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Es gibt keine Gleichung ohne Gott

Thema erstellt von Quarck 
Beiträge: 331, Mitglied seit 18 Jahren
Wer hat eine andere Gleichung?

Keine Gleichung, ohne Gottes Konstante.

Nein ich bin nicht berauscht, aber meine Sinne sind nicht mein Eigentum. Renaissance und Musik machen mich bescheuert.
Aber tiefsinnig unwiederlegbar, es gibt keine Gleichung ohne Gott!

Beitrag zuletzt bearbeitet von Quarck am 21.12.2005 um 21:09 Uhr.
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Beiträge: 112, Mitglied seit 18 Jahren
Interessant...was ist eine Gleichung ???

Eine Gleichung in einer Variablen x ist eine ''Behauptung'' der Form LinkeSeite = RechteSeite, wobei LinkeSeite und RechteSeite Terme sind, die von x abhängen. Dabei steht x für ein - zunächst beliebiges - Element einer Menge G, die zusätzlich zur Gleichung angegeben sein muss. Wird G nicht eigens erwähnt, so wird üblicherweise angenommen, dass sie gleich der Menge R der reellen Zahlen ist.

Eine Lösung der Gleichung ist ein Element x Î G, für welches die ''Behauptung'' LinkeSeite = RechteSeite eine wahre Aussage ist. Die Menge aller Lösungen einer Gleichung heißt Lösungsmenge. Sie kann sogar unendlich viele Elemente enthalten oder auch...leer sein.


Achtung: Die Variable (Unbekannte) wird zwar oft x genannt, kann aber auch mit anderen Buchstaben bezeichnet werden.

Je genauer du verstehst, dass du auf der Ebene des Verstandes nur in negativen Begriffen beschrieben werden kannst, umso schneller wirst du zum Ende dieser Suche kommen und realisieren, dass du das unbegrenzte sein bist...

Es grüßt :-)
Peter vom Mond Pan
Nicht zu verwechseln mit Peter Pan aus dem schönen Nimmerland *g*
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Beiträge: 331, Mitglied seit 18 Jahren
Was ist das unbegrenzte?
Gleichung, damit meine ich die schönen Worte "Theory of everything".
Ohne direkt die Theorie die damit zusammen hängt zu meinen.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Quarck am 22.12.2005 um 06:51 Uhr.
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Beiträge: 153, Mitglied seit 18 Jahren
Es war einmal am Königshof...
Zitat:
>>Mein Herr, a+bn/n=x, also existiert Gott; antworten Sie!<<

Euler
...und Jeder hat sein eigenes >Jetzt-X<.


Signatur:
Entspricht die Wahrheit der Wirklichkeit?
Woraus bestehen die Dinge die wir glauben?
Beitrag zuletzt bearbeitet von Cha-Oz am 06.01.2006 um 16:34 Uhr.
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Beiträge: 53, Mitglied seit 18 Jahren
Hi
Was würde wohl das Resultat sein, wenn wir so eine Gleichung fänden? Würden wir z.B. alles wissen? Könnten wir den Menschen, das Leben, erklären? Könnten wir Gott erklären? Was brächte uns das?
Hätten wir mit der Weltformel nicht im selben Augenblick das "Spiel des Lebens" beendet?
Man könnte nicht mehr für etwas höheres leben sondern nur noch für die Existenz an sich.
Oscar Wilde hat mal gesagt: "Es gibt im Leben zwei Tragödien. Die eine ist die Nichterfüllung eines Herzenswunsches. Die andere ist seine Erfüllung. Von den beiden ist die zweite die bei weitem tragischere."

Game Over!

Signatur:
Vor dem Universum ist nach dem Universum
Beitrag zuletzt bearbeitet von Sergio Del Rio am 23.12.2005 um 01:38 Uhr.
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Beiträge: 331, Mitglied seit 18 Jahren
Gibt doch auch keine Gleichung mit Gott, oder?
Ohne ihn, aber auch nicht.

