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Das Verhältnis Lokal zu Global

Thema erstellt von Harti 
Beiträge: 1.642, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo zusammen,

ich verstehe nicht, wie man in einem unbegrenzten, in sich selbst zurück gekrümmten Universum lokale Annäherung von globaler Entfernung unterscheiden kann.
Beispiel Kugeloberfläche oder Möbius-Band. Zwei Personen, die sich lokal entfernen, nähern sich global betrachtet an. Entsprechendes gilt umgekehrt.
Entsteht die Unterscheidung (der Gegensatz) dadurch, dass man von verschiedenen Bezugssystemen ausgeht ?
Lokal repräsentiert eine der beteiligten Personen das Bezugssystem; global, von außen betrachtet repräsentiert das gesamte System ( die Kugeloberfläche, die Fläche des Möbiusbandes) das Bezugssystem ?

Kann man unter diesen Umständen überhaupt eine Ausdehnung des Universums in seiner Gesamtheit kostatieren ? Oder muss man sich schlicht darauf beschränken festzustellen, dass die Dinge sich verändern ?

MfG
Harti
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Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. A.E.
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Beiträge: 1.729, Mitglied seit 16 Jahren
Harti schrieb in Beitrag Nr. 2294-1:
Beispiel Kugeloberfläche oder Möbius-Band. Zwei Personen, die sich lokal entfernen, nähern sich global betrachtet an.

Hallo Harti,

mit dem Möbius-Band schreibst Du exemplarisch ein globales Modell des Universums topologisch fest.
"Lokal" verstehe ich so, dass man die andere Seite des Bandes nicht sieht.
Interessant ist die Frage, ob es eine Wechselwirkung zwischen des beiden Seiten des Bandes gibt,
weil sonst ist die Eigenschaft "Kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten" im allgemeinen eindeutig
und weniger bewegend.
An welche Art von Wechselwirkung denkst Du?

LG
Thomas
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Ich bin begeistert!
Beitrag zuletzt bearbeitet von Thomas der Große am 13.05.2018 um 18:59 Uhr.
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Beiträge: 1.642, Mitglied seit 16 Jahren
Hallo Thomas der Große,

für mich ist widersprüchlich, dass von der Erde aus betrachtet im "Nahbereich" aufgrund der Gravitation Objekte, z.B. Galaxien, sich beschleunigt annähern. während in großen Entfernungen eine beschleunigte Entfernung beobachtet wird.
Ich habe deshalb die Oberfläche einer Kugel bzw. eine Möbiusband als zweidimensionale Beispielsobjekte gewählt, um mir verständlich zu erklären, warum in einem in sich zurück gekrümmten Universum Annäherung und Entfernung keine Gegensätze sein müssen. Ein in sich zurück gekrümmtes mehrdimensionales Universum wird man wohl annehmen müssen, wenn das Universum keinen Mittelpunkt und keinen Rand haben soll.
Mir ist bekannt, dass üblicherweise die beschleunigte Expansion des Universums als Ganzes mit einer Ausdehnung des Raumes an sich erklärt wird, im Gegensatz zu einer bloßen Annäherung der Galaxien im Nahbereich.
Mir ist jetzt allerdings noch eine andere Erklärungsmöglichkeit in den Sinn gekommen. Wir sehen die beschleunigte Expansion in großen Distanzen und die Annäherung im Nahbereich nicht gleichzeitig. Die beschleunigte Ausdehnung nehmen wir mit einer Zeitverzögerung von ca. 10 Milliarden Jahren wahr, die Annäherung im Nahbereich nehmen wir aktuell wahr.

Meine Frage hat sich damit wohl erledigt.

MfG
Harti
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Beiträge: 905, Mitglied seit 7 Jahren
Hallo Harti,

nun hast du die wohl zutreffendste Erklärung selbst gefunden. Ich wollte dir eigentlich wie folgt antworten, war aber noch nicht zum Absenden gekommen:

Zitat von Harti:
Harti schrieb in Beitrag Nr. 2294-1:
Hallo zusammen,

ich verstehe nicht, wie man in einem unbegrenzten, in sich selbst zurück gekrümmten Universum lokale Annäherung von globaler Entfernung unterscheiden kann.

Ich bin davon überzeugt, dass man es prinzipiell auch nicht kann. Lassen wir mal weg, ob sich der Raum wie Rosinen im Hefeteig ausdehnt oder er, wie ich glaube, der Inhalt, ohne diesen selbst zu verändern, von außen auseinandergezogen wird. Wir sehen derzeit eigenartigerweise aus allen Richtungen, und nicht nur von einer, grob eine mit der bis zum sog. Urknall zurückführenden Zeit zunehmende Ausdehnungsgeschwindigkeit. Aus dieser sehr frühen Zeit erreicht uns sehr altes Licht. Wir rechnen diesen Zustand, weil es eben einfach ist, in die Zukunft hoch. Das ist, was ich mal einfach mit dem gleichen Recht so behaupte, aber völlig falsch, weil es derzeit nicht zu beweisende Annahmen in die Zukunft trifft, die Inflationstheorie genannt wird, aber nicht mehr als ein Modell darstellt. Da das Licht behauptete bis zu ca. 13 MRD Jahre von dort benötigte, ist es durchaus möglich, dass sich die Ausdehnung bereits verringert oder sogar bereits umgekehrt hat, was aber auch nicht bewiesen ist. Die Unterstellung sog. Standardkerzen aus bestimmten Supernovae-Ereignissen als Beweis ist jedenfalls bereits angezweifelt worden. Rückschlüsse aus der Hintergrundstrahlung können insoweit ebenfalls eine zukünftige Realität (bisher ebenfalls noch?) nicht abbilden.

Völlig unklar ist allerdings auch mir, wie ich mir das Weltall vorstellen soll. Ich glaube eigentlich an eine Form einer Kugel wie eine Explosions- oder besser Implosionshülle. Andere vermuten eine Sattelform. Mir hat sich bisher aber so oder so nicht erschlossen, warum wir überall um uns herum das Urknall-Leuchten der Hintergrundstrahlung und zunehmend rotverschobene Galaxien-Cluster sehen sollen. Ich glaube, wir irren uns fürchterlich über die Eigenschaften unserer Welt. Ich wäre überrascht, würden wir es jemals erfahren. Vielleicht fallen wir auf eine nach innen verspiegelt wirkende Kugelhülle herein? Dann könnte das All 100 MRD oder mehr Jahre alt sein und wir sehen es als Leuchten aus 13 MRD Jahren? Vielleicht ist es kleiner als wir denken oder größer. Wer weiß es? Gedankenspielereien…….?

Ich bin jedenfalls gespannt!

Kirsche
Signatur:
Die Vergangenheit ist über die Gegenwart verbrauchte Zukunft.
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