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Das Wunder der meßbaren Zeit

Thema erstellt von Timeout 
Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren
Ich möchte hier auf einen Punkt eingehen, der normalerweise als eine Selbstverständlichkeit hingenommen wird. Auch auf diesen Seiten:
"Natürlich zeigt die funktionierende Armbanduhr eines Menschen dieselbe Zeit an wie die eines anderen. Warum das so ist, ist einfach erklärt: Sie kann nur ihre eigene Zeit "messen". Darauf, daß sie möglichst wenig von der, anderer Uhren abweicht, wurde sie bereits bei ihrer Produktion ausgelegt." Von wegen einfach erklärt. In der Tat steckt da einiges dahinter.

Betrachten wir z.B. ein Pendel. Das Pendel schwingt hin und her. Nun setzen wir ein gleichartiges Pendel daneben. Wenn nun das erste Pendel eine volle Schwingung vollendet hat, hat das zweite Pendel auch gerade eine volle Schwingung vollendet. Nun, das waren jetzt zwei absolut gleiche Pendel, insofern sollte das noch nicht verwundern. Aber setzen wir jetzt ein anderes Pendel daneben. Nehmen wir an, es hat seine erste Schwingung gerade vollendet, als das erste Pendel seine zweite Schwingung vollendet hat. Wieviele Schwingungen des ersten Pendels wird es brauchen, bis das neue Pendel seine zweite Schwingung vollendet hat? Zwei weitere! Und seine dritte Schwingung? Wieder zwei. Und noch mehr: Ersetzen wir das zweite Pendel durch einen elektrischen Schwingkreis. Wieder stellen wir fest, daß das Verhältnis Anzahl Pendelschwingungen zu Anzahl Schwingkreisschwingungen konstant ist. Dasselbe gilt auch für eine Unruh, einen Quartz etc. (Ok, nicht ganz exakt, einige dieser Uhren gehen genauer als andere). Erst diese Eigenschaft der Dinge erlaubt es uns, überhaupt eine Zeit zu definieren (oder zumindest eine Zeit, wie wir sie kennen). Daß wir überhaupt Uhren bauen können, die etwas anzeigen, was wir "Zeit" nennen, beruht auf dieser - von uns als selbstverständlich hingenommenen - Übereinstimmung, daß nämlich das Periodenverhältnis zweier beliebiger periodischer Prozesse stets eine Konstante ist.

Nehmen wir einmal an, dem wäre nicht so. Mit welchem Recht könnten wir dann behaupten, daß eine Uhr eine universelle Größe "Zeit" anzeigt? Jede Uhr würde je nach Konstruktionsprinzip etwas anderes anzeigen, und jede Wahl einer bestimmten Uhr als Zeitnormal wäre willkürlich. Warum sollte die Natur sich eher nach einer Pendeluhr als nach einer Taschenuhr richten? Oder nach einer Quartzuhr? Oder vielleicht nach einer Sanduhr?

In der realen Welt spielt es keine Rolle, was man verwendet (außer, daß manche Uhren genauer gehen als andere). Mit einer Funkuhr, deren Zeitanzeige letztlich durch eine Atomuhr bestimmt wird, komme ich genauso rechtzeitig zum Bus wie mit einer Unruh-Armbanduhr oder mit einer Pendel-Uhr, und das auch dann, wenn der Busunternehmer seinen Fahrplan mit einer Quartzuhr bestimmt.

Ich denke, das Wesen der Zeit hängt auf jeden Fall mit dieser Übereinstimmung der Uhren zusammen. Zeit ist letztlich das, was so unterschiedliche Dinge wie das Hin- und Herschwingen eines Pendels im Gravitationsfeld und die Hyperfeinstrukturübergänge eines Cäsiumatoms miteinander verbindet.
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Beiträge: 169, Mitglied seit 18 Jahren
...das Wesen der Zeit ist sicherlich mehr ,als die
Übereinstimmung der Uhren. Die Übereinstimmung der Uhren ist gesetzlich festgelegt ,damit eine gemeinsame Ordnung im Raum geregelt ist. Uhren wie wir sie benutzen sind doch nur Meßgeräte für Bewegungen im Raum. Ich denke das unsere "innere Uhr" viel genauer ist ,als die beste Atomuhr der Welt. Warum vergleichen wir ständig immer irgendwas mit dem anderen ?
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Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren
Ich habe nicht behauptet, daß das Wesen der Zeit nur in der Übereinstimmung der Uhren besteht. Aber es ist m.E. ein wesentlicher Punkt.

