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Theorie der transparenten Schlümpfe

Thema erstellt von Parad0x 
Beiträge: 200, Mitglied seit 16 Jahren

Entstanden an einem eisig-kalten Wintermorgen während einer Vorlesung. Bedingt durch frühmorgendlichste Zeit einerseits sowie chronischem Wärme-Entzug andererseits sah sich der Autor dieses Artikels in einem Anflug von jugendlichem Übereifer dazu berufen, eines der existentiellsten Probleme unserer Zeit anzupacken und zu Referenz-Zwecken in eine für die Nachwelt aufbereitete Form zu bringen: ...



eine kleine F.A.Q. zum Thema 'transparente Schlümpfe' ...


F: What the @#$%& is eigentlich ein transparenter Schlumpf?

A: Stell Dir doch einfach mal die Menge sämtlicher Schlümpfe vor und denk Dir dann die nicht-transparenten weg. Was übrig bleibt, ist dann die Menge aller transparenten Schlümpfe (die wir hier mal als nicht-leer postulieren).


F: Ach? Und wie soll denn dann bitteschön so ein transparenter Schlumpf aussehn?!

A: Das kommt natürlich auf den Transparentheitsgrad an und liegt irgendwie irgendwo zwischen 'blau' und 'unsichtbar'...

...wobei man da natürlich drauf acht geben sollte, auch die verschiedenen Abstufungen zu beachten (-> vorausgesetzt, man möchte sich nich den Zorn aller zu 5% transparenten Schlümpfe zuziehn, nur weil man mal unvorsichtigerweise geneigt war, diese irrtümlicherweise als 'nicht-transparent' zu bezeichnen. Und da keiner weiß, wieviele 5%ig-transparenten Schlümpfe es insgesamt gibt, könnte das schlimmstenfalls ziemlich tödlich enden - wenn auch nicht für die Schlümpfe! ;]).


F: Was? Wie jetzt? Abstufungen?!

A: Ja klar. Man ist sogar dazu übergegangen, Schlümpfe anhand ihres Transparentheitsgrades zu klassifizieren. Sei T der Transparentheitsgrad in %, dann deklariert man üblicherweise für:

T = 0%: -> normale bzw. nicht-transparente Schlümpfe
0% < T < 100%: -> semi-transparente Schlümpfe (...auch abwertenderweise als quasi-transparente Schlümpfe bezeichnet)
T = 100%: -> vollständig- bzw. total-transparente Schlümpfe (...im allg. auch der Einfachheit halber nur 'transparente Schlümpfe' genannt)

Ferner geht man auch noch von weiteren, hypothetischen Schlumpf-Klassen aus:

T < 0%: -> über-blaue Schlümpfe (sogenannte 'Blau-Emitter')
T > 100%: -> über-transparente Schlümpfe (sogenannte 'Blau-Absorber')
T² < 0%: -> rein virtuelle Schlumpfkonstrukte mit vollständig indefiniter Farbe (bzw. bestenfalls imaginärem Blau-Anteil)


F: Ja gibt es sie denn wirklich?...

A: Kannst Du denn beweisen, dass es sie nicht gibt? ;-)


F: Hmmpf. Angenommen, so ein Schlumpf sei zu 100% transparent, wie soll man denn dann bitteschön dessen Nicht-Existenz beweisen?

A: Gute Frage... Naja, oberflächlich betrachtet könnte man annehmen, dass ein vollständig-transparenter Schlumpf ja auf sämtliche anderen Schlümpfe sowie alle weiteren physikalischen Objekte irgendwie noch eine gravitative Wirkung ausüben müsste. Weil aber noch niemand schlumpfartige transparente Objekte gravitativ nachweisen konnte, gäbe es nun zwei Möglichkeiten:

