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Ist es möglich die Zeit anzuhalten?

Thema erstellt von Maximilian 
Beiträge: 348, Mitglied seit 18 Jahren
Die Frage klingt oberflächlich, ist aber beim näheren betrachten sehr tiefsinnig. Macht euch mal gedanken darüber, ob es in irgendeiner Form möglich sein kann Zeit anzuhalten.
Dabei öffnen sich viele neue Fragen: Durch was existiert Zeit? Zeit existiert zum Beispiel auch in einem Vakuum, aber gibt es Teilchen die dafür verantwortlich sein können das Zeit fortschreitet? Gibt es Lebenwesen die die Zeit anders wahrnehmen als wir? Wird es uns irgendwann möglich sein die Zeit zu umgehen bzw. zu ignorieren. Unser Gehirn ist dazu schon in den Lage in dem er uns in den Schlaf bringt und uns unsere Umgebung vergessen lässt. Doch wie sieht das in der technischen Hinsicht aus?
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Zitat:
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Gibt es Lebenwesen die die Zeit anders wahrnehmen als wir? Wird es uns irgendwann möglich sein die Zeit zu umgehen bzw. zu ignorieren. Unser Gehirn ist dazu schon in den Lage in dem er uns in den Schlaf bringt und uns unsere Umgebung vergessen lässt.
--

Das Gehirn ist dazu ganz sicher nicht in der Lage... weil dazu alles Stoffwechselprozesse unterbrochen werden müssten, was nur beim Hirntot der Fall ist.

Wie Zeit wahrgenommen wird, hängt im übrigen von der Körpertemperatur ab. Und eine nahezu gleichbleibende Körpertemperatur ist notwendig, wenn eine Lebensform in der Lage sein soll, die Dauer von Zeitabschnitten mit der Dauer anderer vergleichen zu können.

Was hat man davon, Zeit anzuhalten? Außer jemanden einzufrieren, was nämlich genau dieser Aspekt daran wäre.
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Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren
Also, wenn man die Zeit gezielt in einem begrenzten Raumgebiet – relativ zur Umgebung – anhalten könnte, dann wäre das eine recht nützliche Sache. Beispielsweise ein "Gefrierschrank", der perfekt konserviert. Man stellt etwas hinein und hält die Zeit darin an. Wenn man es dann Wochen, Jahre oder sogar Jahrzehnte später wieder herausholt, ist es in genau dem Zustand, in dem es war, als man es hineingestellt hat. Also beispielsweise kein Geschmacksverlust, und die Waren sind haltbar, solange der Zeitstillstand aufrechterhalten wird. Und wenn man es warm "zeitgefriert", dann kommt es auch genauso warm wieder raus.

Auch für Archive wäre das ideal. Wenn z.B. alte Bücher so aufbewahrt würden, dann wären jegliche Alterungsprozesse auf die Zeit beschränkt, in denen sie benutzt werden.

Schließlich hätte man wesentlich weniger Probleme mit der Masse des Urkilogramms in Paris, wenn es zwischen den jährlichen Messungen einfach "zeitgefroren" werden könnte.
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FrozenForest
man darf sich zeit nicht als etwas vorstellen, was man mit uhren "messen" kann. uhren dienen lediglich dem erfassen von "abschnitten". ich bin der meinung, dass es zukünftigen hochzivilisationen möglich ist, die "zeit" zu manipulieren und somit auch anzuhalten.

zu timeout: man "frierst" die dinge zwar ein, die teilchen schwingen langsamer, die dinge altern zwar langsamer und der zerfall wird gebremst oder angehalten, doch die zeit vergeht dennoch weiter, auch für die dinge im "gefrierschrank"

1932 entdeckte prof. carl david anderson in der kosmischen strahlung ein teilchen, das positron. kurz darauf entdeckte prof. c. anderson, dass sich positronen unter bestimmten bedingungen in der "zeit" rückwärts bewegen, praktisch der zeit richtungspfeil wird umgekehrt. ich glaub deshalb, dass irgendwann mal, wenn mit geräten diese antiteilchen gebändigt werden könnten, es selbstverständlich sein wird, die zeit zu beinflussen.
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Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren
Was bedeutet "die Zeit geht weiter", wenn sich nichts mehr ändert?
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Lobos
Er meint das Bezugssystem außerhalb des Gravitations-Gefrierschranks.
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FrozenForest
also die zeit geht weiter. und zwar auch für das "eingefrorene" mal angenommen, du "frierst" irgendetwas in dieser maschine 1 jahr ein. ausserhalb wie auch innerhalb, die zeit geht weiter.

wenn es jetzt allerdings ein "GRAVITATIONS-gefrierschrank" ;) wäre, könnten diese gravitationskräfte, die gravitationwellen dann vielleicht künstlich erzeugt werden und so verstärkt werden, dass die zeit anhält. denn durch gravitationskräfte vergeht zeit etwas langsamer.
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Frozenforest
wups, was vergessen... da gehört noch was dazu, es sollte heißen "ausserhalb wie innerhalb vergeht das eine jahr auch.

