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ICH habe DIE Weltformel gefunden!

Thema erstellt von Xariv 
Beiträge: 683, Mitglied seit 18 Jahren
Servus Herzilein,

verstehe ich Dich richtig? Beschleunigungsenergie wird Deiner Ansicht nach in Wärmeenergie umgewandelt, welche wiederum eine erhöhte Cäsium-Frequenz bedeutet?

Demnach stellt sich die ehrlich gemeinte Frage, woher die Beschleunigungsenergie die nötigen Energiereserven schöpft, wenn doch nach dieser These ein beträchtlicher Teil der Beschleunigung augenblicklich in Wärmeenergie (Frequenzerhöhung) umgewandelt wird (die Wärme in der Uhr, wohlgemerkt; nicht die Wärme der Außenluft, die das Flugzeug durch Kompression und Reibung erzeugt)?

Der Anteil mag verschwindend gering sein, aber die Frage wird umso beträchtlicher, je mehr die Beschleunigung sich der Lichtgeschwindigkeit nähert. Hieße das nicht, aus dem Energieerhaltungssatz ein "Energieverdopplungssatz" zu machen?

Was habe ich falsch verstanden?

Oder will da uns jemand womöglich foppen; eine herzhafte Portion Satire und Zynismus ist hier ja nicht zu übersehen?

|-|ardy
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Beiträge: 683, Mitglied seit 18 Jahren
P.S.:

Mir ist klar, dass durch Zusammendrücken eines geschlossenen Körpers die Temperatur im selbigen erhöht wird.

Sicher kann man in der Wechselwirkung zwischen Beschleunigung und Trägheit einen Körper zusammendrücken. Man kann das aber auch ohne Beschleunigung tun. Zum Beispiel mit einer Zange (sehr schöne Sachen kann man beispielsweise mit Piezokristallen machen, wenn man sie lieb drückt).

Das ist Antithese Nr. 1 zu Herzileins These.

Der Uhrenvergleich fand meines Wissens nach auf zwei Flugzeugen statt. Beide beschleunigten. Beide flogen entgegengesetzt um die Erde, so hat ein Flugzeug relativ zur Sonne einen längeren Weg, beziehungsweise eine längere Zeit zurückgelegt. Das ist also eine Sache der Relativität. Wenn laut Herzilein die Zeitverzerrung unter diesem Aspekt immer noch an einer "Temperaturerhöhung" liegen sollte, dann ist letztendlich auch sie relativ, und zwar relativ zum Bezugspunkt und nicht relativ zu einem beliebigen mechanischen Druck.

Das ist Antithese Nr. 2 zu Herzileins These.
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Herzilein
Hallo |-|ardy

Heiliges, aber befristetes Versprechen. Ich werde zunächst auf satirische und zynische Beiträge verzichten.
Zur Beantwortung Deiner Frage:

Die Planck´sche Formel
E = h f
besagt, daß Energie und Frequenz proportional sind. Das gilt nun nicht nur für Cäsium-Atome sondern für alle Vorgänge.
Einstein sagt durch Änderung der Gravitation ändert sich die Zeit, die Formel sagt uns jedoch : Frequenz und Dauer ändern sich, die Zeit bleibt unverändert. Die Zeit ist absolut. Newton hatte recht. Einstein hatte unrecht.
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Beiträge: 726, Mitglied seit 18 Jahren
Und wie erklärst Du ohne Relativitätstheorie,

* daß Myonen aus der oberen Atmosphäre die Erdoberfläche erreichen, obwohl die Lebensdauer von Myonen so kurz ist, daß sie bei ihrer gemessenen Geschwindigkeit niemals die Erdoberfläche erreichen dürften?

* daß das Michelson-Moreley-Experiment (und jedes andere Experiment zur Bestimmung der Bewegung der Erde durch den absoluten Raum) ein Null-Ergebnis brachte?

* daß Teilchen in Teilchenbeschleunigern nicht auf Überlichtgeschwindigkeit beschleunigt werden können?

* daß die Sonne das Licht ablenkt, und zwar genauso stark, wie die ART vorhersagt?

