Beiträge: 905, Mitglied seit 6 Jahren |
Beitrag Nr. 2306-121
28.10.2018 10:45
|
Zitat von Claus:Claus schrieb in Beitrag Nr. 2306-115:Doch was heißt "löschen", wenn man Information aufgrund zeitlicher Reversibilität von Quantenprozessen nicht vernichten kann? M.E. bleibt da nur die Interpretation "unkenntlich machen".
Beiträge: 905, Mitglied seit 6 Jahren |
Beitrag Nr. 2306-122
28.10.2018 10:51
|
Beiträge: 1.705, Mitglied seit 15 Jahren |
Beitrag Nr. 2306-123
28.10.2018 13:49
|
Claus schrieb in Beitrag Nr. 2306-115:Das Experiment zeigt: Man kann die Information über die Beobachtung eines Zustands löschen, wodurch für einen zweiten potenziellen Beobachter die Kohärenz wiederhergestellt ist.
Doch was heißt "löschen", wenn man Information aufgrund zeitlicher Reversibilität von Quantenprozessen nicht vernichten kann? M.E. bleibt da nur die Interpretation "unkenntlich machen".
Ob nun aber z.B. eine Bitfolge als "Information" erkennbar oder unkennlich ist, ist erneut subjektiv (weil davon abhängig, ob die Bitfolge für das jeweilige Subjekt Bedeutung hat).
Beiträge: 905, Mitglied seit 6 Jahren |
Beitrag Nr. 2306-124
28.10.2018 15:43
|
Zitat von Thomas der Große:Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2306-123:Hallo Claus,
wenn ich Dich richtig verstehe, dann kann die Wellenfunktion nach dem Löschen ein zweites Mal kollabieren und die Beobachtung der Zustände z.B. eines Photons können verschieden sein.
Wenn nun so ein Photon, das später radiert wird, verschränkt war mit einem Referenz-Photon, müßten dann nicht die subjektiven Beobachtungen korreliert sein zum Referenz-Photon oder ist dessen Wahrnehung auch subjektiv?
Meine Frage geht dahin, ob jede Messung eines Quantenzustands tatsächlich eine Eigenschaft des Beobachters sei,
was dem EPR-Effekt das "Spukhafte" nehmen würde.
Claus (Moderator)
Beiträge: 2.392, Mitglied seit 16 Jahren
|
Beitrag Nr. 2306-125
28.10.2018 18:45
|
Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2306-123:Wenn nun so ein Photon, das später radiert wird, verschränkt war mit einem Referenz-Photon, müßten dann nicht die subjektiven Beobachtungen korreliert sein zum Referenz-Photon oder ist dessen Wahrnehung auch subjektiv?
Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 2306-83:Wenn du alle Informationen über ein bereits faktisch gewordenes Quantenereignis löschen kannst, hast du das Ereignis (zeitlich rückwirkend) selbst gelöscht.
Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2306-123:... die Beobachtung der Zustände z.B. eines Photons können [bei der zweiten Beobachtung] verschieden [von der ersten Beobachtung] sein.
Beiträge: 900, Mitglied seit 12 Jahren |
Beitrag Nr. 2306-126
28.10.2018 20:38
|
Zitat von Kirsche:Kirsche - Die wirkliche, weil innere Realität ist aber wohl nur die Welle.
Claus (Moderator)
Beiträge: 2.392, Mitglied seit 16 Jahren
|
Beitrag Nr. 2306-127
28.10.2018 20:49
|
Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2306-124:Nur unter der Voraussetzung eines tatsächlichen Mangels an Erinnerung, also einer vorangegangenen Information, bleibt die Welle für einen Dritten unbeobachtet und deshalb erhalten.
Alles Gesehene ist deshalb allein die Sicht des Experimentators.
Stueps (Moderator)
Beiträge: 3.443, Mitglied seit 17 Jahren
|
Beitrag Nr. 2306-128
28.10.2018 23:40
|
Claus (Moderator)
Beiträge: 2.392, Mitglied seit 16 Jahren
|
Beitrag Nr. 2306-129
29.10.2018 01:43
|
Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2306-128:ist der Kollaps subjektiv, oder die Wellenfunktion an sich?
Denn die Wellenfunktion als grundlegende Formel der Physik zur Subjektivität herabzustufen, ist kühn.
Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 2306-110:Wann kollabiert die Wellenfunktion?
a.) bereits in der Dekohärenz (also bei Wechselwirkung mit der Umgebung)...
Stueps (Moderator)
Beiträge: 3.443, Mitglied seit 17 Jahren
|
Beitrag Nr. 2306-130
29.10.2018 03:06
|
Claus schrieb in Beitrag Nr. 2306-129:Es geht somit nicht weniger als um die Frage, ob das Ereignis = die Wechselwirkung objektiv geschehen ist (also in Zara.t.s Sinne als "Realität" bezeichnet werden kann) oder ob nicht vielmehr ein für den einen stattgefundenes Ereignis, für jemand anderen ungeschehen sein kann.
