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Gott beweisbar ?

Thema erstellt von Terry 
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Beiträge: 3.477, Mitglied seit 18 Jahren
Mir ist gerade wieder mal klar geworden, wie unzulänglich dieses Kausalitätssystem doch ist. Um es aufrecht zu erhalten, müssen wir stets und ständig Axiome postulieren. Ich möchte auch mal das Konzept "Gott" unter ein solches fassen.
Die Wissenschaft hat damit (Kausalitätsprinzip) unser Denken und Wissen wahnsinnig erweitert, ein sehr erfolgreiches Konzept also.
Jedoch scheint es unzulänglich für der Weisheit letzten Schluss. Ich habe das Gefühl, wir entdecken unser Universum, weil wir dazu in der Lage sind, im Gegensatz zu allen anderen uns bekannten Individuen. Und wir haben uns dahin entwickelt.
Ohne das wir in der längerfristigen Vergangenheit wesentliches dazu beigetragen hätten. Also im Sinne von:
Wir haben uns die Hand als geniales Werkzeug ja nicht ausgedacht. Noch weniger unser Gehirn.
Manchmal denke ich, dass wir die Erkenntnisse nicht mit eigenen Händen gewonnen haben, sondern das diese eine logische Konsequenz der Entwicklung des Gesamten sind. Und wenn wir Erkenntnisse gewinnen, gewinnt sie das gesamte Universum über sich selbst. Denn wir sind ein Entwicklungsprodukt des Universums. Und dazu haben wir nichts beigetragen, das hat das Universum ganz allein gemacht.
Manchmal denke ich halt sowas.
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Hallo Stueps,

aus Deinem Beitrag entnehme ich, daß Du offensichtlich sehr wissenschaftsgläubig bist. Auch diese ist ein Produkt unserer Möglichkeiten, die nun mal beschränkt sind und auch beschränkt bleiben werden. Selbst Deine Aussage, daß wir die uns einzig bekannte Spezies seien, die das Universum als solches wahrnimmt, ist durch nichts belegt, sondern entspricht unserer -wie ich meine- arroganten Selbsteinschätzung.

Wenn ich Dich richtig verstehe, siehst Du unsere durchaus fortschrittliche Entwickung als das Ergebnis eines biologischen Vorganges, also unserer Evolutionsgeschichte. Dem kann man bedingt zustimmen, aber es bleibt in sich zutiefst unbefriedigend. Es beantwortet in keiner Weise die bohrenden Fragen nach dem Ursprung. Das sich das Universum entwickelt, vielleicht dadurch Intellegenzen hervorbringt, u.U. ein Bewusstsein hat, läßt nach wie vor die entscheidende Antwort offen: w o h e r kommt es?
Oft versteigen sich Hypothesen darin, dass es zu lokalen Verdichtungen im Vakuum gekommen sei, und das Ergebnis die Geburt des Universums, oder der Magaversen zur Folge hatte. All das könnte ja so sein, aber wer ist der Schöpfer des Nichts, des Vakuum's?

Hier liegt m.E. der Beweis, daß es eine für uns niemals erfaßbare Schöpfung gegeben haben muss.

Gruß Profkopf
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Ja, genau das meine ich, wenn ich sage, dass unser Kausalitätsdenken nicht für alles taugt, schon gar nicht für Fragen, die uns am wichtigsten erscheinen.
Und so postulieren wir weiterhin ein "Axiomenkonzept" namens "Gott". So gesehen sind wir nicht viel weiter als unsere Vorfahren vor ein paar tausend Jahren, die übernatürliche Mächte für Blitze verantwortlich machten.
Und streng wissenschaftsgläubig bin ich nicht; jedoch werde ich mich keinem peruanischen Schamanen oder einem Jehova-Zeugen anvertrauen, wenn ich eine Krankheit namens Krebs habe.
Jeder vernünftige Wissenschaftler wird sich im übrigen über seinen Status im Klaren sein, und keinesfalls seine Wissenschaft über alles Andere stellen, denn gerade er weiß um die Beschränktheit seines Gebietes, und dass Wissenschaft beileibe nicht für alles taugt.
Das unterscheidet ihn von einem Anhänger der griechisch- orthodoxen Kirche beispielsweise, der glauben muss, dass sein Wissen für alles taugt, und auf alles die richtige Antwort hat.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 04.10.2007 um 02:11 Uhr.
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Die Unzufriedenheit um die Unmöglichkeit einen letzten Antwort zu bekommen scheint mir positive Seite zu haben: es ist Garant zu unsere kulturelle Evolution. Ohne dies geräten wir in Stagnation, gefolgt von Sterben.

