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Von der Quantenphysik zum Bewußtsein

Thema erstellt von Zara.t. 
Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 2306-193:
Das "Muster" das sich an D0 (oder S0) aufbaut ist eine Überlagerung aus Interferenz und Batzen. Erst mit dem Code, der vom Koinzidenzzähler geliefert wird, kann man die Photonen den Idlern zuordnen und dann erst werden die beiden versteckten Muster (Batzen und Interferenz) sichtbar.
Claus schrieb in Beitrag Nr. 2306-192:
Außerdem könnte man diejenigen idler-Photonen, deren Weg bekannt ist, ja einfach weglassen, indem man S3 und S4 aus Bild5 meines Beitrag Nr. 2306-179 einfach weglässt und nur noch die Detektoren S1 und S2 (vgl. Bild8 in meinem Beitrag Nr. 2306-180) übriglässt. Das würde eine Menge der Interferenz/ Dekohärenz-"Verwirrung" an D0 einsparen und bei genügender Photonendichte das Bild in D0 m.E. auch von sich aus klar erkennbar machen.

1. die Signalphotonen kommen zuerst an; S3 und S4 sind weg

S0 oder D0 zeigen einen Batzen, der kein Interferenzmuster mehr enthält

2. die Idler kommen zuerst an, S3 und S4 sind weg

S0 oder D0 zeigen ein Interferenzmuster

In beiden Fällen ist keine zeitliche Verschränkung mehr feststellbar.
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Claus (Moderator)
Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Zara.t.,

Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 2306-201:
1. die Signalphotonen kommen zuerst an; S3 und S4 sind weg
S0 oder D0 zeigen einen Batzen, der kein Interferenzmuster mehr enthält

kurze Rückfrage (weil ich es gern richtig verstehen möchte):

Meinst du hier wirklich, so wie du geschrieben hast, "die Signalphotonen kommen zuerst an" oder meinst du "die Signalphotonen kommen zuerst an und werden verstehend zur Kenntnis genommen"?

Ich meine, Letzteres müsste richtig sein, denn im Originalversuch kommen die Signalphotonen, deren Idler nach S1/S2 laufen, ja auch zuerst in S0 an. Trotzdem zeigt S0, was diese Photonen anbelangt, Interferenz.

M.E. müsste S0 dann auch in dem abgewandelten Versuch (d.h. ohne S3/S4) nur dann einen Batzen zeigen, wenn man die Signalphotonen "verstehend zur Kenntnis nimmt", bevor deren Idler S1/S2 erreicht haben. Nimmt man die Signalphotonen dagegen erst dann verstehend zur Kenntnis, wenn die Idler bereits in S1/S2 angekommen sind, müsste S0 ein Interferenzmuster zeigen, obwohl die Signalphotonen auch in letzerem Fall zuerst bei S0 eintrafen.
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Beiträge: 905, Mitglied seit 7 Jahren
Hallo Zara.t.,

in Beitrag Nr. 2306-195 ergänzt die meine Aufzählung a) bis c) um

d) Verschränkung in der Zeit (nicht nur im Raum); Kollaps der Wellenfunktion ist ein nichtlokaler, atemporaler Prozeß

Ich hatte zuvor versucht, den Prozess d) durch einen Zeitablauf zu deuten und zu entwirren.

Ich versuche nun einmal vielfach fragend, deine Position der Zeitlosigkeit hoffentlich richtig zu berücksichtigen und meiner Vorstellung gegenüber zu stellen:

Die Idler-Photonen treffen gegenüber D0 (S0) verzögert bei anderen Detektoren ein. Die Welle kollabiert in diesem Moment und, du sagst wohl, zeitlos müsste sich nun in diesem Moment bei D0 das ursprüngliche Interferenzmuster der zuvor ungestörten Welle zu einem Batzen verändern? Das ursprüngliche Interferenzmuster und der Batzen sind nun zu einem unauflöslichen Punktebrei verwoben. Ist das richtig?