* daß Merkur eine Periheldrehung aufweist, die von der ART korrekt vorhergesagt wird, von Newton jedoch nicht?
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Herzilein
Hallo Timeout ich habe deine Post in ein neues Thema kopiertund dort versucht zu beantworten. Zu 5 fällt mir noch ein, die Frage muss lauten: "Läßt sich das Problem auf der Grundlage der Netonschen Physik heute lösen" Ich denke ja.
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Newton ist tot - das gilt auch für sein Weltbild und das hat nicht nur etwas mit der ART zu tun.

Mir ist aufgefallen, dass die meisten (bzw. fast alle), die gegen Theorien wie die ART oder QT argumentieren, dies aus persönlichen Gründen (und nicht fachlichen oder wissenschaftlichen) tun, da sie mit dem Weltbild dieser Theorien nicht so recht klar kommen.

Man sollte zum Beispiel wissen, dass in der modernen Physik natürliches Leben seinen Platz hat - allerdings muss man sich dann auch mit solchen Dingen wie Selbstorganisation und damit einer "Gottlosen" Welt anfreunden.

Newtons Weltbild hat so etwas wie den Vitalismus erfordert und war auch ansonsten sehr "Glaubensfreundlich".

Im Durchschnitt (oder auch darüber) leugnen die selben Menschen, die mit der ART nichts anfangen können, auch die Evolutionstheorie - ist mir jedenfalls aufgefallen, da ich mich öfter mal der Aufklärung wegen mit solchen Personengruppen auseinandersetze.
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Herzilein
Lieber André,

da hast Du mich aber kalt erwischt. Wenn Du es nicht weiter erzählst mache ich Dir ganz im Vertrauen ein Geständnis.
Ich lehne nicht nur die Evolutionstheorie ab, sondern ich glaube auch an den Heiligen Geist und die Jungfrau Maria. In den Jesuknaben bin ich gerade zu verknallt. Jeden Sonntag trinke ich das Blut Christi und esse von seinem Leibe. Ich versäume auch nicht, mich mit geweihtem Wasser zu besprenkeln. Ich beichte meine Sünden, und Spende für die Missionierung der Heiden. Ich glaube an Kopernikus und seine gläsernen Kugelschalen. Ich glaube an die absolute Bewegung und den Äther. Ich glaube an die Relativität der Zeit und an Massenzu- und abnahme.Ich glaube an die Mysterien der konstanten Lichtgeschwindigkeit. Ich glaube an Schwarze Löcher, Wurmlöcher, Überlichtgeschwindigkeitund beliebig viele Dimensionen. Ich glaube an den Urknall mit Posaunen und Trompeten und die Expansion. Ich glaube, daß die Gottlosen bestraft werden und die Guten eingehen ins ewige Paradies. Ich glaube an das ewige Leben, wo jauchzsen und jubilieren ist. Ich glaube an den grenzenlosen Fortschritt und das zukünftige Paradies mit McDonald und CocaCola für Alle auf Erden. Ich glaube an den freien Willen und das Gute und Kluge im Menschen. Ich glaube an jede Verschwörungstheorie, ich glaube an Frieden durch Krieg ................................................

......... ich glaube daß Lady Diana und Jesus uns lieben. Ich glaube an das Grüne Blatt, BILD und RTL2. Ich glaube an die Unfehlbarkeit von Steven Hawking und dem Papst . Ich glaube an die Hohlweltthorie und den größten Feldherrn aller Zeiten.
Kurz gesagt, ich glaube an alles und jeden, - nur an die Relativitätstheorie glaube ich nicht. Und warum, weil ich ein persönliches Problem habe.
Herzlichst
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Beiträge: 683, Mitglied seit 18 Jahren
Liebes Herzilein,

ich finde, Deine Beiträge haben einen interessanten Stil und einen guten Humor. Schade, jetzt hast Du Deine Ironie so oft ironisiert, dass vor lauter Ironie keine Aussage mehr erkennbar ist. Dein augenfälligster Stolperstein war der "Äther", an den Du anscheinend nicht glaubst und dann wieder doch.

Den Weg aus dieser Sackgasse, diesen nebulösen Karikaturen, wirst Du Dir schwer erarbeiten müssen. Mit einem knappen "ich schwöre" überzeugst Du jetzt leider nicht mehr, zumindest nicht mich.