Ich muß aber sagen: Du überschätzt die Macht der Gesetzgeber :-)

Genausowenig, wie ein Gesetzgeber den Wert von π gesetzlich festlegen kann, kann er auch die Synchronisierbarkeit von Uhren gesetzlich festlegen. Weil Uhren synchronisierbar sind, kann er eine bestimmte Synchronisierung festlegen, mehr aber auch nicht.

Stell Dir mal vor, Du würdest zwei unterschiedliche Pendel nebeneinanderhängen, und Du würdest beobachten, daß z.B. bei der ersten Schwingung des linken Pendels das rechte Pendel zwei Schwingungen macht, bei der zweiten Schwingung des linken Pendels macht das rechte Pendel jedoch nur eine Schwingung, dafür macht es gleich fünf Schwingungen während der dritten Schwingung des linken Pendels. Für seine nächste Schwingung braucht das rechte Pendel so lange, wie das linke Pendel für zwei Schwingungen braucht, und so weiter. Da könnte der Gesetzgeber sich auf den Kopf stellen, eine vernünftige Zeitdefinition käme nicht zustande. Und wenn jetzt einfach irgendeine "Uhr" als Standard hergenommen würde, dann hätte man zwar formal eine Standard-Zeit, aber die wäre so willkürlich, daß ihr keinerlei praktische Bedeutung zukäme.
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Nach den Ausführungen von Timeout lässt sich nun allen zyklischen Systemen, deren Perioden in einem festen, zeitunabhängigen Verhältniss zueinander stehen, eine gemeinsame Zeit zuordnen. Unglücklicherweise gibt es aber auch nicht zyklische Systeme oder zyklische, deren Periode kein festes Zahlenverhältniss zu unseren Standartuhren bildet. ( z. B. unser Pulsschlag ).
Kann ich diesen Systemen sinnvoll eine Zeit zuordnen ?
Hat nicht Nr. Eins das Recht seine "innre Uhr" als die maßgebliche zu betrachten ? Diese innere Uhr wäre vielleicht enger mit dem Pulsschlag korreliert, als mit einer Standartuhr ?
Wenn wir allerdings eine berechenbare Welt ( d.h. eine wissenschaftliche, maschinell manipulierbare ) wollen, ist es natürlich besser die Maschinenzeit zur Standartzeit auszurufen.
Zeit und Kapitalismus, darüber sollten wir auch mal nachdenken.
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Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren
Es gibt eine zweite Klasse von "Uhren", die z.B. in der Archäologie zur Alterbestimmung herangezogen werden: Radioaktiver Zerfall.

Wenn ich mir das recht überlege, ist das eigentlich auch ein in Bezug auf Zeit recht interessantes Phänomen. Wann ein einzelnes Atom zerfällt, ist nämlich gar nicht festgelegt. Ein Atom zerfällt sozusagen "wann es will". Man kann einem Atom nicht ansehen, ob es in zwei Sekunden oder in zwei Millionen Jahren zerfallen wird, oder vielleicht bis ans Ende der Welt (oder bis es in einem Atomreaktor zertrümmert wird :-)) existieren wird. Und der Zerfall selbst wird auch nicht durch irgendetwas ausgelöst, er passiert spontan - oder eben auch nicht.

Betrachten wir jedoch eine sehr große Anzahl dieser Atome (und eine normale makroskopische Menge enthält mehr Atome als wir uns vorstellen können; 1023 ist eine typische Größenordnung), so können wir warten, bis ein gewisser Anteil zerfallen ist, sagen wir, die Hälfte. Nun können wir definieren, daß dann "eine Halbwertszeit" vergangen ist. Dann warten wir wieder, bis von den verbliebenen Atomen die Hälfte zerfallen ist, und sagen dann, es ist wieder eine Halbwertszeit vergangen. Auf diese weise definieren wir eine "statistische Zeitskala". Nun ist es eine Eigenschaft von Zufallsprozessen, daß in dem Moment, in dem wir es mit großen Zahlen solcher Einzelprozesse zu tun bekommen, die statistischen Ergebnisse sehr präzise werden. Das heißt, unsere "statistische Zerfalls-Zeitskala" wird eine ziemlich geringe Schwankungsbreite bekommen, sofern wir nur genug Atomzerfälle haben (und bei einer makroskopischen Menge, von der die Hälfte zerfallen ist, ist das sicher der Fall). Nun, das ist für sich genommen zwar auch eine interessante Tatsache, aber eine statistische, keine zeitspezifische.