Keine Theorie für alles.
Wenn das alles hier kollabiert, zu einer singularität, oder was auch immer. Es wird in diesem Universum nie eine Erklärung gefunden werden.
Gott ist als Glaubenssache ein Axiom. Er ist reine Annahme, es gibt keine Sprache der Welt, die ihn logisch Wiederlegen noch Beweisen kann.
Und ohne ihn, es, was auch immer das ist, gibt es keine Lösung.
Du kannst es auch den Grund für alles nennen, wenn Gott keine Bedeutung für dich hat, es bedeutet das selbe. Egal welche weltliche Inspiration du benutzt.
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Beiträge: 153, Mitglied seit 18 Jahren
2 Millionen Jahre (+/-) Evolution des menschlichen Glaubens gegen 100 Jahre relativität.
Ich glaub daran, daß das Internet irgendwann beginnt uns Fragen zum Glauben zu stellen, sollte es das noch nicht gelößt haben irgendwie!?
Auserdem werden Gebete, falls sie gehört werden, in der Rheienfolge gehört in der sie abgegeben werden!

Signatur:
Entspricht die Wahrheit der Wirklichkeit?
Woraus bestehen die Dinge die wir glauben?
Beitrag zuletzt bearbeitet von Cha-Oz am 06.01.2006 um 16:36 Uhr.
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Beiträge: 331, Mitglied seit 18 Jahren
Chaoz.


Weißt du was ein Agnostiker ist?
Bevor du blindlings einer Weltanschauung folgst, solltest du als Atheist (wie du mir sagtest) auch mal was anderes lernen. Dann kannst du ja immer noch entscheiden.

Evolution gegen...was? Der Vergleich ist irrelevant.


Ein Axiom um es mal besser zu erklären, ist die Annahme das es sich hier um die Wirklichkeit handelt.
So wie ich und du nie wissen werden, ist das was mein Kopf da aus elektromagnetischer Strahlung zusammen spinnt wirklich die Realität. Ist es nicht eher meine ganz persönliche Interpretation, die sich von Kontrast und Farbe aufgrund der gleichen Eichung eines anderen Bewusstseins kaum unterscheidet.

simple what?

Beitrag zuletzt bearbeitet von Quarck am 01.01.2006 um 18:57 Uhr.
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Beiträge: 112, Mitglied seit 18 Jahren
Frohes... :-)

Interessant und doch so sonderbar...sehr sonderbar...Stories from the deepest part of my heart...

Behauptung die kognitive Sinnhaftigkeit religiöser Rede, weil es sich bei ihr um eine realistische Interpretation der Existenz Gottes handelt. Deutlich wird dies an folgender Geschichte:

*Zwei Männer reisen gemeinsam eine Straße entlang. Der eine glaubt, dass sie zur himmlischen Stadt, der andere, dass sie nach nirgendwo führt. Aber da es nur diese eine Straße gibt, sind beide Männer auf sie angewiesen. Beide haben den Weg noch nie zurückgelegt; deshalb wissen sie zu keinem Zeitpunkt, was sie hinter der nächsten Straßenbiegung erwartet.

Sie erleben auf ihrer Reise Augenblicke der Freude und Ermunterung, aber auch solche der Mühe und Gefahr.

Die ganze Zeit über sieht sich der eine der beiden auf einer Pilgerfahrt zur Himmlischen Stadt. Die angenehmeren Reiseabschnitte begreift er als Ermutigungen, die Hindernisse als Prüfungen und Lektionen, die ihm vom König jener Stadt auferlegt wurden, damit er bei seiner Ankunft am Zielort würdig ist, dort zu leben.

Der andere der beiden glaubt jedoch an nichts dergleichen und betrachtet die Reise als eine ziellose, aber unvermeidliche Irrfahrt. Da ihm in der Sache keine Wahl bleibt, erfreut er sich der angenehmen Seiten und erträgt die unangenehmen. Für ihn gibt es keine Himmlische Stadt, die man erreichen, keinen allumfassenden Zweck, der der Reise einen Sinn verleihen könnte. Im Guten wie im Schlechten gibt es nur die Straße und die Geschicke der Reise.

