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Tod und nach dem Tod

Thema erstellt von Lemm 
Beiträge: 11, Mitglied seit 16 Jahren
Warum haben Menschen Angst vor dem Tod, Angst zu sterben..?

Ich meine, egal was danach passiert,
- meiner meinung nach "nichts", d.h. einfach Strom raus -
wir können es doch eh nicht verhindern und was noch wichtiger ist,

warum haben wir Angst vor dem "Nichts"?
Wenn es dann soweit ist, empfinden wir keine Angst mehr, keine Schmerzen, also wo liegt das Problem?
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Zitat:
Warum haben Menschen Angst vor dem Tod, Angst zu sterben..?
Vielleicht, weil sie das Leben zu sehr schätzen?!

Anderseits, in jungen Jahren ich hatte oft erlebt die Situationen, wenn man wollte nicht leben. Von Selbstmord hat mich die Gedanke an den Menschen, den mein Tod großen Schmerzen verursacht wurde, abgehalten.
Und warum trauen wir an den Menschen die sind von hier fort? Weil es großes "Loch" in unserem Leben reißt.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 30.01.2008 um 14:03 Uhr.
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Beiträge: 11, Mitglied seit 16 Jahren
Ich meine nicht das Leben von anderen, sondern das eigene.

Wieso haben Menschen vor etwas Angst, was, wenn es dann passiert, sie nicht mehr betrifft? Wir kümmern uns doch sonst nicht um Dinge, die uns nicht betreffen, Dinge die uns "egal" sind.
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der mensch klammert sich immer an dinge die für ihn auch real, oder zumindest nachvollziehbar sind. niemand weiß was nach tod passiert. diese ungewissheit vom "leben" nach dem tod läßt uns so am leben hängen.

wie kommst du überhaupt darauf das es uns persönlich nichts angeht? gerade weil es unser leben ist hängen wir doch daran! fremde leute sind uns meistens völlig gleich, da magst du recht haben. oder hast du das anders gemeint?

Beitrag zuletzt bearbeitet von Casy am 01.02.2008 um 21:40 Uhr.
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Beiträge: 3.477, Mitglied seit 18 Jahren
Der Selbsterhaltungstrieb ist eine der tiefverwurzelsten Eigenschaften jeden Lebewesens. Er gehört wie beispielsweise der Atemreflex einfach zu jedem lebenden höheren Organismus dazu. Es scheint fast ein "Gesetz" zu sein, das Leben unbedingt erhalten zu müssen.
Nicht alle Menschen haben Angst vor dem Tod selbst. Viele haben Angst vor dem Sterben, vor der Art und Weise. Es ist gesellschaftlich bedingt, wie man schön zu Sterben hat: Im hohen Alter ohne Qual friedlich einschlafen. Ich wünsch mir natürlich auch so einen Tod. Die Todesangst ändert sich auch im Leben. Während ein junger, gesunder Mensch niemals sterben will; hat ein alter Mensch nicht diese Probleme, beispielsweise wenn er das Gefühl hat, auf ein erfülltes Leben zurückblicken zu können.
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Casy schrieb in Beitrag Nr. 1131-4:
wie kommst du überhaupt darauf das es uns persönlich nichts angeht? gerade weil es unser leben ist hängen wir doch daran! fremde leute sind uns meistens völlig gleich, da magst du recht haben. oder hast du das anders gemeint?
Ich meinte das so, dass wenn wir Tod sind, es uns nichts mehr angeht, weil wir ja nicht mehr leben und uns dann alles egal ist, weil wir ja nichts mehr mitbekommen. Also so müsste es eigentlich sein, aber bei vielen ist es nicht so. Ich verstehe warum Menschen sich so verhalten, weil sie das nicht akzeptieren möchten, dass sie mal vergehen, aber schlau finde ich es nach wie vor nicht..

