich nächsthöheren lebenssinnen umschauen.
und außerdem,irrgndein volk dieser welt muß doch dem mitteweg des menschlich machbaren am nächsten sein,so wie es das volk der unterdrücktesten immernoch gibt.
irrgendwo,muß doch selbst der terror ein maß haben,wo er sein sinn verliert,und auch verlieren will.
naja, bis dahin erstma:0)
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Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo zusammen,

Zitat:
(Harti) Man könnte aufgrund meiner Sicht der Dinge auch auf die Idee kommen, dass die Aussage "Ich bin stolz ein Deutscher zu sein" eigentlich inhaltlich nichts aussagt und von jedem beliebig, z.B. mit Geistesgrößen, Sportgrößen oder wem immer, ausgefüllt werden kann. Als objektive Komponente beinhaltet die Aussage daher nichts weiter als eine Abgrenzung gegenüber anderen Nationalitäten. Für den Einzelnen wird durch die Zugehörigkeit zu einer Gemeinschaft, selbst wenn es sich um die Maffia handelt, das Selbstwertgefühl gestärkt.
Auf Punkt genau hast du es getroffen. Die Frage lautet: ist es verwerflich sich als eine Gruppe abgrenzen?
In voraus behaupte, dass egal wie wir es beurteilen, objektiv sind wir immer Teilnehmer einer Gruppe, ob es eine Familie ist - durch die Abstammung, einem Volk, bzw. Volksgruppe - durch gemeinsame Kultur, einem Verein - durch gemeinsame Interessse, eine Gruppe/Gemeinscahft - durch gemeinsame Weltanschauung etc.

Wenn es so ist, dann muss man nicht auf die Verneinung Unvermeidlichen sich konzentrieren. Man muss auf die Bildung der Richtung des Stolz-zu-sein sich konzentrieren. Wie ich schon geschrieben habe, man kann stolz eine Gruppe/Volk zu sein ohne dabei andere zu erniedrigen oder verletzen. Mindestens hoffe ich es.

Zitat:
(Okotombrok)Trotzdem bin ich bin nicht stolz ein Deutscher zu sein. Ich mag die preussische Deutschtümelei, diese Sauberkeit und Ordnung und dieses Obrigkeitsdenken nicht.
O´key, aber andere Seite der Medaille ist die Pünktlichkeit, die Verläslichkeit - unter dieser Eigenschaften sind Deutsche bekannt und geschätzt.

Zitat:
Ich fühle mich auch nicht verantwortlich für die deutsche Geschichte vor meiner Geburt. Auch kann ich nicht stolz sein auf Goethe, Einstein oder Widerstandskämpfer im Nationalsozialismus. Ich achte sie, habe aber nichts zu ihren Schaffen beigetragen.
Es geht nicht darum zu ihren Schaffen beibringen. Es gehts darum, dass du und sie zur etwas Gemeinsamen beibringen.
Kein Andere kann Goethe in Original und damit unverfälscht lesen. Es kann nur Deutsche. Warum Einstein und viele Quantenmechanik-Gründer in deutschsprachigen, bzw. kulturellem Raum "entstanden" sind? Es ist das Medium - die Kultur - die sie zur "Blühen" gebracht hat. DAs Medium, das durch kulturelle Evolution gewandelt ist und aus dem du sich so zu sagen "nährst" und zur weiteren Evolution beibringst. Wenn du auch nicht deutsch-stolz-zu-sein magst, arbeitest du unvermeidlich an der deutschen Identität.

Zitat:
(Ernst Ellert II) Das Zitat sollte nur den Unterschied aufzeigen, den Unterschied zwischen einer persönlichen Leistung und der (mehr oder weniger zufälligen) Zugehörigkeit zu einer Gruppe, an der sich gewiss keine persönliche "Leistung" festmachen lässt.
Ich habe in vorigen Absatz beschrieben, dass man nicht zur bestimmten Gruppe (eine Menge Menschen) sich zählt. Nicht die Gruppe - das kulturelles Medium, "das die Gruppe ernährt" und durch die wird es (Kultur) gewandelt - ist der springende Punkt.

Anderseits, eine persönliche Leistung ist nur teils wirklich persönlich, wenn überhaupt. Man ist in dem Medium aufgewachsen, er hatte Glück (oder Unglück) in solche Gegebenheiten sich zu finden, die ein persönliches ICH gestaltet/ geformt haben. Diese Gegebenheiten hat man nicht ausgesucht. Die Tatsache, dass man sich mit Selbstbewusstsein wahrnimmt, ändert nicht an den Schlußfolgerung: Vieles in einer Person ist ein Zufallsprodukt. Also darfst du auch nicht auf deine persönliche Leistungen stolz zu sein, weil eben deine Persönlichkeit ist mit dem Medium mit unzähligen Fäden verwebt.

