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Raumzeitverhalten

Thema erstellt von Laresaton 
Beiträge: 1, Mitglied seit 7 Jahren
Hallo Zusammen,

Gestern hatte ich eine fixe Idee, die wahrscheinlich jeder Physiker so kennt oder einfach falsch ist? Dazu habe ich bisher nichts gelesen oder gehört. Da sich an einem Schwarzen-Loch, durch die starke Gravitation der Raum dehnt und die Zeit langsamer vergeht, muss dies ja auch für das gesamte Universum gelten. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat ein gedehnter Raum zur folge, dass die Zeit langsamer vergeht. Das Universum dehnt sich ja auch ständig, also muss die Zeit langsamer vergehen. Da dies aber alle im Universum betrifft, kann es nicht gemessen werden. Man kann aber beobachten, dass sich der Raum bezogen auf unsere Zeit beschleunigt ausdehnt. Was meint/wisst Ihr dazu?

MfG Laresaton
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Claus (Moderator)
Beiträge: 2.420, Mitglied seit 17 Jahren
Hallo Laresaton,

Laresaton schrieb in Beitrag Nr. 2257-1:
Wenn ich es richtig verstanden habe, hat ein gedehnter Raum zur folge, dass die Zeit langsamer vergeht. Das Universum dehnt sich ja auch ständig, also muss die Zeit langsamer vergehen.

Willkommen! Schön, dass du uns diese Frage stellst ;-)

Ich glaube, es ist umgekehrt. Je gekrümmter (nicht je gedehnter) der Raum ist, desto langsamer vergeht die Zeit (für einen außenstehenden Beobachter).

Bei einem geschlossenen Universum mit vergleichsweise kleinem Radius müsste der von dir angesprochene Effekt m.E. merklich sein.

Die Kosmologen haben aber festgestellt, dass der Raum im Rahmen der Messbarkeit "flach" ist (Lamda = 0). Der zurzeit gängigen Vorstellung zufolge schreibt man dies einer extrem starken Dehnung bzw. Aufblähung des Raums in der Frühphase seiner Enststehung zu ("Inflation" - ohne m.E. genau erklären zu können, woher/ warum eine solche Inflation wohl stattgefunden hat).

Durch die Inflation sei das Universum um ein Vielfaches, wenn nicht gar unendlich, größer als derjenige Teil des Universums, den wir beobachten können.

Ob Letzteres stimmt, weiß ich nicht.

Ich hatte hier im Forum auch schon die Vermutung geäußert, dass der Effekt der Rotverschiebung durch die "Flucht" entfernter Galaxien dadurch zudtande kommt, dass sich die Galaxien in verschiedene "Richtungen der Raumzeit" bewegen. Letzteres käme der Verursachung durch eine Krümmung des Gesamtuniversums gleich.
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Beiträge: 952, Mitglied seit 9 Jahren
Laresaton schrieb in Beitrag Nr. 2257-1:
Hallo Zusammen,

Gestern hatte ich eine fixe Idee, die wahrscheinlich jeder Physiker so kennt oder einfach falsch ist? Dazu habe ich bisher nichts gelesen oder gehört. Da sich an einem Schwarzen-Loch, durch die starke Gravitation der Raum dehnt und die Zeit langsamer vergeht, muss dies ja auch für das gesamte Universum gelten. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat ein gedehnter Raum zur folge, dass die Zeit langsamer vergeht. Das Universum dehnt sich ja auch ständig, also muss die Zeit langsamer vergehen. Da dies aber alle im Universum betrifft, kann es nicht gemessen werden. Man kann aber beobachten, dass sich der Raum bezogen auf unsere Zeit beschleunigt ausdehnt. Was meint/wisst Ihr dazu?

MfG Laresaton

Hi, Laresaton!

Wie Claus schon richtiger Weise schrieb, wird der Raum gekrümmt. Ganz korrekt ist es die Raum-Zeit, die durch die Anwesenheit von Masse gekrümmt wird. Das sie dabei „gestreckt“ wird – man sollte die Analogie mit Tüchern und Billardkugeln nicht übertreiben!

Man sollte bedenken: Um eine Zeitdilatation zu messen, muss man Uhren vergleichen, und zwar Uhren, die nicht im selben System sind (wobei definiert wird, welches System wir betrachten). Mit welcher Uhr würdest du die Uhren im Universum vergleichen wollen? Wir stecken ja alle im selben System, und ein Außerhalb gibt es für uns nicht! Also ist jede angenommene Zeitdilatation sinnlos.

