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Haben Tiere und Insekten ein Bewusstsein?

Thema erstellt von Manu 
Beiträge: 173, Mitglied seit 17 Jahren
Ein 4-Jähriges Kind würde es kaum schaffen, einen Hammer zu konstruieren, ohne überhaupt die Idee davon zu haben, dass es so was wie Hammer gibt. Schimpansen haben es vor 4500 Jahren geschafft.
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Beiträge: 42, Mitglied seit 17 Jahren
Sehr geehrter Manu,

vielen Dank für Ihre Antwort, die ich hier zitieren möchte:

1. „Wir haben da in einigen Punkten sehr unterschiedliche Auffassungen. Obwohl ich gerne Stellung beziehen würde, habe ich aus mehreren Gründen zunächst keine Zeit, mich aktiv an Diskussionen zu beteiligen“.

Ehrlich gesagt, ich habe auch keine andere Antwort erwartet: zwei Menschen – zwei Auffassungen, das ist ganz normal (aber welche Auffassung ist richtig? – Das ist die Frage).
Es hätte mich auch nicht gewundert, wenn Sie mir geschrieben hätten, dass Sie völlig meine Nachricht nicht wahrnehmen und nicht akzeptieren (wie einige Teilnehmer – siehe z.B. 583-116, 583-114). Es ist also ein gesetzmäßiger Vorgang (alles in der Natur entwickelt sich bestimmten Gesetzen nach).

Ich ziehe Sie nicht in die Diskussion ein, um Gottes Willen! Es ist schon genug, dass Sie den Meiler aufgelegt haben und ich Ihre Frage beantwortet habe. Und wenn Sie meine Antwort nicht akzeptieren wollen (können), darin finde ich kein Problem.


2. „Auf jeden Fall halte ich es für äußerst interessant, in welche Richtungen sich der vorliegende Thread noch entwickelt. Aus diesem Grunde bin ich nicht für einen Abschluss des Themas. Ebenso halte ich eine Vorgabe neuer Themen und Denkanstöße für überflüssig, da sich offensichtlich ständig neue interessante Diskussionen entwickeln“.

Leider finde ich diese Diskussion ohne notwendiger wissenschaftlichen Leitung und Erklärung der Sache nicht lustig und gar nicht interessant, sondern traurig und bedauerlich. Das ist ein unkontrollierter Basar, wo sich alle gleichzeitig ausreden wollen (egal was!). Man versteht auch nicht, dass man den Lesern mit seiner Rede einen großen Schaden beibringen kann!
Aber es geht hier nicht um den Kampf, um die Schlauigkeit, um die Macht oder Recht zum Wort (einwenig schon!), sondern es geht um die Kenntnisse. Und die echten Kenntnisse sind heilig, wie auch selbst die zurzeit ganz seltsamen Menschen, die noch etwas Wahrhaftes wissen wollen. Die meisten können schon nicht weiter denken als fressen, sich zu belustigen und Sex zu haben.

In erster Linie geht es hier darum, dass die modernen Menschen die erste Hälfte ihres Lebens (und gerade die Teilnehmer, die meist um die 30 Jahre alt sind) dank Wissenschaft und geltendes Ausbildungssystem fast völlig falsche Information gelernt haben. Dies zeigen sie in ihren Ausreden. Sie haben fast keine echten Kenntnisse in den Schulen oder UNI´s erworben und sind mit Fälschungen, lügnerischen Theorien und naiven Vermutungen voll gestopft, die man jetzt aus ihrem Gehirn nicht herausdrücken kann. Darum werden sie leider ohne bedeutenden und kompetenten Hilfe nur mit dieser falschen Information und Einstellungen operieren und selber nie im Leben wahrhafte Kenntnisse herausfinden können. Also die Diskutierenden brauchen wissenschaftliche Hilfe und Leitung, sie wollen ihre Fragen wahrhaft und ausführlich erklärt haben.

