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Grundsätzliche Gedanken zum Thema Zeit

Thema erstellt von Nicht von Bedeutung 
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Stueps (Moderator)
Beiträge: 3.476, Mitglied seit 18 Jahren
Im Übrigen plädiere ich dafür,

dass das Ottos Pudels Kern ist.

Erstens lässt sich Goethe nach all der Zeit auch nicht mehr lückenlos nachverfolgen, zweitens hat es schon jemand früher gesagt (behaupte ich), drittens ist Goethe auch nicht der Gott, hat man die meiner Meinung nach äußerst gelungene, gründliche und gefühlvolle Aufarbeitung von Sigrid Damm ("Christiane und Goethe - eine Recherche") gelesen.

Beste Grüße
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Stueps am 04.11.2017 um 23:12 Uhr.
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Claus (Moderator)
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Hallo Nicht von Bedeutung,

nimm doch zur Übung statt eines Photons erstmal ein Neutrino (welches sich mit 99,9% der Lichtgeschwindigkeit bewegen möge). So kannst du dich in der SRT ganz "legal" der dort nicht definierten Sichtweise des Photons zumindest annähern.

Achte aber bitte - wenn du von Zeitdilatation oder Längenkontraktion sprichst - genau darauf, aus welcher Sicht welcher der Effekte jeweils bei wem auftritt und welche Konsequenzen daraus somit für wen folgen.

Nicht von Bedeutung schrieb in Beitrag Nr. 2283-19:
Bei einer Längenkontraktion von 0m wäre auch nichts mehr da, was am Photon vorbei rauschen könnte, während es sich bewegt, so wie z.B. Bäume am Zug vorbeirauschen, während sich dieser bewegt

Warum sollten Bäume und andere Objekte, die am Zug vorbeirauschen, "nicht mehr da" sein, wenn (bzw. nur weil) deren Länge in Bewegungsrichtung gegen null geht? Das Gegenteil scheint mir der Fall! Während zuvor (als der Zug noch nicht Lichtgeschwindigkeit fuhr) aktuell immer nur ein Teil des Baumes "da" war, ist erst jetzt (wo der Zug mit Lichtgeschwindigkeit fährt) der ganze Baum auf einmal "da".

Zitat von Nicht von Bedeutung:
... Will sagen, dass definitiv auch bei LG noch Abstände ungleich 0 zwischen einzelnen Objekten wahrnehmbar sein müssen, sonst wäre ein Photon zu jeder Tages- und Nachtzeit überall und nirgends.

Das Photon wäre (auf seine Bewegungsrichtung - nicht quer dazu - und auf seine Zeit bezogen) überall (also nicht nirgends) zur selben Zeit.

Das wäre sicherlich eine interessante Erfahrung (so man denn mal Photon sein könnte), aber nicht schlimm für die Kausalität.

Zitat von Nicht von Bedeutung:
Aber ich muss zugeben, dass mit bei der ganzen Betrachtung ein kleiner Fehler unterlaufen ist. Im Bezugssystem Photon vergeht ja keine Zeit, von daher auch nicht unendlich viele Sekunden, sondern exakt gar keine, womit die lokal gemessene Geschwindigkeit nicht 0 sondern tatsächlich undefiniert wird (0/0 m/s), was nach meinem Dafürhalten aber noch weitaus schlimmer ist, als mein Irrtum.

Ich finde das nicht schlimm, weil die SRT ja nicht den Anspruch erhebt für ein "Bezugssystem des Photons", welches es gar nicht gibt, zu gelten.

