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Gesetz der maximalen Eigenzeit

Thema erstellt von Claus 
Claus (Moderator)
Beiträge: 2.443, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Okotombrok, hallo Otto,

Otto schrieb in Beitrag Nr. 2352-3:
Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2352-2:
lässt sich das Prinzip der maximalen Eigenzeit, die mir als sehr wesentlich erscheint, irgendwie aus deinen Darstellungen herauslesen?

Nein.

Ich denke doch.

Die Eigenzeit entspricht der geometrischen Summe der in Raum und Zeit zurückgelegten Weglängen dividiert durch die Lichtgeschwindigkeit c.

Da c eine Konstante ist und die o.g. Summe der Weglängen derjenige Weg ist, den man mit eben dieser Geschwindigkeit zurücklegt, folgt m.E. unmittelbar, dass dieser Weg (und damit auch die Eigenzeit) der/die maximal mögliche sein muss.
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Beiträge: 1.263, Mitglied seit 11 Jahren
Hallo Okotrombrok, hallo Claus,

Otto schrieb in Beitrag Nr. 2352-3:
Hallo Okotombrok,
Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2352-2:
lässt sich das Prinzip der maximalen Eigenzeit, die mir als sehr wesentlich erscheint, irgendwie aus deinen Darstellungen herauslesen?
Nein.
Mein Nein bezog sich darauf, dass ich mich in "Ottos Welt" zu diesem Thema nicht geäußert habe.

Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2352-2:
aber lässt sich das Prinzip der maximalen Eigenzeit, die mir als sehr wesentlich erscheint, irgendwie aus deinen Darstellungen herauslesen?
siehe Gaßner
Mich macht stutzig, dass ich, außer bei Gaßner, unter dem Begriff "Gesetz der maximalen Eigenzeit" nichts finden konnte.

Claus schrieb in Beitrag Nr. 2352-5:
Ich denke doch.
Die Eigenzeit entspricht der geometrischen Summe der in Raum und Zeit zurückgelegten Weglängen dividiert durch die Lichtgeschwindigkeit c.
Da c eine Konstante ist und die o.g. Summe der Weglängen derjenige Weg ist, den man mit eben dieser Geschwindigkeit zurücklegt, folgt m.E. unmittelbar, dass dieser Weg (und damit auch die Eigenzeit) der/die maximal mögliche sein muss.

Möglich. (a)
In der ART durchlaufen frei fallende Teilchen Weltlinien mit der längst möglichen Zeit.
Auf der Uhr eines frei fallenden Teilchens vergeht mehr Zeit als auf anderen optionalen Weltlinien.
Das gilt für die gravitative Wirkung einer Masse.

Ich habe mehrfach nach einer Verbindung zwischen ART und SRT gesucht, war aber nicht sehr erfolgreich dabei.
Gaßner stellt in seinem Video diese Verbindung her, indem er den Lagrange-Formalismus der kleinsten Wirkung auf die beiden RTn anwendet.
Ich habe davon gelesen, dass der Lagrange-Formalismus (b) auf relativistische Fälle in der Quantenfeldtheorie angewendet wurde.
Das ist aber auch schon alles.
Ich weiß zu wenig, um zu bewerten, ob das Prinzip der maximalen Eigenzeit wirklich so simpel aus der Differenz zweier Energie-Potentiale abgeleitet werden kann.

Gruß, Otto

(a) dτ = (1/c)·sqrt(-ds) , ds = Raumzeit.
(b) Der Lagrange-Formalismus beschreibt die Dynamik eines Systems in einem beschleunigten Bezugssystem (im Gegensatz zu einem Inertialsystem). Ist ein beschleunigtes Bezugssystem auf die SRT anwendbar? Die Eigenzeit zwischen zwei Ereignissen auf einer Weltlinie einer unbeschleunigten Uhr ist minimal zu einem synchronisierten Koordinatensystem.
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Claus (Moderator)
Beiträge: 2.443, Mitglied seit 18 Jahren
Dieser Beitrag stammt ursprünglich aus einem anderen Thementhread
Hallo Otto,

Folgendes scheinen wir beide in gleicher Weise zu verstehen:

Claus schrieb in Beitrag Nr. 1164-32:
Wenn man postuliert, dass sich alle Objekte innerhalb der Raumzeit mit konstanter Geschwindigkeit c (möglicherweise jedoch in verschiedene Richtungen) bewegen...,

Otto schrieb in Beitrag Nr. 2351-1:
Alles Existierende bewegt sich mit Lichtgeschwindigkeit oder als Abweichung von der Lichtgeschwindigkeit.

