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Zeit - Experiment mit Freunden

Thema erstellt von Real 
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Beiträge: 1.052, Mitglied seit 18 Jahren
Vor etwa einenm Jahr saß ich mit Freunden und wir spielten für 24 Std. " ZUKUNFT VORHER-SEHEN UND -SAGEN "

In dem wir uns konzentrierten und ich mein zukünftiges Verhalten, auf Möglichkeit und Warscheinlichkeit geprüft,
des kommenden Jahres visualisierte und verifizierte, sagte ich mir und den anderen meine Zukunft voraus.

Der Begriff "verifizieren" wird oft unterschiedlich gebraucht, je nachdem, ob man sich bei der Wahrheitsfindung nur auf einen geführten Beweis stützen mag, oder auch die bestätigende Überprüfung und Beglaubigung des Sachverhaltes durch eine unabhängige Instanz als Verifizierung betrachtet.

Nun, nach Ablauf des Jahres stellte sich ein, bzw hatte sich ereignet, was ich vorausgesehen und gesagt hatte.

Will sagen, daß unsere Zukunft schon begonnen hat und man kann sie sehen, wenn sie auch noch nicht lebt.
Unser Denken erlaubt uns Unendlichkeiten zu denken. So können wir auch über Zukunft nachdenken ( Visionen ).

Mit Einfühlungsvermögen und Weitblick besteht eine Möglichkeit sich und Andere in der Zukunft zu sehen.

Ich unterscheide hier zwischen Illusion und Vision. Um dem Forum genüge zu tun, füge ich wissenschaftliche Bemerkungen ein.
Zitat:
Anders als die klassische Physik gestattet die Quantentheorie nicht für alle zugänglichen Messgrößen eine exakte Vorhersage.
Statt dessen sind oft nur Wahrscheinlichkeitsaussagen möglich.
Diese scheinbare Unvollkommenheit war insbesondere in der Zeit der Formulierung dieser Theorie
und der Entdeckung der zugrunde liegenden Phänomene heftig umstritten.
- Bekannt wurde Albert Einsteins Einwand „Gott würfelt nicht!“

Das Phänomen ist nicht ganz neu, konnte aber noch nicht bewiesen werden.

In meiner Welt ist " Zukunfts - Voraussage " nun bewiesen, was natürlich kein ALL GEMEIN GÜLTIGKEITS ANSPRUCH ist.
Zitat:
Bis heute ist es trotz großer Anstrengungen jedoch nicht gelungen, eine allgemein akzeptierte und experimentell bestätigte Theorie für die Beschreibung von Vorgängen im Mikrokosmos zu finden, die hinsichtlich sämtlicher Messergebnisse deterministisch ist. So gibt es zwar Vorschläge für Theorien mit sogenannten verborgenen Variablen, die einen deterministischen Ablauf der Vorgänge gewährleisten sollen, sie haben jedoch aus den folgenden Gründen kaum Anhänger:

1. Sie enthalten Größen, die sich weder direkt noch indirekt beobachten lassen, so dass es keine experimentellen Befunde gibt, über die sich eine solche Theorie bestätigen oder widerlegen lassen könnte.

2. Aus der bellschen Ungleichung der Quantenphysik und ihrer experimentellen Bestätigung folgt, dass eine deterministische Theorie, die nicht im Widerspruch zur experimentellen Datenlage steht, eine nichtlokale Theorie sein muss. Das bedeutet, dass ein Ereignis Ursache einer sofortigen Wirkung in beliebiger Entfernung sein könnte. Nach der Relativitätstheorie wäre wegen der Relativität der Gleichzeitigkeit dabei die zeitliche Reihenfolge von Ursache und Wirkung nicht definiert. Der Preis für den Determinismus wäre daher die Aufgabe der Kausalität.
Obwohl zur Zeit der Formulierung der Kopenhagener Deutung die bellsche Ungleichung nicht bekannt war, vollzieht sie den radikalen Schritt der Abkehr vom Determinismus. Danach ist der Wahrscheinlichkeitscharakter von beobachteten Vorgängen ein fundamentales Konzept der Natur und nicht die Folge von derzeit noch unbekannten Mechanismen.

Ich führe später aus. Wenn ihr wollt, könnt ihr's ja mal versuchen ...

Real

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Real am 02.03.2007 um 14:53 Uhr.
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Beiträge: 1.052, Mitglied seit 18 Jahren
Zitat:
Deutung des Formalismus der Quantenphysik

Physikalische Theorien bestehen aus einem Formalismus und einer zugehörigen Interpretation.
Der Formalismus ist durch eine mathematische Symbolik realisiert, der Syntax, welche die Vorhersage von Messgrößen erlaubt.
Diesen Symbolen können nun im Rahmen einer Interpretation Objekte der realen Welt und Sinneserfahrungen zugeordnet werden.
Damit erhält die Theorie ein Bedeutungsschema, ihre Semantik.

Die klassische Physik zeichnet sich dadurch aus, dass sich ihren Symbolen problemlos Entitäten der Realität zuordnen lassen.
Die Quantentheorie enthält jedoch formale Objekte, deren Abbildung auf eine vom Beobachter unabhängige Realität zu Schwierigkeiten führt.