Da bin ich überzeugt, es gibt kein auf einmal für immer gewonnenes gesellschaftliches Stabilität. Die Stabilität ohne Entwicklung bedeutet Stagnation. Welches "Stoff " sichert die Entwicklung ohne Krieg und Blutbad auszulösen? - Die Erkenntniss, das Wissen. Mindestens dieser Art der Energie haben wir unendlich.

Gruß, Irena
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Gute Ansicht, Irena! So hab ich das noch gar nicht gesehen. Manchmal ist man blind für die einfachsten Dinge....
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@Stueps
Beitrag-Nr. 1077-113 fand ich sehr gut.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, paßt das sehr gut zu Heisenbergs Satz: "Die Naturwissenschaften vermitteln uns nicht ein Bild der Natur selbst, sondern ein Bild unserer Kenntnis von der Natur."

Zum Thema Krebs:
Wir wissen, daß ein gesunder Körper Krebszellen abwehren kann, und darin ist alles gut, was ihn stark macht.
Gesamtbetrachtungen über das menschliche Energiesystem, das dabei eine wesentliche Rolle spielt, ist in der Schulmedizin so gut wie nicht vorhanden. Sie hat sich sehr lange auf Formeln wie
Krankheit W von Patient X + Präparat Y = Gesundheit ODER
Krankheit W von Patient X + Chirurgischer Eingriff Y = Gesundheit

ausgeruht.
Wir finden in der asiatischen Medizin, daß X ein wesentlicher Parameter ist. Und daß z.B. eine X-spezifische Ernährung eine sehr gute Vorbeugung ist gegen alle Krankheiten.
Wenn Du die Metaphysik ablehnst, wirst Du auch Schamanen als unsinnig bezeichnen. Das ist für sich genommen OK. Sonst wirst Du zustimmen, daß entsprechende Energiesysteme stabilisierend auf den Gesamtzustand wirken können.

Damit soll gesagt sein, daß es mehrere Ebenen gibt, auf denen man eine Krankheit bekämpfen kann. Und ich würde an jedem der Stränge ziehen. So jedenfalls hat es meine Schwester getan und sie hat gewonnen.

Ein Axiomenkonzept ist für Fragen, die Dich interessieren wahrscheinlich nicht wichtig. Kollege Menes hat jenen Weg wohl gewählt, um überhaupt etwas sagen zu können innehalb der Beweisbarkeit. Sind wir ehrlich:
Alles was wir beigetragen haben ist im Verhältnis zu seiner Argumentation nicht wirklich mehr als Gedümpel.

Ich selber fühle mich in der Offenbahrungsphilosophie, die ohne logische Beweise argumentiert, auch wohler. Wie wärs wenn Du ein Thema eröffnest "Wodurch wird uns Gott offenbar?" oder vielleicht etwas rafiinierter formuliert?

Gruß
Thomas

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Thomas der Große am 30.08.2008 um 09:36 Uhr.
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Ja Thomas,

ich stimme dir zu.