Tatsächlich, wenn Sie sich die ganzen Diskussionen anschauen, werden Sie kein einziges Ergebnis finden, wo eine, gar dauerhafte Diskussion etwas ausgeleuchtet hat. Es gibt also kein produktives Ergebnis dieser Diskussion (außer verlorener Lebenszeit und noch stärkeren „Verstopfung“ des Gehirns). Somit kann der Mensch sich den Rest des Lebens beschäftigen und wird nie etwas Wahrhaftes lernen.

Das Leben eines Menschen hat aber keinen Preis, es kann nicht wiederholt werden, es kann auch nicht gekauft werden! Das Leben des Menschen hat aber einen wesentlichen Sinn und Bestimmung, der Mensch hat eine sehr wichtige Aufgabe von der Natur, die er im Laufe seines Lebens erfüllen soll…
Der Mensch ist eine kleine, aber eine der wichtigsten Person in der Welt! Weiß leider keiner von Diskutierenden.

In diesen ergebnislosen Diskussionen verbringt der Mensch seine zweite Hälfte des Lebens und somit erfüllt seine Lebensaufgabe nicht! Dann stellt sich die Frage: Wer ist schuldig? Wer übernimmt die Verantwortung für das vernichtete menschliche Leben?
Nur darum habe ich Ihnen auf die von Ihnen gestellte Frage kurz geantwortet, die ohne weitere Erklärung bleibt.


Schönen Gruß
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Beiträge: 173, Mitglied seit 17 Jahren
@BuBum (deine Frage war zwar an Manu gerichtet, aber ich nehme ja auch in diesen Diskussionen teil...)

So ergebnislos sind die Diskussionen nicht. Die Argumente der beiden Seiten bringen häufig neue, der anderen Seite unbekannte Informationen hinzu. Falsche Information habe ich zumindest in diesem Thread von keinem der Diskutierenden gesehen. Der Sinn einer Diskussion ist nicht nur, die Wahrheit herauszufinden, sondern sich über die Argumente und Meinungen der Gegenseite zu informieren und etwas Neues zu erfahren. Die Wahrheit kennt sowieso niemand - die von dir so geachtete Wissenschaft basiert ja auch nur an Theorien, die nicht bewiesen werden können - da alle Beweise auf unbeweisbaren Axiomen basieren.

Aber Informationsaustausch ist der Weg und das Ziel gleichzeitig. Man lernt - und ich würde nie den Lernprozess als Zeitverschwendung bezeichnen. Meine Meinungen in diesem Forum, wenn du es nicht bemerkt hast, basieren nicht auf dem was ich in der Schule/Uni gelernt habe, sondern teilweise sogar auf Theorien, die den in der Schule gelernten widersprechen, aber mir recht plausibel erscheinen. Ich weiß, zur Wahrheit gelange ich nie - ich kann aber an diese zumindest asymptotisch annähern. Meine Zeit in diesem Forum ist sicher keine verlorene Zeit.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Alexmagnus am 10.03.2007 um 12:44 Uhr.
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Tomm
Es gibt keine ergebnislosen Diskussionen: kein Ergebnis ist auch eins (und kann Bände sprechen).

Gruß Tomm
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Manu (Administrator) https://wasistzeit.de
Beiträge: 715, Mitglied seit 19 Jahren
Das Forum dient vorwiegend zum freien Meinungsaustausch. Es geht nicht darum, "Wahrheit" zu verkünden oder diese anderen womöglich sogar auf zu zwingen. Jeder hat seine ganz persönliche Auffassung dieses Begriffs. Wenn ich Ausbildungssystem und Wissenschaften anzweifle, was gibt es dann besseres als ein Forum wie dieses?

Wenn es Dinge gibt, die ich persönlich als "Zeitverschwendung" definiere, dann beteilige ich mich weder daran, noch verhalte ich mich intolerant in der Form, dass ich es verurteile, wenn andere sich daran beteiligen. Aber das ist meine persönliche Auffassung.
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Tomm
Geistiger Dünnschiss kontra Gehirnverstopfung, als gäbe es keine andere Wahl.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Tomm am 11.03.2007 um 17:39 Uhr.
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo BumBum

Zitat:
Tatsächlich, wenn Sie sich die ganzen Diskussionen anschauen, werden Sie kein einziges Ergebnis finden, wo eine, gar dauerhafte Diskussion etwas ausgeleuchtet hat. Es gibt also kein produktives Ergebnis dieser Diskussion

Das Haupthema des Threads wurde bereits ausführlich behandelt. Ansonsten entwickeln sich hier Gedankengänge eben frei weiter.