Betrachten wir nun jemanden, der eine Uhr in seinem eigenen Bezugssystem mitführt, in dem er ruht.

In diesem Bezugssystem liest diese Person auf seiner Uhr dann seine Eigenzeit ab.

Da die Person in ihrem Bezugssytem ruht (d.h. sein Bewegungsanteil im Raum ist null), verläuft der gesamte Weg, den die Person mit Lichtgeschwindigkeit zurücklegt, in der Zeit, die er seine Eigenzeit nennt.

In allen anderen Bezugssystemen finden sich neben dem Zeitanteil auch noch räumliche Geschwindigkeitsanteile. Die Gesamtgeschwindigkeit beträgt aber auch in letzteren Bezugssystemen "nur" c - und kann niemals größer als c werden.

Folglich ist im ruhenden Bezugssystem der maximal mögliche Weg in der Zeit, (hier also in der Eigenzeit) zurückgelegt worden.
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Beiträge: 1.263, Mitglied seit 11 Jahren
Hallo Claus,

Otto schrieb in Beitrag Nr. 2352-6:
In der ART durchlaufen frei fallende Teilchen Weltlinien mit der längst möglichen Zeit.
Auf der Uhr eines frei fallenden Teilchens vergeht mehr Zeit als auf anderen optionalen Weltlinien.

Claus schrieb in Beitrag Nr. 1164-87:
Folglich ist im ruhenden Bezugssystem der maximal mögliche Weg in der Zeit, (hier also in der Eigenzeit) zurückgelegt worden.
Das ist folgerichtig für die SRT.

Die SRT folgt dem Prinzip des längst möglichen Weges.
Die ART folgt dem Prinzip der längst möglichen Zeit.

Wie bringt man das unter einen Hut?
Mit einem "Gesetz der maximalen Eigenzeit" ?

Gruß, Otto
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Claus (Moderator)
Beiträge: 2.443, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Otto,

Otto schrieb in Beitrag Nr. 2352-7:
Wie bringt man das unter einen Hut?

für die SRT und die ART gilt gleichermaßen:

Der kürzesten Weltlinie zwischen zwei Ereignissen entspricht die längste Eigenzeit.

Beispiel SRT - Eine ohne Zuständsänderung zu Hause bleibende Person durchläuft zwischen zwei Ereignissen (z.B. Abreise und Wiedersehen) eine kürzere Weltlinie, als ein sich zunächst entferneder und dann irgendwo umkehrender Reisender. Bei dem zu hause Gebliebenen vergeht daher mehr (nämlich die maximale) Eigenzeit. Der Reisende hat die längere Weltlininie. Bei ihm vergeht weniger Zeit als bei dem zu hause Gebliebenen.

Beispiel ART a) Aufenthalt im Gravitationsfeld oder b) gleichförmige geradlinige Beschleunigung - Eine sich in einem Gravitationsfeld aufhaltende Person (bzw. jemand der im gravitationfreien Raum gleichförmig beschleunigt wird) durchläuft zwischen zwei Ereignissen eine gekrümmte Weltlinie. Ein im Gravitationsfeld frei Fallender (bzw. jemand, der sich im Raum unbeschleunigt bewegt) durchläuft zwischen diesen Ereignissen dagegen eine gerade Weltlinie. Die gerade Weltlinie ist die kürzere. Auf dem geraden Weg vergeht mehr (nämlich die maximale) Eigenzeit.
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Beiträge: 1.482, Mitglied seit 16 Jahren
Otto schrieb in Beitrag Nr. 2352-6:
Mich macht stutzig, dass ich, außer bei Gaßner, unter dem Begriff "Gesetz der maximalen Eigenzeit" nichts finden konnte.