So wird beispielsweise in der Quantentheorie der Aufenthaltsort eines Teilchens nicht durch seine Ortskoordinaten in Abhängigkeit von der Zeit beschrieben,
sondern durch eine Wellenfunktion. Diese Wellenfunktion gestattet lediglich für jeden Ort die Angabe einer Wahrscheinlichkeit dafür, bei einer Suche über eine Messung das Teilchen dort zu finden. Diese Wellenfunktion ist aber für ein einzelnes Teilchen nicht als ganzes vermessbar, da sie bei der ersten Messung vollständig verändert wird, ein Vorgang, der auch als Kollaps der Wellenfunktion interpretiert und bezeichnet wird.


Die Kopenhagener Deutung in ihrer ursprünglichen Version von Niels Bohr verneint nun die Existenz jeglicher Beziehung zwischen den Objekten des quantentheoretischen Formalismus einerseits und der realen Welt andererseits.
Einzig den durch die Theorie vorhergesagten Messwerten, und damit klassischen Begriffen, wird Realität zugewiesen.
Die Kopenhagener Deutung steht damit dem Positivismus nahe.

Durch die Reduktion auf Messergebnisse ist insbesondere auch der Ort eines Teilchens zwischen zwei Messungen kein Element einer Realität.
Er ist nicht einmal Element der Theorie. Diese Aussage hat Konsequenzen bezüglich des Verständnisses von Teilchen an sich.

Es handelt sich damit lediglich um ein Phänomen, das in Portionen in Erscheinung tritt und über dessen Fundort nur eine Wahrscheinlichkeitsaussage
anhand der zugeordneten Wellenfunktion möglich ist, ein Umstand, der als Welle-Teilchen-Dualismus bezeichnet wird.

Die mit dem Begriff „Teilchen“ nach Maßstäben unserer Alltagserfahrung untrennbar verknüpfte Vorstellung, diese Portion müsse sich in jedem Moment an einem bestimmten Ort befinden und damit permanent als Teilchen Bestandteil der Realität sein, ist damit sinnlos.
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Beiträge: 1.052, Mitglied seit 18 Jahren
Was heilt die Zeit ?

Auguste Comtes Versuch, den Positivismus zur wissenschaftlich fundierten Weltkultur auszubauen, wurde eines der großen utopistischen Projekte des 19. Jahrhunderts. Comte entwarf ein Geschichtsmodell, nach dem sich die von ihm vertretene Philosophie mit historischer Notwendigkeit durchsetzen musste. Die Menschheitsentwicklung durchschritt historisch notwendige Entwicklungsstadien von den ersten religiösen Kulten über den Monotheismus zu einer von den Wissenschaften bestimmten Kultur ("théorie des trois états": theologische, metaphysische und positive Epoche). Der Motor der historischen Entwicklung war nicht ein Klassenkonflikt, der in eine Weltrevolution mündete und in der die Arbeiterklasse die Herrschaft übernahm, sondern die schlichte Ausbreitung der zukünftigen Gesellschaft mit dem wissenschaftlichen Fortschritt. Die Menschheit selbst geriet in diesem Prozess in das Zentrum des Interesses. Die Soziologie würde, als von Comte begründete Wissenschaft, alles Handeln bestimmen und das menschliche Zusammenleben zum größten Nutzen der Menschheit organisieren. Daher bezeichnete er sie auch als die "Königin der Wissenschaften". Mitgefühl und Altruismus, Achtung vor menschlichen Leistungen würden im Zentrum des Zusammenlebens in der zukünftigen Gesellschaft stehen.




Brasilien erwies sich als die Nation, die dem Positivismus langfristig die größten Chancen bot, Fuß zu fassen. Das positivistische Motto "Ordem e Progresso" („Ordnung und Fortschritt“) taucht in der Flagge Brasiliens wieder auf. Der Positivismus entwickelte hier eine interessante Macht im politisch sozialen Gefüge als Ideologie, die sowohl dem Liberalismus nahe stand, als auch soziale Gerechtigkeit forderte. Bis heute gibt es die Positivistische Gemeinde Brasiliens mit Tempeln in Rio de Janeiro, Curitiba und Porto Alegre. Liebe, Respekt und Anerkennung gegenüber Eltern und Vorfahren, den sozialen Institutionen, der Heimat und der Menschheit im Allgemeinen sind die Kernpunkte des Kultus.



Die zunehmend religiöse Ausprägung des Positivismus stand der Auseinandersetzung mit seinen erkenntnistheoretischen Optionen zuweilen erheblich im Wege. Comte selbst litt im nachrevolutionären Frankreich unter politischen Repressalien mit seinem Angebot, gesellschaftliche Ersatzstrukturen aufzubauen. Im angelsächsischen Sprachraum bewarf man sich unter Wissenschaftlern bevorzugt mit dem Vorwurf des versteckten Positivismus: Eine subversive, dem Atheismus verpflichtete Religionszugehörigkeit breite sich hier aus, wenn nicht schlicht eine abstruse Weltanschauung.
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Beiträge: 1.052, Mitglied seit 18 Jahren
Wissenschft oder Unsinn

Innerhalb der modernen Philosophie entstand schwerpunktmäßig im 20. Jahrhundert mit der Wissenschaftstheorie eine metawissenschaftliche Disziplin,
die Kriterien für eine Qualifikation von Aussagen und Lehrsätzen als wissenschaftlich aufstellt. Kriterien (Sollvorgaben) aus verschiedenen Strömungen der Wissenschaftstheorie sind etwa:

1. Innere Widerspruchsfreiheit: Hypothesen oder Theorien sollen in ihrem Aufbau keine logischen Widersprüche aufweisen.
2. Äußere Widerspruchsfreiheit: Hypothesen oder Theorien sollen mit bereits akzeptiertem Wissen kompatibel sein (externe Konsistenz) oder angeben, wo bislang als gesichert anzunehmendes Wissen in ihrem Sinne zu korrigieren ist.
3. Aussagekraft: Eine Theorie soll möglichst aussagekräftig sein und möglichst viele und präzise Prognosen machen, d.h es sollen möglichst viele logische Sätze im Widerspruch zu den Theorien oder Hypothesen stehen, die Theorie soll demnach so viel wie möglich verbieten.
4. Verständliche Darstellung: Theorien und Hypothesen sollen in einer möglichst einfachen und klaren Sprache formuliert werden.
5. Vorläufigkeit: Die Beschreibung der Theorien und Hypothesen soll nicht den Eindruck der Sicherheit erwecken und mögliche Schwächen offen ansprechen.


Protowissenschaft

Protowissenschaft oder Vorwissenschaft bezeichnet Thesen, die im Sinne der Erkenntnistheorie keinen wissenschaftlichen Charakter besitzen, deren Vertreter jedoch ernsthaft und aufrichtig einen solchen Charakter anstreben und versuchen, die problematischen Elemente so zu korrigieren, dass vernünftige wissenschaftliche Aussagen in Zukunft möglich werden. Bei der Eröffnung eines vollständig neuen Forschungsfeldes befindet sich dieses im Allgemeinen eine gewisse Zeit lang in diesem Status.

Einigen wissenschaftlichen Theorien, die heutzutage akzeptiert sind, wurde von den damaligen Wissenschaftlern vorgeworfen pseudowissenschaftlich, irrational oder offensichtlich falsch zu sein. Heute anerkannte Wissenschaften gingen oft durch eine Vorstufe als Proto-Wissenschaft. Oft war auch tatsächlich ein potenziell wissenschaftsfähiger Kern mit pseudowissenschaftlichen, religiösen oder ideologischen Elementen verwoben, so dass sich erst allmählich ein wissenschaftlicher Kern herauszukristallisieren begann. Wesentlich bei der Unterscheidung zwischen Pseudowissenschaft und Protowissenschaft ist, dass letztere das Potenzial besitzt, sich nach allen Kriterien des jeweils anerkannten Standes der Wissenschaft weiterzuentwickeln.

Ein wesentlicher Aspekt wissenschaftlichen Arbeitens besteht nämlich darin, Irrtümer und unfalsifizierbare Hypothesen als solche zu erkennen und ohne sie weiterzuarbeiten. Ein typisches Beispiel für diese Arbeitsweise ist die Entwicklung in der Physik:

* Das Konzept des geozentrischen Weltbilds wurde während der Renaissance aufgegeben.
* Die Newtonsche Physik wurde durch Einsteins Relativitätstheorie für beliebige Massen und Geschwindigkeiten erweitert.
* Die Erkenntnisse von Heisenberg und anderen Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Quantentheorie ergänzen die Newtonsche Physik auf atomarer und subatomarer Ebene.
* An einer Theorie, die die Relativitätstheorie mit der Quantentheorie vereinigt, wird seit vielen Jahren gearbeitet.

Ein wichtiger Grund für diese stetige Weiterentwicklung ist die prinzipielle Offenheit für neue Erkenntnisse. Auch Lehren, die von Zeitgenossen als Metaphysik und Pseudowissenschaften bezeichnet wurden, können sich als richtig erweisen.

Das trifft etwa für die Theorie des Urknalls oder die Schwarzen Löcher zu, die Kontinentalverschiebung, die Kosmologie, die Elektromagnetischen Felder, Keime als Krankheitserreger, Meteoriten oder die moderne Psychiatrie.

Ein Vorwurf an eine Theorie pseudowissenschaftlich zu sein, bezieht sich in der Regel auf den Vorwurf, solche Vorgaben nicht einzuhalten.

Die Parawissenschaft unterscheidet sich von der Pseudowissenschaft dadurch, dass bei ihr lediglich berechtigte Zweifel an der Wissenschaftlichkeit bestehen.
Meist beziehen sie sich auf unklare, seltene und strittige Anomalien, die zwar durch eine (im Sinne der Erkenntnistheorie) wissenschaftliche Theorie erklärt werden, wobei die Theorie jedoch nach dem Forschungsstand zu weit hergeholt und unglaubwürdig erscheint, da sie einen hohen metaphysischen Überschuss enthält.

Oft handelt es sich um Theorien, für die noch keine realistischeren Erklärungen gefunden wurden.
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Zitat:
Und ?... kann einer von euch die Zukunft schon kommen sehen ?

Wer von euch kann so etwas, oder Ähnliches, wie ich ??

REAL


Eidetische Reduktion ist ein Begriff und eine Methode der Phänomenologie Edmund Husserls.

Grob gesagt handelt es sich dabei um eine Rückführung alles Erlebten auf das „Wesentliche“.

Die Phänomenologie geht davon aus, dass komplizierte Wahrheiten aus einfacheren aufgebaut sind, welche wiederum aus noch einfacheren bestehen.
Der Endpunkt dieser Begründungskette werden Phänomene genannt.