Nimm also das Bezugssystem des Neutrinos. Das gibt es. Darin gilt die SRT. Und darin betrüge die Geschwindigkeit des Neutrinos 0,999 c (das wäre derselbe Wert, den auch das äußere Bezugssystem für die Geschwindigkeit des Neutrinos zu Grunde legen würde - und der läge übrigens nicht besonders nah an 0 m/s ;-)).
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Nicht von Bedeutung am 08.03.2018 um 23:27 Uhr.
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Hallo NvB,
Nicht von Bedeutung schrieb in Beitrag Nr. 2283-19:
Was kontrahiert denn alles in der Umgebung des Photons zu 0m?
Meine Sicht der Dinge:

Nichts und niemand kontrahiert bei annähernd lichtschnellen Bewegungen tatsächlich. Ein dreidimensionales Objekt mutiert nicht zu einer zweidimensionalen Fläche, indem es in Bewegungsrichtung gegen Strecke 0 strebt. Die perspektivische Verzerrung führt lediglich dazu, dass das dreidimensionale Objekt in Bewegungsrichtung nicht mehr sichtbar ist. Es bewegt sich bei Erreichen der Lichtgeschwindigkeit lediglich in eine andere Raumrichtung, die im vorgestellten Bezugssystem, das nur eine Raumrichtung hat (Strecke), nicht darstellbar ist. Diesen Effekt kannst Du unter dem Stichwort "Gamovs Radfahrer" googlen.
Anders ausgedrückt: Die Längenkontraktion ist lediglich eine Folge der Tatsache, dass man sich bei der Definition von Geschwindigkeit auf eine räumlich eindimensionale Betrachtung (Strecke/Zeit) festgelegt hat.
Einstein hat seine Theorie ursprünglich auch Invarianztheorie genannt, weil auf der Grundlage des Relativitätsprinzips niemand tatsächlich dünner wird oder eine Uhr langsamer geht. Bewegte Maßstäbe (Uhren und Längenmaße) werden lediglich im Bezugssystem perspektivisch verzerrt wahrgenommen und müssen deshalb mit dem Lorentz-Faktor umgerechnet werden.
So wie ein um 90° gedrehter Zollstock für Längenmessungen unbrauchbar ist, sind es bei hohen Geschwindigkeiten nahe der Lichtgeschwindigkeit Uhren und Längenmaße.
Vorstellungen, dass für Photonen keine Zeit vergeht ( 0 Dauer) oder Längen verschwinden (0 Strecke) sind allein deshalb nicht realitätsgerecht, weil die Lichtgeschwindigkeit nicht unendlich ist.

Nochmal: Meine Sicht der Dinge. Muss nicht richtig sein.

MfG
Harti



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Beitrag zuletzt bearbeitet von Nicht von Bedeutung am 08.03.2018 um 23:27 Uhr.
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Claus (Moderator)
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Hallo Nicht von Bedeutung,

Nicht von Bedeutung schrieb in Beitrag Nr. 2283-23:
Und immer wieder stößt mir dabei diese Wechselseitigkeit auf, die gar nicht da ist, weil immer etwas gemessen wird, was nicht da sein dürfte.

Ich hatte hier schon einige Male darauf hingewiesen, dass dieser scheinbare Widersruch nicht auftauchen würde, wenn man nicht nur den einen von der SRT vorhergesagten Effekt (hier die wechselseitige Zeitverlangsamung), sondern alle vorhergesagten Effekte berücksichtigen würde (wenn man also im nachfolgend beschriebenen Fall insbesondere die Relativität der Gleichzeitigkeit entfernt stattfindender Ereignisse in die Überlegungen einbeziehen würde).

Im Falle der im Kreis fahrenden Eisenbahn bspw. wundert man sich darüber, dass der Zugführer jünger bleibt, als der am Stecker sitzende Beobachter, denn aus der Sicht des Zugfahrers sei es doch schließlich der Beobachter, der bewegt erscheine. Dabei bezieht man jedoch nicht ein, dass sich beim Zugführer durch dessen (stetigen) Inertialsystemwechsel (ebenso stetig) das ändert, was sich im "Jetzt" des Zugführers aktuell am Ort des Steckers ereignet1).