Hallo Otto,

folgende Links habe ich auf die schnelle gefunden:

scienceblog
Relativity

Das Prinzip ergibt sich wohl aus der Zusammensetzung der ART u. SRT

So ganz habe ich es noch nicht verstanden, muss noch einmal nachlesen.
Gaßners Videos gibt es auch in Buchform, da steht's noch mal ausführlicher beschrieben, muss noch 'mal nachlesen.

Im Moment habe ich keine Zeit, bin gerade an der Arbeit.

bis dann
okotombrok
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Stueps (Moderator)
Beiträge: 3.513, Mitglied seit 19 Jahren
Hallo Otto,

das sehr lesenswerte Buch von Martin Bäker "Isaac oder die Entdeckung der Raumzeit" behandelt das Thema der maximalen Eigenzeit auch. Sogar mit ein paar Formeln und Rechenbeispielen. Aber mir geht es wie Okotombrok: genau verstanden habe ich es auch noch nicht. In dem Buch wird das Thema jedoch plausibel und Schritt für Schritt nachvollziehbar behandelt. (unter anderem, das Buch behandelt noch viele weitere Themen).

Hier habe ich auch etwas zum Thema gefunden. Wenn dir auf Seite 1 schon alles bekannt ist, springe direkt zu Seite 2, die unter der Zwischenüberschrift "Die maximale Eigenzeit" steht.

Beste Grüße

P.S.: das Thema Topologie und Möbiusband habe ich auch noch auf dem Schirm, nur kostet das Zeit, die ich im Moment nicht finde.

Beste Grüße

Oh, jetzt habe ich (in Vorahnung) auf Okotombroks Link geklickt, und festgestellt, dass er schneller war mit Martin Bäker und Eigenzeit :lol:. Egal, mein Link ist zwar auch von Bäker, aber von dem kann man eigentlich alles lesen. Aber beide Links dürften sich thematisch überschneiden.
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Diese Welt gibt es nur, weil es Regeln gibt.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 20.08.2020 um 15:50 Uhr.
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Beiträge: 1.263, Mitglied seit 11 Jahren
Hallo Stueps und Okotombrok,

Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2352-10:
Hier habe ich auch etwas zum Thema gefunden. Wenn dir auf Seite 1 schon alles bekannt ist, springe direkt zu Seite 2, die unter der Zwischenüberschrift "Die maximale Eigenzeit" steht.

Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2352-9:
folgende Links habe ich auf die schnelle gefunden:
scienceblog
Relativity
Das Prinzip ergibt sich wohl aus der Zusammensetzung der ART u. SRT

Ich habe Eure Links überflogen.
Der Link von Stueps unterscheidet sich von den anderen beiden Links von Okotombrok.
Der Link von Stueps war für mich am "erhellendsten".

Er erklärt sehr anschaulich die Veränderung des Maßstabes der Zeit als Zeitdilatation (die sich räumlich ändert).
Der Beitrag macht u.a. sehr deutlich, dass in der RT die Relativgeschwindigkeit v eine Zeitkomponente hat. Für sich langsam bewegende Teilchen ist diese Zeitkomponente gleich der LG.

Gruß, Otto
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Beiträge: 1.263, Mitglied seit 11 Jahren
Hallo Claus,

Claus schrieb in Beitrag Nr. 2352-8:
Der kürzesten Weltlinie zwischen zwei Ereignissen entspricht die längste Eigenzeit.
Ich kann Deiner Argumentation folgen.
Besser ist es von der Änderung der Zeit zu sprechen, also dt und dτ.
Die Eigenzeit ist im üblichen Sprachgebrauch eine andere Zeitdauer durch einen anderen Maßstab (wie 1/γ), der sich mit der Relativgeschwindigkeit (SRT) und der Wirkung der Gravitation (ART) ändert.

