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Intelligenztests

Thema erstellt von Lacrima 
Beiträge: 173, Mitglied seit 17 Jahren
Ich meinte nicht die Savants. Ich meinte Menschen mit Asperger-Syndrom (das offiziell als mildeste Form von Autismus gilt) und HFA. Es ist keine geistige Behindrung, sondern eine soziale. Auch Menschen mit LFA (also "klassische" Autisten) besitzen eine große Intelligenz, können diese aber nicht äußern, das sie sprachunfähig sind (wenn sie schreiben lernen, kommt diese aber ans Licht).

LFA hat aber häufig geistige Behinderung als Nebendiagnose. Aber autismus selbst führt nicht zur Minderung der Intelligenz.

PS: Und heilbar kann Autismus auch nicht sein, da dieser Zustand genetisch bedingt ist. Man kann Höchstens aus einem LFA-Mensch einen Aspergiker machen.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Alexmagnus am 07.03.2007 um 20:13 Uhr.
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Wenn jemand über wenig soziale Intelligenz verfügt, dann ist dies in der echten Welt, in der wir leben, eine Art von Behinderung.

Immerhin gehört diese Form der Intelligenz mit zu den größten Leistungen unseres Gehirns.

Autismus kann bei Babys behandelt werden... die eigentliche Krankheit entsteht dadurch, dass Emotionen eine wichtige Rolle bei der Selbstorganisation des Gehirns in den ersten 4 Lebensjahren spielen - danach ist der Zug mehr oder weniger abgefahren.

Man kann einen Autisten allein auch dadurch "erzeugen", indem man das Beziehungsangebot für das Baby möglichst gering hält.
Umgekehrt kann man auch mit einem erhöhten und speziell auf das Baby ausgelegten Beziehungsangebot dafür sorgen, dass es sich geistig normal entwickelt, auch wenn es das Potential hatte, ein Autist zu werden.

Es ist also nicht einfach so, dass es ein Gen für Autismus gibt (so funktioniert Genetik ohnehin nicht), sondern eher eine Tendenz zu dieser Entwicklung innerhalb einer bestimmten sozialen Umwelt, die lediglich die Bedürfnisse eines normalen Babys erfüllt.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Andre am 08.03.2007 um 09:26 Uhr.
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Beiträge: 173, Mitglied seit 17 Jahren
Gen gibt es auch. Ein Autismus-"Marker" wurde erst vor Kurzem am 11. Chromosom gefunden.
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Das weiß ich, aber das ist kein Gen für Autismus... so funktioniert Genetik nicht. Ich habe ganz bewusst von "Tendenz" geschrieben, weil definitiv auch ein Unterschied in der Hirnbiologie vorhanden ist (sonst würde die Krankheit nicht häufiger bei Jungen, als bei Mädchen auftreten), der gentisch bedingt ist, und zwar geht es dabei hauptsächlich um das Protein Neurexin.

Die Gene legen jeweils einen bestimmten "Möglichkeitsrahmen" fest... und es ist bisher noch vollkommen unklar, welche Gene da ebenfalls noch eine Rolle spielen. (Ein Gen allein betrachtet bedeutet gar nichts.)

Natürlich wäre die Gentherapie irgendwann auch eine Möglichkeit... aber wie gesagt, nach dem 4. Lebensjahr wäre sie sinnlos.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Andre am 08.03.2007 um 11:12 Uhr.
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Beiträge: 173, Mitglied seit 17 Jahren
Behinderung? Ehrm, im ersten Post hast du geschriben, manche Menschen werden fälschlicherweise als Autisten bezeichnet. Ich scheine zu wissen wen du meinst - die Bezeichunung ist gar nicht falsch, viele davon haben offizielle Diagnose Asperger-Syndrom. Vernon L. Smith, Dan Aykroyd, Bill Gates. Vermutlich Albert Einstein (keine offizielle Diagnose, aber sein Lebenslauf lässt es vermuten - übrigens, der, genau wie Gates, war dazu noch dyslexisch). Sind sie alle geistig behindert???

Um Missverständinisse zu vermeiden - diese Diagnosen werden sogar von Organisationen erkannt, die Autismus bekämpfen wollen (eine davon hat sogar auf ihrer Seite ein Interview mit Smith).

Beitrag zuletzt bearbeitet von Alexmagnus am 08.03.2007 um 20:48 Uhr.
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Was ist daran falsch hier von einer Art Behinderung zu sprechen? Wenn ich das so schreibe, ist das bei mir nicht mit einer Wertung verbunden.
Wenn ein Menschen eigene und fremde Gefühle nicht wahrnehmen kann, ist das eine Art von Blindheit, die einen Menschen in bestimmten Lebenssituationen behindert.

Davon abgesehen... ein Symptom kann verschiedene Ursachen haben. Verschieden starken Formen von Autismus könnten auch unterschiedliche Krankheiten sein. Aber das würde sich erst bei einer Neurobiologischen Betrachtung zeigen.

Wenn zum Beispiel jemand sehr abstrakt, bildhaft und intuitiv denken kann... so wie Einstein, dann passt dies überhaupt nicht zu dem, was die Entwicklungsbiologie über diese Krankheit aussagt. Denn für diese geistigen Fähigkeiten muss sich das Gehirn in den ersten 4 Lebensjahren korrekt selbstorganisiert haben, wozu auch eine normale Verarbeitung von Emotionen gehört.
Bei Autisten ist dies ja gerade nicht der Fall. Wenn jemand die Gefühle anderer nicht richtig wahrnehmen kann, kann das verschiedene Gründe haben. Bei Autisten ist der Grund hauptsächlich die fehlende Selbstwahrnehmung... denn ohne kann ich andere Menschen nicht in mir "abbilden". Und diese Wahrnemung war bei Einstein definitiv gegeben, was an seinen philosophischen Beiträgen zu erkennen ist, in denen er auch über Ethik und Moral schreibt. Seine Selbstwahrnehmung scheint also sehr gut funktioniert zu haben.

