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Beginn der Zeit (Paläolinguistisch)

Thema erstellt von Dade 
Dade puls-feld.de
Beiträge: 5, Mitglied seit 9 Jahren
Der Ursprung der Zeit liegt etwa vor 300.000 Jahren als der Neandertaler sich ein Wort ausdachte als Sammelbegriff für die Nacht, den Tag, Mittag, Abend usw. Er nahm es mit dem Zeitbegriff nicht so genau und deshalb verbinden wir noch heute mit dem Wort „Zeit“ sowohl die Zeitdauer als auch den Zeitpunkt.
Interessanter Weise gilt das für alle Sprachen (soweit ich das über Google geprüft habe). Alle ursprünglichen Begriffe beziehen sich auf die Bewegung der Sonne, bzw. deren Stand am Himmel.
Wer kam auf die Schnapsidee die Dauer einer Bewegung unabhängig, abgelöst von der Bewegung zu betrachten? Was ist die Dauer ohne Bewegung?
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Beiträge: 1.642, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Dade,
ich nehme mal an, dass Dein Neandertaler stellvertretend für irgendeinen Frühmenschen steht, der geistig so weit entwickelt war, dass er aus Zweckmäßigkeitsgründen die räumliche Komponente einer Bewegung von der zeitlichen Komponente trennen konnte. Tiere z.B. sind z.T. erheblicher besser als Menschen in der Lage die Verbindung von Raum und Zeit in Form von Geschwindigkeiten einzuschätzen.
Und der von Dir angenommene Zeitpunkt ist wohl auch willkürlich gewählt.

Der Begriff "Bewegung als Gegensatz zu Ruhe" kann im Übrigen auch rein räumlich aufgefasst werden; denn Zeit vergeht immer.

Dade schrieb in Beitrag Nr. 2339-1:
Wer kam auf die Schnapsidee die Dauer einer Bewegung unabhängig, abgelöst von der Bewegung zu betrachten? Was ist die Dauer ohne Bewegung?

Wie gesagt, Zeit vergeht auch, wenn ich im Sessel sitze und mich nicht bewege, im Sinne der Relativitätstheorie vergeht für mich sogar die meiste Zeit (Eigenzeit).

Die Vorstellung von Zeit entsteht m.E. durch jede Art von Veränderung, nicht nur durch räumliche Veränderung in Form von Bewegung.

Ein friedliches Neues Jahr wünsche ich allen, die hier lesen.

Harti
Signatur:
Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. A.E.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Harti am 28.12.2019 um 08:30 Uhr.
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Dade puls-feld.de
Beiträge: 5, Mitglied seit 9 Jahren
Hallo Harti!
Die Geschwindigkeit kann ich einschätzen ohne mir irgendeinen Gedanken über Raum und Zeit gemacht zu haben. Die alten Römer und Griechen haben das auch nicht gemacht. Die Aufspaltung in eine räumliche und zeitliche Komponente ist eine relativ junge Erfindung des Menschen (Galilei).


Harti schrieb in Beitrag Nr. 2339-2:
denn Zeit vergeht immer.

Für mich ist die Zeit-Dauer, ein vom Menschen aus der Bewegung abstrahierter Parameter. Er kann nur über die Bewegung bestimmt werden. (Es gibt keine Uhr ohne Bewegung.)
Die Zeit vergeht nur solange sich z.B. die Sonne bewegt. Ohne Bewegung keine Dauer der Bewegung, also auch keine Zeit.

Zitat:
Die Vorstellung von Zeit entsteht m.E. durch jede Art von Veränderung, nicht nur durch räumliche Veränderung in Form von Bewegung.
Was ist eine nicht räumliche Veränderung? Die Drehung des Wirkungsquantum?

Alles Gute für das neue Jahr!
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Beiträge: 1.642, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Dade,
Dade schrieb in Beitrag Nr. 2339-3:
Die Geschwindigkeit kann ich einschätzen ohne mir irgendeinen Gedanken über Raum und Zeit gemacht zu haben.

Sag ich doch. Tiere können Geschwindigkeiten teilweise erheblich besser einschätzen als Menschen, z.B. wenn Vögel durchs Geäst flitzen. In welchem Umfang ihnen die Differenzierung zwischen Strecke und Zeit möglich ist, bleibt dagegen unklar. Möglicherweise können manche auch Distanzen (Raum) besser einschätzen als Menschen.
Eine Normierung von Raum und Zeit, um sie zählbar zu machen, ist ihnen wohl eher nicht möglich.

Zitat von Dade:
Die Aufspaltung in eine räumliche und zeitliche Komponente ist eine relativ junge Erfindung des Menschen (Galilei).

Das stimmt sicherlich nicht. Auch wesentlich frühere Kulturen haben zwischen Raum und Zeit unterschieden.

Zitat von Dade:
Die Zeit vergeht nur solange sich z.B. die Sonne bewegt. Ohne Bewegung keine Dauer der Bewegung, also auch keine Zeit.

Es ist die Drehung der Erde, die eine Bewegung der Sonne vortäuscht. Auch wenn man sich die Sonne als ruhendes Zentrum des Sonnensystems vorstellt, vergeht für sie Zeit. Unsere Vorstellung von Zeit existiert m.E. unabhängig davon, ob wir uns ein Objekt als ruhen oder bewegt vorstellen.
Auch ich halte den Kern des Zeitbegriffs mit "Dauer" zutreffend beschrieben. Die Definition hat schon Newton verwendet.
Unsere Vorstellung von Dauer entsteht dadurch, dass wir Veränderungen zueinander in Beziehung setzen und daher wissen, dass während einer konkreten Veränderung unzählbar weitere Veränderungen stattfinden. Dies ist m.E. die Grundlage unseres Zeitgefühls. Zeit ist daher eine Vorstellung, mit der wir Veränderungen, von mir aus auch Bewegungen, beschreiben. Bei Bewegungen kommt neben der zeitlichen Komponente allerdings eine räumliche Komponente dazu.
Was wir wahrnehmen, sind Veränderungen (Bewegungen) und darauf wenden wir zur Beschreibung und gegenseitigen Verständigung die Vorstellung von Zeit an.
Die Vorstellung von Zeit könnte man daher auch als "software" unseres Gehirns auffassen.

Diese Software (Programm) muss von Kindern erlernt werden und kann im fortgeschrittenen Alter auch wieder verloren gehen.

MfG
Harti
Signatur:
Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. A.E.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Harti am 31.12.2019 um 18:12 Uhr.
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