Natürlich ist es auch nicht besonders klug, bei schweren Erkrankungen ausschließlich auf die Schulmedizin zu setzen. Ich vermute sehr stark, dass unser Körper in seiner Gesamtheit (dazu zähle ich hier auch jetzt mal "Geist", "Seele" und "Energien") zu unglaublichen Dingen in der Lage ist. Wie z.B. schwerste Krankheiten heilen. Oder auch zu Dingen, die man heute unter "übersinnlich" zusammenfasst, wie Telepathie beispielsweise (ein konkretes Beispiel habe ich selbst erfahren - das Dumme ist, diese Dinge lassen sich empirisch nicht beweisen, da man sie schlecht wiederholen kann... ). Ich denke auch, dass der wahre Herrscher über unseren Körper und unser Denken das "Unter"-Bewusstsein ist, und dass dieses ein viel mächtigerer Herrscher ist, als wir es heute ahnen. Ich denke aber ausdrücklich, dass dies alles mit "rechten Dingen" zugeht, sprich, dass es durchaus (irgendwann) erklärbare, natürliche Vorgänge sind!

Deinen Vorschlag für dieses neue Thread-Thema finde super, ich hatte nebenher schon öfter mal angefragt, wodurch sich Gott für die Menschen offenbart.
Oder welche direkten Gottes-Erfahrungen sie schon gemacht haben.
(Ich denke da beispielsweise an jemanden aus meinem engeren Umfeld, der eine sehr konkrete Nahtod-Erfahrung -er war ca. drei Minuten klinisch tot- hinter sich hat, und diese bis heute als äußerst unangenehm empfindet.)

Ich habe mir letztens mal einen groben Überblick über die klassischen Gottesbeweise (Kant u.s.w.) verschafft. Sie sind leider auch nicht allzu "gewinnbringend"; da sie auch auf Axiomen aufbauen, und nur "in sich geschlossen" logisch sind.
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Zitat:
... ich hatte nebenher schon öfter mal angefragt, wodurch sich Gott für die Menschen offenbart. Oder welche direkten Gottes-Erfahrungen sie schon gemacht haben.
(Ich denke da beispielsweise an jemanden aus meinem engeren Umfeld, der eine sehr konkrete Nahtod-Erfahrung -er war ca. drei Minuten klinisch tot- hinter sich hat, und diese bis heute als äußerst unangenehm empfindet.)

Nahtodeserfahrungen sind ein sehr wichtiger Punkt, da alle anderen übersinnlichen Phänomene (Telepathie u.ä.) bei wissenschaftlichen Versuchen kläglich versagt haben.

Zwar gibt es auch bei den Nahtodeserfahrungen wissenschaftliche Erklärungsmodelle, die allesamt davon ausgehen, dass dieser spezielle Bewusstseinszustand im Gehirn hervorgerufen wird, im Detail sind diese Theorien aber unzulänglich bzw. sehr einfach zu widerlegen.

Nachdem ich mich mehrere Monate mit dem Thema Nahtod auseindergesetzt hatte, war ich zu der Überzeugung gekommen, dass diese Erlebnisse real sein müssen - und es somit ein Leben nach dem Tod gibt.

Diese Erkenntnis hat mein bisheriges Weltbild (als Atheist) ganz schön durcheinander gebracht.
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Religion lehrt uns, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen. (Richard Dawkins)
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Hi Richards,
Zitat:
Ich bin ein Gegner der Religion. Sie lehrt uns, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen. (Richard Dawkins)

In Stern Interview klingt Dawkins nicht so kriegerisch (wissenschaftlich in seinen Auseinandersetzungen ist er nie):
Ich bin Agnostiker. Üblicherweise sind Agnostiker Leute, die eine 50:50 Wette über die Existenz Gottes eingehen: Kann sein dass es ihn gibt, kann auch sein, dass es ihn nicht gibt. Das finde ich zu wenig. Auf der anderen Seite stehen Atheisten. Atheismus in purer Form heißt: Gott gibt es mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit nicht. Auch dieser Position Teile ich nicht. Ein Wissenschaftler sollte sich nie hundertprozentig sicher sein. Aber es geht mehr als 50:50

Wie gefällt Ihnen seine wissenschaftliche (?!) Position, die er verteidigt mit Wahrscheinlichkeiten? Ist es ein Lotto spiel?

