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33 Dimensionen

Thema erstellt von Melchisedek 
Beiträge: 1.177, Mitglied seit 18 Jahren
Zitat:
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Ich habe gelesen das Babys auch erst lernen müssen dreidimensional zu sehen, und Gegenstände zuerst nicht auseinanderhalten können.
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Das ist auch ein recht interessantes Thema... zum Beispiel gibt es Naturvölker, die nicht wie wir auf einem Blatt Papier 3D Objekte sehen können. Für sie sind das nur ein paar Striche .. während unser Gehirn einen Würfel draus konstruiert.

Im übrigen konstruiert das Gehirn räumliche Tiefe auch durch die Schattenwürfe, oder wie stark Objekte sich verschieben etc. (Objekte weiter hinten verschieben sich langsamer, als welche die näher an einem dran sind...) Und das ist auch der Grund, warum manche Bilder nur die Illusion räumlicher Tiefer aufbauen können, wenn man den Kopf nicht bewegt.
Das Gehirn überprüft ebenfalls - von der Erfahrung her - wie große bestimmte Objekte sein sollten und es schließt dann von deren momentan wahrgenommen Größe auf die mögliche Entferung..

Durch Kenntnis dieser Konstruktionstricks kann man das Gehirn wunderbar verarschen. :)
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Spiral
-Das ist auch ein recht interessantes Thema... zum Beispiel gibt es Naturvölker, die nicht wie wir auf einem Blatt Papier 3D Objekte sehen können. Für sie sind das nur ein paar Striche .. während unser Gehirn einen Würfel draus konstruiert.


Auch wenn es nicht viel mit deinem Beispiel zu tun hat muss ich irgendwie an Platons Höhlengleichnis denken. (wens interessiert und es nicht kennt, kann es hier nachlesen: http://www.thur.de/philo/philo5.htm)

-Durch Kenntnis dieser Konstruktionstricks kann man das Gehirn wunderbar verarschen.

Spannend wie beschränkt eigentlich unser "wichtigstes" Sinnesorgan ist.
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Beiträge: 683, Mitglied seit 17 Jahren
-Tiefe sehen wir tatsächlich nur in der Horizontalen.

Ich denke, Hardy meint folgendes:
Das Gehirn rekonstruiert den Tiefen-Eindruck aus den Bildern beider Augen, indem es sie vergleicht. Die Bilder unterscheiden sich aber nur in ihren Informationen, wie weit etwas links oder rechts ist. Über die senkrechte Position eines Betrachtungsgegenstandes sind sich beide Augen hingegen einig - insofern sie sich in gleicher Höhe befinden.
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Beiträge: 1.360, Mitglied seit 18 Jahren
Über die Startseite von Manus Homepage "Was ist Zeit" kommt man auch auf einige Stereogramme. Auf meiner eigenen Homepage habe ich einige Stereobildpaare, die man über den Button "Bilder" erreicht.
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Es gibt keine Urknall-Singularität.
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Beiträge: 683, Mitglied seit 18 Jahren
Ich meinte das genau so, wie Modran es nochmal erläuterte.

Stell Dir vor, Du stehst auf einer Wiese. 10 Meter vor Dir steckt ein schwarzer Pfosten senkrecht im Boden; 20 Meter vor Dir, etwas weiter rechts, steckt ein weiterer schwarzer Pfosten senkrecht im Boden.

Damit die Enden der Pfosten nicht erkennbar sind, nehmen wir an, die oberen Enden ragen in eine verwaschene Wolkendecke und die unteren Enden verschwimmen in einem Bodennebel, der uns bis zu den Knien steht.

Da stehst Du nun und siehst Dir die beiden Pfosten an, ohne Deinen Kopf dabei zu bewegen.

Auf der linken Netzhaut wird der projezierte Abstand zwischen den beiden Pfosten kleiner sein als auf der rechten Netzhaut. Anhand dieser Differenz ermittelt das Gehirn jetzt die Raumtiefe. Wenn Du ein Auge schließt, verschwindet die Raumtiefe und Du wirst nur noch ein 2D-Bild abbekommen.