Während sie reisen, ist die Meinungsverschiedenheit zwischen den beiden keiner empirischen Überprüfung zugänglich. Über den weiteren Verlauf der Straße haben sie keine unterschiedlichen Erwartungen, sondern nur über den endgültigen Zielort. Hinter der letzten Straßenbiegung wird es jedoch offenkundig werden, dass einer von ihnen die ganze Zeit über mit seinen Vermutungen recht hatte und der andere unrecht.*

Es ging nicht nur um einen gefühlsmäßigen Unterschied. Das ist sehr wichtig. Denn die Überzeugungen des einen waren zutreffend, die des anderen unzutreffend. Ihre entgegengesetzten Interpretationen waren im echten Sinne rivalisierende Sachbehauptungen - mit der Eigenart allerdings, dass sich deren Behauptungscharakter erst rückblickend als auf einer alles entscheidenden künftigen Erfahrung beruhend erweist.

Der Glaube an die Existenz und die Liebe Gottes ist also durchaus für Falsifikationen empfindlich. Die Einbeziehung der Falsifikation in ein weiter gefasstes Verifikationskriterium, ermöglicht es, Wahrheitsfähigkeit und Sinnhaftigkeit theologischer Aussagen zu erweisen. Der Sinn eines Satzes, wie z.B. "Gott existiert", liegt in der Methode einer erweiterten Verifikation. D.h.: Der Satz muss sich aus prinzipiell verifizierbaren Sachverhalten erschließen lassen (-> Aussagen mit prognostischem Wert z.B. müssen sich aus solchen der Falsifikation anheim gestellten Sachverhalten ergeben).

Die Aufweisung einer zukünftigen Verifikationsmöglichkeit bestimmter religiöser Aussagen hat also nicht die Funktion, die Frage der Beweisbarkeit Gottes zu vertagen, sondern dient dem Zweck, den Charakter dieser Aussagen als kognitiv sinnvoller Tatsachenbehauptungen darzulegen, die in dem Sinn verstehbar sind, dass sie wahr oder falsch sein können.

Aussagen über religiöse Erfahrungen können sich also schon jetzt mittels gescheiterter Falsifikation bewähren, da sie bereits schon jetzt einen bestehenden realen Unterschied hinsichtlich des Verständnisses der Welt behaupten. Dies zu veranschaulichen, darin liegt der Wert des eingangs vorgetragenen Reise-Gleichnisses.

Religiöse Rede über Gott - auch wenn sie prinzipielle Grenzen hat - ist demnach dann von einer gewissen Wahrheit, insofern sie im Menschen die richtigen Verhaltensdispositionen gegenüber der transzendenten Wirklichkeit hervorruft.

Es grüßte
Peter Pan :-)
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Beiträge: 331, Mitglied seit 18 Jahren
Peter

Den Sprung von der Pilgerfahrt in Richtung "Beweisbarkeit Gottes" ist doch etwas zu metaphorisch.

Ich entdecke die Dualität nicht neu, wenn ich sage das es Pro und Kontra gibt. Allerdings ist es doch eine faszinierende Vorstellung das jede Eigenschaft eine Negation besitzt, welche uns erst die Möglichkeit gibt in Strukturen zu denken.
Das eigenartige ist, dass diese dualistischen Gegensätze unter keinen Umständen Separat vorkommen können.

Oder mit anderen Worten: Wir wüssten nicht was der Himmel ist, wenn es die Hölle (z.B. auf Erden) nicht gäbe.


So verhält es sich mit allem. Auch mit vermeintlichen "religiösen" Beweisen, die für mich mehr und mehr an Wert verlieren. So verhält es sich auch mit dem Axiom Gott, so verhält es sich selbst mit dem Wort Axiom, welches eines der am besten definierten Begriffe schlechthin ist.

Der einzige Beweis, wäre ein vorhersagbares Experiment mit/über Gott.
Jaja, ich sage nicht das es Gott nicht gibt, sondern schlicht das er unbeweisbar ist um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen.

