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Relativität

Thema erstellt von Paul Portugal 
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
@paul p.
Du wirst vermutlich etwas entäuscht sein, wenn du bei Nietzsche Zusatzinformation zu deiner Theorie suchst. Wie er auf diesen Gedanken kam, schreibt er nämlich nicht. Er schreibt hauptsächlich, was der Gedanke der ewigen Wiederkunft existentiel für ihn bedeuted. Wie kann man, wie soll man unter solcher Prämise leben.
Mich interesiert mehr dein Bildschirm - Pixel - Modell des Universums. Ich habe den selben Gedanken in meinem Thread "Paradigmenwechsel" schon einmal aufgegriffen und bereits etwas ausgearbeitet. Ich glaub ich werde zu diesem Thema einen neuen Thread eröffnen.
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Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren
Tatsächlich gibt es in der Physik etwas, was nahe herankommt: Das Poincarésche Wiederkehrtheorem. Dieses besagt, daß ein gebundenes, abgeschlossenes System (wie z.B. unser Planetensystem, wenn man mal vernachlässigt, daß die Sonne dauernd Energie in den weiten Raum abstrahlt und andere Sterne über ihre Gravitation auch noch einen Einfluß haben) an einen eingenommenen Zustand beliebig nahe wieder herankommt. Das ist nicht dasselbe wie ein exaktes Wiederholen (weil ja nicht genau derselbe Zustand eingenommen wird), aber wenn der Zustand nahe genug dran ist, dann werden wir ihn nicht mehr unterscheiden können. Allerdings bedeutet die Tatsache, daß es i.a. nicht genau derselbe Zustand ist, daß sich das System normalerweise nicht periodisch verhält. Insbesondere bei chaotischen Systemen kann der Unterschied in der weiteren Entwicklung recht bald ziemlich groß werden.

Ein ähnliches Theorem gibt es übrigens auch für gebundene Quantensysteme.

Für ungebundene Systeme gilt dieses Prinzip hingegen nicht, wie man sich an einem einfachen Beispiel klarmachen kann: Nehmen wir zwei Körper, die voneinander wegfliegen. Je länger sie fliegen, desto größer wird ihr Abstand. Er wird nie wieder so klein wie zum Zeitpunkt der größten Annäherung.
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Paul Portugal
@zara

Habe deinen Thread"Paradigmenwechsel"gelesen, alles hochineressant, offene Fragen gäbe es auch, halte mich aber zurück sonst artet es noch in Arbeit aus in mehreren threads zu schreiben.

Nur zu deiner Info zum Zeitpfeil, dieser zeigt lt. deiner Ausführung in Richtung größere Faktizität (nehme an damit ist die Zukunft bemeint).

Habe eine These gelesen wo es ganau umgekehrt ist, nämlich Richtung Vergangenheit.

Die Begründung war folgende:

Was in diesem Moment geschieht ist die Gegenwart, diese Momentaufnahme bewegt sich in der Zeit, wohin ? In die Vergangenheit, damit zeigt der Zeitpfeil in die Vergangenheit.

LG Paul
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Beiträge: 1.360, Mitglied seit 18 Jahren
Was in diesem Moment geschieht ist die Gegenwart, diese Momentaufnahme bewegt sich in der Zeit, wohin ? In die Vergangenheit, damit zeigt der Zeitpfeil in die Vergangenheit.

Und wie entsteht dann neue Gegenwart und Zukunft??? :-)
Signatur:
Es gibt keine Urknall-Singularität.
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Paul Portugal
@hallo Bernhard

Die Lösung wird wieder einmal eine relative sein,
eine Linie, an deren Ende jeweils eine Pfeilspitze ist, eine zeigt in die Zukunft und die Andere in die Vergangenheit.