Ich meine aber, dass man dennoch jetzt aber unter Berücksichtigung der Lichtgeschwindigkeit nachträglich das Konglomerat bei D0 auflösen kann, indem man die zeitliche Verzögerung heraus rechnet und der Identität der Photonen zuordnet, denn dort bei D0 wird man doch wohl erfasst haben, wann die Interferenz zu einem Batzen wurde?

Sehe ich das richtig, wäre dies dann der Code, der zur Auflösung der Muster erforderlich ist? Mit der Auflösung hat dann wohl auch die Verschränkung ihr Ende gefunden?

Wäre diese meine Vorstellung richtig, würde dies aber dann doch bedeuten, dass die Individualität der jeweiligen Photonen stets dennoch erhalten bleibt und nur lediglich zeitweise nicht erkannt wird?

Kirsche
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Die Vergangenheit ist über die Gegenwart verbrauchte Zukunft.
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Hallo Claus und Kirsche

Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2306-203:
ich meine aber, dass man dennoch jetzt aber unter Berücksichtigung der Lichtgeschwindigkeit nachträglich das Konglomerat bei D0 auflösen kann, indem man die zeitliche Verzögerung heraus rechnet und der Identität der Photonen zuordnet, denn dort bei D0 wird man doch wohl erfasst haben, wann die Interferenz zu einem Batzen wurde?

Sehe ich das richtig, wäre dies dann der Code, der zur Auflösung der Muster erforderlich ist?

ja sehe ich auch so

Claus schrieb in Beitrag Nr. 2306-202:
Meinst du hier wirklich, so wie du geschrieben hast, "die Signalphotonen kommen zuerst an" oder meinst du "die Signalphotonen kommen zuerst an und werden verstehend zur Kenntnis genommen"?

Ich meine, Letzteres müsste richtig sein, denn im Originalversuch kommen die Signalphotonen, deren Idler nach S1/S2 laufen, ja auch zuerst in S0 an. Trotzdem zeigt S0, was diese Photonen anbelangt, Interferenz.

Da sag ich jetzt mal gar nix dazu. Muß nachdenken. Mein kleiner IQ stößt hier an eine Grenze. Ich kanns nur english ausdrücken: it is mindblowing. Oder doch in deutsch: es haut mir gerade den Verstand raus :-(

Da hilft nur abwarten und Tee trinken. Melde mich spätestens heute abend wieder 8-)
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Beiträge: 905, Mitglied seit 7 Jahren
Hallo Claus,

erst mal vielen Dank für deine transparenten Darstellungen.

Ich verstehe deine Frage aus Beitrag 2306-202 und antworte, vielleicht wird Zara.t. korrigieren müssen, wie folgt:

An S1 und S2 ist der sog. Quantenradierer wirksam geworden, weil der Weg des Photons nicht eindeutig bestimmt werden kann. Er war entweder blau oder rot. Daher wird sich zunächst bei S0 ein Interferenzmuster zeigen, welches auch nach Eintreffen der Strahlen bei S 1 und 2 nicht nachträglich ändert, weil dort ebenfalls Interferenz eintritt.

Nur im Zusammenwirken mit den Spiegel 3 und 4 kommt es bei S0 zum Kuddelmuddel, wie wir Norddeutschen sagen. Einen Batzen kann es m.E. unter dieser Konstellation deines letzten Beispiels des Fehlens von S 3 /S4 nicht geben.

Falls ich deine Frage richtig verstanden habe.....?

Kirsche
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Die Vergangenheit ist über die Gegenwart verbrauchte Zukunft.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Kirsche am 15.11.2018 um 16:37 Uhr.
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Claus (Moderator)
Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Kirsche,

Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2306-205:
An S1 und S2 ist der sog. Quantenradierer wirksam geworden, weil der Weg des Photons nicht eindeutig bestimmt werden kann. Er war entweder blau oder rot. Daher wird sich zunächst bei S0 ein Interferenzmuster zeigen, welches auch nach Eintreffen der Strahlen bei S 1 und 2 nicht nachträglich ändert, weil dort ebenfalls Interferenz eintritt.