Soll etwa Gott derjenige sein, der keinen freien Willen hat, der streng determiniert ein Universum erschafft und selbst indoktrinierte vorhersagbare Ergebnisse aus einem Experiment liefert?
Jetzt sag mal, welcher "Gläubige" müsste sich unter Berücksichtigung dieser Argumente den Vorwurf der Blasphemie vorwerfen lassen?
Ich als rein egoisitischer Gläubiger, oder so ein Schaf das einer von vielen Religionen und Konfessionen huldigt und ernsthaft glaubt "den Willen Gottes" verstanden zu haben?

Tja, da kannste mal sehen das es Gott auch egal ist, was der eine Pilger fragt und was der andere zu "wissen=glauben" meint, denn alle Antworten sollte er auch so kennen, auch ohne uns.
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Jede Eigenschaft besitzt eine Negation?

Die Negation von Grün ist also Nicht-Grün? Die Negation von "lebend" ist also "nicht-lebend". Und "nicht-lebend" muss nicht das gleiche wie "tot" bedeuten, falls der Satz vom ausgeschlossenen dritten nicht gilt.
(Denk bitte daran, dass es mehr als nur die zweiwertige Logik gibt und das diese nur ein Kunstprodukt ist und die dreiwertige Logik eher dem entspricht, was zum einen mit der Quantenmechanik vereinbar ist und unser Logik, wie wir sie in der normalen Sprache benutzen, entspricht.)

Davon abgesehen ist die Negation etwas, was es doch nur in unserer Vorstellung gibt, ermöglich durch unsere Sprachfähigkeit, oder?

Nach deiner Vorstellung kann ich nicht wissen, was Liebe ist, wenn ich den Hass nicht kenne? Bist du dir sicher, dass das richtig ist?
Die Negation von Liebe ist aber gar nicht der Hass, sondern eben nur "nicht-lieben". Wenn mich jemand nicht liebt, dann bedeutet dies nicht, dass er mich hasst - ich kann ihm auch einfach nur egal sein.

Aber gerade so ein Schwarz-Weiß denken hat in der Geschichte zu vielen Problemen geführt.

Zitat:
Der einzige Beweis, wäre ein vorhersagbares Experiment mit/über Gott.
Jaja, ich sage nicht das es Gott nicht gibt, sondern schlicht das er unbeweisbar ist um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen.

Du lässt dich ziemlich von primitiven und konkreten Vorstellungen über Gott verleiten, oder? Hinter Gott verbirgt sich doch aber ursprünglich etwas ganz anderes. Und in Bezug auf diese Vorstellung ist eine Frage nach der Existenz Gottes unsinnig.
Schon allein über Gott zu sprechen als wäre es eine Person ist ein Fehler. (Ich gehöre im übrigen keiner Religion an). Was könnte sich zum Beispiel tatsächlich dahinter verbergen, dass in einigen Religionen gesagt wird, man solle sich kein "Bild" von Gott machen?
Andere Namen für Gott wären im Abendland zum Beispiel auch "das Gute" oder "das Eine" etc. Und "das Gute" sollte man ebenfalls nicht wieder missverstehen. Wenn zum Beispiel Leibniz davon spricht, wir würden in der besten aller Welten leben, meint er damit eher, dass die logisch einzig mögliche ist oder zumindest die wahrscheinlichste.

Zitat:
Soll etwa Gott derjenige sein, der keinen freien Willen hat, der streng determiniert ein Universum erschafft und selbst indoktrinierte vorhersagbare Ergebnisse aus einem Experiment liefert?