Wenn du den Kreis durch ein Polygon ersetzt, macht für den Zugführer das aktuelle äußere Geschehen (also z.B. das aktuelle Geschehen am Stecker) bei jedem Inertialsystemwechsel (also bei jedem Durchlaufen einer "Ecke" des Polygons) einen Zeitsprung nach vorn, so dass der Zugführer, wenn schließlich die vollständige Runde durchlaufen ist, jünger geblieben ist, als der am Stecker Sitzende, obwohl die Uhr des am Stecker Sitzenden während der gesamten Zeit des Durchlaufens der geradlinigen Abschnitte des Polygons (somit also während der gesamten Zeit schlechthin, in der der Zug die Runde absolviert hat) in genau gleicher Weise langsamer als die eigene lief, wie die Uhr des Zugführers aus der Sicht des am Stecker Sitzenden langsamer lief, als seine eigene.

1) Dieser Effekt steht im Übrigen mit eventuellen Beschleunigungen - entgegen häufiger Behauptungen - in keinerlei Zusammenhang.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Nicht von Bedeutung am 08.03.2018 um 23:27 Uhr.
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Claus (Moderator)
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Hallo Nicht von Bedeutung,

Nicht von Bedeutung schrieb in Beitrag Nr. 2283-27:
Nun kommst du aber in die Bredullie zu erklären, woher der Zeitsprung kommt und wieso er nur beim Zugführer auftaucht.

Hatte ich schon gesagt: Der Zeitsprung kommt durch die Relativität der Gleichzeitigkeit und er tritt deswegen nur beim Zugführer auf, weil nur der Zugführer sein Inertialsystem stetig wechselt - denn genau das ist erforderlich, damit man zu unterschiedlichen Auffassungen über die Gleichzeitigkeit von Ereignissen an einem entfernten Ort und damit zu einem Zeitsprung gelangen kann.

Nehmen wir einmal ein einfaches und typisches Beispiel für´s Jüngerbleiben, welches wir hier bereits diskutiert haben:

Jemand fliege von der Erde mit 0,8c zu einem 8 Lj entfernten Stern, kehrt dort um und fliegt zurück. Die Reise dauert aus der Sicht des zu Hause Gebliebenen 20 Jahre, aus der Sicht des Reisenden 12 Jahre. Die Geschwindigkeit der Reise sehen beide gleich: 0,8c. Für den Reisenden ist die Distanz zum Stern auf 4,8 Lj verkürzt.

Warum ist nun aber der Reisende nach seiner Rückkehr jünger geblieben, obwohl dieser behaupten kann, die Uhr des zu Hause Gebliebenen sei mit dem Faktor 0,6 langsamer gelaufen?

Die Antwort ist im Minkowski-Diagramm der Reise abzulesen. Ich habe es in Beitrag Nr. 13-828 gezeichnet.

In Minkowski-Diagrammen ereignen sich stets diejenigen Ereignisse gleichzeitig, die auf Parallelen zur Raumachse (x-Achse) der in den Diagrammen dargestellten Inertialsysteme liegen. Der Grafik kannst du entnehmen, dass sich im Inertialsystem des Reisenden dessen Ankunft auf dem Stern gleichzeitig mit dem Jahr 3,6 der Erde ereignet. Wahrend der 6-jährigen Hinreise des Reisenden ist die Uhr auf der Erde also um 3,6 Jahre vorgerückt und somit (so, wie es sein sollte) mit dem Faktor 0,6 langsamer gegangen, als seine eigene.

Der Reisende tritt nun umgehend den Rückweg an und wechselt dazu sein Inertialsystem. Die Abreise ereignet sich für den Reisenden zwar zum selben Zeitpunkt, wie seine Ankunft, aber durch den Inertialsystemwechsel erfolgt die Abreise nun nicht mehr gleichzeitig mit dem Jahr 3,6 sondern mit dem Jahr 16,4 der Erde. Es tritt also ein Zeitsprung am entfernten Ort (Erde) auf, weil die Parallele zur x-Achse des Rückreisesystems durch den Ankunfts-/ Umkehrpunkt die t-Achse des Erdsystems im Jahr 16,4 schneidet. Während der 6-jährigen Rückreise des Reisenden rückt die Uhr der Erde also von 16,4 auf 20 Jahre vor. Die Erduhr ist in den 6 Jahren der Rückreise des Reisenden also erneut 3,6 Jahre vorgerückt und damit erneut (so wie es sein sollte) mit dem Faktor 0,6 langsamer gelaufen, als die Uhr des Reisenden.