a) transparente Schlümpfe besitzen eine verschwindend geringe, positive Ruhe-Masse. Dann könnte man sich zwar so einen transparenten Schlumpf schnappen, ihn auf beinahe-Lichtgeschwinigkeit beschleunigen und ihn anhand relativistischer Effekte nachweisen. Blöd is nur, Schlümpfe bewegen sich normalerweise von sich aus gar nich von alleine mit entsprechend hohen Geschwindigkeiten... also dreht man sich hier irgendwie im Kreise ;)

b) transparente Schlümpfe besitzen überhaupt keine (Ruhe-)Masse. In diesem Fall stände man ziemlich blöd da. Allerdings müssen sie ja dann dennoch eine Gesamtenergie besitzen (um wegen spontan auftretender gleichzeitiger Energie- und Masselosigkeit nicht plötzlich nicht-existent zu werden). Ergo muß sich jeder total-transparente Schlumpf mit Lichtgeschwindigkeit durch die Gegend bewegen - was wirklich ziemlich schnell für einen Schlumpf wäre...

Also müsstest Du durch gravitative und energetische Messungen ausschließen, dass transparente Schlümpfe eine (Gesamt-)Energie ungleich Null haben, um letztendlich nicht nicht-existent zu sein. ...


F: Gibt's denn gar keine alternativen Möglichkeiten?

A: Hmmm... naja, ich wüßte nur, was ich machen würde - ich würd mir eine virtuelle Schlumpf-Klasse definieren mit einem genauso virtuellen Attribut 'Transparenz'. Dann würd ich sämtliche relevanten Schlumpf-Transparenz-Klassen von dieser ableiten (wobei ich ggf. die Transparenz als konstanten Wert überschreibe), würd mir im Anschluss so ein transparentes-Schlumpf-Objekt mittels Konstruktoraufruf auf dem Stack generieren und ihm anschließend einen Namen geben... dann könnt ich sagen: "schaut her, es gibt sie wirklich!" - und so nebenbei wär ich sogar auch noch ihr Gott. Was ziemlich cool wäre ...selbst für die Schlümpfe ;D


F: Willst Du mich etwa verarschen?

A: Gegenfrage: Du hast bis hierhin mitgelesen ...und fragst das jetzt erst? ;]


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Schlumpfionik für Nebenfächler - Klausur Nr. 1:

Aufgabe 1:

a) Bestimmen Sie den Transparentheitsgrad T eines Rotschlumpfes unter der Annahme vollständiger Absorption.
b) Wie bezeichnet man den Kehrwert des Transparentheitsgrades und welchen Wert muss dieser für rotemittierende Schlümpfe annehmen?

Aufgabe 2:

Ein extraterristrischer über-blauer Schlumpf einer fernen Galaxie entfernt sich mit einer Fluchtgeschwindigkeit von 0.9c von uns. Sein Spektrum erscheint deshalb um 300 nm rotverschoben.

a) Wie lautet die Beziehung zwischen Fluchtgeschwindigkeit und Transparentheitsgrad?
b) Kann ein über-blauer Schlumpf auch durch gravitative Beschleunigung als über-roter Schlumpf erscheinen? Wenn ja, wie ändert sich der Transparentheitsgrad mit dem Abstand zu einer punktförmigen Probemasse?

Aufgabe 3:

Ein Schlumpf und ein Anti-Schlumpf anihilieren sich unter Emission eines Photons der Wellenlänge Lambda = 550 nm.
Geben Sie Schlumpftyp und Transparentheitsgrad der beiden Ausgangsschlümpfe an.

Aufgabe 4:

Beschreiben Sie ein Experiment zum Nachweis eines transparenten Schlupfs unter Vernachlässigung gravitativer Kräfte und unter ausschließlicher Berücksichtigung elektrostatischer Wechselwirkung.
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zu1a:

T gleich null, da bei vollständiger Absorption der Schlumpf schwarz erscheint.

zu1b:

"Sättigung",
und der rote Schlumpf wird blau.

zu 2a:

immer gleich transparent, oder?

zu 2b:

ja, jedoch Grad der T ändert sich nicht

zu 3.

da das Photon wieder in zwei Schlümpfe "zurückanhiliert" (quantenmechanisch ist das speziell bei Schlümpfen nicht anders möglich)sind die zwei Endschlümpfe gleich den Ausgangsschlümpfen.


zu 4.:

Man stelle eine elektromagnetische Falle, in deren Mitte ein transparentes Schlumpfine-Target postiert ist, auf. Eklatante elektromagnetische Ereignisse können als Nachweis gewertet werden, da sonst niemand außer ein transparenter Schlumpf mit dem Target wechselwirken wird.



