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Beitrag Nr. 982-21
02.04.2009 18:44
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 982-20:Hallo Uwe,
kannst du mal ein Beispiel nennen für etwas, das nicht vorhersehbar und nicht zufällig ist?
Beiträge: 2.421, Mitglied seit 17 Jahren |
Beitrag Nr. 982-22
02.04.2009 20:30
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Beitrag Nr. 982-23
03.04.2009 12:33
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 982-22:Ich überlege gerade, ob ich mich selbst auch als "Wetter" (ich bin ja zumindest ein Ökosystem) betrachten kann. All meine Moleküle in mir schwingen und bewegen sich deterministisch, dennoch handele ich eigenbestimmt und fühle dabei soetwas wie Freiheit.
Materialisten folgern daraus, Freiheit sei nur eine Illusion, weil das Ganze in Wahrheit ja festgelegt ist.
Ich versuche es nun einfach mal andersherum zu betrachten:
Wenn ich mich z.B. zwischen einem angebotenen Glas Apfel- oder Orangensaft entscheide, so handele ich offensichtlich frei und für andere nicht vorhersehbar, obwohl sich die Moleküle in mir deterministisch bewegen.
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Beitrag Nr. 982-24
03.04.2009 16:37
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Hallo Hans-m,Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 982-23:Kurz gesagt: Je genauer ich über ein System bescheid weiß, umso besser kann ich sein weiteres Verhalten vorrausberechnen. Letztendlich würde eine 100-prozentige Datenkenntnis auch zu einer 100-prozentig sicheren Aussage über die nächste Reaktion führen.
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Beitrag Nr. 982-25
04.04.2009 08:07
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 982-24:In der Quantenmechanik (und unsere Welt ist nun mal quantenmechanisch) gilt folgendes: Es gibt keine 100-prozentige Datenkenntnis! Und deshalb kann über die nächste Reaktion nur eine Wahrscheinlichkeitsaussage gemacht werden.
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Beitrag Nr. 982-26
04.04.2009 15:43
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Hallo Hans-m,Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 982-25:Und das ist genau meine Aussage: Dass wir es könnten, wenn wir die Daten hätten.
Das ist leider total falsch. In der Quantenmechankik gibt es den absoluten Zufall, er wird dort objektiver Zufall genannt. Das Ergebnis einer quantenmechanischen Messung ist eine Sache des objektiven Zufalls. Objektiv ist der Zufall, wenn für eine Ereignis prinzipiell keine Ursache existiert.Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 982-25:Also ist die Definition Zufall letztendlich nur eine Aussage über den derzeitigen Stand der Technik, bzw der Wissenschaft. Somit gibt es keinen absoluten Zufall sondern nur den relativen Zufall in Abhängigkeit von unserem Wissen.
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Beitrag Nr. 982-27
05.04.2009 07:08
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Beitrag Nr. 982-28
05.04.2009 15:13
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Beitrag Nr. 982-29
06.04.2009 17:12
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Hallo Hans-m,Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 982-27:Man weiß, daß nach einer bestimmten Zeit die Hälfte aller Atome zerfallen sind. Betrachtet man jedoch ein einzelnes bestimmtes Atom, so weiß man nicht ,wann dieses Atom zerfällt. Liege ich damit richtig?
Diese Frage ist falsch gestellt. Die Halbwertszeit-Regel ist eine rein statistische Regel. Sie ist nur anwendbar auf ein größeres Kollektiv von Atomen. Kein einziges Atom kann sich gegen irgendetwas widersetzen, weil es weder einen eigenen Willen hat noch durch irgendetwas deterministisch gesteuert wird. Es zerfällt einfach zu einem Zeitpunkt, der nicht vorhersehbar ist. Und das geschieht völlig zufällig, ohne dass für den Zeitpunkt des Zerfalls ein Grund existiert. Der Satz: "Nichts geschieht ohne Grund" gilt in der Quantenmechanik nicht uneingeschränkt. Der Satz gilt für ein Kollektiv, aber nicht für ein Einzelereignis, wie z.B. der Zerfalls deines "letzten Atoms".Hans-m schrieb in Beitrag Nr. 982-27:Oder widersetzt sich das letzte Atom den Regeln der Halbwertszeit?
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Beitrag Nr. 982-30
06.04.2009 19:56
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 982-29:Warum? Weil die Natur nicht von vornherein festgelegt ist. Und es gibt auch niemanden, der die Welt von vornherein festgelegt hat.
Zitat:So etwas wie "Gott" sollte man aus dem Spiel lassen, das führt in der Naturwissenschaft zu nichts. Aber vermutlich hat Einstein mit "Gott" mehr die Natur gemeint als den persönlichen Gott im Sinne der Gläubigen.
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Beitrag Nr. 982-31
07.04.2009 00:53
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 982-30:Hallo Eugen. Dass du ausgerechnet dich zu solch einer Aussage (letzter Satz) hinreißen lässt, erstaunt mich. Ich bitte dich, dies doch hieb- und stichfest zu herzuleiten und zu beweisen. Ich vermute schon seit längerem, dass du den Schöpfer-Gedanken konsequent ausschließt. Deine Sache. Aber wenn du solch eine Behauptung aufstellst, bin ich doch auf die Begründung gespannt. Damit dürftest du eine der ältesten und wichtigsten Streitfragen endlich aus der Welt schaffen.