Das stimmt(, aber nur) teilweise.

Der Quantenradierer wird nämlich erst nach Durchgang der Idler-Photonen durch den halbdurchlässigen Spiegel zwischen S1/S2 wirksam. Davor könnte der Weg dieser Photonen noch bestimmt werden (schau dir dazu ggf. nochmal Bild8 in meinem Beitrag Nr. 2306-180 an). Du hättest also insoweit recht, als nicht der Einlauf bei den Schirmen S1/S2, sondern der Einlauf am halbdurchlässigen Spiegel der hier wesentliche "point of no return" ist. Das ändert aber nichts am Prinzip dessen, was ich sagen wollte. Korrekterweise hätte ich sagen müssen:

Claus schrieb in Beitrag Nr. 2306-202:
M.E. müsste S0 ... ohne S3/S4 nur dann einen Batzen zeigen, wenn man die Signalphotonen [an D0] "verstehend zur Kenntnis nimmt", bevor deren Idler den halbdurchlässigen Spiegel zwischen S1/S2 erreicht haben.

Wenn ich bei D0 nachsehe, bevor die Idler den halbdurchlässigen Spiegel erreicht haben, müsste an D0 ein Batzen zu sehen sein (denn ich könnte an den Idlern die Weg-Information ja noch bestimmen). Nur wenn ich an D0 mit dem Nachsehen warte, bis die Idler den halbdurchlässigen Spiegel durchlaufen haben, müsste D0 ein Interferenzbild zeigen, denn ich kann nach dem halbdurchlässigen Spiegel die Weg-Information nicht mehr bestimmen.
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Beiträge: 905, Mitglied seit 7 Jahren
Hej Claus,

ja, Zara.t. hatte deine Konstruktion wohl besser durchschaut als ich. Vielleicht hast du recht?

M.E. wäre dies aber nur dann der Fall, wenn an den halbdurchlässigen Spiegeln ein Detektor etwas messen würde, was die Bezeichnung „Information“ verdienen würde. Dort wird aber weder etwas gemessen, noch eine Information kreiert. Gemessen wird zuerst und auch zuletzt an den beiden verbliebenen Detektoren, die dann auch keine Änderung bei D/S0 auslösen müssen.

Ich glaube, dass dies so richtig ist, denn z.B. nach Beitrag Nr. 2306-194 ist zwar kein Messvorgang, aber die Möglichkeit der Kenntnisnahme einer Information hier entscheidend. Und, eine Information wird hier erkennbar nicht erhoben.

Vielleicht hatte Zara.t. zwischenzeitlich die Gelegenheit, ihr Urteil zu fällen?

PS: Schade, dass man derartige Versuche nicht selbst mit erfährt!

Kirsche
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Die Vergangenheit ist über die Gegenwart verbrauchte Zukunft.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Kirsche am 15.11.2018 um 21:10 Uhr.
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Beiträge: 1.851, Mitglied seit 18 Jahren
Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2306-207:
Vielleicht hatte Zara.t. zwischenzeitlich die Gelegenheit, ihr Urteil zu fällen?
ich grüble und grüble
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Beiträge: 1.233, Mitglied seit 10 Jahren
Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 2306-197:
Otto schrieb in Beitrag Nr. 2306-196:
Sind denn Signal-Photon und Idler-Photon (Parametrischen Fluoreszenz) kein Paar?
Die Aufspaltung eine einzelnen Photons in zwei Sekundärphotonen wird hier ebenfalls als Quanteneffekt gedeutet.
Ist dieses Paar nun verschränkt oder nicht?

