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Beitrag Nr. 2264-702
10.04.2018 18:10
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Beitrag Nr. 2264-703
10.04.2018 20:59
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Zitat von Claus:Photonen haben "einen freien Willen", die Grenzschicht zu passieren - oder in die Gegenrichtung umzukehren.
Zitat von Kirsche:Welle und Teilchen dürften insoweit unteilbar sein.
Claus (Moderator)
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Beitrag Nr. 2264-704
10.04.2018 22:40
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Harald Denifle schrieb in Beitrag Nr. 2264-703:Deshalb werden ... stets um die 8 % der Photonen reflektiert. Die Länge der dichteren Potenzialkette dürfte somit Ursache für die Festlegungen “des freien Willens“ der partiellen Reflexion sein.
Stueps (Moderator)
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Beitrag Nr. 2264-705
11.04.2018 08:47
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 2264-701:[Bohr] Wir sind hier so weit von einer kausalen Beschreibung entfernt, dass man behaupten könnte, ein Atom in einem stationären Zustand hätte gar einen freien Willen, zwischen verschiedenen möglichen Veränderungen zu wählen."
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Beitrag Nr. 2264-706
11.04.2018 08:48
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Zitat von Harald:Harald Denifle schrieb in Beitrag Nr. 2264-703:Die Weiterreichung von Photonen über Potentiale erzeugt wohl Wellen und schafft die Grenzflächen, welche wir staunend betasten und im Grunde niemals finden.
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Beitrag Nr. 2264-707
11.04.2018 18:50
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 2264-704:Wenn es eine - wie auch immer geartete - eindeutige Ursache für die Reflexion gibt - und die Photonen alle gleich sind, müssten sie sich auch alle gleich verhalten - und nicht nur 8%.
Claus (Moderator)
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Beitrag Nr. 2264-708
11.04.2018 21:08
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2264-705:Stabile Existenz ... braucht klare Regeln ohne Ausnahme.
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Beitrag Nr. 2264-709
11.04.2018 22:59
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Zitat von Claus:ok, die Rauheit der Oberfläche könnte ein Grund für die Statistik sein. Nun kannst du die Spiegelfläche aber sukzessive glatter machen und an eine mathematisch ideale Spiegelebene heranführen. Es bleibt bei der Statistik.
Zitat von Claus:Nehmen wir einige Wasserstoffatome. Alle sind gleich und alle haben ein Elektron auf der K-Schale. "Baden" wir diese Wasserstoffatome nun in polychromatischem Licht, dann greifen sich einige der Elektronen ein niederenegetisches Photon, um damit auf die nächsthöhere L-Schale zu springen - andere greifen sich jedoch ein höherenergetisches Photon und überspringen eine "Etage" bis auf die M-Schale. Warum?
Warum verhalten sich die Elektronen der Wasserstoffatome verschieden und nicht alle gleich?
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Beitrag Nr. 2264-710
12.04.2018 09:01
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Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2264-702:ein einzelnes Photon hat m.W. Wellen- und Teilchencharakter. M.W. nach hat es zwar keine Masse, aber eine Energie, die von der Frequenz abhängt.
Claus (Moderator)
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Beitrag Nr. 2264-711
12.04.2018 09:31
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Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2264-709:Warum sollten sie es beim „Baden“ nicht so halten? Wenn die Elektronen einer Oberfläche aus Wasserstoffatomen mit Photonen unterschiedlicher Energie bestrahlt werden, trifft aus dem Bündel ein hochenergetisches Photon auf ein Elektron und ein niederenergetisches auf ein anderes. Eine Wahlmöglichkeit besteht da nicht.
Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2264-705:Falls ich das richtig sehe, setzt du auf die Karte des echten Zufalls ...
Zitat von Kirsche:Deine Frage setzt die Annahme voraus, das Elektron könnte sich ein Photon seiner Wahl aus dem Bündel heraussuchen.
Zitat von Kirsche:Dies ist m.E. unmöglich.
Zitat von Kirsche:Oder habe ich dich falsch verstanden?
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Beitrag Nr. 2264-712
12.04.2018 10:19
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 2264-711:Wir hatten hier früher schon ausgiebig diskutiert und festgestellt, dass auf der Quantenebene lokale, temporale verborgene Parameter zugunsten eines - zumindest äußerlich so feststellbaren - echten Zufalls ausgeschlossen wurden, vgl. z.B. Beitrag Nr. 1188-3, Beitrag Nr. 2075-196 und auch
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Beitrag Nr. 2264-713
12.04.2018 12:22
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Zitat von Claus:Claus schrieb in Beitrag Nr. 2264-711:Vielmehr stehen - für jedes der Wasserstoffelektronen gleich - die Wellenfunktionen verschiedener Photonen zur Verfügung (was ich anschaulich mit meiner Formulierung "Baden im polychromatischen Licht" ausdrücken wollte).