Anmerkung:

Konnte nicht schlafen....

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 07.02.2008 um 04:03 Uhr.
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1136-3:
zu1a:
T gleich null, da bei vollständiger Absorption der Schlumpf schwarz erscheint.

Nicht übel im 1. Ansatz. Man beachte aber: Nach Auskunft namhafter Wissenschaftler erscheint ein "Normalschlumpf"
(trotz dessen T = 0) nicht schwarz...


Zitat:
zu1b:
"Sättigung",
und der rote Schlumpf wird blau.

Man beachte genauer die Fragestellung!

Zitat:
zu 2a:
immer gleich transparent, oder?

man ziehe die Möglichkeit b) "oder" weiter in Betracht: Tip: Man berücksichtige dabei vor allem auch das 'Schlumpf-Doppler-Gesetz' in der allgemeinen Fassung, welches lautet: "je c - desto rot"

Zitat:
zu 2b:
ja, jedoch Grad der T ändert sich nicht

man beachte hier: mit 0>T>1 für den Übergang zwischen Blauemission/ -absorption muss nach dem 2. Schlumpfschen Spektralgesetz auch die Rotheit R = f(T) sein.

Zitat:
zu 3.
da das Photon wieder in zwei Schlümpfe "zurückanhiliert" (quantenmechanisch ist das speziell bei Schlümpfen nicht anders möglich)sind die zwei Endschlümpfe gleich den Ausgangsschlümpfen.

Das hier zitierte, von Friedrich-Ernst Zurück im Jahr 1972 aufgestellte "Zurückanihilasationsgesetz" führt richtigerweise zu dieser Konsequenz - allerdings wird dabei erneut die Fragestellung untergraben...

Zitat:
zu 4.:
Man stelle eine elektromagnetische Falle, in deren Mitte ein transparentes Schlumpfine-Target postiert ist, auf. Eklatante elektromagnetische Ereignisse können als Nachweis gewertet werden, da sonst niemand außer ein transparenter Schlumpf mit dem Target wechselwirken wird.

r: (25/100) P
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Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren
Claus schrieb in Beitrag Nr. 1136-2:
Schlumpfionik für Nebenfächler - Klausur Nr. 1:

Aufgabe 1:

a) Bestimmen Sie den Transparentheitsgrad T eines Rotschlumpfes unter der Annahme vollständiger Absorption.
T=0 (wegen Absorption + Reflexion + Transmission = 1).

Zitat:
b) Wie bezeichnet man den Kehrwert des Transparentheitsgrades und welchen Wert muss dieser für rotemittierende Schlümpfe annehmen?
Opazität. Es gilt nach Definition stets O=1-T. Ein Rotschlumpf kann aufgrund von zwei verschiedenen Effekten auftreten:
* Ein gewöhnlicher Blauschlumpf entfernt sich schnell oder sitzt in einem tiefen Gravitationspotential (Rotverschiebung). Dann ist O>0.
* Ein Schlumpf mit T<0 erscheint im Durchlicht rot, da aufgrund der Blau-Absorption (Anti-Blau) die Komplementärfarbe übrigbleibt. Dann ist O<0.
Zusammengefaßt: Ein Rotschlumpf hat stets eine Opazität ungleich Null.