Nun kommt aber der interessante Teil: Wenn wir zwei radioaktive Atomsorten nehmen, und deren Halbwertszeiten (oder "Viertelwertszeiten" oder welchen Anteil wir auch wählen wollen) vergleichen, dann bekommen wir wieder dasselbe Phänomen wie bei den zyklischen Vorgängen: Die (über die Statistik von individuell unvorhersagbaren Ereignissen gewonnenen!)
Zeitskalen passen wieder perfekt zusammen. Das heißt, wenn z.B. in der Zeit, in der eine Substanz zur Hälfte zerfallen ist, die andere nur zu einem Viertel zerfallen ist, dann zerfällt in der Zeit, in der vom Rest der ersten Substanz wieder die Hälfte zerfällt, von der zweiten Substanz wieder ein Viertel. Oder äquivalent: Die Halbwertszeiten haben stets wieder eine konstante Relation, so daß z.B. wenn in der Zeit, in der für eine Substanz eine Halbwertszeit vergangen ist, für die andere Substanz zwei Halbwertszeiten vergangen sind, dasselbe auch für die nächste Halbwertszeit der ersten und die nächsten zwei Halbwertszeiten der zweiten gilt. Somit haben wir also eine universelle "radioaktive Zeitskala".

Und noch mehr: die universelle radioaktive Zeitskala paßt auch noch mit der vorher bestimmten universellen periodischen Zeitskala perfekt zusammen: Wenn wir eine "periodische Uhr" haben und eine "radioaktive Uhr", dann stellen wir fest, daß die radioaktive Zeiteinheit (z.B. die Halbwertszeit) stets dieselbe Anzahl von Zyklen der periodischen Uhr dauert. Somit können die "universelle periodische Zeit" und die "universelle radioaktive Zeit" vereinen zu einer einzigen "Zeit der periodischen und radioaktiven Vorgänge".

Ok, jetzt ist es schon wieder so lang geworden (und die Zeit ist wieder mal stark vorangeschritten), deshalb höre ich für dem Moment auf (auch wenn ich hier nur auf einen Teil des Beitrags von zara.t eingegangen bin und eigentlich vorhatte, auf alles einzugehen).
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Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren
Zur nichtkonstanten Periode und der inneren Uhr:

Man unterscheidet bei Uhren generell zwischen Kurzzeitstabilität und Langzeitstabilität. Kurzzeitstabilität sagt letztlich, wie gut man mit dieser Uhr kurze Zeiträume messen kann. Zum Beispiel ist bei der "Radioaktivitätsuhr" die Kurzzeitstabilität lausig, sobald man zu Zeiträumen kommt, wo man in der Größenordnung einzelner Atomzerfälle ist. Schließlich zerfallen Atome völlig zufällig. Die üblicherweise verwendeten Uhren haben hingegen eine sehr gute Kurzzeitstabilität: Zwei aufeinanderfolgende Perioden sind sehr genau gleich lang.

Langzeitstabilität hingegen sagt, wie sehr die Uhr auf lange Sicht von der korrekten Zeit abweicht (wie oft man sie also nachstellen muß). Auf diesem Gebiet ist die Radioaktivität sehr gut (weil der Kernzerfall unter normalen Bedingungen praktisch nicht beeinflußt werden kann), während z.B. eine Pendeluhr z.B. aufgrund der Wärmeausdehnung des Pendels durchaus ein wenig "abdriften" kann.

Wie genau man die Zeit messen kann, hängt von den verfügbaren Uhren ab. Die perfekte Uhr ohne jeden Meßfehler gibt es nicht. Strenggenommen kann man natürlich dann über den Ablauf der Zeit auch nur bis zu dieser Genauigkeit Aussagen machen. Aber Extrapolation ist letztlich die Grundlage jeglicher Regelbildung. Ohne Extrapolation könnten wir uns nichtmal sicher fühlen, daß morgen die Sonne aufgeht, denn auch das ist eine Extrapolation.

Was unsere innere Uhr angeht, so scheint die Kurzzeitstabilität sehr gut zu sein: Wir können z.B. ziemlich zuverlässig gleichmäßige von ungleichmäßigen Rhythmen unterscheiden. Die Langzeitstabilität hingegen "läßt zu wünschen übrig". Allerdings synchronisieren wir uns über den Tag-Nacht-Rhythmus mit der äußeren Zeit, so daß wir dennoch einigermaßen zurecht kommen.