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Beitrag Nr. 2264-714
12.04.2018 21:44
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Claus (Moderator)
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Beitrag Nr. 2264-715
13.04.2018 04:26
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2264-705:Ein Photon passiert die Grenzschicht, passiert sie nicht, wird abgelenkt, nimmt alle ihm möglichen Wege.
Die Kopenhagener Deutung nimmt den Wellenkollaps an, das Photon macht genau eine Sache, die unerklärlich ist. Schon die Tatsache, dass sich das Photon entscheidet, ist unerklärlich.
Du weißt, dass man diesen Kollaps postulieren musste, um Messergebnisse erklären zu können.
Und du weißt auch, dass ein willkürlich behaupteter Kollaps höchstwahrscheinlich auf Dauer keinen Bestand haben wird. Wir wollen Gründe. Kausalität.
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Beitrag Nr. 2264-716
13.04.2018 09:08
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Beitrag Nr. 2264-717
14.04.2018 19:48
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Dem zitierten Text kann ich voll zustimmen. Das ist auch meine Sichtweise des Universums. Aufgrund meiner Neuronenverbindungen kann ich gar nicht anders, als diesen Beitrag zu schreiben.Claus schrieb in Beitrag Nr. 2264-715:...,
es ist halt der alte Streit, ob die Unbestimmtheit im Grunde gar nicht vorhanden ist und wir stattdessen nur ungenau messen können.
Wenn Letzteres der Fall ist, gäbe es keinen echten Zufall, sondern nur einen "falschen".
Sachlich nur ein marginaler Unterschied, aber philosophisch wichtig, denn ersteres bedeutet Freiheit, letzteres dagegen Determiniertheit.
...
Mir kommt das so vor, als entscheide ich mich heute ausnahmsweise mal für Nudeln statt Pizza. Einfach so. Weil ich das heute eben mal so will.
Meine streng determinismusgläubige Familie fällt vom Glauben ab, weil ich doch sonst so verlässlich Pizza esse. Sie hat bereits für Pizza zum Mittag eingekauft. Sie will Gründe für die Nudeln. Kausalität.
Als der Hirnforscher dann feststellt, ich könne aufgrund meiner Neuronenaktivität gar nicht anders, als heute Nudeln zu essen, ist meine Familie wieder zufrieden.
...
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Beitrag Nr. 2264-718
15.04.2018 10:24
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Zitat von Bernhard Kletzenbauer:Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 2264-717:Ich finde es aber nicht in Ordnung, wenn man daraus schlußfolgert, daß im nicht sichtbaren Bereich alles chaotisch und zufällig wäre, und nicht nach Regeln liefe. Jedes Ereignis hat seine Ursache. Zufall, im Sinne von Willkür und Verstoß gegen Naturgesetze kann es logischerweise nicht geben.
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Beitrag Nr. 2264-719
15.04.2018 12:48
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Da bin ich anderer Meinung. Freiheit und Determinismus schließen sich aus. Ich gehe außerdem davon aus, daß es Zufall nicht gibt.Kirsche schrieb in Beitrag Nr. 2264-718:...Es gibt kein „Entweder Freiheit oder Determinismus“ vielmehr ist das eine ohne das andere nicht denkbar, aber die Freiheit kann sehr auf puren Zufall eingeschränkt ausfallen.
Das scheint nur so.Zitat:Ich mag Pizza und esse täglich Pizza, um bei diesem Beispiel zu bleiben. Dann treffe ich täglich eine freie Entscheidung dies zu tun.
Richtig. Das meine ich damit, daß es gleichwertige,"freie" Wahl-Möglichkeiten stets gibt.'Zitat:Sämtliche anderen Möglichkeiten, nämlich es einmal mit Nudeln oder Gemüse oder anderen Speisen zu versuchen, hat es zu diesem Zeitpunkt der Entscheidung auch gegeben,...
Das sehe ich auch so. Das Uni-Versum ist einzigartig. (Man könnte alle Abläufe in einem determinierten Block Diagramm darstellen. Aber das Block-Universum ist wieder ein anderes Thema).Zitat:...Es gibt keine andere Welt, in der ich dann Pizza esse.
Noch einmal: Ein "Fächer" aus Entscheidungs-Möglichkeiten ist stets vorhanden.Zitat:Wir Menschen tragen zu jedem unserer Gedankenmomente einen Fächer aus Entscheidungspfaden mit uns, können daraus aber nur eine einzige der Möglichkeiten auswählen.
Das sehe ich auch so.Zitat:PS: Schrödingers Katze ist entweder tot oder lebendig, niemals aber beides!