Beide Augen sind wieder offen. Jetzt lege Dich seitlich auf den Boden, so, dass Dein rechtes Ohr auf dem Boden aufliegt; so, dass die Linie, die Deine beiden Augen verbindet, nicht mehr waagerecht zum Horizont steht, sondern senkrecht. Jetzt bleib so liegen und sieh Dir die Pfosten an. Der projezierte Abstand zwischen den beiden Pfosten ist nun auf beiden Netzhäuten gleich. Du weißt jetzt nicht, welcher der beiden Pfosten weiter von Dir weg ist. Die Raumtiefe ist weg. Es bleibt nur ein 2D-Bild, obwohl beide Augen offen sind.

Obacht: Mit "Abstand" meine ich den Abstand zwischen den PROJEZIERTEN Pfosten INNEN im Auge auf der Netzhaut, und nicht den Abstand DRAUSSEN auf der Wiese.

Cheers,
|-|ardy

P.S.:
Beobachte mal Vögel, wenn sie sich zum Abflug bereit machen, und dabei vertikale Tiefen abschätzen müssen: Sie werden ständig ihren Kopf seitlich neigen und wieder aufrichten. Die Umwelt besteht ja nicht nur aus wohlbekannten Würfeln, von denen man erahnen kann, wie tief sie sind. Die Umwelt besteht vielmehr aus unregelmäßigen Felsen und anderen unbekannten Formen.
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Beiträge: 683, Mitglied seit 17 Jahren
Vielleicht kann man es mit unterschiedlich wahrgenommenen Positionen noch deutlicher darstellen als mit unterschiedlich wahrgenommenen Größen.
Ein Extremfall ist die eigene Nase.
Die Meisten von uns können sie sehen, ihre Nasenspitze.
Das linke Auge sieht sie am äußersten rechten Ende. Das rechte Auge sieht sie (Überraschung!) am linken Ende.
Doch beide Augen sehen sie in gleicher Höhe (ansonsten: Augenarzt aufsuchen!)
Aus der links-rechts-Diskrepanz wird die Tiefe ermittelt: Nase sehr nah.
(Eine ganz kleine oder gar keine Diskrepanz würde dem Gehirn sagen: Nase weit weg. Es handelt sich dann hoffentlich um die Nase von jemand anderem.)

Damit läßt sich aber leider nur die eine Hälfte von Hardys Experiment demonstrieren, weil kaum jemand seinen Kopf unabhängig von seiner Nase drehen kann.
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Spiral
Interessant, war mir vorher nicht bewusst.
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Manuel
Hey, hab ich gar nicht gewusst, wie das mit den mit dem räumlichen Sehen funktioniert!

Zitat: "... zum Beispiel gibt es Naturvölker, die nicht wie wir auf einem Blatt Papier 3D Objekte sehen können. Für sie sind das nur ein paar Striche .. während unser Gehirn einen Würfel draus konstruiert."

Das war ja schon im alten Ägypten so: Die Malereien sind zweidimensional gezeichnet, von der Seite. Und in 4000 Jahren hätte sich der Mensch in biologisch-evolutionärer Hinsicht nicht so weit entwickeln können, dass er heute dreidimensional zeichnen kann, während er früher dies nicht konnte. Deshalb vermute ich das gleiche wie mit der Schrift: Wir denken und drücken uns in Deutsch aus, weil wir dies so gelernt haben. Mit biologischer Evolution hat dies nicht viel zu tun (ausser, dass sie uns dies erst möglich macht). So kann es sein, dass wir das räumliche Vorstellungsvermögen erst lernen müssen, genau wie die Sprache, und wir uns gar nichts mehr anderes vorstellen können. So bin ich wieder auf der Frage in einem meiner früheren Beiträge angelangt: Kann man einen Würfel auch anders interpretieren als "dreidimensional"?... die Naturvölker beweisen es doch!

Sehen diese Völker auch die gesamte Natur anders? Würde mich brennend interessieren... (klar, sie sehen die Welt wie wir, aber interpretieren/beschreiben sie sie anders? Vielleicht NICHT mit Dimensionen, oder mit mehr/weniger...?) Dies wäre ein Beweis, das wir abhängig von der Mathematik sind, weil wir uns danach richten, und keine andere Vorstellung mehr haben. Ich habe auch häufig den Fehler gemacht, dass ich annahm, die Welt bestehe aus Dimensionen... doch dies ist doch nur ein Modell - reine Interpretationssache.