Für mich eine Erkenntnis mehr, daher danke für die Frage.

mfg

Paul
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Für elektromagnetische Phänomene sind die Maxwellschen Gleichungen zuständig. Sie beschreiben elektromagnetische Strahlung ( Licht...) . Es gibt aber 2 Klassen von Lösungen :

1. vorwärts in der Zeit
2. rückwärts in der Zeit

Bisher hielt man die Rückwärts - Lösung für physikalisch irrelevant. Nimmt man sie aber ernst, eröffnet sie erstaunliche Möglichkeiten.
z.B.: eine realistische Formulierung der Quantentheorie, eine Erklärung des Mach'schen Prinzips.
Ich hab darüber aber nur in einem populäwissenschaftlichen Buch gelesen, das ich zu allem Überfluß auch noch ausgeliehen habe. Eigentlich wollte ich mich erst ein wenig sachkundig machen und dann darüber berichten, aber nun da Mach'sches Prinzip und Zeitpfeil in die Vergangenheit in einem Thread genannt werden, kann ich mich nicht mehr zurückhalten.
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Ach ja, das oben erwähnte Buch heißt " Schrödingers Kätzchen ". ( oder so ähnlich )
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Paul Portugal
hi, timeout

jetzt wäre es halt für mich interessant zu wissen ob ein ungebundenes System eine rein theoretische Vorstellung ist, oder in irgend einer Form einen wissenschaftlichen Erkenntnisbezug hat.

In Bezug auf meiner Theorie eingeschränkter bildlicher Darstellung, könnte das was ich gelesen habe, nämlich, dass Fraktalberechnungen (Mandelbrot) endlos neue Darstellungen liefern, auch nicht mehr stimmen.
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Paul Portugal
hi, Bernhard

was mir zu deiner Frage, wie entsteht Zukunft ? -noch eingefallen ist:

Können wir nicht auch sagen, es entsteht ständig neue Gegenwart und damit den Begriff Zukunft völlig ausklammern ? -na ja, auch nicht so einfach, denn wir könnten auf Grund unseres Wissens ja sagen, es wird in der Zukunft neue Gegenwart entstehen, was man aber wiederum so darstellen kann........Stop, ich komme in @hardys beschriebene neuronale Endlosschleife.

Ciao
Paul
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Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren
Ein ungebundenes System hat auf jeden Fall einen wissenschaftlichen Erkenntnisbezug. Beschleunigt man z.B. eine Rakete auf über ca. 11 km/s, dann ist sie schnell genug, um das Erdgravitationsfeld zu verlassen. Genauer: Sie ist schnell genug, um beliebig weit von der Erde wegzufliegen. Somit ist das Erde-Rakete-System ungebunden.

Natürlich gibt es da noch die Sonne; man muß also eigentlich noch ein wenig mehr Energie in die Rakete stecken, um auch die Sonnen-Gravitation zu überwinden. Und dann kann man auch noch die Gravitation der Milchstraße, der lokalen Gruppe, ... betrachten. Aber irgendwann kommen wir in eine Größenordnung, in der das Weltall nach unserem Wissen homogen (also überall gleich) ist - und wenn wir dafür genügend Energie haben, dann können wir wirklich überall hinfliegen (hinreichende Langlebigkeit vorausgesetzt :-)).
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Paul Portugal
@time out,

ich wollte mit meiner Anfrage eruieren, ab man unter einem ungebundenen System ein System versteht, welches völlig "isoliert" von anderen Systemen ist. Unter "isoliert" verstehe ich keine wie immer geartete Wechselwirkung zu anderen Systemen.

Dem steht natürlich entgegen, dass das ganze Universum in irgend einer Art miteinander verbunden ist. Wirklich das ganze Universum??

In einem anderen thread haben wir ja über das "Nichts" diskutiert. Ein System welches wie eine Insel von "Nichts" umgeben ist, müßte eigentlich die Voraussetzung eines absolut ungebundene Systems erfüllen.

