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An Gott glauben ! ?

Thema erstellt von James 
Beiträge: 733, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo James,

es stimmt es gibt unzählige Gründe an GOTT zu glauben, oder diesen in Frage zu stellen. Deine persönlichen Gründe sind entscheidend. Was Du für Dich und Dein Leben willst.
Nehmen wir ein einfaches Beispiel:
Ich will für mich von GOTT einen schnellen Tot, am besten augenblicklich.
Ich will für mich von GOTT mein Leben lang gesund bleiben.
Ich will für mich von GOTT so bleiben wie ich jetzt bin, bis ich 100 minus den Tot bin.

Jetzt kommt GOTT und sagt; Was soll das, dass will doch jeder, was willst Du dafür geben?

Und Du sagst; Mein Leben mehr hab ich nicht.

GOTT sagt; Das hab ich Dir schon gegeben, lass Dir was besseres einfallen.

Und Du sagst; Gut, ich will an Dich glauben und auf mein Leben aufpassen.

Damit ist das Thema GOTT für Dich erledigt, aber Du mußt Dein Leben hoch achten, sonst funktioniert es nicht, denn Du hast jetzt eine Abmachung mit GOTT.

Wie gesagt das ist ein Beispiel, was Dir bleibt ist der Glaube und Wille danach zu streben.

Frank
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Des Menschen Wille ist sein Himmelreich.
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James schrieb:
Zitat:
Ich kenne keinen Grund der es mir ermöglicht an einen Gott zu glauben.
Hier ein Grund:

Trotz 2. Hauptsatzes findet sich auf der Erde zunehmende Ordnung. Die Natur bringt wunderbar geordnete Dinge, sogar funktionierene "Geschöpfe" hervor.

Der Mensch ist seinerseits wiederum ein "Schöpfer". Er kann die Entropie lokal (d.h. an dem Ort wo er schöpferisch tätig ist) vermindern, wenn er z.B. sein Zimmer aufräumt oder eine geniale Maschine konstruiert.

Der Mensch ist also "frei", sich anders zu verhalten, als es die Natur fordert. Er kann z.B., wenn er will, statt den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen und einfach faul zu sein, auch kreativ tätig sein, arbeiten gehen und bspw. ein Auto bauen.

Worauf lässt nun ein im Wald abgestelltes Auto schließen? Darauf, dass es einen Menschen gibt, der dieses Auto mit viel Mühe aus Rohstoffen wie Eisenerz, Erdöl etc. geschaffen hat. Von allein wäre das Auto nicht entstanden. Es ist viel wahrscheinlicher, dass ein Auto zu Rost zerfällt, als dass es sich aus Rost von selbst zusammensetzt.

Worauf lässt nun der Wald schließen? Wäre es nicht viel wahrscheinlicher, einen öden, unbewohnten Planeten zu finden mit einer Atmosphäre, die man nicht atmen kann?

Gegenargumente gibt es. Es muss sie geben. Sonst wäre Gott bewiesen. Wenn man ihn beweisen könnte, Gott also notwendig existierte, dann wäre er nicht mehr Gott, weil er nicht mehr frei, sondern einer Gesetzmäßigkeit unterworfen wäre. Er könnte dann nicht mehr "Schöpfer" sein, sondern wäre nur eine Umschreibung für das, was einfach da ist.

Aus diesem Grund bleibt uns nur die Wahl, entweder an ihn, den Schöpfer, oder aber einen sehr unwahrscheinlichen Zufall zu glauben. Auch Letzteres ist mit dem so genannten "anthropischen Prinzip" eine durchaus berechtigte Alternative. Ich glaube jedoch deshalb an den Schöpfer, weil die Alternative, das anthropische Prinzip, die geringe Wahrscheinlichkeit des geordneten Zustands auf der Erde bewusst aus ihrer Argumentation ausklammert.
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 1282-22:
Der Mensch ist seinerseits wiederum ein "Schöpfer". Er kann die Entropie lokal (d.h. an dem Ort wo er schöpferisch tätig ist) vermindern, wenn er z.B. sein Zimmer aufräumt oder eine geniale Maschine konstruiert.
Der Mensch ist also "frei", sich anders zu verhalten, als es die Natur fordert.
Der Mensch kann die Entropie nicht vermindern. Wenn er z. B. einen Raum aufräumt, verbracht er dafür Energie, und stößt mehr co² aus als wenn er nichts machen würde. So hat er zwer den einen Raum geordnet, aber die Unordnung im ganzen ist gestiegen.