Mein Fazit: Klar, wir nehmen die Informationen so auf, wie wir sie bekommen - mit horizontalem Sehen und 3D hin oder her. Doch was wir daraus machen ist Ansichtssache.
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Beiträge: 683, Mitglied seit 17 Jahren
Dimensionen....
Eben habe ich darüber nachgedacht, daß ich meinen Geschmack, was Musik betrifft, unmöglich in einer einzelnen Dimension darstellen kann.
In zwei Dimensionen könnte ich schon wesentlich mehr meiner Lieblings-Musikstücke einordnen, aber manche passen immer noch nicht rein.
Für diese muß ich jetzt neue Dimensionen aufspannen, und es fällt auf, umso mehr neue Dimensionen ich dafür erschaffe, umso spezialisierter sind diese, und es bleibt immer noch etwas übrig, was nicht reinpaßt.

Meine erste Dimension war:
von mathematischer, formaler Schönheit (Bach) zu Psychadelic (PinkFloyd, die frühen Jahre)

Eindeutig ist, daß z.Bsp. Mozart da nicht reinpaßt. Er unterscheidet sich auf eine andere Art von Bach, als PinkFloyd dies tut.
Die zweite Dimension so zu gestalten, daß sie (zusammen mit der ersten) so viel wie möglich umspannt ist schon wesentlich schwieriger als bei der ersten.

Ein Versuch:
von Musik, bei der mir der Rhythmus das Wichtigste ist (afrikanische Stammestänze?) zu Musik, wo die Melodie immer gut klingt, egal welchen Rhythmus sie hat (hier wirds schwer, ein Musterbeispiel zu finden - der Bereich ist wahrscheinlich noch entwicklungsfähig - die Musik von Elfen müßte ungefähr so sein... ;)

Als nächstes bräuchte ich dann noch emotionale Dimensionen:
von aufheiternd bis deprimierend - bietet sich an

Aber es füllt immer noch nicht alles aus.
von passiver Heiterkeit oder Depression zu aktiver Heiterkeit oder Depression
von der Freude, wenn sich Erwartungen einstellen, zur Freude, wenn Unerwartetes passiert (das entspricht etwa der Frage, ob man sich an der Schönheit oder an der Häßlichkeit der ersten und der dritten Dimension erfreut).
etc...

Warum reichen nicht zwei Dimensionen?
Musik ist zweidimensional! In einer Dimension reihen sich die Töne aneinander (Zeit), in der anderen unterscheiden sie sich (Tonhöhe, Frequenz).
Warum reicht dieses zweidimensionale Koordinatensystem nicht, um Musik zu klassifizieren?

Weil dies die rein physikalischen Dimensionen der Musik sind. In diesen hat die Musik selbst kaum eine Bedeutung, sie ist nur irgendein Muster, das beschrieben wird. Auf das Erlebnis hat die Geschwindigkeit und die Tonhöhe zwar einen gewissen Einfluß, doch diese stellen nur Varianten dessen dar, worum es eigentlich geht.
Unser emotionales Koordinatensystem ist etwas völlig anderes als das physikalische.
Hinzu kommt, daß es sich vor allem für die VERÄNDERUNGEN der Tonhöhe interessiert und die VERÄNDERUNGEN der Geschwindigkeit. Das ist jeweils die erste Ableitung - andererseits stütz es sich nicht NUR auf diese, sondern AUCH auf die Grundfunktion.

Es wäre interessant, die Anzahl der benötigten Dimensionen so weit wie möglich einzuschränken. In meinem Modell nimmt jede neue Dimension zwar mehr als die Hälfte der verbleibenden Möglichkeiten auf, aber niemals alle. Ein quasi logarithmisches Dimensionen-System. Wa, ich bin jetzt ganz verwirrt...

(Man beachte: Logarithmus - ohne h nach dem r, im Gegensatz zu Rhythmus ;)
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Beiträge: 683, Mitglied seit 17 Jahren
p.s.: selbst wenn ich denke, jetzt hab ichs endlich geschafft, alles einzuordnen, muß ich plötzlich immer noch neue Dimensionen erfinden für die Musik, die ich nicht mag - sie einfach nur in eine Ecke des bisherigen Modells zu stellen hieße, sie einfach abzutun ohne sie wirklich zu verstehen...
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Beiträge: 683, Mitglied seit 17 Jahren
Nochn p.s.: ich ging dabei jetzt von Musik aus, die sich auch einstimmig singen läßt.
Ergo wäre eine weitere Dimension:
von Musik, die einstimmig gut klingt zu Musik, deren Geist auf ihre Orchestralität angewiesen ist.
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Beiträge: 683, Mitglied seit 18 Jahren
Da fällt mir noch was ein ...