Übrigens, eine wesentliche Frage hast Du mir nicht beantwortet, und die will ich hartnäckig wiederholen, in kompakterer Form:

Auf zwei Cäsium-Uhren wurde ein mechanischer Druck ausgeübt; auf die eine Uhr durch Beschleunigungskraft gegen die Trägheit des Cäsiumkörpers -- und auf die andere durch einen Zangengriff um den Cäsiumkörper herum (Simulation eines Beschleunigungsdrucks). Beide Kräfte kann man mit einem Newton(!)-Meter messen und eichen. Die Wärme nimmt durch den Druck in beiden Körpern zu. Wie kommt es, dass dennoch die bewegte Uhr relativ zur anderen im Experiment einen Zeitunterschied gemäß der SRT aufweist?

Weisst Du darauf eine klare unzweideutige Antwort?

Liebevollst,
|-|ardy
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Herzilein
Hallo |-|ardy,

das heilige Versprechen (obwohl das auch schon wieder ironisch klingt) werde ich Dir gegenüber streng einhalten. Die vorherige Post an André´s war eine spontane, emotionale Überreaktion auf seine Anmache und nur an ihn gerichte. Ich habe das ganz mechanisch, ohne Überlegung in den Rechner gehackt und schnell abgeschickt. War ein Fehler.
Zum Äther:
Ich habe in meinem Berufsleben sehr viel mit der Theorie der klassischen Mechanik Newtons zu tun gehabt. Nie habe ich da etwas vom Äther, von absoluter Bewegung, von bevorzugten Bezugsystemen und absoluter, unveränderlicher Dauer gehört. Das sind Erfindungen des 19. Jhdt´s und haben mit Newton nichts zu tun.
Zur "Simulation eines Beschleunigungsdrucks" fällt mir eigentlich nur ein, dass sich die Cäsiumatome nicht so leicht durch einen "Zangengriff von hinten um den Cäsiumkörper herum" täuschen lassen.
Ich glaube Du meinst folgendes: Zwei Wagons auf Gleisen, beide werden mit gleicher Kraft geschoben, der ungebremste bewegt sich, der gebremste Wagon rührt sich nicht. Beide müssten der Zeitdilatation unterliegen. Ist es das?

Herzichst
und voller Liebe
und Zuneigung
Dein Herzilein
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Beiträge: 683, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Hardy,

vielleicht sind bei der "Zangenfrage" die berühmten "Lectures of Physics, R.P.Feynman, Bd.1; Mechanik, Strahlung, Wärme" eine hilfreiche Lektüre (nicht ganz billig, aber m.E. unverzichtbar).
Die wichtigste Erkenntnis der Physik ist für ihn, daß die Welt aus einzelnen Teilchen besteht, und so erklärt er die klassische Physik anhand der Teilchenidee (was die Schulphysik bis heute nicht auf die Reihe bekommt - sie verfestigt zuerst ein paar wichtige Jahre lang die klassischen Begriffe in den Köpfen der armen Lernenden).
Wie also sieht die Temperaturerhöhung durch Druck aus Teilchensicht aus?

Wie haben zwei Behälter mit Gas. Der eine bleibt starr, der andere kann schrumpfen und das Gas in seinem Inneren so zusammendrücken.
Die Gasmoleküle bewegen sich natürlich recht frei und willkürlich.
Prallt eines im ersten Behälter gegen die Wand, ändert sich das Vorzeichen seiner Geschwindigkeit in der senkrecht zur Wand stehenden Richtung, nicht aber die Geschwindigkeit selbst (Energieerhaltung). Es fliegt genausoschnell weg, wie es vorher ankam.
Im zweiten Behälter jedoch BEWEGT sich die Wand! Wenn ein Teilchen von ihr abprallt, erhält es eine Beschleunigung durch die bewegte Wand.
Der Unterschied wird leicht klar, wenn man sich vorstellt, wie ein Tennisball auf einen starren Schläger trifft, im Gegensatz zu einem Schläger, der sich schnell auf den Ball zubewegt. Das versteht sogar Boris Becker ;)

Wenn wir den Behälter zusammendrücken und damit die Temperatur im Inneren erhöhen, tun wir also nichts anderes, als einige Moleküle zu beschleunigen.
Bei einer Zange, die einen Kristall zusammendrückt, ist das nicht anders. Die Bewegung der Zange wird auf die schwingenden Atome des Kristalls übertragen und erhöht so deren Frequenz.
(man kann ein Zuckerkristall übrigens mit einer Zange zum Leuchten bringen. Das dürfte die direkteste Form sein, klassische mechanische Arbeit in sichtbares Licht zu verwandeln.)