Nach der "Aufspaltung", nach Passieren des parametrischen Kristalls hat sich ein neues holistisches System gebildet. Die Rede von zwei Einzelphotonen - dem Signalphoton und dem Idlerphoton- ist streng genommen falsch. Wir haben es mit einer unauflöslichen Ganzheit zu tun.
Man sagt aber leichthin das Signalphoton und sein Idler seien verschränkt. Ich finde diese Sprechweise irreführend.
Vielleicht kann man sagen die Messprozesse von Signal- und Idlerphoton sind verschränkt.
Was meint ihr?

Zitat von Görnitz:
Also man beschreibe nicht "zwei verschränkte Teilchen", sondern ein "teileloses Ganzes".....Im Messprozess wird dieses dann in zwei Photonen zerlegt.Wenn damit die Vorstellung verbunden wird, man müsse es auch in der Zwischenzeit, wenn es als teileloses Ganzes existent ist, als "zwei Teilchen" denken, dann werden die Konsequenzen problematisch.
VdQB, S.434

Zitat von Görnitz:
Die prinzipielle Nichtlokalität der Quantenphänomene erweist sich jedoch nicht nur als raumartig, sondern auch als zeitartig. Ein Quantenzustand kennt keine Zeit.
VdQB, S440

Hallo Zara.t,
danke für Deinen Kommentar und die Zitate von Görnitz.
Ich finde Deinen Vorschlag, eher von Messprozessen als von verschränkten Signal- und Idlerphoton zu sprechen, gut.

Zara.t: "Man sagt aber leichthin das Signalphoton und sein Idler seien verschränkt. Ich finde diese Sprechweise irreführend."
Das finde ich auch.

Entstehen Ort und Zeit erst durch Messung?
Ist die wahrgenommene Realität nur eine Schein-Wirklichkeit infolge unserer Sinnesorgane?

Dazu Zitat aus Wikipedia "Quantenradierer:
"Gemäß der Kopenhagener Interpretation muss man aus Experimenten wie dem Quantenradierer jedoch zwingend schließen, dass die physikalische Realität ohne Messung nicht existiert, das heißt, die Polarisation manifestiert sich erst dann, wenn sie gemessen wird, nicht durch den Polarisator.
Auf die Alltagsebene übertragen wäre das analog zu einem Färbemittel, das die Haare eines Menschen grün färbt, aber erst wirkt, wenn der erste Beobachter tatsächlich hingesehen hat – vorher lässt sich der Effekt der Farbe folgenlos ungeschehen machen."

Wenn die Polarisation nicht durch den Polarisator entsteht, sondern erst durch die Messung, dann spielen die Entfernungen zwischen den Schirmen oder Detektoren erst recht keine Rolle.

Gruß, Otto
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Beiträge: 905, Mitglied seit 7 Jahren
Moin Otto,

zu deinen sehr berechtigten Fragen aus meiner Sicht:

1. Verschränkung?
Sie ist bisher eine Realität. Mir als Laie ist das suspekt, ich glaube eher an etwas, was wie nach der Geburt von eineiigen Zwillingen aussieht.

2. Messung?
Ich glaube, dass zu unterscheiden ist zwischen einer Messung, die etwas – passiv – detektiert, wie hier in den besprochenen Fällen, oder ob man den Ort feststellen will, sodass ein Signal aus Energie auf den Untersuchungsgegenstand einwirken muss und diesen verändert.

3. Zeit; Entfernung
Zeitlosigkeit ist bisher Realität der Quantenmechanik. Daher kann man annehmen, dass der in Rede stehende Informationsaustausch zwischen Signal-Detektor und Idler-Detektor instantan, also zeitlos erfolgt. Unter dieser Voraussetzung spielt die Entfernung nicht die geringste Rolle.

Ich versuche nun, dem Ganzen Zeit einzuhauchen. Dies war bei der Frage, inwieweit ein Photon als Grundstruktur Wellencharakter auf Dauer hat, mir aufgrund eines berechtigten Einwandes von Claus misslungen.