Auch mit nur einem Auge können wir eine räumliche Tiefeninformation erzeugen: Man nehme, wie immer, drei Dimensionen. Dieses Mal: X-Achse, Y-Achse und Zeit.

X- und Y-Achse benötigen wir für die Netzhaut. Die dritte Dimension, die Zeit, brauchen wir, um Bewegung zu erzeugen: Unser Kopf bewegt sich relativ zu unserer Umwelt; ferne statische Punkte bewegen sich langsamer als nahe statische Punkte.

In der Kinowelt sind Kamerafahrten quer zur Bildebe ein alter Standardtrick, um in diesem 2D-Medium Räumlichkeit zu erzeugen. Damit auch diese Kamerafahrten einen sinnvollen Raumeffekt erzeugen, werden verschiedene Objekte in unterschiedlich entfernten Ebenen benötigt. (In Zeichentrickfilmen nimmt man dafür mehrere transparente Folien mit diversen aufgemalten Objekten, wobei in einer "Zeichentrickfahrt" die Folie für die nahen Objekte schneller bewegt wird als die Folie für die entfernteren Objekte.)

Das gilt sowohl für Kamerafahrten parallel zur Bildebene, als auch für Kamerafahrten direkt in das Bild hinein, wie beispielsweise aus der Sicht des Autofahrers, der direkt in den Fluchtpunkt hineinfährt. Auch dabei bewegen sich weit entfernte Punkte langsam, während nahe Punkte rasend schnell aus dem Bildrand fliegen. Dieser Raumeindruck hat sogar nicht nur eine horizontale Räumlichkeit, sondern auch eine vertikale. Diese Vertikale haben wir beim statischen stereoskopischen Sehen mit zwei Augen nicht.

Wer morgens um fünf schonmal ARD geschaut hat, kennt die Serie mit dem eleganten deutschen Titel "Führerstandsmitfahrten" -- Die schönsten Bahnstrecken der Welt. Hier ist die Kamera fest im Führerstand installiert und sieht direkt in den Fluchtpunkt in der Bildmitte. Neulich hatte ich da eine höchst beeindruckende Entdeckung gemacht:

Geht man mit dem Auge so nahe an den (möglichst großen) Bildschirm, so dass das ganze Blickfeld des Auges (ca. 120°?) vom Bildschirm erfüllt wird, dann könnte man meinen, man sei in einem 3D-Kino! Die Bäume, die links und rechts vorbeihuschen, erscheinen durch ihre bloße Bewegung unglaublich räumlich (im Kontrast zur Hintergrundszenerie). Das gleiche gilt für die Stromkabelführung im oberen und die Schienen im unteren Bildrand.

Tatsächlich ist ja auch der Bildrand, wenn man so nahe am Bildschirm ist, nicht mehr "irgendwie da vorne", sondern querab vom Auge -- links rechts oben unten -- so wie das Weitwinkelobjektiv der Kamera es schließlich in der realen Welt "abbekommen" hat: nämlich von der Seite.

Es gibt noch einen zweiten interessanten Effekt bei diesen Bahnfahrten: Wenn man ganz nah am Schirm ist, "fährt" man sehr langsam; wenn man einen Meter zurücktritt, beschleunigt man um das mehrfache. Bewegt man den Kopf vor und zurück, hat man das Gefühl, man würde an der Filmgeschwindigkeit Einfluss nehmen -- und zwar verblüffend stark. Erklärung: Je mehr man vom Bildrand sieht, desto mehr sieht man die schnelleren Objekte -- die werden ja mit abnehmenden Abstand zum Bildrand immer schneller. (Ich glaube, das funktioniert nur bei verzerrungsfreien Weitwinkelobjektiven; bei "Froschaugen" weniger).

3D auf einem einzigen Auge also, anhand von X, Y und Zeit. Dank der Zeit ensteht ein Delta-X und Delta-Y -- am Ende geradezu vierdimensional: X1, X2, Y1, Y2.