So bestehe die erste Aufgabe methodischen Denkens im Rekurs auf evidente Phänomene, die durch die Intuition mit absoluter Sicherheit gegeben sind.
Diese Rückführung der faktischen Eigenschaften der „intentionalen Erlebnisse“ und ihrer Gegenstände auf die eidetische Bestimmtheit,
die ihnen zugrunde liegt und für die die faktischen Eigenschaften nur auswechselbare Beispiele sind, nennt Husserl eidetische Reduktion.

Dabei ist es von großer Bedeutung, dass sich jeglicher ungesicherter Urteile enthalten wird.

Das bedeutet, dass während der phänomenologischen Reflexion alles das ausgeblendet werden muss,
was nicht zum Wesen (Eidos) gehört, die Epoché muss universal werden.

Kurt Wuchterl nennt fünf Bereiche, die in diesem Prozess ausgeblendet werden:

1. angelerntes Wissen aus den Wissenschaften sowie metaphysische Spekulationen - alles mittelbare (vgl. die Atomtheorie, die formale Logik, die Metaphysik)
2. alles aus der Tradition übernommene
3. was dem betrachteten Objekt nur aufgrund seiner Beziehung zu meiner Person zugeschrieben, aber von anderen nicht nachprüfbar ist
4. beliebige Elemente, die auch anders sein können, also nicht wesensnotwendig für das betrachtete Objekt, z. B. die Farbe des Hauses
(Im Gegensatz dazu, dass das Haus ein Dach hat)
5. Zuletzt wird die objektive Existenz des Erlebten ausgeblendet, weil diese per definitionem als transzendentales Element keinen Bewußtseinsinhalt darstellen kann und somit nicht zum evidenten Phänomen gehören kann.

Da der Mensch die Fähigkeit habe, in der Anschauung eine Wirklichkeit unmittelbar zu erfassen, werde das Wesen losgelöst von oben genannten Bereichen erfasst.
Diese Wesensschau bringt ein Allgemeines, eine allgemeine Form zutage, die allen Einzeldingen derselben Gattung innewohnt.

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Beitrag zuletzt bearbeitet von Real am 06.03.2007 um 14:14 Uhr.
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Zitat:
"Der Mensch ist ein angesichts des Nichts zur Freiheit Verurteilter."

Was sagst der Satz??
Wie ist er zu interpretieren??


Grundsaetzlich ist der Mensch frei. Ob er es wahrhaben will oder nicht.
(Sicherlich begibt er sich gerne in Abhaengigkeiten aber das ist ein anderer Aspekt des Themas)

Geht es darum, dass die Welt an sich keine "geistigen" Eigenschaften besitzt?

Als gutes Beispiel koennte man Normen oder Moral heranziehen.

Oder die Arbeit von z.b. Poeten die man wie folgt ausdruecken koennte

Zitat Erich Fromm :


"Die Faehigkeit, die Wirklichkeit ganz subjektiv wahrzunehmen, realisiert sich beispielhaft in der Dichtung.

Wenn ein Dichter etwa schreibt:" Die Rose brennt wie eine Flamme", dann ist er aus der Sicht des alltaeglichen Denkens verrueckt:
Man nehme einmal eine Rose und versuche mit ihr ein Feuer zu machen, um Eier zu kochen! Offensichtlich bezieht sich der Dichter nicht auf das,
was er mit der Rose anfangen kann, sondern spricht von dem Eindruck, den er von dieser Rose hat.
Er spuert, sieht, erlebt die feurige-lodernde Qualitaet dieser Rose."


In dieser subjektiven Welt ist der Mensch voellig alleingelassen und Frei
(was in der Tat den meisten Angst macht die deshalb auf die Erforschung verzichten).

Es ist nicht gesagt was Gut und Boese ist.
Es gibt keinen Leitfaden, keine Vaterfigur die sagt: "Nein, der Fehrnseher bleibt aus!"

Du musst dich selber zügeln, weil du das irrationale Verlangen hast, fern zu schaun, obwohl du glaubst, dass du sowas in deinem Leben nicht brauchst.


Die Wahrheit steht nirgends geschrieben.

Es ist nicht gesagt was Gefuehl hat und welche "Qualitaeten" es besitzt.
Es steht nirgends geschrieben wie du eine Beziehung fuehren musst.
Wie du deinen Alltag meistern musst.
et cetera


"Der Mensch ist ein, angesichts des Nichts, zur Freiheit Verurteilter."

Er ist also verurteilt frei zu sein, also verurteilt, eigenstaendig und -All ein e- zu denken?


Ich koennte euch auch fragen : Wie wird man gluecklich?

Ich denke das trifft den Kern der Sache. ...nach/von EleganS und dann weiter mit .Beitrag-Nr. 987-2.
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Zitat:
Kann ein Ereignis in der Zukunft die Gegenwart beeinflussen?

Nun, ich denke schon. Wir sehen die Zukunft als einen dunklen Nebel, durch den 1000 Pfade führen. Manche enden im Nichts, andere führen in weitere Nebel.

Kürzlich erst las ich ein paar interessante Details über das Doppelspaltexperiment. Wenn man eine Scheibe mit 2 parallelen Schlitzen aufstellt und Licht hindurch auf eine Leinwand fallen lässt, sieht man... na, kennen sie das Experiment? Viele Lichtbalken, als würde das Licht durch eine Jalousie fallen. Das leuchtet nicht ohne weiteres ein, es hat etwas mit dem Wellencharakter des Lichts zu tun. Aber die Wissenschaftler wollten dem auf den Grund gehen - also baute man eine Apparatur auf, mit der man den Strahlengang verfolgen konnte. Die Wissenschaftler sagen - - - LICHT - FLECKEN.