Du schreibst doch einem Stein auch keine menschlichen Eigenschaften zu, oder? Ebenso wenig würde heutzutage niemand mehr ernsthaft behaupten, Säugetiere hätten Sex um sich fortzupflanzen. Diese Sprechweise ist nämlich nur auf menschliches Handeln bezogen... auf absichtsvolles Handeln. Wenn man so über Tiere spricht, nimmt man an, sie wüssten welche Konsequenzen ihr Handeln hat. (Mit freiem Willen ist hauptsächlich gemeint, dass meine Wünsche, Absichten und Handlungen zusammen passen. D.h. ohne irgendeine Art von Determinismus ist "freier Wille" unsinnig. )

Warum haben manche das Verlangen, Gott als eine menschliche Person darzustellen?
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Beiträge: 331, Mitglied seit 18 Jahren
Andre

Konzentrier dich doch einfach auf das, was das Gegenteil von Grün ist.
Oder anders gefragt, wann weißt du, wann etwas Grün ist?
Nur wenn du den Unterschied kennst und dieser kann dann als abstraktes "Nichtgrün" benannt werden.

Negation als pure Vorstellung ist ein ganz gutes Argument.

Ich denke es ist unmöglich zu Lieben, wenn man nicht erlebt hat das man auch unfähig ist jemanden zu lieben. Und Hass kann man auch nur empfinden, wenn man etwas nicht gehasst hat.

Meine konkrete Vorstellung über Gott wirkt nur aufgrund der Unzulänglichkeit unserer Sprache, oder meiner Fähigkeit mich ihr zu bedienen, so primitiv auf dich.
Es sollte im Kern aber auch dir verständlich erscheinen dieses Gedankenexperiment nicht ohne Bezug auf den "Freien willen Gottes" zu überdenken.

Das zweite gute Argument ist, dass Gott kein Mensch (menschliche Eigenschaften) sein muss, demnach stellt sich für dich also keine Frage nach dem Willen Gottes.
Allerdings entgehst du nicht der Frage nach dem Determinismus. Denn was ist, wenn Gott, ein Chaos ist?

Übrigens machen Säugetiere den Akt der Fortpflanzung aus Gründen der Fortpflanzung, sonst hätten sie keinen Sex. Das Sex so viel Spaß macht, hat also auch seinen Grund.

@Traum

Ich bin nicht der Meinung das Gott wirklich Lust hätte sich mit mir zu beschäftigen, aber ich kann mich ja mit ihm befassen.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Quarck am 04.01.2006 um 16:37 Uhr.
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Quark, du meintest sicher mich und nicht Peter.

Das Wort "primitiv" benutze ich im übrigen nicht in seiner negativen Bedeutung. Eine primitve Sprache kann auch etwas sehr gutes sein, wenn sie gerade durch ihre Einfachheit verständlich ist. ;)

Zitat: "Übrigens machen Säugetiere den Akt der Fortpflanzung aus Gründen der Fortpflanzung, sonst hätten sie keinen Sex. Das Sex so viel Spaß macht, hat also auch seinen Grund."

Die meisten Menschen haben an dieser Aussage sicher nichts auszusetzen und im Alltag, wenn ich ein normaler Mensch bin, habe ich daran auch nichts auszusetzen.

Wenn ich aber wie hier im Forum versuche ernsthaft über die Natur und meine Umwelt nachzudenken... erscheinen mir solche Formulierungen als falsch - hauptsächlich deswegen, weil sie dadurch zustande kommen, dass man Menschliches auf die Natur überträgt.

Wenn ich davon spreche, dass Tiere den Akt der Fortpflanzung aus Gründen der Fortpflanzung betreiben, vermenschliche ich die Tiere und die Natur. Mit solchen Formulierungen unterstelle ich, dass es entweder einen alles planenden Geist gibt, der diese Zusammenhänge eingerichtet hat, so wie auch ein Mensch auf ein bestimmtes Ergebnis hin planen kann.
Oder ich unterstelle den Tieren die Fähigkeit zum absichtsvollen Handeln. Doch dazu müssen die Tiere sich den Konsequenzen ihrer Taten bewusst sein - womit man ihnen sogar moralische Schuld zusprechen könnte.

Vielleicht ein anderes Beispiel. Ein Mann wirft einen Stein durch ein verspiegeltes Fenster. Der Stein durchschlägt es und verletzt einen dahinter stehenden Menschen tötlich.