Nun ist es aber offenbar eine Tatsache, dass Tunneleffekt und Quantensprung Zeit erfordern und eben nicht instantan erfolgen können, wie man zuvor stets annahm. Und hier ist mein neuer Ansatz: Warum sollte überhaupt irgendetwas etwas instantan erfolgen, wofür normalerweise stets Zeit benötigt wird?

Über diese Frage diskutieren wir m.E. gerade: Welche Rolle spielt unser Bewusstsein. Je weiter in unserer Versuchsanordnung die in Rede stehenden Detektoren auseinander stehen, umso eher müsste unser Bewusstsein in der Lage sein, ich sage mal, zu begreifen, was da vor sich geht. Die Detektorenmessungen scheinen die Gleichzeitigkeit in diesem Fall zu bestätigen. Aber vielleicht können wir auch hier nur noch nicht genau genug messen. Oder gibt es Überlichtgeschwindigkeit, was dich elektrisieren könnte, weil du annehmen könntest, dass die LG nicht konstant ist. Wie du weißt, glaube ich dies nicht (, sondern vielmehr an eine nicht konstante Gravitation).


Bei allem entwickelt sich bei mir die Vorstellung, dass es eine Brücke geben könnte zwischen Quantenmechanik und Relativitätstheorien. Ich glaube nicht wie Smolin, dass Quantenmechanik eher Quatsch ist, sondern eher nur mit fehlender Präzision unserer Messungen zusammenhängt. An der Relativitätstheorie stört mich, dass sie keinen Raum für Wahrscheinlichkeiten lässt.

Vielleicht gelingt uns ja gemeinsam eine Lösung, zumindest einen Gedankenansatz?

Kirsche
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Kirsche am 16.11.2018 um 07:11 Uhr.
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Beiträge: 1.233, Mitglied seit 10 Jahren
Moin, moin, Kirsche,

Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2306-210:
1. Verschränkung?
Sie ist bisher eine Realität. Mir als Laie ist das suspekt, ich glaube eher an etwas, was wie nach der Geburt von eineiigen Zwillingen aussieht.
Wenn wir uns einigen, daß wir unter Verschränkung das Nichtwissen über einen Zustand verstehen, dann ist wieder alles in Ordnung.

Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2306-210:
2. Messung?
Ich glaube, dass zu unterscheiden ist zwischen einer Messung, die etwas – passiv – detektiert, wie hier in den besprochenen Fällen, oder ob man den Ort feststellen will, sodass ein Signal aus Energie auf den Untersuchungsgegenstand einwirken muss und diesen verändert.
Die Messung ist ein Ereignis. Ein Ereignis hat zwei Komponenten, den Raum-Anteil und den Zeit-Anteil.
Beide Anteile sind durch die SRT und dei ART mathematisch über Gleichungen verbunden.
Beide Anteile können Extremwerte annehmen:
Zeit-Anteil unendlich groß und damit Raum-Anteil unendlich klein (Null)
oder
Raum-Anteil unendlich groß und damit Zeit-Anteil gleich (Null).

Achtung, Raum-Anteil und Zeit-Anteil sind nicht zu verwechseln mit Distanz und Dauer!
Distanz und Dauer sind jeweils die Summe (Integrale) der aktuellen Raum-Anteile bzw. Zeit-Anteile.

Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2306-210:
3. Zeit; Entfernung
Siehe oben zu Distanz.

Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2306-210:
Welche Rolle spielt unser Bewusstsein.
Dazu werde ich mich später mit einen Kommentar zu möglichen Analogien zwischen Quantenmechanik und Bewußtsein hier im Forum melden.
Das würde jetzt die bisher zum Thema "Welcher-Weg" geführte Diskussion nur stören.

Gruß, Otto
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 2306-202:
Hallo Zara.t.,

Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 2306-201:
1. die Signalphotonen kommen zuerst an; S3 und S4 sind weg
S0 oder D0 zeigen einen Batzen, der kein Interferenzmuster mehr enthält

kurze Rückfrage (weil ich es gern richtig verstehen möchte):

Meinst du hier wirklich, so wie du geschrieben hast, "die Signalphotonen kommen zuerst an" oder meinst du "die Signalphotonen kommen zuerst an und werden verstehend zur Kenntnis genommen"?