Hallo Alexmagnus

Wo hast du das mit dem Hammer her? Und was willst du damit sagen? Ein Menschenkind in diesem Alter kann kreativ (sehr kreativ sogar) Probleme lösen... vielleicht erinnerst du dich noch daran, wie es als 4 Jähriger war? Gerade auch was die soziale Intelligenz betrifft, sind Menschenkinder in diesem Alter viel weiter als jeder Affe.

Ich habe dir bei vielem zugestimmt. Aber es gibt Unterschiede zwischen einzelnen Spezies... gerade auch was das Potential betrifft. Warum ignorierst du diese Unterschiede? Kein heute lebendes Tier hat das gleiche Potential wie wir.
Vor allem ignorierst du biologische Unterschiede. Der Mensch ist eine extreme Frühgeburt... und ist allein damit unter den Säugetieren eine Ausnahme - wodurch sein Gehirn auch das formbarste ist.

Der nächste große Unterschied zwischen Mensch und Tier ist, dass der Mensch was seine Hirnbiologie betrifft im Gegensatz zu den Tieren niemals Erwachsen wird.



In der Wikipedia habe ich eine Definition von Kultur gefunden, die ich ganz interessant finde: "Kultur ist das über den Grundbedarf hinausgehende Potential, welches vor allem durch Nahrungsüberfluss in den Kulturvölkern zu Wissenschaft und Künsten genutzt werden konnte."

Wenn man sich auf das bezieht, was Kulturanthropologen unter Kultur verstehen, dann haben Tiere keine Kultur. Ich finde das auch sinnvoll, weil der Begriff sonst zuviel umfasst.

Oder diese Definition: „Kultur ist soziale Ordnung, welche schöpferische Tätigkeiten begünstigt. Vier Elemente setzen sie zusammen: Wirtschaftliche Vorsorge, politische Organisation, moralische Traditionen und das Streben nach Wissenschaft und Kunst. Sie beginnt, wo Chaos und Unsicherheit enden. Neugier und Erfindungsgeist werden frei, wenn die Angst besiegt ist, und der Mensch schreitet aus natürlichem Antrieb dem Verständnis und der Verschönerung des Lebens entgegen.“

Oder: "Prinzipiell wird Kultur verstanden als Dreiklang von Kunst, Religion und Wissenschaft. Im engeren Sinne lassen sich die folgenden Bereiche unterordnen: Sprache, Ethik, sowie die Funktionen der Gesellschaft Religion, Kunst, Wirtschaft, Wissenschaft und Rechtsprechung."


Oder man unterteilt eben noch in materielle und symbolische Kultur.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Andre am 12.03.2007 um 11:03 Uhr.
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Ich habe noch einmal ein paar Seiten zurück geblättert.

Da schrieb Alexmagnus:

Zitat:
Die Kultur der Tiere (die du ja selbst nicht verneinst!) muss ja irgendwie entstanden sein! Oder ist die Steinbearbeitung bei den Affen ein Instinkt? Bedurfte es denn biologischer Veränderung, damit der erste Affe auf die Idee kam, ein Stein als Werkzeug zu benutzen und es entsprechend zu bearbeiten? Nein, es war sicher die Idee eines Affen, die später unter allen "Affenstämmen" verbreitet wurde - genau wie es bei menschlichen Erfindungen passiert.