Andersgesagt, um Ordnung zu schaffen ist Energie von nöten, welche die Unordnung mehr steigert, als das, was geordnet wurde.
Zitat:
Gegenargumente gibt es. Es muss sie geben. Sonst wäre Gott bewiesen. Wenn man ihn beweisen könnte, Gott also notwendig existierte, dann wäre er nicht mehr Gott, weil er nicht mehr frei, sondern einer Gesetzmäßigkeit unterworfen wäre. Er könnte dann nicht mehr "Schöpfer" sein, sondern wäre nur eine Umschreibung für das, was einfach da ist.
Dieses Argument leuchtet mir nicht so recht ein.
Es würde sich doch nichts endern, wenn man einen Beweis für oder gegen Gott hätte.
Das Christentum, um nur mal ein Beispiel zu nehmen, kann auch nicht genau so richtig sein, wie es gelehrt wird. Der heutigen Teil der Evolutionslehre, der bewiesen ist, steht ja schon im Gegensatz zur Bibel. Trotzdem hat das Christentum seine Ansichten nicht geändert. Dies wird immer so weiter gehen, auch wenn man die Evolutionslehre komplet beweisen kann. Andersherum wird es vermutlich das gleiche sein.
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Hallo James,

du schriebst
Zitat:
um Ordnung zu schaffen ist Energie von nöten, welche die Unordnung mehr steigert, als das, was geordnet wurde
Da hast du völlig recht. Aber ich finde es dennoch interessant, dass überhaupt irgendwo Ordnung geschaffen wurde und noch immer geschaffen wird. Ich hatte auch wohlweißlich geschrieben, dass die Entropie dabei nur lokal verringert wird. Hier nocheinmal mein Argument: Warum sollte es überhaupt Orte geben, an denen lokal unter Energieaufwand Ordnung geschaffen wird - wenn das Ziel des Ganzen gemäß dem 2. Hauptsatz doch ist, den Zustand größtmöglicher Wahrscheinlichkeit (maximale Entropie) zu verwirklichen? Wäre sowas nicht völlig unnötig?

Meine These war: "Wenn man Gott beweisen könnte, dann könnte er nicht der "Schöpfer" der Welt sein." Du hast dazu geschrieben:
Zitat:
Dieses Argument leuchtet mir nicht so recht ein
Ich möchte daher erläutern, was ich meine:

Gott kann m.E. nur dann "Gott" sein (d.h. schöpferisch tätig geworden sein), wenn er es hätte auch anders machen können. Er muss frei gewesen sein. Wenn er sich also bei der Schöpfung nicht an Regeln halten musste, dann wird man ihn auch nicht mit Regeln aus irgendetwas "herleiten" (d.h. beweisen) können.

Zitat:
Das Christentum, um nur mal ein Beispiel zu nehmen, kann auch nicht genau so richtig sein, wie es gelehrt wird.
Das sehe ich auch so. Aber man muss hier m.E. klar trennen: Die Tatsache, dass Menschen etwas Falsches über Gott erzählen, kann niemals den Schluss zulassen, Gott könne es deshalb nicht geben.
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Hallo Claus,
du schriebst
Zitat:
...,dann wird man ihn auch nicht mit Regeln aus irgendetwas "herleiten" (d.h. beweisen) können.
Aber was ist mit folgendem:
Du wirst mir zustimmen, dass es millionen Menschen gibt, welche versuchen Gott zu verstehen, erklären ja sogar zu beweisen. Bei vielen ist es so, dass sie nicht an Gott glauben können ohne einen Beweis zu haben.
Und da Gott alles erschaffen hat, hat er auch den Menschen erschaffen.
Und du wirst mir sicher auch zustimmen, dass Gott perfekt ist. Nur warum ist dann das, was er geschaffen hat nicht perfekt? und vorallem, warum sollt Gott uns die o. g. Eigenschaften geben, die uns danach streben lassen ihn zu beweisen, wenn wir ihn nie beweisen werden? das wäre so wei ein lauf ohne Ziel, ein feuer ohne hitze, ein Anfang ohne Ende.
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James schrieb in Beitrag Nr. 1282-25:
Und du wirst mir sicher auch zustimmen, dass Gott perfekt ist. Nur warum ist dann das, was er geschaffen hat nicht perfekt?