Was die Frage angeht, ob wir nun der inneren oder einer äußeren Uhr mehr Bedeutung zumessen sollten, würde ich sagen: Beiden! Die innere Uhr ist die Grundlage unseres Zeiterlebens (und meine "äußerliche" Betrachtung oben wird ihr mit Sicherheit nicht wirklich gerecht, sie diente auch mehr dazu, "innere" und "äußere" Zeit in Relation zu setzen), während die äußere Uhr ein wesentliches Hilfsmittel zur Welterkenntnis ist (und als solche m.E. auch unverzichtbar, um das Wesen der Zeit zu verstehen).

Ok, schon wieder ist die Zeit schneller vorangeschritten als mir lieb ist, und der Text ist wieder viel zu lang und viel zu kurz zugleich ...
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Die perfekte Uhr ohne jeden Messfehler gibt es nicht, schreibst du. Ich glaube auch ,dass es keine perfekte Uhr gibt, aber nicht wegen unvermeidbarer Messfehler, sondern weil es tatsächlich keine perfekte Uhr an sich gibt. Eine perfekte Uhr ist wahrscheinlich theoretisch unmöglich.
Was aber bedeuted das für unsere Theorie der Zeit ?
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Beiträge: 169, Mitglied seit 18 Jahren
...Uhren ,Pendelschwingungen ,zerfall der Atome hin oder her. Egal was auch immer ,ich denke die Natur hat seine eigene Zeit. Die wiederum abhängig ist von anderen Einflüssen die wir nicht wahrnehmen ,oder es zwar beobachten ,aber nicht deuten können. Zeit ist überall ,alles hat seine Zeit ,Zeit ist vielleicht der Motor für Veränderungen ,oder sind vielleicht die Veränderungen der Motor für die Zeit. Egal was auch immer ,wir sind im System der Zeit eingebunden. Das wahre System ,ist und bleibt die Zeit ,nichts anderes. Zeit ist ,wie schon oft von mir beschrieben ,Raum und Raum ist Zeit. Viele denken das Zeit Geld ist ,jedoch ist Geld Zeit. Oder andere materielle Dinge ,alles ist Zeit. Die perfekte Uhr gibt es doch ! Sie ist überall ! Die Uhr der Natur (auch des Universums) geht weder vor noch nach ,sie beeinflußt uns überall ,und nehmen sie trotzdem nicht war.
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Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren
Es gibt tatsächlich eine fundamentale Grenze für die Zeitmessung: Die Unschärferelation. Danke für die Frage: sie hat mich veranlasst, im "Telefonbuch" (Misner, Thorne, Wheeler: Gravitation, der Spitzname kommt vom unglaublichen Umfang dieses Werks) ein Kapitel zu entdecken, das so weit hinten liegt, daß ich bisher nicht bis dorthin vorgestoßen bin. Es geht dort um einen möglichen Ansatz zur Quantisierung der Allgemeinen Relativitätstheorie, und es gibt da einen Text, der im Zusammenhang mit dem Thema Zeit äußerst relevant ist. Da ich jetzt zu faul zum Übersetzen bin, zitiere ich jetzt einfach den englischen Text (die Hervorhebung ist aus dem Original):

The uncertainty principle [das ist die Unschärferelation] thus deprives one of any way whatsoever to predict, or even give meaning to, "the deterministic classical history of space evolving in time." No prediction of spacetime, therefore no meaning for spacetime, is the verdict of the quantum principle. That object which is central to all of classical general relativity, the four-dimensional spacetime geometry, simply does not exist, except in a classical approximation.
These considerations reveal that the concepts of spacetime and time are not primary but secondary ideas in the structure ofphysical theory. These concepts are valid in the classical approximation. However, they have neither meaning nor application under circumstances where quantum geometrodynamic effects become important. Then one has to forgoe that view of nature in which every event, past, present, or future, occupies its preordained position in a grand catalog called "spacetime," with the Einstein interval from each event to its neighbor eternally established. There is no spacetime, there is no time, there is no before, there is no after. The question of what happens "next" is without meaning.