Gruß, Otto
P.S. Ich habe meinen Kommentar noch einmal geändert, weil er nicht die Konventionen berücksichtigte.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Otto am 21.08.2020 um 07:28 Uhr.
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Beiträge: 952, Mitglied seit 9 Jahren
Hm, Otto und Claus und alle Interessierten !
Weshalb unter einen Hut bringen? Soweit ich das versehe, ist die SRT doch in die ART als Sonderfall integriert, wenn die Teilchen weitab von jeder Masse betrachtet werden, also in einer flachen Raumzeit.
„Auf der Uhr eines frei fallenden Teilchens vergeht mehr Zeit, als auf anderen optionalen Weltlinien“. Anders ausgedrückt: Die Uhren auf Teilchen in Gravitationsfeldern gehen langsamer als auf einem frei fallenden Teilchen, je stärker das Gravitationsfeld, desto langsamer vergeht die Zeit (siehe z. B. Schwarze Löcher).
Dazu eine Bemerkung in Bezug auf die Eigenzeit, wie ich es verstehe. Laut ART ist der Fall eines Teilchens in einem Gravitationsfeld zum freien Fall weit ab von Massen äquivalent – UND ZWAR LOKAL UND FÜR KURZE ZEIT.
Man kann im System, in dem am sich befindet, selbst feststellen, ob man sich in einem Gravitationsfeld befindet – Teilchen, die gleichzeitig im System, in dem man sich befindet, mit einem Abstand zueinander und gleichem Abstand zum Gravitationszentrum hin sich selbst überlassen werden, werden sich mit der Zeit annähern, weil die Geodäten zum Zentrum hin aufeinander zulaufen. Weil das so ist, wird man wissen, dass man sich selbst auf das Zentrum zubewegt.
Weiterhin ist nach meiner Ansicht der Zeitablauf in Systemen in einem Gravitationsfeld von der Stärke des Feldes abhängt. In Feldern unterschiedlicher Stärke werden die Beobachter in jeweils anderen Systemen in anderen Gravitationsfeldern langsamer oder auch schneller gehende Uhren beobachten als im eigenen System, in dem sie natürlich die Eigenzeit messen – was auch sonst. Und man wird eine stetige Verlangsamung der Uhren feststellen, weil man in einem Gravitationsfeld auf das Zentrum hin beschleunigt wird (siehe wiederum das Extrem eines Schwarzen Loches). Der Begriff der „Eigenzeit“ macht nur in Bezug auf das Maß in anderen Uhren Sinn, denn das ist einfach immer nur die Zeit, die ich in meinem eigenen System messe; und in SRT und ART geht es ja um die VERÄNDERUNG der Zeitmessung in Folge von Bewegung.
Falls es gedankliche Fehler gibt, macht doch bitte darauf aufmerksam.
Gruß Henry
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Hallo Otto,
vielen Dank für deine ergänzenden Interpretationen in Ottos Welt. Trotzdem, ich habe es wohl vom Ansatz her noch immer nicht begriffen, obwohl du sagtest, ich solle mich von meiner Vorstellungswelt lösen:

Offenbar erkennst du kein die Natur steuerndes System an, welches ich einem Gesetz der Zeit zuschreiben will. Daher wird wohl deine Vorstellung von einer variablen Lichtgeschwindigkeit verständlich. Fehlt ein System, sollte darüber hinaus eigentlich sogar alles möglich sein, ein Naturgesetz eher dem Zufall entsprungen, dann aber hier mal so und dort mal so. Diesen Zustand erkennen wir sicherlich, aber wohl einzig, sogar als Evolution. Nun kann aber dieses System-Gesetz der Zeit ausgehend von einer stabilen Grundlage durchaus einen vielleicht nur winzigen Spielraum lassen. Dieses leistet in meiner Vorstellungswelt die Zeit in Form einer Doppelhelixstruktur mit jederzeitigem Austausch über Zeiten hinweg, die sich so auch wohl in den Strängen der DNA zeigen sollten. Ansonsten scheint es mir, muss es aber ein einheitliches Gesetz zu geben, an das sich die Natur wohl in diesem Spielraum weiter orientiert.