Obwohl der Reisende nach Abschluss der Reise jünger geblieben ist, als der Erdbewohner, ist deine These aus Beitrag Nr. 2283-27 also leider falsch:

Nicht von Bedeutung schrieb in Beitrag Nr. 2283-27:
Langsamer geht nach meinem Dafürhalten aber ganz sicher nur eine [Uhr], nämlich jene die aktiv beschleunigt bzw. bewegt wird, also meine.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Nicht von Bedeutung am 08.03.2018 um 23:27 Uhr.
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Hallo Claus,

wie machen das die mechanischen Uhren der Zwillinge, dass sie einerseits vor- bzw. andererseits zurückspringen ? Oder ist das in der Praxis (tatsächlich) nicht der Fall und es handelt sich nur um theoretische (relativistische Effekte), gewissermaßen perspektivische Verzerrungen ?
Nach meiner Meinung ist es nicht möglich, dass unter der Geltung des Relativitätsprinzips im Ergebnis beim Wiedersehn ein Zwilling jünger ist als der Andere.
Indem der Reisezwilling seine Richtung ändert, beschleunigt er und seine Bewegung ist nicht mehr inertial.
In einem (absoluten, dritten) Raumzeitdiagramm (Minkowski-Diagramm) müssen die Bewegungen der Zwillinge in Form von Vektoren dargestellt werden.
Der Erdzwilling verändert sich allein zeitlich (Vektor AB); der Reisezwilling verändert sich von A nach C und von C nach B (Vektor AC + CB). Die Vektorrechnung ergibt: AB =AC + CB. Auf der Uhr des für beide Zwillinge absoluten, dritten Raumzeitdiagramms, mit dem der Erdzwilling verbunden ist, weil er ruht, ist für beide Zwillinge dieselbe Zeit vergangen. Der Reisezwilling kann in derselben Zeit wie der Erdzwilling auch noch eine räumliche Veränderung durchführen, weil er sich mit einer "höheren" Geschwindigkeit als der Erdzwilling bewegt.

Man kann es auch anders ausdrücken: Mit dem Raumzeitdiagramm wird für beide Zwillinge ein absolutes, drittes Bezugssystem geschaffen, in dem für beide Gleichzeitigkeit herrscht. Dies ist notwendig, weil die Bewegung des Erdzwillings inertial und die des Reisezwillings nichtinertial ist und deshalb das Relativitätsprinzip zwischen ihnen nicht anwendbar ist. Anders kann man auch das Ergebnis der herrschenden Meinung, dass nämlich der Erdzwilling nach der Reise tatsächlich jünger sein soll als der Reisezwilling, nicht interpretieren.
Für Erd- und Reisezwilling werden verschiedene "Geschwindigkeiten" vorausgesetzt; dies ist nur auf der Grundlage eines dritten, für beide absoluten Bezugssystems möglich. Bei der Geschwindigkeit des Reisezwillings handelt es sich nicht um eine Relativgeschwindigkeit zwischen beiden Zwillingen.

MfG
Harti
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Claus (Moderator)
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Hallo Nicht von Bedeutung, hallo Harti,

ich stimme euch zu, dass alle Teilnehmer "ohne weitere Anhaltspunkte" gleichberechtigt sind. Dennoch würde ich euch gern überzeugen, dass man zu Ableitung der Fakten des Zwillingsparadoxons kein absolutes Koordinatensystem benötigt.