Gruß, Irena

Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 09.10.2007 um 14:40 Uhr.
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Richards,

wie schon im anderen Thread nachgefragt:

Wie bist du zu dieser Überzeugung gelangt?
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Zitat:
In Stern Interview klingt Dawkins nicht so kriegerisch (wissenschaftlich in seinen Auseinandersetzungen ist er nie) [...] Wie gefällt Ihnen seine wissenschaftliche (?!) Position, die er verteidigt mit Wahrscheinlichkeiten? Ist es ein Lotto spiel?

Gewissermaßen ist es ein Lottospiel, Irena. Ein streng wissenschaftliches Lottospiel. Denn die Wissenschaft kann nicht beweisen, dass es Gott nicht gibt. Nach wissenschaftlichen Maßstäben ist es aber höchst unwahrscheinlich, dass es einen Gott gibt. Die Wahrscheinlichkeit liegt bei weit unter 50 Prozent (sogar bei weit unter einem Prozent - nach Dawkins').

Diese Meinung teile ich nicht. Wissenschaft ist sehr wichtig, denn sie erklärt uns die Welt, in der wir Leben. Dawkins nennt das die "Mittelwelt" - im Gegensatz zum winzig Kleinen (die Quantenwelt) und zum riesig Großen (das Universum als Ganzes).

Für die Wissenschaft gibt es aber kein "Jenseits", keine "höheren" Dimensionen. Menschen, die ein Nahtodeserlebnis hatten, berichten aber sehr konkret, sie hätten ihren Körper verlassen und sich in einer "höheren" Dimension befunden. Nachdem ich mich längere Zeit mit NDEs (Nahtodeserlebnissen) beschäftigt habe, lautet mein Resümee: Die Aussagen sind glaubhaft und bei einer Vielzahl von Fällen auch nachprüfbar.

Das ändert aber nichts daran, dass alle Weltreligionen der Menschheit eher schaden zugefügt haben und nach wie vor zufügen. Die Bücher von Dawkins sind daher sehr wichtig, vor allem "Der Gotteswahn", denn es gibt nichts schlimmeres als fanatische Religionsanhänger (egal ob Islamisten oder christliche Fundamentalisten).

Der Glaube an eine höhere Macht (Gott) ist wichtig und gewissermaßen genetisch vorgegeben. Aber die Religionen (egal ob Christentum oder Islam) missbrauchen die Religion um Kriege zu führen und schrecken nicht einmal vor Mord und Totschlag zurück. Alles im Namen des Glaubens.

Daher kann ich Dawkins nur zustimmen: "Der Gott des Alten Testaments ist - das kann man mit Fug und Recht behaupten - die unangenehmste Gestalt in der gesamten Literatur: Er ist eifersüchtig und auch noch stolz darauf; ein kleinlicher, ungerechter, nachtragender Überwachungsfanatiker; ein rachsüchtiger, blutrünstiger ethnischer Säuberer; ein frauenfeindlicher, homophober, rassistischer, Kinder und Völker mordender, ekliger, größenwahnsinniger, sadomasochistischer, launisch-boshafter Tyrann".

Dem stimme ich voll und ganz zu, denn der wahre Gott wird ganz sicher weder im Alten noch im Neuen Testament beschrieben. Er wird in überhaupt keinem Buch der großen Weltreligionen beschreiben.

Soviel dann auch zum Thema "Dawkins" und "kriegerisch" :)
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Zitat:
Wie bist du zu dieser Überzeugung gelangt?

Du meinst die Sache mit dem Leben nach dem Tod, Stueps?