Es wäre doch falsch zu sagen, der Mann hat den Stein geworfen, um diesen Menschen zu erschlagen, oder? Richtig wäre es zu sagen: "Durch den Steinwurf wurde ein Mensch tötlich verletzt." Und genauso darf ich auch sagen: "Tiere pflanzen sich durch Sex fort."

Von "Gründen" in Bezug auf die Natur zu reden kann sehr verwirrend sein. Es ist der Mensch, durch seine Neugier, der diese Konsequenzen kennt und das Verhalten als sinnvoll in Bezug auf das Ergebnis betrachtet, welches er ebenfalls kennt. Die Natur hat dies ganz sicher nicht geplant und es gibt bisher auch keinen Grund dies anzunehmen. Durch die Evolution ist verständlich, wie sich Zusammenhänge durch das Verfahren "Versuch und Irrtum" ergeben können, die auf uns geradezu genial wirken und wie von einem Genie bis in kleinste Detail geplant.

Diese "sinnvollen" Zusammenhänge in der Natur haben sicher zu dem Glauben an eine bestimmte Art von Gott beigetragen. Wenn die Natur sich aber selbst organisieren kann, wird genau dieser Gott arbeitslos.

Hallo Peter Pan,

Zitat:
Der Glaube an die Existenz und die Liebe Gottes ist also durchaus für Falsifikationen empfindlich.

Ich kann nicht erkennen wie. Deine Geschichte spricht nur an, dass es von der Perspektive abhängig ist, wie ein Mensch sein eigenes Leben interpretiert.
Deine Behauptung ist nun, dass es bestimmte Perspektiven gibt, die mit der wie auch immer gearteten Realität zusammenpassen.

Es gibt bisher nur ein erfolgreiches Programm in der Geschichte der Menschheit, welches zu Wissen geführt hat, dass für alle Menschen mehr oder weniger verbindlich ist: Die Wissenschaft - die zudem nicht den Anspruch erhebt, jemals abgeschlossen zu sein und alles erklären zu können.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Andre am 04.01.2006 um 15:27 Uhr.
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Hi Andre.

Lange nichts von dir gelesen, wie kommt es? Seltsam, Ich könnte schwören das da Peter Pan stand.

Ich will nicht unbedingt in Wortspielereien abtauchen, aber da du jetzt sehr ausführlich darüber geschrieben hast will ich mal darauf eingehen.
Sex ist der Akt der Fortpflanzung. So hat es sich jedenfalls die Natur gedacht.
Vielleicht magst du ja glauben, Tiere pflanzen sich bewusst durch höhere Ideologie fort, ich bin da eher anderer Meinung. In erster Linie wirkt der Geschlechtstrieb suggestiv und die einleitende Libido ist Wirkung eines biochemischen Prozesses, bei Menschen und auch bei allen anderen Säugetieren.

Der einzige Sinn, warum wir Menschen Spaß daran haben ist so offensichtlich, dass man darüber eigentlich nicht diskutieren muss.

Ich verstehe nicht wie du sagen kannst, wenn die Natur sich selbst organisieren kann, ist Gott arbeitslos.
Du tust ja gerade so, als würde es logisch klingen, dass wir aus rein gar nichts entstanden sind.
Während ich wenigstens noch versuche eine Erklärung für die Existenz eben dieser sich selbstorganisierenden Natur zu finden.
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Hi Quark... na ja, es war Weihnachen und ich hatte leider kaum Zeit für mich selbst und mein Hobby hier.

Hm? Kann sein das ich den Humor in deinem Post nicht verstehe oder den Inhalt. Ich bin der Meinung das sich Tiere (bis auf einige Ausnahmen) durch Sex fortpflanzen - was ein wirklich geniale "Erfindung" der Natur ist, wegen der Geschichte mit dem vermischen der Gene etc - aber das bedeutet noch lange nicht, dass sie Sex haben, um sich fortzupflanzen.