Allerdings ist dieses dynamische Einaugensystem verglichen mit dem statischen Zweiaugensystem anfälliger gegenüber optischen Täuschungen: Sollten sich irgendwo außerirdische Lebensformen mit optischen Sinnen evolutiv enwickelt haben, dann sind das höchstwahrscheinlich keine Einäugigen.

Cheers,
|-|ardy
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Beiträge: 683, Mitglied seit 18 Jahren
Ich schrieb fälschlicherweise: "Je mehr man vom Bildrand sieht, desto mehr sieht man die schnelleren Objekte ..."

Korrektur:
Man sieht den Bildrand auch, wenn man ganz nah am Schirm ist. Die "Beschleunigung" liegt vielmehr in folgendem: Ein Baum am Bildrand sei 5 cm breit. Wenn ich 1 Meter vor dem Schirm bin, dann ist der Baum ca. 2 Bogengrad breit. Wenn ich ganz nah am Schirm bin, und das flache 2D-Baum-Abbild seitlich querab im Augenwinkel anliegt, dann erscheint der Baum nur noch etwa 30 Bogenminuten breit.

Ergo: Die Winkelgeschwindigkeit der Objekte am Bildrand nimmt ab, je mehr ich mich dem Bildschirm nähere.

Das ist wohl auch ein Grund, warum man für "Action"-Filmaufnahmen besser mit Weitwinkelobjektiven und deren "Bildrandbeschleunigungen" arbeitet, als mit Teleobjektiven, die diesen Effekt ja in das Gegenteil verwandeln.
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Andreas R
HI!



Für mich sind die 3 Raumkoordinaten reel weil wir uns in ihnen bewegen. Auch die Bemaßungen usw dieser "Vektoren" müssen schon so richtig sein sonst könnten wir nichts bauen und es gäbe keine Grenzen.

Die Zeit ist für mich eigentlich Bewegung. Immer ist irgendetwas in Bewegung. Es gibt nichts was absolut still steht. Die Zeit ist die 4. Dimension und physikalisch gesehen eine Beschreibung für einen Abstand(Zeitraum). Zusammen mit den Raum ist sie die Raumzeit.

Alles was über die 4. Dimension hinausgeht ist leider mit unseren auf "nur" 4.Dimensionen ausgelegten Meßinstrumenten nicht nachweissbar.
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Beiträge: 683, Mitglied seit 17 Jahren
"In der Kinowelt sind Kamerafahrten quer zur Bildebe ein alter Standardtrick, um in diesem 2D-Medium Räumlichkeit zu erzeugen. Damit auch diese Kamerafahrten einen sinnvollen Raumeffekt erzeugen, werden verschiedene Objekte in unterschiedlich entfernten Ebenen benötigt. (In Zeichentrickfilmen nimmt man dafür mehrere transparente Folien mit diversen aufgemalten Objekten, wobei in einer "Zeichentrickfahrt" die Folie für die nahen Objekte schneller bewegt wird als die Folie für die entfernteren Objekte.)"

Diese sog. Parallax-Bewegung hat sogar eine noch interessantere Eigenschaft: betrachtet man sie durch eine Sonnenbrille, die nur ein Glas hat (bzw. verdunkelt eins seiner beiden Augen leicht), entshteht ein ECHTER Tiefeneindruck, wie bei einem Hologramm.
Das liegt daran, daß das abgeschwächte Licht in dem einen Auge vom Gehirn verzögert wahrgenommen wird, so daß es stets zwei unterschiedliche Bilder wahrnimmt.
Ob die Folie, die sich im Trickfilm am schnellsten bewegt (die vorderste) auch als zuvorderst wahrgenommen wird, und nicht als hinterste, hängt davon ab, in welche Richtung sie sich bewegt und welches Auge man abgedunkelt hat.
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Maitre
>Auch mit nur einem Auge können wir eine räumliche Tiefeninformation erzeugen: Man nehme,
>wie immer, drei Dimensionen. Dieses Mal: X-Achse, Y-Achse und Zeit.