Ganz einfach. Ich beschäftige mich seit langer Zeit mit Astronomie und Physik (ART, Quantengravitation usw.). Vor etwa einem Jahr habe ich jemanden kennengelernt, der mir anvertraut hat, dass er ein Nahtodeserlebnis hatte. Ich bin zu dieser Zeit davon ausgegangen, dass dieses Phänomen ganz plausibel durch vom Gehirn ausgelöste Aktivitäten erklärt werden kann. Er hat mir empfohlen, mich etwas genauer zu informieren.

Das habe ich getan. Kurzum: Alle wissenschaftlichen Erklärungsmodelle versagen beim genaueren Hinsehen. Es gibt für jedes wissenschaftliche Modell einen NDE-Fall, der beweist, dass das entsprechende Modell falsch sein muss. Am Ende bleibt - nach derzeitigem Kenntnisstand - nur eine Möglichkeit: Es ist völlig ausgeschlossen, dass NDEs (Nahtodeserlebnisse) ausschließlich im Gehirn stattfinden und vom Gehirn erzeugt werden (also eine Art Traum sind).

Daher meine Wandlung vom überzeugten Atheisten zum Glauben daran, dass es ein Leben nach dem Tod, und damit verbunden, eine höhere Dimension - eine Art Jenseits - geben muss. Allerdings lehne ich jegliche religiösen Schriften zu diesem Thema völlig ab.

Der Grund hierfür: Die Erlebnisse der Menschen während des Nahtodesereignisses werden weder in der Bibel noch im Koran beschrieben. Die NDEs sind bei allen Menschen sehr ähnlich, unabhängig davon, in welcher Kultur oder mit welcher Religion der Betreffende aufgewachsen ist.

Abgesehen davon ist die Schöpfungsgeschichte in der Bibel ist geradezu lächerlich naiv - so wie viele andere Passagen und Aussagen der Bibel und anderer "heiliger" Schriften.

Mein Problem: Meine gewohnte atheistische Grundhaltung, die gegen diese neuen Jenseits-Erkenntnisse rebelliert :)

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Religion lehrt uns, damit zufrieden zu sein, dass wir die Welt nicht verstehen. (Richard Dawkins)
Beitrag zuletzt bearbeitet von Richards am 09.10.2007 um 20:40 Uhr.
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Hallo Richards,

ist ein interessanter Aspekt mit den NDEs. Habe noch keine konkrete Vostellung, was
NDEs sind, daher viele Fragen:

Habe ich richtig mitgeschnitten? Du identifizierst Nahtoderegnisse mit dem Wesen Gottes.
Wirkt dieses Wesen verdeckt, wenn wir bei Bewußtsein sind?

Zitat:
Abgesehen davon ist die Schöpfungsgeschichte in der Bibel ist geradezu lächerlich naiv

gibt wirklich nicht soviel Feuerwerk her, wie der Uknall und die biologische Evolution.
Worin sind die NDEs, von denen Du schreibst anspruchsvoller?
Mein wesentlicher Eindruck von der Schöpfungsgeschichte ist, daß der Schöpfer gerne bastelt und dann
selbst begeistert ist, von dem was da rauskommt. Gibt es sowas wie Begeisterung in Deinen NDEs oder
ist das nur ein Zustand unseres Bewußtseins?

Gruß
Thomas

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Thomas der Große am 10.10.2007 um 01:16 Uhr.
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Richards,

naja, die Schöpfungsgeschichte mag uns heute naiv vorkommen, zu ihrer Zeit war sie sicher dem damaligen Bildungsstand angemessen - jeder konnte sie verstehen. Dass sie metaphorisch zu verstehen ist, halte ich für sehr wahrscheinlich, nichts ist besser als ein bildhafter Vergleich. So gesehen ist sie (in ihrer Entstehungszeit gesehen) ziemlich fortschrittlich - teilweise sogar heute noch: "Am Anfang war das Licht" u.s.w.