Zitat:
Aufgabe 2:

Ein extraterristrischer über-blauer Schlumpf einer fernen Galaxie entfernt sich mit einer Fluchtgeschwindigkeit von 0.9c von uns. Sein Spektrum erscheint deshalb um 300 nm rotverschoben.

a) Wie lautet die Beziehung zwischen Fluchtgeschwindigkeit und Transparentheitsgrad?
Überblaue Schlümpfe sind nac Definition solche mit T<0, das heißt, wenn auf einer Seite blaues Licht einfäät, dann wird auf der Gegenseite das blaue Licht reduziert. Wegen der Energieerhaltung muß dies durch einen Reflexionsgrad R>1 aufgewogen werden (es sei denn, die Absorption wäre größer 1, dann aber wüdre der Schlupf aufgrund der akkumulierten Energie schnell verdampfen, wäre also nicht mehr da, weshalb dieser Fall ausgewschlossen werden kann). Die überstarke Blaureflexion ist auch der Grund, warum diese Schlümpfe als Blauemitter bezeichnet werden. Es sei an dieser Stelle erwähnt, daß überblaue Schlümpfe bei allseitiger gleichmäßiger Beleuchtung nicht von normalblauen Schlümpfen unterschieden werden können, da die Lichtabschwächung durch die negative Transparenz die Lichtverstärkung bei der Reflexion aufhebt. Nur bei einseitiger Beleuchtung kann ein überblauer Schlump erkannt werden, weil er auf der beleuchteten Seitebesonders hell blau strahlt, währens auf seiner Hinterseite antiblaues Licht (sogenanntes blaues Dunkellicht) ausgesandt wird.

Mit dieser Information läßt sich die Aufgabe leicht lösen: Beim sich entfernenden Schlupf nimmt die Menge des reflektierten Lichtes ab (weil es ja den Schlumpf einholen muß), während die Menge des transmittierten Lichtes zunimmt (der Schlumpf fliegt ihm ja entgegen). Mit steigender Geschwindigkeit nimmt also die Lichtintensität ab und die Dunkellichtintensität zu, der Transparenzgrad nimmt also ab (der Betrag nimmt also zu, da T<0). Der Schlumpf wird somit noch stärker überfarbig (genauer: überrot wegen der Rotverschiebung).

Zitat:
b) Kann ein über-blauer Schlumpf auch durch gravitative Beschleunigung als über-roter Schlumpf erscheinen? Wenn ja, wie ändert sich der Transparentheitsgrad mit dem Abstand zu einer punktförmigen Probemasse?
Die Nähe zu einer gravitativen Masse wirkt sich genauso aus wie eine Fluchtgeschwindigkeit. Allerdings überwiegt hier das reflektierte Licht, da mehr Licht von oben einfällt, als von unten nachkommt. Die Überröte äußert sich in diesem Fall also, anders als im Fall des fliehenden Schlumpfes, nicht in einer verstärkten Dunkelrotstrahlung, sondern in einer verstärkten Hellrotstrahlung.

Zitat:
Aufgabe 3:

Ein Schlumpf und ein Anti-Schlumpf anihilieren sich unter Emission eines Photons der Wellenlänge Lambda = 550 nm.
Geben Sie Schlumpftyp und Transparentheitsgrad der beiden Ausgangsschlümpfe an.
Es handelte sich um masselose Rotschlümpfe. Der Transparenzgrad war ungleich 1 (da Schlümpfe mit Transparenzgrad 1 nicht mit Photonen wechselwirken), kann amsonsten anhand des Einzelereignisses aber nicht bestimmt werden; es müsste eine Statistik über mehrere solche Ereignisse angelegt werden. Je stärker sich der Transparenzgrad von 1 unterscheidet, desto wahrscheinlicher ist dieses Ereignis.

Zitat:
Aufgabe 4:

Beschreiben Sie ein Experiment zum Nachweis eines transparenten Schlupfs unter Vernachlässigung gravitativer Kräfte und unter ausschließlicher Berücksichtigung elektrostatischer Wechselwirkung.
Obgleich transparente Schlümpfe nicht elektromagnetisch wechselwirken, beeinflussen sie das elektrische Feld dadurch, dass der effektive Lichtweg verlängert wird. Bringt man daher einen transparenten Schlumpf zwischen zwei elektrisch geladene Kondensatorplatten, so verringert sich dadurch die elektrostatische Anziehung der beiden Kondensatorplatten um einen Betrag, der proportional zum Volumen des Schlumpfes ist. Die so verringerte Kraft der Platten läßt sich messen und so der transparente Schlumpf nachweisen.
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Ha!