Gibt es dazu auch Erkenntnisse ?
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Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren
Nein, ein ungebundenes System ist nicht unbedingt isoliert. Die hinreichend schnelle Rakete ist bereits ungebunden, auch wenn sie sich noch auf der Erde befindet.

Ein isoliertes System ist natürlich per Definitionem nicht an ein anderes System gebunden, aber Isolation ist nicht nötig.

Man kann es mit dem Eingesperrtsein in einem Raum vergleichen: Wenn Du Dich in einem Raum befindest, dann bist Du noch nicht automatisch im Raum eingesperrt. Solange Du jederzeit den Raum verlassen kannst, bist Du frei, auch wenn Du Dich momentan im Raum aufhältst. Nur wenn jemand den Raum verschließt, so daß Du nicht mehr hinauskannst, bist Du eingesperrt. Ganz analog ist es mit dem gebundenen System: Ein Objekt, das nicht genügend Energie hat, um ein anderes System zu verlassen (im Sinne von sich beliebig weit davon zu entfernen) ist gebunden, amsonsten ist es ungebunden.
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Paul Portugal
Hallo Timeout,

Besten Dank für deine Ausführungen, der Horizont des Wissens erweitert sich und bietet daher noch mehr Platz für offene Fragen.
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Manu (Administrator) https://wasistzeit.de
Beiträge: 715, Mitglied seit 19 Jahren
@Paul:

Mir gefällt deine Idee mit deiner Bildergalerie bzw. dem Buch mit allen möglichen Abbildungen und Strukturen, die sich mit weißen und schwarzen Bildpunkten generieren lassen.

Mein erster Gedanke war: Das müsste sich doch in einen Komprimierungsalgorithmus integrieren lassen, also in eine Methode zur Komprimierung eines in diesem Falle Schwarzweiß-Bildes am PC. Meine Idee: Mathematisch lässt sich jeder Kombinationsmöglichkeit von schwarzen und weißen Punkten eine Zahl zuordnen, oder anders gedrückt, eine Seitennummer für dein Buch, das schließlich alle möglichen Bilder, Formeln, Gedichte, Landkarten und jede Menge sinnloser Punktanordnungen bereits enthält. Um ein Bild zu komprimieren, müssten wir das Programm ermitteln lassen, um welche Seite im "magischen Buch" es sich dabei handelt. Jetzt wird diese Zahl (die Seitenzahl im Buch) bei insgesamt 2 hoch 1587200 Seiten sehr groß sein und so viele Stellen besitzen, dass der Speicherbedarf, um sie zu speichern, noch größer wäre als der des Bildes selbst. Kein guter Algorithmus also :-) Aber dafür gibt es ja die Beschreibung mit Formeln. Unser schlaues Progrämmchen sucht also nach einer kleinen Berechnungsformel, deren Ergebnis die gesuchte Zahl ergibt. Gespeichert wird anstelle des Ergebnisses also nur die Formel selbst. Damit hätten wir unser Bild also auf eine Größe von wenigen Bytes reduziert. Warum macht es dann niemand so, wenn es doch so einfach wäre? Das Problem scheint in der Formel für unsere Seitenzahl zu liegen. Und zwar nicht in der technischen Vorgehensweise für deren Berechnung (diese würde - zugegeben - auch für schnelle Computer vermutlich einige Zeit in Anspruch nehmen), sondern im Ergebnis, der Formel selbst. Eine solche Formel lautet nämlich nicht einfach "12512598*2,1218 ^ 1249". Damit würden wir zwar eine (relativ) sehr hohe Zahl zum Ergebnis bekommen, aber eben auch eine Zahl mit vielen vielen Nullen im Ergebnis an den hintersten Stellen. Unser Ergebnis muss aber EXAKT der gesuchten "Seitenzahl" entsprechen, und diese hat vermutlich einen ziemlich "krummen" Wert und keine 40000 Nullen am Ende. Um eine solche Zahl zu beschreiben, benötigen wir (selbst unter Einbeziehung von Verweisen auf im Algorithmus enthaltene, vorgefertigte Konstanten) eine Formel von solcher Länge, dass wir besser bedient wären, den Seiteninhalt als dessen Seitenzahl zu speichern. War wohl nix mit Komprimierung :-) Korrigier mich jemand, wenn ich einen Denkfehler gemacht habe, denn ich bin kein Mathematiker.