Mich "stört" lediglich bei einer ernsthaften Auseinandersetzung mit der Natur eine Formulierung, die suggeriert, dass natürliche Abläufe geplant wären.
Das gleiche trifft ja aufs Essen zu. Tiere und Kleinkinder essen nicht, um zu überleben, sondern weil es ein Bedürfnis befriedigt. Tiere und Kleinkinder vermeiden Saures nicht, um sich vor Gift zu schützen, sondern weil nur diejenigen überlebt haben, die es scheußlich fanden und wieder ausgespukt haben.

Das sind auch keine Wortspielereien, da es nämlich genau wegen solchen unklaren Formulierungen viele Scheinprobleme gibt.

In diesem Sinne meinte ich auch, dass es ein Fehler ist, Gott oder die Natur zu vermenschlichen. Eine Erklärung für die Existenz unserer sich selbstorgansierenden Welt wird niemals mehr als nur ein schönes Märchen sein. Vielleicht ist sie das Ergebnis eines viel umfassenderen Prozesses? Vielleicht ist sie eine normale zufällige Quantenfluktuation? Vielleicht ist sie das Ergebnis eines kollabierenden Sternes einer anderen Welt? Vielleicht ist es auch ein Testkontainer, so eine Art Probierlabor was auch die "Versuch und Irrtum" Methode der Natur erklären würde. Die Natur entwickelt keine Theorien oder Modelle, sie versucht es einfach und wenn es nicht funktioniert... tja, pech gehabt. Und was legt diese Sichtweise nahe? Das die Natur blind ist und rein gar nichts plant. Die Evolution ist ein blinder Prozess ohne irgendein Ziel, in dem verschiedene Möglichkeiten durchprobiert und auf ihre Tauglichkeit hin getestet werden.

Klingt doch fast so, wie unsere menschliche Kreativität. Die besteht auch hauptsächlich ins Versuch und Irrtum.


Zitat: "Du tust ja gerade so, als würde es logisch klingen, dass wir aus rein gar nichts entstanden sind."

Wenn du eine letzte Erklärung suchst... dann wird dich die Wissenschaft enttäuschen und Gott auch, denn der erklärt nichts - da gibt es als Ausweg nur noch den Glauben.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Andre am 04.01.2006 um 18:50 Uhr.
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"Ich denke es ist unmöglich zu Lieben, wenn man nicht erlebt hat das man auch unfähig ist jemanden zu lieben."

:-)

...interessant...der Verstand kann dem "Geheimnis der Liebe", nur bis zu einem bestimmten Punkt folgen. Durch die "Pforte der Liebe" sind die "Hausschuhe des Verstandes" auszuziehen und werden nicht benötigt, nur in der Nacktheit der Füsse" sind die Paläste des Herzens zu betreten... :-)

Es grüßt
Peter Pan


..."es war Weihnachten und hatte wenig Zeit für mich"...die Natur ist reine Funktionalität...
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Andre
Der Witz, der unverstandene ist, dass es teilweise wahr ist.

Ich halte es für einen Fehler Gott seltsamen Männern und in der theologischen moderne (ist voll im Trend) wenigen Frauen in seltsamen Gewändern, zur Mystifizierung eines ernsthaften Problems zu überlassen. Welches heißt. Was soll das alles eigentlich hier für einen Sinn (absoluter Sinn=Gott) machen?
Jetzt lies mal dein letztes Posting, oder frag dich mal ernsthaft selbst, welche Antwort du dir geben kannst.
Keinen Sinn.
Willst du mir das allen ernstes als Weltbild verkaufen, oder bist du schon wirklich soweit diesen vom Wesen her an Kurt Cobain erinnernden Gedanken selbst zu glauben?
Trial and Error, ist so wahnsinnig (machend) als Erklärung, da hilft es nur zu gut, wenn man aus Gründen des Selbsterhaltungstriebs auf Durchzug schaltet. Wie ein Papagei auf der Stange es zu wiederholen vermag, ohne inhaltlich etwas davon zu verstehen. Vermutlich würde ein Papagei auch Suizide Tendenzen verspüren, wenn ihm bewusst wäre, was für eine abhängige und unwürdige Kreatur er ist, wenn er den Satz "will Keks" krähen lernen muss.
Weil selbst der nahrhafte Keks und die Komplexität die damit verbunden ist um ihn zu essen, absolut keinen Sinn machen würde.