In den Augen der Menschen mag das, was erschaffen hat, nicht perfekt sein. Aber vielleicht wollte er es genau so haben.
Er wollte vielleicht etwas schaffen, was selbst den Weg in die Perfektion findet.

Alles, was er geschaffen hat muß sich entwickeln.
Die Pflanze vom Samen bis zur ausgewachsen Pflanze,
Der Mensch vom Säugling zum Erwachsen usw.
Nichts kommt wirklich vollendet auf diese Welt.

Warum nicht auch die Welt als ganzes auch.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Hans-m am 17.11.2008 um 12:51 Uhr.
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Zitat:
Er wollte vielleicht etwas schaffen, was selbst den Weg in die Perfektion findet.
erscheint erstmal plausiebel, aber wenn man weiter darüber nachdenkt unlogisch. Dies würde nämlich der Entropie wiedersprechen. Da die Entropie immer weiter zunimmt, kann unsere Erde, ja das ganze Universum nicht perfekt werden. Oder anders gesagt, das Wort "perfekt" beschreibt einen Zustand, der nicht erreicht werden kann, da die Unordnung immer weiter zunimmt.

mfg, James

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Beitrag zuletzt bearbeitet von James am 17.11.2008 um 13:25 Uhr.
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James schrieb in Beitrag Nr. 1282-25:
Du wirst mir zustimmen, dass es millionen Menschen gibt, welche versuchen Gott zu verstehen, erklären ja sogar zu beweisen. Bei vielen ist es so, dass sie nicht an Gott glauben können ohne einen Beweis zu haben.
Hallo James,

ich will dich ein bisschen unterstützen, obwohl das hier nicht unbedingt mein Thema ist:
Das ganze Dilemma bei religiösen Diskussionen ist immer das Gleiche: Die "Religionsanhänger" vermischen oft bewusst und vorsätzlich den religiösen Glauben und die naturwissenschaftliche Erkenntnis-Findung. Damit soll der Glaube an einem "Gott" einen wissenschaftlichen Anstrich bekommen.

Es ist jedem Menschen unbenommen an einem Gott zu glauben, er muss deshalb nichts beweisen. Der Glaube an einem Gott ist keine wissenschaftliche These. Denn eine wissenschaftliche These muss widerlegungsfähig sein, muss also an der Erfahrung scheitern können. Man kann tausende Fakten finden, die eine bestimmte These bestätigen. Aber ein einziges Faktum kann die These widerlegen. Die These der Gläubigen "Gott existiert!" ist prinzipiell nicht widerlegbar und deshalb muss sie außerhalb jeder naturwissenschaftlichen Betrachtung bleiben.

Ebenso ist es ist jedem Menschen unbenommen nicht an einem Gott zu glauben. Er muss den Unglauben auch nicht beweisen. Wenn überhaupt jemand etwas beweisen müsste, dann ist es immer derjenige, der eine Existenz-Behauptung aufstellt. Und ganz bestimmt nicht derjenige, der diese Existenz-Behauptung in Frage stellt.

Wenn die Kirchen-Machthaber weiterhin daran festhalten, den Glauben mit wissenschaftlichen Scheinargumenten stützen zu wollen, dann werden sie immer mehr ins Abseits geraden. Sie wären gut beraten, den Glauben als Glauben zu deklarieren, um nicht dauernd mit der Naturwissenschaft in Konflikt zu geraden. Die Verurteilung von Galilei durch die "Inquisition" ist ein Beispiel von vielen.