Ich meine, Letzteres müsste richtig sein, denn im Originalversuch kommen die Signalphotonen, deren Idler nach S1/S2 laufen, ja auch zuerst in S0 an. Trotzdem zeigt S0, was diese Photonen anbelangt, Interferenz.



M.E. müsste S0 dann auch in dem abgewandelten Versuch (d.h. ohne S3/S4) nur dann einen Batzen zeigen, wenn man die Signalphotonen "verstehend zur Kenntnis nimmt", bevor deren Idler S1/S2 erreicht haben. Nimmt man die Signalphotonen dagegen erst dann verstehend zur Kenntnis, wenn die Idler bereits in S1/S2 angekommen sind, müsste S0 ein Interferenzmuster zeigen, obwohl die Signalphotonen auch in letzerem Fall zuerst bei S0 eintrafen.

Zitat von wikipedia:
The total pattern of all signal photons at D0, whose entangled idlers went to multiple different detectors, will never show interference regardless of what happens to the idler photons
Ich hab das auch schon begründet: Nehmen wir an die Strecke der Idler wäre ein Lichttag länger als die Strecke der Signalphotonen. Nehmen wir weiter an D0 stünde direkt neben dem Radierer, der Lichtstrahl würde zuerst einen halben Lichttag in den Weltraum hinaus geschickt wo er auf einen Spiegel trifft, der ihn zurück ins Erdlabor reflektiert.
Dann könnte also der Experimentator
1. beobachten wie sich ein Interferenzmuster aufbaut um danach noch ganz gemütlich D3 und D4 in den Idlerstrahlengang zu schieben und die Weg-Info erhalten.
1. D0 nicht beobachten,sondern sicher in einen Safe (mit Lichteintrittsöffnung) einschliesen und ebenfalls nach genügend langer Wartezeit D3 und D4 installieren. Mit dem Ergebnis, dass er ein Interferenzmuster mit >Welcher-Weg-Information< hätte.

Folgerung: S0 oder D0 zeigen einen Batzen, der kein Interferenzmuster enthält.


Meine Interpretation des Time-delayed- Quantum-Erasers:

Mit dem Aufbau des Musters in D0 ist die Wellenfunktion der holistischen Ganzheit, die wir ein "verschränktes Photonenpaar" bestehend aus Signal-und Idlerphoton nennen, noch nicht vollständig kollabiert. Die Zuordnung zu den D1234 ist noch nicht kollabiert. Der Kollaps ist erst dann vollständig, wenn die Idler registriert sind. Die in D0 gemessenen Quantenereignisse befinden sich immer noch in einer Überlagerung aus
Idurch Spalt A oder B> und I irgendwie durch beide>
Würde D0 ein reines Interferenzmuster zeigen, wäre D0 bereits vollständig kollabiert und der Versuch könnte nicht funktionieren.

Warnung: Streng genommen darf man nicht sagen, die holistische Ganzheit bestünde aus einem Signal- und einem Idlerphoton.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Zara.t. am 16.11.2018 um 17:30 Uhr.
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Man kann (meines Erachtens) leicht ein einfacheres, aber genauso verblüffendes Experiment durchführen:

Einfach D3 und D4 in den Idlerstrahlengang stellen und den Radierer weglassen.

Ergebnis: ein Batzen

Aber der Batzen ist noch nicht vollständig kollabiert. Jeder seiner Punkte befindet sich in einer Überlagerung aus

Idurch Spalt A> und Idurch Spalt B>

erst wenn die Idler gemessen werden, bricht diese Überlagerung zusammen; erst dann entscheidet sich welchen Spalt das Photon, das ja schon längst angekommen ist, tatsächlich passiert hat.