Zitat:Aber vermutlich hat Einstein mit "Gott" mehr die Natur gemeint als den persönlichen Gott im Sinne der Gläubigen.
Zitat:Mir gefällt die Einstein’sche Position, dass Gott dasjenige Prinzip ist, von dem die Naturgesetze kommen – wobei ich mir durchaus einen Gott vorstellen kann, der in die Welt noch heute eingreifen kann …"
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Beitrag Nr. 982-32
07.04.2009 09:11
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Beitrag Nr. 982-33
07.04.2009 16:53
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Hallo Stueps,Stueps schrieb in Beitrag Nr. 982-30:Ich vermute schon seit längerem, dass du den Schöpfer-Gedanken konsequent ausschließt. Deine Sache. Aber wenn du solch eine Behauptung aufstellst, bin ich doch auf die Begründung gespannt.
Das wäre mit ganz neu. Gegenbeispiel: Einer unser allerbesten Wissenschaftler, Stephen Hawking, hat nie einem "willentlichen Schöpfungsimpuls" behauptet. Das hätte mich auch sehr gewundert, denn das wäre die Bankrotterklärung eines naturwissenschaftlich forschenden Geistes. Im Gegenteil, Stephen Hawking schrieb z.B. auf Seite 179 seines Buches "Eine kurze Geschichte der Zeit" am Schluss seiner "Keine-Grenzen-Hypothese" folgendes, Zitat:Stueps schrieb in Beitrag Nr. 982-30:Gerade die meisten der allerbesten Wissenschaftler kommen durch rein naturwissenschaftliche Erkenntnisse auf den Verdacht, dass die Welt durch einen "willentlichen Schöpfungsimpuls" (ich nenne das mal jetzt so) entstanden ist.
Herr Professor Harald Lesch, dessen Fernsehbeiträge ich in "Alpha Centauri" sehr schätze, hat meines Wissen in keinem seiner Beiträge Naturwissenschaft und religiösen Glauben miteinander vermischt. Was er in religiöser Hinsicht persönlich glaubt oder nicht, ist allein seine Privatsache. Und das muss ein Naturwissenschaftler auseinanderhalten. Diejenigen, die das nicht tun, gelten in der weltweiten Physiker-Gemeinde als unseriös. Und die Zeiten, in denen die "Heilige Römische Inquisition" einem Galileo Galiei die Folter androhen kann, damit er seine naturwissenschaftlichen Thesen zurücknimmt, sind auch vorbei.Stueps schrieb in Beitrag Nr. 982-30:Beispiele? Frage mal Herrn Professor Harald Lesch, ob er an Gott (im Sinne eines "Schöpfers") glaubt.
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Beitrag Nr. 982-34
07.04.2009 18:11
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Bauhof schrieb in Beitrag Nr. 982-33:Ich schließe diesen "Schöpfer-Gedanken" generell nicht aus, aber er hat m.E. nichts in einer naturwissenschaftlichen Diskussion zu suchen. Nach den allgemein anerkannten Regeln der Wissenschaftstheorie müssen diejenigen etwas begründen, die den Schöpfer-Gedanken als wissenschaftliche Tatsache behaupten. Und nicht diejenigen, die den Schöpfer-Gedanken in Frage stellen. Deshalb muss ich in dieser Hinsicht gar nichts begründen.
Zitat:Gegenbeispiel: Einer unser allerbesten Wissenschaftler, Stephen Hawking, hat nie einem "willentlichen Schöpfungsimpuls" behauptet. Das hätte mich auch sehr gewundert, denn das wäre die Bankrotterklärung eines naturwissenschaftlich forschenden Geistes.
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Beitrag Nr. 982-35
08.04.2009 12:31
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Hallo Okotombrok,Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 982-31:Ich habe schon einige Biografien über Einstein gelesen, bessere und schlechtere, und denke, er hat sehr wohl an Gott geglaubt und ihn nicht nur als Metapher verwendet.
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Beitrag Nr. 982-39
08.04.2009 18:32
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Beitrag Nr. 982-40
08.04.2009 20:12
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Beitrag Nr. 982-41
08.04.2009 22:01
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Hallo Stueps, hier würde mich interessieren, warum du dir da so sicher bist. Folgendes von dir kann ich nachvollziehen, wenn ich mir dabei einen verklemmten Pfaffen vorstelle, der dir den Spaß am Leben verbieten will:Stueps schrieb in Beitrag Nr. 982-34:Eines ist für mich allerdings ganz sicher: Dieser Schöpfer diktierte keinem irgendein Werk, nach dem wir uns richten sollen.
Nun aber meine Gegenfrage:Zitat:Ich persönlich empfinde es als Frechheit, wenn sich jemand hinstellt und mir befiehlt, ich habe mich so und so zu verhalten, und mich nach diesen und jenen Zeilen zu richten. Allen, die mir mit der "Hölle" kommen, zeige ich nur grinsend den dicken Finger und gehe mich anschließend besaufen und dem Glücksspiel frönen.
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Beitrag Nr. 982-42
08.04.2009 22:26
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Das müssen wir auf den ersten Blick bejaen - es sei denn... - wir kennen die Vergangenheit nicht!Stueps schrieb in Beitrag Nr. 982-39:Ist die Vergangenheit vollständig determiniert?
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Beitrag Nr. 982-43
09.04.2009 18:04
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Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.