Woher weiß man denn bei 4., dass es ausgerechnet ein transparenter Schlumpf ist?! Da ist wohl meine Lösung mit dem Target besser, wa?

Ach so: Schön, mal wieder was von dir zu lesen :-)

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 11.02.2008 um 11:18 Uhr.
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In der Tat - schön, dass du wieder da bist, Timeout,

entgegen den Refelxionsgesetzen schnöder Normal-Optik, wie sie bspw. von Kubelka-Munk & al. bereits seit Äonen propagiert wird, gilt in der Schlumpfionik - wie jeder weiss, d.h. - es ließe sich leicht beweisen - das Oertzenfeldsche Parad0x-on, wonach der Transparentheitsgrad > 1 sein kann. Derart "über-transparente" Schlümpfe schimmern, so verstehe ich es, zunächst leicht durchsichtig rötlich, um bei weiter zunehmendem Transparerentheitsgrad parad0xerweise in den vollständigen Rotschlumpf überzugehen (für weitergehende Fragen muss ich an den Autor von Beitrag-Nr. 1136-1, ganz oben, verweisen).

Nimmt man dies als gegeben, so ist die These T = 0 zur Lösung von Aufgabe 1 a) unhaltbar.

Was unterschiede sonst den überaus seltenen Rotschlumpf vom ordinären Normalschlumpf?

Beitrag zuletzt bearbeitet von Claus am 11.02.2008 um 19:12 Uhr.
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Ey... ick Dussel such wirklich im Netz nach dem Oertzenfeldschen Paradoxon, wa...
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Hallo Clausi-, Timi- & Stuepi-Schlumpf :-),


erstmal vielen vielen lieben Dank Euch dreien für die überaus genialen und absolut inspirierenden Beiträge. Hab ich mich doch beim Lesen derart zereimern müssen, dass ich sogar jetzt noch wild-schlumpfozoid durch die Gegend wanke... Respekt dafür :-).


Aber dennoch erstmal zurück zum eigentlichen Thema. Für uns mögen diese Fragen zwar nur philosophischer Natur sein, für die Schlümpfe hingegen - insbesondere für die transparenten Schlümpfe - sind sie jedoch absolut existentiell. Also...


Das Oertzenfeld-Paradoxon:

Das Oertzenfeld-Paradoxon besagt, dass entgegen der Interpretation der klassischen Wellen-Optik der Transparentheitsgrad für ein (wenn auch hypothetisches) Schlumpf-Objekt größer als 1 bzw. kleiner als 0 werden kann.

Dieses (scheinbare) Paradoxon beruht aber auf der unzulässigen (wenn auch naheliegenden) Annahme, dass Transparenz und Transmission identisch sind. Diese anscheinend einfache Erklärung (als Lösung des Oertzenfeld-Paradoxons) ist aber nicht-trivial, wie sich im folgenden zeigen wird:

Transmissions-, Reflexions- und Absorptionsgrad sind in der klassisch-schlumpfschen Wellenoptik lediglich definiert als Anteil der Strahlungsintensität von jeweils transmittierter, reflektierter und absorbierter Strahlung zur einfallenden (d.h., von außen wirkenden) Gesamt-Strahlungsintensität. Während transmittierte und reflektierte Strahlung dabei wiederum nach außen abgegeben (remittiert) werden, wird die absorbierte Strahlung "verschluckt", d.h. in andere Energieformen (wie z.B. Wärme, Ladung oder auch Translation) umgewandelt. Man geht dabei implizit davon aus, dass die abgegebene (remittierte) Strahlung nicht über der eingehenden Strahlung liegen kann (was an sich auch richtig ist).