Es gibt tatsächlich eine Rotverschiebung bzgl. der Galaxien durch die Gravitation respektive Krümmung der Raumzeit. Diese Rotverschiebung und die Rotverschiebung aufgrund der Eigenbewegung der Galaxien muss man aber von der Rotverschiebung durch die Expansion des Kosmos unterscheiden.

Die Rotverschiebung durch die Expansion des Kosmos als Ganzes ruft für das Licht der Galaxien denselben Effekt hervor, wie die Expansion es für die kosmische Hintergrundstrahlung bewirkt. Er beruht darauf, dass sich Quelle und Ziel voneinander entfernen. Für die kosmische Hintergrundstrahlung gilt dabei, dass sich quasi jeder Raumpunkt von jedem anderen entfernt; wir dürfen dabei nicht vergessen, dass zur Zeit ihrer Entstehung der Kosmos gerade mal 400 000 Lichtjahre durchmaß, und die Strahlung, die wir heute registrieren, stammt aus Bereichen, die sich damals mit nahezu Lichtgeschwindigkeit voneinander entfernten. Worauf es ankommt ist, dass es sich bzgl. der Hintergrundstrahlung und der „Flucht“ der Galaxien um relative Bewegungen zueinander handelt – was ein Beobachter hier wahrnimmt, nimmt auch ein Beobachter dort wahr.

Ein Unterschied besteht darin, dass die kosmische Hintergrundstrahlung beinahe gleichzeitig im Kosmos entstand, als dieser ca. 400 000 Jahre alt war, deshalb ist diese Strahlung beinahe durchgehend von derselben Wellenlänge, während die Rotverschiebung für das Licht der Galaxien von ihrem Alter bzw. deshalb von ihrer Entfernung zu uns abhängt. Die Sterne in den Galaxien sind eben nicht alle gleichzeitig entstanden, und sie sind umso älter, je weiter sie entfernt sind, bzw. wir sehen sie in einem Zustand, wie er vor Milliarden Jahren war.

Die Dichteschwankungen (hervorgerufen von der Dunklen Materie im sehr frühen Kosmos, bereits bevor er für das Licht durchlässig wurde) kann man in der Hintergrundstrahlung messen, es sind die Bereiche, in denen sich später die Galaxien bildeten. Die Gravitationspotentiale gibt es logischer Weise noch heute, und das Licht, das von einer Galaxie ausgesandt wird (von ihren Sternen), muss sich aus diesen Potentialen „herausarbeiten“. Das führt zu einer Rotverschiebung des Lichtes aufgrund von Gravitation.

Der Punkt ist – wie gesagt -, dass die Rotverschiebung des Lichtes einer fernen Galaxie aufgrund der Expansion für einen Beobachter hier mit demselben Wert besteht, wie sie für einen Beobachter in einer fernen Galaxie bzgl. des Lichtes aus unserer Galaxie zu messen ist.

Die Rotverschiebung aufgrund eines Gravitationspotentials hängt aber nicht von einer Relativbewegung ab, sondern eben vom Gravitationspotential (wobei noch hinzukommt, dass das Licht blauverschoben ist, wenn es in das Gravitationspotential hineinläuft).

Ich denke, es gibt ein ziemlich starkes Argument gegen die Annahme, die Rotverschiebung, die der Expansion zugeschrieben wird, könnte etwas mit der Gravitation (Raumzeitkrümmung) zu tun haben.

Nämlich: Wir beobachten die Expansion kugelförmig um uns herum, und je weiter die Galaxien entfernt sind, desto stärker ist die Rotverschiebung. Eine Krümmung der Raumzeit wird aber durch das Vorhandensein von Masse hervorgerufen. Die Raumzeit ist trotz der vorhandenen Gesamtmasse (zumindest annähernd) flach, soweit es das beobachtbare Universum betrifft. Es könnte sich also nur um lokale Krümmungen handeln, die zudem mit wachsender Entfernung immer stärker sein müssten. Außerdem müssten es zusätzliche Krümmungen sein, denn die Krümmungen aufgrund der Masse der Galaxien / Galaxienhaufen ist ja bekannt und berücksichtigt. Und so eine Krümmung würde sich auf die Bewegung der Galaxien / Galaxienhaufen auswirken, wovon aber nichts bekannt ist.
Jetzt denkt der eine oder andere sicher wieder: So viel Geschreibe um eine simple Frage! Nur – es ist alles nun mal überhaupt nicht simpel!
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 2257-2:

Durch die Inflation sei das Universum um ein Vielfaches, wenn nicht gar unendlich, größer als derjenige Teil des Universums, den wir beobachten können.