Wenn man sogar so will, gibt die Struktur der Zeit ein Gerüst absoluter Werte, an der sich nicht nur unsere Welt relativ bemisst, sondern in ihren Organen auch so entwickelt. In dieser Welt ist selbst ein Ruhen lediglich eine Form relativer, wohl schwingender, evtl. kreisförmiger Bewegung. Sämtliche möglichen kosmologischen Strukturvorstellungen und deren daraus folgernde geschichtliche und zukünftige Ableitungen leiden doch unter dem Ausdruck von Relativität, deren Entdeckung sicherlich einen Fortschritt brachte, nicht aber m.E. eine Lösung.

Es mangelt nun zumindest an der Erkenntnis eines absoluten Bezugspunktes, der vor allem zunächst als Koordinate räumlich zu begreifen ist. Mit dem Torus kommen wir beide uns sehr nahe, so, wie ich mir unsere Welt durchaus als am Radius pulsierende, dreidimensionale Hülle einer kugelähnlichen Struktur unbekannter Dicke vorstellen kann, in der wir irgendwie vor allem in die weite Ferne blickend eine Bewegung hin zu einem sog. Großen Attraktor bemerken, wobei ohne Bezugspunkt jedoch in Wirklichkeit völlig offen ist, ob dieser Vorgang nun ein expandierendes oder schrumpfendes Universum widerspiegeln kann.

Aber, wo eine Struktur zumindest zu sein scheint, gibt es auch mehr als etwas, was dimensionslos eigentlich nicht ist. Auch die Vorstellung einer geometrischen Struktur, so scheint mir jedenfalls, sollte zumindest eines, wenn nicht sogar 2 Dimensionen aufweisen. Sonst, so denke ich, wären Zeit und Raum schon vom Ansatz ebenso unmöglich wie eine daran orientierte Entwicklung, die dann doch eigentlich auch lediglich nur fiktiv vorhanden sein dürfte.

Warum sollte es so sein?

Kirsche
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Stueps (Moderator)
Beiträge: 3.513, Mitglied seit 19 Jahren
Hallo Leute,

alle vorhergehenden Beiträge aus diesem Thread stammen ursprünglich aus Ottos Welt - Grundlagen und verwendete mathematisch....
Dieser neue Thread wurde auf Ottos Vorschlag hin eröffnet.
Grüße
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 22.08.2020 um 12:45 Uhr.
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Beiträge: 1.263, Mitglied seit 11 Jahren
Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2352-16:
Dieser neue Thread wurde auf Ottos Vorschlag hin eröffnet.

Danke Stueps,
Ich denke, Okotombrok hat recht. Dieses Thema ist interessant und verdient einen separaten Thread.
Ich hatte mich bisher nicht mit dieser Problematik beschäftigt.
Die Interpretation scheint nicht ganz so einfach zu sein, obwohl die Herleitungen der Gleichungen kein größeres Problem darstellen.
In einem der Links von Euch gab es einen Hinweis am Rande, dass sich die Physiker dazu wohl nicht ganz einig sind.
Ich werde einen Blick in die Hintergrunddiskussionen von Wikipedia werfen. Mal schauen, ob ich etwas entdecke.
Otto
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Claus (Moderator)
Beiträge: 2.443, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo zusammen,

aus meiner Sicht scheint mir dieses Gesetz nichts anderes, als das "Trägheitsgesetz" in anderen Worten (bzw. in einer anderen Beschreibung) zu sein.

Wenn sich ein Körper in der Schwerelosigkeit (bzw. ohne Krafteinwirkung, d.h. unbeschleunigt im freien Fall) befindet, so vergeht (zwischen zwei beliebigen betrachteten Ereignissen) in seinem Inertialsystem für ihn die größtmögliche Eigenzeit.

Will man einen solchen Körper aus seinem aktuellen Zustand in einen anderem Zustand überführen (d.h. will man den Zustand der Ruhe oder den der geradlinigen, unbeschleunigten Bewegung des Körpers ändern), so muss man ihn beschleunigen. Der Körper erfährt dann während dieser Beschleunigung eine Kraft.