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Lemm am 02.02.2008 um 22:57 Uhr.
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naja, das hat ja nicht viel mit schlauheit zu tun. es hat einfach was mit dem verständnis, oder dem glaube zu tun. während jemand der nicht an ein leben nach dem tod glaubt, sicherlich größere ängste hat vor der zukunft danach , obwohl man dann nicht von einer zukunft sprechen kann. für ihn ist es etwas endgültiges, es gibt nichts schlimmeres als die endgültigkeit, wenn man definitiv nichts mehr machen und beeinflußen kann. da hat es jemand mit einem glauben einfacher, er kann sich daran klammern und aktzeptiert den tod auch eher. das krasseste beispiel sind natürlich die märtyrer, die sterben sogar mit stolz für ihre sache mit einem lächeln auf dem gesicht und alles wegen dem glauben.

ich denke das es auch gut so ist. man sollte schon angst vorm tod haben, zumindest im gewissen maße. es zeigt das man vorm leben respekt hat. stell dir mal vor wir hätten das nicht, dann gäbe es nur mord und todschlag auf dieser welt, weils ja jedem egal wäre ob er stirbt oder nicht. (könnte also ein grundstein für unsere evolution sein)
und wie ich schon im ersten satz erwähnt habe, uns fehlt einfach das verständnis. der tod ist etwas völlig abstraktes, was für uns noch nicht begreifbar ist, ausser das das leben zu ende ist(vielleicht erstmal). darauf werden wir wahrschienlich erst eine antwort finden, wenn wir den code geknackt haben- warum wir überhaupt existieren--aber das ist wieder ein anderes thema. und wenn wir diese rätzel gelöst haben, dann brauchen wir wahrscheinlich keine angst mehr vorm tod haben--- oder gerade dann--- man weiß es nicht

Beitrag zuletzt bearbeitet von Casy am 03.02.2008 um 03:33 Uhr.
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Beiträge: 5, Mitglied seit 16 Jahren
Wenn man Tod ist, weiß man ja nicht das man Tod ist.
Demnach ist es völlig egal, wenn man Tod ist noch Angst vor dem Tod zu haben :)

Ich persönlich habe nur bedenken wie ich mal sterben werde und weshalb ich sterben werde.

Deswegen kann ich jedem nur raten....lebt eure Träume solange ihr könnt.
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Ich würde mich gerne geistig mit ihnen duellieren,
aber ich sehe sie sind unbewaffnet.

;D
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Seid gegrüßt alle miteinander,


Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1131-5:
Nicht alle Menschen haben Angst vor dem Tod selbst. Viele haben Angst vor dem Sterben, vor der Art und Weise.

Das ist auch vollkommen meine Meinung.

Mehr noch: wir erleben in vielen einschneidenden Situationen, dass sich unser subjektives Zeitempfinden stark verlangsamt (-> sehr extrem z.B. in Schrecksekunden o.ä.). Was sich real - also objektiv betrachtet - im Bruchteil einer Sekunde ereignet (z.B. die Kollision mit einem Fahrzeug oder das Umkippen einer Kaffeetasse etc.), kann sich für unser subjektives Durchleben über einen gefühlten Zeitraum von mehreren Sekunden oder gar noch länger erstrecken.

Das Sterben an sich ist nun sicherlich die für unser Leben einschneidenste und existenziellste Situation überhaupt. Also stellt sich für mich auch die Frage nach dem subjektiven Zeitempfinden in so einem extremen Moment wie dem Sterben. Für den Tod selbst ist die Frage ja verhältnisweise einfach: es gibt - zumindest ist das meine Annahme - keine bewußte Wahrnehmung mehr. Aber für den Moment des Sterbens? Ich meine damit nicht den (z.T. langjährigen) Prozess des "Dahin-Siechens", sondern wirklich nur den konkreten Moment des Übergangs vom Leben in den Tod. Für mich wäre es nicht nur denkbar, dass sich dieser einzelne extreme Augenblick im Rahmen des subjektiven Zeitempfindens undefinierbar lange hinzieht - sondern eventuell sogar niemals enden könnte (aus der eigenen Sicht des Sterbenden heraus).

Dieser u.U. winzige Bruchteil einer Sekunde des Übergangs vom Leben in den Tod könnte sich für einen selbst nicht nur wie Sekunden, Minuten oder gar Wochen anfühlen - sondern man könnte ihn vielleicht tatsächlich als endlos erleben. Denn immerhin kann man den Moment des abgeschlossenen Todes aus seiner eigenen Wahrnehmung heraus ohnehin niemals erreichen - da zu diesem Zeitpunkt die Wahrnehmung an sich bereits nicht mehr existieren wird. Man würde dann eventuell aus seiner eigenen Sicht bis in alle Ewigkeit sterben - aber nie tot sein.