OK, vielleicht hat die Versuchsapparatur das Licht beeinflusst, das kann sein! Also bauten die Leute das Experiment 2 mal auf - bei einer Apparatur wurden die Messergebnisse automatisch gelöscht. Und, man ahnt es vielleicht bereits... wenn die Ergebnisse gelöscht wurden, erschien das Fleckenmuster. Wurden die Daten nicht gelöscht, erschien das Balkenmuster. Man schliesst daraus, dass Informationen, die in der Gegenwart vorliegen, in der Vergangenheit Einfluss üben können. Wenn die Wissenschaftler Zugang zu den Daten hatten, erschien das (logische) Balkenmuster. Wenn sie keinen Zugang zu den Informationen hatten, erschien das Fleckenmuster.

Das kann man sich ganz praktisch vorstellen. Wenn ich Ihnen 15 Zahlen in sehr schneller Reihenfolge aufzähle, können sie sich meist nicht an die Reihenfolge erinnern, oder? Mir geht es jedenfalls so. Es ist, als würde ich sie alle auf einmal hören. Vielleicht eine Wahrnehmungsstörung. Vielleicht passiert auch alles auf einmal und unser Gehirn bringt das alles in eine zeitliche Ordnung. Das Gehirn kann also auch Zeit in der "falschen" Reihenfolge wahrnehmen -
tatsächlich tut es das die ganze Zeit.

Wenn ich Ihnen mit einer Nadel in den Hintern pikse (natürlich streng wissenschaftlich), dann werden Sie aufspringen und schreien.
Sie werden sich an das Aufspringen als das Resultat des Pieksens erinnern - Sie fühlten einen Piekser und sprangen auf. Aber Sie sprangen erst auf und fühlten DANN den Pieks. Ihr Gehirn bringt den Reflex und seine Begründung nur in die Reihenfolge, die logisch ist - denn warum sollten Sie grundlos aufspringen? Man fand heraus, dass die Region, die für die Entscheidung einer Handlung verantwortlich ist, in manchen Fällen erst NACH der Handlung aktiv wird.

Das sind Reflexe und die Antwort Ihres Gehirns darauf. Aber was wäre, wenn ihr Gehirn die ganze Zeit nur alles in eine für Sie logische Form bringen würde und tatsächlich alles gleichzeitig geschehen würde? Genauso wie die Farbe könnte die Zeit ein Produkt ihres Geistes sein. Es existieren keine Farben - all das sind nur Lichtwellen, die vom Gehirn interpretiert werden. Was wäre, wenn es mit Zeit genauso wäre? Die meisten Physiker haben den Begriff Zeit sowieso schon aufgegeben und reden von "Raumzeit" - ich bin kein Physiker und kenne die Definition von Raumzeit nicht. Aber sie unterscheidet sich sicherlich von dem, was ich als die Zeit wahrnehme, die verstreicht.

Sam .Beitrag-Nr. 25-1. 22.11.2001 20:35
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Zitat:
Wie das Gehirn mit der zeitlichen Verzögerung zwischen Signaleingang und bewusster Wahrnehmung verfährt

Gleichzeitigkeit oder in Echtzeit: so soll Information erlebt werden, möglichst ohne Verzögerung zwischen dem Aussenden eines Signals und dessen Empfang.
Zumindest wird die Errungenschaft der elektronischen Medien auch in der erstmals ermöglichten globalen Gleichzeitigkeit der Ereignisse gesehen, an die man sich annähert. Eine Fortschrittsachse der Technik ist jedenfalls die Verkürzung der Zeit zwischen dem Absenden und dem Empfangen einer Nachricht.

Gleichzeitigkeit hieß einstmals, dass man als Beobachter am selben Ort sein musste, an dem das beobachtete Ereignis stattfand.
Anwesenheit war also erforderlich, während ansonsten der vom Boten und der Botschaft zu überquerende Raum die Verzögerung bestimmte.
Praktisch mögen Botschaften, die in Lichtgeschwindigkeit reisen, bei den Größenverhältnissen der Erde nahezu Gleichzeitigkeit realisieren,
aber das stimmt natürlich nicht ganz. Der Raum spielt weiterhin eine Rolle und führt zu Verspätungen, die natürlich bei wachsenden Entfernungen immer deutlicher werden (interplanetares Internet). Aber Verzögerungen treten auch dann auf, wenn Signale vom Aufnehmenden, gleich ob es sich um eine Maschine oder ein Lebewesen handelt, verarbeitet werden müssen, um überhaupt zu - stets interpretierten - Informationen zu werden, auf die dann erst reagiert werden kann.

Bei biologischen Systemen scheint diese Verzögerung auch die Möglichkeit zu bieten, einen redaktionellen Prozess zu ermöglichen.