Das bestimmte Tiere lernen können steht wohl außer Frage. Und dass Affen praktisches Wissen an die nächste Generation weitergeben können, ist auch bekannt. (Alle Säugetiere können lernen... in unterschiedlichem Maße)

Aber was hat das letztendlich alles mit kultureller Entwicklung zu tun? Erlerntes Verhalten ist nicht das gleiche wie das, was man allgemein mit Kultur meint.
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Beiträge: 173, Mitglied seit 17 Jahren
Steinbearbeitung (und auch Hämmer) bei den Affen hat aber erst ein Affe "erfunden". Es war kein Mensch, der ihm es beigebracht hat (sowohl erste Indizien für Steinbearbeitung durch Affen (übrigens waren es nicht so "menschennahe" Kapuziner-Affen) als auch die durch Schimpansen vor 4500 Jahren hergestellte Hämmer waren in den Regionen gefunden, wo keine Menschen leben). D.h., ja, in modernen Generationen ist es ein erlerntes Verhalten, aber es gab mal einen Affen, der auf die Idee kam!

Und ja - kinder sind kreativ, aber ich glaube ich, dass sie kreativ genug sind, um einen Hammer herzustellen, ohne mal eines gesehen zu haben. Die Kreativität der kleinen Kinder geht selten über das "gesehene" heraus (oder hast du schon mal ein Kind gesehen, das in seinen Spielen etwas fantastisches bzw. ihm unbekanntes "erfunden" hat?)

Übrigens, bei deinen Definitionen von Kultur haben nicht mal alle Menschen Kultur. So manches Naturvolk hat dann keins - tatsächlich, es gibt Völker, die keine Kunst kennen - und auch keine Wirtschaft in welchem auch immer Sinne (da fällt mir wieder das Beispiel Piraha ein - die einzige "Kunstform" in ihrem Leben sind einfache Zeichnungen, die sie machen, "um böse geister zu verbannen"; und - Wirtschaft bei einem Volk das nicht mal zählen kann? Sie handeln zwar mit Brasilianern portugiesischer Herkunft (ohne Geld, also mit Naturprodukten) werden aber beinahe ums zehnfache betrogen - sie wissen ja nicht mal was zehn ist). Soziale Beziehungen hingegen kennen auch Tiere. Ja, aus Menschensicht sehen sie primitiv aus, aber - die Fähigkeit, einen organisierten Krieg zu führen (Schimpansen und Gorillas) ist schon etwas "höheres".

P.S: Du verwendest den Begriff "Hirnbiologie" immer wieder. Wie erklärst du aber das von mir oben angesprochene Phänomen der Menschen ohne Großhirn? (die denken können und manchmal sogar - im IQ-Sinne - überdurchschnittliche Intelligenz besitzen).

Beitrag zuletzt bearbeitet von Alexmagnus am 12.03.2007 um 13:45 Uhr.
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Es gab mal einen Affen, der auf die Idee kam, doch da gibt es Unterschiede. Zuerst einmal können wir nicht wissen, wie er auf die Idee gekommen ist. War die Idee das Ergebnis einer Überlegung, die als Grundlage praktisches Wissen erfordert? Oder war es eher die Methode Versuch und Irrtum?

Was für einen Hammer haben sie benutzt? Meinst du einen einfachen Stein? Oder einen länglichen Gegenstand mit einer Verdickung an der einen Seite? (Also etwas, dass wir auch als Hammer erkennen würden, auch wenn er sehr einfach ist, jedenfalls einfach genug, damit er auch hergestellt werden kann.)

Hammerähnliche Objekte findet man auch in der Natur. Vielleicht hat der Affe erst normale Steine benutzt, um zum Beispiel Nüsse zu knacken. Und irgendwann hat er mit einem anderen Objekt zugeschlagen, welches Hammerähnlich war und gemerkt, dass es so ein wenig leichter geht.

Zitat:
Die Kreativität der kleinen Kinder geht selten über das "gesehene" heraus

Das ist bei den Affen nicht anders, denn sie lernen aus der Anschauung. Das habe ich gerade eben, als ich überlegte, woher die Idee des Hammers gekommen ist, auch beachtet.

Zitat:
Übrigens, bei deinen Definitionen von Kultur haben nicht mal alle Menschen Kultur.