Allerdings ist die Skala, wo solche Probleme zu erwarten sind, noch weit entfernt von allem, was wir bisher experimentell erreichen können. Es handelt sich dabei um die Größenordnung der Planck-Länge (1.616·10-35m) und der Planck-Zeit (5.391·10-44s).

Zum Vergleich, der Durchmesser eines Atomkerns liegt in der Größenordnung von Femptometern (10-15m)
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Beiträge: 169, Mitglied seit 18 Jahren
....Spacetime ,Raumzeit oder einfach nur Raum ,egal wie auch immer man es bezeichnet ,es geht darum zu erkennen das nicht wir die Zeit beeinflussen sondern die Zeit beeinflußt uns. Wir sind in der Zeit eingebunden ,sprich im Raum. Ob man jedoch den genauen "Punkt" des Raumes finden kann ,möchte ich bezweifeln ,da dieser Punkt im Raum wiederum ein Raum einnimmt. Ich denke das es sowohl in der Ausdehnung ,als auch in der Verengung des Raumes keine neagtiven Größen gibt. Sollte es sie geben wäre der Raum zwischen positiven und negativen Größen der Ursprung der Zeit.
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Die Unschärferelation für Zeit und Energie verhindert eine perfekte Uhr. Raum -Zeit Fluktuationen zerstören das Konzept der Kausalität. Wir sind in der wunderbaren Welt der Quanten angekommen.
Kausalität, das ist doch die Essenz unseres Zeitverständnisses. Die Ursache war vor der Wirkung, die Wirkung selbst wird wiederum zur Ursache für eine neue Wirkung, usw....
Die Philosophie hat ihren "Satz vom Grunde", der besagt, das nichts in unserer Welt grundlos geschieht, d.h: nichts geschieht ohne Ursache.
In der Quantentheorie ist das nicht mehr so einfach.
Die Beobachtung bringt ein akausales Element ins Spiel.
Zeit wird problematisch. Sie ist keine Observable.
Ort, Impuls Energie, Spin....sind Observable. Observable sind messbare Grössen. Etwas wie die Zeit, die keine Observable ist, ist streng genommen auch kein Element der physikalischen Realität. Wobei die Quantentheorie mit dem Begriff Realität eh ihre liebe Müh und Not hat.
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Die Quantentheorie ist eine nichtlokale Theorie. Das Wunder der messbaren Zeit ist ein nichtlokales Wunder. Physikalische Abläufe ( unteschiedlich gebaute Uhren ) werden korreliert, ohne ,dass zwischen ihnen eine Wechselwirkung stattfindet. Meist sind sie zudem einsteinsepariert.
Erinnert das nicht an das EPR- Paradox ?
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Christian
Liebe Leser!