Ich habe deshalb noch ein Diagramm gezeichnet. Diesmal aus der Sicht des Reisenden: Statt selbst mit seinem Raumschiff umzukehren, lässt der Reisende das Raumschiff am Wendepunkt von einem Kollegen weiterfliegen und steigt selbst in ein Beiboot, um umzukehren. Der weiterfliegende Kollege beobachtet die Szenerie von seinem System aus, in dem sich die Erde konstant mit 0,8c von ihm entfernt.



Obwohl das Diagramm ein völlig anderes Bezugssystem, als das in Beitrag Nr. 13-828, zu Grunde legt, stellt auch der weiterfliegende Pilot (in seinem Inertialsystem) dieselben Fakten1) wie in der Grafik von Beitrag Nr. 13-828 fest:

1. Wenn das Raumschiff am Wedepunkt ankommt sind 6 Jahre Raumschiffzeit vergangen.
2. Wenn das Raumschiff am Wedepunkt ankommt, ist die Erde 4,8 Lichtjahre entfernt.
3. Wenn das Raumschiff am Wedepunkt ankommt, schreibt man auf der Erde das Jahr 3,6.
4. Wenn das Raumschiff am Wedepunkt ankommt, sieht man mit dem Fernrohr auf der Erde das Jahr 2.
5. Der Beibootzwilling erreicht die Erde im Erdjahr 20
6. Wenn der Beibootzwilling die Erde erreicht, ist er um weitere 6 Jahre gealtert.

1) kleiner Kasten unten links: Das Raumschiffjahr 6 ereignet sich gleichzeitig mit dem Erdjahr 3,6 (Parallele zur xr -Achse). Ein von der Erde im Erdjahr 2 ausgesandter Lichtstrahl erreicht das Raumschiff im Raumschiffjahr 6, also am Wendepunkt .

rote Weltlinie des Beibootkollegen: Bei der Wende im Raumschiffjahr 6 ändert das Beiboot aus der Sicht des weiterreisenden Raumschiffs zweimal seine Geschwindigkeit um je 0,8c, einmal um ins Erdsystem zu wechseln und ein zweites Mal, um sich mit 0,8c auf die Erde zuzubewegen. Enstprechend dem Additionstheorem bewegt sich das Beiboot vom Weiterreisenden aus gesehen also nun mit 0,976c auf die Erde zu, welche sich ihrerseits mit 0,8c weiter entfernt. Um die 4,8 Lj entfernte Erde mit der Differenzgeschwindigkeit einzuholen, benötigt der Beibootkollege also weitere 4,8/ 0,176 = 27,27 Jahre Raumschiffzeit. Bei einer Relativgeschwindigkeit von 0,976c geht die Uhr des Beibootkollegen aufgrund der Zeitdilatation mit dem Faktor l = sqrt(1 - 0,9762) langsamer, als die des im Raumschiff verbliebenen Piloten, so dass der Kollege im Beiboot während der 27,27 Jahre, die der Raumschiffpilot weiterfliegt, nur um 27,27 * l = 6 Jahre älter geworden ist, wenn er schließlich die Erde erreicht.
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Nicht von Bedeutung am 08.03.2018 um 23:27 Uhr.
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Hallo Nicht von Bedeutung,

Nicht von Bedeutung schrieb in Beitrag Nr. 2283-32:
Das wirst du aber mit Koordinatensystemen nun mal nicht können, weil diese mit ihren Ursprüngen die Eigenart haben, ein solches, nicht benötigtes, absolutes Bezugssystem einzuführen. Der Ursprung eines jeden Koordinatensystems oder Minkowski-Diagramms ist ein Bezugspunkt. Somit ist jedes Koordinatensystem oder Minkowski-Diagramm ein Bezugssystem. Davon würde ich dich gerne überzeugen (obwohl... warum überzeugen? Ich meine, du schreibst es ja auch schon selber).