Asperger ähnliche Symptome können auch durch die Sozialisierung zustande kommen etc. Das wird die weitere Forschung zeigen.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Andre am 09.03.2007 um 10:27 Uhr.
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Beiträge: 173, Mitglied seit 17 Jahren
Gerade bildhaftes Denken ("visual thinking") ist etwas, was üblicherweise bei Autisten mehr ausgeprägt als bei Nicht-Autisten ist. Zur angeblich fehlenden Selbstwahrnehmung: kannst mal auf YouTube die Benutzerin "silentmiaow" finden. Diese hat LFA, kann aber über einen Sprachcomputer kommunizieren. In einem ihrer Videos erzählt sie u.a. über ihre Selbstwahrnehmung.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Alexmagnus am 09.03.2007 um 11:31 Uhr.
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Kann ja gut sein... deswegen habe ich doch auch darauf hingewiesen, dass es verschiedene Betrachtungsweisen gibt.

Zum Beispiel können unterschiedliche Krankheitserreger die gleichen Symptome, zum Beispiel die einer Erkältung hervorrufen.

Genauso ist es auch, wenn man bei Autismus nur aus Sicht der Psychologie herangeht. Dann kann es passieren, dass man von der Biologie her ganz unterschiedliche "Krankheiten" unter einen einzigen Begriff bringt. (Das ist auch vergleichbar mit der Schizophrenie, bei der sich auch herausgestellt hat, dass es sehr unterschiedliche Formen dieser Krankheit gibt, die zum Teil überhaupt nichts miteinander zu tun haben, die aber eine ähnliche Symptomatik aufweisen.)

Das wollte ich nur zu bedenken geben.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Andre am 09.03.2007 um 13:39 Uhr.
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Beiträge: 54, Mitglied seit 17 Jahren
Also ich hab auch gehört, dass Autismus von einem Gen bestimmt wird.
Und ehrlich gesagt, ist mir dieser Sozialquotient nicht sehr aussagekräftig in Bezug auf die Intelligenz! Schließlich haben sich die Vögel mit den spitzen Schnäbeln auch nicht um die mit den stumpfen, die deshalb weniger gut Insekten fangen konnte, gekümmert. Und deshalb hat die Evolution nur die Besten überleben lassen!
Gut, wir Menschen brauchen uns um stark zu sein, aber wir sind schließlich auch keine Ameisen, die nur im Kollektiv denken. Also am Anfang war der Sozialquotient eher nicht so aussagekräfig, denke ich, nur jetzt zählt er was!
Signatur:
Unterschätze nie die Macht des Unterbewusstseins!
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Beiträge: 173, Mitglied seit 17 Jahren
@Andre. Noch was zum Autismus. Wenn es eine Krankheit, ja gar eine Behinderung ist, warum sind Autisten selbst gegen die Entwicklung einer sicheren Diagnose bzw. einet Arznei gegen Autismus? Kannst du mir noch eine Behinderung nennen, wo die behinderten selbst dagegen sind, sie zu heilen? Und zwar nicht einfach dagengen - die Organisationen, die nach einer Arznei suchen, werden als Kriegsfeinde betrachtet.

In April 2006 wurde vom Kongress der USA der "Combatting Autism Act" verabschiedet. Der Name der Verordnung sagt selbst wofür sie steht - eine Milliarde Dollar wurden zum "Bekämpfen von Autismus" ausgegeben. Hier ist die Reaktionen der autistischen Personen (gefunden in einem Forum für Autisten, sorry dass es auf Englisch ist.):

"What we need to do now is think. THINK PEOPLE!! How can we get AFF's message out into the mainstream, and at the same time not look like we're insane?
To people who understand autism, particularly people who have it, our message does make sense. But to people who have been brainwashed into thinking autism is a horrible disease to be wiped out, we seem like psychos. Unless we make ourselves perfectly clear, people won't get what we're saying.
So think. Brainstorm. We need ideas".

"The problem with such a protest is that it doesn't make our message clear enough and I lot of people will think we are just psychos and not come close enough to recieve a pamphlet (sp?) or whatever. It is tricky. "

"Think about all the suspected Aspies who have excelled in this world and inproved/changed it. Would the NT's want to go back in time and 'cure' them?"

"This is HORRIBLE!!!!!!!!!!!!!!! I am shocked. They just declared war on us........ horrible...... I think I'm going to puke..."


(AFF=Aspies For Freedom, eine Organisation, die dafür kämpft, Autismus nicht als Krankheit, sondern als Verschiedenheit (wie etwa Hautfarbe oder Homosexualität) zu betrachten und den Autisten einen Status der Minoritätsgruppe (wie etwa den Schwarzen und Homosexuellen) zu geben. Wenn du willst, gebe ich den Link zu ihnen.)

Und jetzt sag mir - gibt es eine andere Behinderung, wo sowas passiert, also die Betroffenen gegen die Heilung sind?

Beitrag zuletzt bearbeitet von Alexmagnus am 21.03.2007 um 01:52 Uhr.
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Beiträge: 24, Mitglied seit 16 Jahren
Naja, ich sags mal so, auf Erden sind viele Formen der Intelligenz vertreten aber die die "Wirklich" wichtig ist, die sehen wir nicht !
Signatur:
[x] <--- Nail here for a new Monitor
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