Und das ist keine Frage unseres Wissens, also keine epistemologische Frage, sondern eine ontologische. Erst wenn der Idler gemessen wird, wird der Weg des Signalphotons, das ja schon lange angekommen ist, real (faktisch)!

Was ist das für eine Realität, in der wir leben?
Beitrag zuletzt bearbeitet von Zara.t. am 16.11.2018 um 17:11 Uhr.
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Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 2306-212:
Zitat von wikipedia:
The total pattern of all signal photons at D0, whose entangled idlers went to multiple different detectors, will never show interference regardless of what happens to the idler photons

Hallo Zara.t,
Nur eine Bemerkung am Rande: Ich habe bei keinem der vielen Wikipedia (Deutsch) -Themen so viele Änderungen und Diskussionen gefunden wie beim Thema "Interferenz".
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Claus (Moderator)
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Hallo Zara.t.

Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 2306-212:
Nehmen wir an die Strecke der Idler wäre ein Lichttag länger als die Strecke der Signalphotonen. Nehmen wir weiter an D0 stünde direkt neben dem Radierer, der Lichtstrahl würde zuerst einen halben Lichttag in den Weltraum hinaus geschickt wo er auf einen Spiegel trifft, der ihn zurück ins Erdlabor reflektiert.
Dann könnte also der Experimentator
1. beobachten wie sich ein Interferenzmuster aufbaut um danach noch ganz gemütlich D3 und D4 in den Idlerstrahlengang zu schieben und die Weg-Info erhalten.
1. D0 nicht beobachten,sondern sicher einen Safe (mit Lichteintrittsöffnung) einschliesen und ebenfalls nach genügend langer Wartezeit D3 und D4 installieren. Mit dem Ergebnis, dass er ein Interferenzmuster mit >Welcher-Weg-Information< hätte.

Folgerung: S0 oder D0 zeigen einen Batzen, der kein Interferenzmuster enthält.

Das sehe ich genauso. Völlig klar: solange die Idler noch unterwegs sind und man deren Weg ermitteln könnte, muss D0 einen Batzen zeigen, wie ich ja auch schon erwähnt hatte:

Claus schrieb in Beitrag Nr. 2306-202:
M.E. müsste S0 ... dann einen Batzen zeigen, wenn man die Signalphotonen "verstehend zur Kenntnis nimmt", bevor deren Idler S1/S2 [bzw. den halbdurchlässigen Spiegel] erreicht haben.

Natürlich könnte man alternativ auch die Signalphotonen nicht ansehen, dafür aber die Weg-Information an den Idlern bestimmen. Du hast recht, dann hätte ich natürlich auch einen Batzen in S0 - ob ich S0 nun zudecke oder nicht. Das ist aber m.E. gar nicht so sehr das Mindblowende.

Interessanter ist m.E. der Fall, bei dem die Idler den halbdurchlässigen Spiegel durchlaufen haben und man deswegen deren Weg nicht mehr ermitteln kann, denn:

Claus schrieb in Beitrag Nr. 2306-202:
wenn die Idler bereits in S1/S2 angekommen sind, müsste S0 ein Interferenzmuster zeigen, obwohl die Signalphotonen auch in letzerem Fall zuerst bei S0 eintrafen.

Betrachten wir also einmal nur den Fall, bei dem die Idler bereits registriert sind und man im Idler-Strahlengang die Weg-Information nicht mehr ermitteln kann.

Für S0 bedeutet das zum Zeitpunkt seiner Aufzeichnung:

a) Wenn das "Messinstrument" S0 ein Detektor oder ein Schirm ist: Interferenz anzeigen!
b) Wenn das "Messinstrument" S0 das Auge eines Menschen ist: Batzen anzeigen!
c) Wenn das "Messinstrument" S0 das Auge einer Kuh ist: ?

Das ist es, was mir gerade den Verstand ´raushaut". :smiley30:
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 2306-215:
Betrachten wir also einmal nur den Fall, bei dem die Idler bereits registriert sind und man im Idler-Strahlengang die Weg-Information nicht mehr ermitteln kann.