Hätte nun aber ein idealisiertes Schlumpf-Objekt (also eines mit einem Absorptionsgrad von a = 0) einen scheinbaren Transmissionsgrad von T > 1, so würde es mehr Strahlung durchlassen (allgemeiner gesagt: in Richtung der Transmission "remittieren") als von außen an Strahlung einfällt. So what? Phänomenologisch wäre dies das gleiche, als würde es eingehende Strahlung mit einem Transmissionsgrad von T <= 1 transmittieren und zusätzliche (dadurch angeregte) Strahlung in Richtung der Transmission emittieren.

Gleiches gilt für eine (scheinbare) Transmission von T < 0. Eine negative Transmission bezogen auf eine Seite des Mediums ist gleichbedeutend einer scheinbaren Reflexion R > 1 in Bezug zur gegenüberliegende Seite dieses Mediums. Ein entsprechend über-reflexives Schlumpf-Objekt würde mehr Strahlung reflektieren (besser gesagt: in Richtung der Reflexion "remittieren"), als von außen an Strahlung einfällt. Na und? Man "sieht" nur, dass mehr Strahlung "reflektiert" wird als eintrat. Den gleichen Sachverhalt würde jedoch auch eine Reflexion von R <=1 zusammen mit einer in Richtung der Reflexion zusätzlich angeregten Emission beschreiben.

Kurze Anmerkung: derart durch äußere Strahlung zur eigenen Strahlungs-Emission angeregte Schlumpf-Objekte würden natürlich irgendwann zwangsläufig zerstrahlen, wenn sie diese Energie-Differenz nicht z.B. durch Nahrungsaufnahme (sowie deren chemische Umwandlung in andere Energie-Formen) kompensieren würden. In diesem Sinne wären über-blaue oder über-transparente Schlümpfe derart gefräßig, dass ihre statistische Lebenserwartung gegenüber "Normal-Schlümpfen" so gering wäre, dass sie (statistisch betrachtet!) kaum beobachtbar wären ;-).


Aber zurück zum Thema: Die Trennung zwischen transmittierter und reflektierter Strahlung (bei festem Absorptionsgrad 0 <= a <= 1) ist ohnehin künstlicher Natur. Bei beiden handelt es sich gleichermaßen um r(e-)emittierte Strahlung. Insbesondere bei einem punktförmigen Medium und einer umfassenden (d.h. von allen (!) Seiten orthogonal auf dieses Medium strahlenden) Strahlunsquelle ist eine Unterscheidung zwischen Transmission und Reflexion vollkommen bedeutungslos.

Die Verallgemeinerung der Transparenz auf ungerichtete (besser gesagt: allseitige) Strahlungsintensitäten kann dann weder identisch mit Transmission noch mit Reflexion sein. Vielmehr ist die Transparenz dann gleichbedeutend der (Gesamt-)Remission der einfallenden Strahlung - also der Summe aus transmittierter und reflektierter Strahlung bezogen auf die eingehende Strahlung.

Geht man sogar von der Remission zur Gesamt-Emission über (also als Summe aus Remission und angeregter (Eigen-)Emission) und bezieht sie ausschließlich auf die wirkende Größe - also die einfallende Strahlung - so ist der Transparentheitsgrad dann das Verhältnis von ausgehender Gesamt-Strahlungsintensität zu eingehender Gesamt-Strahlungsintensität.

Ist z.B. T > 1, so wird das einfallende Licht intensiviert. Bei z.B. einem Blau-Strahler als Lichtquelle - also der physiologisch bedingt einzig wahrnehmbaren Licht-Quelle eines Schlumpfes! - ist die ausgehende Intensität (-> welche proportional zum Quadrat der Amplitude des ausgehenden Lichts ist) größer als die eingehende Intensität. Dennoch ist die Wellenlänge des ausgehenden Lichtes unverändert zur Wellenlänge des eingehendes Lichtes. D.h., auch "über-blaue" Schlümpfe erscheinen uns als blau, nicht jedoch als rot!