blöde sackgasse jetzt... denn die teilchen im inneren werden ja gebremst oder ganz angehalten, somit der alterungsprozess gestoppt. doch da das eher der materiellen beinflussung gleichkommt, sage ich, die zeit vergeht dennoch weiter ---> ausserhalb wie auch innerhalb
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Belan G.
Ich würde sagen die Zeit bleibt in einem Gerät (relativ zu Umgebung) genau dann stehen, wenn es sich mit Lichtgeschwindikeit bewegt.
Ausserdem beeinflusst Gravitation auch die Zeit. Man braucht nur eine Zentrifuge, die man seht stark antreibt. Die starke zentrifugalkraft wirkt auf die Zeit ein.
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µchip
Also wenn das Essen wieder warm aus dem Zeitgefrierschrank heraus kommen soll, dann müssen die Teilchen entweder das ganze "Jahr" weitergeschwungen haben, was allerdings bedeuten würde, dass die Zeit nicht angehalten wurde, oder die Information über die Temperatur muss irgendwie gespeichert & beim "auftauen" wieder auf das Essen übertragen worden sein.

Letzteres kann ich mir schwer vorstellen: Wie läuft die Speicherung ab? Wie überträgt man die Information wieder auf die Essensteilchen? Lässt sich das mit der Energieerhaltung vereinbaren???

Ich denke, Dinge im Zeitgefrierschrank müssten auf 0K abgekühlt werden (wo wir gerade beim EEG sind: ausserhalb dieser praktischen Maschine würde es dabei wohl wärmer werden).
Das zeigt auch eine Möglichkeit auf, wie man die Zeit tatsächlich wortwörtlich "einfrieren" kann: Einfach den zu konservierenden Gegenstand auf 0K abkühlen!
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Frozenforest
428-10:
"Also wenn das Essen wieder warm aus dem Zeitgefrierschrank heraus kommen soll, dann müssen die Teilchen entweder das ganze "Jahr" weitergeschwungen haben, was allerdings bedeuten würde, dass die Zeit nicht angehalten wurde, oder die Information über die Temperatur muss irgendwie gespeichert & beim "auftauen" wieder auf das Essen übertragen worden sein."


mmh, wenn der "zeitgefrierschrank" sich allerdings in nem gravitationsfeld befindet, wie`s belan g. gesagt hat, dann wäre die temperatur wurscht. denn wie gesagt, wenn die teilchen der dinge die sich im "zeitmanipulator" (zeitgefrieschrank) befinden in der temperatur beinflusst werden, werden diese dinge zwar aufhören materiell zu altern, doch voranschreiten wird t trotzdem. mal angenommen, man legt ein buch im "zeitmanipulator" ab. ganz gleich, ob -273°C oder 15°C, t wird immer vorranschreiten. es wäre wie gesagt lediglich der "materielle zerfall" gestoppt.


vielleicht sollten wir die temp. ausser acht lassen und den "zeitgefrieschrank" in zeitmanipulator umbenennen. die temp. ausser acht gelassen, dafür die gravitationskraft mehr ins spiel gebracht. vielleicht wird es einer hochzivilisation ja mal möglich sein, durch gravitationskraft oder andere quantenmech. kräfte/energien (die sich oberhalb/höherdiemensional als unser bekanntes 4d universum befinden --- länge, breite, höhe, zeit), sich das buch auf dem zeitstrang beliebig manifestieren zu lassen (praktisch in null-zeit, es würde dann einfach so aus dem nichts erscheinen, da wir andere wellenlängen und schwingungen ausser die unserer normalen materiellen welt nicht ohnhe weiteres wahrnehmen können, wir sehen praktisch nur dreidimensional) doch was ist nun mit paradoxa und anomalien, wenn das buch mal angenommen 100 jahre "übersprungen" hätte. es würde ja praktisch 100 jahre zuvor weggebeamt und sich 100 jahre "später" manifestieren. dem ist nicht so. das buch wäre 100 jahre später nur ein dreidimensionales abbild desselben buches welches voll "handlungsfähig" ist (benutzt werden kann etc.) denn im "zeitmanipulator" wäre durch enorme gravitation die zeit auf "null" gesetzt, das heisst, die 100 jahre wären dann völlig unrelevant.
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Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren
Wenn der "Zeitgefrierschrank" wirklich die Zeit anhält, dann sind die Moleküle in der Tat die ganze Zeit weitergeschwungen. Nur, dass eben genau die Zeit Null vergangen ist.