Aber jetzt zu deiner eigentlichen Aussage über unser Universum.

Ich zitiere:

"Der springende Punkt ist jedoch, dass es sich um keine unendliche Zahl handelt (bei den Punktansammlungen) und dies bedeutet:
- die Vielgestaltigkeit des Universums ist im abbildbaren Bereich nicht unendlich.
- In einem zeitlich unendlichen Universum kann daher nur eine Wiederholung eintreten (Endlosschleife).


Dein Gedankenexperiment ist kein Beweis für ein sich unendlich wiederholendes Universum. Warum? In deinem Buch kommt jede Seite nur ein einziges mal vor. Im Universum dagegen, bei unendlicher Ausdehnung, würden sich bestimmte Strukturen sicherlich zufällig wiederholen, nie aber seine gesamte Struktur, also das Universum selbst. Warum? Stellen wir uns vor, wir könnten die Struktur des Universums abtasten. Irgendwann würden wir auf Bereiche stoßen, die anderen, bereits abgetasteten Bereichen ähnelten. Bereiche mit unterschiedlicher Ausdehnung. Je weiter wir jedoch abtasten, umso unwahrscheinlicher wäre es, ein Spiegelbild der kompletten, bereits abgetasteten Struktur aufzufinden. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies einträfe, würde mit dem Verlauf der Abtastung ständig abnehmen, da die bereits abgetastete Struktur ständig zunähme. Dass das Universum immer wieder in sich selbst enthalten sei, kann deine These also doch nicht beweisen. Damit wäre eben doch alles relativ!? Oder nur "relativ alles"? :-)
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Paul Portugal
@manu

Besten Dank für dein Statement !

Dein Zitat:
>Je weiter wir jedoch abtasten, um so unwahrscheinlicher wäre es, ein Spiegelbild der kompletten, bereits abgetasteten Struktur aufzufinden. Die Wahrscheinlichkeit, dass dies einträfe, würde mit dem Verlauf der Abtastung ständig abnehmen, da die bereits abgetastete Struktur ständig zunähme.

Hier sehe ich leider keine Widerlegung (Verwendung gleicher Bilder für größere Strukturen ist ja nicht nur erlaubt, sondern sogar erforderlich):

Einzelbild: Auflösungsfaktor 100 (fiktive Zahl)
Aneinanderlegung von n x n Einzelbildern in ein Bilderquadrat.
Erfassung dieses Bilderquadrates mit einem Einzelbild, Auflösungsfaktor wieder 100.

Jedes Einzelbild aber auch jede Bilderfassung der Bilderquadrate wäre in der Bildergalerie vorhanden.

Es wäre gleichbedeutend, wie wenn ich mich mit einer Rakete von der Erde wegbewege, und in Abständen, die immer kleiner werdende Erde fotografiere bis endlich nur mehr ein weißer Punkt auf einer schwarzen Fläche erscheint. Aus entsprechender Entfernung würde natürlich jeder Himmelskörper gleich aussehen, nämlich nur ein weißer Punkt auf einer schwarzen Fläche. Mehrere Himmelskörper als mehrere weiße Punkte und alle Plazierungsmöglichkeiten wären in meiner Bildergalerie vorhanden. Noch weitere Entfernung, die Einzelpunkte verschmelzen wieder zu einem weißen Punkt.

Nähere ich mich jedoch dem Himmelskörper wären auch diese Bilder bis in den atomaren Bereich vorhanden.

