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Beitrag Nr. 2256-39
27.09.2016 06:51
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Beitrag Nr. 2256-40
27.09.2016 12:24
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Beitrag Nr. 2256-41
27.09.2016 15:23
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Stueps schrieb in Beitrag Nr. 1644-23:Frage: Warum verwandeln oder vernichten sich Materie und Antimaterie, wenn sie aufeinandertreffen? Einfaches Beispiel Elektron-Positron: An der unterschiedlichen Ladung kann es nicht liegen. Sonst müssten sich Elektron und Proton auch vernichten, kommen sie sich zu nahe.
Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2256-24:Die Frage lautet ja immer noch, weshalb Teilchen und Anti-Teilchen zerstrahlen, wenn sie aufeinander treffe.
Ich denke, ein guter Ansatz ist die Symmetrie. Den Urknall vorausgesetzt begann alles hochsymmetrisch. Symmetrie scheint also ein Zustand zu sein, den das Universum bevorzugt (wie es ausschaut, wird es am Ende von Allem ähnlich symmetrisch sein, wenn alles zerstrahlt ist und jede Information in einem Einheitsbrei verschwunden ist).
Aus verschiedenen Symmetriebrüchen gingen die einzelnen Kräfte hervor und es erschienen Materie und Anti-Materie – die sich aber sofort wieder zerstrahlten. Aber es erschien nie Materie oder Anti-Materie allein. So ist es auch noch heute – bei den richtigen Bedingungen, relativistischen Bedingungen, entstehen auch heute Teilchen UND Anti-Teilchen aus Strahlung, nie Teilchen oder Anti-Teilchen allein. So z. B. wenn geladene Teilchen extrem beschleunigt werden, erscheinen über E=mc² Teilchen – Anti-Teilchen (weil beschleunigte, geladene Teilchen Photonen aussenden).
Eine der ganz großen Fragen ist natürlich, warum die Materie übrigblieb, wenn doch Materie und Anti-Materie sich liebend gern gegenseitig zerstrahlen, ineinander aufgehen. Es muss wohl eine winzige, winzige Asymmetrie gegeben haben – es steht eine Milliarde Photonen gegen EIN Materieteilchen! Wie gesagt, ein großes Rätsel.
Jedenfalls aber scheint es eine tiefe Symmetrie zu geben, der Teilchen und Anti-Teilchen gehorchen, wenn man ihnen Gelegenheit gibt.
Symmetrie – das hört sich nicht gerade wissenschaftlich an, aber das ist eine ganz entscheidende Erkenntnis in der Physik, dass vieles aus Symmetriegründen heraus zu verstehen ist.
Das alles ist ganz klar auch keine Antwort auf eine „Warum-Frage“, aber vielleicht ist es ein Hinweis, dass es nicht anders sein KANN.
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Beitrag Nr. 2256-42
27.09.2016 17:25
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Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2256-39:Erst mal nur kurz zur Energie: "Negative Energie" ist als Begriff vielleicht unglücklich gewählt, aber das hängt einfach mit dem gewählten Energieniveau zusammen. Ähnlich der Temperatur, die "unter Null" Celsius negativ wird, aber natürlich immer noch Wärme misst. " Negative Materie" hingegen wird z. B. den rein hypothetischen Tachyonen zugesprochen - genau, was sollte das wohl sein?!
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Beitrag Nr. 2256-43
27.09.2016 17:31
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Otto schrieb in Beitrag Nr. 2256-38:1. Was bedeutet es, wenn die Zeit rückwärts läuft (physikalisch, chemisch, thermodynamisch, …)?
Zitat von Otto:Antimaterie besteht dagegen aus den gleichen Komponenten wie „normale“ Materie, unterscheidet sich nur in ihrer Ladung (negativer Kern, positive Elektronen, Positronen). Deshalb haben Materie und Antimaterie die gleiche Masse und unterliegen beide der anziehenden Wirkung infolge Gravitation. Antiteilchen werden als Teilchen positiver Energie beschrieben, die sich in der Zeit rückwärts bewegen. Die Definition von Antimaterie setzt die Existenz von Gravitation und elektromagnetische Wechselwirkung voraus. In der Quantenfeldtheorie ist die Antimaterie an die Gültigkeit des CPT-Theorems geknüpft.