Da die Reize aber nicht für das Gehirn mit einem Sendedatum versehen sind, es aber wichtig ist, zur richtigen Zeit zu reagieren, übt das Gehirn einen Trick aus, mit dem es das Bewusstein täuscht: Wir erleben den Reiz nicht zu dem Zeitpunkt, an dem das Gehirn ihn registriert, sondern für unser Bewusstsein wird die Verzögerung, sofern es sich um einen sensorischen Reiz handelt und nicht direkt das Gehirn stimuliert wird, sozusagen weggerechnet, so dass wir beispielsweise einen Schmerz unmittelbar mit dem Stimulus spüren.

Doch das ist nicht die einzige zeitliche Täuschung, denn eine ähnlich verschleierte Verzögerung zwischen einem neuronalen Ereignis und dem Bewusstsein davon, gibt es auch bei Handlungsentschlüssen. Wenn wir einen bewussten Entschluss treffen, etwas machen zu wollen, beispielsweise etwas zu sagen oder einen Knopf drücken, tritt das Bewusstsein des Entschlusses, diese Handlung auszuführen, etwa 350 Millisekunden nach dem Zeitpunkt ein, an dem das entsprechende Bereitschaftspotential von einem äußeren Beobachter registriert werden kann. Einmal also wird das Erlebnis zurückdatiert, das andere Mal haben wir den Eindruck, dass wir mit unserem bewussten Willen eine Handlung starten, während die entsprechende Gehirnaktivität schon früher eingesetzt hat.

Eine bemerkenswerte Fähigkeit
und da ist mehr wie das ...Real
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Zitat:
Bei der Frage . WAS IST ZEIT. fällt mir die Zukunft ein, nur da hab ich noch genug davon... in Gedanken.

Mach ich mir Gedanken um die Zukunft, bin ich auch schon da, oder? Nur so lange ich daran denke und wie ...

Sobald ich das Denken reflecktiere, bin ich auch schon zurück. Doch für den Moment oder länger geht der Übergang.

Zitat:
... woher kommt das Bild ? liegt es im Kopf, oder draussen im All ? ist es kommende Wirklichkeit oder Fantasterei ? Träume oder wache ich ?

Alles ernsthafte Fragen, die ich da stelle, finde ich ?

Ich hab für mich denn Antworten gefunden, die ich auch verrate. Erst mal allgemein.

Die Lösung liegt zum Teil in den Genen, zum Teil ist es im Hirn verursacht, zum Teil ist es unser ewiges Wesen und zum Teil die Bauart dieser Welt.

Ich splitte das im Folgenden in vier Bereiche auf

Real
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Beiträge: 1.052, Mitglied seit 18 Jahren
Zitat:
Das Gehirn

So glaube ich, dass, angesichts des bewussten Willens, die Funktion des Bewustseins nicht darin liegt,

Handlungsketten zu initiieren, sondern willensbestimmte Ereignisse zu selektieren,

dass Handlungspotentiale, die vor dem Erleben des bewussten Willens einsetzen, durch eine Art Veto-Aktion abgebrochen werden können !

Bewustsein und Wille sind nicht identisch, der Wille liegt als Supremum im Bewustsein und ist theoretisch frei ...

Zitat:
Was könnte der Grund für die Rückdatierung von Wahrnehmungseindrücken sein? (sprich in die Zukunft sehen oder fühlen können ...)

Wissenschaftler des Salk Institute for Biological Studies haben Experimente zum Thema durchgeführt und festgestellt, dass wir mindestens 80 Millisekunden mit unserem Bewusstsein zurückliegen.

Wir leben also gewissermaßen in der Vergangenheit, weil das menschliche Gehirn die bewusste Wahrnehmung als eine Art der Nachbearbeitung herstellt.
Die Ergebnisse ihres Experiments deuten sie so, dass sie einer üblichen Interpretation der visuellen Wahrnehmung widerspricht,
nämlich dass das Gehirn etwa in der Wahrnehmung einer Bewegung künftige Ereignisse vorausprojiziert und vorwegnimmt,
wodurch es zu bestimmten Wahrnehmungseffekten kommt .Schon seit langem ist bekannt, dass es unter bestimmten Bedingungen zu einer charakteristischen Verzögerung bei der Deutung des Wahrgenommenen kommt,

"Das ist wie ein verrücktes Ergebnis".

Es bedeutet, dass das Gehirn Informationen über die Zukunft eines Ereignisses sammelt, bevor es sich entschließt, wie es das, was es zur Zeit des Ereignisses gesehen hat, deuten soll."

Da das Bewusstein sowieso nicht alle von den Sensoren einströmenden Daten registrieren kann, sondern sozusagen ein bereinigtes Bild,
aufgrund der geringen Kapazität des verfügbaren Arbeitsspeichers erstellt, sind gegenüber der These der Projektion solche Korrekturen,
innerhalb des Zeitfensters und der Rückdatierung äußerst sinnvoll,
um nicht völlig falsch zu reagieren, wenn es auf die Geschwindigkeit der Reaktion ankommt.

Von den vielen Millionen Bits, die in jeder Sekunden von den Sinnesorganen an unser Gehirn gesendet werden,
werden durch redaktionelle Verarbeitung die meisten ausgeschieden.
Signale verschiedener Sinnesorgane haben unterschiedliche Zeitfenster.
Man nimmt an, dass unser Bewusstsein gerade einmal zwischen 15 und 40 Bit pro Sekunden verarbeiten kann.