Das klingt vielleicht im ersten Moment paradox - aber ist es das wirklich? Wenn sich die eigene Wahrnehmung in der kurzen Phase des Übergangs vom Leben zum Tode asymptotisch ihrem eigenen Stillstand nähern würde, wäre es lediglich eine Frage des inneren oder äußeren Standpunktes, ob es unendlich oder endlich lange dauert, bis der Zeitpunkt des Stillstandes erreicht ist. Das wäre ähnlich der Frage, ob ich den Urknall innerhalb der Zeit-Skala unseres Universums überhaupt in endlicher Zeit erreichen kann - da die Zeit selbst in Richtung des Urknalls immer stärker gedehnt wird, bis sie im Punkt der Anfangs-Singularität schließlich zum Stillstand kommt. Auf einer inneren Skala läge der Urknall unendlich lange zurück, während er auf einer äußeren Skala vor endlicher Zeit passierte.

Aber selbst, wenn der Moment des Sterbens als endlich, jedoch "nur" extrem verlängert wahrgenommen wird, (z.B. subjektiv tatsächlich eine Woche oder gar ein Jahrhundert andauert), dann wäre es immernoch von großer Bedeutung, ob der Moment des Sterbens mit Schmerz oder durchlebter Angst verbunden ist. Denn das Zeitempfinden hätte ja vermutlich auch unmittelbar Auswirkung auf alle anderen Empfindungen und Wahrnehmungen.



Beste Grüße,
parad0x
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Parad0x,

das ist echt ein interessanter Ansatz! Eine mögliche Version vom ewigen Leben.

Wie es "Verstorbenen" zum Zeitpunkt ihres Todes geht, ist ja vielfach dokumentiert - in Nahtod-Erlebnissen. Die sind ja (auch wenn es viele Parallelen gibt) immer individuell.
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Lemm schrieb in Beitrag Nr. 1131-3:
Ich meine nicht das Leben von anderen, sondern das eigene.

Wieso haben Menschen vor etwas Angst, was, wenn es dann passiert, sie nicht mehr betrifft? Wir kümmern uns doch sonst nicht um Dinge, die uns nicht betreffen, Dinge die uns "egal" sind.
Da möchte ich dich fragen, betrifft dich nicht Beziehung zu deinem Bruder, zu deiner Mutter...? Warum soll dich kümmern der Tod von deinen Nahstehenden?
Spiegeln wir nicht das äussere Umwelt auf unserem Innerem? Wenn ich denke an eigenen Tod, dann zwangsläufig frage ich mich: was denn mit meinen Nächsten, wie sie überwinden den Verlust? Nicht selbst der Tod macht uns Angst. Der Angst entsteht durch unsichtbaren Fäden - Beziehungen zur verbleibenden Welt.

Diese Tatsache - die verbindenden Fäden - und nicht religiöse Einstellung oder nichterfülltes Leben macht die Angst. Man soll jeden Einzelnen als Teil des Ganzen wahrnehmen. Wenn der Tei ist weg, dann entsteht schmerzhaftes Loch, eine Wunde, die muss geheilt werden.

In dem Sinne ist falsch zu sagen, dass der Tod uns nicht betrifft. Es betrifft den, den wir schätzen und lieben. Damit auch uns selbst.

Zitat:
Während ein junger, gesunder Mensch niemals sterben will; (Stueps)
Ich kann keine Quellen hier geben, aber ich denke, statistisch gerade die jungen Menschen mehr als andere suizidgefährdet sind. Wenn die "Fäden" zu liebenden sind zu schwach, dann es leicht die Angst zu sterben überwinden.
Oder andere Fall, wenn man bewusst (also nicht gefühlsmässig in Sackgasse sich findet) ein Ziel setzt, wie z.B in Krieg, wenn man hat entschieden sein Leben aufgeben um anderen das Überleben zu ermöglichen. Hier sind die Werte in Spiel, die nicht nur positiv zu bewerten sind. Man erinnert nur an Frau Göbbels und ihre sechs Kinder, die sie - Mutter - getötet hat. Es war für sie unerträglich leben und/oder ihre Kinder aufwachsen lassen nicht in ihr Traumstaat - nationalsozialistischen Staat.

