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Frage zum Urknall

Thema erstellt von Godot 
Beiträge: 5, Mitglied seit 16 Jahren
Kann mir jemand erklären wieso die Energiekonzentration kurz nach dem Urknall kein schwarzes Loch bildete?
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Beiträge: 121, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Godot

Ich Könnte mich irren aber...
Es liegt an der Expansionsgeschwindigkeit..
Auch die damals zu dem Zeitpunkt existierende Raumdichte wirkt sozusagen als "Gegenpol" .. eben weil durch das Expandieren der Wert der Konzentration ja abnimmt.
Ich denke .. das müsste so hinkommen.

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Beiträge: 5, Mitglied seit 16 Jahren
Wohl kaum, da die Expansionsgeschwindgkeit kleiner als die Lichtgeschwindigkeit sein muß. Der Witz ist doch gerade das einem Schwarzen Loch nach dem Urknall eben nichts entkommen wäre unabhängig von der Geschwindigkeit... Da die gesamte Materie/Energie war nach der Urknalltheorie doch auf einem beliebig kleinen Raum konzentriert war muss sie daher auch ein schwarzes Loch gebildet haben, zumindest wenn damals die Lichtgeschwindigkeit + Gravitationskonstanten dieselben wie heute waren ?

I
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Godot, sei gegrüßt.

Deine Frage ist in einem "Zeitraum" nahe der Plankzeit angesiedelt.
Da kann man die schwarzen Löcher von "heute" nicht "hinrechnen".
Der Ereignishorizont (sein Radius) eines schwarzen Loches von heute
steht in direktem Zusammenhang mit der enthaltenen Masse.
? X Sonnenmassen = ? X Radius.

Das was aber "damals" stattgefunden hat, steht in keiner Relation zu dem
was "heute" beobachtbar ist.
Die "Packungsdichte" dessen, was später mal zu Strahlung und Materie "kondensiert" ist,
kann man wohl getrost als "jenseits von gut und böse" bezeichnen.
Da versagt jedwede Vorstellung und auch alles was man in Rechnern zu simulieren in der Lage ist.

Meiner bescheidenen Auffassung nach, ist der Versuch unsere Physik von "heute"
in der Nähe der Plankzeit anzusiedeln, zum scheitern verurteilt.
Daher sind auch alle Spekulationen,
hinsichtlich der "damaligen Verhältnisse"
für die sprichwörtliche "Katz". Leider!
Genauso spekulativ wäre die Frage...
"wohin" (in welchen "Raum" hinein) sich das beobachtbare Universum ausdehnt und bis heute ausgedehnt hat.

Mit bedauernden Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Beiträge: 3.477, Mitglied seit 18 Jahren
Sind nicht einige Thesen im Umlauf, die sagen, dass die Expansionsgeschwindigkeit für eine bestimmte Zeit größer war als die Lichtgeschwindigkeit? Sogenannte Inflationsmodelle?

Auf jeden Fall mal eine interessante Frage. Vielleicht leben wir ja doch in einer Art von Schwarzem Loch. Obwohl sich dann einige Fragen auftun, die ich schon mehrmals gestellt hab.

Signatur:
Diese Welt gibt es nur, weil es Regeln gibt.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 12.01.2008 um 10:27 Uhr.
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Beiträge: 2.939, Mitglied seit 17 Jahren
Und was die Praxis angeht, so müssen wir uns dazu eines "Bildes" bedienen.
Nach dem was in der "gängigen" Literatur so zusammenzutragen ist,
kann man sich der Einfachheit halber vorstellen, das Universum wäre eine Kugel.
Mit einem Durchmesser von 96 plus/minus 4 Milliarden Lichtjahren.
Wo genau wir uns "in" dieser Kugel befinden lassen wir einfach offen.
Demnach hat sich der "Rand", der Ereignishorizont des Universums,
welches ja 14 Plus/minus 1 Mrd. Jahre alt sein soll, mit Überlichtgeschwindigkeit fortbewegt.
Rund 50 Mrd. Lichtjahre in nur rund 15 Mrd. Jahren "zurücklegen".
Ob die "Inflation" für diese Effekte in vollem Umfang verantwortlich gemacht werden kann
steht wohl im wahrsten Sinne des Wortes "in den Sternen".
Wer sollte heute noch ermitteln können, wann genau, welche Ausbreitungsgeschwindigkeit die aktuelle war.
Aber Spass beiseite.
Das soll bei einem sich ausdehnenden Raum aber kein Verstoss gegen die RT oder die SRT bedeuten.
Sagen die Fachleute jedenfalls.