Mit freundlichen Grüßen
Eugen Bauhof

P.S.
Bei meinem Thread "Grundlagen der speziellen Relativitätstheorie" werde ich demnächst mit imaginären Zahlen operieren. Falls du es noch nicht getan hast, solltest du zur Vorbereitung meinen Thread "Grundlagen der komplexen Zahlen" studieren, hier der Link:
Beitrag-Nr. 1244-1. Ich denke, das bringt mehr Erkenntnis als religiöse Diskussionen...

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und der Dumme weiß alles besser.
Sokrates.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Bauhof am 22.07.2009 um 11:11 Uhr.
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1282-28:
Der Glaube an einem Gott ist keine wissenschaftliche These. Denn eine wissenschaftliche These muss widerlegungsfähig sein, muss also an der Erfahrung scheitern können.
Im Grunde hast du mit dieser Behauptung ja recht, aber ist Gott wirklich nicht widerlegungsfähig?!?
Klar Gott als solches ist nicht wiederlegungsfähig, aber alles andere, was die Religionen mit Gott in Verbindung setzten. Beispiele:
- Die Aussage Gott sei perfekt kann nicht so recht stimmen. ( siehe vorherige Beiträge )
- Gott kümmert sich um den Menschen und hilft ihm. Hmm... naja! Der Mensch ist das einzige Lebewesen auf diesem Planeten, welches sich aus blosem Hass gegenseitig umbringt, Kriegeführt...ect.

ist wiederlegungsfähig.
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Zitat:
Du wirst mir zustimmen, dass es millionen Menschen gibt, welche versuchen Gott zu verstehen, erklären ja sogar zu beweisen. Bei vielen ist es so, dass sie nicht an Gott glauben können ohne einen Beweis zu haben.
Hallo James,

Verstehe ich nicht. Wenn etwas bewiesen ist, muss man es doch nicht mehr glauben. Und ich kann doch berechtigterweise an etwas glauben, das nicht bewiesen ist, wenn es plausibel ist. Die Relativitätstherorie z.B. ist eine Theorie, d.h. sie ist nicht bewiesen. Aber sie ist plausibel. Bislang gab es kein Experiment, welches sie widerlegt hätte. Ich glaube daher, dass sie wahr ist.
Zitat:
Und du wirst mir sicher auch zustimmen, dass Gott perfekt ist. Nur warum ist dann das, was er geschaffen hat nicht perfekt?
Was verstehst du unter perfekt sein? Wenn du es hinterfragst, weißt du nicht ob Gott oder wir perfekt sind, weil du nicht weißt, was "perfekt" eigentlich ist, oder?
Zitat:
warum sollt Gott uns die o. g. Eigenschaften geben, die uns danach streben lassen ihn zu beweisen, wenn wir ihn nie beweisen werden?
Ich glaube, wir haben diese Eigenschaften, weil Gott uns Freiheit gewährt. Gott erschuf eben keine Marionetten. In seiner Freiheit ist der Mensch - Gott ähnlich - auf sich allein gestellt.
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James schrieb in Beitrag Nr. 1282-27:
erscheint erstmal plausiebel, aber wenn man weiter darüber nachdenkt unlogisch. Dies würde nämlich der Entropie wiedersprechen. Da die Entropie immer weiter zunimmt, kann unsere Erde, ja das ganze Universum nicht perfekt werden. Oder anders gesagt, das Wort "perfekt" beschreibt einen Zustand, der nicht erreicht werden kann, da die Unordnung immer weiter zunimmt.

Ist nicht das Chaos, oder die Unordnung, das einzig stabile und dauerhafte.
Das Chaos ist das einzige, was die Unendlichkeit erreichen kann. und in der Unendlichkeit der zeit weiter bestehen wird.

Warum suchen wir Menschen immer die Perfektion in der Ordnung? Nur weil wir mit dem Chaos nichts anfangen können? Jedes andere Lebewesen läßt der Natur ihren Lauf und paßt sich an die Unordnung an. Ist denn letztendlich nicht jeder Wald, in den der Mensch nicht eingreift, eine Form von Chaos?