Noch ein Beispiel mit anderem Aspekt des Todseins. Einmal ich hatte wand gebohrt. Mit Elenbogen hatte ich gestütz auf Heizkörper und in Händen hatte eine von nachbargeliehene Bohrmaschine mit Metalgehäuse(!). Seit diesem Schlag hatte ich Angst, dass ich kann sterben und wochenlang keine mich findet. Ist es nicht komisch, es sollte doch egal sein, ich bin, bzw. würde tot? Aber nein, man möchte nicht, dass die Leute von Eckel und Geruch bei Ansicht meines Leichnams sich übergeben. Mindestens nicht das.
[Nachricht zuletzt bearbeitet von Irena am 04.02.2008 um 19:34 Uhr]

Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 04.02.2008 um 19:51 Uhr.
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Ja klar Irena.

Ich ging vom (wünschenswerten) Normalfall aus.

Und ein Tipp: Überlasse das Bohren anderen ;-)

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 04.02.2008 um 20:41 Uhr.
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Ok ok, ihr habt Recht, junge Menschen hängen am Leben, was verständlich ist, da sie noch Pläne für die Zukunft haben, sich ihre Wünsche erfüllen wollen und so weiter...

Aber was ist mit alten, sehr alten Menschen, warum nehmen die es nicht leichter, und nehmen womöglich ihren Kinder, Enkelkindern die Angst, indem sie es Akzeptieren zu sterben und es nicht unbedingt für etwas schlechtes halten.

Ich meine, der Tod ist doch auch nur eine Auflösung einer Form und gehört zum Leben. Manche Menschen verdrängen das und wollen es nicht einsehen, haben dann Angst...und reden damit ihren Angehörigen womöglich ein, dass sie nun auch Angst haben müssen und ewig trauern müssen, was ich nicht ok finde, dafür ist das Leben sicherlich nicht da, meiner Meinung nach...
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@lemm:

ich denke, es ist eben genau umgekehrt (so wie z.B. auch Irena schon geschrieben hat) -> gerade ältere Menschen hängen aus Verantwortung zu ihren Mitmenschen (und insbesondere der eigenen Familie) mehr am Leben als junge Menschen. Jüngere Menschen sind da egoistischer und stürzen sich schon eher aus "niederen Beweggründen" in den Selbstmord als ältere.

Älteren (auch sehr alten) Menschen aber eben gerade diese gefühlte Verantwortung abzusprechen, in denen man behauptet, sie würden ihren Angehörigen nur aus Angst vor dem eigenen Tod ein schlechtes Gewissen (in Form von Trauer) einreden, halte ich wiederum für ziemlich verantwortungslos und egoistisch von seiten der jüngeren.


Gruß,
parad0x

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Parad0x am 05.02.2008 um 09:47 Uhr.
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Parad0x schrieb in Beitrag Nr. 1131-14:
@lemm:

ich denke, es ist eben genau umgekehrt (so wie z.B. auch Irena schon geschrieben hat) -> gerade ältere Menschen hängen aus Verantwortung zu ihren Mitmenschen (und insbesondere der eigenen Familie) mehr am Leben als junge Menschen. Jüngere Menschen sind da egoistischer und stürzen sich schon eher aus "niederen Beweggründen" in den Selbstmord als ältere.

Älteren (auch sehr alten) Menschen aber eben gerade diese gefühlte Verantwortung abzusprechen, in denen man behauptet, sie würden ihren Angehörigen nur aus Angst vor dem eigenen Tod ein schlechtes Gewissen (in Form von Trauer) einreden, halte ich wiederum für ziemlich verantwortungslos und egoistisch von seiten der jüngeren.


Gruß,
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[Nachricht zuletzt bearbeitet von Parad0x am 05.02.2008 um 09:47 Uhr]
@Parad0x

Du verstehst mich anscheinend völlig falsch.

Ich sage nicht, dass es falsch ist am Leben zu hängen und Verantwortung gegenüber den Kindern zu haben, sondern, den Tod nicht als etwas schlechtes darzustellen, so wie es viele Ältere tun:

"Oh Kinder, ich werde bald sterben, *heul*, das wird ganz schlimm."