Auch die andere Hälfte des Charakters, die nicht durch äußere Gegebenheiten gestaltet worden ist, die Hälfte, die durch genetische Erbe bestimmt sind - ist es nicht ein Zufallsprodukt? Vergleicht ihr es mit der Behauptung dem Geburt in einem zufälligem LAnd, mit der manche hier unterstützen These der individuellen Leistung, die einzelne ist, auf die man stolz sein kann. Folgend bedeutet es, man kann, bzw darf nicht stolz auf eigene Leistungen sein, weil sie in vielerlei Ansicht zufällig sind.

Zitat:
Der Stolz an sich ist immer ein "Pflaster" für mangelndes Selbstwertgefühl.
Ein Wundverband für einen verletzten Charakter.
Erstens, ich empfinde Stolz nicht als eine Pose der Überheblichkeit oder ähnilches. Deine Quelle überzeugt mich auch nicht. Kinder 3-4 JAhre nur imitieren Stolz. Sie wissen nicht, was es ist. Und wie er wird geäussert, lernen sie von den Eltern. Wenn es mit erhobenen Daumen gemacht wird, dann eben so. Ich bin schon um einiges älteres "Mädchen" und keineswegs verbinde den Stolz mit solche Pose oder etwa mit der
Wunsch Imponieren-zu-wollen. Aber es ist schon wieder die Frage der Kultur, in der man "geformt" worden ist.

Zweitens, Selbstwertgefühl äussert sich unbedingt in einem Stolz. Stolz für persönliche Leistungen und Eigenschaften. Über die habe ich oben geschrieben. Wenn man verneint den kulturellen-sozialen Einfluss auf die, wenn man verneint die Zufälligkeit, die an deren Entstehung beteiligt worden sind, dann ist man wirklich überheblich. Oder verhält sich wie Strauß, Kopf im SAnd vergraben um die Wirklichkeit nicht sehen zu wollen.

Und ad schließt sich wieder der Kreis.

Zitat:
(Hans-m)Ich als Deutscher habe viele Eigenschaften, die typisch deutsch sein mögen, aber auch Eigenschaften, die absolut nicht deutsch sind.
Als Mann habe viele Eigenschaften, die typisch männlich sein mögen, aber auch Eigenschaften, die absolut nicht männlich sind.
Oh-man, typisch weibliche Eigenschaft ist die Eizellen zu besitzen, die eventuellen befruchtet werden können, typisch männliche - Spermien produzieren und auf diese Weise zu künftigen Mensch beibringen. Alle andere typische Eigenschaften sind durch die Kultur entstanden.

Wenn man Deutsch geboren ist, hat man nicht zwangsläufig die Eigenschaften, die In Weltgemeinschaft als typisch Deutsche angesehen werden. Got sei dank. So ein Volk würde für Aussterben verurteilt. Die Evolution schöpft aus der VAriabilität.

Zitat:
Jeder Mensch kann sich einer beliebigen Anzahl von Gruppierungen zuordnen oder davon distanzieren.
Da irrst du. Du kann sich zuordnen, aber von diese Gruppe nicht unbedingt angenommen zu werden. Genau das war oft der Fall für die Entfaltung der Genialität manche Persönlichkeiten. Z.B. Schiller - ein deutsche Dichter, der ein Jude war.

Du kann auch sich distanzieren, im Grunde aber bleiben das, was du eigentlich verneinst. Wie gesagt: Kreis schliest sich ab.

Zitat:
(HAbenix) wurde uns nicht allein dadurch schon hochachtung entgegengebracht,das man das deutsche in der welt nicht einfach eliminiert hat?

Nein, bestimmt nicht. Wie auch die Französen, die fast ganze Europa erobert haben. Oder Engländer, die fast ganze Welt erobert haben. Es bringt keine Hochachtung, es bringt eine Ablehnung, eine Angst von allen Beteiligten. Wenn du die Hochachtung mit den verbindest - dir nicht zu helfen.

Es ist noch ein Beispiel dafür, wie sehr die Beziehungen zwischen den Volkern den Beziehungen zwischen den Menschen ähnlich sind. Oder hast du etwa eine Hochachtung von den Menschen, die anderen sich unterwerfen lassen? und sind sogar stolz darauf?

Gruß, Irena
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Irena schrieb in Beitrag Nr. 1396-26:
1. (...)Zweitens, Selbstwertgefühl äussert sich unbedingt in einem Stolz. Stolz für persönliche Leistungen und Eigenschaften. (...)