Zu deinem Gedanken, dass das Universum in sich selbst immer wieder enthalten ist (bzw. nicht) >da fallen mir sofort Fraktale ein:

Ich habe einmal gelesen, das Fraktalberechnungen (Mandelbrot) eine unendliche Anzahl von verschiedenen Bildern ermöglichen, auch dies dürfte durch meine These widerlegt sein, eine endliche Anzahl mit unendlicher Wiederholung, ja, wenn ein Computer unendlich lange in Betrieb sein könnte.

Ich persönlich tendiere ja eher zur Annahme, dass es keine Unendlichkeit gibt, aber das ist eine andere Geschichte.

Last not least, hat mich dein Statement allerdings schon noch zu einer Überlegung gebracht: Wenn das Universum eine unendliche Ausdehnung hat, wie kann man es dann auf einer endlichen Fläche abbilden ? >das widerlegt aber nicht meine These,
denn die Darstellung erfolgt eben in Einzelausschnitten und nicht in einer Totalaufnahme (die nur 1 Bild aus der Sammlung wäre !) und dies ändert nichts an der These der endlichen Vielgestaltigkeit.

LG
Paul
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Manu (Administrator) https://wasistzeit.de
Beiträge: 715, Mitglied seit 19 Jahren
@Paul

Schön, da war mal wieder einiges dabei (wie in so vielen Beiträgen des Forums), was meine Gehirnzellen in Fahrt gebracht hat :-)

Deine These nutzt die beobachteten Strukturen in Abhängigkeit der fokusierten Bildauflösung zur Grundlage. Es ist also eine Frage der Betrachtungsweise, ob die jeweilige Struktur einmalig ist oder nicht. Aber lassen wir diese "Unschärfe" einmal außen vor und beginnen damit, das Universum in "höchster Auflösung" (rein gedanklich) "als ganzes" zu betrachten. Sollte es sich um ein endliches Universum handeln (vernachlässigen wir einmal Theorien wie die MWI), so kann sich seine Gesamtstruktur unmöglich wiederholen. Es wäre einfach kein Platz dafür da. Gehen wir von einem unendlichen Universum aus, so ist dieses unmöglich erfassbar. Auch in diesem Fall kann nicht von einer "Wiederholung" gesprochen werden, da sich nur endlich große Strukturen wiederholen lassen. Irgendwo müssten demnach ein Anfang und ein Ende definiert werden, damit eine Wiederholung zustande kommen kann. Wenn du diesen Anfang und dieses Ende selbst definierst, so sind wir wieder bei der Aussage angelangt, dass sich bestimmte Strukturen wiederholen müssen, da keine unendliche Vielfalt existiert, was auch so zu sein scheint.

Na? These jetzt widerlegt? Oder noch nicht? :-)

Gruß,
Manu
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Paul Portugal
@Manu

Vorerst besten Dank, dass du dich mit dem Thema auseinandergesetzt hast, dies gibt mir auch die Gelegenheit nachzuholen, dir zu diesem großartigen Forum zu gratulieren.

Hinein in meine fiktiven Überlegung:
-angenommene unendliche Ausdehnung des Universums, heißt für mich nicht
zwangsläufig, dass das Universum auch zeitlich unendlich existieren muß.

-angenommene zeitlich unbegrenzte Existenz des Universums, heißt für mich nicht zwangsläufig, dass das Universum eine unendliche Ausdehnung haben muß.