Wieso? Haben die Piraha keine Schöpfungsmythen? Die Definitionen von Kultur, die ich gebracht habe, sind wohl eher für größere Menschengruppen geeignet. Die kulturelle Entwicklung beim Menschen kam auch erst so richtig in fahrt, als Kontakte verschiedener kleinerer Gruppen unausweichlich wurden.
Erst dann wird plötzlich eine Ethik und Rechtssprechung benötigt und eine Wissenschaft, um die neuen Probleme zu lösen.

Zitat:
Wie erklärst du aber das von mir oben angesprochene Phänomen der Menschen ohne Großhirn?

Über diese Leute weiß ich zu wenig. Wie erklären es sich die behandelnden Ärzte? Immerhin ist das Großhirn fast unser gesamtes Gehirn... meinst du vielleicht nur den Neo-Cortex?

Zu dem Thema finde ich hauptsächlich Hinweise, dass diese Kinder kurz nach der Geburt sterben, weil sie nur im Mutterleib lebensfähig sind.

Zitat: "Zudem ist es nicht zwingend ein Kind mit Anencephalus (fehlendes Großhirn) abzutreiben, wenn es ausgetragen nach der möglichen Hausgeburt friedlich in den Armen seiner Familie sterben darf (Kasuistik)."

Beitrag zuletzt bearbeitet von Andre am 12.03.2007 um 14:03 Uhr.
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Zitat:
Wieso? Haben die Piraha keine Schöpfungsmythen?

Eben, sie haben keine.Everett (der führende Spezialist in der "Piraha-Kunde") hat mehrmals versucht, Schöpfungsmythen der Pirahas herauszufinden, aber es gibt keine. "Alles war schon immer so", lautet die Antwort der Piraha auf die Frage, wie ihrer Meinung nach das Universum entstanden ist.

Zu Hämmern: Es waren hammerförmige Gegenstaände aus Stein. Die Form war nachweislich nicht natürlich entstanden - es finden sich Spuren der Bearbeitung.

Zum Hirn: es geht hier nicht um Anencephalie im klassischen Sinne (bei der Teile des Hirns und Schädels fehlen). Diese Kinder sterben tatsächlich höchstens einen Monat nach der Geburt (meistens überleben sie nicht den ersten Tag ihres Lebens).

Ich meine ein etwas anderes Phänomen. Ein Mensch komplett ohne Großhirn (um genau zu sagen:anstelle des Großhirns war nur eine millimeterdünne Zellenschicht), der das Erwachsenenalter erreicht hat. Ich habe oben die Nummer des entsprechenden Artikels in Science geschrieben. Kann den Artikel selbst leider nicht im Netz finden, ich habe ihn aber schon einmal gelesen.Vielleicht findest du es im Netz.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Alexmagnus am 12.03.2007 um 14:06 Uhr.
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Vielleicht kannst du mal, wenn du Zeit findest, ein klein wenig darüber schreiben. Im Netz habe ich leider bisher wenig gefunden, vor allem, weil "ohne Großhirn" und ähnliche Formulierungen oft metaphorisch benutzt werden und Google deswegen keine große Hilfe ist.
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Der Name des Artikels war "Is Your Brain Really Necessary?" Der Autor war Roger Lewin.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Alexmagnus am 12.03.2007 um 14:13 Uhr.
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Tomm
Zum Thema der "Hirnlosigkeit" habe ich im Web Folgendes gefunden:

http://www.alternativescience.com/no_brainer.htm

http://www.science-frontiers.com/sf015/sf015p14.htm

http://www.flatrock.org.nz/topics/science/is_the_br...

Gruß Tomm
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Alexmagnus schrieb in Beitrag Nr. 700-193:
Und den Artikel in American Scientist (der zweite Link in menem letzten Beitrag) weist auch auf die Möglichkeit der Gebärdensprache als Vorfahr der normalen Lautsprache.
Ich denke, unsere Sprachorgane haben sich nicht über Nacht entwickelt. Es war lange Weg der Evolution. Es mir logisch erscheint, dass die zufällige erste Mutation, die hat eine vocabulare Kommunikation zwischen unseren tierischen Ahnen ermöglicht, ihrerseits ein Selektionswerkzeug für die Entwicklung endgültigen Sprachorgane geworden.