Hallo Herzilein,

ich habe mich selber gewundert, in Wievielem Deiner Argumentation ich Dir Recht geben muß. Lediglich Beitrag 363-67 enthält etwa 10%, die ich nicht nachvollziehen konnte, aber selbst da bin ich mit den restlichen 90% einverstanden. ;)

Was Deine betonte Einstein-Kritik angeht: ich verstehe die Gründe, beurteile sie aber anders.

Seine geniale Meisterleistung bestand (besteht!) für mich in der SRT.
Diese Theorie war längst reif, aber er war der erste, der dies erkannte, der die logischen Schlüsse zog.
Es ist eine der Ideen, bei denen man sich hinterher die Hand an die Stirn klatscht und sich fragt: "Wie konnte ich das nur jemals anders sehen?"
Simple Voraussetzungen, folgerichtiges Ergebnis (E=mc²).

Einsteins größtes Versagen war in meinen Augen die Ablehnung der Konsequenzen der Quantenidee (E=hf).

Die ART rangiert für mich irgendwo dazwischen. Aber was erwartest Du denn?
An der Gravitation beißt man sich schließlich heute noch die Zähne aus. Eine konsistente Quantentheorie der Gravitation zeichnet sich noch nichtmal ansatzweise am Horizont ab.
Einstein hat mit der ART das beste und präziseste abgeliefert, was sich zur damaligen Zeit darüber sagen ließ (es heißt, ein gewisser berühmter Göttinger Mathematiker, mit dem Einstein während der Entwicklung der Theorie oft Ideen ausgetauscht hat, sei auf die endgültige Formel schon einige Tage vor Einstein gestoßen).

Mein Fazit: die SRT, ihre grundlegenden Implikationen und ihr Ergebnis (E=mc²) wären selbst dann noch äußerst hilfreich für meine Gedankenwelt, wenn man Fehler in ihr finden sollte.
Daß hingegen die ART nicht der Weisheit letzter Schluß ist, sagt SIE SELBST aus (sie produziert Singularitäten), und das ist doch immerhin schon mehr verwertbarer Informationsgehalt, als die meisten Theorien (z.Bsp. Xadivs Buch) enthalten.
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Beiträge: 683, Mitglied seit 17 Jahren
p.s., um es nochmal zu betonen: die von Dir aufgeführten 3 Formeln enthalten 2 geniale Beschreibungen das ansonsten recht mystischen Begriffs "Energie" - 2 Vorstellungen, die leider für Newton und Galilei nicht greifbar waren:
Plancks Beschreibung: hf
Einsteins Beschreibung: mc²

Auf diesen beiden Erkenntnissen fußt scheinbar auch Deine Vorstellungswelt, was den Begriff "Energie" angeht.
Die mittlere Formel basiert zur Häfte auf Galileos Relativität (plus Newtons Mechanik), zur Hälfte auf Schrödingers Quantenmechanik, oder?
Dann hätten wir da auch noch Herrn J.R.Mayer, der überhaupt erst den Begriff "Energie" einführte - der als allererster ein Verständnis für diese abstrakte Größe hatte (wenn auch ein recht beschränktes). Und schließlich sagen die genannten Formeln zwar nicht ausdrücklich, daß sie in drei Raumdimensionen stattzufinden haben, doch wenn sie das tun, ist die Thermodynamik (inkl. dem 2. Hauptsatz) unverzichtbar.
Damit hätten wir dann jedenfalls mindestens fünf Ideen, die untrennbar mit fünf Menschen verbunden sind (ich könnte auch noch mit Pythagoras etc. kommen - für mich ist a²+b²=c² DIE Weltformel, zumindest aber eine unverzichtbare grundlegende Erkenntnis).
Jede dieser Ideen wäre früher oder später aufgetaucht, und theoretisch hätte sie JEDER andere, der hier in diesem Forum liest, aufstellen können! Weil sie so logisch, folgerichtig und einleuchtend sind. Weil man sich die Hand vor die Stirn schlägt, wenn man sie endlich verstanden hat...
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Beiträge: 683, Mitglied seit 17 Jahren
nochn p.s.: neben den - ich sage mal - "Grundideen" gibts es auch noch viele Ideen, die nicht unbedingt grundlegend sind, aber das Verständnis für die Grundideen ermöglicht und/oder vertieft (deren Rollen können durchaus ganz plötzlich tauschen, deshalb die Anführungsstriche).