-----------------------
@>Sollte es sich um ein endliches Universum handeln (vernachlässigen wir einmal Theorien wie die MWI), so kann sich seine Gesamtstruktur unmöglich wiederholen.<

-angenommene endliche Ausdehnung und endliche Existenz des Universums,
bedeutet für mich nicht zwingende Ausschöpfung aller Gestaltungsmöglichkeiten, weder in der Gesamtstruktur noch in der Teilstruktur und daher auch keine zwingende Erfordernis der Wiederholung.
-------------------------

@>Gehen wir von einem unendlichen Universum aus, so ist dieses unmöglich
erfassbar. Auch in diesem Fall kann nicht von einer "Wiederholung" gesprochen werden<

-angenommene unendliche Ausdehnung und/oder unendliche Existenz des
Universums bedeutet für mich, Tendenz zur Ausschöpfung aller Gestaltungsmöglichkeiten und diese Gestaltungsmöglichkeit (im abbildbaren Bereich), ist auf Grund meiner These nicht unendlich. Auch dies bedeutet nicht, dass sich die Gesamtstruktur zwingend dahin ändern muss, dass eine Wiederholung der Gesamtstruktur selbst eintreten muß.
-------------------------
Da durch meine These alle möglichen bildlichen Darstellungen in meiner fiktiven Bildersammlung enthalten sind, sind somit alle Gestaltungsmöglichkeiten auf jeweils irgend einem Bild vorhanden –und zwar die, welche bereits im Universum realisierten sind, aber auch jene die nicht realisiert sind (falls das Universum alle Gestaltungsmöglichkeiten noch nicht ausgeschöpft hat).

Eine Verifizierung, was ist nun in dieser Bildersammlung ein tatsächliches Abbild des Universums (incl. Natur, Technik etc.) ist und welches Bild noch keine Entsprechung in der Realität hat, ist selbstverständlich nur dort festzustellen wo Vergleichsmöglichkeiten vorlägen.

Der Kernpunkt meiner Aussage ist daher, der abbildbare Bereich im Mikro und Makrokosmos ist endlich, daher ist auch die Realität des Mikro- und Makro Bereiches des Universums in seiner optisch erfassbaren Gestaltungsmöglichkeit endlich.

Daraus folgt, wenn das Universum alle Gestaltungsmöglichkeiten ausgeschöpft hat und sich noch weiter verändert, kann nur eine Wiederholung einer bereits zuvor, irgend einmal und irgendwo, vorhandenen Strukturen erfolgen. Diese wiederholte Struktur, kann dann zB. ein Ebenbild im Makrokosmos sein, welche zuvor auch schon einmal im Mikrokosmos vorhanden war.

@>Es ist also eine Frage der Betrachtungsweise, ob die jeweilige Struktur einmalig ist oder nicht.<

Man denke nur an die Ähnlichkeit von Spiralmustern, von der Galaxie bis zum Schneckenhaus – möglicherweise gibt es Fotografien unter bestimmten Lichtverhältnissen dass zwei Fotos von zwei verschiedenen spiralartigen Gebilden bis auf das einzelne Pixel ident in der Abbildung sind.


Selbstverständlich, bei einer Nahaufnahme dieser zwei unterschiedlichen spiralartigen Gebilde würde sich sofort herausstellen, diese Bilder sind nicht mehr ident, aber eine dieser Nahaufnahmen hätte dann wieder eine pixelgenaue Identität mit dem Foto eines völlig anderen Gegenstandes.

Diese Überlegung mit der begrenzten Anzahl aller Kombinationsmöglichkeiten von Bildpunkten und damit auch von Bildern, möchte ich nun noch etwas weiter „spinnen“.

Wenn es sich einmal herausstellen sollte, das auch die Art der Bausteine des Universums eine endliche Anzahl von Eigenschaften besitzen, dann wird es sich wohl ähnlich verhalten. –denn selbst wenn ich unendlich viele Legosteine, aber nur 106 verschiedene Arten Legosteine habe, so wird doch wohl die endliche Zahl 106 eine Auswirkung auf die Gestaltungsmöglichkeit, nicht in der Quantität, aber wohl in der Qualität des damit gebauten Gebildes mit sich bringen. –über die nicht ausschließbare Möglichkeit, ob die Qualität der optimal 106 kombinierten Legosteine irgend einmal in der Lage wären, unendlich viele neue Arten von Legosteinen aus den Bestandteilen des einzelnen Legosteins zu erzeugen, will ich noch nachdenken.