Ob Letzteres stimmt, weiß ich nicht.

Ja, Claus, das stimmt, so wird es vermutet.

Dazu muss man berücksichtigen: Auch ohne eine angenommene „Inflation“ ist das Universum heute um vieles größer, als wir es wahrnehmen. Wir werden diese Teile des Universums mit der Zeit alle in den Blick bekommen (also, nicht wir persönlich natürlich) – es sind schätzungsweise 10 hoch 46 Lichtjahre!!!

Mit Inflation könnte das Universum um das 10 hoch 60fache größer sein als der heute beobachtbare Teil. Während der Inflation hätte sich der Raum mit Überlichtgeschwindigkeit ausgedehnt, was kein Widerspruch zur SRT ist, weil es sich nicht um eine Bewegung IM Raum handelte.

Auch räumlich unendlich könnte das Universum in beiden Fällen sein, obwohl es einen Anfang hatte, man weiß das nämlich gar nicht!
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Hallo zusammen!
Laresaton schrieb in Beitrag Nr. 2257-1:
Wenn ich es richtig verstanden habe, hat ein gedehnter Raum zur folge, dass die Zeit langsamer vergeht.
Claus schrieb in Beitrag Nr. 2257-2:
Ich glaube, es ist umgekehrt. Je gekrümmter (nicht je gedehnter) der Raum ist, desto langsamer vergeht die Zeit (für einen außenstehenden Beobachter).
Das widerspricht sich ganz offen. ich bin jedoch Claus' Meinung, denn der gedehnte Raum erfordert, dass die "Zeit schneller (relativ zu dem Beobachter) vergeht". Verzeiht mir die unglückliche Formulierung. . .
Sheep
P.s.::smiley24: Ich bin noch ein totaler Grünschnabel und gehe erst in die 7. Klasse, also nehmt mich nicht so ernst und verzeiht mir, wenn ich falsche Aussagen mache
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Wenn die Zeit als eigene Dimension besteht, so existieren alle Zeitpunkte nebeneinander, doch warum erinnern wir uns an die Vergangenheit- nicht jedoch an die Zukunft?
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Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2257-4:
...Auch ohne eine angenommene „Inflation“ ist das Universum heute um vieles größer, als wir es wahrnehmen. Wir werden diese Teile des Universums mit der Zeit alle in den Blick bekommen (also, nicht wir persönlich natürlich) – es sind schätzungsweise 10 hoch 46 Lichtjahre!!!...
Nein, wir werden immer nur bis maximal 13,7 Milliarden Lichtjahre weit schauen können. Die Expansionsgeschwindigkeit des Universums steigt mit größerer Entfernung zum Beobachter an. Das bedeutet, daß über der Grenz-Entfernung hinaus die Expansionsgeschwindigkeit der RaumZeit größer als die Lichtgeschwindigkeit wird. Dann kann uns ein Lichtstrahl von einer weiter entfernten Lichtquelle niemals erreichen.
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Es gibt keine Urknall-Singularität.
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Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 2257-6:
Nein, wir werden immer nur bis maximal 13,7 Milliarden Lichtjahre weit schauen können. Die Expansionsgeschwindigkeit des Universums steigt mit größerer Entfernung zum Beobachter an. Das bedeutet, daß über der Grenz-Entfernung hinaus die Expansionsgeschwindigkeit der RaumZeit größer als die Lichtgeschwindigkeit wird. Dann kann uns ein Lichtstrahl von einer weiter entfernten Lichtquelle niemals erreichen.

Hallo Bernhard und alle!

Was soll das eigentlich sein: Die Ausdehnung des Raumes?
Wir messen den Raum mit der Lichtgeschwindigkeit als Messschnur und definieren so Abstand und relative relative Geschwindigkeit von Körpern.
Das heißt Ausdehnung des Raumes und Zunahme des Abstandes sind äquivalent.

Dann gibt es noch einen Impulserhaltungssat, der sagt, dass bezüglich dieser Messschnur es keine Beschleunigung gibt, mit der Materie, die Lichtgeschwindigkeit überschreiten kann, u.a wegen des Zusammenhangs mit der Energieerhaltung.
Jedenfalls haben wir den Anfängern der Relativitätstheorien so immer erklärt, dass keine Überlichtgeschwindigkeit geben kann.