Für S0 bedeutet das zum Zeitpunkt seiner Aufzeichnung:

a) Wenn das "Messinstrument" S0 ein Detektor oder ein Schirm ist: Interferenz anzeigen!
b) Wenn das "Messinstrument" S0 das Auge eines Menschen ist: Batzen anzeigen!
c) Wenn das "Messinstrument" S0 das Auge einer Kuh ist: ?


Hallo Claus,

Wenn das "Messinstrument" S0 ein auf einer x-Achse verschiebbarer Detektor ist, kannst du Interferenzen auslesen.
Wenn es ein Schirm ist, kannst du keine Interferenzen auslesen und auch keine erkennen. Sie sind dennoch im sichtbaren Batzen enthalten. Dir fehlt aber der Code um sie zu erkennen.

zu a) = b) =c) den bereits registrierten Photonen wird nun erst eine Eigenschaft, die sie bisher noch nicht hatten, zugeteilt (diese Eigenschaft wird jetzt erst faktisch); nämlich: dieses Photon ist als Welle durch beide Spalte gegangen und gehört deshalb zum R01 (oder R02) Muster, welches ein Interferenzmuster ist.
Das sichtbare Muster auf D0/S0 ist und bleibt ein unidentifizierbarer Batzen. Aus diesem Batzen kann man, wenn man den Code kennt, die Interferenzmuster auslesen.


Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 2306-213:
Erst wenn der Idler gemessen wird, wird der Weg des Signalphotons, das ja schon lange angekommen ist, real (faktisch)!
Beitrag zuletzt bearbeitet von Zara.t. am 16.11.2018 um 18:37 Uhr.
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Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 2306-213:
Was ist das für eine Realität, in der wir leben?
Offensichtlich eine Scheinwelt.
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Claus (Moderator)
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Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 2306-216:
Wenn das "Messinstrument" S0 ein auf einer x-Achse verschiebbarer Detektor ist, kannst du Interferenzen auslesen.
Wenn es ein Schirm ist, kannst du keine Interferenzen auslesen ...

Zara.t. schrieb in Beitrag Nr. 2306-213:
Erst wenn der Idler gemessen wird, wird der Weg des Signalphotons, das ja schon lange angekommen ist, real (faktisch)!

Hallo Zara.t.,

das würde ich gern verstehen... ich raff's aber nicht.

Ich dachte,

a) wenn wir S3/S4 entfernen - und
b) wenn die Idler in S1/S2 ohne Wegmessung angekommen sind,

haben wir keinen "Mischmasch" mehr.

Jedes in S0 ankommende Photon würde zu einem Interferenzmuster gehören :smiley23:
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Hallo Claus,

soweit ich mich noch erinnere, diskutieren wir über deine Beispiele aus deinen Bildern 8 oder 9. Zwischen S 1 und S 2 ist

- bei Bild 8 ein Quantenradierer eingefügt: Interferenz

- bei Bild 9 ist der Quantenradierer entfernt mit der Folge, der Weg wird sichtbar: Batzen


Vielleicht ist das Ganze ein Missverständnis?



Kirsche
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Kirsche am 17.11.2018 um 08:18 Uhr.
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Guten Morgen liebe Mitdenker:love:

seit 2 Tagen bilde ich mir ein das >Time-delayed-Quantum-Eraser-Experiment< verstanden zu haben. Vielen Dank an die Mitstreiter!
Ich kann aber immer noch nicht das von Claus vorgeschlagene Experiment widerlegen, in dem er eine Nachricht mit Überlichtgeschwindigkeit senden will. Also hab ich noch ne Verständnislücke, die sich vielleicht auch auf das Time-deayed.....Experiment beziehen könnte.

Hab heute ne längere Autofahrt vor mir und somit viel Zeit zum Nachdenken. Vielleicht bringts was.

Bis heute abend oder morgen
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