Ausserdem, wer weiß schon, ob das Chaos wirklich der Endzustand des Universum ist. Vielleicht wird sich auch alles wieder vereinigen im Big Crunch, und alles beginnt von vorne mit dem nächsten Big Bäng so wie der Herzschlag des riesigen Herzens Universum. Was sind für Gott schon Milliarden von Jahren die ein einziger Herzschlag dauert?
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 1282-30:
Was verstehst du unter perfekt sein? Wenn du es hinterfragst, weißt du nicht ob Gott oder wir perfekt sind, weil du nicht weißt, was "perfekt" eigentlich ist, oder?
Hallo Claus,
unter der Bezeichnung "perfekt" versteht man einen Zustand, welcher keinen Fehler hat. Alles wurde in jeglicher Hinsicht vollkommen erfüllt. Es ist halt einfach perfekt. Besser gehts nicht.

Zitat:
Warum suchen wir Menschen immer die Perfektion in der Ordnung? Nur weil wir mit dem Chaos nichts anfangen können?
Hallo Hans-m,
ich dachte mir schon, dass du so weiter argumentieren wirst. Hätte ich vermutlich auch gemacht. Aber das Chaos oder die Unordnung kann nicht perfekt sein, da sie immer weiter ansteigt. Zunahme der Entroie. Wäre sie perfekt, hätte sie schon die höchste Stufe der Unordnung erreicht. Doch ich bezweifel, dass dies je passieren wird, da die Zeit in dieser Stufe still stehen müsste. Denn würde man irgendetwas bewegen, oder würde man überhaupt sein, gäb es schon eine gewisse Art von Ordnung.
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James schrieb in Beitrag Nr. 1282-32:
unter der Bezeichnung "perfekt" versteht man einen Zustand, welcher keinen Fehler hat. Alles wurde in jeglicher Hinsicht vollkommen erfüllt.
Wenn wir also die Frage stellen: "Ist Gott perfekt?" so muss jemand Anforderungen an Gott gestellt haben, die Gott dann erfüllt.

Wer hat diese Anforderungen gestellt? Woran messen wir, dass Gott keinen Fehler hat?
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James schrieb in Beitrag Nr. 1282-29:
Im Grunde hast du mit dieser Behauptung ja recht, aber ist Gott wirklich nicht widerlegungsfähig?!?
Klar Gott als solches ist nicht wiederlegungsfähig, aber alles andere, was die Religionen mit Gott in Verbindung setzten. Beispiele:
- Die Aussage Gott sei perfekt kann nicht so recht stimmen. ( siehe vorherige Beiträge )
- Gott kümmert sich um den Menschen und hilft ihm. Hmm... naja! Der Mensch ist das einzige Lebewesen auf diesem Planeten, welches sich aus blosem Hass gegenseitig umbringt, Kriegeführt...ect. ist wiederlegungsfähig.
Hallo James,

1. Ich denke, du hast meinen Beitrag etwas missverstanden. Ich schrieb nicht, dass "Gott" nicht widerlegungsfähig sei. Ich schrieb, dass der Glaube an einem Gott keine wissenschaftliche These sei.

2. Es ist sinnlos, einem Objekt (hier "Gott") eine Eigenschaft zuzuordnen, wenn man dem Objekt in wissenschaftlicher Hinsicht gar keine reale Existenz zuweisen kann. Wir sind uns doch einig, dass das nur ein religöser Glaube ist. Einfacher ausgedrückt: Die Aussage Gott sei perfekt, ist nicht falsch oder richtig, sondern Unfug (vom naturwissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen).

3. Dasselbe wie unter 2. gilt für die Aussgae "Gott kümmert sich um den Menschen und hilft ihm".

M.f.G. Eugen Bauhof

P.S.
Nochmal: Wollen wir uns nicht lieber um die Naturwissenschaft kümmern? Die ist spannender, finde ich.

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der Normale aus seinen Erfahrungen,
und der Dumme weiß alles besser.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Bauhof am 22.07.2009 um 11:11 Uhr.
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Hallo Bauhof,

Obwohl man Begriffen wie "Liebe", "Ethik", "Neid", "Gerechtigkeit" etc. in wissenschaftlicher Hinsicht keine reale Existenz zuweisen kann, ist es dennoch sinnvoll, über das zu reden, was sie ausdrücken.