>X- und Y-Achse benötigen wir für die Netzhaut. Die dritte Dimension, die Zeit, brauchen wir, um
>Bewegung zu erzeugen: Unser Kopf bewegt sich relativ zu unserer Umwelt; ferne statische
>Punkte bewegen sich langsamer als nahe statische Punkte.

Ich suche seit Monaten Leute die verstehen, wie ein einäugiger die Welt sieht. Ich bin selbst einäugig und habe auf dieser Basis die Hypothese entwickelt, daß es möglich sein muß, Raumzeit mit weniger als 4 Dimensionen zu beschreiben. Für mich gibt es keine Dimension der Tiefe. Für mich gibt es nur den Abstand von meinem Auge zu dem (materiellen) Objekt.

Diese Entfernung kann ich aber auch als Zeit angeben. So ist der Mond eben 3 1/4 Sekunden entfernt und nicht (oder auch) 380000km.
Auf diese Art und Weise kann man die Zeit aus dem Schattendasein in der vierten Dimension herausholen und in die drei Dimensionen einsetzen, die wir als räumlich wahrnehmen.
Das allerdings würde bedeuten, daß alle Vorgänge mit 3 (oder weniger :-) Dimensionen darstellbar sein müssen, und wir die Auswirkungen und Wechselwirkungen zwischen diesen Dimensionen optisch wahrnehmen können!!

Oder mit anderen Worten, was wir sehen und was wir nicht sehen, wäre vektoriell darstellbar, wenn wir den Vektor Zeit (!) nicht sehen, aber den dazu im 90° Winkel verdrehten Weg (Raum) Vektor sehen können.

Da wir ja anscheinend zu wissen meinen, was Raum ist, müssen wir nun noch die Geometrie der Zeit und die Geometrie des Raumes so zusammenführen, dass daraus eine Raumzeit entsteht, die mit unserer WAHRNEHMUNG übereinstimmt.

Ich vermute, daß die von uns wahrgenommene orientierbare 3+1 Raumzeitgeometrie in eine nicht orientierbare geschlossene Stringgeometrie eingebettet ist.
Damit will ich sagen, da wir Teil der Stringgeometrie sind und somit immer nur innen, erscheint uns die Geometrie anders.

Eine weitere Vermutung. Die Dimension der Tiefe existiert als Dimension nicht real, sondern nur dadurch, daß mit zwei Augen aus verschiedenen Winkeln ein Objekt GLEICHZEITIG fixiert wird. Dadurch entsteht im Gehirn ein Overlay-Bild aus zwei Einzelbildern.

Materielle Ausbreitung in der Breite oder Höhe kann jeder Mensch mit nur einem Auge sehen (quer zur Blickachse, optische Achse), Ausbreitung entlang der optischen Achse kann man nur mit 2 Augen sehen (also mit einem Trick der Natur).

Mit einem Auge erkennt man die Tiefe also nur daran, daß man etwas sieht, und das gesehene mit Erfahrungswerten vergleicht, worauf man auf die Entfernung schließen kann. Diese Entfernung beinhaltet aber keine Materie, sondern NUR elektromagnetische Wellen.

Elektromagnetische Wellen schwingen in 2 Dimensionen, bewegen sich entlang 1 Dimension und beinhalten als punktförmige (0 Dimensionen :-) Information das, was ich sehe. Materie (3 Dimensionen)

Wenn jeder Nulldurchgang einer Welle der Zeitpunkt ist, an dem ich eine räumliche Wahrnehmung habe, dann könnte man die Wahrnehmung auch als gemultiplext ansehen. Somit könnte es sein, daß ich von innen in eine Sphäre schaue, deren Materie mir nur deshalb als massiv und fest erscheint, weil meine Wahrnehmungsfrequenz zu niedrig ist.

Somit könnte man das Gesehene interpretieren als Aufenthaltswahrscheinlichkeiten bestimmter Positionen einer einzelnen, in sich geschlossenen Schwingung, Die beiden Vektoren dieser Schwingung: Zeit und Weg.

Zeit ist der Vektor, den wir nicht sehen, entlang dem wir aber sehen (Elektromagnetische Wellen, Blickachse).
Weg ist der Vektor, den wir optisch als Oberfläche von Materie wahrnehmen. Er steht senkrecht auf dem Zeitvektor.