So in etwa machen das viele Ältere Menschen und belasten damit ihre Familie.
Ich meine, den Tod kann man nicht verhindern, warum versucht man ihn dann zu bekämpfen und ihn wichtiger zu machen, als er ist. Das Leben geht weiter. Ich weiß auch es erfordert sehr viel Aufklärung und Mut so zu denken, aber es würde das Leben um einiges einfacher machen, wenn sich vorallem ältere Menschen nicht so ernst nehmen würden. Ich spreche da aus eigener Erfahrung, meine Oma ist Depressiv und überträgt das auf die ganze Familie, sie macht sich immer, wirklich immer sorgen, wenn irgendwas passiert ist, und erwartet, dass man sich die ganze Zeit um sie sorgen macht, das ist doch irgendwie...
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Lemm schrieb in Beitrag Nr. 1131-15:
"Oh Kinder, ich werde bald sterben, *heul*, das wird ganz schlimm."

So in etwa machen das viele Ältere Menschen und belasten damit ihre Familie.
Es ist unfair, was du hier schreibst. Ich bin selbst schon in zweiter Hälfte meines Lebens (statistisch gesehen). Ich habe kein Angst, weil ich denke nicht darüber. Wenn ich denke, dann denke ich an meinen Mann, wie er mit dieser Tatsache sich zurecht findet.

Ich habe mein Schwiegervater, der nach zweiten Schlaganfall sehr schwer sich erholt. Wenn du meinst, dass er weint und heult, dann irrst du sich. Mich persönlich hat sein Fall sehr nachdenklich gemacht. Das schwerster in die Situation ist die Tatsache, dass einerseits wir - Angehörige - langsam mit der Gedanken über sein Tod sich gewöhnen. Bezahlt dafür wird es aber mit seinen Schmerzen und seiner Unfähigkeit eigene Körper zu kontrollieren. Wenn er aber plötzlich, unerwartet tot wäre, dann müsste man immer mit Gedanken leben, vielleicht wenn rechtzeitig reagiert würde, könnte er noch Jahren leben und wir gemeinsam Freude am Leben haben könnten.

Meines Erachtens, gleicht der Angst von dem Tod dem Begriff halbleer. MAn könnte das letzte als halbvoll bezeichnen und den anderen als Freude am Leben.

Du verallgemeinerst dein Einzellfall. Ich denke, es tut schwer den alten Menschen, kein Ziel zu haben, keine Perspektive. Wenn sie sind nicht gewöhnt genießen den Gegenwart, wenn sie haben fehlendes Selbstbewusstsein, den sie nur mit Aufmerksamkeit andere "bestücken" können, dann diese Abschnitt ihres Lebens wird zu Hölle für sie selbst und ihre Angehörigen.
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Hallo Lemm,


Lemm schrieb in Beitrag Nr. 1131-15:
"Oh Kinder, ich werde bald sterben, *heul*, das wird ganz schlimm."

So in etwa machen das viele Ältere Menschen und belasten damit ihre Familie.

[...] es würde das Leben um einiges einfacher machen, wenn sich vorallem ältere Menschen nicht so ernst nehmen würden.

Du siehst den Tod älterer Menschen also gewissermaßen als Erlösung für sie selbst sowie insbesondere auch ihre Familie an? Zumindest ist Dir der Tod älterer Menschen gleichgültig? Um ehrlich zu sein halte ich das für ziemlich zynisch.

Ich denke, jeder Mensch - egal ob alt oder jung - hat das Recht, den Wunsch haben zu dürfen, auch ernst und wichtig genommen zu werden. Sie sind genauso Bestandteil des Lebens und der Familie wie alle anderen auch. Ohne sie hätte es diese Familie in der Form sogar gar nicht gegeben.

Wenn Dir das Leben Deiner Oma nicht wichtig genug erscheint um daran festzuhalten, dann ist das Deine eigene persönliche Entscheidung. Das aber auf alle älteren Menschen pauschalisiern zu wollen, halte ich gelinde gesagt für ziemlich verwegen.