Der 2. HS der Thermodynamik sagt zum Beispiel, daß Energie bestrebt ist, sich möglichst gleichmäßig im Raum zu verteilen (und findet seinen Gegenspieler einerseits im Planckschen Wirkunsquantum, welches völlige Ebenmäßigkeit verbietet (und da kommt wieder ein Name ins Spiel: Heisenberg), andererseits in der Energie-sammelnden Wirkung der Gravitation, die sie selbst(!) hervorruft).
Dies kann man sich vorstellen mit der Oberfläche eines Teiches, die von sich aus bestrebt ist, möglichst glatt dazuliegen.
Um dieses Bestreben der Wasseroberfläche jedoch zu hinterfragen - was nur die wenigsten tun - ist der "Phasenraum" ungemein nützlich - und ich muß mich leider entschuldigen, aber ich habe komplett vergessen, WER den "erfunden" hat.
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Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Herzilein,

Zitat: "Die vorherige Post an André´s war eine spontane, emotionale Überreaktion auf seine Anmache und nur an ihn gerichte."

Mein Post war keine Anmache gegen dich, sondern eine allgemeine Beobachtung. Ich habe geschrieben: "Mir ist aufgefallen, dass die meisten..." mit der Betonung auf "die meisten".

Dein Name ist in meinem Post nicht gefallen, aber du hast recht, ich habe auf dich angespielt, dass jedoch aber absichtlich unauffällig, um dich nicht persönlich anzugreifen.

Deine emotionale Reaktion kann ich im übrigen verstehen, geht mir oft nicht anders.

Fakt ist aber nun einmal, das gerade viele Hobby-Physiker es sich zum Sport machen, die ART widerlegen zu wollen und die meisten glauben auch, sie hätten es geschafft. Es gibt im allgemeinen kaum eine Möglichkeit, diese Menschen vom Gegenteil zu überzeugen, da sie sich eben nicht von den Fakten und guten sachlichen Argumenten überzeugen lassen, vielmehr schaffen sie es ihre Meinung über alle Hürden hinweg zu retten - und dies ist meine persönliche Erfahrung mit dieser Sache.

Wie Modran schon sagt, ist die ART nicht der Weißheit letzter Schluss, aber das dürfte bekannt sein, doch ist eine Ablösung nicht in Sicht.


Zitat:
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Ich habe in meinem Berufsleben sehr viel mit der Theorie der klassischen Mechanik Newtons zu tun gehabt. Nie habe ich da etwas vom Äther, von absoluter Bewegung, von bevorzugten Bezugsystemen und absoluter, unveränderlicher Dauer gehört. Das sind Erfindungen des 19. Jhdt´s und haben mit Newton nichts zu tun.
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Die Physik Newtons geht mit einem absoluten Raum und einer absoluten Zeit einher - du hast noch nie etwas davon gehört?

Die Frage von Leuten wie Leibniz war es dann - welchen Grund gibt es für einen absoluten Raum und eine absolute Zeit?

Die Antwort auf diese Frage lautete: Es gibt keinen Grund dafür.

Und darauf folgten einfache Fragen wie: Würde es einen Unterschied machen, wenn das Universum einen Meter weiter links oder recht wäre?

Wenn ich mich im Kreis drehe, spüre ich etwas. In bezug auf was drehe ich mich? In bezug auf den absoluten Raum oder in bezug auf die weitentfernten Galaxien?
Daraus ergibt sich die Frage, ob es einen Unterschied machen würde, wenn ich ruhig stehe und sich der Rest des Universums um mich dreht?