Wo und wie nehmen wir Zeit physikalisch wahr.
Wenn wir den Mond ansehen, erhalten wir eine Information, die ca. 1 1/4 Sekunden alt ist. Somit erhalten wir vom Mond eine Vergangenheitsinformation. Das ulkige daran ist, dass diese Information aus meiner Zukunft zu mir kommt. Bevor sie mich erreicht, liegt sie in meiner Zukunft.

Jegliche Information, die ich bekomme, ist eine Information aus der Vergangenheit.
Jegliche Information, die ich bekomme, erreicht mich aus Richtung Zukunft.

Also sehe ich von meinem Standpunkt aus ein Ereignis, welches in einer Richtung einer Raumdimension liegt, aber in beiden Richtungen der Zeitdimension.
Anders ausgedrückt "geht die Zeitdimension nicht durch mich hindurch wie die Raumdimension, sondern scheint an mir als Beobachter gespiegelt."

Das wäre so eine erste Idee als Baustein für eine Raumzeitgeometrie. Nämlich wie sie von meinem Standpunkt betrachtet aussieht.

Von außen betrachtet sollte man diese Effekte in eine Geometrie einbauen können, die ich mal als "invertierenden -Möbius-Torus-Knoten" bezeichnen möchte. Nicht ganz so laut lachen bitte, ist nur ein Arbeitstitel :-). Da ich mich wenig mit Formeln auskenne, beschreibe ich Bilder.

Torus ist klar, kennt jeder. Eine Oberfläche und eine Achse.

In diesem speziellen Fall sollte der Torus in der Mitte gerade eben kein Loch mehr haben.

Möbius Torus ist auch noch vorstellbar. Torus aufschneiden, die Enden um 180° verdrehen, wieder zusammenführen, fertig.

invertierend meint, daß bei diesem Zusammenführen auch noch Achse und Oberfläche des Torus vertauscht werden. Also innen wird zu außen und außen zu innen.

Knoten heißt, daß das ganze Konstrukt zu einer 8 verdreht ist. Dadurch ergibt sich eine sich selbst durchdringende Sphäre, in der von keiner Beobachterposition aus ein absolutes Innen oder absolutes Außen existieren kann.

Jetzt braucht es Phantasie.
Die Beobachtungsposition innerhalb des Torus:
Die Torusachse geht von links nach rechts durch den Beobachter hindurch, die optische Achse verläuft senkrecht zur Torusachse weg von dem ehemaligen Loch im Torus.
Mit anderen Worten, die Lage der gesamten Geometrie ist abhängig von der Blickrichtung des Beobachters.
Bis hierhin sehe ich mich geistig noch im Torus.

Durch die Möbius-Verdrehungen verändert sich die Geometrie derart, daß die beiden durch den Beobachter hindurchgehenden Seiten der Torusachse in Blickrichtung gespiegelt werden und somit mit der optischen Achse zusammenfallen.

Naja, und jetzt kann man es vielleicht schon ahnen, wenn ich mich richtig ausdrücken konnte. Die Achse des Torus entspricht der Zeitdimension, die ich NICHT sehen kann. Die Oberfläche des Torus entspricht der Wegdimension oder den Orten, an denen ich Wegausdehnung sehen kann.

Jetzt hör ich erst mal auf, es ist anstrengend, vektoriell zu sehen, wenn man sein Leben lang gelernt hat nur begrifflich zu sehen.

Und ich hoffe das lesen war für euch nicht zu anstrengend. Ich beschreibe nur Bilder in meinem Kopf.

Vielleicht kann jemand, der sich mit 3-D Geometrie auskennt, mal versuchen, aus meinen Beschreibungen was zusammenzubasteln. Würde ich mich sehr drüber freuen. Ich kann es leider nicht.

Gruß Maitre
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Knieinhaber
Das kapiere ich absolut nicht. Erläutere es mal, damit man es blickt
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Maitre
Und ich verstehe nicht, warum du soviel Wert darauf legst, dass dein Name in der Themenübersicht ganz häufig ganz oben steht, obwohl du nichts aussagst.
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Ponek
@ Knieinhaber:

So wie Du dich in diesem Forum benimmst bist Du höhtens 12 Jahre alt. Ich mit 15 kapiere das nämlich.
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Herzilein
Bei Dir stimmen die Proportionen nicht.
Darum vermute ich entweder kleiner als 3cm oder länger als 30cm.
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