Das Problem ist nicht, was die Natur oder ich und du unter Zeit verstehen, sondern, dass wir nicht wissenschaftlich damit umgehen. Obwohl es natürlich ein Alltags objekt ist (bzw. gerade deswegen) wissen wir sehr wenig über dieses Etwas.
Ansatzweise möchte ich hier nur anbringen, dass bisher alle Versuche der Erklärung durch das Anwenden der Erfahrung über die Vergänglichkeit anscheinend zu keiner Lösung führen.
Interessant ist hingegen, dass Schwinungung ein zentraler Begriff ist. Ich meine hiermit nicht ein Pendel, sondern SChwingung kleinster Teilchen aber auch Schwingung zum Beispiel durch Bewegung. Die fundamentalen Wechselwirkung scheinen also auf Schwingungen zu beruhen. Hinzukommt, dass Licht ja sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet unzwar als Welle (schwingung). Da diese Lichtgechwindigkeit (in einem Medium) konstant ist scheint es so, als würde die Frequenz darüber entscheiden, wie lange nun ein Photon von A nach B braucht. Daraus sehe ich nun zwei Sachen: 1. Zeit ist gequantelt, 2. Zeit ist eng verknüpft mit Schwinung, wie aber auch Masse eng verknüpft ist mit Schwingung.
Interessant finde ich weiterhin, dass es anscheined eine Saiten oder Stringtheorie gibt, in der man Mathematische Probleme (Divergenz) duch Schwingung beheben kann. Da ich aber selber eine Niete in Mathe bin, also auch in der Physik, kann mir ja mal jm. darüber mehr schreiben, wenn er sie mag.
Nochmal zurück zu Schwingung in Bezug zu Masse und Zeit. Anscheinend ist also Zeit (ich denke da an Planck: E= h x nü ) auch eine Form von Energie. ich habe aber mal sowas wie den Energieerhaltungssatz gelesen. Das lässt doch wieder was vermuten: Entweder Zeit (mit oder ohne Masse und Raum verknüpft) schreitet nicht fort oder (finde ich genauso denkbar) Zeit schreitet in zwei Richtungen. Bei Materie können wir uns leicht Antimaterie vorstellen, aber was ist Antizeit??? was passiert wenn Zeit auf Antizeit trifft??? Fakt ist aber, das es nur existenz geben kann, wenn es die Antiexistenz gibt. (auch in hinsicht auf Gut und Böse, also auch ein gesellschaftliches Phänpmen anscheinend). Dabei sind es aber gesellschaftliche Begriffe Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Sowas gibt es doch gar nicht. Aufjedenfall nciht so wie im Fernsehen. Vielmehr gibt es einen Energieverlust in Form von Entropie, in dem anfängliche harmonische Zustände nun (Zeit??) Energieabstrahlen. Da diese Vorgänge (quasie?)kontinuierlich und konstant zu sein scheinen können wir unsren Uhrenvergelich vornehmen. Zeit ist also nicht nur kostbar :), sondern ein enstehungsprodukt bei der Erschaffung unseres Universums, wobei es sowas wie Antizeit (Antiuniversum) und Zeit gab. Also einfach zwei gegensätze. Vielleicht gibt es auch drei oder vier gleichzitige Universen, was aber nicht sehr wahrscheinlich frü mich scheint, da es ja auch nur zwei Formen von Masse gibt (Masse und Antimasse).
Ich denke also, bei Zeit geht es um einen gewissen Ordnungszustand, der chaotischer wird und der anscheinend einen starken Einfluss auf unser Gehirn und ansich auf Materie hat. (und dabei denk ich natürlich nicht an mein Zimmer).
Ich hoffe mein kleiner Essay hat euch gefallen, nett das ihr bis hierhin gekommen seid
ciao
chris
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Timeouts Thread trifft meines Erachtens ins Herz der Zeit.
Um das zu verstehen, müssen wir uns zuerst von der Annahme trennen, es sei selbstverständlich, dass alle möglichen Zeitmesser synchronisiert sind.
Warum bleibt das Schwingungsverhältnis zweier unterschiedlicher Pendel für alle Zeit gleich ? Warum zerfallen im statistischen Mittel in einer Schwingungsdauer immer gleich viel Atome? ( der gleich großen Ausgangssubstanz )

E. Noether fand das nach ihr benannte Noether Theorem, nach dem zu jeder Symmetrie eine Erhaltungsgröße gehört. Danach folgt aus der Zeitsymmetrie die Erhaltung der Energie. Ist schon verdammt lang her, dass ich mich damit beschäftigt habe. Deshalb meine Frage :
Gilt auch der Umkehrschluß ? Folgt aus der Erhaltung der Energie die Symmetrie der Zeit ?
Wenn ja, wäre das ein erster zaghafter Versuch das Wunder der messbaren Zeit zu erklären. Aber er wäre bei weitem nicht ausreichend.

Ein neuer ganz anderer Ansatz:
Ich glaube, dass das Wunder der messbaren Zeit, so wie Timeout es beschrieb, auf einen Punkt hindeuted, in dem alle Information über das Universum gespeichert ist. Ein Punkt in dem alle Fäden zusammenlaufen. Das Herz der Zeit sozusagen. Das Herz der Nichtlokalität.
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Plu
Wenn jeder Punkt im Raum ein weiterer Raum ist ... könnte es dann nicht sein das wir ein teil von etwas größerem sind? Also meinetwegen ein Teil eines Atoms das ein Teil eines Auges eines anderen wesens ist. Also das es eine welt gibt die aus uns besteht, in der wir ein Teil sind unsere Erde und Sonne etwas bedeuten. Daraus stellt sich die Frage ob in Atomen jemand lebt. Versteht ihr was ich sagen will?
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Oldies but coldies
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
coldies ??? No!!! Ich werd senil. Oder ist das ein Freudscher Verschreiber? War jedenfalls keine Absicht.
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Beiträge: 116, Mitglied seit 18 Jahren
.....die zeit wurde in ihren ursprüngen mit den augen am himmel gemessen,
das hat auch noch keiner gesagt.
Ing. Dr. phil. Leopold Michael Prokesch-EDER
Signatur:
L. Prokesch
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