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Vergleich von Menschen und Maschienen

Thema erstellt von Breakout 
Beiträge: 362, Mitglied seit 17 Jahren
Zitat:
Vorausgesetzt, der Physikalismus ist richtig. Und was für ein Computer sollte das sein? Sagen wir einmal, es wäre unmöglich, dass Computer wie wir sie bauen denken können und dass dies nichts mit Rechenleistung und Speicherkapazität zu tun hat, sondern mit dem Design.
1) Nehmen wir an, dass das klassische biologische Gehirn denken kann.
2) Nehmen wir an, eine annähernd exakte Rekonstruktion dieses denkfähigen Objekts, mit exakt denselben Baustoffen und Funktionsprinzipien wäre möglich. (Passiert ja mit der Geburt jeden Kindes)

Warum sollte die Funktionstüchtigkeit und Denkfähigkeit eines konstruierten Objekts nun noch weiter an das Material gebunden sein?
"Maschiene" ist sowieso ein sehr umfassender Begriff. Prinzipiell umfasst er auch biologische Materialien.

Das einzige, was eine Konstruktion von denkfähigen Hirnduplikaten ausschließt, ist eine dahergeholte transzendente Qualität des Menschen, oder nicht?
Signatur:
>Warum sollte der Mensch, im Rahmen seiner beschränkten evolutionären Entwicklung, geistige Fähigkeiten entwickelt haben, um komplexe temporale Paradoxien korrekt zu erfassen?
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Ja, aber das hat nichts mit dem Physikalismus zu tun. Eine Simulation des Gehirns, egal auf welcher Ebene und wenn es mit der QED geschieht, basiert auf Modellen.

Eine "Konstruktion" so eines Objektes, wie es bei der Entwicklung eines Embryos geschieht ist keine Simulation.

Physikalismus bezieht sich auf den Absolutheitsanspruch der Physik und ist eng mit einem Erklärungsreduktionismus verbunden. (Wobei es da soetwas wie Randbedingungen gibt. Zum Beispiel geht die Lokalität bereits als Randbedingung in die Erklärung der Lokalität mit Hilfe der Dekohärenz hinein.)

Zitat:
Das einzige, was eine Konstruktion von denkfähigen Hirnduplikaten ausschließt, ist eine dahergeholte transzendente Qualität des Menschen, oder nicht?

Kommt darauf an, was man unter "transzendenter Qualität" verstehen möchte. Vielleicht erinnerst du dich an deine Argumentation bezüglich verborgener Variablen. Aus Sicht der Newtonschen Physik gab es genügend solcher Qualitäten.

Jedenfalls, eine Konstruktion schließe ich nicht aus, aber eine Simulation eines Gehirns, die im Prinzip von einer Touringmaschine berechnet werden könnte.
Das bedeutet natürlich auch, dass ich denke, dass die Art von Maschinen, die wir bisher bauen, niemals denken werden.

Wie gesagt, ich vermute das nur... hat natürlich auch etwas damit zu tun, dass ich bestimmte Weltanschauungen ablehne.
Aber selbst wenn nicht... dann muss man zumindest anerkennen, dass selbst das Verhalten einer einzelnen Nervenzelle höchstens über eine Simulation auf der Ebene der Chemie angemessen nachgebildet werden könnte. Aber so eine Simulation ist niemals die Wirklichkeit selbst.

Und was man nicht vergessen sollte... der Funktionalismus (also die multiple Realisierbarkeit einer Touringmaschine), von dem manche ausgehen, ist ein Kind sowohl der Sprachphilosophie, als auch der Philosophie des Geistes (Ist Teil der Debatte um das Leib-Seele-Problem) und wurde von Hilary Putnam in den 60iger Jahren begründet. Später, in den 80igern hat er ihn dann verworfen und widerlegt, in dem er zeigen konnte, dass mentale Zustände keine funktionalen Zustände sind.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Andre am 15.03.2007 um 09:52 Uhr.
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