Evolution ist auch nicht wissenschaftlich mit Versuch und Irrtum zu erklären. Falls du es noch nicht wusstest, so philosophierte Darwin über einzelne Organe.
Beim Auge stellte er fest:

"Die Annahme, dass das Auge mit all seinen unnachahmlichen Einrichtungen .. durch die natürliche Zuchtwahl entstanden sei, erscheint, wie ich offen bekenne, im höchsten Grade als absurd." (Die Entstehung der Arten, Reclam S. 245).

Hallo? Darwin, Wissenschaftler und doch nicht frei von Agnostizismus?
Um nicht den Eindruck entstehen zu lassen einer Bibelgetreuen Evolutionstheorie zuzusprechen, die sich "Intelligent Design" nennt.
Darwin hat imo sehr gut beobachtet, und das intelligent Design, genau das sieht man in der Evolutionstheorie. Nur die meisten scheinen in dieser Hinsicht autistisch zu sein.

Nichts für ungut, wenigstens bei der Wortwahl der Theorie trifft es genau den Punkt.;-)

Beitrag zuletzt bearbeitet von Quarck am 04.01.2006 um 20:40 Uhr.
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...da fällt mir ein... :-)

Den Unverstandenen

Stumm ist der Fisch, doch nicht nur er:
Auch einen Wurm verstehst du schwer.
Selbst deines treuen Hunds Gebell
Entzifferst du nicht immer schnell.

Auch bei den Rindern, Hühnern, Schweinen
kannst du nur raten, was sie meinen.
Drum spreche ich als Anwalt hier
für jedes unverstand'ne Tier.

(Für'n Papagei brauch ich das nicht,
weil er ja für sich selber spricht!)

(Heinz Erhardt)

Es grüßt
Peter Pan :-)
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Peter Pan

Mit deiner Persönlichkeitsstörung kannst du wirklich nicht dazu beitragen Gott zu verstehen.
Alles was du über Nutz- und Haustiere schreibst ist demütigend, sogar nur poetisch erfassbar (höfflich formuliert) und ehrlich gesagt, ein allgemeines Verständnis ziehe ich vor. Du scheinst so zu tun, als wären alle anderen nicht dein Niveau.
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Beiträge: 112, Mitglied seit 18 Jahren
„Mit deiner Persönlichkeitsstörung kannst du wirklich nicht dazu beitragen Gott zu verstehen.“

Gewiss nicht, doch habe ich es bereits getan... und habe... allem Anschein nach... versagt.
Saint Ex sagte einmal: „Die Sprache ist eine Quelle voller Missverständnisse.“

„Alles was du über Nutz- und Haustiere schreibst ist demütigend, sogar nur poe-Tisch erfassbar (höflich formuliert) und ehrlich gesagt, ein allgemeines Verständnis ziehe ich vor.“

Du hast...Recht, doch habe ich... niemals die Absicht zu demütigen gehabt, leider habe ich es in deinem Verständnis getan... und nur das ist wichtig und zählt...hier bekräftigt sich der allgemeine Satz: „Es können die schlimmsten Dinge mit den bestgemeinten Absichten passieren.“

Es tut mir leid...es lag mir fern zu demütigen und verletzend zu wirken, ganz im Gegenteil, das solltest du mir glauben. Entschuldige bitte.


„Du scheinst so zu tun, als wären alle anderen nicht dein Niveau.“

Die Dinge sind nicht das, was sie zu sein scheinen. Die Konsequenz.
Meinerseits werden keine weiteren Beiträge in dieses Forum gestellt... bis auf eine Ausnahme.


Adieu!

Es grüßte Dich
P. P.
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