Genau. Was deinen zweiten Satz anbelangt, bin ich bereits überzeugt. Wenn man nun aber hunderte von Koordinatensystemen zeichnen kann, von deren jedes die anderen Koordinatensysteme in anderer Form enthält, musst du doch wohl zugestehen, dass man die Hunterte wohl kaum als "absolut" bezeichnen kann, oder? Oder aber, wir beide verstehen unter "absolut" etwas anderes. Unter einem absoluten System verstünde ich eines und nur eines.
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Claus (Moderator)
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Nicht von Bedeutung schrieb in Beitrag Nr. 2283-32:
Auf einem Photon würde vergeht Zeit, nur ist sie nicht mehr meßbar. Ohne Zeit ist auch keine Geschwindigkeit mehr meßbar, jedoch wird man immer an seiner Umgebung sehen, dass man sich gegenüber anderen Dingen bewegt und diese Dinge können in Bewegungsrichtung nicht mit Länge 0 wahrgenommen werden, weil sie sonst in allen Richtungen mit Länge 0 wahrgenommen werden würden. Auch davon würde ich (nicht nur) dich gerne überzeugen.

Machen wir dazu mal ein Gedankenexperiment:

Du fängst an, dich in Raumrichtung zu bewegen und mögest dabei immer schneller werden. Nehmen wir an, der "Raum nach vorne" bestünde aus einer endlichen Strecke und du könntest, wenn du fast Lichgeschwindigkeit erreicht hast, deine Massenzunahme verhindern, deine Ruhmasse verringern und so weiter beschleunigen. Du würdest dann immer mehr "Photon" und erreichtest schießlich die ersehnte Lichtgeschwindigkeit.

Der "Raum nach vorne" wäre dann zu einem waagerechten Strich zusammengeschrumpft, der sich mit v=c nach hinten von dir entfernen würde. Aber dieser "Strich" (mit all seinen Galaxien, in dem du dich zuvor ja befandest) wäre dann ja nicht weg, sondern würde sich nur nach hinten von dir wegbewegen. Und dort wo du dich jetzt (aus deiner Sicht noch genau so lang wie vorher) befindest - sowie weiter nach "vorne" voraus in deiner "Flugrichtung" - wäre dann zwar nichts galaxienmäßiges mehr, aber immer noch leerer Raum. So würdest du also weiter fliegen, allerdings hättest du keinen Anhaltspunkt mehr, "worin" du dich bewegen würdest. Du würdest dein "Fliegen" dann nur noch als Vergehen von Zeit empfinden.


Zitat von Nicht von Bedeutung:
Für mich sieht es so aus, als hätte man vergessen, dass alles inklusive Licht in irgend etwas absolut ruhen (ok, Licht vllt. nicht gerade) oder sich absolut bewegen muss, selbst wenn es sich bei diesem Irgendwas um Nichts handelt. Innerhalb dieses Nichts wird es immer beliebige Orte geben, an denen man Objekte beobachten kann, die sich bewegen und man wird ebenso beobachten, dass sich für diese eine in Bewegungsrichtung langsamer und entgegen die Bewegungsrichtung schneller gemessene Lichtgeschwindigkeit ergeben würde.

Obwohl Bauhof mich dafür schelten würde, sympathisiere ich mit deinem Gedanken und mache daraus einmal folgende spekulative Geschichte:

Als du im ursprünglichen Universum immer schneller wurdest, verkürzte sich die von dir wahrgenommene Länge in Flugrichtung mehr und mehr und du flogst schließlich in die Leere. Wo kommt diese Leere auf einmal her? War sie vorher nicht da? Ich behaupte doch - genauso, wie deine ursprüngliche Flugrichtung noch immer "da" ist. Du hast die neue Dimension, in deren Richtung du nun fliegst, nur vorher nicht als Tiefendimension "gesehen", so wie du jetzt die ursprüngliche Flugrichtung nicht mehr als Tiefendimension (sondern zu einem Strich zusammengeschrumpft) erlebst. Das lässt vermuten, dass du deine "Beschleunigung auf Lichtgeschwindigkeit" auch als "Änderung deiner ursprünglichen Flugrichtung um 90°" verstehen kannst.