Eine CPT-Transformation bewirkt das Ausführen dreier diskreter Transformationen:
- Ladungsspiegelung durch Austausch jedes Teilchen durch sein Antiteilchen und umgekehrt (Charge-Transformation),
- Spiegelung der Teilchen durch Inversion der Raumkoordinaten und Drehung um 180° (Parity-Transformation),
- Zeitumkehr (Time-Transformation).
Verwendet man für die CPT-Transformationen eine Spiegelung von Punkten an einem Einheitskreis, dann lassen sich diese geometrisch einfach darstellen. Bei diesem geometrische Modell befindet sich die „normale“ Materie innerhalb des Einheitskreises, die Antimaterie außerhalb, oder umgekehrt.
Interessanterweise entspricht die Zeitumkehr (T-Transformation) bei dieser geometrischen Darstellung der Änderung der Rotationsrichtung. Positive und negative Zeiten bedeuten hier geometrisch positive und negative Drehrichtung als Resultat einer Spiegelung.
Eine Zeitumkehr ließe sich nach dieser geometrischen Darstellung also als nichts weiter als eine positive oder negative Drehrichtung, eine speziellem Art von positivem oder negativem Spin, deuten.
Zeitumkehr bedeutet also nicht die einfache Umkehrung kausaler Prozesse unserer Welt.
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Beitrag Nr. 2256-44
28.09.2016 01:09
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Hallo Harti,Harti schrieb in Beitrag Nr. 2256-43:Ist also möglicherweise der Unterschied zwischen Materie und Antimaterie nur ein Unterschied der Perspektive, aus der man ein Objekt betrachtet ???
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Beitrag Nr. 2256-45
28.09.2016 10:03
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Beitrag Nr. 2256-46
28.09.2016 11:49
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Volle Zustimmung, das ist auch meine Meinung. Die Standardphysik stellt insgesamt vor allem Rechenvorschriften zur Verfügung, welche schwer anschaulich vorstellbar sind. Auch mein Ansatz, nur für Vorgänge im ganz Kleinen, den verwendeten Feldern durch Zufallsgeneratoren kleinste Objekte (der Einfachheit halber Kugeln) zuzuordnen, ist eigentlich nur eine Rechenhilfe. Bei Bewährung durch Ermittlung sinnvoller und genauer Zahlenwerte ensteht dann die Möglichkeit, sich das Substrat des Vakuums aus kleinen diskreten Objekten bestehend, vorzustellen.Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2256-45:...
... Letztlich ist „negative“ Materie also nichts anderes als das Resultat einer Rechenvorschrift – überspitzt gesagt.
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Beitrag Nr. 2256-47
29.09.2016 14:04
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Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2256-45:Die von mir angesprochenen Tachyonen haben eine Masse, und zwar eine „imaginäre“ Masse. Das ergibt sich aus der Energie-Impuls-Relation und der relativistischen Formel für die Energie eines Teilchens (Energie ist danach gleich mc² / Wurzel aus 1-v²/c²). Wenn v größer ist als c, wird der Wert dort unter der Wurzel negativ. Das kann man ja durch die Einführung von i als imaginären Anteil einer komplexen Zahl lösen. Letztlich ist „negative“ Materie also nichts anderes als das Resultat einer Rechenvorschrift – überspitzt gesagt.
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Beitrag Nr. 2256-48
29.09.2016 16:20
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Otto schrieb in Beitrag Nr. 2256-47:Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2256-45:Die von mir angesprochenen Tachyonen haben eine Masse, und zwar eine „imaginäre“ Masse. Das ergibt sich aus der Energie-Impuls-Relation und der relativistischen Formel für die Energie eines Teilchens (Energie ist danach gleich mc² / Wurzel aus 1-v²/c²). Wenn v größer ist als c, wird der Wert dort unter der Wurzel negativ. Das kann man ja durch die Einführung von i als imaginären Anteil einer komplexen Zahl lösen. Letztlich ist „negative“ Materie also nichts anderes als das Resultat einer Rechenvorschrift – überspitzt gesagt.
Hallo Henry,
Klar, die Mathematik ist nur ein Werkzeug. Es kommt aber darauf an, die Ergebnisse physikalisch zu erklären.
Was wär eine imaginäre Masse physikalisch ?
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Beitrag Nr. 2256-49
30.09.2016 04:09
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Hallo Henry,Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2256-48:Begriffe wie "imaginär" oder "Rücklauf in der Zeit" werden einfach überbewertet.
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Beitrag Nr. 2256-50
30.09.2016 06:53
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Otto schrieb in Beitrag Nr. 2256-49:Hallo Henry,Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2256-48:Begriffe wie "imaginär" oder "Rücklauf in der Zeit" werden einfach überbewertet.