Na, das sind doch mal Zahlen. Kaum zu glauben, das man damit schon als Menschen durch gehen. Glück gehabt ... Real
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Zitat:
Wissenschaft-Online hat folgendes geschrieben:

Dem Artikel zufolge hat Penrose mit dem amerikanischen Anästhesiologen und Zellspezialisten Stuart Hameroff von der Universität in Arizona das „Penrose-Hameroff-Modell einer Nervenzelle“ entwickelt.

Der Artikel erläutert weiter: „In diesem Modell ist bereits jede einzelne Nervenzelle eine Art Quantencomputer, der auf nicht vollständig berechenbare Weise Information verarbeitet. Die Quantenprozesse finden in winzigen, nur wenige millionstel Millimeter feinen Röhrchen aus Eiweißmolekülen statt, den Mikrotubuli. Jede Zelle besitzt eine Gerüststruktur aus einigen Millionen Mikrotubuli. Hameroff stieß auf die möglicherweise wichtige Rolle der Mikrotubuli, als er vor Jahren die Zellstruktur eines Pantoffeltierchens untersuchte. Dieser Einzeller verhält sich so geschickt in seiner Umwelt, dass Hameroff in den Mikrotubuli ein Steuerungssystem vermutete, eine Art von primitiver Informationsverarbeitung. Denn die Eiweißmoleküle oder Tubuline, aus denen die Röhrchen bestehen, können sich lang ausstrecken oder kontrahieren, und mit diesen beiden Zuständen lässt sich rechnen wie mit Null und Eins bei einem digitalen Computer. oder kontrahieren, und sich rechnen wie mit Null und Eins bei einem digitalen Computer Ein Mikrotubuli aus einem Gitter von Tubulin-Molekülen zeigt ein kompliziertes Muster aus ausgestreckten und kontrahierten Eiweißeinheiten, in welchem Informationen verschlüsselt sind.

Die Quantenphysik kommt dadurch ins Spiel, dass sich über einen gewissen Zeitraum die beiden möglichen Zustände eines Tubulin-Moleküls überlagern, das System ist während dieser Zeit unbestimmt. Erst durch den Prozess der so genannten objektiven Reduktion kollabiert das unbestimmte Muster in den Mikrotubuli in eine eindeutige Konfiguration. Nach den Überschlags- rechnungen von Penrose und Hameroff soll dies normalerweise etwa 40 Mal pro Sekunde geschehen und jedes Mal ein bewusstes Erlebnis produzieren.

Das Bewusstsein ist demnach kein Kontinuum, sondern ein Strom aus diskreten Bewusstseinsereignissen, so wie es auch in der Hirnforschung beobachtet wird. Hameroff und Penrose sind davon überzeugt, dass dieses Modell viele offene Fragen lösen kann, die das Bewusstsein umranken.“
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Macht das Sinn?

Als Synchronizität bezeichnete uns Carl Gustav Jung relativ zeitnah aufeinander folgende Ereignisse,
die nicht über eine Kausalbeziehung verknüpft sind, vom Beobachter jedoch als sinnhaft verbunden erlebt werden.

Synchronismus dagegen bezeichnet die Ordnung von Ereignissen nach der Zeit.

Im engeren Sinn handelt es sich bei der Synchronizität um ein inneres Ereignis (eine lebhafte, aufrührende Idee, ein Traum, eine Vision oder Emotion)
und ein zeitlich darauf folgendes äußeres, physisches Ereignis, das wie eine (körperlich) manifestierte Spiegelung als Antwort auf den inneren (seelischen) Zustand wirkt.

Um das Doppelereignis tatsächlich als Synchronizität definieren zu können, ist es unerlässlich, dass das innere chronologisch vor dem äußeren Ereignis geschehen ist, da im umgekehrten Fall angenommen werden kann, dass das innere Phänomen auf das äußerlich wahrgenommene Vortagsereignis reagiert (womit wieder eine quasi kausale Erklärung möglich wäre).

Synchronizität ist ein finales (teleologisches) Prinzip und widerspricht so der heutigen kausalistisch-materialistischen Wissenschaftsphilosophie.
Die bewusste Herausarbeitung des manchmal nur symbolisch angedeuteten Sinnes führt in bis dahin nicht geahnte Zukunftsmöglichkeiten und bestätigt so auf empirische Weise die finale (teleologische) Tendenz der Synchronizität.

Das Auffinden des Sinnes einer Synchronizität stellt daher des Öfteren den Ausweg aus einer tiefen Lebenskrise dar.

Jung bezeichnet mit dem von ihm eingeführten Begriff sowohl das Phänomen als auch das hypothetisch dahinterstehende Prinzip.

- Bild -

Das psychophysische Problem scheint jedoch mit dem Synchronizitätsprinzip noch nicht gelöst, da darin Psyche und Materie immer noch in einem komplementären Verhältnis zu einander stehen. Erst die Überwindung dieser Komplementarität auf einer Metaebene dürfte an die Lösung des psychophysischen Problems heran führen.

Jung und Pauli haben noch geahnt, dass dazu der Einbezug einer "raumzeitlosen Seinsform der Psyche" nötig wird.
Dies führt auf das Problem der empirischen Beobachtungsmöglichkeit eines "Jenseits" nach dem Tod des Individuums,
sowie von Inkarnationen aus diesem unus mundus.

Die Quaternio

Das Prinzip der Synchronizität veranschaulicht er in einer quaternio, einem Kreuz aus zwei sich jeweils polar ergänzenden Begriffspaaren,
die sich diametral ergänzen und somit ähnlich aufzufassen sind wie etwa das Begriffspaar Welle / Teilchen beim Übergang von der klassischen Physik zur Quantentheorie.