Wenn man aber Beschleunigung als "Richtungsänderung" interpretiert, muss man sich offensichtlich bereits vor der Beschleunigung bewegt haben. Ich spekuliere nun, dass diese ursprüngliche Bewegung, von der man als Ruhender im ursprünglichen Universum nichts mitbekam, das "Vergehen von Zeit" ist.
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Hallo NvB,
Nicht von Bedeutung schrieb in Beitrag Nr. 2283-32:
Und zur Relativität der Gleichzeitigkeit:
"Erst in der speziellen Relativitätstheorie wird die Existenz einer universell gültigen Zeit – und somit eines universellen Verständnisses von Gleichzeitigkeit – widerlegt." (Quelle Wikipedia)
Kein Mensch hat das widerlegt.
Vielleicht lassen sich die Zusammenhänge so verstehen.
In der SRT gilt ein anderer Begriff der Gleichzeitigkeit als im allgemeinen Sprachgebrauch. Gleichzeitig im Sinne der SRT sind zwei Ereignisse, deren Kenntnis (Verbindung) durch den Elektromagnetismus (Lichtgeschwindigkeit) vermittelt wird.
Beispiel: Ein Ereignis, das jetzt ( im Sinne von Gleichzeitigkeit im allgemeinen Sprachgebrauch) auf der Sonne stattfindet, sehe ich nach ca. 8 Minuten auf meiner Uhr. Solange braucht das Licht, um zu mir zu gelangen.
Dieser Gleichzeitigkeitsbegriff basiert auf einer raumzeitlichen Betrachtung, weil die Dauer/Zeit (8 Minuten) von der Distanz Erde - Sonne abhängt. Der Elektromagnetismus, der unsere Wahrnehmungsmöglichkeit bestimmt, zwingt zu einer raumzeitlichen Betrachtung.
Dieser Gleichzeitigkeitsbegriff findet sich auch in Raumzeitdiagrammen wieder, indem lichtartige Raumzeitintervalle (Vektoren) den Betrag 0 haben.

Meine Uhr (Beobachteruhr) wird auf der Grundlage dieses raumzeitlichen Gleichzeitigkeitsbegriffs zu einer absoluten Uhr und repräsentiert eine absolute Zeitvorstellung.

Gedankenexperiment unter Abänderung des Zwillingsparadoxons dazu: Mein Zwillingsbruder startet "jetzt" auf der Sonne und reist mit Lichtgeschwindigkeit zu mir. Nach 8 Minuten auf meiner Uhr trifft er bei mir ein und ich sehe seinen Start auf der Sonne. Beide sind wir um diese 8 Minuten während seiner Reise gealtert. Dass ich ihn auf der Sonne starten sehe und er gleichzeitig bei mir ankommt, ist der falsche Gleichzeitigkeitsbegriff des allgemeinen Sprachgebrauchs. Falsch ist dieser Begriff deshalb, weil er die Abhängigkeit unserer Wahrnehmungsmöglichkeiten vom Elektromagnetismus (bzw. von Raum und Zeit bei Anwendung auf den Elektromagnetismus) nicht berücksichtigt.

MfG
Harti
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Nicht von Bedeutung am 08.03.2018 um 23:27 Uhr.
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Hallo Nicht von Bedeutung,

Nicht von Bedeutung schrieb in Beitrag Nr. 2283-36:
Das Zeit vergeht, kann ich bei der erreichten speziellen Geschwindigkeit auch nur noch physisch empfinden, aber nicht mehr messen, weil die Uhr tatsächlich stehen geblieben ist.

Bleiben wir nochmal bei dem Strich (,der von mir aus gern auch einen Pixel Dicke aufweist).