Beste Grüße,
parad0x
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Tja , warum haben Menschen Angst vor dem Tod, ich denke aus der SICH bewusst werdenden Erkenntnis heraus, irgendwann, nicht mehr Teil des Ganzen zu sein, nicht mehr teilhaben zu können und vor allem auch darauf keinerlei Einfluß ausüben zu können.
Auf alle anderen Prozesse kann ich Einfluß ausüben, sie steuern, laufen lassen, also aktiv oder passiv ins Geschehen eingreifen. Auf den Tod und vor allem was für die anderen danach kommt , habe ich dann keinerlei Einfluß mehr, ich werde bedeutungslos.
Ich denke diese Erkenntnis ist ein Teil dessen, was es ausmacht – die Angst vor dem Tod.
Ich denke nicht, daß vordergründig die Angst vor dem Sterben im Vordergrund steht, sondern eher die Angst nicht mehr zu Leben, vor allem nicht mehr zu erleben, nicht mehr teilnehmen zu können an allem was man bisher erlebt hat. Das bewusst werden dieser Erkenntnis löst die „Angst“ aus.
So verändert sich auch die Einstellung vor dem Tod im Laufe eines jeden Lebens.
Für ein Kleinkind ist der Tod noch ohne sonderliche Bedeutung. Mit dem Alter dagegen haben es die Menschen gelernt im Leben sich immer öfter sich von Dingen und Menschen zu trennen, müssen. Aber dies ist eigentlich schon ein eigenständiges Thema, das loslassen können vom Leben - erleben.
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Zur Bedingung des Raum und der Zeit gehört ganz unbedingt ,die absolute Bedingungslosigkeit von Raum und Zeit. Werden Raum und Zeit an Bedingungen geknüpft sind sie endlich, mit einem Beginn und einem Ende.
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Beiträge: 11, Mitglied seit 16 Jahren
Zitat:
Du siehst den Tod älterer Menschen also gewissermaßen als Erlösung für sie selbst sowie insbesondere auch ihre Familie an? Zumindest ist Dir der Tod älterer Menschen gleichgültig? Um ehrlich zu sein halte ich das für ziemlich zynisch.

Ich denke, jeder Mensch - egal ob alt oder jung - hat das Recht, den Wunsch haben zu dürfen, auch ernst und wichtig genommen zu werden. Sie sind genauso Bestandteil des Lebens und der Familie wie alle anderen auch. Ohne sie hätte es diese Familie in der Form sogar gar nicht gegeben.

Wenn Dir das Leben Deiner Oma nicht wichtig genug erscheint um daran festzuhalten, dann ist das Deine eigene persönliche Entscheidung. Das aber auf alle älteren Menschen pauschalisiern zu wollen, halte ich gelinde gesagt für ziemlich verwegen.



Beste Grüße,
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Haha, ich meinte das ganz anders.

Warum verstehst du mich denn nicht..

Im großen und ganzen will ich damit sagen, dass sich Menschen damit abfinden sollten, dass sie sterben, punkt aus. Und ich bin der Meinung, dass ältere Menschen, einfach wegen ihres "langen" Lebens und ihrer "Erfahrung", ein Vorbild in dieser Hinsicht sein müssten, mehr sage ich nicht.

Und wenn man das weiterführt, könnte man das auf alle Menschen beziehen, ich weiß es ist noch lange nicht so in unserer Gesellschaft, denn hier wird der Tod als das schlimmste was es gibt angesehen, das finde ich nicht gut, zumal wir es sowieso nicht ändern können, dann können wir doch wenigstens "optimistisch" an die Sache rangehen, auch wenn das jetzt ein bisschen komisch klingt...aber so meine ich das halt.
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Quante schrieb in Beitrag Nr. 1131-18:
Auf den Tod und vor allem was für die anderen danach kommt , habe ich dann keinerlei Einfluß mehr, ich werde bedeutungslos.

Ja.

Aber bedeutungslos sind doch alle Menschen, wenn man das große Ganze betrachtet. Von daher müsste es diesen Zustand doch schon im lebenden Zustand geben. Oder glaubt du, dass du irgendeine Bedeutung hast in diesem Universum, außer zu Lebzeiten für deine Familie/Freunde, was dann mit dem Tod endet, wobei wir wieder beim Thema wären...es ergibt keinen Sinn den Tod als etwas schlimmes zu betrachten...hoffe du verstehst was ich meine.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Lemm am 06.02.2008 um 07:57 Uhr.
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