Interessant ist auch, dass Du einerseits behauptest, im "Zeitgefrierschrank" laufe die Zeit dennoch weiter (was ein Widerspruch zur Voraussetzung ist, dass sie dies eben nicht tut), andererseits aber ein Zeitanhalten durch Gravitation durchaus akzeptierst (dabei habe ich in keinster Form gesagt, wie der Zeitgefrierschrank funktionieren soll – wer sagt, dass er die Zeit nicht durch ein künstliches Gravitationsfeld anhält? Vielleicht beruht er aber auch auf Gesetzmäßigkeiten, die wir noch gar nicht entdeckt haben). Nun, vermutlich ist es in der Realität gar nicht möglich, einen solchen Zeitgefrierschrank zu bauen. Das ist aber für die aktuelle Diskussion gar nicht wesentlich. Wesentlich ist, welche Eigenschaften er hätte, wenn man ihn bauen könnte.

Ob Du nun "Zeitgefrierschrank" oder "Zeitmanipulator" sagst, ist eigentlich irrelevant, denn beim "Zeitgefrierschrank" war ja nicht die Temperatur gemeint (wenn ein Computer "einfriert", dann meist wegen Überhitzung!), sondern die Eigenschaft, dass sich – von außen gesehen – nichts mehr ändert (eben jegliche Bewegung "einfriert").
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Belan G.
Aber in dem s.g. Zeitgefrierschrank können die Teilchen ja nicht weiterschwingen, da die Zeit angehalten wird. Würden sie dennoch weiterschwingen, läufe die Zeit ab. Andernfalls sind Schwingungen nötig, um die Temparatur halten zu können.
Demzufolge müsste die Temparatur sinken, (auf 0 Kelvin), weil die Zeit ja stehen bleibt und die Teolchen nicht mehr Schwingen können. Andernfalls ist wiederum Zeit nötig, damit die Teilchen aufhören zu schwingen.

^^Naja, ich blick da net durch
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Enigma
Meine Herren, darf ich sie kurz auf die Grundgrössen der modernen Physik hinweisen? Allgemeine Relativitätstheorie, Kapitel Raum-Zeit-Kontinuum. Die Raumzeit ist eine individuelle Angelegenheit, es gibt keine zwei Individuen, für die sie identisch abläuft. Sie ist abhängig von Lage, Kraftfeld, Masse, Bewegungszustand, Temperatur und - last but not least - vom Referenzsystem. Es gibt keine absolute Zeit, und keinen absoluten Raum. Bildhaft lässt sich die Energieverteilung in der Raumzeit als Funktion F(x) =1/x darstellen. Die Gesamtenergie (Zeit * Raum) bleibt immer gleich, das Individuum wählt einzig deren Aufteilung auf kinetische und temporale Energie (Den Punkt auf dem Funktionsgraph). Die Eigenschaft dieser Funktion ist, das sie einerseits x gegen null und y gegen unendlich als auch andererseits y gegen null und x gegen unendlich strebt. Weder x noch y können aber je den Wert 0 erreichen. Übertragen auf das Problem der Raumzeit heisst das, die Zeit kann für Materie im Raum niemals stehen bleiben, da Materie niemals auf c beschleunigt werden kann. Ebenso ist eine Nullbewegung durch den Raum nicht möglich. Das erreichen von c für ein Materieteilchen würde in einem quantenmechanischen und raumzeitlichen Paradoxon enden. Die Masse eines solchen Teilchens wäre unendlich exponentiell zunehmend, und es würde aufgrund der mangelnden kinetischen Energien in der atomaren Struktur gleichzeitig mit Lichtgeschwindigkeit in sich kollabieren. Diese Zustände schliessen sich gegenseitig vollständig aus. Wenn ein "Zeitmanipulator" überhaupt denkbar sein sollte, dann im totalen Vakuum und v = 0.999999 c. Zeitverschiebung ist nur zwischen zwei komplett unabhängigen Systemen, die sich gegenseitig miteinander vergleichen können, feststellbar. Ganz nebenbei: Gravitation ist eine Sekundärgrösse, die eine Auswirkung der Primärgrösse Raumzeit ist. Gravitation ist nichts anderes als eine messbare Verzerrung der Raumzeit, also ist es nonsens anzunehmen, mit Gravitationsfeldern die Raumzeit beeinflussen zu können.
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µchip
Zitat enigma: "Meine Herren"

*anmirrunterguck* nee, nicht ganz... *eindeutigweiblichsei*


Ansonsten: OK, dann sagen wir eben, wir halten die Gefrierschrankzeit nicht an, sondern lassen sie extrem langsam ablaufen... relativ zu unserer Zeit. Das kommt doch quasi auf's gleiche raus. Ganz davon abgesehen, dass es sich eh bloß um ein Gedankenexperiment handelt und die praktische Umsetzung nicht nur an der Relativitätstheorie scheitert...
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Herzilein
Zeit ist das, was Uhren messen. (A. EINSTEIN)
Halte die Uhren an, dann bleibt auch die Zeit stehen.
So einfach ist Füsik.
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