Während der Beschleunigung läuft die Weltlinie des Körpers gekrümmt und eben dies bedeutet, dass seine Eigenzeit kürzer wird, als diejenige eines (während der ganzen Zeit zwischen den beiden betrachteten Ereignissen über) unbeschleunigten, frei fallenden Objekts.
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Beiträge: 1.263, Mitglied seit 11 Jahren
Hallo Henry,

Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2352-13:
Weshalb unter einen Hut bringen? Soweit ich das versehe, ist die SRT doch in die ART als Sonderfall integriert, wenn die Teilchen weitab von jeder Masse betrachtet werden, also in einer flachen Raumzeit.
Ich bin immer davon ausgegangen, dass ART und SRT separate Theorien sind, weil sie von unterschiedlichen Parametern abhängen.
Beide Wirkungen werden superpositioniert (addiert)..
Im Falle der "maximalen Eigenzeit" wird eine Differenz beider Wirkungen gebildet (wenn ich es richtig verstanden habe).

Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2352-13:
... und in SRT und ART geht es ja um die VERÄNDERUNG der Zeitmessung in Folge von Bewegung.
Falls es gedankliche Fehler gibt, macht doch bitte darauf aufmerksam.
Der Maßstab ändert sich.
Bei der SRT hängt der Maßstab von (v/c)² ab, also vom Wert der Relativgeschwindigkeit v. Ändert sich v, dann ändert sich auch der Maßstab.
In der ART hängt der Maßstab von (rS/r) ab, also vom Abstand r vom Gravitationszentrum bzw. vom Schwarzschildradius rS. Ändert sich der Abstand oder der Wert der Masse, dann ändert sich auch der Maßstab.

Otto
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Stueps (Moderator)
Beiträge: 3.513, Mitglied seit 19 Jahren
Hallo Otto,

Otto schrieb in Beitrag Nr. 2352-17:
Ich denke, Okotombrok hat recht. Dieses Thema ist interessant und verdient einen separaten Thread.

Sehe ich ganz genau so. Guter Vorschlag von dir!

Hallo Claus,

Claus schrieb in Beitrag Nr. 2352-18:
aus meiner Sicht scheint mir dieses Gesetz nichts anderes, als das "Trägheitsgesetz" in anderen Worten (bzw. in einer anderen Beschreibung) zu sein.

so habe ich das noch nicht gesehen. Scheint zu stimmen, sehr interessant!

Beste Grüße
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Beiträge: 1.263, Mitglied seit 11 Jahren
Hallo Kirsche,

Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2352-14:
Offenbar erkennst du kein die Natur steuerndes System an, welches ich einem Gesetz der Zeit zuschreiben will.
Doch, doch.
Für mich ist die Zustandsänderung das "Gesetz der Zeit".
Es steuert nicht die Natur, sondern es ist die Natur.

Gruß, Otto
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Beiträge: 1.263, Mitglied seit 11 Jahren
Hallo Claus,

Claus schrieb in Beitrag Nr. 2352-18:
aus meiner Sicht scheint mir dieses Gesetz nichts anderes, als das "Trägheitsgesetz" in anderen Worten (bzw. in einer anderen Beschreibung) zu sein.
Das sehe ich auch so.
Die Newtonschen Gesetze werden nur anders physikalisch interpretiert.
Der Hintergrund ist ganz einfach.
Die mathematische Gleichung für die Zeitdilatation ist vom Aufbau her identisch mit der Newtonschen Formel für das Gravitationspotential.
Nur die Parameter der Gleichungen sind unterschiedlich und erlauben deshalb eine völlig andere Interpretation unserer Erfahrungswelt.

Gruß, Otto
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Claus (Moderator)
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Hallo Otto,

Otto schrieb in Beitrag Nr. 2352-22:
Die Newtonschen Gesetze werden nur anders physikalisch interpretiert.

Ja. Mit der Vorstellung, dass sich alles mit Lichtgeschwindigkeit c bewegt, ist die Gravitation auf die Newtonsche Fliehkraft zurück zu führen:

Ein kräftefrei ruhender Körper bewegt sich nach dieser Vorstellung "geradeaus" mit v=c in der Zeit.