"Ausdehnung des Raumes" suggeriert aber genau das: Z.B bewegen sich zwei weit entfernte Körper mit 99% Lichtgeschwindikeit
voninander weg und dann kommt irgendwie noch eine Raumausdehnung dazu, die mit zunehmendem Abstand särker wird
und irgendwann, bewegen sich die Körper schneller als mit Lichtgeschwindigkeit voneinander weg.

Einer der Erhaltungssätze muss dabei verletzt werden.

LG
Thomas
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Thomas der Große am 03.07.2017 um 23:11 Uhr.
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Claus (Moderator)
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Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2257-7:
Was soll das eigentlich sein: Die Ausdehnung des Raumes?
Wir messen den Raum mit der Lichtgeschwindigkeit als Messschnur und definieren so Abstand und relative relative Geschwindigkeit von Körpern.
Das heißt Ausdehnung des Raumes und Zunahme des Abstandes sind äquivalent.

Claus schrieb in Beitrag Nr. 2151-43

Zitat von Claus:
Ich rede auch von der Expansion des Kosmos und will darauf hinaus, dass es die Materie ist, die expandiert, nicht der Raum.
Beitrag zuletzt bearbeitet von Claus am 04.07.2017 um 02:15 Uhr.
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 2257-8:
Zitat von Claus:
Ich rede auch von der Expansion des Kosmos und will darauf hinaus, dass es die Materie ist, die expandiert, nicht der Raum.

Danke für den Hinweis! Ich denke, man kann zu einem Abstandsmodell ein äquivalentes Raumausdehnungsmodel beschreiben.
Aber, wenn man beide Modelle nach Gutdünken überlagert, sollte man wissen, dass man die bisher geltende Physik des 4-dim Raumes verlassen hat;
Z.B wenn man sich daran erinnert, welchen Aufruhr ein Messfehler bei der Überprüfung der Lichtgeschwindigkeit in einem CERN-Experiment vor ein paar Jahren ausgelöst hatte http://www.bbc.com/news/science-environment-15017484 und welche Erleichterung nach Erkennen der Ursache einkehrte.

LG
Thomas
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Thomas der Große am 04.07.2017 um 08:51 Uhr.
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Hallo Thomas der Große,
Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2257-7:
Was soll das eigentlich sein: Die Ausdehnung des Raumes?
Wir messen den Raum mit der Lichtgeschwindigkeit als Messschnur und definieren so Abstand und relative relative Geschwindigkeit von Körpern.
Das heißt Ausdehnung des Raumes und Zunahme des Abstandes sind äquivalent.s

Das scheint mir die entscheidende Frage zu sein.
Nach meiner Meinung sind Ausdehnung des Raumes und Zunahme des Abstandes zwischen zwei Objekten nicht nur äquivalent sondern nicht zu unterscheiden. Die Beantwortung der Frage hängt entscheidend davon ab, wie man "Raum" definiert, welchen Raumbegriff man hat.
Zur Klärung stelle ich mir zwei Objekte vor:
1. Möglichkeit
Was sich zwischen den Objekten befindet, die Distanz zwischen ihnen bezeichne ich als Raum. Die Objekte haben konstitutive Bedeutung für meine Vorstellung von Raum.
Wenn ich ein Objekt wegnehme, ist in dem Bereich, der vorher Raum war, kein Raum mehr vorhanden.
2. Möglichkeit
Mein Vorstellung von Raum entspricht einem gedachten, "leeren Gefäß". Auch wenn ich eines der zwei Objekte entferne, habe ich immer noch in dem Bereich, der sich ursprünglich zwischen ihnen befand, Raum. Diese Vorstellung läuft auf die Annahme eines absoluten, nicht relativen Raumes hinaus.

Nach der erstgenannten Möglichkeit (Vorstellung) kann bei zwei sich entfernenden Objekten nicht zwischen Ausdehnung des Raumes und Zunahme des Abstandes unterschieden werden. Dies ist m.E. eine relativistische Weltsicht, die unseren Möglichkeiten zur Erfassung unserer Welt besser entspricht.

MfG
Harti
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Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen. A.E.
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Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2257-7:
Bernhard Kletzenbauer schrieb in Beitrag Nr. 2257-6:
Nein, wir werden immer nur bis maximal 13,7 Milliarden Lichtjahre weit schauen können. Die Expansionsgeschwindigkeit des Universums steigt mit größerer Entfernung zum Beobachter an. Das bedeutet, daß über der Grenz-Entfernung hinaus die Expansionsgeschwindigkeit der RaumZeit größer als die Lichtgeschwindigkeit wird. Dann kann uns ein Lichtstrahl von einer weiter entfernten Lichtquelle niemals erreichen.