2. (...)Wenn man verneint den kulturellen-sozialen Einfluss auf die, wenn man verneint die Zufälligkeit,
die an deren Entstehung beteiligt worden sind, dann ist man wirklich überheblich.(...)

Gruß, Irena

Hallo Irena, zuerst möchte ich Dich um Verzeihung bitten für die Quelle die ich angegeben habe und die Dir nicht gefällt. Das soll nicht wieder vorkommen. Versprochen. Was aber nichts daran ändert das Deine Annahme, Selbstwertgefühl würde i m m e r Stolz mit sich bringen, so nicht richtig ist.
Ein gewachsenes Selbstwertgefühl geht einher mit immer größerer Zufriedenheit, mit Ruhe die aus einem selbst herraus erwächst, mit dem Abstand den man zu sich selbst findet um den anderen die Akzeptanz entgegenbringen zu können die Ihnen zusteht. Da ist kein Platz, keine Zeit und vor allen Dingen kein Grund mehr auf irgentetwas stolz zu sein, wozu auch. Ob Du es Dir vorstellen kannst oder nicht, es gibt Menschen, für die ist Stolz völlig überflüssig, sogar störend in ihrem Lebensrhythmus. Ich persönlich kenne eine ganze Reihe Mitmenschen denen es auch so geht.

Wenn bescheidene Zufriedenheit Lebenszweck, -sinn, und eines der Lebensziele geworden ist, sieht das dann für Dich trotzdem überheblich aus? Vielleicht sind Dir nur nicht a l l e Eigenschaften Deiner Mitmenschen bekannt, dann könnte es sein das Du von dem einen oder anderen Menschen noch positiv überrascht wirst.

Denn der Sinn des Lebens liegt ganz bestimmt nicht nur im sichtbaren Erfolg und dem dann wohl damit verbundenen Stolz. Viel mehr als wichtig ist das "zufrieden sein" mit dem erreichten, denn sonst ackert man sich "doof und dämlich" bei dem Versuch immer mehr und noch mehr und noch viel mehr zu erreichen als man schon hat.

Seltsam aber so ist es.
Lass es Dir wohlergehen.
Ernst Ellert II.
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Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
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HAllo Ernst Ellert II,

ich denke, dass unter Stolz verstehen wir unterschiedliche Gefühle. Bei dir ist es unbedingt negative Betonung hat. Ich sage jedoch, dass es nicht unbedingt negativ sein muss - kann aber. Der Hauptziel meines Beitrages ist zu zeigen, dass es nicht mit Stolz gekämpft werden muss, aber sehr wohl mit der Richtung, wie z.B. der Beitrag von Habenix zeigt.

Zitat:
Ein gewachsenes Selbstwertgefühl geht einher mit immer größerer Zufriedenheit, mit Ruhe die aus einem selbst herraus erwächst, mit dem Abstand den man zu sich selbst findet um den anderen die Akzeptanz entgegenbringen zu können die Ihnen zusteht.
Ich denke, es ist mehr mit der Alter und der Weisheit zu tun hat, als mit dem Stolz. Es ist zu tun mit der Zielen, die man sich selbst stellt.

Zitat:
Da ist kein Platz, keine Zeit und vor allen Dingen kein Grund mehr auf irgentetwas stolz zu sein, wozu auch. Ob Du es Dir vorstellen kannst oder nicht, es gibt Menschen, für die ist Stolz völlig überflüssig, sogar störend in ihrem Lebensrhythmus. Ich persönlich kenne eine ganze Reihe Mitmenschen denen es auch so geht.
Got sei dank, dass nicht alle Menschen sind gleich.
Aber wieder möchte ich dich erinnern, dass ich Stolz verbinde nicht etwa mit Imponiergefühl oder der Überheblichkeit. Diese Reihe Menschen - aus meiner Sicht- haben sehr wohl den Stolz auf sich, den Stolz so zu sein wie sie sind. Dass diese Stolz nicht in Vordegrund ist, dass sie es Keinem unter der Nase schieben, bedeutet nicht dass sie es nicht haben. Weil meine Überzeugung nach, der Stolz geht mit Selbstwertgefühl einher.

Wie gesagt unsere Differenzen liegen in der Interpretation der Stolz. Auch du bist stolz, andersfall würdest du es nicht so verteidigen. Man verteidigt das, was man schätzt, auf was man ist STOLZ.