Und ja, die Nahtoderlebnisse sind schon ziemlich beeindruckend, es ist schon eine außerordentliche Leistung des Hirns, seinen Körper von außen zu betrachten. Allerdings hat man sich auch schon oft genug im Spiegel gesehen, und kann sich auch daran erinnern.
Allerdings gehen ja diese Erlebnisse weit über "Außenbetrachtungen" hinaus. Und es stellt sich auch die Frage, warum das Hirn gerade in dieser größten vorstellbaren "Stresssituation" (man ist ja eigentlich tot), so etwas veranstaltet. Wie gesagt, in dem Bericht, den ich kenne (ich halte ihn für glaubhaft), war dies eine äußerst unangenehme Erfahrung. Also war es in diesem speziellen Fall bestimmt keine "Schutzfunktion" des Hirns.

Ich denke auch, dass die Wahrscheinlichkeit besteht, dass mehr als nur das Hirn dahintersteckt.
Ob dies wirklich der Fall ist, vermag ich nicht zu beurteilen.
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Zitat:
Habe ich richtig mitgeschnitten? Du identifizierst Nahtoderegnisse mit dem Wesen Gottes.
Wirkt dieses Wesen verdeckt, wenn wir bei Bewußtsein sind? [...] Mein wesentlicher Eindruck von der Schöpfungsgeschichte ist, daß der Schöpfer gerne bastelt und dann selbst begeistert ist, von dem was da rauskommt. Gibt es sowas wie Begeisterung in Deinen NDEs oder ist das nur ein Zustand unseres Bewußtseins?

Ja, Thomas, so in etwa. Ich kann mich dabei nur auf das beziehen, was fast alle Menschen berichten, die ein Nahtodeserlebnis hatten: Es ist zwar noch eine Art Körper zu sehen, aber der besteht wohl aus reiner Energie. "Sehen" ist auch das falsche Wort, denn diese Menschen berichten davon, dass sie die Umwelt nicht mit ihren Sinnesorganen wahrgenommen haben, sondern irgendwie anders.

Die Berichte gleichen sich beispielsweise in punkto Raum- und Zeitlosigkeit. Es scheint keine Zeit mehr zu geben und der irdische Raum ist zwar noch sichtbar (solange eine bestimmte "Schwelle" nicht überschritten wurde), aber er stellt kein Hindernis, keine Begrenzung dar.

Begeisterung bei den NDEs gibt es in sofern, dass die Menschen, die diesen Zustand erlebt haben keine Angst vor dem Tod mehr haben und ihr Leben völlig umkrempeln.
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Zitat:
naja, die Schöpfungsgeschichte mag uns heute naiv vorkommen, zu ihrer Zeit war sie sicher dem damaligen Bildungsstand angemessen - jeder konnte sie verstehen. Dass sie metaphorisch zu verstehen ist, halte ich für sehr wahrscheinlich, nichts ist besser als ein bildhafter Vergleich. So gesehen ist sie (in ihrer Entstehungszeit gesehen) ziemlich fortschrittlich - teilweise sogar heute noch: "Am Anfang war das Licht" u.s.w.

Ok, so kann man es natürlich auch sehen. Aber die Genesis enthält viele Widersprüche und Fehler. Ein göttlicher Schöpfungsbericht kann es also nicht sein.

Zitat:
Und ja, die Nahtoderlebnisse sind schon ziemlich beeindruckend, es ist schon eine außerordentliche Leistung des Hirns, seinen Körper von außen zu betrachten. Allerdings hat man sich auch schon oft genug im Spiegel gesehen, und kann sich auch daran erinnern.

Richtig, genau so habe ich auch über Nahtodesberichte gedacht. Das Gehirn fährt ganz einfach das finale, genetisch festgelegte "Sterbeprogramm", vielleicht um den Tod angenehmer zu machen. Unser Gehirn "betrügt" uns ständig, warum sollte es uns also nicht auch so etwas wie eine außerkörperliche Erfahrung ermöglichen, ohne dass wir tatsächlich unseren Körper verlassen.