;-)

Zitat:
Was unterschiede sonst den überaus seltenen Rotschlumpf vom ordinären Normalschlumpf?
Dessen Rot-Anteil bei gleichzeitig fehlendem Blau-Anteil - nicht jedoch dessen Transparenz.


Beste Grüße,
ein Para-Schlumpf


P.S: [... eine historische Betrachtung folgt noch :-) ...]


P.P.S:

@stueps:
Zitat:
Ey... ick Dussel such wirklich im Netz nach dem Oertzenfeldschen Paradoxon, wa...
Ick doch och... hab sogar echt lange gebraucht, bis ick ma irgendwann begriffen hab, dasses wohl den Oertzenfeld nichemal nur bei wikipedia definitiv absolut gar nich gegeben hat. Verdammich aber auch :/ ...musste ick den dann tatsächlich noch irgendwie nachdefiniern. Was wirklich echt blöde is - wird man doch dabei zml. schnell zerpflückt :)

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Parad0x am 13.02.2008 um 06:43 Uhr.
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Liebe Schlumpfionik-Klausur-Einsicht-Nehmenden :-),

Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1136-3:
zu 4.:

Man stelle eine elektromagnetische Falle, in deren Mitte ein transparentes Schlumpfine-Target postiert ist, auf. Eklatante elektromagnetische Ereignisse können als Nachweis gewertet werden, da sonst niemand außer ein transparenter Schlumpf mit dem Target wechselwirken wird.

Ich bin wirklich dafür, dass Stueps dafür Bonus-Punkte bekommen sollte. Ist doch vom Ansatz her eine absolut kreative Lösung...

Würde sich irgendein nicht-vollständig-transparentes Schlumpf-Objekt dieser elektromagnetischen Falle nähern, könnte man dieses Schlumpf-Objekt ja ohnehin anderweitig nachweisen. Folglich kann man solche Objekte auch von vorneherein bereits ausschließen. Übrig blieben dann nur noch transparente Schlumpf-Objekte. Nähert sich jedoch daraufhin so ein transparentes Schlumpf-Objekt einem elektromagnetisch kaum abgeschirmten (d.h. nicht nur halbseitig, sondern auch lediglich halbseidig (!) abgeschirmten) Schlumpfine-Target, so deutet doch allein schon dieses "elektrostatische Knistern" auf die Anwesenheit eines ziemlich überaus geladenen transparenten Schlumpfes hin ;-)


Beste Grüße,
ein anonymer - sich aus der Menge aller mitlesender Schlümpfe meldender - Mit-Schlumpf

P.S: ...sein elektrostatischer Eigen-Kopulations-Vektor wäre sogar radial zum als punktförmig angenommenen Schlumpfine-Target hin gerichtet. Is aber nur ne Vermutung ^^ ...
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Hallo zusammen,

muss zugeben, dass ich die Details der bisher diskutierten Klassifizierung nach Transparenz und zugehörige Assoziationen wie Existenz, Fluchtgeschwindigkeit, Rotverschiebung, Gravitation, elektrostatischer Wechselwirkung, Absorbtion, und Sättigung nicht im Detail nachvollziehen konnte.

Dennoch habe ich eine intuitive Frage an die Meister der Schlumpfionik:
Welchen natürlichen Blauton assoziiert Ihr mit transparenten Schlümpfen,
eher das lightskyblue #87CEFA oder das indigo #4B0082,
vgl. http://www.webweavers.de/material/farbsort.htm#j ?

@Parad0x
Zitat:
Willst Du mich etwa verarschen?
Zitat:
Ey... ick Dussel such wirklich im Netz nach dem Oertzenfeldschen Paradoxon, wa...

Es heisst, man kann seine soziale Kompetenz indirekt daran messen, wievielen Menschen man einen Bären aufbinden kann, ohne dass sie sich glaubhaft dagegen wehren können.

Es heisst Johann Sebastian Bach habe soviel komponiert, dass rein statistisch auch etwas Brauchbares herauskommen musste.