Im Hohenlied der Liebe bspw. werden der Liebe viele Eigenschaften zugeordnet: "Die Liebe ist langmütig, freundlich, uneigennützig, sie gibt nicht an und rechnet nicht auf..."

Es ist richtig, dass Aussagen über Gott vom naturwissenschaftlichen Standpunkt aus nicht verifiziert werden können. Das Wort "Unfug" halte ich jedoch für tendenziös. Ein Glaube - ob religiös oder nicht - kann durchaus begründet sein; wenn man dagegen sagt, es handele sich "nur" um einen religiösen Glauben, qualifiziert man diesen von vornherein ab. Das halte ich nicht für richtig. Und:

Ich für meinen Teil halte philosophische und religiöse Fragen für genauso spannend, wie naturwissenschaftliche.
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Beiträge: 99, Mitglied seit 15 Jahren
Hallo Bauhoff,

Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 1282-34:
P.S.
Nochmal: Wollen wir uns nicht lieber um die Naturwissenschaft kümmern? Die ist spannender, finde ich.
Klar stimme ich dir zu, das Naturwissenschaften spannender sind. Allerding frage ich mich kann man die in diesem Thread sinnvoll einbauen? wohl eher nicht. ( zumindest nach den bisherigen Erkenntnisen aus diesem Thread. )
Darüberhinaus, finde ich die frage nach / über Gott auch sehr interessant. Wenn man die richtigen Fragen stellt, kann man versuchen zu verstehen, warum überhaupt so viele Menschen an Gott glauben. ( welches ich immer noch nicht vollständig verstanden habe, denn die Gründe dafür sind meist nicht so einfach zu erklären wie die bisherigen Erklärungen in diesem Forum hierzu. )




Ich persöhnlich bin bisher zu der Erkenntnis gekommen, dass ca. 90% derer, die an Gott glauben, NUR an Gott glauben, weil sie es so gelernt haben, man kann auch sagen so erzogen wurden. ( durch die Eltern oder später durch Freunde ) Diese 90% hinterfragen aber Gottes Existenz nicht, bzw. lassen mögliche andere Theorien nicht zu, welche die Welt ohne Gott erklären. Die anderen 10% halte ich für leute, welche sich auch seher gut mit Biologie, Physik und Astronomie auskennen. Warum diese 10% trotz ihres Wissens an Gott glauben ist mir immer noch ein Räzel. Ok ein Teil hat mit Sicherheit irgendwann mal in ihrem Leben eine Erfahrung gemacht, welche so ungewöhnlich war, dass sie so an Gott gekommen sind und so an ihn glauben. Aber was ist mit den anderen?!




Hallo Claus,

Zitat:
Claus schrieb in Beitrag Nr. 1282-33:Wenn wir also die Frage stellen: "Ist Gott perfekt?" so muss jemand Anforderungen an Gott gestellt haben, die Gott dann erfüllt.
Wer hat diese Anforderungen gestellt? Woran messen wir, dass Gott keinen Fehler hat?
Mit meinem Standpunkt, dass Gott nicht perfekt ist, wollte ich nur ausdrücken, dass das Bild von Gott, was die meisten Gläubigen haben, nicht richtig sein KANN! Ständig wird mir gesagt, Gott sei perfekt, und wenn ich dies wiederlege, denn NICHTS kann perfekt sein, stoße ich auf Ignoranz und "Schönrederei".
zu der Frage " Woran messen wir, dass Gott keinen Fehler hat?"
Soetwas kann man nicht so direkt messen. Bei Gott ist es eher eine Art Gedankenexperiment. Klassisches Beispiel: Gott erschaffe einen Stein, der so schwer ist, dass er ihn nicht heben kann. Dies kann Gott aber unmöglich erfüllen, denn auch wenn Gott allmächig / perfekt ist, kann er entweder den Stein NICHT heben, oder ihn NICHT erschaffen.
ich gebezu es ist eine Trickaufgabe, aber sie beweist, NICHTS kann perfekt sein.