Das Problem dabei: Es gibt mehrere verifizierte Fälle, in denen Mensche, die klinisch Tod waren, nach ihrer Wiederbelebung darüber berichtet haben, was genau abgelaufen ist, bevor und während sie wiederbelebt wurden. Welche Personen anwesend waren, was gesprochen wurde
und sogar was in anderen Räumen des Krankenhauses in diesem Moment passiert ist.

Zitat:
Allerdings gehen ja diese Erlebnisse weit über "Außenbetrachtungen" hinaus. Und es stellt sich auch die Frage, warum das Hirn gerade in dieser größten vorstellbaren "Stresssituation" (man ist ja eigentlich tot), so etwas veranstaltet. Wie gesagt, in dem Bericht, den ich kenne (ich halte ihn für glaubhaft), war dies eine äußerst unangenehme Erfahrung. Also war es in diesem speziellen Fall bestimmt keine "Schutzfunktion" des Hirns. Ich denke auch, dass die Wahrscheinlichkeit besteht, dass mehr als nur das Hirn dahintersteckt.

Ich behaupte: Das "Gehirn" veranstaltet dieses Szenario nicht. Genau das Gegenteil ist der Fall: das Gehirn ist "ausgeschaltet", so dass etwas (man könnte es Seele nennen) den Körper verlassen kann, was bis dahin fest mit ihm verbunden war.

Ok, klingt verrückt. Gefällt mir auch überhaupt nicht, da ich ja viele Jahre überzeugter Atheist war. Und als Atheist bin ich generell sehr kritisch und distanziert gegenüber allem, was sich auch nur im Entferntesten nach "Übernatürlich" anhört. Aber die Fakten sind für mich eindeutig.

Trotzdem: Falls sich jemand ebenfalls intensiver mit dieser Thematik beschäftigt hat und mir gute Argumente nennen kann, warum die NDEs doch vom Gehirn ausgehen: Ich freue über jedes gut begründete Gegenargument.
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Hallo Richards,

das sehe ich alles genau so wie Du.
Wie komme ich von NDE auf eine Antwort zur Gottesfrage?

Gruß
Thomas
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Zitat:
Wie komme ich von NDE auf eine Antwort zur Gottesfrage?

Da gibt es wohl nur eine indirekte Antwort, Thomas: Wenn es tatsächlich so etwas wie eine Seele gibt, die unabhängig vom Körper existieren kann, dann beschreibt die Wissenschaft tatsächlich nur einen kleinen Ausschnitt der Realität, nämlich alles, was für uns wahrnehmbar ist, solange wir in unserem Körper "gefangen" sind. Die eigentliche Welt, die dieser Realität zugrunde liegt - das "Jenseits" -, bleibt aber außen vor.

Ob es nun so etwas wie einen Gott gibt, können die Nahtodeserlebnisse nur annäherungsweise erklären. Fast alle, die ein NDE hatten, berichten darüber, dass ein Lebensfilm abläuft und man erkennt, was man falsch gemacht hat. Aber nicht im Sinne einer Bestrafung (Hölle), sondern um dazuzulernen.

Wenn man aber davon ausgeht, dass es ein Jenseits gibt, dann ist auch durchaus vorstellbar, dass es einen Gott gibt. Aber genauere Hinweise darauf gibt es nicht.

Es ist aber definitiv ausgeschlossen, dass es sich um einen Gott handeln kann, wie er in der Bibel oder im Koran beschrieben wird, denn die Erlebnisse, über die die Menschen berichten, unterscheiden sich fundamental von allem was man in diesen Schriften nachlesen kann.
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Richards schrieb in Beitrag Nr. 1077-123:
Gewissermaßen ist es ein Lottospiel, Irena. Ein streng wissenschaftliches Lottospiel. Denn die Wissenschaft kann nicht beweisen, dass es Gott nicht gibt. Nach wissenschaftlichen Maßstäben ist es aber höchst unwahrscheinlich, dass es einen Gott gibt. Die Wahrscheinlichkeit liegt bei weit unter 50 Prozent (sogar bei weit unter einem Prozent - nach Dawkins').