Gruß, Irena
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Irena schrieb in Beitrag Nr. 1396-28:
HAllo Ernst Ellert II,
ich denke, dass unter Stolz verstehen wir unterschiedliche Gefühle. Bei dir ist es unbedingt negative Betonung hat.
Ganz im Gegenteil.......nicht unbedingt negativ........auf gar keinen Fall negativ.
Viele unserer Zeitgenossen brauchen ihn wie die Luft und das Wasser zum leben.
Du brauchst Dich nur umsehen.
Sie sollen ihn auch haben.
Was aber nichts daran ändert, das er (der Stolz) für viele absolut überflüssig ist,
und für einen selbstdenkenden, tief empfindenden Menschen ist er gerade zu hinderlich und störend.
Denn er hilft nicht weiter, wenn es darum geht das Leben mit Sinn zu füllen.
Das ist einfach ein Tatbestand der offen darliegt, der braucht nicht verteidigt zu werden.
Nur zur Kenntnis sollte man ihn schon nehmen, egal was man mit der Information dann macht.

Die lappidare Aussage
Zitat:
Deine Quelle überzeugt mich auch nicht.
ist vielleicht etwas oberflächlich, wenn nicht sogar schon etwas arrogant.
(aber wahrscheinlich sind die da (bei der Quelle) auch nur zu stolz um zuzugeben, das sie keine Ahnung haben) ;-)
Das war jetzt Satire und "kein Angriff" ;-)

Und was meinen Stolz angeht.............................??????????
Vielleicht bin ich ein ganz, ganz klein wenig stolz darauf zu wissen
das Du aus Deiner Sicht recht hast.
Aber jetzt ist er.....mein Stolz...... schon wieder ....husch, husch.......über alle Berge.......auf und davon. ;-)

Ein schönes Wochenende Dir und deinen Lieben.
Ernst Ellert II.
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Deine Zeit war niemals und wird niemals sein.
Deine Zeit ist jetzt und hier, vergeude sie nicht.
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Beiträge: 2.998, Mitglied seit 15 Jahren
Hallo Zusammen

Wir diskutieren hier gemeinsam über das Thema Stolz und Deutscher sein

Ich hab so langsam das Gefühl, das hier schon die Meinungen auseinder gehen, was überhaupt Stolz ist.
Unabhängig von dem Thema Deutscher zu sein sollten wir uns erstmal darüber Gedanken machen, was für jeden persönlich das Wort Stolz bedeutet

Für mich persönlich bedeutet es Stolz zu sein, auf etwas, was ich selbst geleistet hab.
Wenn ich z.B. in meinem Haus etwas repariere oder renoviere, dann bin ich nachher Stiolz, daß es mir gelungen ist, daß es mir und anderen gefällt.

Oder wenn ich mir mal 5 Minuten Zeit nehme und einem Menschen zuhöre, der mir seine Probleme anvertraut,
dann bin ich erst einmal stolz, daß mir dieser Mensch sein Vertrauen schenkt,. Dieses vertrauen mußte ich erst einmal aufbauen. Zum anderen bin ich stolz, wenn es diesem Menschen hinterher besser geht, weil ich ihm helfen konnte, oder eben nur, weil ich für ihn ihm entscheidenden Augenblick Zeit zum Zuhören hatte.

Es sind oft belanglose Augenblicke oder Ereignisse, auf die wir stolz sein können. Ereignisse, die von vielen überhaupt nicht wahrgenommen werden, oder schnell wieder vergessen sind.
Nehmen wir mal an ich fahre mit dem Auto, und plötzlich läuft ein Kind auf die Fahrbahn. Ich bremse ab und rette dem Kind damit evtl das Leben. Im ersten Augenblick bin ich natürlich furchtbar sauer über das Verhalten des Kindes. Im nachhinein bin ich stolz, daß ich so gut reagiert hab, darauf, daß ich meine volle Aufmerksamkeit auf die Straße gerichtet habe, darauf, daß ich meinem Fahrlehrer damals zugehört habe, darauf daß ich meinen inneren Schweinehund überwunden habe und ordnungsgemäß 30 gefahren bin, obwohl ich schneller hätte fahren können.
Ich bin einfach stolz, im entscheidenden Moment etwas gutes, oder etwas richtiges getan zu haben.

Wir müssen unterscheiden zwischen den Begriffen Stolz und froh sein
Ich bin froh, daß dem Kind nichts passiert ist, aber ich bin stolz, das ich meinen Beitrag dazu geleistet habe.

Zum Thema. Stolz Deutscher zu sein, kann ich nur sagen, daß ich persönlich lediglich froh bin in Deutschland zu leben, Stolz sein kann ich darüber nicht, weil es nicht mein Verdienst ist. Es ist lediglich die Tatsache, das meine Eltern mich hier in Deutschland als Deutscher zur Welt gebracht haben.

Mein Vedienst ist es nicht.
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Der Erfahrene erkennt, dass er nicht alle Probleme lösen kann
:smiley3:
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