Leibniz würde darauf antworten, dass es keinen Unterschied macht, ob ich mich drehe, oder sich das gesamte Universum um mich.

Für Newton machte es aber einen Unterschied, denn nach seiner Vorstellung bewege ich mich in bezug auf einen absoluten Raum. Deswegen würde es einen Unterschied machen, denn im einem Fall ruhe ich, im anderen nicht.

Wie spreche ich über die Welt, wie gebe ich an, wo sich etwas befindet? Ich bin auf der Erde, in Deutschland und Sitze im zweiten Stock der Bibliothek.

Gibt es eine andere Möglichkeit meinen Ort im Universum anzugeben, außer in bezug auf das, was mich umgibt?

Was bedeutet in diesem Fall "ruhe"? Was bedeutet es in "ruhe" zu sein, ruhe in bezug auf was?

Die Sieg der relationalen Sichtweise zeigt sich auch im Standardmodell der Materie in Form der Eichtheorien!


Was gefällt dir also an dieser Gedankenwelt nicht?
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Herzilein
Lieber André,

Du schreibst:
Gibt es eine andere Möglichkeit meinen Ort im Universum anzugeben, außer in bezug auf das, was mich umgibt?
Was bedeutet in diesem Fall "ruhe"? Was bedeutet es in "ruhe" zu sein, ruhe in bezug auf was?

Für diese Fragen ist die Inertialnavigation zustängig: "Bei der Inertialnavigation werden die translatorischen und die rotatorischen Bewegungen eines Fahrzeugs (Schiff, Flugzeug, Auto ...)
relativ zu einem inertialen Fixpunkt gemessen. Inder Theorie muß dieser Fixpunkt der "Mittelpunkt des Universums" sein, in erdgebundenen Anwendungen genügt häufig der Mittelpunkt der Erde, wobei allenfalls noch die Rotation der Erde um sich selbst (15,041° / h )berücksichtigt werden muß." So schreibt einer der bedeutesten Hersteller von Drehratenmessgebern. Diesen Geräten liegt der sog. Sagnac-Effekt zugrunde. Und weiter :
"Die Möglichkeit, dass Einsteins Theorien falsch sind und der o.a. klassische Ansatz eventuell doch stimmt, soll hier wegen der bekanntermaßen zur Zeit geringen Akzeptanz in der wissenschaftlichen Welt nicht weiter verfolgt werden" Dr. Deppner, Atlas Elektronik, Bremen

Also der klassische Ansatz gestattet den Bau von hochpräzisen Navigationsgeräten, die einen Fehler haben, sie sind mit der RT nicht verträglich, sie auf Newtons Mist gewachsen, sie dürften also gar nicht existieren. Verkaufen kann man sie trotzdem.
Jeder Anhänger Einsteins sollte sich weigern, jemals wieder ein Fugzeug oder ein Schiff zu besteigen weil sie unweigerlich in die Irre fahren müssen.
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Beiträge: 683, Mitglied seit 17 Jahren
Ich habe den Artikel von Herrn Deppner gelesen - er behauptet an keiner Stelle, daß die Funktionsweise der Geräte nicht mit der RT verträglich wäre.
Schon in dem Deinem Zitat folgenden Satz schreibt er nämlich: "Eine richtige(re) Erklärung des Sagnac-Effects ist mit Hilfe der speziellen Relativitätstheorie möglich..."
Es folgt eine mathematische Herleitung des Effekts AUF GRUNDLAGE der SRT und der abschließende Satz: "Das Ergebnis entspricht exakt dem klassischen Ansatz..."
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Herzilein
Lieber Modran,