In der Wechselstromtechnik haben sich komplexe Zahlen für die Beschreibung zweier zusammenhängender schwingender Zustände mit Phasenverschiebungen durchaus als elegante mathematische Methode erwiesen.
Bezüglich Massen tendiere ich jedoch eher, basierend auf meiner Erfahrungswelt mit (definitionsgemäßer) positiver Masse, eher auf die mögliche Existenz von negativer Masse als Antipode zur pos. Masse, als auf die Existenz einer Masse imaginären Typs.
Ich weiß, daß das nicht der üblichen Auffassung in der Physik entspricht.
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Beitrag Nr. 2256-51
30.09.2016 09:39
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Beiträge: 1.246, Mitglied seit 10 Jahren |
Beitrag Nr. 2256-52
30.09.2016 14:06
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Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2256-51:
Claus (Moderator)
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Beitrag Nr. 2256-53
01.10.2016 09:32
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Henry-Dochwieder schrieb in Beitrag Nr. 2256-35:Aber davon ab: Allein die Tatsache der Paar-Bildung und –Vernichtung zeigt ja, dass eine Wechselwirkung vorhanden ist, es also einen Einfluss aus der Zukunft auf die Gegenwart geben müsste. Dem Widerspricht aber die Kausalität.
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Beitrag Nr. 2256-54
02.10.2016 18:45
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Normaler kausaler Ablauf, unabhängig von der Sicht des Elektrons und des Positrons.Claus schrieb in Beitrag Nr. 2256-53:Elektron und Positron laufen aufeinander zu und werden sich bald vernichten.
Zitat:Bevor das aber der Fall ist, macht das Elektron (z.B. im Abstand von 1km vor dem Vernichtungspunkt) ein Foto vom Positron, wie es gerade Kaffee trinkt.
Kurz vor der Vernichtung (z.B. 100m vor dem Vernichtungspunkt) sendet das Elektron dieses Foto per Funksignal an das Positron.
Da die Zeit des Positrons rückwärts läuft, erfährt das Positron (nachdem es 100m seit seiner "Geburt" zurückgelegt hat) durch das ankommende Foto etwas über seine Zukunft: nämlich dass es nach Durchlaufen einer Strecke von weiteren 900m Kaffee trinken wird.
Frage: Widerspricht obiges Szenario der Kausalität?
Claus (Moderator)
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Beitrag Nr. 2256-55
03.10.2016 03:39
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 2256-54:Elektron: Erst Kaffeetrinken dann Vernichtung
Positron: Erst "Geburt" dann Kaffeetrinken.
Die unterschiedlichen Worte (Vernichtung/Geburt) können den Widerspruch im kausalen Ablauf nicht auflösen.
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Beitrag Nr. 2256-56
03.10.2016 11:24
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Claus (Moderator)
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Beitrag Nr. 2256-57
03.10.2016 11:35
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Harti schrieb in Beitrag Nr. 2256-56:wäre es nicht sinnvoller, der von mir schon mehrfach vertretenen Auffassung zu folgen. Danach beinhaltet "Zeit" im Sinne der Relativitätstheorien im Gegensatz zum allgemeinsprachlichen Zeitbegriff nicht die "Kausalität". Eine Richtung (Zeitpfeil) hat die Zeit nur allgemeinsprachlich.
Zitat von Harti:Möglicherweise ist ja Antimaterie nichts anderes als gespiegelte Materie.
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Beitrag Nr. 2256-58
03.10.2016 16:08
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Claus schrieb in Beitrag Nr. 2256-57:Zitat von Harti:
Möglicherweise ist ja Antimaterie nichts anderes als gespiegelte Materie.
Vielleicht besser "reflektiert" als "gespiegelt". Aber im Prinzip möchte ich genau darauf hinaus.
Rechtlich gesehen ist das Einholen einer Einverständnis in diesem speziellen Fall eigentlich nicht erforderlich. Da der Bundesgerichtshof jedoch Abmahnungen als "allgemeines Lebensrisiko" bezeichnet und die Rechtsverteidigung selbst bei unberechtigten Abmahnungen immer vom Abgemahnten zu tragen ist (nein, das ist kein schlechter Scherz) und da Abmahnungen nicht selten in Unkenntnis der genauen Sachlage erfolgen, möchte ich mit diesem Hinweis dieses "allgemeine Lebensrisiko" ein Stück weit reduzieren.