:)

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Ich bin begeistert!
Beitrag zuletzt bearbeitet von Thomas der Große am 14.02.2008 um 07:13 Uhr.
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Hallo!

nein, ich lass es lieber.
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Schlumpfionik für Nebenfächler - Klausur Nr. 1, Musterlösung:

Aufgabe 1:

a) Bestimmen Sie den Transparentheitsgrad T eines Rotschlumpfes unter der Annahme vollständiger Absorption.
b) Wie bezeichnet man den Kehrwert des Transparentheitsgrades und welchen Wert muss dieser für rotemittierende Schlümpfe annehmen?


zu a) Da gemäß Definition mit "T > 100%: -> über-transparente Schlümpfe (sogenannte 'Blau-Absorber')" sind, gilt für T gegen unendlich vollständige Blau-Absorption, d.h. Übergang zum Rotschlumpf.
zu b) Da gemäß Definition mit "T < 0%: -> über-blaue Schlümpfe (sogenannte 'Blau-Emitter')" sind, gilt für sogenannte 'Rot-Emitter' T größer unendlich bzw. 1/T < 0

Aufgabe 2:

Ein extraterristrischer über-blauer Schlumpf einer fernen Galaxie entfernt sich mit einer Fluchtgeschwindigkeit von 0.9c von uns. Sein Spektrum erscheint deshalb um 300 nm rotverschoben.

a) Wie lautet die Beziehung zwischen Fluchtgeschwindigkeit und Transparentheitsgrad?
b) Kann ein über-blauer Schlumpf auch durch gravitative Beschleunigung als über-roter Schlumpf erscheinen? Wenn ja, wie ändert sich der Transparentheitsgrad mit dem Abstand zu einer punktförmigen Probemasse?


zu a) da nach Definition über-blaue Schlümpfe blau, d.h. bei ca. 400 nm emittieren, emittiert ein um 300 nm rotverschobener Schlumpf bei 700 nm, also bei rot. Weiter gilt für den blau-emittierenden, ruhenden Schlumpf (d.h. mit vFlucht=0), dass T negativ werden muss . Für den rot-emittierenden Schlumpf gilt ensprechend, dass 1/T gleichermaßen negativ wird für vFlucht=0,9c. Dies ist erfüllt für: T = - (0,95*sqrt(c)/ vFlucht+1)

zu b) Für r gegen unendlich gilt definitionsgemäß T < 0. Im 1,1fachen Abstand vom Schwarzschildradius wird der Blau-Emitter zum Rot-Emitter, d.h. 1/T < 0. Es gilt dann T = x + 1/r2. Durch Einsetzen von r gilt für den Blau-Emitter T = x und für den Rot-Emitter 1/T = x + 1/rs2. Der Transparentheitsgrad x wird durch Gleichsetzen und Lösung der quadratischen Gleichung "1/x -x = 1/ 1,1rs2ermittelt.

Aufgabe 3:

Ein Schlumpf und ein Anti-Schlumpf anihilieren sich unter Emission eines Photons der Wellenlänge Lambda = 550 nm.
Geben Sie Schlumpftyp und Transparentheitsgrad der beiden Ausgangsschlümpfe an.


Bei den Ausgansschlümpfen handelt es sich um Emissions-Schlümpfe, die mit den Wellenlänge 400nm und 700nm strahlen, da (400nm + 700nm)/ 2 = 550 nm. Es handelt sich somit um einen über-blauen und einen über-roten Schlumpf mit jeweiligem Transparentheitsgrad bzw. Opazität < 0.

Aufgabe 4:

Beschreiben Sie ein Experiment zum Nachweis eines transparenten Schlupfs unter Vernachlässigung gravitativer Kräfte und unter ausschließlicher Berücksichtigung elektrostatischer Wechselwirkung.


Da transparente Schlümpfe ausschließlich transparent (aber immer noch da) sind, braucht man ihnen eigentlich nur die Hände zu schütteln, um damit nachzuweisen, dass sie da sind.
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