Ich glaube (mit Newton) nicht an einen Äther, das gleich vorweg. Hätte das MM-Exp. Interferenzen gezeigt, dann wäre die Bewegung der Erde durch den Äther (30km/h) und damit die Existenz eines im Sonnensystem ruhenden Äthers zumindest wahrscheinlich. Der Sagnac-Interferometer ist um einiges genauer, er zeigt die Interferenzen, die bei dem MM-Experiment so sehr vermisst wurden tatsächlich an, nämlich als Folge der täglichen Drehbewegung (0,5km/h) der Erde. Jetzt muß ich doch mit der gleichen Logik folgern: "der Äther dreht sich um mt gleicher Winkelgeschwindigkeit wie die Erde um die Sonne". Ich kann mich an das Buch Einstein/Infeld erinnern, da wird ausführlich auf dieses Problem eingegangen und steif und fest behauptet, daß es diese Äther nicht geben kann und somit die Interferenzen nicht auftreten können. Jetzt haben wir beide ein Problem.
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Beiträge: 683, Mitglied seit 17 Jahren
Einstein hat sich meines Wissens überhaupt nicht für das MM-Experiment interessiert.
Es ging ihm nur darum, zwei Prinzipien (Gelileis Relativität und Maxwells konstante Geschwindigkeit bei der Wellenausbreitung) unter einen Hut zu bekommen.
Dieser Hut ist die SRT.

Wendet man sie auf praktische Probleme an, so sagt sie aus, daß im MM-Experiment keine Interferenzen entstehen, während sie ebenfalls aussagt (wie Herr Deppner vorgerechnet hat), daß im Sagnac-Experiment Interferenzen entstehen.
Signatur:
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Herzilein
Hallo Modran,

zu Einstein und dem MM-Exp. Ich habe kürzlich mit einem Astrophysiker aus Heidelberg hin und her gemailt. Er hielt sich übrigens für sehr klug. Er hat sich zu der Behauptung verstiegen Einstein könne gar nicht durch das MM-Exp. beeinflusst worden sein, weil ( jetzt setz Dich erst mal hin), weil Einstein bei Ausgang des Experiments erst 12 Jahre gewesen wäre. Das sollte von ihm aus kein Witz sein, er meinte das durchaus ernst. Ich hielt ihn übrigens daraufhin nicht mehr für sehr klug.
Zurück zu meiner Frage, dreht sich die Erde im Äther oder was? Kennst Du meine Antwort?
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Beiträge: 683, Mitglied seit 18 Jahren
Herzilein schreibt:
"... Jeder Anhänger Einsteins sollte sich weigern, jemals wieder ein Fugzeug oder ein Schiff zu besteigen weil sie unweigerlich in die Irre fahren müssen. ..."

Also in Sachen Trägheitsnavigation in der Luftfahrt kann ich dann auch aus eigener praktischer Erfahrung meinen Senf dazugeben: Diese "hochpräzisen Navigationsgeräte" sind (wie Herzilein sagt) zwar hochpräzise, aber nicht präzise genug, dass Einflüsse der Relativitätstheorie bemerkbar würden.

Tatsächlich sind die Messfehler hier so groß, dass bereits nach zehn Stunden Flugzeit Positionsverschiebungen von über drei Seemeilen entstehen können. Und ich rede hier nicht von den alten mechanischen federmontierten Accelerometern, sondern von modernen Laser-Gyros der letzten zehn Jahre. Diese Geräte sind so empfindlich, dass sie vor jedem längeren Flug neu ausgerichtet werden müssen; dabei muss das Gerät still auf der Erde parken, während seine Sensoren mindestens zehn Minuten lang die Erdrotation feststellt, um diverse interne Parameter zu kalibrieren (Breitengrad, Ruhewert der diversen Beschleunigungs-Sensoren in allen sechs Freiheitsgraden etc.).

Warum verkaufen sich die Geräte trotz dieser Fehler? Nicht weil diese Fehler eine Illusion sind und die Relativitätstheorie ein Irrtum ist, sondern ganz einfach weil die Trägheitsnavigation trotz ihrer Fehlertoleranz weitaus zuverlässiger ist als herkömmliche von außen unabhängige Navigationmethoden. Die Fehler fallen im Nutzenverhältnis einfach nicht ins Gewicht.

Man kann nicht einfach sagen, der Verkauf würde deshalb so gut laufen, weil die Fehler gar nicht existieren würden. -- Sie existieren. Und wie sie existieren.

Ahoi,
|-|ardy
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Herzilein
Hallo |-|ardy

Ich habe keine Ahnung von Navigationsgeräten. Ich habe nur gelesen, daß sie auf dem Sagnac-Effekt beruhen und dieser Effekt scheint mit der absoluten Lichgeschw. nicht vereinbar. Darüber wird an anderer Stelle eifrig diskutiert.

Hals- und Beinbruch
Herzilein
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