Will man die Richtung dieser Bewegung ändern, so muss man eine Kraft aufwenden, denn man muss den Körper von seiner ursprünglichen "Geradeaus-Bewegung" dazu zwingen, in eine "Kurve" zu gehen.

Diese Kurve in der Zeit (die nunmehr gekrümmte Geodäte des Körpers) interpretieren wir in diesem Fall neu als: Gravitation.

vgl. z.B. auch: Beitrag-Nr. 2212-121
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Beiträge: 905, Mitglied seit 7 Jahren
Moin Otto,

wie folgt kann ich meine Vorstellungen weiter in den deinen erkennen:

Aus meiner (leider mathematisch arg beschränkten) Sicht zeichnest du in Ottos Welt eine Systemvorgabe für die zeitliche und örtliche Entwicklung der Welt. Diese Welt ist so anfangs null-dimensional lediglich Strukturvorgabe für eine Zukunft aus Zeit und Raum und enthält ebenso noch keinerlei Vergangenheit. Deshalb ist es völlig unerheblich, jetzt darüber zu entscheiden, ob sich die Zukunft innerhalb dieser Struktur oder lediglich auf der Oberfläche abspielen wird. Jede Überlegung zu Fragen von Zeit und Ort sind noch unmöglich. Es ist der Zustand eines Vor-Urknalls. Oder auch aus der Sicht eines Urpralls eine Zwischenphase aus purer Sammlung sämtlicher für die Zukunft benötigter Informationen.

Anschließend stellt sich dann aber doch die Frage nach Zeit und Raum. Nach meiner Sicht enthält die Struktur bereits sämtliche Informationen, die einen generell zeitlich-vorherbestimmten Ablauf auch als systematische, örtlich-begrenzende Strukturvorgabe in Mehrdimensionalität aus dem in Ottos Welt beschriebenen Nullzustand vorsieht. Die örtliche Komponente ist in diese strukturbildende Zeit vollständig integriert. Raum ist so von dieser Zeit und der von ihr verantwortlich gebildeten Entwicklung vollständig abhängig. Raum ist so an Materie oder Strahlung usw. gebunden. Raum an und für sich bleibt Fiktion. Er ist ebenso wie die Zeit an der der Uhr ein Messinstrument und als solches nur eine menschliche Erfindung.

Dabei bleiben die aus der Vorgabe abgeleiteten Entwicklungen in der Zeit stets dreidimensional. Ein dieses sich entwickelnde Ganzes durchdringendes Feld eines Lichtstrahls trifft auf das die Materie umgebendes Feld und wird abgelenkt. Zu einer Raumkrümmung kann es mangels Raum nicht kommen. Die Felder beeinflussen sich durchgängig. Sie sind von den Fliehkräften der Entwicklungsvorgabe aus den weiterhin maßgeblichen Strukturvorgaben anhängig. Deren Wirkungen erschließt unser Blick in die Vergangenheit. Aus dieser ist eine Schlußfolgerung auf die Zukunft über Annahmen und Erwartungen hinaus jedoch ausgeschlossen.

Kannst du dich mit meiner Interpretation, die meine eigenen Vorstellungen über unsere Welt anwendet, in etwa identifizieren?

Mir bleibt dabei noch unklar,

.warum du annimmst, die Entwicklung würde auf der Oberfläche stattfinden. Das ist bei einer Entfaltung deiner Strukturvorgabe m.E. nicht unabdingbar, sondern aus meiner Sicht eher unwahrscheinlich.

- warum du den Begriff „Relative Lichtgeschwindigkeit“ verwendest und nicht „relativ von der LG abweichende Geschwindigkeit“.

- wie du die angenommene LG als Grundgeschwindigkeit interpretierst. Bei einer Null-Struktur kann es m.E. gar keine Geschwindigkeit geben, es sei denn, die Struktur vollzieht selbst diese zeitliche und örtliche Grundveränderung mit. Das würde aber bedeuten, dass Licht B von A tatsächlich mit doppelter LG erreichen müsste, bleibt die Strukur als Absolutheit auf Dauer erhalten.

Wie seihst du das?

Kirsche
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