mfg, James

PS.
Zitat:
Es ist richtig, dass Aussagen über Gott vom naturwissenschaftlichen Standpunkt aus nicht verifiziert werden können. Das Wort "Unfug" halte ich jedoch für tendenziös. Ein Glaube - ob religiös oder nicht - kann durchaus begründet sein; wenn man dagegen sagt, es handele sich "nur" um einen religiösen Glauben, qualifiziert man diesen von vornherein ab. Das halte ich nicht für richtig.
bin ganz dieser Meinung

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(John A. Wheelers)
Beitrag zuletzt bearbeitet von James am 18.11.2008 um 22:15 Uhr.
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Beiträge: 1.476, Mitglied seit 15 Jahren
Hallo zusammen,

wenn ich gefragt werde, ob ich an Gott glaube, gerate ich ins Stottern.
Da haben wir einmal den Begriff "Glauben". Es gibt viele Begriffe, die verschiedene Bedeutungen haben, aber selten ein Begriff, der so entgegensätzliche Bedeutungen hat. Glauben heißt, sich unsicher zu sein. Der (feste) Glaube an Gott aber hat in der Regel nichts mit Unsicherheit zu tun.
Und dann der Begriff "Gott". Es gibt auch Naturwissenschaftler, die an einen Gott glauben. Deren Vorstellung von Gott hat wohl kaum etwas mit dem Gott zu tun, der die Welt in sieben Tagen erschaffen hat.
Ich weiß nicht, ob es etwas wie Gott gibt. Wenn es einen gibt, dann hat er sicher nichts mit Kirche und Religion zu tun. Das sind Relikte aus Zeiten, in denen der Mensch sich Blitz und Donner nicht erklären konnte und Götter dafür verantwortlich gemacht hat. Mit zunehmender Erkenntnis wurden immer mehr Götter überflüssig.
Dass jetzt aber die Naturwissenschaft die Vorstellung von einem Gott immer mehr verdrängt, kann ich so auch nicht sehen. Es gibt Physiker, die allein durch das Studium des Universums zum Glauben an Gott gekommen sind. Wenn man bedenkt, wieviele Parameter genau so sein müssen wie sie sind, damit ein Universum überhaupt Materie hervorbringt, geschweige denn Menschen, kann man leicht zu der Überzeugung kommen, dass das alles kein Zufall sein kann.
Grundsätzlich kann die Naturwissenschaft die Frage nach der Existenz eines Gottes nicht klären. Selbst wenn alle Naturgesetze gefunden sind bleibt die letzte Frage nach dem Warum. Warum gibt es überhaupt ein Universum und warum gibt es darin eigentlich Gesetze? Etwas, was die meisten Menschen als selbstverständlich ansehen, warum eigentlich?
Selbst Einstein sagte einmal (ich kann es jetzt leider nur sinngemäß wiedergeben): "Das Unerklärlichste an der Welt ist, dass sie erklärbar ist."
Die Naturwissenschaft stellt aber nur Wiefragen, sie fragt danach, wie das Universum funktioniert und wie es entstanden ist. Sie stellt nur Fragen nach dem, was prinzipiell beobachtbar und falsifizierbar ist.

Ich weiß nicht, ob es einen Gott gibt, ob nicht doch irgendwie eine Idee hinter Allem steckt. Ja, "Idee" soll mein Gott heißen. Jetzt habe ich wenigstens einen Namen für ihn, wenn er mir begegnet. ;-)

Woran ich glaube?
Ich glaube an die Heisenbergsche Unschärferelation und daran, dass die Zukunft nicht vorherbestimmt ist und somit der Mensch einen freien Willen hat.
Ich habe nichts dagegen, wenn jemand an Gott glaubt.
Ich habe aber was dagegen, wenn ein Satter essend neben einem Hungernden sitzt und darüber sinniert, warum Gott so ungerecht ist!