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Beitrag Nr. 2264-720
15.04.2018 16:34
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Denken wir uns ein endliches Universum, welches von einem mächtigen Beobachter von außen komplett beobachtet werden kann. Er besitzt demnach eine Zustandsfunktion des gesamten Universums. Alle Objekte darin unterliegen der Quantenmechanik und alles Geschehen wäre in diesem System berechenbar. Vorwärts und rückwärts, also deterministisch. Dabei spielt es mMn keine Rolle, ob die durch Superposition in die Wellenfunktion eingehenden quantenmechanischen Objekte diskret sind. Alle unterliegen zusätzlich zu den drei in diesem System (prinzipiell, aber von unseren kleinen Gehirnen nicht wirklich) beherrschbaren Wechselwirkungen, noch der Gravitation. Bei jedem einzelnen Anteil der entstehenden Raumzeitverzerrungen geht das bis zu sehr kleinen Abständen und hebelt nach unseren Kenntnissen die Berechenbarkeit aus. Dadurch geht vermutlich auch die Determiniertheit verloren. Zumindest gemäß der bekannten physikalischen Gesetze.Claus schrieb in Beitrag Nr. 2264-715:Hallo liebe Deterministen,
es ist halt der alte Streit, ob die Unbestimmtheit im Grunde gar nicht vorhanden ist und wir stattdessen nur ungenau messen können.
Wenn Letzteres der Fall ist, gäbe es keinen echten Zufall, sondern nur einen "falschen".
Sachlich nur ein marginaler Unterschied, aber philosophisch wichtig, denn ersteres bedeutet Freiheit, letzteres dagegen Determiniertheit.
Und mMn auch die Einführung eine unendlichen Universums.Claus schrieb in Beitrag Nr. 2264-715:Nun kam John Bell mit seiner Ungleichung und stellt die Deterministen vor die Alternative, entweder den Realismus oder die Lokalität aufgeben zu müssen. Ein herber Schlag für die Anhänger der klassischen Sichtweise.
Aber es gibt ja noch eine Trumpfkarte: die Vielen Welten.
Mit dem Einfluss unbekannter Objekte aus dem Unendlichen wird mMn das Gleiche erreicht, wie mit den vielen Welten. Die Beschreibung ähnelt dann der von Bohm.Claus schrieb in Beitrag Nr. 2264-715:Stueps schrieb in Beitrag Nr. 2264-705:Ein Photon passiert die Grenzschicht, passiert sie nicht, wird abgelenkt, nimmt alle ihm möglichen Wege.
Die Kopenhagener Deutung nimmt den Wellenkollaps an, das Photon macht genau eine Sache, die unerklärlich ist. Schon die Tatsache, dass sich das Photon entscheidet, ist unerklärlich.
Du weißt, dass man diesen Kollaps postulieren musste, um Messergebnisse erklären zu können.
Und du weißt auch, dass ein willkürlich behaupteter Kollaps höchstwahrscheinlich auf Dauer keinen Bestand haben wird. Wir wollen Gründe. Kausalität.
Mir kommt das so vor, als entscheide ich mich heute ausnahmsweise mal für Nudeln statt Pizza. Einfach so. Weil ich das heute eben mal so will.
Meine streng determinismusgläubige Familie fällt vom Glauben ab, weil ich doch sonst so verlässlich Pizza esse. Sie hat bereits für Pizza zum Mittag eingekauft. Sie will Gründe für die Nudeln. Kausalität.
Als der Hirnforscher dann feststellt, ich könne aufgrund meiner Neuronenaktivität gar nicht anders, als heute Nudeln zu essen, ist meine Familie wieder zufrieden.
Als dann aber der Physiker John feststellt, Neuronen gäbe es immer erst dann, wenn man gezielt nach ihnen sucht, es sei denn, sie würden überlichtschnell miteinander kommunizieren, sagt meine Familie, die ohne lokale, realistische Gründe nicht leben will unvermittelt:
"Na gut. Das geht nicht. Dann gibt es eben stets alle möglichen Cläuse. Pizzaessende, nudelnessende, termitenessende... usw. usw."
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Beitrag Nr. 2264-721
16.04.2018 13:07
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Zitat von Bernhard Kletzenbauer:Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 2264-719:Da bin ich anderer Meinung. Freiheit und Determinismus schließen sich aus. Ich gehe außerdem davon aus, daß es Zufall nicht gibt.
Allerdings können wir lange aneinander vorbei reden (schreiben) wenn wir für "Freiheit" und "Zufall" nicht jeder jeweils die selben Definitionen benutzen.
Ich sehe zwar ein, daß es gleichwertige,"freie" Wahl-Möglichkeiten stets gibt, aber keinen freien Willen. Das Beispiel mit Pizza oder Nudeln hat gezeigt, daß im Laufe des Lebens bestimmte Neuronenverbindungen entstanden, die eine bestimmte Bevorzugung hervorriefen. Aber durch aktuelle Ereignisse kann diese Bevorzugung kurzzeitig, unbeeinflußbar (unfrei) geändert werden. (Ich habe dabei immer das Gedankenbild einer Weiche auf einer Eisenbahn-Gleisstrecke vor Augen.)
Dann erfolgt eine untypische, aber determinierte, Handlung. Diese Handlung halten wir für eine freie Entscheidung, weil wir die Ursache dafür nicht kennen.
Wenn wir aber Einblick in alle Einflüsse hätten, könnten wir auch die direkte Ursache erkennen, und somit erkennen warum dieses Mal die Handlung auf Nudeln essen, anstatt Pizza essen hinauslief.
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.