Na? These jetzt widerlegt? Oder noch nicht? :-)


LG

Paul

NS.: Zu deinen Feststellungen über Komprimierungsverfahren kann ich leider nichts beitragen, da mir das Wissen fehlt.
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Paul Portugal
Nachtrag zum vorhergehenden Beitrag:

Ich habe bereits über die Teilchen aus denen die „Legosteine“ (= Elemente) sind nachgedacht und schreibe einfach einmal so hin, was mir eingefallen ist:

Wenn es nicht unendlich viele Arten von Energiezuständen gibt, müßte die Art der kleinsten Teilchen, welche sich aus diesen Energiezuständen bilden auch begrenzt sein. Wenn die Anzahl der Art der Teilchen begrenzt ist, müßte auch die Anzahl der Kombinationsmöglichkeiten und Wechselwirkungen der Teilchen begrenzt sein.

Wenn die Kombinationsmöglichkeit und Wechselwirkung begrenzt ist müßte die Vielfalt der Art größerer Strukturen, welche aus diesen kleinsten Teilchen bestehen und deren chemische Reaktionsmöglichkeit eben falls begrenzt sein.

Wenn alle Kombinationsmöglichkeiten ausgeschöpft sind ist das maximal mögliche der Schöpfung erreicht.

Fazit:
Der Schöpfungsakt ist nicht unendlich und die Zeit bis die erreicht ist auch nicht.

LG
Paul
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Manu (Administrator) https://wasistzeit.de
Beiträge: 715, Mitglied seit 19 Jahren
Hallo Paul,

gut... die Kombinationsmöglichkeiten der Legosteine oder auch unserer Elementarteilchen könnte begrenzt sein. Ich glaube, die Frage ist dabei, ob alles in diesem Universum aus denselben Grundbausteinen besteht. Dieser Frage geht die Wissenschaft nach. Wir haben dieses Rätsel noch nicht gelöst. Bestünde alles aus identischen Grundelementen, hinge die Anzahl der Kombinationsmöglichkeiten von der Anzahl der betrachteten bzw. existenten Teilchen ab.

Ist unser Universum unendlich, gehst du von einer "Tendenz zur Ausschöpfung aller Gestaltungsmöglichkeiten" aus. Ich war mir immer sicher: Ist der Weltraum unendlich in seiner Ausdehnung, müssen ALLE auch nur annähernd möglichen Objekte/Gebilde/Strukturen Teil dieses Raumes sein. Und ich glaube, da gehen unsere Meinungen gar nicht so weit auseinander, auch wenn du von einer "Tendenz zur Ausschöpfung aller Gestaltungsmöglichkeiten" sprichst. Oder noch genauer formuliert:

Wäre das All unendlich, und gäbe es dieses elementarste aller Teilchen, auf dem unsere gesamte Welt basiert, so müsste jede nur denkbare Kombination irgendwo existieren.

Da wir aber mit der Unendlichkeit nicht umgehen können (weder mathematisch, noch gedanklich), haben wir mit dieser Vorstellung so unsere Probleme. Doch es wäre exakt eine Welt der Viele-Welten! Jede mögliche Teilchenkombination und somit jede mögliche Entwicklung derselben existiere irgendwo. Nur ist die Ausdehnung unseres Universums nicht unendlich. Den Planeten, der aus reinem Käse besteht, gäbe es also irgendwo da draußen.... doch die Wahrscheinlichkeit, dass er in unserem (in seiner Ausdehnung endlichen) Universum irgendwo existiert, ist wahrscheinlich zu gering. Bleibt also die Frage nach den "parallelen Welten".

Ein schöner Gedanke - Eine Milchshake-Straße so groß wie unsere Milchstraße..... irgendwo da draußen.... ich komme! :-)
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