Mit den besten Grüßen.
Ernst Ellert II.
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Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
Hier ist guter Link zu diesem Thema:
http://de.wikipedia.org/wiki/Urknall

Man müsste denken an die Tatsache, dass Inflationäres Universum noch vor Quark-Ära stattgefunden hat. Also keine (bekannte) Materie, für die bekanntlich gilt Unmöglichkeit der Überlichtgeschwindigkeit, war vorhanden. Es war die Ära der Spaltung der Naturkräfte.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 12.01.2008 um 14:06 Uhr.
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Beiträge: 5, Mitglied seit 16 Jahren
Leider bin ich immer noch nicht zufrieden: Die Dichte wäre auch 'lange' nach Verlassen der Planck-Skala und der inflationären Phase (in der sich übrigens nur der Raum selbst überlichtschnell ausdehnt, nicht die darin befindliche der Gravitation unterliegende Materie) groß genug um jeden nahezu beliebigen Teilraum dieses Universums in ein schwarzes Loch zu verwandeln... Es gibt nun zwar Quantenmechanische Modelle zum Zerfall eines schwarzen Loches nur wird so ja gerade nicht die Expansion des frühen Universums beschrieben
wie man z.B dem hier schon freundlicherweise verlinkten Wikipedia Beitrag entnehmen kann.
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Beiträge: 121, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo...

Stephen Hawking hat mal berechnet, daß durchaus die Möglichkeit bestände , sich sogenannte "primordiale schwarze Löcher " während der Urknallphase gebildet haben.. Größenordnung von 10² Kg.
Ob er diese Berechnungen ( wie schon manche Andere ) selbst widerlegt hat, entzieht sich meiner Kenntnis. ( weil momentan zu faul um intensiv zu recherchieren :-) )

hier noch ein Link...

http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzes_Loch#Entropi...
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Beiträge: 2.421, Mitglied seit 17 Jahren
Hi, Ernst Ellert II,

ich weiß nicht, wo Wikipedia die 96 GLj her hat, aber man muss das, glaube ich, noch etwas differenzierter sehen:

Wenn man das Universum vereinfacht als Kugel betrachtet, so ist deren Radius zwar maximal 14 GLj, aber man muss dabei (mindestens) eine 4-dimensionale Geometrie zu Grunde legen. Wenn der Radius einer 4D-Kugel also 14 GLj betrüge, so wäre die 3-dim. "Oberfläche" dieser 4-D-Kugel nicht etwa zu 4/3pi*r^3, sondern nach der Gamma-Funktion als 2*pi^2*r^3 zu berechnen...

Insoweit können die Ereignisse des gerade noch sichtbaren Horizonts durchaus mehr als 14 GLj entfernt sein - auch wenn sich die gesamte Materie unterlichtschnell bewegt hat.

Geht man davon aus, dass die Expanion nahezu lichtschnell abgelaufen ist, so können wir heute nur einen kleinen Teil des Gesamtuniversums sehen - gewissermaßen nur das, was der abgeschlagenen Kappe eines Fühstückseies entspricht (wenn man das Universum als Gesamt"ei" betrachtet... ) :-)
Schau dir mal

http://www.wissenschaft-online.de/artikel/620987 und die darauf folgenden Antworten, insbesondere

http://www.wissenschaft-online.de/artikel/622295, an!

Ist ganz interessant.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Claus am 13.01.2008 um 11:36 Uhr.
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Beiträge: 2.421, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Godot,

ich finde interessant, dass man den Urknall gewissermaßen als die zeitliche Umkehr eines schwarzen Lochs auffassen kann.

Warum allerdings alles (unserer Zeitauffassung nach) expandiert, statt in sich zusammen gestürzt ist?

Keine Ahnung.
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