Hallo Bernhard und alle!

Was soll das eigentlich sein: Die Ausdehnung des Raumes?
Wir messen den Raum mit der Lichtgeschwindigkeit als Messschnur und definieren so Abstand und relative relative Geschwindigkeit von Körpern.
Das heißt Ausdehnung des Raumes und Zunahme des Abstandes sind äquivalent.

Dann gibt es noch einen Impulserhaltungssat, der sagt, dass bezüglich dieser Messschnur es keine Beschleunigung gibt, mit der Materie, die Lichtgeschwindigkeit überschreiten kann, u.a wegen des Zusammenhangs mit der Energieerhaltung.
Jedenfalls haben wir den Anfängern der Relativitätstheorien so immer erklärt, dass keine Überlichtgeschwindigkeit geben kann.

"Ausdehnung des Raumes" suggeriert aber genau das: Z.B bewegen sich zwei weit entfernte Körper mit 99% Lichtgeschwindikeit
voninander weg und dann kommt irgendwie noch eine Raumausdehnung dazu, die mit zunehmendem Abstand särker wird
und irgendwann, bewegen sich die Körper schneller als mit Lichtgeschwindigkeit voneinander weg.

Einer der Erhaltungssätze muss dabei verletzt werden.

LG
Thomas

https://de.wikipedia.org/wiki/Tests_der_allgemeinen...

https://de.wikipedia.org/wiki/Beobachtbares_Universum

Hi, Thomas!

Natürlich sind Ausdehnung des Raumes und Zunahme des Abstandes äquivalent, der Abstand ist ja wohl definiert als „Raum, der dazwischen liegt“. Und weshalb sollte man nicht über die Information, die im Licht liegt, auf die Abstände schließen? Es sind die Spektrallinien der Elemente (z. B. Wasserstoff) in fernen Körpern (Sternen, Galaxien), deren Rotverschiebung auf die sich vergrößernden Entfernungen schließen lassen. Die Absorption- bzw. Emissionslinien der verschiedenen Elemente haben ihre ganz genau festgelegten Stellen im elektromagnetischen Spektrum. Das sollte man schon wissen, wenn man argumentiert.

Die Impulserhaltung wird doch gar nicht verletzt, weil die Energie, die in die Expansion „gesteckt“ ist, auf den Raum und nicht in den Massen darin wirkt. Deshalb gibt es ja die Expansion – weil der Impuls erhalten wird.

Überlichtgeschwindigkeit ist erstens nicht verboten, sondern nur die Bewegung für Körper mit Masse MIT Lichtgeschwindigkeit (dabei ist die Überlichtgeschwindigkeit aber nur als Lösung der Gleichungen möglich, und nicht real), und zweitens gilt die Beschränkung für Objekte, die sich INNERHALB des Raumes bewegen, und nicht für den Raum selbst. Und deshalb ist drittens die Annahme, man müsse die Geschwindigkeit der Körper im Raum zur Expansion des Raumes addieren, ganz falsch.

LG Henry
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry-Dochwieder am 04.07.2017 um 11:34 Uhr.
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Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2257-11:
Die Impulserhaltung wird doch gar nicht verletzt, weil die Energie, die in die Expansion „gesteckt“ ist, auf den Raum und nicht in den Massen darin wirkt. Deshalb gibt es ja die Expansion – weil der Impuls erhalten wird.

Schön, dann können wir jetzt ein Perpetuum Mobile basteln und damit das C02-Problem lösen.
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Thomas der Große schrieb in Beitrag Nr. 2257-12:
Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2257-11:
Die Impulserhaltung wird doch gar nicht verletzt, weil die Energie, die in die Expansion „gesteckt“ ist, auf den Raum und nicht in den Massen darin wirkt. Deshalb gibt es ja die Expansion – weil der Impuls erhalten wird.

Schön, dann können wir jetzt ein Perpetuum Mobile basteln und damit das C02-Problem lösen.

Versuch doch mal, an die Energie, die in der Expansion steckt, zu kommen! Außerdem würdest du damit dem Raum die Energie entziehen, hat sich also was mit Perpetuum Mobile!