Es scheint mir nicht zufällig die Tatsache, dass unsere Sprache besteht aus Selbst- und Mitlauten. Ich denke, die kleine Bausteine die Sprache haben ermöglicht konsiquente Entwicklung der Sprache. Aus diesem Sicht, mag die Gebärdensprache Urkommunikation sein, hat sie aber nicht den gleichen Potential. Deswegen war sie abgelösst von der vocabularen Sprache.

Das gleiche mit Guanchi Sprache. Die Sprache der Guanchi ist unbekannt. Das Pfeifen ist entwickelt worden aus lokalen Gegebenheiten. In Gebirgen kann man sich gegeseitig über grossere Abstände anpfeifen. Wie komfortabel ist/war diese Sprache in Alltag? Wir können modulieren unsere Sprache: laut, normal, leise. Das Atem verrät unsere emotionalen Haltung und etc. Unsere Gesichtsmuskeln sind frei zu emotionalen Ausdruck. Wir können eins sagen und mit Gesicht behaupten das Gegenteil. Ich bezweifele, dass es ist mit Pfeifen möglich. Ich denke, die Ahnen der Ureinwohner, die besiedelten der Inseln, haben für sich sehr nützliche Sprache entwickelt. Mag sein, dass ihr Ursprache ist in Vergessenheit geraten, wenn z.B. in kulturellen Umfeld kein emotionalen Ausdruck toleriert wird. Die Ur-Ur-Sprache war bestimmt nicht das Pfeifen.

Ich frage jetzt Andre. Was können die Anthropologen sagen über die Sprachorgane der Steinzeitmenschen? Ziehen sie hier nicht ein Schluss rückwärts? Weil wir wissen, dass wir sprechen und dafür benötigte Sprachorgane haben, ist es uns klar, das unsere genetische Ahnen hatten auch die Sprachorgane. Wie ich verstehe, die Überreste der Menschen erhalten keine Stimmbände, sie gehören zur weichen Teilen, die sich zersetzen.
Über Neandertaler in Wikipedia schreibt man, dass Kehlkopf hat unbedingte Voraussetzung für die Sprache. Aber nicht genügend. Andere Beweise einfach fehlen. Dürften wir hier ein Schluss ziehen, dass Neandertaler könnte keine Sprache bedienen?

Beitrag zuletzt bearbeitet von Irena am 20.03.2007 um 19:35 Uhr.
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Beiträge: 173, Mitglied seit 17 Jahren
Intonation etc. ist in vielen Sprachen unmöglich. Z.b., in Tonsprachen werden Fragen nicht mit Frageintonation gestellt, sondern es wird einfach am Ende ein Fragepartikel angehängt. Der Grund ist, dass Töne genau so klingen wie Fragen/Ausrufe etc.Z.b. im Chinesischen:
"ma" steht für eine normale Frage
"ne" steht für eine Frage ohne Prädikat
"ba" steht für eine halbrhetorische Frage, also eine Frage, die zwar eine Antwort benötigt, bei der der Fragesteller aber ziemlich sicher ist.
Und so weiter.

D.h., an der Stelle der Intonation werden Zusatzwörter gesetzt. Im Chinesischen gibt es etwa 1000 unterschiedliche Partikeln (nicht nur für Fragen). So oder ähnlich war es vielleicht auch bei Guanchen.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Alexmagnus am 20.03.2007 um 22:16 Uhr.
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Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
Wenn ich spreche über die Fragestellung in der Sprache, meine ich nicht die Intonation, bzw. Ton. Es gibt drei verschiedene Sinn-Strukturen: Behauptung, in-Frage-Stellung, Verneinung. Wie wird es in einzelnen Sprachen ausgeführt - nebensächlich.
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Beiträge: 173, Mitglied seit 17 Jahren
Du hast aber geschrieben:

Zitat:
Das Pfeifen ist entwickelt worden aus lokalen Gegebenheiten. In Gebirgen kann man sich gegeseitig über grossere Abstände anpfeifen. Wie komfortabel ist/war diese Sprache in Alltag? Wir können modulieren unsere Sprache: laut, normal, leise. Das Atem verrät unsere emotionalen Haltung und etc. Unsere Gesichtsmuskeln sind frei zu emotionalen Ausdruck. Wir können eins sagen und mit Gesicht behaupten das Gegenteil. Ich bezweifele, dass es ist mit Pfeifen möglich

Ich habe oben die Möglichkeit gezeigt wie es möglich ist - eben durch die Einführung der Zusatzwörter. Statt Emotionen mit Gesichtsausdruck/Lautstärke auszudrücken, drückt man diese mit Wörtern aus - ähnlich wie die oben erwähnten Partikel im Chinesischen.

Beitrag zuletzt bearbeitet von Alexmagnus am 21.03.2007 um 11:04 Uhr.
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Beiträge: 1.503, Mitglied seit 17 Jahren
Die Fragestellung ist kein Emotionausdruck. Es gibt verschiedenen Weisen eines sprachlichen Fragen-Konstrukts: ob Zusatzwörter, ob Satzumstellung. Ich rede aber über der Hintergrund einer vokabulare Sprache - über emotionalen Ausdruck: wie du flüsterst deiner Liebsten Liebeswörte in Ohr, wie dir von den Angst der öffentlicher Rede Atem stockt, wie du ein Witz mit begleitendem Gesichtausdruck erzählst. Ich bezweifele, dass es kann mit dem Pfeifen auch erfolgen. Das Pfeifen nimmt zu viel Gesichtsmuskeln in Anspruch. Das leise Anpfeifen, z. B. nur für die Ohren der Liebsten bestimmt, geht gar nichts, letzendlich ist diese Sprache entwickelt für die Kommunikation über grössere Abstände, von einem Berg zur anderen.

Noch mal über Neandertaler. Ich hatte jetzt in der Literatur der letzten zwei Jahren umgeschaut. In keinem Bericht wird es gezweifelt über die Sprachfähigkeit des Neandertalers. Er hat einen Zungenbein, der ist anatomisch vergleichbar mit dem Zungenbein des modernen Menschen. Kulturell war er ebenbürtig dem modernen Menschen.

Das Jungpaläolithikum auszeichnet rasanten Fortschritte in der kulturellen Entwicklung. Es begann in Europa von 38 000 Jahren und endete vor 11 500 Jahren. Bis dahin lebten in Europa nur Neandertaler. Mit Anfang Jungpaläolothikum kamm in Europa anatomisch moderne Mensch. Etwa 10 000 Jahren lebten Neandertaler und moderne Mensch nebeneinander. Die Theorien, die beführworten genetischen Vermischung mit dem modernen Menschen, sind noch nicht stillgelegt.
Ich denke, dass der Neandertaler hat nicht genetisch (oder biologisch) uns beeinflusst. Er hat uns kulturell beeinflusst. Wie, in welche Weise, in welchen Grad - es muss noch herausgefunden werden. In Anthropologie jede neue Befund kann alle gängigen Theorien auf Kopf stellen. Aus unseren späteren Entwicklung, bzw. kulturelle Evolution, folgt es, dass die Entwicklung fortschreitet da, wo kulturelle Vermischung, Verschmelzung verschiedenen Lebensweisen, Ideen und etc. stattfindet. Isolation bringt früher oder später die kulturelle (und biologische) Evolution zu Stillstand. Da sind Pyrahas sehr guter Beispiel.
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Flüstern beim Pfeifen geht zwar nicht, aber der "Witzausdruck" geht schon mit Zusatzwörtern. Partikel im Chnesischen dienen nicht der Fragestellung, sondern auch klären, was die Intention der Frage ist. D.h., für Witze, Sarkasmen etc. gibt es auch spezielle Wörter, ein Witz - wenn es nicht klar ist, dass es ein Witz ist - wird sozusagen "markiert".
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