Der entfernt sich von dir aus gesehen mit v = c (bzw. bei Pixeldicke v geringfügig kleiner c). Das kannst du mit deiner Uhr messen, die an deinem Ort noch genauso läuft, wie immer (du selbst bist ja auch in Längsrichtung nicht geschrumpft, sondern nur deine Umgebung, die sich von dir entfernt).

Wenn man davon spricht, dass die Uhr bei einem mit v = c bewegten Objekt "zum Stillstand" kommt, so gilt das für die Sicht von außen (also vom Strich aus gesehen). Nur derjenige, der beobachtet, wie sich ein Objekt bewegt, kann sagen, dass dessen Zeit (nahezu) stillsteht. Für denjenigen, der sich bewegt, ändern sich lokal dagegen weder Länge noch Zeitverlauf.
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Hallo Nicht von Bedeutung,

Nicht von Bedeutung schrieb in Beitrag Nr. 2283-36:
Und btw.: Richtungsänderung ist eine Art Beschleunigung (Geschwindigkeitänderung gegenüber mehrerer Achsen, während einer Bewegung mit konstanter Geschwindigkeit auf der (krummen) Strecke, wie z.B. bei einer Kreisbewegung), Beschleunigung aber nicht eine Art Richtungsänderung, sondern, wie eben schon gesagt, eine Geschwindigkeitsänderung - über einen Zeitraum auf beliebigen Strecken inkl. geraden.

Normalerweise macht man diese Unterscheidung. Darüber bin ich mir bewusst. Aber ich wollte ja mal etwas spekulieren und habe unterstellt, dass jedes Objekt (auch ein ruhendes) eine Art "Anfangsgeschwindigkeit" besitzt.

In Unterschied zu deiner These:

Nicht von Bedeutung schrieb in Beitrag Nr. 2283-1:
Zeit vergeht demnach nur und zwar unabhängig davon, ob sie gemessen wird oder gar gemessen werden kann und auch unabhängig davon, ob sich Materie stets auf ein und der selben Strecke hin und her bewegt oder gar irgendwo verweilt (ruht), in eine einzige nicht räumlich definierbare Richtung...

gehe ich allerdings davon aus, dass man diese Richtung, in die man sich ursprünglich mit v = c bewegt, ändern kann. Die "Geradlinige Beschleunigung" wäre dann einer Kurvenfahrt gleichzusetzen. Wenn man durch weitere Beschleunigung schließlich die Geschwindigkeit v = c in Raumrichtung erreicht, so hat man seine Flugrichtung um 90° gedreht - und zwar aus der von dir so bezeichneten "einzigen nicht räumlich definierbaren Richtung" in eine neue Richtung, welche jetzt aber räumlich definierbar ist.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Claus am 12.11.2017 um 17:41 Uhr.
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Nicht von Bedeutung schrieb in Beitrag Nr. 2283-39:
Bei einer stehen gebliebenen Uhr wäre selbst ein Strich mit der Pixelbreite 1 unendlich breit und das, obwohl er gerade eben auf Breite 0 kontrahierte.

... stetig vorwärts zählend bis hin zur Lichtgeschwindigkeit, wenn sie [die Uhr] gar nicht mehr zählt, ...

Warum sollte die Uhr des mit v ~ c bewegten Systems stehengeblieben sein? Hattest du meinen Einwand berücksichtigt:

Claus schrieb in Beitrag Nr. 2283-37:
Das kannst du mit deiner Uhr messen, die an deinem Ort noch genauso läuft, wie immer ...
Wenn man davon spricht, dass die Uhr bei einem mit v = c bewegten Objekt "zum Stillstand" kommt, so gilt das für die Sicht von außen ... Für denjenigen, der sich bewegt, ändern sich lokal dagegen weder Länge noch Zeitverlauf.

Oder bist du der Auffassung, dass die Uhr des Sich-Bewegenden (also die Uhr, mit der das mit v ~ c bewegte Objekt seine Eigenzeit misst) zum Stillstand kommt?
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