In der Vertikalen steht - oben: die unzerstörbare Energie, unten: das Raum-Zeit-Kontinuum.
Horizontal befinden sich - links: der konstante Zusammenhang durch Wirkung (Kausalität),
rechts: der inkonstante Zusammenhang durch Kontingenz - bzw Gleichartigkeit - „Sinn“ (Synchronizität)

Die vertikale Achse

Mit „unzerstörbare Energie“ wird hier die Größe bezeichnet, die bei allen physikalischen Prozessen konstant bleibt,
also auch bei der Umwandlung von Energie in Masse und umgekehrt.
Ihre, durch alle ablaufenden physischen Prozesse, sich ständig ändernde Erscheinungsform, wird quasi als Tanz aufgefasst,
der sich als Evolution, auf der Bühne des Raum-Zeit-Kontinuums, entfaltet.

Die horizontale Achse

Jung bestreitet nicht, dass jedes der beteiligten Ereignisse in seiner eigenen Kausalkette steht. Deshalb stellt die Synchronizität nicht das Kausalprinzip in Frage, sondern erweitert es linear bis zum rein akausalen Gegenpol: die Dinge sind in ihrer Entwicklung sinnhaft aufeinander bezogen und „so angeordnet, wie sie sind“ (acausal orderedness)

Abgrenzung zur Serialität

Jung grenzt die Synchronizität (für ihn ungewöhnlich methodisch) streng von der Serialität ab, wie sie vor allem Paul Kammerer in seinem Buch „Das Gesetz der Serie (1919)“ untersucht hat. Sie betrachtet er als kuriose – bloß amüsante – Koinzidenzen, der das schöpferisch verwandelnde Potenzial der Synchronizität fehlt. Dieses Potenzial stammt nach Jung aus der Aktivierung eines Archetyps, die sich in der individuellen Psyche für eine gewisse Zeit fokussiert, um dort Ausgestaltung zu finden. Diesen Vorgang bezeichnet Jung als Individuationsprozess.

Symbolkraft

Sinn stiftend wird die Synchronizität durch ihre Symbolkraft, zum Träger des Symbols wird die physische Komponente der Koinzidenz dank ihrer Intension (spezifischen Entsprechung) und ihrer begrenzten Extension (geringe Häufigkeit). Dadurch kann sie als Resonanz und Antwort auf die (chronologisch vorhergehende) Emotion empfunden werden und dadurch befreiend/entwickelnd wirken.

Synchronizität und Numerologie

Häufig spielt die symbolische (qualitative) Bedeutung von Zahlen eine wesentliche Rolle bei der "Sinnknüpfung" einer Synchronizität. Dabei handelt es sich meist um relativ niedrige ganze Zahlen - oder deren Kehrwert.

Sein Kumpel Pauli war Zeit seines Lebens von der sogenannten Feinstrukturkonstanten fasziniert.
Es ist eine der wenigen physikalischen Konstanten, die einerseits dimensionslos ist und andererseits im Bereich derjenigen Zahlen liegt,
die in unserem täglichen Leben eine Rolle spielen (das heißt, nicht sehr groß oder äußerst klein sind).

Ihr Wert beträgt ziemlich genau 1/137. Sie spielt eine große Rolle bei der Aufspaltung der Spektrallinien in einem Magnetfeld.
Die unerklärliche Aufspaltung derselben im sogenannten anomalen Zeeman-Effekt führte Pauli im Jahr 1927 zur theoretischen Begründung des Spins des Elektrons, der später für alle Elementarteilchen definiert wurde.

Pauli war davon überzeugt, dass nur eine Feldtheorie, die den numerischen Wert der Feinstrukturkonstanten theoretisch begründen kann und ihn nicht einfach als unerklärliche Naturkonstante ansieht, befriedigend sein wird. Bis heute wurde diese theoretische Begründung jedoch nicht gefunden.

In der jüdischen Mystik, der Kabbala, entsprechen den hebräischen Buchstaben Zahlenwerte. Der hebräische Ausdruck "Kabbala", von rechts nach links mit QBLH geschrieben, setzt sich demgemäß aus den Zahlenwerten Q = 100, B = 2, L = 30 und H = 5 zusammen. Deren Summe ergibt die Zahl 137.

Zitat:
Nichts als Zufall?

Die häufig gestellte Frage, ob es sich bei dem Phänomen nicht lediglich um Zufall handelt, ist nicht über Wahrscheinlichkeitsbetrachtungen zu lösen,
denn der Wahrscheinlichkeitsbegriff erlaubt keine Aussagen über Einzelfälle – also etwa über den Sinngehalt einer einzelnen Koinzidenz.
Jedoch führt die Fragestellung zu einer Einbeziehung des Begriffs Zufall in das vorgestellte Konzept:

ein so bezeichnete Geschehen ist dann eigentlich nicht vorhersagbar ( nicht in einer vorab bekannten Kausalkette stehend )
damit drückt sich ein Vorgang aus, nämlich dass dem erlebenden Beobachter im Geschehen etwas „zufällt“.
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Pauli starb im Krankenhaus im Zimmer Nr.137 Die Zahl, die ihn wie kaum eine andere zeit seines Lebens beschäftigt hat.

zara.t.
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