Lottospiel ist ein Lottospiel. Es hat nicht mit wissenschaftlichen aussagen zu tun. Die können sich nur als wahr oder falsch erweisen. Was bringt mir die Wahrscheinlichkeit von 1%, wenn Aussage kann sich als wahr erweisen - mit 50%, nicht mit 0,5%, die Du vielleicht erwartest würdest.
Hier ist ein Link über die Ereigniswahrscheinlichkeiten und Aussagewahrscheinlichkeiten : http://www.fb12.uni-dortmund.de/archiv/wtheorie/JPE...

Zitat:
Diese Meinung teile ich nicht. Wissenschaft ist sehr wichtig, denn sie erklärt uns die Welt, in der wir Leben.
Ich hatte nie behauptet - eher gegenteil - dass Wissenschaft ist nicht wichtig. Ich behaupte, dass Dawkins die Schwelle der Wissenschaft überschritten hat. Die Anzeichen dafür waren schon in vor 30 Jahr erstmal erschienenem Buch "Das egoistische Gen", in dem er natürliches Vorgehen - Vererbung der Genen, Evolution des Genoms - mit ideologischen Begriffen schmackhaft für die Publikum zu machen begann. Es wirkt verletzend, aufregend, es ist skandalios... Aber was soll, es steigt die Buchauflagen. Dieses Werbungstrick anwendet er in seinem aktuellem Buch.
Erreicht er die Tiefe der philosophischen Diskussion mit der Glaube? Das mag ich zu bezweifeln. Wenn es Euch genügt - es tut mir leid. Dann sieht Ihr nicht die Tiefe dieses Problems. Oberflächige Auseinandersetzung reicht mir nicht.

Zitat:
Das ändert aber nichts daran, dass alle Weltreligionen der Menschheit eher schaden zugefügt haben und nach wie vor zufügen. Die Bücher von Dawkins sind daher sehr wichtig, vor allem "Der Gotteswahn", denn es gibt nichts schlimmeres als fanatische Religionsanhänger (egal ob Islamisten oder christliche Fundamentalisten).

"Der Menschheit eher schaden zugefügt haben und nach wie vor zufügen" der MENSCH selbst, seine Kompromisslossigkeit, Untoleranz, Feindselligkeit, Neid... Da Kompromisslossigkeit "des Gotteswahn" (obwohl Dawkins selbst behauptet die atheistische Position auch in Frage gestellt zu haben - nichts davon aber in dem Buch) gehört zu dieser Reihe - die eher Schaden anrichten als positives bewirken.

Zitat:
Der Glaube an eine höhere Macht (Gott) ist wichtig und gewissermaßen genetisch vorgegeben. Aber die Religionen (egal ob Christentum oder Islam) missbrauchen die Religion um Kriege zu führen und schrecken nicht einmal vor Mord und Totschlag zurück. Alles im Namen des Glaubens.
Ich glaube nicht dass es ist genetisch vorgegeben. Kulturell - ja.
Ich würde anders formulieren Dein Satz: nicht die Religionen missbrauchen... Religion wird missbraucht von der Politik.
Ich bin selbst kein religiöse Mensch. Die Religionen interessieren mich als ein kulturelles, gesellschaftliches Aspekt. Es gab und gibt religiöses Fanatismus. Nicht er ist aber tonangebend. Politik und Macht schon längst in Händen der Wirtschaft. Da muss man suchen die Wurzeln die meistens Auseinandersezungen, die unter die Flage der Religion gefürt werden.

Gruß, Irena

Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 12.10.2007 um 12:01 Uhr.
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der weg zu gott ist nur eine zeitreise zum urknall,und sagt die bibel nicht ,das gott licht planeten und so erschaft ,dann muss gott ja eine kraft sein die in form von bewegung (energie ) ausgestrahlt wird.Also ist gott eine energieform ,der urknall, Und mehr ist nicht hinzuzufügen.
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