mfg okotombrok

Signatur:
"Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung wechseln können"
(Francis Picabia)
Beitrag zuletzt bearbeitet von Okotombrok am 19.11.2008 um 00:53 Uhr.
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Beiträge: 1.642, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Leute,

obwohl das Thema nicht neu ist, habe ich doch einige Zeit überlegt, was ich dazu sagen könnte, und ob ich meinen Senf überhaupt dazu geben soll.
Beinhaltet die Frage nicht genauer genommen "An die Existenz eines Gottes in der realen Welt zu glauben" ?
Mir in der Denkwelt ein Wesen mit absoluten (nicht naturgesetzlich gebundenen) Fähigkeiten, z.B. Allwissenheit, Allmächtigkeit etc. vorzustellen, ist für mich kein Problem; denn vorstellen kann ich mir alles, egal ob es in der Wirklichkeit existiert oder nicht.
Sich die reale Existenz eines Wesen, für das die Naturgesetze nicht gelten, vorzustellen, ist schon schwieriger.
Gott mit den ihm allgemeinn zugesprochenen, übernatürlichen Fähigkeiten als real existieren anzunehmen, läuft darauf hinaus, eine Theorie (gedankliche Annahme) über die Wirklichkeit zu machen, die unseren Erfahrungen und Wahrnehmungen widerspricht. Nach meiner Meinung sind deshalb die wissenschaftliche Betrachtung der Welt und der Glaube an die Existenz eines nicht an Naturgesetze gebundenen Wesens grundsätzlich nicht miteinander vereinbar.
Es bleibt allerdings das Problem, dass die Wissenschaft (unsere Erkenntnismöglichkeit) begrenzt ist; z.B. kann die Wissenschaft die Frage nach der Herkunft des Universums oder was mit uns nach dem Tod geschieht, letztlich nicht beantworten.
Es bleiben m.E. nur zwei Auswege.
Entweder man nimmt an, die Fragen nach dem letzten Grund ergeben keinen Sinn; etwa wie die Frage, was liegt südlich des Südpols. Oder man füllt die eingeschränkte Erfahrungsmöglichkeit mit "Glauben".
Was andere Menschen mir über den Bereich, der unserer Erfahrung nicht zugänglich ist, erzählen, egal ob es im Koran oder in der Bibel steht, ist für mich allerdings nicht überzeugend.
In diesem Sinne ist für mich der Glaube an Gott kein Problem. Ich weiß aber nicht, was ich über ihn konkret glauben soll. Ich muß mir deshalb meine Handlungsmaßstäbe selbst suchen, wie auch die Antworten auf die Fragen, die den Bereich unserer Erfahrungsmöglichkeit überschreiten.

MfG
Harti
Signatur:
Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. A.E.
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Es bleibt allein der Glaube und das Vertrauen, dass es ein Glaube bleibt, denn alle Zeit wie überall, liegt der Glaube dem guten näher als das schlechte, damit glaubt man immer an das Gute im Mensch, so soll es sein, alle Zeit der Ewigkeit.
Wenn man schon nicht glauben kann, so ist doch das was Menschen umgibt, immer auch das wo er lebt und sollte das was einem umgibt nicht gut sein? Allein der gute Glaube an einen Mensch, als Mensch das gute im Mensch. Relativ ist wirklich nur der Glaube, denn dieser sollte nicht relativ gut gegenüber Gott sein, sondern absolut gut gegenüber eines Gottes.
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 1282-38:
Nach meiner Meinung sind deshalb die wissenschaftliche Betrachtung der Welt und der Glaube an die Existenz eines nicht an Naturgesetze gebundenen Wesens grundsätzlich nicht miteinander vereinbar.
Ich gebe zu gegen diese Aussage kann man nicht viel sagen. Nur ist es dann nicht eigenartig, dass noch nie beobachtetwurde, wie Naturgesetze gebrochen wurden? ( Eine zersprungene Tasse fügt sich wieder zusammen, ein Wasserfall fällt von unten nach oben. ) Ok ich gebe zu das waren etwas dürftige Beispiele für das, auf dass ich hinaus will. Aber meine Frage wäre, warum konnte noch nie beobachtet werden, wie Gott ein Naturgesetz kurz für sein handeln außer kraft setzt oder umschreibt, oder sons was? Lässt dies nicht darauf schließen, dass es keinen Gott gibt, oder, dass er keinen Einfluss auf Erden ausübt?

mfg, James
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