Beiträge: 905, Mitglied seit 6 Jahren |
Beitrag Nr. 2306-131
29.10.2018 08:11
|
Zitat von Claus:Claus schrieb in Beitrag Nr. 2306-127:Hallo Kirsche,
Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2306-124:Nur unter der Voraussetzung eines tatsächlichen Mangels an Erinnerung, also einer vorangegangenen Information, bleibt die Welle für einen Dritten unbeobachtet und deshalb erhalten.
Alles Gesehene ist deshalb allein die Sicht des Experimentators.
Das wäre m.E. ein Widerspruch in sich.
Wenn die Wellenfunktion für einen Dritten nur unter einer Voraussetzung erhalten bleibt, die nicht von diesem Dritten, sondern von jemand anderem abhängt (jemand anderem nämlich, der sich in diesem konkreten Fall nicht (mehr) erinnern kann), kann das Gesehene nicht allein von der Sicht des Experimentators (also allein von der Sicht des Dritten) abhängig sein.
Claus (Moderator)
Beiträge: 2.392, Mitglied seit 16 Jahren
|
Beitrag Nr. 2306-132
30.10.2018 01:52
|
Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2306-131:Das Experiment am Quantenobjekt zeigt die Situation für den Experimentator in diesem einen Moment seiner bewussten Gegenwart nur für ihn auf.
Beiträge: 905, Mitglied seit 6 Jahren |
Beitrag Nr. 2306-133
30.10.2018 08:43
|
Beiträge: 1.705, Mitglied seit 15 Jahren |
Beitrag Nr. 2306-134
30.10.2018 09:46
|
Claus schrieb in Beitrag Nr. 2306-125:Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 2306-83:Wenn du alle Informationen über ein bereits faktisch gewordenes Quantenereignis löschen kannst, hast du das Ereignis (zeitlich rückwirkend) selbst gelöscht.
Wenn aber niemand etwas weiß, kann man beim zweiten Kollabieren der Wellenfunktion nicht sagen
Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2306-123:... die Beobachtung der Zustände z.B. eines Photons können [bei der zweiten Beobachtung] verschieden [von der ersten Beobachtung] sein.
denn ob die Zustände "verschieden" vom ersten Mal sind, kann niemand wissen, weil keiner die Zustände des ersten Mals kennt und auch niemals kennen können wird. Das "erste Mal" hat ja gewissermaßen gar nicht stattgefunden.
Beiträge: 905, Mitglied seit 6 Jahren |
Beitrag Nr. 2306-135
31.10.2018 05:21
|
Beiträge: 1.178, Mitglied seit 10 Jahren |
Beitrag Nr. 2306-136
31.10.2018 08:54
|
Hallo Kirsche,Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2306-135:wohl vor allem gelungen, der zeitlosen Quantenmechanik Zeit einzuhauchen;
Beiträge: 905, Mitglied seit 6 Jahren |
Beitrag Nr. 2306-137
31.10.2018 09:54
|
Claus (Moderator)
Beiträge: 2.392, Mitglied seit 16 Jahren
|
Beitrag Nr. 2306-138
31.10.2018 10:05
|
Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2306-124:Alles Gesehene ist deshalb allein die Sicht des Experimentators.
Claus schrieb in Beitrag Nr. 2306-127:Das wäre m.E. ein Widerspruch in sich.
Wenn die Wellenfunktion für einen Dritten nur unter einer Voraussetzung erhalten bleibt, die nicht von diesem Dritten, sondern von jemand anderem abhängt (jemand anderem nämlich, der sich in diesem konkreten Fall nicht (mehr) erinnern kann), kann das Gesehene nicht allein von der Sicht des Experimentators (also allein von der Sicht des Dritten) abhängig sein.
Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2306-134:dann bleibt für mich die These stehen, dass jede Messung jedes Quantenzustandes ausschliesslich eine Eigenschaft des Beobachters ... ist, ...
Beiträge: 905, Mitglied seit 6 Jahren |
Beitrag Nr. 2306-139
31.10.2018 10:36
|
Zitat von Claus:Claus schrieb in Beitrag Nr. 2306-138:Claus schrieb in Beitrag Nr. 2306-127:Das wäre m.E. ein Widerspruch in sich.
Wenn die Wellenfunktion für einen Dritten nur unter einer Voraussetzung erhalten bleibt, die nicht von diesem Dritten, sondern von jemand anderem abhängt (jemand anderem nämlich, der sich in diesem konkreten Fall nicht (mehr) erinnern kann), kann das Gesehene nicht allein von der Sicht des Experimentators (also allein von der Sicht des Dritten) abhängig sein.
Claus (Moderator)
Beiträge: 2.392, Mitglied seit 16 Jahren
|
Beitrag Nr. 2306-140
31.10.2018 12:30
|
Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2306-139:Deinen Einwand verstehe ich in diesem Zusammenhang noch immer nicht.
Claus schrieb in Beitrag Nr. 2306-132:Wie kann ein einzelner Experimentator herausfinden, ob in seinem Moment der Messung Überlagerung (Kohärenz) besteht oder ob die Wellenfunktion (bereits?) zusammengebrochen ist (d.h. ob Dekohärenz besteht).
Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2306-133:Das Herausfinden ist m.E. aber ausschließlich durch die Erlangung von Kenntnis eines erfolgreichen Experiments, welches bereits eindeutig zur Dekohärenz geführt hat, möglich.
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.