Außerdem - beschleunige ein Objekt im Vakuum - also ohne Reibung - und lass es dann "in Ruhe" - was macht das Objekt? Es fliegt einfach ins Unendliche, der Impuls bleibt erhalten. Wo ist also das Problem?
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Beitrag zuletzt bearbeitet von Henry-Dochwieder am 05.07.2017 um 08:52 Uhr.
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Hallo Henry,
Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2257-13:
Außerdem - beschleunige ein Objekt im Vakuum - also ohne Reibung - und lass es dann "in Ruhe" - was macht das Objekt? Es fliegt einfach ins Unendliche, der Impuls bleibt erhalten. Wo ist also das Problem?

Ist nicht gerade die Tatsache, dass es kein absolutes Vakuum gibt, der Grund dafür, dass man ein Perpetuum Mobile zwar theoretisch vorstellen, aber nicht praktisch realisieren kann ?

MfG
Harti
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 2257-14:
Hallo Henry,
Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2257-13:
Außerdem - beschleunige ein Objekt im Vakuum - also ohne Reibung - und lass es dann "in Ruhe" - was macht das Objekt? Es fliegt einfach ins Unendliche, der Impuls bleibt erhalten. Wo ist also das Problem?

Ist nicht gerade die Tatsache, dass es kein absolutes Vakuum gibt, der Grund dafür, dass man ein Perpetuum Mobile zwar theoretisch vorstellen, aber nicht praktisch realisieren kann ?

MfG
Harti

Nein, Harti,

das ist nicht der Grund. Zwar wird in Äonen (länger, als jede Sonne im All existieren wird) jeder Körper durch die im Vakuum vorhandenen Teilchen abgebremst, aber der Grund ist ein anderer, nämlich:

Erst mal geht es dabei ja um die Vorstellung, man könne so ein Perpetuum Mobile einsetzen, um mechanische Arbeit zu verrichten. Die Arbeit ist aber immer mit dem Verlust von Energie verbunden – Wärmeenergie. Einmal verlorene Energie ist nicht wieder zurückzugewinnen. Das Perpetuum Mobile würde aber – so die Vorstellung, die Energie, die normaler Weise verloren geht, wieder in Arbeit umsetzten, es wäre ein perfekter Energie-Kreislauf.

Gesetzt, man könnte die Energie, die in der Expansion des Kosmos steckt, „anzapfen“ (ob das vielleicht doch irgendwann möglich ist- wer weiß), wäre das streng genommen gar kein Perpetuum Mobile, denn man hätte nur eine beinah unerschöpfliche Energiequelle zur Verfügung. Man würde Arbeit verrichten, die dann letztlich als Wärmeenergie verloren wäre.

In unserem realen Kosmos haben wir aber doch eine wirkliche Kraft, die gegen die Expansion wirkt, nämlich die Gravitation. Und die hängt von der Gesamtmasse im All ab. Zurzeit sieht es so aus, dass sich Expansion und Gravitation gerade die Waage halten, die Expansion wird im Unendlichen angehalten. Wäre die Masse größer, würde sich auch die Expansion irgendwann umkehren, dahin wäre der Impuls. Wäre die Masse kleiner, würde sich das Universum in Ewigkeit ausdehnen.

Gruß Henry
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Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2257-13:
Außerdem - beschleunige ein Objekt im Vakuum - also ohne Reibung - und lass es dann "in Ruhe" - was macht das Objekt?

Es ruht!

Zitat:
Es fliegt einfach ins Unendliche, . . .

Mit einer solchen Aussage kann ich nichts anfangen.

Zitat:
. . . der Impuls bleibt erhalten.

Nö,
der Impuls den das Objekt zu einem anderen Objekt vor der Beschleunigung besaß hat sich verändert.
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"Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung wechseln können"
(Francis Picabia)
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Okotombrok schrieb in Beitrag Nr. 2257-16:
Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2257-13:
Außerdem - beschleunige ein Objekt im Vakuum - also ohne Reibung - und lass es dann "in Ruhe" - was macht das Objekt?

Es ruht!

Zitat:
Es fliegt einfach ins Unendliche, . . .

Mit einer solchen Aussage kann ich nichts anfangen.

Zitat:
. . . der Impuls bleibt erhalten.

Nö,
der Impuls den das Objekt zu einem anderen Objekt vor der Beschleunigung besaß hat sich verändert.

Zu 1. Ich hab nichts anderes behauptet
zu 2. Tja, musst du auch nicht
zu 3. Natürlich, auch da hab ich nichts anderes behauptet

Nur um Recht zu haben? Traurig, traurig
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